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Thema: Mombis MG5 (26465-mal gelesen)
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Antw.: Mombis MG5

Antwort Nr. 105
Verbrauch von Elektroautos bzw. die Mär von 16 kWh bei - 14 °C.

Nachdem bei E-Autos immer wieder von traumhaften Verbräuchen berichtet wird, vor allem von anderen E-Auto Fahrern in Foren, und ich bei niedrigen Temperaturen deutlich über 20 kWh brauche bin ich der Sache mal auf den Grund gegangen.

Und ja, auch ich habe einen "Verbrauch" von 16,3 kWh / 100 km bei - 8 °C geschafft. Aber war der, im Display des Fahrzeugs angezeigte,  Verbrauch so reel?
Nein, war er nicht.
1. ich habe vor Abfahrt das Auto und den Akku von -8 °C auf 21 °C bzw. den Akku auf 10 °C aufgeheizt. Waren schonmal satte 5 kWh bis der Akku (1 h und Auto 15 min) auf Temperatur waren. Energiebedarf war hier ca. 4 kWh für die Erwärmung des Akkus und ca. 1 kWh um das Auto zu erwärmen.

2. Ladeverluste sind bei mir bei 11 kW AC Laden:
Ladeelektronik im Auto incl. wacher Steuergeräte: 6,3 %
Umladeverluste Akku: 1 %
Verluste Leitungen / Sicherungen / Wallbox (nach Zähler) ca. 2 %
d,h. Gesammtladeverluste 9,3 %

3. meine Reichweitenanzeige eilt um 1,5 % vor. D.h. 100 angezeigte Kilometer sind tatsächlich nur 98,5 km

Gefahren bin ich dann mit Sitzheizung und Heizung auf 10 °C eingestellt.
Anzeige Bordcomputer "Verbrauch" von 16,3 kWh / 100 km.

Ok, ich gebe zu das war ein extremer Test. Auch steht das Auto nicht in der Garage sondern draußen.
Wollte aber zeigen das zu den angezeigten 16,3 kWh / 100 km noch was hinzukommt was viele einfach mal weglassen.
In meinem Fall kommt aus den oben erwähnten Punkten noch
1. 5 kWh fürs Vorkonditionieren von Akku und Fahrzeug
2. 1,52 kWh Ladeverluste
3. 0,24 kWh wegen zu geringer Anzeige der Fahrstrecke
dazu.

= ein reeler Verbrauch von 23,06 kWh für meinen Versuch.

Die Frage die sich mir noch stellt ist ob es sinnvoll ist den Akku wirklich so hoch aufzuheizen. Habe das gemacht um den Innenwiderstand, der bei Akkutemperaturen <0 °C deutlich erhöht ist, zu reduzieren und so die Verluste niedriger zu halten.
Die Frage ist ob die gesammten Akkuverluste mit weniger Vorheizen nicht niedriger als die eingesetzten 4 kWh zum vorheizen auf 10 °C sind?

Antw.: Mombis MG5

Antwort Nr. 106
Wenn ich von super-niedrigen Verbräuchen höre oder lese, denke ich mir meistens: „Ja, ist vermutlich möglich, wenn die Rahmenbedingungen passen. Möglicherweise hat man sich aber auch einfach was schön gerechnet - weil man z.B. das Vorheizen nicht berücksichtigt hat oder dass man die ganze Zeit Rückenwind hatte oder bergab gefahren ist.“ Insofern bin ich da entspannt und schaue, was mein Audole so unter welchen Umständen verbraucht - weil nur das für mich relevant ist, wenn ich das Auto fahre. Hilft mir nix, wenn jemand anders 50km weiter kommt, als ich. ;-) Eine einzelne Fahrt ist m.E. sowieso völlig nichtssagend. :icon_nixweiss: Da kann es aufgrund der Bedingungen immer mal sein, dass man nen Fabelverbrauch auf die BC-Anzeige zaubert - selbst, wenn man es nicht erwartet. So hatte ich auch mal nen Super-Verbrauch, als wir im Sommer bei Gewitterstarkregen mit 60-80km/h 150km über die Autobahn gefahren sind - mit dem ich wegen des starken Regens so auch nicht gerechnet hatte. Dieser einzelne Verbrauch sagt aber nicht, dass nicht bei normalem Regen und normaler Geschwindigkeit (120km/h) der Verbrauch aufgrund des höheren Rollwiderstandes ggf. deutlich höher als gewohnt liegen kann! :besserwisser:
Klar ist, dass der Verbrauch im Winter spürbar höher ist, als im Sommer. Ich sehe in der Verbrauchskurve bisher tatsächlich immer deutliche Sprünge zwischen der warmen und kalten Jahreszeit, an denen der Verbrauch zwischen zwei aufeinanderfolgenden Ladevorgängen von um die 15kWh/100km auf 20-23kWh/100km steigt bzw. fällt. Hauptgrund für die Sprünge ist definitiv die Außentemperatur. Ob Sommer- oder Winterreifen drauf sind, bemerke ich beim Verbrauch nicht. Zumindest gibt es keine sichtbaren Sprünge in der Kurve, wenn die Reifen gewechselt werden.
Für die Kostenbetrachtung ziehe ich daher den Jahresdurchschnittsverbrauch von ca. 18kWh/100km heran. Mache ich eine Reichweitenabschätzung für eine anstehende (Langstrecken-)Fahrt, setze ich im Sommer 30%/100km an, im Winter 35%/100km, wobei ich die letzten 10-15% ausklammere.
Da der Niro den Akku nur unter Bedingungen vorheizt, die in meiner Wohngegend quasi nie vorherrschen, habe ich den Akku noch nie vorheizen können. Ich habe neulich aber beobachten können, dass die Restreichweite während zweier Mittelstreckenfahrten irgendwann weniger stark schrumpfte oder gar mal leicht stieg, was ich auf den sich während der Fahrt erwärmenden Akku zurückgeführt habe. Aber auch dabei handelte es sich um vielleicht maximal 5km oder so, die mehr angezeigt wurden. Also nix, worauf ich mich bei ner Langstreckenfahrt verlassen würde oder weshalb ich den Akku vorheizen würde (wenn ich es könnte ;D).

