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Thema: Fragen zum Countryman SE (9802-mal gelesen) - Abgeleitet von Probefahrt-Erfahrunge...
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Fragen zum Countryman SE

Von allen nicht HSD PHEVs, finde ich das System von BMW am besten gelungen: kein DSG, keine Kupplungen, 4WD wenn nötig. Das Automatik Getriebe ist herrlich.  Alleine die Reichweite und den elektrischen verbrauch (20 kW/100 km ist nur mäßig gut) könnte noch besser werden. Aber wenn man das Budget und das fahrprofil hat, macht man m.M.n. nichts verkehrt.

Ist die Aufpreisliste der Optionen beim Mini auch so lange und teuer? Mich würde interessieren wie viel ein Mini Countyman PHEV kostet, wenn er die gleiche Ausstattung als ein P4 PHV hätte. Hat er automatisches LED Matrix Licht? Anscheinend kein ACC oder BSM und Querverkerswarner? Das wäre sehr schade, immer nur m.M.n.  Bekommt er ein gutes HUD? Ich weiß, dass das BMW HUD sehr gut ist. Wie gross ist der Kofferraum?

Jan

 Jorin hat die folgenden Beiträge hiervon abgetrennt: Probefahrt-Erfahrungen BMW 225xe

Antw.: Fragen zum Countryman SE

Antwort Nr. 1
Im französischem HL Forum gibt es ein umfangreichen Erfahrungsbericht eines 225Xe Besitzers.

Vielleicht versteht Tiffany Französische, sonnst kann sie es mit einem on-line übersetzer probieren.

Jan


Antw.: Fragen zum Countryman SE

Antwort Nr. 2
Wie gesagt, den elektrischen Verbrauch bitte nicht überbewerten, wir sind noch keine geübten EV-Fahrer. Beim HSD dauert es ja auch länger, bis man sich die effiziente Fahrweise antrainiert hat. Der BMW war zudem noch nicht eingefahren (keine Ahnung, ob das beim EV-Betrieb was ausmacht). ich denke, 18-19 kWh sind drin, dann wäre er auf dem Niveau eines Kia Soul EV unterwegs.  ;)

Puh, das sind aber viele Fragen, Jan. Ich möchte sie dennoch gerne beantworten. Wer so lieb fragt...  ;)

Ja, die Aufpreisliste ist lang, nur bei VW/Audi ist es noch schlimmer. Wir haben "Extras" im fünfstelligen Wert mit drin, das geht aber ganz schnell.  :-X  Da kostet dann die Ausstattungslinie an sich schon Aufpreis. Der günstige Basispreis ist also eigentlich nur Kundenfang, da einfach nicht praktikabel. Es fehlt zuviel. Einige Optionen sind richtig teuer, andere aber normal bepreist wie bei anderen Herstellern auch. Ein gewisser Mini-Aufpreis ist aber immer zu entrichten. Das weiß man ja aber vorher, man muss nur entscheiden, ob man das ausgeben möchte oder nicht.

Direkt mit dem Prius 4 PHEV vergleichen kann man nicht, da die Ausstattung total unterschiedlich ist. Matrixlicht hat der Mini nicht im Angebot, aber adaptive LED-Scheinwerfer mit Kurvenlicht. Blind Spot Monitor gibt es wirklich nicht, das wunderte uns auch. Auch der Querverkehrswarner fürs Ausparken ist nicht im Angebot. Es gibt einen adaptiven Tempomaten, der bis zum Stillstand funktioniert. Er basiert allerdings nicht auf Radartechnik, sondern nutzt die Kamera und funktioniert nur bis 140 km/h. Dafür greift die Verkehrszeichenerkennung auf die Navikarten zu und weiß, wann man innerorts unterwegs ist. Punkt für den Mini.  ;)

Klingt nun alles erstmal sehr negativ. Der Mini Countryman 2017 Plug-in punktet aber auch. Neben der viel besseren Haptik der Materialien im Innenraum hat er ein deutlich moderneres Multimedia- und Navigationssystem mit einer exzellenten Sprachsteuerung. Das Navigationssystem berücksichtigt den Füllstand der Batterie und wechselt intelligent, der Route entsprechend, den Antrieb bzw. hält genug Energie für den Stadtverkehr vor und setzt dann außerorts lieber den Benziner ein. Ich vermute, so schlau wird das Touch2 im Prius 4 PHEV nicht sein.  ;)  Der Kofferraum ist auch nicht eingeschränkt, lediglich 2/3 des Stauraums unterflur geht verloren. Der Mini bietet noch 405 Liter. Der Mini bleibt auch ein Fünfsitzer, in diesen Punkten verliert der Prius deutlich. Auch leistungsmäßig hat der Prius keine Chance, wenn man mit dem Auto auch mal richtig Fahrspaß haben möchte.

