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Thema: Löw und dicke Autos (5131-mal gelesen)
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Löw und dicke Autos

Ich weiss, dass ich jetzt wieder ein kontroverses Thema anstosse. Aber ein bisschen Diskussion macht ja auch Spass.

Wie gesagt, ich bin schon öfter mit dem 180PS A3 meiner Freundin gefahren, den sie als Dienstwagen hat. Sie dürfen nur deutsche Fabrikate nehmen und auch nur Dieselfahrzeuge. Das erste Mal, dass ich in einem Auto sass, das so hoch motorisiert war.

Was mir aufgefallen ist, ist dass es einen unheimlich zum Rasen verleitet. Wenn man mit 70-80km/h auf der Landstrasse unterwegs ist und weiss, dass da unterm Gaspedal noch locker Potential ist, auch bei 180km/h noch ordentlich bis 240 durch zu beschleunigen, hat sich das für mich angefühlt, als würde ich bei so "niedrigen" Geschwindigkeiten die ganze Zeit ein Rennpferd zügeln.

Kaum auf der Autobahn kommen einem dann die ganzen langsam beschleunigenden Kleinwagen nur noch wie Hindernisse vor. Nur weil man, wie gewohnt das Gaspedal antippt, klebt man auf einmal hinten an jedem dran. Also, so schnell wie möglich auf die linke Spur und den Motor bei 170km/h zu einem zufriedenen Blubbern bringen. Ich hatte das Gefühl, dass das Auto regelrecht von mir einforderte, es zu seiner wahren Bestimmung zu führen. Ganz nebenbei das erhebende Gefühl, besser, schneller und toller als die Anderen zu sein. Bewundert und beneidet zu werden. Alles nur Einbildung und mein persönliches Problem?

Was ich beobachtet habe, ist dieser Sog, den dieses Fahrzeug bei mir bewirkte. Einen Sog hin zu unvernünftigem und riskantem Verhalten. Ich halte es für wahrscheinlich, dass dies auch Anderen so geht, wenn man beobachtet, wie gerade Menschen in solchen Autos fahren. Ich stelle die Frage, ob die Menschen in den Autos so bekloppt sind, oder ob es die Autos sind, die diese Menschen zu beklopptem und riskantem Verhalten anregen. Wie wenig ökologisch diese Raserei ist, steht da noch einmal auf einem anderen Blatt.

"Fahren am Limit" ist wie ein Drogenrausch und damit ein Kontrollverlust. VMax ist kein Verkaufsargument sondern ein Versprechen wie Volumenalkohol auf der Schnapsflasche. Einmal angefixt, will mancher immer mehr. Man macht Dinge, die man eigentlich nicht machen will und von denen man  weiss, dass sie schädlich und gefährlich sind. Auf deutschen Autobahnen sehen wir täglich, wie schwer es ist, sich gegen diesen Sog zu wehren. Wir bezahlen dafür mit Toten, Verletzten und Umweltbelastung. Sobald andere Menschen gefährdet werden, ist das keine Frage des persönlichen Geschmacks mehr.

Ich fahre, seit ich den Hybi habe, den A3 übrigens nicht mehr. Es macht mir einfach weniger Spass, beim Fahren den vollen Adrenalinpegel im Blut zu haben und höre lieber Podcast und komme entspannt an. Entspanntes gleiten, statt antizipieren ob da "irgendein Vollidiot" wieder "meine Geschwindigkeit nicht richtig einschätzen kann" und "VOR MIR rauszieht - dieser Trottel". Gedanken, wie ich sie nur im 180PS A3 auf der Autobahn hatte.

Sicher ist Joachim Löw voll und ganz für sein Verhalten verantwortlich. Aber er ist dabei meiner Meinung nach nicht allein. Wir leben in Zeiten von aggressiven Frontspoilern, aggressiven Blendlichtern, V-Max Schwanzvergleich und einem gesellschaftlichen Klima, in dem die Forderung nach einem Tempolimit auf deutschen Autobahnen im Sinne der Gefahrenabwehr für Mensch und Umwelt wesentlich weniger Beachtung und Anerkennung findet, als ein viel beworbenes deutsches „Premiumauto“. Autos, die ihren Premiumstatus aus Verkaufsargumenten ziehen, die nicht nur Joachim Löw zu riskanten Rasereien verleiten.

Es ist ein normales Thema, wenn man auf Cocktailparties seine "schwäche für schnelle Autos und schnelles Fahren" eingesteht. Ja, es ist sogar ein Ausweis für den eigenen Status. Ich halte es für ein infames Spiel, Menschen zuerst latent aber auch ganz offen zum Rasen zu animieren, indem man ihnen eintrichtert, dass es nichts tolleres als ein schnelles Auto gäbe und dann später mit dem Finger auf diejenigen zu zeigen, die „so dumm waren“ auf die „Werbung“ herein zu fallen.

Konsequenz wäre für mich ein Tempolimit auch auf deutschen Autobahnen. Aber da hat nicht primär Herr Löw etwas dagegen, sondern unsere „Premiumautoindustrie“. Die hat sich ihre Nische in einem unvernünftigen und gefährlichen Segment gesucht und macht ihren Einfluss geltend, damit dieses Segment weiter überleben kann. Dies führt zu Belastungen von Mensch und Umwelt bis hin zu Toten und Verletzten.

Viele Grüße

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 1
@wizace
Da kann ich mich Deinen Ausführungen nur zu 100% anschließen.

Bis ich letzten November auf den Yaris HSD 'abgestiegen' bin, fuhr ich die letzten 12 Jahre einen BMW 323TI-Compact mit M3-Ausstattung, 6 Zylindern und laschen 170PS. ;)
Ja, es machte Spass, mit 230 die A7 Richtung Süden zu rauschen. Kurz mal das Pedal antippen und an ein paar langsamen Schnecken vorbeiziehen.. Ja, das verflixte Testosteron sorgte schön regelmäßig dafür, dass ich genügend Adrenalinkicks abbekam. Der Schock kam nur immer erst am Ziel...  Ich geschafft vom Stress der Fahrt und mein Konto bitterlich weinend wenn die Tankrechnungen abgebucht wurden.

Jetzt, setz ich mich gemütlich in meinen Yaris, der übrigens für Fahrer und Beifahrer deutlich mehr Platz als der BMW bietet, setze den Tempomaten auf ~110/Tacho und lass mich ganz entspannt ans Ziel bringen.
Längere Fahrtzeiten deswegen? Da hatte ich anfangs Schlimmes befürchtet. Es kam jedoch anders.
Ich fuhr die letzten Jahre sehr häufig die Strecke MZ-Kassel und zurück. Zu meiner Verwunderung war ich mit dem Yaris nie mehr als max. 15 Minuten langsamer. Dafür aber völlig entspannt und ruhig. Und ich hatte plötzlich sogar Zeit, mir die Landschaft an der Strecke richtig anzusehen.. nicht nur aus den Augenwinkeln beim Vorbeihuschen. ;-)

Also, ich bin mit 'meinem Kleinen' jetzt vollkommen zufrieden und hätte auch keinerlei Problem damit, wenn hier in D, wie überall sonst auf der Welt, Tempo 130 Standard würde. Kleiner Nebeneffekt: Dicke Motoren, superschnelle Autos und Motorräder wären überflüssig, da man die, außer auf abgesperrten Rennstrecken, nirgends mehr ausfahren dürfte.

LG Manuela

PS: Ein dickes Auto konnte, genauso wie Allohol, Mangelerscheinungen in der Hose noch nie auf Dauer ausgleichen... Inzwischen törnt sowas eher ab.:icon_pfeif2:

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 2
Da sprichst du ein Thema an:

Ich gebe zu, dass mir an meinem damaligen Lexus GS450h oder aktuell am Porsche Panamera Hybrid nicht nur das Blechkleid gefiel/gefällt.
Auch die scheinbar unendliche Leistung eines solchen Autos kann unheimlich Spass machen, sei es das kurze Ampelrennen (im Rahmen der Legalität) oder der Sprint auf der Autobahn.

Auch sicherheitstechnisch hat ein solcher Wagen einige Vorteile, einer davon ist z.B. das zügige Überholen auf der Landstrasse.

Wenn man halbwegs vernünftig in Sachen Automobilität eingestellt ist, dann kann man Fahrspass, Leistung und das Zusammenspiel mit den anderen Verkehrsteilnehmern in Einklang bringen.