Antw.: Mombis MG5

Antwort Nr. 107
Nachdem bei E-Autos immer wieder von traumhaften Verbräuchen berichtet wird, vor allem von anderen E-Auto Fahrern in Foren, und ich bei niedrigen Temperaturen deutlich über 20 kWh brauche bin ich der Sache mal auf den Grund gegangen.
Ich fühle mich angesprochen. ;) Für mich gilt: ich fahre meist nur Kurzstrecke im Winter (Landstraße oder im Ort, max. 25min), fast immer von (unbeheizter) Garage bis Tiefgarage. Damit startet meiner wärmer als -14*C und auf der Kurzstrecke reichen meist auch Sitz- und Lenkradheizung. Nur wenn hinten jemand sitzt (alle mit Jacke) oder die Scheibe zu beschlagen droht, aktiviere ich die Heizung. Ich hab noch keinen unserer BEV vorgeheizt, nur einmal während des DC-Laden auf Langstrecke zwischengeheizt als wir auch drin saßen und Fastfood in Bauchspeck verwandelten.

Antw.: Mombis MG5

Antwort Nr. 108
Ich heize immer vor. Kein Eiskratzen mehr.
Heizung auf 21 °C und Sitzheizung.
Bin aber auch immer min. 50 km am Stück unterwegs, damöcte ich es schön warm haben... .

Antw.: Mombis MG5

Antwort Nr. 109
Ich oute mich auch als absoluter „Warmfahrer“. ;-) Ich heize sogar ab und an auch vor, wenn das Auto in der Garage steht, da die quasi nicht isoliert ist und es da dann durchaus auch mal frostig werden kann. :icon_daumendreh2: Das ist Luxus, den ich mir/uns dann gönne. Ich nutze auch Heizung, Sitzheizung und Lenkradheizung unabhängig von der Entfernung. Wenn ich allein unterwegs bin und dran denke, füge ich der „Pre-Start-Checkliste“ noch den Druck auf die Driver-only-Taste hinzu. ;D Ja, ich könnte den Verbrauch durch entsprechenden Verzicht senken, aber letztendlich ist das dann auch nicht so der riesige Kostenfaktor. Und rein energetisch betrachtet bin ich selbst dann immer noch zwei bis dreimal sparsamer unterwegs, als jeder Verbrenner.

Antw.: Mombis MG5

Antwort Nr. 110
@infty

Als jeder Verbrenner? Kann ich mir schwer vorstellen, außer Du kannst oft kostenlos laden. Wenn ich mit meinem Verbrenner und ähnlichen E-Fahrzeugen vergleiche, würde ich nichts einsparen. Nicht bei den aktuellen Strompreisen.

Antw.: Mombis MG5

Antwort Nr. 111
Danke für den hilfreichen Bericht, Mombi!
1. ich habe vor Abfahrt das Auto und den Akku von -8 °C auf 21 °C bzw. den Akku auf 10 °C aufgeheizt. Waren schonmal satte 5 kWh bis der Akku (1 h und Auto 15 min) auf Temperatur waren. Energiebedarf war hier ca. 4 kWh für die Erwärmung des Akkus und ca. 1 kWh um das Auto zu erwärmen.
Kann man das selbst beliebig einstellen? Dann:
Zitat
Die Frage die sich mir noch stellt ist ob es sinnvoll ist den Akku wirklich so hoch aufzuheizen. Habe das gemacht um den Innenwiderstand, der bei Akkutemperaturen <0 °C deutlich erhöht ist, zu reduzieren und so die Verluste niedriger zu halten.
Die Frage ist ob die gesammten Akkuverluste mit weniger Vorheizen nicht niedriger als die eingesetzten 4 kWh zum vorheizen auf 10 °C sind?
... könntest Du ja mal testen, ob es nicht sinnvoller ist, den Akku nur auf 5° zu heizen. Dein MG5 hat einen LFP, nicht wahr?
Eventuell wären auch 0° für den Akku schon ein guter Kompromiß. Wenn Du ohnehin 50km fährst ist er vielleicht trotzdem schon nach 5-10km Fahrt im Wohlfühlbereich. Mein Benziner braucht dafür bei zweistelligem Frost länger.
Übrigens finde ich bei zweistelligen Minusgraden alles unter 25kWh/100km ziemlich gut. Bei Autos, die im Sommer gerne mal 20kWh/100km verbrauchen, kann man das wohl vergessen.

