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Thema: Das Getriebe - Was uns so vorwärts bewegt ... (7935-mal gelesen)
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Antw.: Das Getriebe - Was uns so vorwärts bewegt ...

Antwort Nr. 30
@YarisFahrer ich fürchte das ist das auto selbst. Da wir ein digitales Gaspedal haben, muss der Befehl "vollgas" erstmal verarbeitet werden. Da der Prozessor eh schon permanent damit beschäftigt ist, den mix aus e-motor und verbrenner zu berechnen, kommt dieser Befehl zu plötzlich und der neue mix muss erst berechnet werden. Im Gegensatz zum Start an der Ampel.
So meine Theorie.

Antw.: Das Getriebe - Was uns so vorwärts bewegt ...

Antwort Nr. 31
Damit liegst du wahrscheinlich genau richtig. Nicht umsonst gibt es elektronische Bauteile mit denen man sein Gaspedal beeinflussen kann.

MfG

Lars

Antw.: Das Getriebe - Was uns so vorwärts bewegt ...

Antwort Nr. 32
In der Stadt reagiert er aber auch daran schneller,  wenn man bereits fährt.  Ich vermute,  dass das daran liegt,  dass das Auto dann im reinen Elektomodus fährt. Vielleicht liegt es auch daran,  dass  bei höheren Tempo die Streuung mehr verändert werden muss? Der MG1 muss halt erst einmal beschleunigt  werden um die Sprengung wie erforderlich zu verändern. Das kann ja nur der ICE machen.

Yaris Gerd

Antw.: Das Getriebe - Was uns so vorwärts bewegt ...

Antwort Nr. 33
@YarisFahrer ich fürchte das ist das auto selbst. Da wir ein digitales Gaspedal haben, muss der Befehl "vollgas" erstmal verarbeitet werden. Da der Prozessor eh schon permanent damit beschäftigt ist, den mix aus e-motor und verbrenner zu berechnen, kommt dieser Befehl zu plötzlich und der neue mix muss erst berechnet werden. Im Gegensatz zum Start an der Ampel.
So meine Theorie.

Der Theorie schließe ich mich an.

Mit einem CVT verliert man gegenüber einem DKG bis zu 2 Sekunden in der Beschleunigung. Der Rest kommt dann auf den Motor an. Beim Yaris Hybrid ist es ein 1.5L Atkinson Benziner, der unten und oben seine schwächen hat. Oben rum kann wird nimmt das Drehmoment des Elektromotors ab, da würde dann nur mehr Hubraum helfen.

Als Beispiel nochmal ein Honda, diesmal ein Fit 2 Hybrid RS mit 1.5L i-VTEC Motor + Nachrüst Turbolader in CVT Ausführung
https://youtu.be/6KMtgT1ZEo0

Antw.: Das Getriebe - Was uns so vorwärts bewegt ...

Antwort Nr. 34
@KaizenDo

Der MG2 vom Yaris HSD nimmt Im Oberen Drehzahl Bereich nicht wesentlich ab.  Er wird erst im bei 165 Km/h durch die Trägerfrequenz  begrenzt.  Wahrscheinlich,  damit der MG2 nicht beschädigt wird.  Computer haben Interrupts.  Es gibt zwei verschiedene Interrupts.  Software  und Hardware Interrupts.  Die dienen der Echtzeit Verarbeitung. Ausserdem werden viele Aufgaben von unterschiedlichen Komponenten unabhängig parallel abgearbeitet.  Wenn ich auf das Gaspedal trete,  reagiert mein Yaris sofort.  Der Motor nimmt sofort Gas an.  Allerdings braucht jeder Motor etwas Zeit um auf Touren zu kommen. Einige mehr  und einige weniger.  SO dreht  der Dieselmotor von meinem T6 trotz  Turbo  nur träge hoch. Hinzu kommt noch,  dass bei einem Turbomotor die Leistung mit Verzögerung einsetzt. Ein Atkinson Motor ist auch nicht gerade dazu prädestiniert,  schnell hoch zu drehen,  weil er ja den verlängerten Kolbenhub hat.  Die Verzögerung kommt durch die Umstellung der Übersetzung.  Wenn der MG1 sich beim Gas geben nicht schneller drehen würde,  dann würde sich das HDD verhalten,  wie ein normales Schaltgetriebe,  wenn man ohne runter zu schalten im hohen Gang Vollgas gibt.  Er würde mit wenig Kraft langsam hochdrehen. Um die Spreizung (Übersetzungen) zu ändern muss  sich der MG1 schneller drehen. Weil der MG1 im Generator Modus läuft,  muss das durch den ICE geschehen.  Dazu muss der ICE die Drehzahl erhöhen,  wodurch sich auch die Drehzahl des MG1  erhöht.  Kurz bevor die gewünschte ICE Drehzahl erreicht wird,  wird mehr Strom aus  Dem MG1 entnommen und dem MG2 zugeführt.  Dadurch erhöht sich der Widerstand von MG1.  Das führt dazu,  dass mehr Kraft vom ICE und vom MG2 auf die Achse wirkt.  Dadurch ergibt sich eine Verzögerung, die man als Gummiband Effekt wahrnimmt.

