Zum Hauptinhalt springen
Thema: Probefahrt-Erfahrungen BMW 225xe (17543-mal gelesen) - Abgeleitet von Tiffany hat die Qual ...
0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Probefahrt-Erfahrungen BMW 225xe

Wir haben den BMW 225xe, der den gleichen Antrieb besitzt wie der Mini Countryman Plug-in, den meine Frau eventuell kaufen wird, gestern abend für eine ausgedehnte Probefahrt übers Wochenende abgeholt. Erneut war der Verkäufer sehr gut vorbereitet, der BMW frisch gewaschen, innen sauber wie neu, er hing noch an der Ladesäule im Showroom, war aber zu 100% voll. Sämtliche Bordcomputer waren genullt, für uns wurde die Anzeige so vorbereitet, dass wir immer den Energiefluss im Blick haben. Das nenne ich Service!  :applaus:

Nach einer kurzen Einführung, wobei besonders die Möglichkeiten Auto eDrive, Max eDrive und Hold sowie die drei Fahrprogramme Comfort (Default nach Fahrzeugstart), Eco Pro (reduziert z.B. Klimaleistung) und Sport (ausgelegt auf maximale Leistung, sowohl bei der Abgabe als auch bei der Rekuperation! Nur hier wird die Batterie schnellstmöglich beim Bremsen geladen!) im Fokus standen, ist @Tiffany mit dem BMW und ich mit meinem Prius nach Hause gefahren.

Die Strecke ging über ein kurzes Stück Autobahn und den Großteil übers Land, Stadtverkehr war kaum dabei. Der BMW wurde im Auto eDrive bewegt. Ich habe für diese Strecke mit meinem Pris glatte 4 Liter verbraucht, der gibt sich gerade richtig Mühe, mich täglich neu zu begeistern, weil er so extrem sparsam ist. Der BMW genehmigte sich 4,4 Liter Benzin und etwa 5 kWh Strom für die gleiche Strecke. Er ist aber rund 350 kg schwerer und steht schlechter im Wind. Er ist erst 3.000 km gelaufen und sie hat ihren Gasfuß noch nicht trainiert. Ich denke, da wäre durchaus noch weniger möglich gewesen.

Ansonsten ist der Wagen schon sehr gut gemacht, das muss man wirklich zugeben! Die Verarbeitung ist sehr gut, die Einstellmöglichkeiten enorm, gerade auch, was das Handling mit Strom und Benzin angeht. Ich muss mal ein paar Fotos für euch machen! Man merkt absolut nichts, wenn der Wagen den Antrieb wechselt, er schaltet mit seiner Automatik butterweich. Ich fühlte mich als Beifahrer, wir fuhren abends noch einkaufen, wie in einem HSD, nur ohne hohe Drehzahlen! Das ist schon eine starke Leistung von BMW, Kompliment! Das Package passt!

Jetzt nuckelt der BMW draußen noch Strom, später gehts dann wieder auf die Piste! Ich freu mich schon!  ;D

Antw.: Probefahrt-Erfahrungen BMW 225xe

Antwort Nr. 1
Danke für die ersten Eindrücke.

Dann hast Du ihn im Auto-eDrive und Comfort-Modus bewegt? Ich fahre meist im Eco Pro, da dies die elektrische Reichweite bei der kalten Witterung erhöht. Mal sehen wie es bei höheren Temperaturen mit dem Comfort-Modus aussieht.
Er fühlt sich im Eco Pro etwas lahm an, aber das bin ich vom Yaris Hybrid gewohnt. Sport-Modus verbraucht viel, da dann der Verbrenner an ist und er den Akku weiter lädt. Wenn man die Power braucht und der Verbrauch egal ist, zu empfehlen.
Man merkt absolut nichts, wenn der Wagen den Antrieb wechselt, er schaltet mit seiner Automatik butterweich.
Ist ja auch ein 6-Gang Automatik-Getriebe von AISIN (Toyota-Tochter) verbaut. Das hat mich schon bei der Probefahrt des 218i (hat den gleichen Motor, aber ist kein Hybrid) begeistert. Im Vergleich zu den Doppelkupplungsgetrieben wohl wartungsärmer und haltbarer.

Je länger Du den Wagen fährst, um so eher wirst Du den Wechsel bei kaltem Motor und geringer Geschwindigkeit merken, wenn der Akku leer ist. Ist wie beim Yaris Hybrid. Da habe ich anfangs keinen Wechsel gespürt. Mittlerweile hört man auf jede kleine Vibration.

Antw.: Probefahrt-Erfahrungen BMW 225xe

Antwort Nr. 2
Endlich mal aufladen. Klappte letzte Nacht wegen eines dummen Anfängerfehlers nicht. Das Problem stand eindeutig vor dem Auto.  ;D

Antw.: Probefahrt-Erfahrungen BMW 225xe

Antwort Nr. 3
Kann eine Wallbox empfehlen. Ist bequemer. Bisher habe ich den Ladeadapter für 230V noch nicht benutzt und weiss daher nicht was man falsch machen kann.