Leider haben manche Menschen das Problem das die Leistung ihres Hirns sich reziprok zur Leistung des Autos und der gefahrenen Geschwindigkeit verhält (vergleichbar mit vielen Motorradfahrern) - das sind dann die, die dir vorzugsweise mit halbem Tacho (also wortwörtlich halber Tachodurchmesser) im Heck hängen oder einem sinnloserweise ihre komplette Beleuchtungseinrichtung präsentieren.

Aufgrund solcher Truppenteile verstehe ich auch Diejenigen, die aus Angst um ihre eigene Sicherheit selbst auf ein großes, massiges Auto setzen - somit bringt es nichts große Autos pauschal zu verteufeln. (das beweist wiederum, dass die Klein- und Kleinstwagenfahrer doch die Härtesten sind  :-D )

Die Umweltgeschichte ist eine andere, aber auch diesbezüglich ist der ein oder andere Hersteller auf einem guten Weg - oder hätte man vor 10 Jahren geglaubt ein Auto mit 345 PS zu finden, was unter 7 Liter verbrauchen kann?

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 3
Mit einem starken und schnellen Auto MUSS man nicht schnell fahren. Das mache ich jeden Tag und werde auf der Landstraße regelmäßig von wesentlich schwächeren Fahrzeugen in manchmal halsbrecherischer Manier überholt.

Man KANN damit schnellfahren, und das kann sachliche Gründe haben (manchmal geht es um die berühmten 10 min um zu einem Termin pünktlich zu sein, und ich bin gerne pünktlich) oder nur einfach Spass machen (geht beim Hybrid immer seltener ohne schlechtes Gewissen und somit ohne Spass, damit echt eine Ausnahme).

Die Entscheidung zu schnell zu fahren, zu drängeln, zu nötigen oder das Handy ans Ohr zu nehmen trifft allein der Fahrer. Entschuldigungen gibt es keine. Es gibt ja auch keinen Strafrabatt fürs Schnellfahren für starke Autos.

Sind Fahrer von schnellen Autos nun dümmer, weniger potent, Status verliebter als Fahrer langsamer Autos? Mitnichten, hier betet man sich die Welt erträglich, ähnlich wie mit dem Spruch "Geld allein macht nicht glücklich". Bei kleinen und langsamen Autos gibt es die gleichen Verrückten wie bei Grossen. Man schaue sich nur das Tuning-Zubehör für Polo, Yaris & Co. an. Und man achte mal darauf, wie viel PS-starke Fahrzeuge rechts fahren oder mitschwimmen im 130er Pulk, es sind nicht wenige, man beachtet sie nur nicht.

Hilft ein Tempolimit? Nicht wirklich, siehe USA - dort sind Motoren sogar grösser und "potenter" als hier.

Was allerdings stimmt: Personen, die nicht regelmäßig starke Wagen fahren, verspüren beim Fahren mit viel PS den "Sog" der Leistung. Und das kann gerade bei Fahranfängern oder unerfahrenen Fahrern zu gefährlichen Situationen führen. Wir vergeben im Fuhrpark deshalb PS-starke Fahrzeuge nur an Personen mit mindestens 5 Jahren Fahr-erfahrung. Der "Rausch" der Geschwindigkeit ist irgendwie in der menschlichen Natur (schnell Laufen, schnell Fahrrad fahren usw. treibt auch das körpereigene Drogenlabor ordentlich an). Wie bei so vielem im Leben muss man sich beim Schnellfahren oder Langsamfahren beherrschen und kontrollieren.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 4
Ich kann wizace nur zustimmen, was die Verleitung zum Schnellfahren betrifft. Da ich beruflich viel unterwegs war, hatte ich früher immer potente Firmenhobel unterm Hintern. Da der Sprit "nix kostete" und die Maschine Dampf auf dem Kessel hatte, ließ ich die Pferde laufen, wo es ging. Nur mein latentes schlechtes Gewissen, dass ich beruflich auf den Lappen angewiesen bin, ließ mich die Geschwindigkeit selten mehr als 10 km/h über erlaubt (lt. Tacho) fahren. Trotzdem war wohl mein Glück, dass ich privat nicht immer den Firmenhobel nutzen konnte und daher auch meine private spritfressende Gehilfe mich zwangsweise entschleunigt hat.

Inzwischen bin ich beruflich nicht mehr ganz so viel unterwegs und seit dem Yaris HSD bin ich auch selbst dann entspannter, wenn ich einen unseren leistungstarken Poolwägen bewege. Wobei ich mich da über Schaltgetriebe und Auto 1.0 auch noch zusätzlich ärgere. Und die Zeiten sind vorbei, wo ich extra Gas gebe, wenn ich zu spät zu kommen drohe, obwohl ich einen großzügigen Zeitpuffer immer einrechne.

Und jetzt noch etwas, was mir einen bitterbösen Schmunzler ins Gesicht gezaubert hat:

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 5
Es hat nicht jeder Mensch die gleichen Vorlieben. Wäre ja auch schlimm. 

Einige machen halt gern Fallschirmspringen, einige fliegen gern Sportflugzeuge, andere fahren gern mit Fahrrädern in atemberaubender Geschwindigkeit durch hartes Gelände - die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Soll man das alles verbieten??

Wenn denn jemand gern schnelle Autos fährt und daran Spaß hat, kann ich persönlich das nachvollziehen. Wenn ein anderer wegen irgendwelcher persönlicher Eigenschaften (z.B. Reaktionsgeschwindigkeit, Auffassungsvermögen) mit sowas nicht klar kommt, ist das noch lange kein Anlass, nach einem Verbot zu schreien. Ich kann auch nicht fliegen und auch nicht Bungee-Jumpen und schreie trotzdem nicht nach einem Verbot. (und damit würde ich auch andere gefährden )

Ich bin auch selbstkritisch genug, um zu erkennen, wenn ich etwas nicht kann und schreie dann trotzdem nicht nach einem Verbot für Andere. Genau das tun in meinen Augen aber zu viele, bei Dingen, die sie vielleicht nicht so gut können.

Und dadurch gibt es in meinen Augen zu viele, die mit Tempo 25 durch die Stadt schleichen, mit Tempo 90 auf der mittleren oder linken Spur permanent Staus auslösen, 10 min brauchen, um an einer Kreuzung eine Lücke zu finden, die groß genug ist - und die fühlen sich dann auch noch im Recht!

Da hilft nur eins: einfach tolerant sein!

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 6
Mein Hybrid ist das bisher stärkste Fahrzeug, welches ich mein eigen nenne. Klingt seltsam bei nur 98 PS, ist aber so. Ich bin nie dem PS-Wahn verfallen. Die Leistung wurde nur an das erhöhte Gewicht angepasst, so dass mein Hybrid nun ähnliche Fahrleistungen aufweist wie meine Fahrzeuge davor auch.

Klar, ich bin auch schon Fahrzeuge mit über 400 PS gefahren, macht ja auch Spaß (bis ich die Tankrechnung sehe). Aber jeden Tag habe ich auf so ein Auto keinen Bock. Ich brauche das einfach nicht, es geht an meinem realen Bedarf vorbei.

Trotzdem ist mein Fahrzeug voll "Führerscheinentzugtauglich", ich kann voll den Löw machen, auch ohne dicke Karre. ;)

Aber ich glaube ich bleibe bei meinem 0-Punkte-Konto. :D

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 7

Mit einem starken und schnellen Auto MUSS man nicht schnell fahren. Das mache ich jeden Tag und werde auf der Landstraße regelmäßig von wesentlich schwächeren Fahrzeugen in manchmal halsbrecherischer Manier überholt.

Man KANN damit schnellfahren, und das kann sachliche Gründe haben (manchmal geht es um die berühmten 10 min um zu einem Termin pünktlich zu sein, und ich bin gerne pünktlich) oder nur einfach Spass machen (geht beim Hybrid immer seltener ohne schlechtes Gewissen und somit ohne Spass, damit echt eine Ausnahme).

Weiter unten schreibst Du noch, dass es auch viele gäbe, die mit so dicken Auto bei 130km/h mit schwimmen. Ich finde das nicht ganz schlüssig. Da könnte er sich für den Aufpreis zu anderen Autos, die auch 130km/h fahren locker für ein Jahr eine Sekretärin leisten, die ihm sagt, wann er rechtzeitig losfahren muss ;)



Sind Fahrer von schnellen Autos nun dümmer, weniger potent, Status verliebter als Fahrer langsamer Autos?