Gruß Yaris Gerd

Antw.: Das Getriebe - Was uns so vorwärts bewegt ...

Antwort Nr. 35
Wenn den MG1  früher schon mehr Strom entnommen würde,  dann würde die  Bescheinigung zwar spontaner,  aber dafür schwächer. Eine Beschleunigungsmessung fängt mit der ersten Bewertung an. Somit bekommt man mit der höheren Übersetzung einen besseren Wert. Man könnte die Verzögerung verkürzen indem  man früher schon stetig mehr Strom dem MG1 entnimmt und dem MG2  zuführt.  Dann würde die ICE Drehzahl  wie bei einem  Auto mit konventionellen Getriebe ansteigen. Bei der gewünschten Drehzahl würde  der ICE jedoch verweilen,  bis das Auto die gewünschte Geschwindigkeit erreicht hat.

Yaris Gerd

Antw.: Das Getriebe - Was uns so vorwärts bewegt ...

Antwort Nr. 36
Computer haben Interrupts.  Es gibt zwei verschiedene Interrupts.  Software  und Hardware Interrupts.  Die dienen der Echtzeit Verarbeitung. Ausserdem werden viele Aufgaben von unterschiedlichen Komponenten unabhängig parallel abgearbeitet.
Ich traue zwar Toyota nicht viel bei Computer-HW und SW zu (Die realisieren noch nicht einmal beim Prius eine Warnung, wenn eine Lampe ausfällt oder keine Scheibenwischerflüssigkeit mehr da ist -> das kann sogar mein billiger Opel), aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Toyota die Steuerung der Komponenten ohne ein Echtzeitsystem (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Echtzeitsystem) vornimmt.
Ich kann mir daher auch nicht vorstellen, dass Toyota die Stellung des Gaspedals erst dann bearbeitet, wenn mal gerade Zeit ist. Wir leben im Jahr 2016. Das hätte der 1 Mhz 6502-Prozessor meines Apple II besser gemacht (beachte Mhz und nicht Ghz wie derzeit). Beim Bremspedal (auch elektronisch gesteuert beim HSD), wäre das tödlich.......

Antw.: Das Getriebe - Was uns so vorwärts bewegt ...

Antwort Nr. 37
@YarisFahrer

Genau deshalb gibt es Interrupts. Wenn einen wichtiges Ereignis Eintritt, werden alle weniger wichtigen Programm Rutinen unterbrochen, um das wichtigere auszuführen. Die Interrupts haben verschiedene Prioritäten. So wird ein in Echtzeit laufendes System gewährleistet. Das weis ich aus meiner Zeit als System Administrator und Toubleshooter. Dafür musste ich mich ausführlich  mit der Hardware auskennen.

Yaris Gerd


Antw.: Das Getriebe - Was uns so vorwärts bewegt ...

Antwort Nr. 38
@YarisGerd: Ich habe schon 1978 Assembler programmiert (zuerst Z80, dann 6502, 68000, ...), habe dann entsprechend mein Studium ausgewählt und bin immer noch in der EDV tätig. Interrupts sind mir so nicht unbekannt. Selbst die ältesten Mikrocomputer hatten Betriebssysteme, bei denen eine Menge Aufgaben parallel abliefen (z.B. Lesen und Schreiben von Disketten während derselbe Prozessor Programme ausführte). Bei Unix haben wir schon seit ewigen Zeiten echtes Multitasking. Linux ist zwar jung, aber auch schon aus 1992. In der Windows-Welt haben wir echtes Multitasking mit Windows/NT zumindest seit 1993.

Deshalb kann ich mir kaum vorstellen, dass Toyota es nicht schafft, so etwas simples hinzubekommen wie innerhalb von ein paar Millisekunden auf die Stellung des Gaspedals zu reagieren.

In der Formel 1 schafft Toyota das ja auch.

