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Thema: Löw und dicke Autos (5175-mal gelesen)
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Löw und dicke Autos

Ich weiss, dass ich jetzt wieder ein kontroverses Thema anstosse. Aber ein bisschen Diskussion macht ja auch Spass.

Wie gesagt, ich bin schon öfter mit dem 180PS A3 meiner Freundin gefahren, den sie als Dienstwagen hat. Sie dürfen nur deutsche Fabrikate nehmen und auch nur Dieselfahrzeuge. Das erste Mal, dass ich in einem Auto sass, das so hoch motorisiert war.

Was mir aufgefallen ist, ist dass es einen unheimlich zum Rasen verleitet. Wenn man mit 70-80km/h auf der Landstrasse unterwegs ist und weiss, dass da unterm Gaspedal noch locker Potential ist, auch bei 180km/h noch ordentlich bis 240 durch zu beschleunigen, hat sich das für mich angefühlt, als würde ich bei so "niedrigen" Geschwindigkeiten die ganze Zeit ein Rennpferd zügeln.

Kaum auf der Autobahn kommen einem dann die ganzen langsam beschleunigenden Kleinwagen nur noch wie Hindernisse vor. Nur weil man, wie gewohnt das Gaspedal antippt, klebt man auf einmal hinten an jedem dran. Also, so schnell wie möglich auf die linke Spur und den Motor bei 170km/h zu einem zufriedenen Blubbern bringen. Ich hatte das Gefühl, dass das Auto regelrecht von mir einforderte, es zu seiner wahren Bestimmung zu führen. Ganz nebenbei das erhebende Gefühl, besser, schneller und toller als die Anderen zu sein. Bewundert und beneidet zu werden. Alles nur Einbildung und mein persönliches Problem?

Was ich beobachtet habe, ist dieser Sog, den dieses Fahrzeug bei mir bewirkte. Einen Sog hin zu unvernünftigem und riskantem Verhalten. Ich halte es für wahrscheinlich, dass dies auch Anderen so geht, wenn man beobachtet, wie gerade Menschen in solchen Autos fahren. Ich stelle die Frage, ob die Menschen in den Autos so bekloppt sind, oder ob es die Autos sind, die diese Menschen zu beklopptem und riskantem Verhalten anregen. Wie wenig ökologisch diese Raserei ist, steht da noch einmal auf einem anderen Blatt.

"Fahren am Limit" ist wie ein Drogenrausch und damit ein Kontrollverlust. VMax ist kein Verkaufsargument sondern ein Versprechen wie Volumenalkohol auf der Schnapsflasche. Einmal angefixt, will mancher immer mehr. Man macht Dinge, die man eigentlich nicht machen will und von denen man  weiss, dass sie schädlich und gefährlich sind. Auf deutschen Autobahnen sehen wir täglich, wie schwer es ist, sich gegen diesen Sog zu wehren. Wir bezahlen dafür mit Toten, Verletzten und Umweltbelastung. Sobald andere Menschen gefährdet werden, ist das keine Frage des persönlichen Geschmacks mehr.

Ich fahre, seit ich den Hybi habe, den A3 übrigens nicht mehr. Es macht mir einfach weniger Spass, beim Fahren den vollen Adrenalinpegel im Blut zu haben und höre lieber Podcast und komme entspannt an. Entspanntes gleiten, statt antizipieren ob da "irgendein Vollidiot" wieder "meine Geschwindigkeit nicht richtig einschätzen kann" und "VOR MIR rauszieht - dieser Trottel". Gedanken, wie ich sie nur im 180PS A3 auf der Autobahn hatte.

Sicher ist Joachim Löw voll und ganz für sein Verhalten verantwortlich. Aber er ist dabei meiner Meinung nach nicht allein. Wir leben in Zeiten von aggressiven Frontspoilern, aggressiven Blendlichtern, V-Max Schwanzvergleich und einem gesellschaftlichen Klima, in dem die Forderung nach einem Tempolimit auf deutschen Autobahnen im Sinne der Gefahrenabwehr für Mensch und Umwelt wesentlich weniger Beachtung und Anerkennung findet, als ein viel beworbenes deutsches „Premiumauto“. Autos, die ihren Premiumstatus aus Verkaufsargumenten ziehen, die nicht nur Joachim Löw zu riskanten Rasereien verleiten.

