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Thema: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe (85480-mal gelesen)
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Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 465
Zitat
DIW-Studie: Klimaschutz auf der Straße gelingt nur mit Batterie-Lkw
Unter dem Titel „Klimaschutz im Straßengüterverkehr: Die Zukunft ist batterieelektrisch“ haben die deutschen Wissenschaftler Zwischenergebnisse eines laufenden Forschungsprojekts ausgewertet. Auf dieser Basis empfehlen sie, den politischen Fokus in Deutschland klar auf den Hochlauf Batterie-elektrischer Lkw in Kombination mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur zu legen. Der Report, der im DIW Wochenbericht 47 nachzulesen ist, trägt die Handschrift des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu), der TU Dresden und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
DIW-Studie: Klimaschutz auf der Straße gelingt nur mit Batterie-Lkw -...
Ich halte fest: Fachleute für Umwelt und Energie, Fachleute für Wirtschaft sowie eine TU kommen gemeinsam zum Schluß, daß auch bei schweren Nutzfahrzeugen Batterietechnik vorzuziehen sei. Soviel zu "Technologieoffenheit". Der Artikel bzw. der zugrundelegende "Wochenbericht" geht auf verschiedene Aspekte ein. So auf Seite 8:
Zitat
Stromsektoranalyse: Vorteile der Wasserstoff-Speicherung wiegen Energieeffizienznachteile nicht auf

So langsam kann man wohl sagen "es ist amtlich".

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 466
Ist das der europäische oder deutsche Blick? Da gehört definitiv ein europäisches Konzept hinter, das auch weiter über die Grenzen Deutschlands hinausreicht.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 467
Aus dem aktuellen EAN Podcast:
Zitat
Ein weiteres spannendes Thema war die Akzeptanz von E-Mobilität in der Schweiz. Im Gegensatz zu anderen Ländern gibt es hier kaum Diskussionen über Alternativen wie E-Fuels oder Wasserstoff. „Wasserstoff wird hier maximal als Übergangstechnologie angesehen“, meinte Volker dazu.
Volker Fröse über die Zukunft der E-Mobilität in der Schweiz


Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 469
Daraus:
Zitat
Eine im Sommer erstellte Wirtschaftlichkeitsbetrachtung habe ergeben, dass die Brennstoffzellen-Loks über 30 Jahre zu Mehrkosten von rund 197 Millionen Euro im Vergleich zu E-Loks führen werden.
Ach was. Und Manche sind von mir genervt, weil ich es immer wieder sage. Selbst wenn die technischen Probleme gelöst werden, ist es wirtschaftlich keine gute Idee.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 470
Genervt wäre übertrieben, aber hier liest es sich leider ein bisschen wie im Algorithmus mit (oft zurecht9 negativem Schwerpunkt ;D

Genervt bin ich eher vom E-litismus, wo dann manchmal der Blick nach rechts und links abseits der eigenen komfortablen Situation fehlt.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 471
Genervt bin ich eher vom E-litismus, wo dann manchmal der Blick nach rechts und links abseits der eigenen komfortablen Situation fehlt.
Ich hoffe, damit bin nicht ich gemeint, mit meinem 12 Jahre alten Hybrid.
Ich bin halt vor 10 Jahren mal mit einem alltagstauglichen BEV mitgefahren und wußte "das will ich". Nur die eher meiner Gehaltsklasse verträglichen BEV hatten unter 100 km Reichweite im Winter, unpraktikabel. Jedenfalls beschäftige ich mich schon seitdem mit dem Thema. Schon mit damaligem deutschen Strommix waren EV umweltfreundlicher als Verbrenner. Und dann kam 1 Jahr später Dieselgate. Es liegen seit vielen Jahren genügend Informationen vor, was sinnvoll wäre. Deswegen reagiere ich manchmal etwas ungeduldig. Ich habe mich schon beim Hybrid geärgert, das ich nicht schon ein paar Jahre früher umgestiegen bin. Was mein nächstes Auto wird weiß ich noch nicht. Kompakt und günstig. Bevor die öffentlichen Ladepreise aus dem Ruder gelaufen sind war ich auch ohne Heimlademöglichkeit gewillt und überzeugt, es muß ein BEV werden. Aktuell arbeite ich aber an der Heimlademöglichkeit. Auto muß warten, der CT fährt zum Glück auch noch gut.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 472
Letztendlich werden weite Teile der deutschen Bevölkerung derzeit durch Preis und Technologiezugang außen vorgelassen.