Das wohl dann schon eher. Ist ja auch nicht schlimm. Ein schönes Multimediasystem im Innenraum ist im Zweifelsfall aber umweltschonender als die Zusatz-PS. Achso, ich vergass, der souveräne Durchschnittsstatusautofahrer nutzt die ja garnicht.


Hilft ein Tempolimit? Nicht wirklich, siehe USA - dort sind Motoren sogar grösser und "potenter" als hier.

Ja, es hilft. Weniger Verkehrstote und weniger Umweltbelastung.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 8

Ja, es hilft. Weniger Verkehrstote und weniger Umweltbelastung.


Wo steht denn das? Bei den Verkehrstoten liegt USA ziemlich weit vor uns (absolut und relativ)

http://www.welt.de/motor/article121099612/In-diesen-Laendern-gibt-es-die-meisten-Verkehrstoten.html

Von den 2013 Getöteten starben ca. 10% auf den Autobahnen, vornehmlich bei Auffahrunfällen -  und es wird vor der Benutzung von Smartphones gewarnt. Ist da die Geschwindigkeit gefährlich oder doch vermehrt die Seuche, sich immer und nur über sein Smartphone zu beugen? Meine Beobachtung: es sind die Unaufmerksamkeiten, die die gefährlichen Situationen (Spurwechsel, plötzliches, zu spätes Bremsen) auslösen.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/zahl-der-verkehrstoten-sinkt-mehr-unfalltote-auf-autobahnen-a-955494.html

Und bei der Umweltbelastung würde ich die Trucks, SUVs und 6-Zylinder in den USA eher schlechter einschätzen.

Allerdings bin ich weiterhin gegen ein Tempolimit, da ich es als einen strategischen Vorteil für die deutsche Automobilindustrie und deren Lieferanten ansehe, daß Fahrzeuge hier bis 250km/h dauerfest und sicher sein müssen (puh, das gibt gleich eine Diskussion hier... :-))


Weiter unten schreibst Du noch, dass es auch viele gäbe, die mit so dicken Auto bei 130km/h mit schwimmen. Ich finde das nicht ganz schlüssig. Da könnte er sich für den Aufpreis zu anderen Autos, die auch 130km/h fahren locker für ein Jahr eine Sekretärin leisten, die ihm sagt, wann er rechtzeitig losfahren muss ;)


Die stärkeren Autos haben ja noch weitere Eigenschaften, die sie begehrenswert machen: Platz, Sicherheit, Materialien, Funktionsumfang, Geräuschniveau, Design, Verarbeitung, Image, usw. und auch mir passiert es - trotz Assistentin - das ich zu spät los komme, ein Stau mich ausbremst, ein Kollege zu spät kommt, etwas vergessen hat -  halt die kleinen, menschlichen Dinge, die ich dann mit dem Mercedes wieder herausfahren kann, wenn es geht und ich es will.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 9

Wo steht denn das? Bei den Verkehrstoten liegt USA ziemlich weit vor uns (absolut und relativ)

http://www.welt.de/motor/article121099612/In-diesen-Laendern-gibt-es-die-meisten-Verkehrstoten.html

Von den 2013 Getöteten starben ca. 10% auf den Autobahnen, vornehmlich bei Auffahrunfällen -  und es wird vor der Benutzung von Smartphones gewarnt. Ist da die Geschwindigkeit gefährlich oder doch vermehrt die Seuche, sich immer und nur über sein Smartphone zu beugen? Meine Beobachtung: es sind die Unaufmerksamkeiten, die die gefährlichen Situationen (Spurwechsel, plötzliches, zu spätes Bremsen) auslösen.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/zahl-der-verkehrstoten-sinkt-mehr-unfalltote-auf-autobahnen-a-955494.html

Und bei der Umweltbelastung würde ich die Trucks, SUVs und 6-Zylinder in den USA eher schlechter einschätzen.

Allerdings bin ich weiterhin gegen ein Tempolimit, da ich es als einen strategischen Vorteil für die deutsche Automobilindustrie und deren Lieferanten ansehe, daß Fahrzeuge hier bis 250km/h dauerfest und sicher sein müssen (puh, das gibt gleich eine Diskussion hier... :-))

Die stärkeren Autos haben ja noch weitere Eigenschaften, die sie begehrenswert machen: Platz, Sicherheit, Materialien, Funktionsumfang, Geräuschniveau, Design, Verarbeitung, Image, usw. und auch mir passiert es - trotz Assistentin - das ich zu spät los komme, ein Stau mich ausbremst, ein Kollege zu spät kommt, etwas vergessen hat -  halt die kleinen, menschlichen Dinge, die ich dann mit dem Mercedes wieder herausfahren kann, wenn es geht und ich es will.

Naja, das sind wieder einmal Äpfel und Birnenvergleiche... Ich weiss, mein Ausweichen bedeutet jetzt, dass das alles nun eindeutig heissen muss, dass schnelles Fahren kein Sicherheitsrisiko ist und auch keine Umweltbelastung darstellt. Aber bevor ich jetzt eine Diskussion darüber mit mache, warum Amerikaner mit Pick-Ups herum fahren und welche Kofaktoren das Fahren in Amerika unsicherer machen könnten, sage ich einfach Mal ganz souverän: Geschenkt.

Zum Thema Schwanzvergleich: Ich bin so wichtig für meine Firma, dass ich zu spät kommen und was vergessen kann, ohne dass sich jemand was zu sagen traut :)

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 10

Zum Thema Schwanzvergleich: Ich bin so wichtig für meine Firma, dass ich zu spät kommen und was vergessen kann, ohne dass sich jemand was zu sagen traut :)


Sch..., das schaff' ich dieses Leben wohl nicht mehr  :icon_irre4: :'(  :-/

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 11
Jeder empfindet anders, und ob er sich von einem Auto angespornt fühlt bleibt ganz ihm überlassen. Ich persönlich finde die aufgeblasenen Frösche (Downsizing Turbos) und die aufeblasenen Traktoren (Turbodiesel) putzig. Wenn ich bei Toyota, Honda, Mazda Leistung brauche, gehe ich auf Drehzahl - bei den hiesigen Pendants drohen da schon fast Motorschäden. Das was die Fröschis angeblich an Treibstoff einsparen, geben sie doppelt und dreifach für Werkstattbesuche und Instandhaltung aus.

Die Amerikaner lachen noch mehr, denn deren hubraumstärkere Motoren haben ebenfalls jede Menge PS und halten eine halbe Ewigkeit. Verlässlichkeit ist Trumpf. Darum sind dort auch Toyota und Honda so beliebt, während VAG ein Nischendasein fristet und in letzter Zeit immer weiter Marktanteile verliert.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 12

Die Amerikaner lachen noch mehr ... Darum sind dort auch Toyota und Honda so beliebt, während VAG ein Nischendasein fristet und in letzter Zeit immer weiter Marktanteile verliert.

'Gucks du hier': http://www.auto-motor-und-sport.de/news/neuzulassungen-2013-top-50-usa-die-bestseller-auf-dem-us-markt-7997132.html

PS strotzende Monster, mit denen dann die Kinder 1447 Meter zum Kindergarten oder der Schule gefahren werden, ist ein Zeichen von deutschen Werten. Mit wehenden Fahnen werden diese Werte verteidigt, am Stammtisch, wie auch auf der Straße. Der Ampelstart mutiert zum Formel 1 Start und nur wer auf 500 Meter viermal die Spur gewechselt hat, ist der Meister seiner Klasse. Und der Fahrzeugstechnische Schwachsinn kennt keine Grenzen. Nur mal exemplarisch: http://www.youtube.com/watch?v=XWEcC48K3Zg

Was Herrn Löw angeht, so ist es viel zu 'lasch' Menschen die nicht in der Lage sind sich an Regeln zu halten überhaupt wieder einen Führerschein zu geben. 18 Punkte in Flensburg berechtigen zu Bus und Bahn für den Rest des Lebens. Dies ist jedoch unrealistisch, weil die Autoindustrie etwas dagegen hat und dann muss die Politik ...  ;D

Grüße, Sven

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 13
Ein weiteres Zeichen deutscher Werte. Als Hagen Rether das mal bei einem Kabaret Auftritt in Österreich erzählte, dachte ich der hätte sich das nur überspitzt ausgedacht. Aber die Dinger gibts tatsächlich.  :icon_sweet:


Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 15

.... Ich persönlich finde die aufgeblasenen Frösche (Downsizing Turbos) und die aufeblasenen Traktoren (Turbodiesel) putzig. Wenn ich bei Toyota, Honda, Mazda Leistung brauche, gehe ich auf Drehzahl - bei den hiesigen Pendants drohen da schon fast Motorschäden. Das was die Fröschis angeblich an Treibstoff einsparen, geben sie doppelt und dreifach für Werkstattbesuche und Instandhaltung aus.
...