Es ist ein normales Thema, wenn man auf Cocktailparties seine "schwäche für schnelle Autos und schnelles Fahren" eingesteht. Ja, es ist sogar ein Ausweis für den eigenen Status. Ich halte es für ein infames Spiel, Menschen zuerst latent aber auch ganz offen zum Rasen zu animieren, indem man ihnen eintrichtert, dass es nichts tolleres als ein schnelles Auto gäbe und dann später mit dem Finger auf diejenigen zu zeigen, die „so dumm waren“ auf die „Werbung“ herein zu fallen.

Konsequenz wäre für mich ein Tempolimit auch auf deutschen Autobahnen. Aber da hat nicht primär Herr Löw etwas dagegen, sondern unsere „Premiumautoindustrie“. Die hat sich ihre Nische in einem unvernünftigen und gefährlichen Segment gesucht und macht ihren Einfluss geltend, damit dieses Segment weiter überleben kann. Dies führt zu Belastungen von Mensch und Umwelt bis hin zu Toten und Verletzten.

Viele Grüße

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 1
@wizace
Da kann ich mich Deinen Ausführungen nur zu 100% anschließen.

Bis ich letzten November auf den Yaris HSD 'abgestiegen' bin, fuhr ich die letzten 12 Jahre einen BMW 323TI-Compact mit M3-Ausstattung, 6 Zylindern und laschen 170PS. ;)
Ja, es machte Spass, mit 230 die A7 Richtung Süden zu rauschen. Kurz mal das Pedal antippen und an ein paar langsamen Schnecken vorbeiziehen.. Ja, das verflixte Testosteron sorgte schön regelmäßig dafür, dass ich genügend Adrenalinkicks abbekam. Der Schock kam nur immer erst am Ziel...  Ich geschafft vom Stress der Fahrt und mein Konto bitterlich weinend wenn die Tankrechnungen abgebucht wurden.

Jetzt, setz ich mich gemütlich in meinen Yaris, der übrigens für Fahrer und Beifahrer deutlich mehr Platz als der BMW bietet, setze den Tempomaten auf ~110/Tacho und lass mich ganz entspannt ans Ziel bringen.
Längere Fahrtzeiten deswegen? Da hatte ich anfangs Schlimmes befürchtet. Es kam jedoch anders.
Ich fuhr die letzten Jahre sehr häufig die Strecke MZ-Kassel und zurück. Zu meiner Verwunderung war ich mit dem Yaris nie mehr als max. 15 Minuten langsamer. Dafür aber völlig entspannt und ruhig. Und ich hatte plötzlich sogar Zeit, mir die Landschaft an der Strecke richtig anzusehen.. nicht nur aus den Augenwinkeln beim Vorbeihuschen. ;-)

Also, ich bin mit 'meinem Kleinen' jetzt vollkommen zufrieden und hätte auch keinerlei Problem damit, wenn hier in D, wie überall sonst auf der Welt, Tempo 130 Standard würde. Kleiner Nebeneffekt: Dicke Motoren, superschnelle Autos und Motorräder wären überflüssig, da man die, außer auf abgesperrten Rennstrecken, nirgends mehr ausfahren dürfte.

LG Manuela

PS: Ein dickes Auto konnte, genauso wie Allohol, Mangelerscheinungen in der Hose noch nie auf Dauer ausgleichen... Inzwischen törnt sowas eher ab.:icon_pfeif2:

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 2
Da sprichst du ein Thema an:

Ich gebe zu, dass mir an meinem damaligen Lexus GS450h oder aktuell am Porsche Panamera Hybrid nicht nur das Blechkleid gefiel/gefällt.
Auch die scheinbar unendliche Leistung eines solchen Autos kann unheimlich Spass machen, sei es das kurze Ampelrennen (im Rahmen der Legalität) oder der Sprint auf der Autobahn.

Auch sicherheitstechnisch hat ein solcher Wagen einige Vorteile, einer davon ist z.B. das zügige Überholen auf der Landstrasse.

Wenn man halbwegs vernünftig in Sachen Automobilität eingestellt ist, dann kann man Fahrspass, Leistung und das Zusammenspiel mit den anderen Verkehrsteilnehmern in Einklang bringen.

