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Thema: Löw und dicke Autos (5308-mal gelesen)
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Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 30
Bitte bleibt sachlich hier, und beleidigt euch nicht ständig gegenseitig  :icon_wp-exclaim:

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 31
Der Ausstoß an Emissionen bei Pkws lässt sich durch eine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung sofort reduzieren - leider geht das bei Flugzeugen nicht. Flugzeuge sind noch um ein vielfaches gefährlicher für unseren Planeten, weil diese in große Höhen Schadstoffe eintragen ...

Im Prinzip kann und darf jeder fahren was er möchte oder bezahlen kann - Zum Glück, denn wo wären wir, wenn alles wieder vorgeschrieben wird - dann wäre eine freie Meinungsäußerung in einem Forum wie diesen nicht mehr möglich. Eine eigene Meinung zu vertreten ist ein völlig normaler Vorgang - das es auch mal hitzig dabei zu geht ist allzu menschlich. Persönliche Beleidigungen sollten jedoch vermieden werden - und wenn es doch mal vorgekommen ist, wäre eine Entschuldigung angebracht, damit unsere Forums-Administratoren sich nicht ständig mit so etwas beschäftigen müssen.

Was 'wisace' ganz am Anfang geschrieben hat, kann ich gut nach vollziehen und trifft in vielen Fällen auch so zu. Ich musste mal einen 3er BMW als Firmen-Ersatzwagen fahren. Der 2 Liter Dieselmotor war so kräftig und kultiviert (auch sparsam) das ich auf der Autobahn ständig zwischen 160 und 200 gefahren bin, obwohl ich gar nicht zum rasen neige. Wie schnell man mit solchen Autos fährt "merkt" man nicht (Fahrmaschinen).

Die Autos würde ich nicht verbieten, sondern Leuten wie einem Herrn Löw auf Lebenszeit den Führerschein entziehen. Er beweist durch sein unsoziales Verhalten, durch die Unfähigkeit sich an Regeln zu halten, keine Eignung für das Führen eines Kraftfahrzeugs. "Nicht die Pistole begeht den Mord, sondern der Mensch der abdrückt".

Grüße, Sven

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 32
Sicher, es ist für unser Rechtsverständnis und das daraus folgendes Rechtssystem unerlässlich, dass wir von persönlicher Verantwortung ausgehen. So eindeutig ist es, denke ich, trotzdem nicht. Menschen sind verführbar. Wäre das nicht so, wozu gäbe es dann Werbung? All diese beherrschten und souveränen Menschen - kaufen die alle "Fahrmaschinen" mit viel PS, obwohl sie sie nur zweimal im Jahr zu glauben brauchen, wenn sie Mal was vergessen haben oder zu spät los gefahren sind? Warum sind sie nicht souverän genug, zu glauben, dass Ihnen eine menschliche Schwäche nachgesehen wird? Sind sie und ihre Kunden/Chefs vielleicht durch einen ominöse "Zeitgeist", der Perfektion und Schwächelosigkeit vorschreibt, beeinflusst?

Selbst die Grösse des Schreibtischs an den man jemanden setzt und die Ausstattung des Büros haben Einfluss auf die Arbeitsleistung eines Menschen. Der gleiche Mensch verhält sich im Anzug im Edelrestaurant anders als in Freizeitklamotten in der Szenekneipe. Das läuft in der Psychologie unter dem Stichwort "Power of Situation". Prominentestes Beispiel ist das "Stanford Prison Experiment".

Insofern macht es durchaus Sinn, Dinge wie Waffen und möglicherweise völlig unvernünftige Autos zu verbieten. Mindestens sollte aber der Zugang dazu erschwert werden. Vielleicht sukzessive ansteigende Besteuerung bei steigender Umweltschädlichkeit. Eine Subventionierung von Diesel und das man die grössten Dreckschleudern einfach als LKW zulassen kann, wie in Deutschland und Gesetze, die einem solchen LKW dann auch noch die grünsten Umweltplaketten ermöglichen, weil der Schadstoffausstoss pro kg ja so gering ist - sorry, das empfinde ich doch als absurd.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 33
Demokratie oder Diktatur? Lieber Demokratie und die Wahlfreiheit im Rahmen der Regeln. Wenn die Industrie schwachsinnige (*) Produkte anbietet, diese durch Vermarktung anpreist und der "starke" Karakter des einzelnen darauf anspringt - warum nicht?