Genau, jedesmal wenn ich gas gebe, habe ich einen kapitalen Motorschaden.  :icon_doh: Ich dachte bisher, dass gehört zu den zugesicherten Eigenschaften des Fahrzeuges.
Und in die Werkstatt fahre ich übrigens alle 30.000km zum Longliveservice... da muss ich wohl bis jetzt immer "Montagsautos" erwischt haben...

Also entweder du leidest unter Realitätsverlust oder du verbreitest hier wissentlich Lügen. Ich persönlich finde aufge....ene Forenmitglieder putzig, die immer nur ein und dieselbe Schallplatte runterleiern können... Kann man deine Beiträge hier eigentlich auch irgendwie rausfiltern?

Oppa Alfred

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 16

Genau, jedesmal wenn ich gas gebe, habe ich einen kapitalen Motorschaden.  :icon_doh: Ich dachte bisher, dass gehört zu den zugesicherten Eigenschaften des Fahrzeuges.
Und in die Werkstatt fahre ich übrigens alle 30.000km zum Longliveservice... da muss ich wohl bis jetzt immer "Montagsautos" erwischt haben...

Also entweder du leidest unter Realitätsverlust oder du verbreitest hier wissentlich Lügen. Ich persönlich finde aufge....ene Forenmitglieder putzig, die immer nur ein und dieselbe Schallplatte runterleiern können... Kann man deine Beiträge hier eigentlich auch irgendwie rausfiltern?

Oppa Alfred


Hallo Opa, wirf mal einen Blick hier rein.

http://www.auto-motor-und-sport.de/dauertest/vw-golf-1-4-tsi-highline-100.000-kilometer-und-eine-kalte-schulter-4178550.html

http://www.handelsblatt.com/auto/nachrichten/1-4-tsi-motor-vw-bestaetigt-motorschaeden-durch-produktionsfehler/6505670.html

http://www.autobild.de/artikel/vw-tsi-motorschaeden-3342557.html

http://www.adamlewin.co.uk/vw-mk5-golf-tsi-engine-timing-chain-problem/

http://www.derwesten.de/auto/vw-bietet-grosszuegige-kulanz-bei-defekter-tsi-baureihe-id6779885.html

http://www.autobild.de/artikel/vw-tsi-steuerkettenschaeden-4220214.html

http://suite101.de/article/gehaufte-schaden-an-12-tsi-motoren-und-14-tsi-motoren-a133276#.U4ckKCg09jt

www.carsguide.com.au/news-and-reviews/car-news/volkswagen_golf_118tsi_warning

http://abcnews.go.com/TheLaw/bmw-admits-fuel-pump-flaw-turbo-cars/story?id=11968495

http://www.autoblog.com/2010/10/12/class-action-suit-alleges-bmw-n54-turbo-engine-unsafe-causes-un/

http://www.usatoday.com/story/money/cars/2013/05/16/ford-ecoboost-engine-problems/2168865/

http://motrolix.com/2013/11/ford-issues-two-recalls-on-2013-escape-with-1-6-liter-ecoboost-over-powertrain-issues/


Übrigens, um Dein Weltbild nicht zu zerstören ist es hilfreich, Posts die Dich nicht interessieren oder die eine gegensätzliche Meinung zu Deiner eigenen repräsentieren könnten nicht zu lesen. In Deinem Alter hast Du das aber bestimmt schon gewusst.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 17
Also entweder du leidest unter Realitätsverlust oder du verbreitest hier wissentlich Lügen. Ich persönlich finde aufge....ene Forenmitglieder putzig, die immer nur ein und dieselbe Schallplatte runterleiern können... Kann man deine Beiträge hier eigentlich auch irgendwie rausfiltern?

Oppa Alfred

Sollte ich etwa Zweifel haben dass solche Äußerungen nicht so recht das "familiäre/freundschaftliche" Miteinander unbedingt fördern  :icon_mttao_polizist:

Man könnte dies, wenn man jetzt "superempfindlich" ist, auch als eine persönliche Beleidigung auffassen   :-)

Bestimmt wäre es diesem Forum dienlich wenn man sich solche halbstarken Kraftausdrücke verkneifen könnte!

Was meint Ihr?

Schöne Grüße

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 18

Alles nur Einbildung und mein persönliches Problem?


Ja. Um auf das Topic / den Eingangspost zurück zu kommen.

Dein persönliches Problem und das eines jeden anderen auch, der a) entweder mit der Leistung seines Autos überfordert ist, oder b) nichts besseres zu tun hat als alle anderen, die eine andere Ansicht dazu haben wie ein Auto sein sollte zu verurteilen. Die Welt ist nunmal nicht so wie sie dem ein oder anderen besser gefallen würde, sondern so wie sie ist. Der einzige Mensch, auf den man einen unmittelbaren Einfluss im Verhalten hat, ist man selber. Nicht das leistungsstarke Auto, nicht die Industrie und nicht die bösen anderen.

Irgendwie wird man hier (teilweise) das Gefühl nicht los, dass dem ein oder anderen einfach genau die von Dir beschriebenen Eigenschaften eines Fahrzeuges bei ihrem Hybriden fehlen und derjenige deswegen jede nur erdenkliche Möglichkeit nutzt um genau das zu verdammen, was seinem Teilzeitstromer fehlt und alle anderen die eben keinen fahren gleich mit. Das ist alles andere als "aufgeklärt, tolerant und weltoffen". Das ist erbärmlich.

Ich ging ursprünglich davon aus, dass es hier um Hybriden, den Umgang damit, die Technik und Tipps des möglichst effektiven Einsatzes solcher Fahrzeuge geht. Da hab ich mich geirrt. Es geht immer mehr darum, dass man das eigene Gutmenschentum herausstellt und über alle anderen erhebt. Geht es denn darum sich die eigene Anschaffung zurecht reden zu müssen? Oder was soll das?

Sorry, aber das musste mal gesagt werden. Ich finde das unglaublich, wenn man immer nur mit dem Finger auf andere oder deren Verhalten zeigen muss und sich selber dabei großzügig übersieht. War auch schon bei den "Autobahnschleichdiskussionen" so.

Gruß Joe

 

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 19

Ja. Um auf das Topic / den Eingangspost zurück zu kommen.

Dein persönliches Problem und das eines jeden anderen auch, der a) entweder mit der Leistung seines Autos überfordert ist, oder b) nichts besseres zu tun hat als alle anderen, die eine andere Ansicht dazu haben wie ein Auto sein sollte zu verurteilen. Die Welt ist nunmal nicht so wie sie dem ein oder anderen besser gefallen würde, sondern so wie sie ist. Der einzige Mensch, auf den man einen unmittelbaren Einfluss im Verhalten hat, ist man selber. Nicht das leistungsstarke Auto, nicht die Industrie und nicht die bösen anderen.

Irgendwie wird man hier (teilweise) das Gefühl nicht los, dass dem ein oder anderen einfach genau die von Dir beschriebenen Eigenschaften eines Fahrzeuges bei ihrem Hybriden fehlen und derjenige deswegen jede nur erdenkliche Möglichkeit nutzt um genau das zu verdammen, was seinem Teilzeitstromer fehlt und alle anderen die eben keinen fahren gleich mit. Das ist alles andere als "aufgeklärt, tolerant und weltoffen". Das ist erbärmlich.

Ich ging ursprünglich davon aus, dass es hier um Hybriden, den Umgang damit, die Technik und Tipps des möglichst effektiven Einsatzes solcher Fahrzeuge geht. Da hab ich mich geirrt. Es geht immer mehr darum, dass man das eigene Gutmenschentum herausstellt und über alle anderen erhebt. Geht es denn darum sich die eigene Anschaffung zurecht reden zu müssen? Oder was soll das?

Sorry, aber das musste mal gesagt werden. Ich finde das unglaublich, wenn man immer nur mit dem Finger auf andere oder deren Verhalten zeigen muss und sich selber dabei großzügig übersieht. War auch schon bei den "Autobahnschleichdiskussionen" so.