Das wird auch beim Wasserstoff-Motor nicht anders sein, da werden wohl kaum günstige Autos bei rauskommen und H2 zu tanken wird mit dem Wasserstoff-Motor zwar günstiger, da nicht so rein produziert werden muss, aber Nischentechnologie bleibt eben erstmal teuer.

BEVs sind aus dieser Nische eigentlich schon seit Längerem ausgebrochen, aber da sehe ich ehrlich gesagt zu viel Klientel-Politik. Da wird nichts für die "kleinen Leute" getan. Busse und Züge sind katastrophal verfügbar, daheim laden? Einige sind ja schon froh, wenn sie vom lang gesuchten Parkplatz nicht zu weit heim laufen müssen.

Das wird auch H2 nicht lösen. Der einzige Vorteil ist, du kannst dir einen gebrauchten Mirai kaufen und wenn du eine Tankstelle in der Nähe hast, stromern, auch wenn du im 5. Stock wohnst und nachts halb aufm Bordstein parken musst. Das ist schon teuer erkaufte E-Mobilität.

Dazu kommt ja noch der Fortschritt, der Fahrt aufgenommen hat. Bis Toyota den H2-Motor bezahlbar in Masse auf den Markt gebracht hat und das Tankstellennetz auf bereits vorhandene Tankstellen oder zumindest flächendeckend ausgeweitet werden würde, laden wir wahrscheinlich auch schon in 10min 80% und diese sind dann hoffentlich irgendwann bezahlbare Gebrauchte, damit die letzten Benziner von der Straße kommen.

Ich argumentiere hier im Thema wahrscheinlich noch am positivsten für Wasserstoff, aber wenn Leute mich fragen, ob sie auf H2-Mobilität warten sollen, kann leider auch nur mit dem Kopf schütteln.

Die Zeichen stehen an der Wand: Nur wenige Hersteller haben überhaupt was im Portfolio und was BEV betrifft, ist da einfach fast jeder schon irgendwie mit irgendwas unterwegs. Serienreif.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 473
Ich hatte bisher nicht mitbekommen, dass der H2-Einheitspreis (ich hatte noch 13,85 EUR/kg) seit letztem Jahr Geschichte ist. Ein Blick auf H2.LIVE: Wasserstofftankstellen in Deutschland & Europa zeigt, dass es tatsächlich ein paar wenige Stationen gibt, die das kg H2 fürm 11,50 EUR/kg verkaufen - bei der Mehrzahl sieht man aber 15,25 - 17,75 EUR/kg :-X

Der einzige Vorteil ist, du kannst dir einen gebrauchten Mirai kaufen und wenn du eine Tankstelle in der Nähe hast, stromern, auch wenn du im 5. Stock wohnst und nachts halb aufm Bordstein parken musst. Das ist schon teuer erkaufte E-Mobilität.

Das geht doch mit einem BEV genauso - nur das die Chance auf einen Schnelllader in der Nähe wesentlich höher sein dürfte als auf eine H2-Tankstelle. Darüber hinaus sind gebrauchte (und teilweise sogar neue) BEV günstiger im Kauf als ein Mirai - von den Energiekosten mal ganz abgesehen...