Leider haben manche Menschen das Problem das die Leistung ihres Hirns sich reziprok zur Leistung des Autos und der gefahrenen Geschwindigkeit verhält (vergleichbar mit vielen Motorradfahrern) - das sind dann die, die dir vorzugsweise mit halbem Tacho (also wortwörtlich halber Tachodurchmesser) im Heck hängen oder einem sinnloserweise ihre komplette Beleuchtungseinrichtung präsentieren.

Aufgrund solcher Truppenteile verstehe ich auch Diejenigen, die aus Angst um ihre eigene Sicherheit selbst auf ein großes, massiges Auto setzen - somit bringt es nichts große Autos pauschal zu verteufeln. (das beweist wiederum, dass die Klein- und Kleinstwagenfahrer doch die Härtesten sind  :-D )

Die Umweltgeschichte ist eine andere, aber auch diesbezüglich ist der ein oder andere Hersteller auf einem guten Weg - oder hätte man vor 10 Jahren geglaubt ein Auto mit 345 PS zu finden, was unter 7 Liter verbrauchen kann?

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 3
Mit einem starken und schnellen Auto MUSS man nicht schnell fahren. Das mache ich jeden Tag und werde auf der Landstraße regelmäßig von wesentlich schwächeren Fahrzeugen in manchmal halsbrecherischer Manier überholt.

Man KANN damit schnellfahren, und das kann sachliche Gründe haben (manchmal geht es um die berühmten 10 min um zu einem Termin pünktlich zu sein, und ich bin gerne pünktlich) oder nur einfach Spass machen (geht beim Hybrid immer seltener ohne schlechtes Gewissen und somit ohne Spass, damit echt eine Ausnahme).

Die Entscheidung zu schnell zu fahren, zu drängeln, zu nötigen oder das Handy ans Ohr zu nehmen trifft allein der Fahrer. Entschuldigungen gibt es keine. Es gibt ja auch keinen Strafrabatt fürs Schnellfahren für starke Autos.

Sind Fahrer von schnellen Autos nun dümmer, weniger potent, Status verliebter als Fahrer langsamer Autos? Mitnichten, hier betet man sich die Welt erträglich, ähnlich wie mit dem Spruch "Geld allein macht nicht glücklich". Bei kleinen und langsamen Autos gibt es die gleichen Verrückten wie bei Grossen. Man schaue sich nur das Tuning-Zubehör für Polo, Yaris & Co. an. Und man achte mal darauf, wie viel PS-starke Fahrzeuge rechts fahren oder mitschwimmen im 130er Pulk, es sind nicht wenige, man beachtet sie nur nicht.

Hilft ein Tempolimit? Nicht wirklich, siehe USA - dort sind Motoren sogar grösser und "potenter" als hier.

Was allerdings stimmt: Personen, die nicht regelmäßig starke Wagen fahren, verspüren beim Fahren mit viel PS den "Sog" der Leistung. Und das kann gerade bei Fahranfängern oder unerfahrenen Fahrern zu gefährlichen Situationen führen. Wir vergeben im Fuhrpark deshalb PS-starke Fahrzeuge nur an Personen mit mindestens 5 Jahren Fahr-erfahrung. Der "Rausch" der Geschwindigkeit ist irgendwie in der menschlichen Natur (schnell Laufen, schnell Fahrrad fahren usw. treibt auch das körpereigene Drogenlabor ordentlich an). Wie bei so vielem im Leben muss man sich beim Schnellfahren oder Langsamfahren beherrschen und kontrollieren.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 4
Ich kann wizace nur zustimmen, was die Verleitung zum Schnellfahren betrifft. Da ich beruflich viel unterwegs war, hatte ich früher immer potente Firmenhobel unterm Hintern. Da der Sprit "nix kostete" und die Maschine Dampf auf dem Kessel hatte, ließ ich die Pferde laufen, wo es ging. Nur mein latentes schlechtes Gewissen, dass ich beruflich auf den Lappen angewiesen bin, ließ mich die Geschwindigkeit selten mehr als 10 km/h über erlaubt (lt. Tacho) fahren. Trotzdem war wohl mein Glück, dass ich privat nicht immer den Firmenhobel nutzen konnte und daher auch meine private spritfressende Gehilfe mich zwangsweise entschleunigt hat.