Gruß Joe


Ich kann einen Teil Deiner Kritik zwar verstehen - z.B. Autobahnschleicher - auf der anderen Seite herrscht in diesem Land aber auch eine Atmospähre der Medienhetze gegen Hybride und ausländische Produkte. Wer sich nicht wehrt ist am Ende ganz schnell der Dumme. Dass zwischen diesen beiden "Polen" die Objektivität manchmal auf der Strecke bleibt, lässt sich leider nicht verhindern. Ich kenne soweit kein Thema, welches stets rein objektiv und sachlich behandelt worden ist.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 20
@Joe
Der Ansatz "jeder macht was er wil, (wenn er kann)" ist mir ein bisschen zu anarchistisch. Vernunftargumente mit dem Reizwort "Neid" wegwischen zu wollen, ist mir zu unsachlich. Unvernünftige Autos werden überall hoch gejubelt, warum sollte es nicht einen Ort geben, an dem auch einmal möglicherweise vernünftigeres bejubelt wird. Was gefällt, ist schließlich auch Einstellungssache und Mode - siehe z.B. Rubensfrauen. Im Sinne der Erhaltug unserer Lebenswelt stehe ich dazu, umweltfreundliches Verhalten mir und anderen schöner zu reden. Wenn mir keine Autobild, Auto Motor und Sport und wie sie alle heissen auf die Schulter klopfen, mach ich es halt selbst. Dann hab ich ein vernünftiges Auto und ein gutes Gefühl dabei :)

Ja, ich denke sogar, dass es höchste Zeit ist, mit dem Finger auf so manche Personen, die viel von "Liberalität" und "Neid" faseln, zu zeigen. Da werden mir zu häufig egoistische Interessen dahinter versteckt. Das Streben danach ein guter Mensch zu sein, ist meiner Ansicht nach lobenswert und kein Schimpfwort.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 21
@ mayflower...

wieso wusste ich nur, dass ich da heute noch was von dir lesen würde... :-/

Aber da du hier schon VW-Käufer als dumm und Dreckschleuderfahrer betitelt hast, solltest du erstmal vor deiner eigenen Tür kehren...

@ joe

volle Zustimmung...  :icon_wp-exclaim:

Gruß Oppa

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 22
@wisace

Lies doch einfach Deinen eigenen Post nochmal und lass ihn ein wenig wirken. Er enthält folgende Aussage:

Du schiebst einer Maschine die Schuld zu, dass Du rast oder aggressiv wirst nur weil Du damit unterwegs bist! Du willst mir also bitte nichts von Vernunft erzählen, oder? Weil die muss zu dem Zeitpunkt nämlich im Urlaub gewesen sein. Danach willst Du dann, dass man auf Grund Deiner Unfähigkeit mit einem Fahrzeug mit etwas mehr Leistung umzugehen zum Rundumschlag ausholt? Au bitte!

Wertvoll ist da schon eher die Erkenntnis, dass Du eben mit so einem Auto nicht umgehen kannst. Das ist gut und ich finde es auch hervorragend, dass Du Deine für Dich gültigen Schlüsse daraus ziehst. Nur bist Du als Individuum nicht 1 zu 1 auf die anderen übertragbar. Vor allem nicht auf alle. Man sollte gesellschaftlicher Hinsicht vielleicht eher daran arbeiten, dass die Leute erkennen, dass nur sie es sind die rasen, die sich beeinflussen lassen und der Werbung nachrennen und auch die, die sich nicht im Griff haben. Von der Sorte gibt es nämlich genug und mit Verboten kommst Du da garantiert nicht weiter. Wenn Du dahinter Anarchie siehst, dann soll es so sein. Ich sehe dahinter nur mangelde Selbstfeflektion und die daraus folgende Übertragung des eigenen Unvermögens in die Außenwelt. Ist ja auch einfacher das so zu regeln  ;)

Abgesehen davon ist es ein gängiger und vor allem billiger Trick, Argumente, denen man so nicht einfach wiedersprechen kann damit wegzuwischen, dass man sie als unsachlich darstellt  ;). Wolltest Du nicht die Breitreifen und den Heckspoiler? Mir ist bis heute nicht klar warum man das bei einem Auto wie dem Yaris HSD braucht... Ich denke, ich weiß schon um was es hier geht, nicht wahr ;D?

Gruß Joe



Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 23

Ich kann einen Teil Deiner Kritik zwar verstehen - z.B. Autobahnschleicher - auf der anderen Seite herrscht in diesem Land aber auch eine Atmospähre der Medienhetze gegen Hybride und ausländische Produkte. Wer sich nicht wehrt ist am Ende ganz schnell der Dumme. Dass zwischen diesen beiden "Polen" die Objektivität manchmal auf der Strecke bleibt, lässt sich leider nicht verhindern. Ich kenne soweit kein Thema, welches stets rein objektiv und sachlich behandelt worden ist.


Ich wehre mich indem ich kaufe was ich will d.h. das Produkt, dem ich das beste Potential für meine Belange zutraue. Markennamen spielen für mich nicht so die Rolle. Der Nachteil bei meiner Vorgehensweise ist der, dass man sich oft eingehend mit der Materie befassen muss. Der Vorteil ist der, dass man, wenn die entsprechenden Kenntnisse mal vorhanden sind dem Massenkonsum eine lange Nase drehen kann und oft sogar das bessere Produkt zum besseren Preis kriegt. Mit der Methode "fahre" ich seit Jahren und zwar gut. Dieses Verhalten beruht in erster Linie auf der bahnbrechenden Erkenntnis, dass allein ich das in der Hand habe  ;).

Gruß Joe

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 24
@Joe

Deine Argumentation fände ich dann schlüssig, wenn wir alle, jeder für sich, auf einer einsamen Insel, weit voneinander getrennt wohnen würden.

Wenn jemand dort seine Insel mit Abgasen und Diesel verrußen würde und ich bekäme nichts davon mit, von mir aus. Wäre mir genau so egal, wie wenn sich jemand in seinen eigenen vier Wänden zu Tode raucht.

Wir bewohnen diesen Planeten aber zusammen und sind voneinander abhängig. Ich rede ja nicht von kompletter Entsagung, aber wir könnten unseren Umweltbelastung durch Autoverkehr erheblich reduzieren, wenn alle statt Diesel einen Hybi fahren würden und das ohne wirklich auf irgendetwas verzichten zu müssen.

Es ist schon stark, wenn man dann entgegen gehalten bekommt, dass man unvernünftig sei, wenn man das gut findet, während die gleiche Fraktion wegen "Platz, Sicherheit, Materialien, Funktionsumfang, Geräuschniveau, Design, Verarbeitung, Image, usw." Mehrverbrauch in Kauf nimmt. Zumal das Meiste davon außer subjektives Image mindestens diskussionswürdig ist.

Im übrigen denke ich durchaus, dass die Verfügbarkeit von Produkten eindeutig das menschliche Verhalten beeinflusst. Was ist z.B. mit Schusswaffen und dadurch ausgelösten Todesfällen, wenn man die USA und Deutschland vergleicht. Wie gesagt, was einer privat für sich macht, soll seine Sache sein. So privat, wie es Deine Argumentation nahe legt, sind viele Dinge aber eben nicht.

Was man am Beispiel Emissionshandel, Banken, Atomkraftwerke usw. aber gut sehen kann, ist der Egoismus, von dem ich vorher schon sprach. Allen gemeinsam ist nämlich die private Vorteilsname unter dem Banner der Liberalität, während die Kosten und Nachteile der Allgemeinheit aufgebürdet werden. So geht es nicht!

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 25
@KaizenDo

Danke für die vielen Links, ich hab mal etwas "quergelesen"

Es gab also bei ca. 1.900.000 Motoren einige 100 Motorschäden, hauptsächlich wohl in 2012. Das ist zwar verständlicherweise für jeden einzelnen Betroffenen ärgerlich, niemand möchte die Rennereien und den (auch finanziellen) Aufwand haben, logisch.
Sicher ist jeder Schadensfall einer zuviel, aber angesichts der entgegenzusetzenden hohen Stückzahlen verstehe ich ehrlich gesagt deine seit Monaten hier zu lesenden Hetztiraden gegen VW nicht wirklich.

Soweit ich rausgelesen habe, ist die Ursache identifiziert und beseitigt, es könnten aber noch einige "Zeitbomben" unterwegs sein. Da VW die Kulanzmodalitäten zu Gunsten der Käufer angepasst hat ( in den ersten 3 Jahren/100.000km ) 100% Kostenübernahme, danach gestaffelt, werde ich wohl auch weiterhin nicht von Albträumen geplagt morgens schweißgebadet erwachen...  ;)
Ich finde, VW hat auf das Problem angemessen reagiert. 1,9 Millionen Fahrzeuge deswegen zurückzurufen, wäre wohl etwas übertrieben.

