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Thema: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?  (73944-mal gelesen)
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Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

"Der Diesel ist tot, es lebe der Diesel". "Millionen Käufer können nicht irren". "Die Chance für den PKW-Diesel".
dazu fällt mir nur ein: "Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing".
In Brüssel gibt sich die Diesel-Lobby die Klinke in die Hand, mit dem verzweifelten Versuch, die Grenzwerte noch oben zu drücken.
Meine Meinung:
Top, wenn überhaupt, dann nur in Europa und auch nur für Vielfahrer bzw. Firmenfahrzeuge.
oder
Flop, das wahrscheinlichste Szenario. Die Zeiten, wo 50%+x bei Neuwagenverkäufen erzielt werden, ist definitiv vorbei. Sogar in der dieselverrückten BRD.
oder gar
das Ende? für die Speicherkat-Variante ja, die AdBlue-Variante wird wohl überleben, zumindest in Europa. In den USA und China wirds vermutlich ein dahinsiechen geben, falls niemand rechtzeitig die Reissleine zieht.

Ich verstehe das Ganze immer weniger. Warum muß man diese Technologie um jeden Preis in Privatfahrzeugen einsetzen?
Setzt sie in großen Nutzfahrzeugen ein, da rechnet sich das vielleicht noch. Die sind wenigstens nicht hauptsächlich in Städten und Wohngebieten unterwegs. Ja, ich weiß, kein Verbrenner-PKW verbreitet Blumenaromen, aber wenn ich die Wahl habe zwischen giftig und hochgiftig ...

Traurig, traurig ... hybbi56

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 1
Der PKW Diesel ist außerhalb Europas und Indiens erledigt. Nach diesem Skandal ist das Image dieser Technik völlig ruiniert und in Nordamerika werden sich Besitzer eines Dieselfahrzeugs bestimmt von vielen ihrer Freunde und Bekannten anhören müssen "Was Du fährst so ein Ding noch? Die sind das reinste Gift und Du finanzierst diese Betrüger auch noch!". Früher oder später verkaufen die Leute dann ihre Fahrzeuge auch, besonders dann wenn die Sammelklagen starten und man sein Geld zurückbekommen kann.

Bei Nutzfahrzeugen sieht es noch immer anders aus, da wurden keine tönenden Versprechungen gemacht und man hat im Moment auch keine großen Alternativen. Ich könnte mir aber einen Schub für Brennstoffzellen vorstellen, denn in Nutzfahrzeugen ist in der Regel genügend Platz für derartige Stacks und großvolumige Drucktanks vorhanden.

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 2
VW erwägt eine abwrack Prämie für ältere Dieselfahrzeuge, wo nicht nur die Software sondern auch der filter getauscht werden müsste.

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 3
Ich denke, das Ende des Diesels als PKW für die Masse ist besiegelt.

Kenne inzwischen einige Personen, die im Jahr keine 10k km fahren und dennoch auf Diesel setzen. "Der Sprit ist ja so günstig und er verbraucht viel weniger als ein Benziner", höre ich da gar nicht selten. Dass die Milchmädchenrechnung im Hinblick auf die Steuer hinten und vorne nicht aufgeht, wird ausgeblendet.

Dadurch, dass jetzt genauer hingeschaut wird, kann sich die Diesel-Technologie nur verteuern. So teuer, dass sie letztlich nur noch für laufstarke Dienstfahrzeuge und Oberklassefahrzeuge noch eine Relevanz besitzt. Aber, dass ein neuer Polo noch als Diesel zu bekommen sein wird in nicht allzuferner Zukunft, das sehe ich immer unwahrscheinlicher werden.

 

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 4
Ich sehe das anders. Mutti wird alles tun, damit die Hersteller weitermachen können wie bisher. Dobrindt ist ja schon in den USA und macht auf Kumpel-Kurs. In meinem näheren Umfeld halten alle VW und dem Diesel die Stange wie bisher auch. Dass hier ein Konzern über viele Jahre belogen und betrogen hat, mit voller Absicht, wird komplett ausgeblendet und bleibt ohne Konsequenzen bei den Leuten.

Das Ende des Diesels sehe ich in Deutschland noch lange nicht. Dafür wurden wir zu lange einer Gehirnwäsche unterzogen und uns dieser Antrieb zu sehr schmackhaft gemacht. Zu viel ist auf diesen Antrieb ausgerichtet und abhängig von ihm.

Wie dreist muss man denn sein, den Kunden, die man jahrelang belog, nun als Ausgleich ein weiteres Dieselfahrzeug aus eigenem Haus anzubieten, zu günstigen Wechselkonditionen? Nun versucht man aus diesem Skandal sogar noch Gewinn zu machen? Hallo, gehts noch?

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 5
Wie dreist muss man denn sein, den Kunden, die man jahrelang belog, nun als Ausgleich ein weiteres Dieselfahrzeug aus eigenem Haus anzubieten,
Das hat doch in diesem Konzern schon Methode. Das Pumpe-Düse-System war laut VW das
Non plus ultra, bis man dann umschwenkte und nun ist Commonrail das Maß der Dinge.