Wie schnell man ein voreiliges Urteil fällt, ist oftmals für einen selber nicht ersichtlich. SUVs sind für mich völlig überflüssig und in einer Gesprächsrunde brachte ich dies mal deutlich zum Ausdruck. Ein SUV Fahrer erklärte mir dann, dass es für ihn nun leichter sei den schweren Pferdeanhänger zu fahren (Motorenleistung/Fahrgefühl/Bremsen/Fahrsicherheit) und trug dazu bei, dass ich über meinen eigenen (voreiligen/egozentrischen) Standpunkt nach zu denken anfing.

Alles gleich verbieten nur weil es einem selbst nicht gefällt? Nein, dann lieber kontrovers diskutieren, die eigene und andere Meinungen "erweitern" und wenn es nötig und möglich ist: Neue Regeln aufstellen - das ist Demokratie. Eine unserer wichtigsten Errungenschaften.

Grüße, Sven

(*) Hoppla! Das ist eine völlig persönliche Meinung und mit Sicherheit habe ich nicht zu entscheiden was schwachsinnig und was sinnig ist!

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 34
Also verbieten ist der Falsche Weg, weil Dinge dann bekanntlich noch attraktiver werden. Es gibt Leute die fahren mit einem 400PS Auto ordentlich und es gibt welche die sind mit 60PS die letzten Wildsäue - Deppen gibts hier wie dort. Wenn man Menschen mehr Selbstbewusstsein vermitteln kann, können die selbst entscheiden und fühlen nicht den Drang in etwas einzusteigen, dass sie eigentlich garnicht kontrollieren können. Bei Herrn Löw mangelt es aber nicht nur am Selbstbewusstsein sondern auch noch am Rechtsverständnis - aber das ist eine andere Geschichte.

 

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 35
@Princo

Ein super gutes Beispiel, die Sache mit dem SUV. Denn sie zeigt deutlich das Problem von vielen Weltverbesserern. Sie tragen im Regelfall Scheuklappen und denken nur in ihren persönlichen Mustern, die genau ihrem begrenzten Bildausschnitt entsprechen. Andere werden nicht zugelassen. Dass das leider Gottes dann oft nicht sehr umfassende Gedanken sind ist nunmal eine Tatsache. Nix für ungut und auch überhaupt nicht böse gemeint, aber zutreffend. Daher danke für die kurze Anekdote.

Und wenn ich die letzten Posts hier ansehe stelle ich mit einer gewissen Befriedigung fest, dass man aus denen schon eine Art "Denken über den Tellerrand hinaus" erkennen kann. Darum geht es mir. Es gibt nicht nur einen Kamm und einen Kopf den es zu scheren gilt.

@Sly

Sollte meine Art auch mal deutliche Worte zu finden, die mit Bedacht so gewählt wurden, dass sie den Boden des guten Geschmackes nicht verlassen, ein Problem darstellen, dann bitte ich an dieser Stelle offiziell um sofortige Sperrung. Es ist nicht meine Absicht die Ruhe zu stören. Eine kontroverse Diskussion vor allem Extremer Aufrufe und Aussagen egal in welcher Form sollte aber möglich sein. Auch mal mit härteren Bandagen. Beleidigt bin zumindest ich da in keiner Hinsicht. Im Gegenteil, ich bin sowas gewohnt und kann ganz gut damit umgehen.