Ehrlich gesagt wusste ich vor dem Kauf des Jetta Hybrid nichts von solchen Problemen, da ich mich im allgemeinen eher wenig bis gar nicht mit Autotechnik beschäftige. Ich denke aber, selbst wenn ich es gewusst hätte, wäre die Entscheidung trotzdem so gefallen. Wie gesagt, das ist unser vierter VW, und wir waren mit den ersten dreien immer zufrieden... Das hat auch mit dem von dir zitierten "Weltbild" nix zu tun, der Mensch ist halt auch ein Gewohnheitstier.

Einen Denkfehler hattest du aber - um festzustellen, dass in einem Beitrag eine gegensätzliche Meinung auftaucht, muss ich diesen schon zuerst lesen, hellsehen kann ich leider noch nicht ^^

Gruß Oppa Alfred

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 26

Wir bewohnen diesen Planeten aber zusammen und sind voneinander abhängig. Ich rede ja nicht von kompletter Entsagung, aber wir könnten unseren Umweltbelastung durch Autoverkehr erheblich reduzieren, wenn alle statt Diesel einen Hybi fahren würden und das ohne wirklich auf irgendetwas verzichten zu müssen.

Es ist schon stark, wenn man dann entgegen gehalten bekommt, dass man unvernünftig sei, wenn man das gut findet, während die gleiche Fraktion wegen "Platz, Sicherheit, Materialien, Funktionsumfang, Geräuschniveau, Design, Verarbeitung, Image, usw." Mehrverbrauch in Kauf nimmt. Zumal das Meiste davon außer subjektives Image mindestens diskussionswürdig ist.


Teilen wir uns jetzt hier in "den Planeten rettende Kleinwagen Japan-Hybrid-Fahrer" und "Umweltbelastende Limousinen-Diesel Fahrer aus deutscher Produktion"? Soll ich mich jetzt als Umweltsünder begreifen, weil mein Diesel-Hybrid trotz neuester Filtertechnik und EURO 5 mehr Gifte und Partikel ausstößt als mancher Benzin-Hybrid? Oder weil ich ein grosses Auto fahre, dass in einigen Punkten mehr bietet als man zum reinen Fahren braucht?

Der Fahrer einer 500er Mercedes S-Klasse, der den Wagen nur zum Theaterbesuch und zum Arzt nutzt und sonst läuft oder Bus fährt und im Urlaub zuhause wandert, wird unseren Planeten weniger belasten als ein Hybrid-Fahrer, der jedes Wochenende zu einem anderen E-Mobilitätstreffen fährt, in der Stadt nicht Öffentlich unterwegs ist (weil sein Hybrid ja soooo wenig verbraucht) und dann zum Urlaub in die Türkei fliegt  :icon_doh:.

Nur auf ein Merkmal zu starren, hat schon immer den Blick verstellt.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 27
Opa Alfred>

Ich habe deine letzten Beiträge mit Interesse verfolgt und dabei zwei interessante Entdeckungen gemacht.

Zuerst
Zitat
Realitätsverlust oder du verbreitest hier wissentlich Lügen
und kurz darauf
Zitat
Ehrlich gesagt wusste ich vor dem Kauf des Jetta Hybrid nichts von solchen Problemen, da ich mich im allgemeinen eher wenig bis gar nicht mit Autotechnik beschäftige.


Zitat
Kann man deine Beiträge hier eigentlich auch irgendwie rausfiltern?
aber eigentlich
Zitat
um festzustellen, dass in einem Beitrag eine gegensätzliche Meinung auftaucht, muss ich diesen schon zuerst lesen, hellsehen kann ich leider noch nicht


Also wenn ich jetzt von einer Thematik keine Ahnung habe und mich nicht damit beschäftige, aber trotzdem weiss dass jemand lügt, dann muss ich doch hellseherische Kräfte verfügen. Deswegen löst nicht lesen Dein Problem mit Sicherheit  ;)


Wanderdüne> Du brauchst Dich in Deinem Selbstverständnis nicht als Umweltsünder begreifen wenn Du das nicht willst. Der Türkeiflieger belastet seine unmittelbare Umwelt trotzdem weninger, da er keinen Dieselgestank in die Innenstädte trägt, wir seinen Treibstoff nicht mit unseren Steuern subventionieren müssen und auch keine lobbygetrimmte EU-Bürokratie den Flieger trotz Partikel/Nox/und Krebsgefahr zum Ökofortbewegungsmittel erklärt.

In der Tat, nur auf ein Merkmal zu starren verstellt den Blick - z.B. beim Thema CO2  :icon_dito:

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 28
@Wanderdüne
Ich gebe Dir vollkommen Recht. Und Konsumverzicht ist sehr schwer und je mehr Kohle man zur Verfügung hat, umso schwerer. Geht mir auch so. Deshalb kann man mir bestimmt auch vorwerfen, dass der Hybrid auch eine Art Gewissensberuhigerfunktion erfüllt.

Deshalb verstehe ich das Statusautogefahre aber umso weniger. Ich meine, mit dem Hybi wird es einem doch so leicht gemacht und man muss wirklich auf nichts verzichten. Wenn ich statt 130km/h Spitze nur 90km/h Spitze fahre, komme ich wegen Ampelstaus nicht einmal signifikant später an. Wenn es also so leicht ist, wenigstens ein bisschen was zu machen, warum dann nicht einmal das machen? Warum sich mit Händen und Füßen und verblüffenden Argumenten wie Langzeitstabilität durch Tempo 250-Potential gegen eine so einfache Möglichkeit wehren, wenigstens ein bisschen CO2 und Umweltgifte einzusparen?

Ich glaube kaum, dass Menschen die so denken und argumentieren tatsächlich mehr Verantwortungsbewusstsein bei Türkeiflügen und ähnlichem zeigen. Da mag ich mich täuschen, aber ich vermute da eher ein gehörig Maß an Ignoranz und Fatalismus.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 29
@wisace

Du schweifst vom Thema ab und ein bisschen unlogisch werden Deine Ausführungen grad auch. Lies meinen Post doch einfach nochmal und schau nach wo genau ich Dir Unvernunft vorwerfe.

Wer wie Du polarisieren will, der muss einfach damit rechnen, dass es klappt. Also nimm es mit Fassung. Ich bin nunmal der festen Überzeugung, dass ein jeder in vollem Umfang für sein Handeln verantwortlich ist. Zumindest das, was unmittelbar ihn selbst betrifft. Klar, z.B. im Job mag das eventuell mal anders sein, dort wird man bezahlt um für eine Firma tätig zu sein u. deren Interessen zu vertreten, aber man hat den Job ja auch angenommen. Das ist nunmal der Deal. Aber was ansonsten mich und mein Verhalten angeht, da hab ich die Zügel in der Hand und jeder der das anders sieht ist fremdgesteuert, weil er sich halt fremdsteuern lässt. Aber selbst das ist seine Entscheidung. Wobei wir wieder die Ursache des Problems hätten... 

Aber nochmal zum Auto um das es ging: Keiner von uns hier, auch wenn die meisten einen Hybriden ihr Eigen nennen, fährt ein wirklich "sauberes" Auto. Das manche noch "dreckiger" sind macht uns von dem her aber nicht besser, denn dem einen Partikel der eines Tages einfach der eine zu viel sein wird,  dem ist es wurscht aus welchem Auspuff er gekommen ist. Das einzige was also was bringt ist die Karre stehen zu lassen, wann immer es geht. Aber das muss ein jeder selber machen und um das zu tun muss er wissen, dass es an ihm liegt es zu tun. Geschimpfe auf andere bringt in dem Zusammenhang nichts und um Dieselfahrzeue ging es in dem was ich geschrieben habe auch nicht. Es ging darum, dass ich der Meinung bin, dass die eigene Einsicht tausendmal mehr bringt als irgendwelche Verbote von denen wir bei Gott schon genug haben. Und für diese Einsicht ist nunmal jeder selber verantwortlich. Das brauchbar zu vertreten, so zu leben und diese Idee damit in die Köpfe der Leute zu bringen ist wesentlich mehr wert als jede Schimpferei. Denn die dient einfach nur dazu, dass man sich selber gut darstellt und dabei darauf hinweist wie schlecht alle anderen sind. Man könnte es auch knallhart Selbstzweck nennen.  