Ich habe meine "BMW Wallbox Pro" für die Hälfte des Neupreises in der Bucht erstanden. Meine wurde von einer BMW-Niederlassungen verkauft, die diese wohl die gegen die neuen Modelle ausgetauscht hat, da BMW jetzt generell 3-Phasige-Boxen anbietet. Für den PHEV reicht aber eine einphasige wie ich diese jetzt gekauft habe. Lädt dann mit 16A und reduziert auch dann nicht den Akkustand, wenn man die Standheizung nutzten sollte.


Antw.: Probefahrt-Erfahrungen BMW 225xe

Antwort Nr. 5
Servus.

Ich weiß nicht, ob das beim BMW und dessen Stromaufnahme beim Laden das selbe ist, ich kenne es von PHEV/BEV so, daß oft in der Anleitung steht, man solle keine Verlängerungskabel benutzen. Dies ist in Abhängigkeit der Stromaufnahme aber auch nachvollziehbar.


Grüße  ~Shar~

Antw.: Probefahrt-Erfahrungen BMW 225xe

Antwort Nr. 6
Keine Sorge, ich habe die Stromaufnahme des Fahrzeugs reduziert.  ;)

Antw.: Probefahrt-Erfahrungen BMW 225xe

Antwort Nr. 7
Je nach den baulichen Gegebenheiten würde ich ggf. gleich ein Kabel für 3-Phasen installieren lassen. Man kann ja ggf. trotzdem eine CEE16/3 (blau) Dose installieren lassen. Mobile ICCB für einphasig 16A mit CEE16/3 (blau) gibt's recht günstig. Keine Ahnung was Mini beilegt, das ICCB vom i3 lässt sich sehr einfach von 13A auf 16A umbauen. Allerdings würde ich das nicht über Schuko machen wollen (raucht mit der Zeit ab), da ist CEE geeigneter. Ein FI Typ-A und ein LS für 3x16A in den Elektroraum und gut.

Antw.: Probefahrt-Erfahrungen BMW 225xe

Antwort Nr. 8
btw: Kabeltrommel ganz ausrollen ... könnte sonst warm werden ... auch bei 10A.

Antw.: Probefahrt-Erfahrungen BMW 225xe

Antwort Nr. 9
Wird nicht warm, ist weit ausgerollt, und es sind 6A.

Antw.: Probefahrt-Erfahrungen BMW 225xe

Antwort Nr. 10
Achso, hab bei 'reduziert' angenommen, dass Du auf mittlerer Stufe lädst. Aber minimal mit 6A gibt's ja auch noch. ;-)

Antw.: Probefahrt-Erfahrungen BMW 225xe

Antwort Nr. 11
Wir haben den BMW 225xe nun noch bis heute abend, dann muss er wieder abgegeben werden. Zeit, ein abschließendes Fazit zum Antrieb zu geben.

Nochmal zur Erinnerung: Wir reden von einem fast 1,8 Tonnen schweren Mini-Van mit einem 1,5 Liter Benzinmotor mit 136 PS, der über eine 6-Stufen-Automatik die Vorderachse antreibt, sowie mit einem 65 kW leistenden Elektromotor für die Hinterachse. Nicht mal 7 Sekunden auf 100 km/h, zusammen 225 System-PS. Die gleichen Eckdaten gelten...

...für den Mini Countryman SE, der wohl heute abend gekauft wird!  :applaus:

Unsere Testfahrten mit dem BMW waren dann auch oft recht flott und sportlich.  :-[  Das wird in Zukunft dann wohl anders aussehen, wenn meine Frau den Mini (gleicher Antrieb, gleiche Gewichtsklasse) auf ihren gängigen Strecken bewegt. Nur ab und zu wird er dann gescheucht.  ;D  Ich habe den BMW eher so bewegt, wie ich meinen Prius auch bewege: Vorausschauend, gelassen, ruhig und entspannt, und versucht, so den Verbrauch zu drücken.  ;)

Der Antrieb arbeitet sehr harmonisch. Schaltrucke gibt es nicht, man spürt nur das Zurückschalten beim Gasgeben auf der Autobahn, wenn man es eilig hat. Dann dauert es länger als beim HSD, bis der BMW in Gang kommt. Im Stadtverkehr sind Schaltvorgänge aber kaum wahrzunehmen. Ein Rucken, wenn der Verbrenner sich zuschaltet, gibt es ebenfalls nicht. Im BMW geschieht das absolut unspürbar, auch akustisch kaum wahrzunehmen. Da ist die Dämmung deutlich besser als bei Toyota. Kurzum: Wir waren begeistert. Das System arbeitet so rund, als hätte BMW das schon viele Jahre im Programm.