Inzwischen bin ich beruflich nicht mehr ganz so viel unterwegs und seit dem Yaris HSD bin ich auch selbst dann entspannter, wenn ich einen unseren leistungstarken Poolwägen bewege. Wobei ich mich da über Schaltgetriebe und Auto 1.0 auch noch zusätzlich ärgere. Und die Zeiten sind vorbei, wo ich extra Gas gebe, wenn ich zu spät zu kommen drohe, obwohl ich einen großzügigen Zeitpuffer immer einrechne.

Und jetzt noch etwas, was mir einen bitterbösen Schmunzler ins Gesicht gezaubert hat:

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 5
Es hat nicht jeder Mensch die gleichen Vorlieben. Wäre ja auch schlimm. 

Einige machen halt gern Fallschirmspringen, einige fliegen gern Sportflugzeuge, andere fahren gern mit Fahrrädern in atemberaubender Geschwindigkeit durch hartes Gelände - die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Soll man das alles verbieten??

Wenn denn jemand gern schnelle Autos fährt und daran Spaß hat, kann ich persönlich das nachvollziehen. Wenn ein anderer wegen irgendwelcher persönlicher Eigenschaften (z.B. Reaktionsgeschwindigkeit, Auffassungsvermögen) mit sowas nicht klar kommt, ist das noch lange kein Anlass, nach einem Verbot zu schreien. Ich kann auch nicht fliegen und auch nicht Bungee-Jumpen und schreie trotzdem nicht nach einem Verbot. (und damit würde ich auch andere gefährden )

Ich bin auch selbstkritisch genug, um zu erkennen, wenn ich etwas nicht kann und schreie dann trotzdem nicht nach einem Verbot für Andere. Genau das tun in meinen Augen aber zu viele, bei Dingen, die sie vielleicht nicht so gut können.

Und dadurch gibt es in meinen Augen zu viele, die mit Tempo 25 durch die Stadt schleichen, mit Tempo 90 auf der mittleren oder linken Spur permanent Staus auslösen, 10 min brauchen, um an einer Kreuzung eine Lücke zu finden, die groß genug ist - und die fühlen sich dann auch noch im Recht!

Da hilft nur eins: einfach tolerant sein!

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 6
Mein Hybrid ist das bisher stärkste Fahrzeug, welches ich mein eigen nenne. Klingt seltsam bei nur 98 PS, ist aber so. Ich bin nie dem PS-Wahn verfallen. Die Leistung wurde nur an das erhöhte Gewicht angepasst, so dass mein Hybrid nun ähnliche Fahrleistungen aufweist wie meine Fahrzeuge davor auch.

Klar, ich bin auch schon Fahrzeuge mit über 400 PS gefahren, macht ja auch Spaß (bis ich die Tankrechnung sehe). Aber jeden Tag habe ich auf so ein Auto keinen Bock. Ich brauche das einfach nicht, es geht an meinem realen Bedarf vorbei.

Trotzdem ist mein Fahrzeug voll "Führerscheinentzugtauglich", ich kann voll den Löw machen, auch ohne dicke Karre. ;)

Aber ich glaube ich bleibe bei meinem 0-Punkte-Konto. :D

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 7

Mit einem starken und schnellen Auto MUSS man nicht schnell fahren. Das mache ich jeden Tag und werde auf der Landstraße regelmäßig von wesentlich schwächeren Fahrzeugen in manchmal halsbrecherischer Manier überholt.

Man KANN damit schnellfahren, und das kann sachliche Gründe haben (manchmal geht es um die berühmten 10 min um zu einem Termin pünktlich zu sein, und ich bin gerne pünktlich) oder nur einfach Spass machen (geht beim Hybrid immer seltener ohne schlechtes Gewissen und somit ohne Spass, damit echt eine Ausnahme).

Weiter unten schreibst Du noch, dass es auch viele gäbe, die mit so dicken Auto bei 130km/h mit schwimmen. Ich finde das nicht ganz schlüssig. Da könnte er sich für den Aufpreis zu anderen Autos, die auch 130km/h fahren locker für ein Jahr eine Sekretärin leisten, die ihm sagt, wann er rechtzeitig losfahren muss ;)



Sind Fahrer von schnellen Autos nun dümmer, weniger potent, Status verliebter als Fahrer langsamer Autos?