Den Mini hat meine Frau mit HUD bestellt, das stand nicht zur Diskussion. Finde ich auch notwendig, denn der Tacho ist schlecht ablesbar, weil viel zu eng skaliert und unübersichtlich gestaltet. Das HUD ist zwar nur eine dunkle, kleine Scheibe, die automatisch ausfährt, und damit weniger weit weg und weniger im direkten Blickfeld positioniert wie im Prius, aber immerhin gibt es eines. Und es ist schick! Navigationspfeile, Spurempfehlung, Verkehrszeichen, alles dabei. Und wenn du ein Lied vor springst, wird auch die Liste der Lieder im HUD angezeigt und du kannst dort durch scrollen.  :-)

Du siehst, jedes Fahrzeug hat seine Stärken und Schwächen, und auch ein fast 50.000 Euro-Fahrzeug (Listenpreis) ist lange nicht perfekt ausgestattet.

Ich habe die technischen Daten mal angehängt.

Antw.: Fragen zum Countryman SE

Antwort Nr. 3
Danke für deine ausführliche Antwort. Es handelt sich wohl über ein sehr teueres Auto, was für vielen nicht erreichbar sein wird.

Es gibt ein Punkt, den man m.M.n. nicht übersehen sollte, und ich auch hier zur Diskussion stellen möchte. Das Thema passt ja dazu sehr gut.

Konzeptbedingt hört jede elektrische Unterstützung beim Erreichen der Maximalgeschwindigkeit des Elektroantriebs auf. Ich glaube, dass sie bei 125 km/h liegt, stimmt das? Ab dann fährt man nicht mit einem 225Xi oder 220 D, aber einem sehr schweren 316i. Ich habe deshalb ziemlich irreführend gefunden, wenn BMW und die Presse den Kunden glauben macht, dass das Vergleichsmodell der 225Xi (viel kräftiger oberhalb von 125 km/h, und ein echter Allradantrieb), ist.

Deshalb habe ich mich gefragt, ob der 225Xe preislich nicht besser mit dem 316i Automatik verglichen werden sollte. Er hat Start/Stopp und fährt flotter oberhalb 125 km/h. Klar fehlt in der Stadt und auf Landstrassen der angenehme EV Modus, aber manchen vergessen, das er bei höheren Autobahngeschwindigkeiten viel zäher als ein 316i, geschwiege ein 225Xi ist, und hier auch nicht weniger als ein 225Xi verbraucht. Der 3-Zylinder ist bei verhaltenem Fahren auch unter diesen ümständen ein angenehmer und relativ sparsamer Geselle.

Das wird wohl auch für den Countryman gelten.

Wie sieht Ihr das? Ist das bei der Probefahrt aufgefallen?

Jan

 

Antw.: Fragen zum Countryman SE

Antwort Nr. 4
Teuer ja. Sehr teuer? Es ist ein ziemliches Lifestyle-Objekt. Ein iPhone kostet auch gerne mal 1.100 Euro, während ein technisch vergleichbares Smartphone aus dem Android-Lager bei 500-600 Euro landet. Ein bißchen wie bei Toyota und Mini.  ;)

Es gibt allerdings gute Rabatte bei den Händlern. Wir hatten ein tolles Angebot inkl. Wechselbonus von einem anderen Fabrikat, haben einen guten Preis für den VW bekommen inklusive Option, den auch noch vor dem Tausch privat verkaufen zu können (was wir auch versuchen werden). Dann noch der Umweltbonus von Hersteller und Staat, und schon ist der Mini nur noch ein wenig teuer.  :-D  Ich muss ihn ja nicht bezahlen!  :-P  :-D

Uns ist bei der Probefahrt mit dem BMW nicht aufgefallen, dass er über 125 km/h (was wirklich die Höchstgeschwindigkeit für rein elektrisches Fahren ist) lahm wäre. Das wären dann ja "nur" noch 136 PS, die der Benziner alleine bereitstellt. Wir sind bis 160 km/h gefahren, und hatten beim Beschleunigen nicht das Gefühl, langsam zu sein. Das wundert mich nun so sehr, dass ich unserem sehr gut informierten Verkäufer eine E-Mail schreiben und danach fragen werde. Eine sehr gute Frage, Jan!