Es sei, denn Toyota hat die lange Verzögerung extra eingebaut, um das Markenimage des Prius zu halten und die Sparfahrer nicht zu verschrecken, weil das Auto auf einmal schnell reagiert. Wer weiss, was das Marketing bei Toyota entschieden hat..... ;-)

Antw.: Das Getriebe - Was uns so vorwärts bewegt ...

Antwort Nr. 39
@YarisFahrer

Sicher erfüllt die Motorsteuerung des Yaris die Kriterien einen Echtzeitsystems, ohne Frage. Jedoch ergibt die restliche Erläuterung bzgl. der Drehzahlen des ICE und MG1 respektive MG2 absolut Sinn. Lies einfach nur noch, was ich hier aus YarisGerds-Beitrag zitiere und dann sollte es eigentlich klar sein:
Wenn ich auf das Gaspedal trete,  reagiert mein Yaris sofort.  Der Motor nimmt sofort Gas an.  Allerdings braucht jeder Motor etwas Zeit um auf Touren zu kommen. Einige mehr  und einige weniger.  SO dreht  der Dieselmotor von meinem T6 trotz  Turbo  nur träge hoch. Hinzu kommt noch,  dass bei einem Turbomotor die Leistung mit Verzögerung einsetzt. Ein Atkinson Motor ist auch nicht gerade dazu prädestiniert,  schnell hoch zu drehen,  weil er ja den verlängerten Kolbenhub hat.  Die Verzögerung kommt durch die Umstellung der Übersetzung.  Wenn der MG1 sich beim Gas geben nicht schneller drehen würde,  dann würde sich das HDD verhalten,  wie ein normales Schaltgetriebe,  wenn man ohne runter zu schalten im hohen Gang Vollgas gibt.  Er würde mit wenig Kraft langsam hochdrehen. Um die Spreizung (Übersetzungen) zu ändern muss  sich der MG1 schneller drehen. Weil der MG1 im Generator Modus läuft,  muss das durch den ICE geschehen.  Dazu muss der ICE die Drehzahl erhöhen,  wodurch sich auch die Drehzahl des MG1  erhöht.  Kurz bevor die gewünschte ICE Drehzahl erreicht wird,  wird mehr Strom aus  Dem MG1 entnommen und dem MG2 zugeführt.  Dadurch erhöht sich der Widerstand von MG1.  Das führt dazu,  dass mehr Kraft vom ICE und vom MG2 auf die Achse wirkt.  Dadurch ergibt sich eine Verzögerung, die man als Gummiband Effekt wahrnimmt.

Antw.: Das Getriebe - Was uns so vorwärts bewegt ...

Antwort Nr. 40
Schau Dir die Zitate weiter oben an. Dann siehst Du, dass bezweifelt wurde, dass der Yaris diese Kriterien des Echtzeitsystems erfüllt.

Bei den Erläuterungen von YarisGerd ist es auch für mich einsichtig, dass es sein kann, dass die erste Leistung des ICEs in den MG1 geht, was zu einer weiteren Verzögerung führt.
Wenn allerdings der Akku voll ist und Toyota den MG2 bei Vollgas sofort ansteuern würde und MG2 auch noch bei hohen Drehzahlen genügend Drehmoment hätte, müsste man eigentlich sofort eine Beschleunigung spüren.
Es wurde ja schon beschrieben, dass die Leistung des MG2 direkt auf die Räder übertragen wird, ohne ins Leere zu laufen.

Eigentlich ist fatal, dass das HSD-System es nicht erlaubt bei Vollgas den Verbrenner die Räder direkt anzusteuern ohne wie beim bestehenden System MG1 anzutreiben, was sicherlich weniger effizient ist. Aber das geht eben beim Prinzip des Planetengetriebes nicht anders.  Ich stelle mir immer noch die Frage, ob Toyota den MG2 bei vollem Akku sofort volle Energie gibt oder nur verzögert.

Da ist das neue von KaizenDo beschriebene Hybrid-System von Honda m.E. effizienter, da hier der Verbrenner die Räder ohne Umweg antreiben kann. Siehe https://forum-alternative-antriebe.de/index.php/topic,5295.0.html

 Jorin hat das Zitat entfernt. Bitte beachte unseren Forum-Knigge und zusätzlich dieses Thema.

Antw.: Das Getriebe - Was uns so vorwärts bewegt ...

Antwort Nr. 41
@YarisFahrer

Ja, diese Prozessoren kenne ich auch. Das sind Register Prozessoren im Gegensatz zu den Maineframs wie IBM AS400 oder Dos/VS VE die Speichermaschinen sind. Ich hab mit Maschinencode im Hexadezimal System und mit Dualzahlen angefangen. dann Assembler, Basic. Pascal, Lisp, Gosy, c, SQL, 4GL, COBl .... Auch habe ich Mikrocomputer selbst gebaut.