MfG

Lars

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 6
Ein Bus mit 50 Passagieren stößt weniger gesundheitsschädliches Stickoxid aus als ein kleiner Pkw für 4 Insassen. Das zeigt eine Studie des norwegischen Instituts für Verkehrswirtschaft im Auftrag der Regierung in Oslo. „Die Emissionen der von uns untersuchten Privatautos mit Dieselmotoren waren im Schnitt ungefähr drei Mal so hoch wie die der getesteten Stadtbusse und Lastwagen“, sagte Co-Autor Rolf Hagman am Donnerstag der taz.

Die geprüften sieben PkwModelle hätten 4 bis 20 Mal so hohe Stickoxid-Emissionen wie die für sie geltende Norm Euro 6 vorschreibt. Hagman wollte keine Marken nennen, nur so viel: „Wir haben die in Europa typischen Marken getestet, auch deutsche.“

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 7
Ich glaube nicht an den Tod des Diesels. Es gibt viele Befürworter des Dieselantriebs in meinem Umfeld. Und da geht es nicht um den Diesel an sich, sondern nur um VW-Dieselmotore. Und dann auch nur um die jeweils betroffenen.
O-Ton: "Ich fahre keinen VW, ich fahre einen Mazda."
Diese Leute wollen keine Diskussion, denn ihr Diesel ist ja sparsamer als ein Benziner. Fahren dann aber einen fetten SUV, mit 8-9l Diesel auf 100 km in der Stadt.

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 8
@Jorin ich nehme mal an das die Abgaswerte je Sitzplatz gerechnet wurden. Von daher ist das auch nichts neues. Die Relation Hubraum je Sitzplatz ist beim bus immer effizienter. Der Artikel hätte fast von der autobild sein können.

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 9
Eins war doch klar: jetzt wird versucht, den Diesel komplett zu demontieren. Und auch dafür gibt es weltweite Interessen, die davon profitieren wollen. Oder halt Leute, die damit sympathisieren.

Es bleibt festzuhalten:

- der Wirkungsgrad der Diesel erreicht Werte von 43%-45% im Straßenverkehr und 50% beim Schiff. Beim Prius 4 ist Toyotas Atkinson jetzt mit erheblichem Aufwand gerade bei 40% angelangt. Üblich sind eher 35% bis 38%.
- der Energieinhalt pro Tonne im Diesel ist grösser, damit ist Diesel effizienter in Förderung, Verarbeitung und Transport.
- es ist technisch möglich und Stand der Technik einen Dieselmotor konform zu Euro 6 zu reinigen.
- aufgrund einer betrügerischen Handlung wird ein technisches Konzept nicht schlechter.

Es ist zu vermuten:

- das es den Dieselgegnern wohl gar nicht um den Diesel an sich geht, da die LKWs und Schiffe gar nicht betrachtet werden. Eher um die Eliminierung eines Wettbewerbers im PKW Bereich. Und um die Schlechterstellung der Hersteller großer Fahrzeuge, die den Diesel für den Flottenverbrauch brauchen.
- das, wenn der Diesel wegfällt, die Dieselgegner mit den SUVs und Langstreckenfahrern, die dann mit Benzinern fahren, dass diese Menschen damit auch nicht zufrieden sein werden.

Gruß

Wanderdüne

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 10
Den meisten sind NOx und CO2 egal. Die meisten Bundesbürger sehen die Grenzwerte als Panikmache, um den Steuerzahler zu schöpfen. Da gibt es welche die reden von CO2-Lüge. Es gibt sicherlich auch welche, die von der NOx-Lüge sprechen. Ich kann beides nicht verstehen.

Meines Erachtens nach fällt und steht es damit, ob sich zukünftig der Diesel noch lohnt, was derzeit für die Vielfahrer der Fall ist.
Kollegen mit denen ich gesprochen haben, haben sich den Diesel hauptsächlich gekauft, weil er vom Unterhalt pro km insgesamt günstiger ist. Zudem gibt es auch einige, die das Fahrverhalten des Diesels lieben. Der Diesel schafft viel Drehmoment, so dass man auf der Autobahn ordentlich beschleunigen kann, ohne, dass es viel lauter wird.

Die Zukunft des Diesels im PKW wird sich an zwei Punkten entscheiden:
-1- Bleibt es beim Steuervorteil von >20 Cent pro Liter gegenüber dem Benzin? Hier glaube ich, dass die Politik keine großen Schritte machen wird. Zu viele Wähler fahren bereits Diesel. Diese Wähler mit bereits gekauften Diesel wollen die Politiker nicht vergrämen. Man brauch diese als Wähler.
-2- Grenzwerte und Einhaltung. Hier wird sich m.E. etwas tun. Neuwagen-Diesel werden teurer. Einerseits durch teurere Technik und andererseits durch höhere Kosten pro km, da man mehr Harnstoff bei Neuwagen einspritzen muss, um die Grenzwerte einzuhalten.