Gruß

Joe

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 36
Also, die Rolle des guten Diktators würde ich mir auch nicht zumuten wollen. Um es noch einmal klar zu sagen. Damit Regulation im Kapitalismus funktioniert, müssen die Preise auch sauber kalkuliert sein. Das ist im Einzelfall sehr schwierig. Der Versuch z.B. den Ausstoß umweltschädlicher Emissionen durch Emissionszertifikate ins System einzupreisen, scheint ja vorerst gescheitert zu sein.
Das Diesel und hoher Verbrauch und Verschmutzung aber auch noch subventioniert werden, ist grotesk. Diese Feststellung hat nichts mit dem Ruf nach einem Willkürsystem zu tun. Ich denke eher Diesel und SUV's sind ein gutes Beispiel dafür, dass unser ach so liberales System sich immer mehr durch Marktmacht in ein Willkürsystem verwandelt, in dem wenige verdienen und Mensch und Umwelt den Preis bezahlen.
Für dieses Marktversagen, das immer wieder nach der Masche läuft, dass die wahren Kosten eben nicht vom Verursacher getragen werden, gibt es viele Beispiele. Das kritisiere ich und nichts anderes.
Autos, Kleidung, Energie, Fleisch... alles Produkte, die nur so billig gekauft werden können, weil die Kosten dafür nicht der Konsument alleine bezahlt.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 37

Das Diesel und hoher Verbrauch und Verschmutzung aber auch noch subventioniert werden, ist grotesk. Diese Feststellung hat nichts mit dem Ruf nach einem Willkürsystem zu tun. Ich denke eher Diesel und SUV's sind ein gutes Beispiel dafür, dass unser ach so liberales System sich immer mehr durch Marktmacht in ein Willkürsystem verwandelt, in dem wenige verdienen und Mensch und Umwelt den Preis bezahlen.
Für dieses Marktversagen, das immer wieder nach der Masche läuft, dass Die wahren Kosten eben nicht vom Verursacher getragen werden, gibt es viele Beispiele. Das kritisiere ich und nichts anderes.

Und da hast Du Recht.

Aber nicht jeder, der Diesel fährt, befürwortet die Subvention, die total schwachsinnig ist und kontraproduktiv. Und Diesel wird sicher nicht nur wegen der Subventionierung gekauft. Effizientes Wirkprinzip, Drehmoment, niedertouriges Cruisen, Langstreckenfähigkeit und die Schwerentflammbarkeit sind Gründe, die einen Diesel attraktiv machen. Immer im Vergleich zum Benziner 1.0. Wenn wir Diesel mit Hybrid vergleichen, müssen wir Diesel-Hybrid mit Benzin-Hybrid vergleichen.

Bei der verursachungsgerechten Kostenzuweisung muss man natürlich auch bedenken:

obwohl die Hybride aufgrund der CO2 Besteuerung  durchaus gut dastehen, nutzen sie genauso die Strassen, den Parkraum, machen Krach und Unfälle -  wie alle anderen. Insofern werden die Hybride auch subventioniert und wir alle profitieren steuerlich von dem oft kritisierten Normverbrauchszyklus.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 38

Und da hast Du Recht.

Aber nicht jeder, der Diesel fährt, befürwortet die Subvention, die total schwachsinnig ist und kontraproduktiv. Und Diesel wird sicher nicht nur wegen der Subventionierung gekauft. Effizientes Wirkprinzip, Drehmoment, niedertouriges Cruisen, Langstreckenfähigkeit und die Schwerentflammbarkeit sind Gründe, die einen Diesel attraktiv machen. Immer im Vergleich zum Benziner 1.0. Wenn wir Diesel mit Hybrid vergleichen, müssen wir Diesel-Hybrid mit Benzin-Hybrid vergleichen.

Bei der verursachungsgerechten Kostenzuweisung muss man natürlich auch bedenken:

obwohl die Hybride aufgrund der CO2 Besteuerung  durchaus gut dastehen, nutzen sie genauso die Strassen, den Parkraum, machen Krach und Unfälle -  wie alle anderen. Insofern werden die Hybride auch subventioniert und wir alle profitieren steuerlich von dem oft kritisierten Normverbrauchszyklus.