Das wohl dann schon eher. Ist ja auch nicht schlimm. Ein schönes Multimediasystem im Innenraum ist im Zweifelsfall aber umweltschonender als die Zusatz-PS. Achso, ich vergass, der souveräne Durchschnittsstatusautofahrer nutzt die ja garnicht.


Hilft ein Tempolimit? Nicht wirklich, siehe USA - dort sind Motoren sogar grösser und "potenter" als hier.

Ja, es hilft. Weniger Verkehrstote und weniger Umweltbelastung.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 8

Ja, es hilft. Weniger Verkehrstote und weniger Umweltbelastung.


Wo steht denn das? Bei den Verkehrstoten liegt USA ziemlich weit vor uns (absolut und relativ)

http://www.welt.de/motor/article121099612/In-diesen-Laendern-gibt-es-die-meisten-Verkehrstoten.html

Von den 2013 Getöteten starben ca. 10% auf den Autobahnen, vornehmlich bei Auffahrunfällen -  und es wird vor der Benutzung von Smartphones gewarnt. Ist da die Geschwindigkeit gefährlich oder doch vermehrt die Seuche, sich immer und nur über sein Smartphone zu beugen? Meine Beobachtung: es sind die Unaufmerksamkeiten, die die gefährlichen Situationen (Spurwechsel, plötzliches, zu spätes Bremsen) auslösen.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/zahl-der-verkehrstoten-sinkt-mehr-unfalltote-auf-autobahnen-a-955494.html

Und bei der Umweltbelastung würde ich die Trucks, SUVs und 6-Zylinder in den USA eher schlechter einschätzen.

Allerdings bin ich weiterhin gegen ein Tempolimit, da ich es als einen strategischen Vorteil für die deutsche Automobilindustrie und deren Lieferanten ansehe, daß Fahrzeuge hier bis 250km/h dauerfest und sicher sein müssen (puh, das gibt gleich eine Diskussion hier... :-))


Weiter unten schreibst Du noch, dass es auch viele gäbe, die mit so dicken Auto bei 130km/h mit schwimmen. Ich finde das nicht ganz schlüssig. Da könnte er sich für den Aufpreis zu anderen Autos, die auch 130km/h fahren locker für ein Jahr eine Sekretärin leisten, die ihm sagt, wann er rechtzeitig losfahren muss ;)


Die stärkeren Autos haben ja noch weitere Eigenschaften, die sie begehrenswert machen: Platz, Sicherheit, Materialien, Funktionsumfang, Geräuschniveau, Design, Verarbeitung, Image, usw. und auch mir passiert es - trotz Assistentin - das ich zu spät los komme, ein Stau mich ausbremst, ein Kollege zu spät kommt, etwas vergessen hat -  halt die kleinen, menschlichen Dinge, die ich dann mit dem Mercedes wieder herausfahren kann, wenn es geht und ich es will.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 9

Wo steht denn das? Bei den Verkehrstoten liegt USA ziemlich weit vor uns (absolut und relativ)

http://www.welt.de/motor/article121099612/In-diesen-Laendern-gibt-es-die-meisten-Verkehrstoten.html

Von den 2013 Getöteten starben ca. 10% auf den Autobahnen, vornehmlich bei Auffahrunfällen -  und es wird vor der Benutzung von Smartphones gewarnt. Ist da die Geschwindigkeit gefährlich oder doch vermehrt die Seuche, sich immer und nur über sein Smartphone zu beugen? Meine Beobachtung: es sind die Unaufmerksamkeiten, die die gefährlichen Situationen (Spurwechsel, plötzliches, zu spätes Bremsen) auslösen.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/zahl-der-verkehrstoten-sinkt-mehr-unfalltote-auf-autobahnen-a-955494.html

Und bei der Umweltbelastung würde ich die Trucks, SUVs und 6-Zylinder in den USA eher schlechter einschätzen.