Btw und weil es schon jemand angeschnitten hat:

Man hat hier tatsächlich manchmal den Eindruck, dass es sich beim ein oder anderen, der nun einen Hybriden hat wie mit zu dicken Leuten und Light-Produkten verhält. Hat weniger Kalorien, kann man mehr von essen = hat weniger Ausstoß, kann man mehr mit fahren. Ist ja praktisch gut für die Umwelt. Sollen doch alle anderen daheim bleiben, dann gibt es weniger Schadstoffbelastung...

Gruß Joe

P.S.

@wisace: Das Waffenbeispiel mit den USA ist hier nicht nur fehl am Platze sondern gleichermaßen geschmacklos denn der beabsichtigte Einsatz einer Schusswaffe wird auch immer jemanden mit der Absicht dazu voraussetzen. Denk mal darüber nach.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 30
Bitte bleibt sachlich hier, und beleidigt euch nicht ständig gegenseitig  :icon_wp-exclaim:

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 31
Der Ausstoß an Emissionen bei Pkws lässt sich durch eine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung sofort reduzieren - leider geht das bei Flugzeugen nicht. Flugzeuge sind noch um ein vielfaches gefährlicher für unseren Planeten, weil diese in große Höhen Schadstoffe eintragen ...

Im Prinzip kann und darf jeder fahren was er möchte oder bezahlen kann - Zum Glück, denn wo wären wir, wenn alles wieder vorgeschrieben wird - dann wäre eine freie Meinungsäußerung in einem Forum wie diesen nicht mehr möglich. Eine eigene Meinung zu vertreten ist ein völlig normaler Vorgang - das es auch mal hitzig dabei zu geht ist allzu menschlich. Persönliche Beleidigungen sollten jedoch vermieden werden - und wenn es doch mal vorgekommen ist, wäre eine Entschuldigung angebracht, damit unsere Forums-Administratoren sich nicht ständig mit so etwas beschäftigen müssen.

Was 'wisace' ganz am Anfang geschrieben hat, kann ich gut nach vollziehen und trifft in vielen Fällen auch so zu. Ich musste mal einen 3er BMW als Firmen-Ersatzwagen fahren. Der 2 Liter Dieselmotor war so kräftig und kultiviert (auch sparsam) das ich auf der Autobahn ständig zwischen 160 und 200 gefahren bin, obwohl ich gar nicht zum rasen neige. Wie schnell man mit solchen Autos fährt "merkt" man nicht (Fahrmaschinen).

Die Autos würde ich nicht verbieten, sondern Leuten wie einem Herrn Löw auf Lebenszeit den Führerschein entziehen. Er beweist durch sein unsoziales Verhalten, durch die Unfähigkeit sich an Regeln zu halten, keine Eignung für das Führen eines Kraftfahrzeugs. "Nicht die Pistole begeht den Mord, sondern der Mensch der abdrückt".

Grüße, Sven

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 32
Sicher, es ist für unser Rechtsverständnis und das daraus folgendes Rechtssystem unerlässlich, dass wir von persönlicher Verantwortung ausgehen. So eindeutig ist es, denke ich, trotzdem nicht. Menschen sind verführbar. Wäre das nicht so, wozu gäbe es dann Werbung? All diese beherrschten und souveränen Menschen - kaufen die alle "Fahrmaschinen" mit viel PS, obwohl sie sie nur zweimal im Jahr zu glauben brauchen, wenn sie Mal was vergessen haben oder zu spät los gefahren sind? Warum sind sie nicht souverän genug, zu glauben, dass Ihnen eine menschliche Schwäche nachgesehen wird? Sind sie und ihre Kunden/Chefs vielleicht durch einen ominöse "Zeitgeist", der Perfektion und Schwächelosigkeit vorschreibt, beeinflusst?

Selbst die Grösse des Schreibtischs an den man jemanden setzt und die Ausstattung des Büros haben Einfluss auf die Arbeitsleistung eines Menschen. Der gleiche Mensch verhält sich im Anzug im Edelrestaurant anders als in Freizeitklamotten in der Szenekneipe. Das läuft in der Psychologie unter dem Stichwort "Power of Situation". Prominentestes Beispiel ist das "Stanford Prison Experiment".

Insofern macht es durchaus Sinn, Dinge wie Waffen und möglicherweise völlig unvernünftige Autos zu verbieten. Mindestens sollte aber der Zugang dazu erschwert werden. Vielleicht sukzessive ansteigende Besteuerung bei steigender Umweltschädlichkeit. Eine Subventionierung von Diesel und das man die grössten Dreckschleudern einfach als LKW zulassen kann, wie in Deutschland und Gesetze, die einem solchen LKW dann auch noch die grünsten Umweltplaketten ermöglichen, weil der Schadstoffausstoss pro kg ja so gering ist - sorry, das empfinde ich doch als absurd.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 33
Demokratie oder Diktatur? Lieber Demokratie und die Wahlfreiheit im Rahmen der Regeln. Wenn die Industrie schwachsinnige (*) Produkte anbietet, diese durch Vermarktung anpreist und der "starke" Karakter des einzelnen darauf anspringt - warum nicht?

Wie schnell man ein voreiliges Urteil fällt, ist oftmals für einen selber nicht ersichtlich. SUVs sind für mich völlig überflüssig und in einer Gesprächsrunde brachte ich dies mal deutlich zum Ausdruck. Ein SUV Fahrer erklärte mir dann, dass es für ihn nun leichter sei den schweren Pferdeanhänger zu fahren (Motorenleistung/Fahrgefühl/Bremsen/Fahrsicherheit) und trug dazu bei, dass ich über meinen eigenen (voreiligen/egozentrischen) Standpunkt nach zu denken anfing.

Alles gleich verbieten nur weil es einem selbst nicht gefällt? Nein, dann lieber kontrovers diskutieren, die eigene und andere Meinungen "erweitern" und wenn es nötig und möglich ist: Neue Regeln aufstellen - das ist Demokratie. Eine unserer wichtigsten Errungenschaften.

Grüße, Sven

(*) Hoppla! Das ist eine völlig persönliche Meinung und mit Sicherheit habe ich nicht zu entscheiden was schwachsinnig und was sinnig ist!

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 34
Also verbieten ist der Falsche Weg, weil Dinge dann bekanntlich noch attraktiver werden. Es gibt Leute die fahren mit einem 400PS Auto ordentlich und es gibt welche die sind mit 60PS die letzten Wildsäue - Deppen gibts hier wie dort. Wenn man Menschen mehr Selbstbewusstsein vermitteln kann, können die selbst entscheiden und fühlen nicht den Drang in etwas einzusteigen, dass sie eigentlich garnicht kontrollieren können. Bei Herrn Löw mangelt es aber nicht nur am Selbstbewusstsein sondern auch noch am Rechtsverständnis - aber das ist eine andere Geschichte.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 35
@Princo

Ein super gutes Beispiel, die Sache mit dem SUV. Denn sie zeigt deutlich das Problem von vielen Weltverbesserern. Sie tragen im Regelfall Scheuklappen und denken nur in ihren persönlichen Mustern, die genau ihrem begrenzten Bildausschnitt entsprechen. Andere werden nicht zugelassen. Dass das leider Gottes dann oft nicht sehr umfassende Gedanken sind ist nunmal eine Tatsache. Nix für ungut und auch überhaupt nicht böse gemeint, aber zutreffend. Daher danke für die kurze Anekdote.

Und wenn ich die letzten Posts hier ansehe stelle ich mit einer gewissen Befriedigung fest, dass man aus denen schon eine Art "Denken über den Tellerrand hinaus" erkennen kann. Darum geht es mir. Es gibt nicht nur einen Kamm und einen Kopf den es zu scheren gilt.

@Sly

Sollte meine Art auch mal deutliche Worte zu finden, die mit Bedacht so gewählt wurden, dass sie den Boden des guten Geschmackes nicht verlassen, ein Problem darstellen, dann bitte ich an dieser Stelle offiziell um sofortige Sperrung. Es ist nicht meine Absicht die Ruhe zu stören. Eine kontroverse Diskussion vor allem Extremer Aufrufe und Aussagen egal in welcher Form sollte aber möglich sein. Auch mal mit härteren Bandagen. Beleidigt bin zumindest ich da in keiner Hinsicht. Im Gegenteil, ich bin sowas gewohnt und kann ganz gut damit umgehen.