Und während ich keinen einzigen H2-Fahrer persönlich kenne, habe ich inzwischen einige Fahrer im Familien- und Bekanntenkreis, die ihr BEV ausschließlich an öffentlichen Ladesäulen laden. Ebenso unser iX1, mit Ausnahme von vier Ladevorgängen in der Firma.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 474
Das kannst du aber nicht auf alle übertragen und ist zudem regional sehr unterschiedlich.

Wenn ich beides in der Nähe hätte, würde ich mir das aussuchen, was ich finanziell und praxistauglich am ehesten gebrauchen kann.

~10min zum Volltanken gegenüber 30min rumlungern und dann reden wir nicht mal von einer vollständigen Aufladung. Letzteres ist für mich einfach nicht praxistauglich und funktioniert nur solange nicht zu viele auf den gleichen Gedanken kommen.

Dass H2 relativ teuer ist, darüber müssen wir uns nicht unterhalten, kann als noch-Nischenprodukt auch nicht günstig sein.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 475
Ich wage mal zu postulieren, dass die Gegenden ohne ausreichende Ladesäulenversorgung nicht gerade die sind, in denen eine H2-Tankstelle steht. Zum Jahresende schließen mal eben sechs H2-Tankstellen in Stuttgart, Kamen, Brunsbüttel, Fellbach, Erfurt und Pforzheim ohne direkten Ersatz.
Dazu kommen dann noch so Sachen wie der Unfall in Leuna, passiert im August sind bis heute etliche H2-Tankstellen nicht oder nur teilweise wieder verfügbar.

An die große Kostensenkung bei Wasserstoff glaube ich nicht, da die Herstellungskosten vom Strompreis abhängen und es zudem genügend Abnehmer abseits des Verkehrssektors geben wird.

Die Ladezeit muss man ja nicht in/neben dem Auto verbringen. Wir laden primär beim Einkauf, andere während der Gassirunde oder dem Essen. Ein Bekannter stellt sein Auto vor der Arbeit an einer nahegelegenen Ladesäule ab und holt es in der Mittagspause ab.

Das Vorhandensein von Ladeinfrastruktur beeinflusst dabei auch die Geschäftswahl - bis zur Eröffnung des EnBW-Laders im Gewerkepark der nahegelegenen Kleinstadt gingen wir häufiger zum Penny neben dem Ionity-Ladepark...

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 476
Wir reden uns hier über die Antriebsart den Mund fusselig und was lief heute früh auf dem Laufband bei NTV?
- Versicherungsbeiträge bei Stromern sind meist höher als bei Benzinern.
W a r u m ? ?  Hmmm.
Aber man hat anscheinend dem privaten Betreiben eines PKW eh den Kampf angesagt. Habe bei Haftpflicht 31% und VK 21% und heute die Rechnung für meinen P5 präsentiert bekommen ....... 906€.
Laut vergleich wäre der nächste Mitstreiter DEVK mit 915€ dabei.
Am besten wäre umsteigen auf ein Lastenfahrrad, aber da friert man eben im Winter gehörig an den A... :-) ;D

 

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 477
Die Ladezeit muss man ja nicht in/neben dem Auto verbringen. Wir laden primär beim Einkauf, andere während der Gassirunde oder dem Essen. Ein Bekannter stellt sein Auto vor der Arbeit an einer nahegelegenen Ladesäule ab und holt es in der Mittagspause ab.

Das Vorhandensein von Ladeinfrastruktur beeinflusst dabei auch die Geschäftswahl - bis zur Eröffnung des EnBW-Laders im Gewerkepark der nahegelegenen Kleinstadt gingen wir häufiger zum Penny neben dem Ionity-Ladepark...

Ist toll, aber ich brauche zum Einkaufen ca. 15min und so reich sind wir nicht, dass wir so oft essen gehen und da gäbe es auch keine Ladesäulen.
Außerdem mache ich sicher keine große Investition an der Sicherheit von zwei Ladesäulen bei Aldi fest.