In der Gesamtbetrachtung glaube ich nicht, das das Aus des Diesels schnell kommen wird. Über die Jahre werden immer mehr sich gegen einen Diesel als Neuwagen entscheiden, weil sich der Diesel kaum noch lohnt. Bis sich aber tatsächlich auf den Strassen der Anteil der Diesel signifikant reduziert wird noch vermutlich 10 Jahre dauern. Bestehende Diesel werden weiter gefahren und halten häufig noch 5-10 Jahre.

Ich sehe allerdings eine Chance für das E-Auto. Wenn sich die Leute bei Neuwagen vom Diesel wegorientieren, werden diese auch offen für weitere Alternativen sein. Wenn die E-Autos preislich konkurrenzfähig mit Benzin-Autos werden, werden sich auch mehr und mehr für E-Autos entscheiden.

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 11
Man stelle sich mal vor, VW geht in die Geschichte ein als das unternehmen das dafür verantwortlich ist, daß der Diesel verschwindet.
Dann ist es irgendwie Ironie, das die plürre von jedem Steuerzahler mitfinanziert wird.

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 12
Guten Morgen in die Runde ...
Zitat
Eins war doch klar: jetzt wird versucht, den Diesel komplett zu demontieren. Und auch dafür gibt es weltweite Interessen, die davon profitieren wollen. Oder halt Leute, die damit sympathisieren.
Für mich stellt sich das eher als Selbstdemontage dar. Und komplett? Eher nicht, aber raus mit diesen Motoren aus Klein- und Mittelklassewagen. Denn diese sind fast ausschließlich in Städten und Wohngebieten unterwegs. Und das meist im Kurzstreckenbetrieb, wo ohnehin erhöhte Abgaswerte anfallen.  :-(

Zitat
es ist technisch möglich und Stand der Technik einen Dieselmotor konform zu Euro 6 zu reinigen.
"technisch möglich", das hoffe ich doch oder soll diese Trickserei immer so weiter gehen?
Zitat
es ist technisch möglich und Stand der Technik einen Dieselmotor konform zu Euro 6 zu reinigen.
Und warum tun sie es dann nicht? "Stand der Technik" ist es derzeit, daß die Hersteller es nicht schaffen werden, die vereinbarten Grenzwerte in den nächsten 5 Jahren zu erreichen. Und das anscheinend nicht einmal in Neuwagen, die nach dem 1. Sept 2021 zugelassen werden. Auch für diese Fahrzeuge hat die Diesel-Lobby bereits Freiräume in Brüssel geschaffen.  :ktz:
Und wenn dann die Atemwegserkrankungen in den Städten und Gemeinden immer mehr zunehmen, wird sich sicher noch ein anderer Schuldiger finden. Wetten daß vorher das innerstädtische Rauchverbot kommt, bevor das Dieselfahrverbot in Kraft tritt?
Ironie on:/ Sorry werte Dieselhersteller, heute ist nicht mein Tag. Ich hätte vielleicht doch den Passus "jederzeit und vollumfänglich" im Beratervertrag weglassen sollen. Ironie off:\

Teilweise verständnislose Grüße von hybbi56

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 13
Zitat
der Wirkungsgrad der Diesel erreicht Werte von 43%-45% im Straßenverkehr

Groß ausdrucken und als Witz des Tages in die Firma hängen. :-)

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 14
Es geht ja um den Dieselantrieb im PKW, also sollte man sich auf diesen auch konzentrieren. Ansonsten kann man mit gleichem Recht sagen "Kernbrennstoff (Uran/Plutonium) haben einen noch viel größeren Energiegehalt pro g, also lasst uns das im Auto nutzen".

Zum thermischen Wirkungsgrad ist zu sagen, dass dieser im Optimalbereich beim BSFC Muscheldiagramm mit bestimmter Motordrehzahl erreicht wird. Gibt es eine Möglichkeit einen Motor im Optimalbereich zu halten? Mal überlegen... ah ja, CVT/e-CVT. Und jetzt überlege ich noch welcher Hersteller PKW Dieselmotoren mit CVT anbieten? Audi im A5 und Subaru. Ansonsten hat man die Ölbrenner in Deutschland mit Vorliebe in Schaltgetrieben...

An dieser Stelle füge ich gerne noch an: Toyotas 1.8L HSD System liegt mit Benzin und stufenloser Automatik im Wirkungsgrad bei 38.5%, Honda mit seinem 2.0L i-MMD System und stufenloser Automatik bei 39% und Toyota wiederum mit dem neuen 1.8L THS-III System im Prius IV bei 40%.
Der vielbefeierte "Ecoboost" Motor des Jahres kommt dank Downsizing auf 33.7% - wie in Deutschland gewünscht dann mit Schaltgetriebe...

Es wird höchste Zeit dass in Deutschland die Schlechterstellung von Benzinfahrern und ausländischer Hersteller aufgehoben wird. Wir erleben im Moment ein Jammern der bisher Übervorteilten die um ihre Pfründe fürchten. Früher konnten Fabriken ihre Chemieabfälle auch einfach so in den Rhein kippen, irgendwann war damit eben mal Schluss und sie sind deswegen trotzdem nicht untergegangen.