Antw.: Fragen zum Countryman SE

Antwort Nr. 5
Zum Tieffliegen auf der deutschen AB ist es vermutlich nicht das passende Auto. Da geht der Verbrauch konzeptbedingt (A*cw) sicher nach oben. Wobei sich m.E. niedriger Verbrauch und Geschwindigkeiten deutlich über 100km/h sowieso ausschliessen.

Antw.: Fragen zum Countryman SE

Antwort Nr. 6
Der soll ab 125 km/h aufwärts nur noch mit dem Benziner beschleunigen? Kann ich mir gar nicht vorstellen.  :icon_no_sad:

Antw.: Fragen zum Countryman SE

Antwort Nr. 7
Ich glaube die Bestellung mit HUD ist eine gute Entscheidung. Ich habe meinen ohne HUD (und damit ohne großes Navi) gekauft. Die 2.000 EUR Aufpreis des HUD inkl. des größeren Navis waren mir dann irgendwann zu teuer.

Der Tacho ist in der Tat nicht optimal ablesbar, da er sehr fein skaliert ist und bis 260 km/h geht.
Das ist bei meinem Yaris Hybrid mit großem Tacho besser. Allerdings sollte der Yaris 2017 jetzt auch einen kleinen Tacho bekommen.....

Ich werde demnächst mal mit HUDs von Drittanbietern herumprobieren, da ich auch gerne ein HUD für meinen Yaris Hybrid hätte.
Uns ist bei der Probefahrt mit dem BMW nicht aufgefallen, dass er über 125 km/h (was wirklich die Höchstgeschwindigkeit für rein elektrisches Fahren ist) lahm wäre. Das wären dann ja "nur" noch 136 PS, die der Benziner alleine bereitstellt.
Über 125 km/h steht noch der Hochvoltgenerator mit 15 kW für Beschleunigungsboosts zur Verfügung. Ich kann auch nicht behaupten, dass er auf der Autobahn lahm wirkt. Den Eindruck hatte ich aber auch nicht beim 218i (hat denselben Verbrenner) mit dem ich eine Probefahrt hatte.

Zum elektrischen Verbrauch. Auf meiner Alternativstrecke zur Arbeit (das ist die Strecke ohne Autobahn) habe ich gemäß Bordcomputer über 21 km 18,5 kWh pro 100 km verbraucht und hatte noch eine Restreichweite gemäß Anzeige von 9 km.
Diese Strecke ist relativ langsam und geht über Dörfer und ist relativ hügelig. Diese Strecke liebt auch mein Yaris Hybrid.

Antw.: Fragen zum Countryman SE

Antwort Nr. 8
Das stimmt größtenteils. Keine Unterstützung mehr vom Elektroantrieb der die Hinterräder antreibt. Das liegt einfach an den max RPM des Elektromotors, der dann irgendwo nur noch im Lehrlauf mitlauft. Der Starter/Generator aber, kann den Verbrennunngsmotor auch darüberhinaus, aber nur kurzfristig, unterstützen. Seine Leistung ist dabei aber eher bescheiden. Dabei kommt die Energie bei leerer Batterie ausschließlich vom Benzin.

Ich weiß das, weil ich eine Zeit lang ernsthaft mit der Idee behaftet war, ein 225Xe zu kaufen, und alles was ich darüber lesen konnte, gesammelt habe.

Es gibt  in diesem Dokument viel Interessantes über diesem System zu lesen.
Ein interessanter Test ist dieser hier. Ein eher kritischer hier, aber da könnte man etwas voreingenommen gewesen sein...

Ich hätte auch 218i schreiben sollen, nicht 316i. Der 225Xe ist oberhalb 125 km/h viel schwächer als ein 225Xi, und gewichtsbedingt, etwas schwächer als ein 218i mit Automatik.