Allerdings bin ich weiterhin gegen ein Tempolimit, da ich es als einen strategischen Vorteil für die deutsche Automobilindustrie und deren Lieferanten ansehe, daß Fahrzeuge hier bis 250km/h dauerfest und sicher sein müssen (puh, das gibt gleich eine Diskussion hier... :-))

Die stärkeren Autos haben ja noch weitere Eigenschaften, die sie begehrenswert machen: Platz, Sicherheit, Materialien, Funktionsumfang, Geräuschniveau, Design, Verarbeitung, Image, usw. und auch mir passiert es - trotz Assistentin - das ich zu spät los komme, ein Stau mich ausbremst, ein Kollege zu spät kommt, etwas vergessen hat -  halt die kleinen, menschlichen Dinge, die ich dann mit dem Mercedes wieder herausfahren kann, wenn es geht und ich es will.

Naja, das sind wieder einmal Äpfel und Birnenvergleiche... Ich weiss, mein Ausweichen bedeutet jetzt, dass das alles nun eindeutig heissen muss, dass schnelles Fahren kein Sicherheitsrisiko ist und auch keine Umweltbelastung darstellt. Aber bevor ich jetzt eine Diskussion darüber mit mache, warum Amerikaner mit Pick-Ups herum fahren und welche Kofaktoren das Fahren in Amerika unsicherer machen könnten, sage ich einfach Mal ganz souverän: Geschenkt.

Zum Thema Schwanzvergleich: Ich bin so wichtig für meine Firma, dass ich zu spät kommen und was vergessen kann, ohne dass sich jemand was zu sagen traut :)

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 10

Zum Thema Schwanzvergleich: Ich bin so wichtig für meine Firma, dass ich zu spät kommen und was vergessen kann, ohne dass sich jemand was zu sagen traut :)


Sch..., das schaff' ich dieses Leben wohl nicht mehr  :icon_irre4: :'(  :-/

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 11
Jeder empfindet anders, und ob er sich von einem Auto angespornt fühlt bleibt ganz ihm überlassen. Ich persönlich finde die aufgeblasenen Frösche (Downsizing Turbos) und die aufeblasenen Traktoren (Turbodiesel) putzig. Wenn ich bei Toyota, Honda, Mazda Leistung brauche, gehe ich auf Drehzahl - bei den hiesigen Pendants drohen da schon fast Motorschäden. Das was die Fröschis angeblich an Treibstoff einsparen, geben sie doppelt und dreifach für Werkstattbesuche und Instandhaltung aus.

Die Amerikaner lachen noch mehr, denn deren hubraumstärkere Motoren haben ebenfalls jede Menge PS und halten eine halbe Ewigkeit. Verlässlichkeit ist Trumpf. Darum sind dort auch Toyota und Honda so beliebt, während VAG ein Nischendasein fristet und in letzter Zeit immer weiter Marktanteile verliert.

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 12

Die Amerikaner lachen noch mehr ... Darum sind dort auch Toyota und Honda so beliebt, während VAG ein Nischendasein fristet und in letzter Zeit immer weiter Marktanteile verliert.

'Gucks du hier': http://www.auto-motor-und-sport.de/news/neuzulassungen-2013-top-50-usa-die-bestseller-auf-dem-us-markt-7997132.html

PS strotzende Monster, mit denen dann die Kinder 1447 Meter zum Kindergarten oder der Schule gefahren werden, ist ein Zeichen von deutschen Werten. Mit wehenden Fahnen werden diese Werte verteidigt, am Stammtisch, wie auch auf der Straße. Der Ampelstart mutiert zum Formel 1 Start und nur wer auf 500 Meter viermal die Spur gewechselt hat, ist der Meister seiner Klasse. Und der Fahrzeugstechnische Schwachsinn kennt keine Grenzen. Nur mal exemplarisch: http://www.youtube.com/watch?v=XWEcC48K3Zg

Was Herrn Löw angeht, so ist es viel zu 'lasch' Menschen die nicht in der Lage sind sich an Regeln zu halten überhaupt wieder einen Führerschein zu geben. 18 Punkte in Flensburg berechtigen zu Bus und Bahn für den Rest des Lebens. Dies ist jedoch unrealistisch, weil die Autoindustrie etwas dagegen hat und dann muss die Politik ...  ;D

Grüße, Sven

Re: Löw und dicke Autos

Antwort Nr. 13
Ein weiteres Zeichen deutscher Werte. Als Hagen Rether das mal bei einem Kabaret Auftritt in Österreich erzählte, dachte ich der hätte sich das nur überspitzt ausgedacht. Aber die Dinger gibts tatsächlich.  :icon_sweet: