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Thema: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe (82562-mal gelesen)
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Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 465
Zitat
DIW-Studie: Klimaschutz auf der Straße gelingt nur mit Batterie-Lkw
Unter dem Titel „Klimaschutz im Straßengüterverkehr: Die Zukunft ist batterieelektrisch“ haben die deutschen Wissenschaftler Zwischenergebnisse eines laufenden Forschungsprojekts ausgewertet. Auf dieser Basis empfehlen sie, den politischen Fokus in Deutschland klar auf den Hochlauf Batterie-elektrischer Lkw in Kombination mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur zu legen. Der Report, der im DIW Wochenbericht 47 nachzulesen ist, trägt die Handschrift des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu), der TU Dresden und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
DIW-Studie: Klimaschutz auf der Straße gelingt nur mit Batterie-Lkw -...
Ich halte fest: Fachleute für Umwelt und Energie, Fachleute für Wirtschaft sowie eine TU kommen gemeinsam zum Schluß, daß auch bei schweren Nutzfahrzeugen Batterietechnik vorzuziehen sei. Soviel zu "Technologieoffenheit". Der Artikel bzw. der zugrundelegende "Wochenbericht" geht auf verschiedene Aspekte ein. So auf Seite 8:
Zitat
Stromsektoranalyse: Vorteile der Wasserstoff-Speicherung wiegen Energieeffizienznachteile nicht auf

So langsam kann man wohl sagen "es ist amtlich".

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 466
Ist das der europäische oder deutsche Blick? Da gehört definitiv ein europäisches Konzept hinter, das auch weiter über die Grenzen Deutschlands hinausreicht.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 467
Aus dem aktuellen EAN Podcast:
Zitat
Ein weiteres spannendes Thema war die Akzeptanz von E-Mobilität in der Schweiz. Im Gegensatz zu anderen Ländern gibt es hier kaum Diskussionen über Alternativen wie E-Fuels oder Wasserstoff. „Wasserstoff wird hier maximal als Übergangstechnologie angesehen“, meinte Volker dazu.
Volker Fröse über die Zukunft der E-Mobilität in der Schweiz


Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 469
Daraus:
Zitat
Eine im Sommer erstellte Wirtschaftlichkeitsbetrachtung habe ergeben, dass die Brennstoffzellen-Loks über 30 Jahre zu Mehrkosten von rund 197 Millionen Euro im Vergleich zu E-Loks führen werden.
Ach was. Und Manche sind von mir genervt, weil ich es immer wieder sage. Selbst wenn die technischen Probleme gelöst werden, ist es wirtschaftlich keine gute Idee.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 470
Genervt wäre übertrieben, aber hier liest es sich leider ein bisschen wie im Algorithmus mit (oft zurecht9 negativem Schwerpunkt ;D

Genervt bin ich eher vom E-litismus, wo dann manchmal der Blick nach rechts und links abseits der eigenen komfortablen Situation fehlt.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 471
Genervt bin ich eher vom E-litismus, wo dann manchmal der Blick nach rechts und links abseits der eigenen komfortablen Situation fehlt.
Ich hoffe, damit bin nicht ich gemeint, mit meinem 12 Jahre alten Hybrid.
Ich bin halt vor 10 Jahren mal mit einem alltagstauglichen BEV mitgefahren und wußte "das will ich". Nur die eher meiner Gehaltsklasse verträglichen BEV hatten unter 100 km Reichweite im Winter, unpraktikabel. Jedenfalls beschäftige ich mich schon seitdem mit dem Thema. Schon mit damaligem deutschen Strommix waren EV umweltfreundlicher als Verbrenner. Und dann kam 1 Jahr später Dieselgate. Es liegen seit vielen Jahren genügend Informationen vor, was sinnvoll wäre. Deswegen reagiere ich manchmal etwas ungeduldig. Ich habe mich schon beim Hybrid geärgert, das ich nicht schon ein paar Jahre früher umgestiegen bin. Was mein nächstes Auto wird weiß ich noch nicht. Kompakt und günstig. Bevor die öffentlichen Ladepreise aus dem Ruder gelaufen sind war ich auch ohne Heimlademöglichkeit gewillt und überzeugt, es muß ein BEV werden. Aktuell arbeite ich aber an der Heimlademöglichkeit. Auto muß warten, der CT fährt zum Glück auch noch gut.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 472
Letztendlich werden weite Teile der deutschen Bevölkerung derzeit durch Preis und Technologiezugang außen vorgelassen.

Das wird auch beim Wasserstoff-Motor nicht anders sein, da werden wohl kaum günstige Autos bei rauskommen und H2 zu tanken wird mit dem Wasserstoff-Motor zwar günstiger, da nicht so rein produziert werden muss, aber Nischentechnologie bleibt eben erstmal teuer.

BEVs sind aus dieser Nische eigentlich schon seit Längerem ausgebrochen, aber da sehe ich ehrlich gesagt zu viel Klientel-Politik. Da wird nichts für die "kleinen Leute" getan. Busse und Züge sind katastrophal verfügbar, daheim laden? Einige sind ja schon froh, wenn sie vom lang gesuchten Parkplatz nicht zu weit heim laufen müssen.