Jan


Antw.: Fragen zum Countryman SE

Antwort Nr. 9
Warum größtenteils? Was stimmt nicht?
Das liegt einfach an den max RPM des Elektromotors, der dann irgendwo nur noch im Lehrlauf mitlauft.
Wobei ich verstanden habe, dass er ab 125 km/h ausgekuppelt ist. Sonst würde er ja auch wieder als Generator bremsen.

Antw.: Fragen zum Countryman SE

Antwort Nr. 10
Vermutlich ist es im echten Leben auch irrelevant ob der E-Motor über 125km/h noch Leistung abliefert. Der Akku (5.8kWh netto) wäre bei dem Tempo innerhalb weniger km leer.

Antw.: Fragen zum Countryman SE

Antwort Nr. 11
Stimmt. Selbst normale E-Autos fährt man kaum so schnell, weil sonst die Reichweite schnell sinkt. Selbst Teslas sehe ich meist mit maximal 120 km/h herumfahren.

Ich brauche auch keine 224PS und nutze den entsprechenden Sport-Modus nicht. Mir reichen der 88 PS Elektromotor oder alternativ der 136 PS starke Benziner vollkommen aus. Der 225xe ist halt nicht für typische BMW-Fans. Die kaufen sich den 220i oder 225i.

Antw.: Fragen zum Countryman SE

Antwort Nr. 12
Yep, wenn ich keine Heizung brauche fahre ich max. 120km/h. Mehr sind hier eh nicht erlaubt und die 'gesparte' Zeit durch schnelleres Fahren würde ich beim (dann längeren) DC-Schnellladen eh nur wieder absitzen. Mit Heizung liegt der ideale Bereich so zwischen 105km/h und 110km/h. Noch langsamer fahren ist natürlich dann eine Option, wenn man mit den extra km das Ziel ohne weiteren Ladestop erreichen kann.

Antw.: Fragen zum Countryman SE

Antwort Nr. 13
Ich wollte nur darauf hinweisen, dass man den HV Starter/Generator nicht vergessen sollte.

Und weil ich aus Jorin's Beiträge verstanden hatte, das Tiffany auch mal schneller fahren möchte, habe ich gemeint, diesen Punkt einbringen zu können. Oberhalb 150 km/h wird der 225 Xe zäher, besonders bei Steigungen. Dann wird er sicher auch lauter.

Wenn man eher selten schneller als 150 km/h fährt, und mit dem übereinstimmenden Verbrauch zufrieden ist, ist der 225Xe sehr OK. Ich persönlich finde die Technik sehr gelungen.

Und Jorin und Tiffany wissen sicher auch, dass die EV-Reichweite im Winter ziemlich stark zurückgeht, weil es keine Wärmepumpe (wie beim Ioniq Elektro und P4 PHV) gibt. Hier hätte man von einem Premiumanbieter Besseres erwarten können...

Jan

Antw.: Fragen zum Countryman SE

Antwort Nr. 14
Ja, eine Wärmepumpe hätte man beim 225xe wie beim i3 in der Tat als Option anbieten können. BMW weiss ja wie das geht ;-)
Da hat man etwas für den Facelift anzubieten.

Daher temperiere ich meinen 225xe im Winter mit der elektrischen Standheizung vor. Geht ganz einfach über eine Handy App, so dass man einfach ein paar Minuten vor dem losfahren komfortabel anschaltet. Dann ist der Wagen inkl. Akku schön vortemperiert. Der Wagen hat auch ohne Connected-Drive-Option diese Möglichkeit, sofern man beim Kauf der Datenschutzoption zustimmt.

Off-Topic:
Das mit der elektrischen Heizung über Wärmepumpe beim P4 PHEV kannte ich nicht. Dann bin ich mal auf die Verbrauchswerte(Reichweite) des P4 PHEV gegenüber dem P3 PHEV im Winter gespannt.  Der P3 PHEV wärmt ja über den Verbrenner. Hat der P4 PHEV auch eine Standheizungsmöglichkeit? Wenn man es schön warm haben will, wird so eine Wärmepumpe auch schon einiges verbrauchen. Ich habe mal gehört, dass eine Wärmepumpe im E-Auto ca. die Hälfte gegenüber einer rein elektrischen Heizung verbraucht. Kommt in etwa mit dern Verbrauchswerten meines Miele-Wärmepumpentrockners hin gegenüber dem vorherigen Miele Kondenstrockner.