Aber jetzt fahre ich mit einem Auto Seeleute und Ersatzteile. Mein Wissen über Autos und Computer ist nach all den vielen Jahren nicht nur veraltet, sondern auch eingerostet. Ich bin halt kein Computer. Deshalb vergesse ich.

Zurück zum Thema.

Ich glaube nicht, dass Toyota das so konzipiert hat, um uns zu ärgern, sondern sie haben den aus Ihrer Sicht besten Kompromiss gewählt. Wenn man weis, dass das Auto etwas verzögert, dann kann man oft auch etwas früher Gas geben. Wenn es dann doch nicht reicht. Kann man ja wieder abbrechen, weil das Auto ja noch nicht beschleunigt. Auch das HSD ist von Menschen gemacht und kann deshalb nicht perfekt sein.

Aus  meiner Sicht überwiegen die Vorteile.

Yaris Gerd


Antw.: Das Getriebe - Was uns so vorwärts bewegt ...

Antwort Nr. 42

Eigentlich ist fatal, dass das HSD-System es nicht erlaubt bei Vollgas den Verbrenner die Räder direkt anzusteuern ohne wie beim bestehenden System MG1 anzutreiben, was sicherlich weniger effizient ist. Aber das geht eben beim Prinzip des Planetengetriebes nicht anders.  Ich stelle mir immer noch die Frage, ob Toyota den MG2 bei vollem Akku sofort volle Energie gibt oder nur verzögert.

Da ist das neue von KaizenDo beschriebene Hybrid-System von Honda m.E. effizienter, da hier der Verbrenner die Räder ohne Umweg antreiben kann. Siehe https://forum-alternative-antriebe.de/index.php/topic,5295.0.html



Ganz ist das so nicht richtig. Der überwiegende Teil der Antriebskraft des ICE gehen direkt durch das PSD an die Räder. und das bei ziemlich jeder Geschwindigkeit.
So, wie du es beschrieben hast, wäre der HSD ein serieller Hybrid, ist er aber nicht, er ist Leistungsverzweigt.
Analog dazu schau dir den Honda Insight II an: Von der Form her an den P II angelehnt, kleiner, leichter, etwas schwächer, konzeptioniert als reiner Parallelhybrid, also Verbrenner treibt direkt an. Er fährt sich gut, aber im Verbrauch und in den Beschleunigungswerten bleibt er auf einem guten 2. Platz hinter dem Prius II. Scheint dann doch nicht so viel effizienter zu sein

Antw.: Das Getriebe - Was uns so vorwärts bewegt ...

Antwort Nr. 43
Direkt treibt der ICE nicht an. Da ist das Planetengetriebe dazwischen. Mit den beschriebenen Problemen, dass auch Leistung auf dem MG1 geht. Das wird dann Leistung erst einmal vernichtet, um dann als Strom auf den MG2 geschickt zu werden.

Der Honda Odyssey Hybrid hat mit dem Mildhybrid Insight II nichts zu tun. Schau Dir mal den Artikel von KaizenDo an.

Antw.: Das Getriebe - Was uns so vorwärts bewegt ...

Antwort Nr. 44
Beim HSD gehen 80% der Leistung direkt mechanisch an den Achsantrieb. Allerdings mit stufenlos verstellbarer Übersetzung, wofür dann die 20% für den elektrischen Zweig mit entsprechenden Wirkungsgradverlusten abgezweigt werden müssen. Diese Verluste sind aber nur ein entsprechender Bruchteil von 20%, womit die Gesamtverluste meist unter 10% bleiben.
Das Honda-System handelt sich andere Wirkungsgradverluste ein, da es im mechanisch gekoppelten Betrieb nur eine fixe Übersetzung für den Verbrenner besitzt, dieser also viel häufiger außerhalb optimaler Arbeitspunkte operieren muss. Die kompensatorische Lastverschiebung durch den elektrischen Teil gibt hier viel weniger Freiheitsgrade bzw.erzeugt ebtsprechende Verluste. Vom seriellen Betrieb bei niedrigen Geschwindigkeiten wollen wir gar nicht reden. Da haben wir dann für die volle Leistung jene Verluste, die sich beim HSD nur auf die 20% des elektrischen Zweiges beziehen. Das Honda-System scheint mir einen hohen Preis für die Vermeidung des Gummibandeffekts zu zahlen. Fahrdynamisch hat es wohl seine Vorteile.