Das wird auch H2 nicht lösen. Der einzige Vorteil ist, du kannst dir einen gebrauchten Mirai kaufen und wenn du eine Tankstelle in der Nähe hast, stromern, auch wenn du im 5. Stock wohnst und nachts halb aufm Bordstein parken musst. Das ist schon teuer erkaufte E-Mobilität.

Dazu kommt ja noch der Fortschritt, der Fahrt aufgenommen hat. Bis Toyota den H2-Motor bezahlbar in Masse auf den Markt gebracht hat und das Tankstellennetz auf bereits vorhandene Tankstellen oder zumindest flächendeckend ausgeweitet werden würde, laden wir wahrscheinlich auch schon in 10min 80% und diese sind dann hoffentlich irgendwann bezahlbare Gebrauchte, damit die letzten Benziner von der Straße kommen.

Ich argumentiere hier im Thema wahrscheinlich noch am positivsten für Wasserstoff, aber wenn Leute mich fragen, ob sie auf H2-Mobilität warten sollen, kann leider auch nur mit dem Kopf schütteln.

Die Zeichen stehen an der Wand: Nur wenige Hersteller haben überhaupt was im Portfolio und was BEV betrifft, ist da einfach fast jeder schon irgendwie mit irgendwas unterwegs. Serienreif.

 

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 473
Ich hatte bisher nicht mitbekommen, dass der H2-Einheitspreis (ich hatte noch 13,85 EUR/kg) seit letztem Jahr Geschichte ist. Ein Blick auf H2.LIVE: Wasserstofftankstellen in Deutschland & Europa zeigt, dass es tatsächlich ein paar wenige Stationen gibt, die das kg H2 fürm 11,50 EUR/kg verkaufen - bei der Mehrzahl sieht man aber 15,25 - 17,75 EUR/kg :-X

Der einzige Vorteil ist, du kannst dir einen gebrauchten Mirai kaufen und wenn du eine Tankstelle in der Nähe hast, stromern, auch wenn du im 5. Stock wohnst und nachts halb aufm Bordstein parken musst. Das ist schon teuer erkaufte E-Mobilität.

Das geht doch mit einem BEV genauso - nur das die Chance auf einen Schnelllader in der Nähe wesentlich höher sein dürfte als auf eine H2-Tankstelle. Darüber hinaus sind gebrauchte (und teilweise sogar neue) BEV günstiger im Kauf als ein Mirai - von den Energiekosten mal ganz abgesehen...

Und während ich keinen einzigen H2-Fahrer persönlich kenne, habe ich inzwischen einige Fahrer im Familien- und Bekanntenkreis, die ihr BEV ausschließlich an öffentlichen Ladesäulen laden. Ebenso unser iX1, mit Ausnahme von vier Ladevorgängen in der Firma.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 474
Das kannst du aber nicht auf alle übertragen und ist zudem regional sehr unterschiedlich.

Wenn ich beides in der Nähe hätte, würde ich mir das aussuchen, was ich finanziell und praxistauglich am ehesten gebrauchen kann.

~10min zum Volltanken gegenüber 30min rumlungern und dann reden wir nicht mal von einer vollständigen Aufladung. Letzteres ist für mich einfach nicht praxistauglich und funktioniert nur solange nicht zu viele auf den gleichen Gedanken kommen.

Dass H2 relativ teuer ist, darüber müssen wir uns nicht unterhalten, kann als noch-Nischenprodukt auch nicht günstig sein.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 475
Ich wage mal zu postulieren, dass die Gegenden ohne ausreichende Ladesäulenversorgung nicht gerade die sind, in denen eine H2-Tankstelle steht. Zum Jahresende schließen mal eben sechs H2-Tankstellen in Stuttgart, Kamen, Brunsbüttel, Fellbach, Erfurt und Pforzheim ohne direkten Ersatz.
Dazu kommen dann noch so Sachen wie der Unfall in Leuna, passiert im August sind bis heute etliche H2-Tankstellen nicht oder nur teilweise wieder verfügbar.

An die große Kostensenkung bei Wasserstoff glaube ich nicht, da die Herstellungskosten vom Strompreis abhängen und es zudem genügend Abnehmer abseits des Verkehrssektors geben wird.

Die Ladezeit muss man ja nicht in/neben dem Auto verbringen. Wir laden primär beim Einkauf, andere während der Gassirunde oder dem Essen. Ein Bekannter stellt sein Auto vor der Arbeit an einer nahegelegenen Ladesäule ab und holt es in der Mittagspause ab.

Das Vorhandensein von Ladeinfrastruktur beeinflusst dabei auch die Geschäftswahl - bis zur Eröffnung des EnBW-Laders im Gewerkepark der nahegelegenen Kleinstadt gingen wir häufiger zum Penny neben dem Ionity-Ladepark...