Auf der Pendelstrecke meiner Frau heute früh hat der BMW dann 20 kWh Strom auf 100 km verbraucht. Ich habe mal bei Spritmonitor nachgeschaut, ein Kia Soul EV liegt im Schnitt dort bei 18 kWh, ein Nissan Leaf bei 17 kWh. Nun muss ich noch dazu sagen, dass bei ihrer Fahrt heute früh keine Autobahn dabei war, lediglich Stadt- und Überlandverkehr mit 100 km/h Begrenzung. Ich vermute aber, dass die oben genannten Vergleichsfahrzeuge auf der Autobahn auch nicht gescheucht werden, sodass man das wohl schon etwas vergleichen kann. Da liegt der Plug-in ja gar nicht mal so schlecht, finde ich.

Der Benzinverbrauch wird vom Auto mit knapp über 6 Litern angegeben. So, wie der gefahren wurde, ist das kein schlechter Wert. Wir haben auch nur einmal geladen, ansonsten sind wir nur im "Hybridmodus" gefahren. Und oft wurde die Beschleunigung getestet und vorgeführt. Also: Kein Wert, der den Alltag widerspiegelt.  :-D

Alles in Allem: Der Mini Countryman SE Plug-in passt uns ganz gut. Er gefällt uns beiden optisch und hat jede Menge Chic. Die Ausstattung ist gut, auch wenn ich einige Assistenten doch vermisse, die der Prius und viele andere bieten (Toterwinkel-Assistent in den Außenspiegeln oder Querverkehrswarner beim Ausparken gibt es z.B. nicht, Abstandstempomat geht nur bis 140 km/h). Dafür hat der Mini eben die klassische Mini-Gestaltung, innen wie außen, und das viel schickere und flottere Multimedia-System. Wenn die Sprachbefehle ebenso gut funktionieren wie beim BMW, alle Achtung! Der Verbrauch geht auch in Ordnung. Die elektrische Reichweite reicht, um die Pendelstrecken auch wirklich rein elektrisch zu schaffen. Die Standklimatisierung hat auch auf Anhieb funktioniert, der BMW war heute früh schön vorgewärmt!

Und hier noch ein paar Fotos. Bei Fragen: Nur zu!

Edit: Den Beschleunigungstest hat der BMW klar gewonnen! Er war nochmal 2 Sekunden schneller als der Tiguan, welcher 3 Sekunden schneller war als der Prius 4 und der Kia Niro.  :-D

Antw.: Probefahrt-Erfahrungen BMW 225xe

Antwort Nr. 12
Na das freut mich, dass ihr euch scheinbar entschieden habt und wünsche schon mal viel Spaß mit dem Mini :)


Obwohl ich euch eher in einem BMW sehe, als in einem Mini  ;D

Antw.: Probefahrt-Erfahrungen BMW 225xe

Antwort Nr. 13
Kurzum: Wir waren begeistert. Das System arbeitet so rund, als hätte BMW das schon viele Jahre im Programm.
Aber genau so ist es:

BMW hat das Thema Batterie laden und entladen, elektrischer Antrieb, Rekuperation, Integration von Verbrenner und E-Antrieb und Optimierung des ganzen Systems schon seit Jahren im Programm. Soweit ich weiß, ist es aktuell die 3. Generation bei den Hauptkomponenten. Die haben damit mehr Erfahrung als viele der großen Hersteller. Und haben beispielsweise Batterie und Batteriesteuerung von verschiedenen Lieferanten und kennen somit auch die Schnittstellen selbst aus dem FF.

Auch wenn das Forum etwas HSD und Hybrid-lastig ist, sollte die Pionierarbeit von BMW - mit dem weltweiten Angebot von EVs seit Jahren - doch mal bemerkt werden.

 ;D Schön wenn die Erkenntnis auch den @Jorin mit voller Wucht und so erfreulich trifft.

Gruß

Wanderdüne

Antw.: Probefahrt-Erfahrungen BMW 225xe

Antwort Nr. 14
Entwickelt haben die im Verborgenen schon mindestens seit es den Prius gibt. Die haben auch mit Sichetheit jedes Hybrid Model von Toyta zerlegt und analysiert. Und wenn die nicht das notwendige Knohow und die benötigte Ingeneure haben, dann kaufen sie es sich. Aber es gibt schon einen Unterschied zwischen Werksentwicklung und Massenproduktion. Die Bugs findet man erst im Laufe der Zeit in der Serie. Da hat Toyota die Nase vorne. Ich bin davon überzeugt, dass auch die Herstellung von BEVs kein Problem für die deutschen  Automobilhersteller sein wird. Es ist halt eine Frage des Willens. Mit den konventionellen Autos verdienen die halt mehr. Und von den Ölkonzernen werden sie dabei wahrscheinlich noch unterstützt.

Yaris Gerd