Ich glaube dass der Großteil der Dieselfahrer gerade wegen der Subventionen und dem billigen Treibstoff kauft - schliesslich machen Auto-Bild & Co. seit Jahren dafür Werbung. Wie sonst lassen sich Ölbrenner in Kleinwagen erklären, welche nicht wirklich als Langstreckenfahrzeuge gelten? Die von Dir genannten Vorteile entstehen zum größten Teil durch die Turboaufladung, ein nicht geladener Diesel wie z.B. VW's SDI im Caddy war alles andere als Komfortabel oder Effizient. Und genau wie beim jetzigen Turbobenziner entstanden auch damals schon durch die Aufladung Einbußen bei der Zuverlässigkeit, sowie Russpartikel und mehr Schadstoffe durch inhomegene Verbrennung. Der Gestank und die karziogenen Eigenschaften blieben unverändert.

Der Vergleich Diesel mit Hybrid passt, denn wir vergleichen dabei Turbo-Diesel mit Sauger Hybrid. Effizientes Wirkprinzip, Drehmoment von Anfang an, niedertouriges Cruisen, Langstreckenfähigkeit, Null Verbrauch an Ampeln in Staus und im langsamen Rollen sowie unvergleichlich höhere Zuverlässigkeit sind die Gründe, die den Hybriden attraktiv machen. Ein Diesel Hybrid dient in erster Linie dazu, die Umweltbelastung des Ölbrenners zu verringern, denn im Niedertourigen Bereich hilft bereits der Turbolader und beim ohnehin schon schwerere Dieselfahrzeug wird durch die zusätzlichen Hybridkomponenten nochmals das Gewicht erhöht.

Die Darstellung einer gemeinsamen Hybrid-Subventionierung am Ende halte ich für sehr abenteuerlich und eher eine Räuberpistole. So lange im Normverbrauchszyklus nur nach Co2 gemessen wird, Realitätsfremde Testmethoden genutzt und Freibrennzyklen nicht mit einberechnet werden, steht eine Firma Mercedes Benz sehr gut als einer der Hauptnutzniesser da.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 39

... Nix für ungut und auch überhaupt nicht böse gemeint, aber zutreffend. ...


@ Joe, ich verstehe nichts böse oder nehme es persönlich - ganz im Gegenteil. Ich finde es sogar besser, wenn jemand mal seinen persönlichen Standpunkt zu meinen Äußerungen direkt und unverblühmt mitteilt. Wie ich es schon geschrieben habe, es hilft mir meine Meinung zu formen und die Welt auch aus einer anderen Blickrichtung zu sehen.


Das Diesel und hoher Verbrauch und Verschmutzung aber auch noch subventioniert werden, ist grotesk. ... Diesel und SUV's sind ein gutes Beispiel dafür, dass unser ach so liberales System sich immer mehr durch Marktmacht in ein Willkürsystem verwandelt ... dass Die wahren Kosten eben nicht vom Verursacher getragen werden ...


@wizace, du sprichst mir aus der Seele. Leider war das schon in der Vergangenheit so und wird auch in der Zukunft so bleiben. Einige wenige, die sich die Macht teilen, leben und wirken auf Kosten vieler. Nur wenige erkennen dieses perfide System und noch viel weniger möchten daran etwas ändern.

Dieselmotoren machen Sinn, wenn es darum geht "Schwerstarbeit" zu leisten. Um einen Pkw abzutreiben machen diese nur Sinn, wenn es um kraftvolles Fahren geht, ohne das dabei die Tankentlüftung zum Lärmfaktor wird. Eine Diskussion über die Emissionen von Diesel und Benzinmotoren ist im Prinzip sinnfrei, weil beide kein Marzipan produzieren. Bekannt ist, dass der Dieselmotor Krebs auslösende Stoffe produziert - beim Benziner (mit und ohne Direkteinspritzung) wurde/konnte dies noch nicht nachgewiesen werden! Das bedeutet noch lange nicht, dass diese Motoren "ökologisch" abbaubar sind und für die Gesundheit unbedenklicher.

Und jetzt kommt der (für mich) entscheidende Punkt: Ich habe Kenntnis über eine Sache oder einen Wirkungszusammenhang. Wie entscheide ich mich? Egozentrisch - oder im Sinne der Allgemeinheit und lebe mit den damit verbundenen Beschränkungen. Wo war nochmal meine Nase?

Grüße, Sven