Antw.: Mombis MG5

Antwort Nr. 112
Standartmäßig heizt der MG den Akku beim Laden solange bis er frostfrei ist. Habe für den Versuch, möglichst wenig bei tiefen Temperaturen zu Verbrauchen, den Akku über die Vorheizfunktion zum Schnelladen in einen optimalen Bereich gebracht.
Hintergrund war meine -14 °C Beobachtung. Hier hatte ich einen Kapazitätsverlust von ca. 10 % festgestellt. D.h. ca. 2,5 kWh / 100 km gehen im Akku bei der Energieentnahme "verloren" durch den höheren Innenwiderstand und werden in Wärme im Akku umgesetzt.


@hungryeinstein
Das sind 2 Betrachtungsweisen.
@infty rechnet so:
Ein Golf Diesel Verbraucht 5 Liter Diesel. Das sind ca. 50 kWh Energieinhalt im Diesel die primär eingesetzt werden um 100 km weit zu kommen.

Ein Elektroauto braucht, mit Ladeverluste, so um die 20 kWh um 100 km weit zu kommen.

Das was Du meinst sind die Energiekosten auf 100 km. Da gebe ich Dir recht, da ist so mancher Verbrenner günstiger zu bewegen als ein vergleichbares Elektroauto.

Bestes beispiel ist mein Kollege:
Toyota Auris hybrid. Braucht im Schnitt 5 Liter auf 100 km = 5 x 1,7 € = 8,5 €
Mein MG braucht wahrscheinlich so 20 kWh incl. Ladeverlust im Jahresdurchschnitt = 20 x 0,53 € = 10,6 €.

Antw.: Mombis MG5

Antwort Nr. 113
@hungryeinstein Ich bezog mich auf den reinen Energiebedarf in kWh/100km. Dass man aktuell kostenmäßig nicht spart, stimmt leider. Ergo: kWh-Preis Strom viel zu hoch oder kWh-Preis Kraftstoff viel zu niedrig.

Ah, grad gesehen, dass @Mombi das schon aufgeklärt hatte. :-)

Antw.: Mombis MG5

Antwort Nr. 114
Hintergrund war meine -14 °C Beobachtung. Hier hatte ich einen Kapazitätsverlust von ca. 10 % festgestellt. D.h. ca. 2,5 kWh / 100 km gehen im Akku bei der Energieentnahme "verloren" durch den höheren Innenwiderstand und werden in Wärme im Akku umgesetzt.
Bei deinem Versuch hattest du für die Vorkonditionierung 5kWh angegeben - 1kWh für den Innenraum und 4kWh für den Akku.
Da wäre der temperaturbedingte Kapazitätsverlust ohne Vorkonditionierung "günstiger" gewesen, vorausgesetzt es gab keine sonstigen relevanten Einschränkungen - signifikanter LEistungsverlust z.B. .

Antw.: Mombis MG5

Antwort Nr. 115
Ja so wird es sein.
Denke die 10 °C waren etwas übers Ziel hinausgeschossen. 0 °C hätten auch gereicht. Ich wollte halt den niedrigs möglichen "verbrauch" erzielen.

Habe auch immer alles auf 100 km hochgerechnet. Wenn Du z.B. nur 20 km fährst und dann wieder stundelang parkst und vorher 4 kW in die Aufheizung des Akkublocks steckst dann schaut die Bilanz noch bescheidener aus.

Antw.: Mombis MG5

Antwort Nr. 116
@hungryeinstein Ich bezog mich auf den reinen Energiebedarf in kWh/100km. Dass man aktuell kostenmäßig nicht spart, stimmt leider. Ergo: kWh-Preis Strom viel zu hoch oder kWh-Preis Kraftstoff viel zu niedrig.
Oder Verbrauch zu hoch. Es wird Zeit, dass bei BEV auch die Wärmedämmung an Bedeutung gewinnt.

Antw.: Mombis MG5

Antwort Nr. 117
Ui, interessanter Gedanke, da ja mehr Dämmung gleich wieder mehr Gewicht und Materialeinsatz bedeutet. Ob sich das dann über die Gesamtlebensdauer des Fahrzeuges ausgeht? Da lässt sich durch Verringern der Geschwindigkeit (aka generelles Tempolimit) vermutlich mehr Energie sparen? :icon_nixweiss:

Antw.: Mombis MG5

Antwort Nr. 118
Ist Wärmedämmung so schwer? Ich dachte eher, Schalldämmung sei schwer.

Antw.: Mombis MG5

Antwort Nr. 119
Öhm, ehrlich gesagt, keine Ahnung. Aber irgendwie zählt ja doch jedes Kilo…