Gruß

Joe

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 36
Also, die Rolle des guten Diktators würde ich mir auch nicht zumuten wollen. Um es noch einmal klar zu sagen. Damit Regulation im Kapitalismus funktioniert, müssen die Preise auch sauber kalkuliert sein. Das ist im Einzelfall sehr schwierig. Der Versuch z.B. den Ausstoß umweltschädlicher Emissionen durch Emissionszertifikate ins System einzupreisen, scheint ja vorerst gescheitert zu sein.
Das Diesel und hoher Verbrauch und Verschmutzung aber auch noch subventioniert werden, ist grotesk. Diese Feststellung hat nichts mit dem Ruf nach einem Willkürsystem zu tun. Ich denke eher Diesel und SUV's sind ein gutes Beispiel dafür, dass unser ach so liberales System sich immer mehr durch Marktmacht in ein Willkürsystem verwandelt, in dem wenige verdienen und Mensch und Umwelt den Preis bezahlen.
Für dieses Marktversagen, das immer wieder nach der Masche läuft, dass die wahren Kosten eben nicht vom Verursacher getragen werden, gibt es viele Beispiele. Das kritisiere ich und nichts anderes.
Autos, Kleidung, Energie, Fleisch... alles Produkte, die nur so billig gekauft werden können, weil die Kosten dafür nicht der Konsument alleine bezahlt.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 37

Das Diesel und hoher Verbrauch und Verschmutzung aber auch noch subventioniert werden, ist grotesk. Diese Feststellung hat nichts mit dem Ruf nach einem Willkürsystem zu tun. Ich denke eher Diesel und SUV's sind ein gutes Beispiel dafür, dass unser ach so liberales System sich immer mehr durch Marktmacht in ein Willkürsystem verwandelt, in dem wenige verdienen und Mensch und Umwelt den Preis bezahlen.
Für dieses Marktversagen, das immer wieder nach der Masche läuft, dass Die wahren Kosten eben nicht vom Verursacher getragen werden, gibt es viele Beispiele. Das kritisiere ich und nichts anderes.

Und da hast Du Recht.

Aber nicht jeder, der Diesel fährt, befürwortet die Subvention, die total schwachsinnig ist und kontraproduktiv. Und Diesel wird sicher nicht nur wegen der Subventionierung gekauft. Effizientes Wirkprinzip, Drehmoment, niedertouriges Cruisen, Langstreckenfähigkeit und die Schwerentflammbarkeit sind Gründe, die einen Diesel attraktiv machen. Immer im Vergleich zum Benziner 1.0. Wenn wir Diesel mit Hybrid vergleichen, müssen wir Diesel-Hybrid mit Benzin-Hybrid vergleichen.

Bei der verursachungsgerechten Kostenzuweisung muss man natürlich auch bedenken:

obwohl die Hybride aufgrund der CO2 Besteuerung  durchaus gut dastehen, nutzen sie genauso die Strassen, den Parkraum, machen Krach und Unfälle -  wie alle anderen. Insofern werden die Hybride auch subventioniert und wir alle profitieren steuerlich von dem oft kritisierten Normverbrauchszyklus.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 38

Und da hast Du Recht.

Aber nicht jeder, der Diesel fährt, befürwortet die Subvention, die total schwachsinnig ist und kontraproduktiv. Und Diesel wird sicher nicht nur wegen der Subventionierung gekauft. Effizientes Wirkprinzip, Drehmoment, niedertouriges Cruisen, Langstreckenfähigkeit und die Schwerentflammbarkeit sind Gründe, die einen Diesel attraktiv machen. Immer im Vergleich zum Benziner 1.0. Wenn wir Diesel mit Hybrid vergleichen, müssen wir Diesel-Hybrid mit Benzin-Hybrid vergleichen.

Bei der verursachungsgerechten Kostenzuweisung muss man natürlich auch bedenken:

obwohl die Hybride aufgrund der CO2 Besteuerung  durchaus gut dastehen, nutzen sie genauso die Strassen, den Parkraum, machen Krach und Unfälle -  wie alle anderen. Insofern werden die Hybride auch subventioniert und wir alle profitieren steuerlich von dem oft kritisierten Normverbrauchszyklus.


Ich glaube dass der Großteil der Dieselfahrer gerade wegen der Subventionen und dem billigen Treibstoff kauft - schliesslich machen Auto-Bild & Co. seit Jahren dafür Werbung. Wie sonst lassen sich Ölbrenner in Kleinwagen erklären, welche nicht wirklich als Langstreckenfahrzeuge gelten? Die von Dir genannten Vorteile entstehen zum größten Teil durch die Turboaufladung, ein nicht geladener Diesel wie z.B. VW's SDI im Caddy war alles andere als Komfortabel oder Effizient. Und genau wie beim jetzigen Turbobenziner entstanden auch damals schon durch die Aufladung Einbußen bei der Zuverlässigkeit, sowie Russpartikel und mehr Schadstoffe durch inhomegene Verbrennung. Der Gestank und die karziogenen Eigenschaften blieben unverändert.

Der Vergleich Diesel mit Hybrid passt, denn wir vergleichen dabei Turbo-Diesel mit Sauger Hybrid. Effizientes Wirkprinzip, Drehmoment von Anfang an, niedertouriges Cruisen, Langstreckenfähigkeit, Null Verbrauch an Ampeln in Staus und im langsamen Rollen sowie unvergleichlich höhere Zuverlässigkeit sind die Gründe, die den Hybriden attraktiv machen. Ein Diesel Hybrid dient in erster Linie dazu, die Umweltbelastung des Ölbrenners zu verringern, denn im Niedertourigen Bereich hilft bereits der Turbolader und beim ohnehin schon schwerere Dieselfahrzeug wird durch die zusätzlichen Hybridkomponenten nochmals das Gewicht erhöht.

Die Darstellung einer gemeinsamen Hybrid-Subventionierung am Ende halte ich für sehr abenteuerlich und eher eine Räuberpistole. So lange im Normverbrauchszyklus nur nach Co2 gemessen wird, Realitätsfremde Testmethoden genutzt und Freibrennzyklen nicht mit einberechnet werden, steht eine Firma Mercedes Benz sehr gut als einer der Hauptnutzniesser da.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 39

... Nix für ungut und auch überhaupt nicht böse gemeint, aber zutreffend. ...


@ Joe, ich verstehe nichts böse oder nehme es persönlich - ganz im Gegenteil. Ich finde es sogar besser, wenn jemand mal seinen persönlichen Standpunkt zu meinen Äußerungen direkt und unverblühmt mitteilt. Wie ich es schon geschrieben habe, es hilft mir meine Meinung zu formen und die Welt auch aus einer anderen Blickrichtung zu sehen.


Das Diesel und hoher Verbrauch und Verschmutzung aber auch noch subventioniert werden, ist grotesk. ... Diesel und SUV's sind ein gutes Beispiel dafür, dass unser ach so liberales System sich immer mehr durch Marktmacht in ein Willkürsystem verwandelt ... dass Die wahren Kosten eben nicht vom Verursacher getragen werden ...


@wizace, du sprichst mir aus der Seele. Leider war das schon in der Vergangenheit so und wird auch in der Zukunft so bleiben. Einige wenige, die sich die Macht teilen, leben und wirken auf Kosten vieler. Nur wenige erkennen dieses perfide System und noch viel weniger möchten daran etwas ändern.

Dieselmotoren machen Sinn, wenn es darum geht "Schwerstarbeit" zu leisten. Um einen Pkw abzutreiben machen diese nur Sinn, wenn es um kraftvolles Fahren geht, ohne das dabei die Tankentlüftung zum Lärmfaktor wird. Eine Diskussion über die Emissionen von Diesel und Benzinmotoren ist im Prinzip sinnfrei, weil beide kein Marzipan produzieren. Bekannt ist, dass der Dieselmotor Krebs auslösende Stoffe produziert - beim Benziner (mit und ohne Direkteinspritzung) wurde/konnte dies noch nicht nachgewiesen werden! Das bedeutet noch lange nicht, dass diese Motoren "ökologisch" abbaubar sind und für die Gesundheit unbedenklicher.

Und jetzt kommt der (für mich) entscheidende Punkt: Ich habe Kenntnis über eine Sache oder einen Wirkungszusammenhang. Wie entscheide ich mich? Egozentrisch - oder im Sinne der Allgemeinheit und lebe mit den damit verbundenen Beschränkungen. Wo war nochmal meine Nase?

Grüße, Sven