Dieses Konzept geht einfach nicht für alle auf und ist schon gar nicht nach oben skalierbar. Und das meine ich mit dem Blick nach rechts und links von denen, bei denen es klappt.

Klar, H2, teuer, gibts eh nicht.... aber was wäre WENN? Bei E-Mobilität geht es auch um das WAS WÄRE WENN

Was wäre, wenn jeder laden könnte.
Was wäre, wenn sich das jeder leisten könnte.

Und von dem Unfall in Leuna.... es ist eben noch ein Nischenprodukt. Das heißt, bei wenigen Anbietern geht in der Region dann eben schon die Puste aus, wenn da was passiert.

Auch hier, was wäre, wenn das anders wär?

Was wäre, wenn wir parallel zwei Antriebsarten hätten? Wird verm. so nicht kommen, weiß ich selbst, aber dann können wir die Diskussion auch direkt dicht machen. ;)

Ansonsten bleibt eben nur warten, bis wir in Deutschland die richtigen - auch sozialen - Strukturen schafft und da braucht sich niemand wundern, dass die Hersteller hier auf den Modellen sitzen bleiben und Gebrauchte sich auch schlecht verkaufen.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 478
Ist toll, aber ich brauche zum Einkaufen ca. 15min und so reich sind wir nicht, dass wir so oft essen gehen und da gäbe es auch keine Ladesäulen.
Außerdem mache ich sicher keine große Investition an der Sicherheit von zwei Ladesäulen bei Aldi fest.
Bei uns in Rennerod ist 1 Säule bei McDonalds. 2 Dörfer weiter ist aber der nächste HPC bei einem Edeka. Das ist auch der nächste Ort, an dem Benzin getankt werden kann. Keine Frage, es ist noch Luft nach oben bei der Infrastruktur. Aber die Lader sind selten belegt. Am HPC "meiner" Aral habe ich noch nie ein Auto laden sehen.
Zitat
Klar, H2, teuer, gibts eh nicht.... aber was wäre WENN? Bei E-Mobilität geht es auch um das WAS WÄRE WENN
An der Dorf-Aral bei uns im WW wäre nicht mal Platz für Wasserstoff. Da wären HPC realistischer. Zumal das Gas auch irgendwo herkommen muß. Was wäre, wenn das Wörtchen wenn nicht wäre. ;-) Wenn die H2-Tankstellen nicht teuer wären, wenn die Technik keinen Platz eines Einfamilienhauses bräuchten. Wenn der Wirkungsgrad nicht wäre und somit 100 km nicht 6 Euro, sondern 18 Euro kosten müssten. Herstellung aus Überschußstrom klingt gut. Eine Anlage, die nur ein paar Stunden am Tag produziert, klingt dagegen weniger sympathisch.

Ich weiß ohnehin nicht, wo beim Strom-Netzausbau ein Problem sein soll. In den 60ern war es schon was, wenn es in jedem Raum eine Steckdose gab. Inzwischen eher zweistellige Zahl in größeren Räumen. Man hat statt Gasherd oder Holzherd 11 kW Elektro, nicht wenige Häuser bzw. Wohnungen haben Warmwasser mit 11-22 kW. Ein Stromkabel und HPC sind simpel und relativ günstig. Im Gegensatz zu Wasserstoff auf absehbare Zeit ist in Städten der Strom für Autos unter ferner liefen. In Koblenz wurden 100-200 Meter um meinen Arbeitsort glaube 8 HPC neu gestellt. Und gleichzeitig sowas im Anhang gebaut, das gelb umrandete Gebäude im Hintergrund. Ich kann mit keiner konkreten Zahl des Stromverbrauchs dienen. Aber mein AG hat in Vorfeld eine zweite Netzersatzanlage gebaut. Nicht weil Stromausfälle häufiger zu erwarten wären, sondern weil der Bedarf gestiegen ist, den Knoten zu betreiben. Läuft.