Allgemeines rund ums Auto => Allgemein => Thema gestartet von: kiwi1702 am 11. Juni 2014, 08:42
Titel: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: kiwi1702 am 11. Juni 2014, 08:42
Ob es nun die Konkurrenz von Honda (wollen ebenfalls ein Wasserstoffauto auf den Markt bringen) ist oder die Erkenntnis, dass andere Hersteller alternativer Antriebe dazu ansetzen Toyota zu überholen kann man nicht sagen, jedoch will Toyota mit der Produktion des Wasserstoffautos bereits im Dezember diesen Jahres beginnen.
Toyotas erstes in Serie produziertes Wasserstoffauto wird früher bei den Händlern stehen als geplant. Wie die "Japan Times" berichtet, soll die Produktion bereits Mitte Dezember 2014 starten. Warum die Produktion bereits jetzt angeschoben wird, wurde nicht verraten.
Zitat
"Mit dem Brennstoffzellenauto verschaffen wir uns einen gewissen Vorsprung vor der Konkurrenz", begründet Toyota-Geschäftsführer Satoshi Ogiso das Engagement für Wasserstoffautos. Um den Wagen bei der Kundschaft populär zu machen, werden die Japaner, wie damals beim Prius, mit Kampfpreisen einsteigen. Auch bei den Hybridautos schrieben die Japaner lange Zeit rote Zahlen.
Zur Zeit kursieren Preisangaben von 50.000 bis 100.000 $, gemunkelt wird jedoch, dass er z.B. in Vorreitermärkten wie Kalifornien für 40.000 $ angeboten werden könnte. Der genannte "Kampfpreis" würde inkl. Import nach Deutschland sicher für einigen Enthusiasten bezahlbar sein, ABER:
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Das größte Problem für die Wasserstoffautos dürfte aber immer noch die mangelnde Infrastruktur weltweit sein. Schätzungen von Toyota-Führungskräften haben ergeben, dass der Bau einer einzigen Wasserstofftankstelle in den USA etwa zwei Millionen Dollar kosten würde.
Wenn der gemeine, deutsche Autofahrer schon ein flächendeckendes Netz an Steckdosen als mangelnde Infrastruktur bezeichnet, dann frage ich mich, wie sich das bei 7 öffentlichen Wasserstofftankstellen verhält.
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Über mindestens zehn Jahre wird man kaum mehr als zehntausend Autos pro Jahr verkaufen...
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...im Augenblick sind die Hersteller, die auf Batteriefahrzeuge gesetzt haben und in China ihre Produkte anbieten dürfen, klar im Vorteil. Dazu gehören Nissan, Tesla, BMW, GM, Ford und die chinesischen Produzenten, die mit den großen Konzernen verbandelt sind. China bietet nämlich großzügige Kaufanreize für Elektrofahrzeuge und will bis 2020 mindestens fünf Millionen E-Autos auf die Straße bringen.
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Unter der Haube des 2015 FC liegen aber mehr oder weniger exakt die gleichen Komponenten, die auch für den Prius verwendet werden
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Jorin am 11. Juni 2014, 08:43
Spannende Sache. Ich bin allerdings auch skeptisch, ob das derzeit eine echte Alternative zum E-Auto ist.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: k11 am 11. Juni 2014, 08:48
Hallo,
wenn das die zukünftige Linie von Toyota ist, dann wird mein nächstes Auto ein Tesla.
Gruß Klaus
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: manu54 am 11. Juni 2014, 09:10
Wenn man jetzt den "Toyota 2015 FC" mit "Energie-Park-Mainz" (http://energiepark-mainz.de/) in Verbindung bringt, wird das Bild schon deutlich runder.
Das ist schon ein guter Ansatz - jedoch bleibt die Problematik "Transport von Wasserstoff" und die Errichtung der Tankstellen. Theoretisch müsste eine Tankstelle mit WKA's und PV-Anlagen bestückt sein und den Wasserstoff selbst VOR ORT erzeugen.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: manu54 am 11. Juni 2014, 09:52
Energiepark-Mainz ist ein Forschungsprojekt, das genau diese offenen Fragen lösen soll.
Es ist unrealistisch, bei neuen Techniken bereits vor beginn gebrauchsfertige Lösungen mit besten Wirkungsgraden und Hindernisfrei zu erwarten. Derartiges muss einfach mal rudimentär angestoßen und dann immer weiter perfektioniert werden. Diesel und Otto hatten damals auch nur 'Klapperkisten' mit fürchterlichem Wirkungsgrad etc. entwickelt. Und zu welchem technischen Stand sind zwischenzeitlich diese Entwicklung bis heute gereift? (den produzierten Dreck lassen wir hierbei mal außen vor).
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Jorin am 11. Juni 2014, 09:58
Es ist unrealistisch, bei neuen Techniken bereits vor beginn gebrauchsfertige Lösungen mit besten Wirkungsgraden und Hindernisfrei zu erwarten. Derartiges muss einfach mal rudimentär angestoßen und dann immer weiter perfektioniert werden.
Da hast du sicher recht. Meiner Meinung nach fehlen trotzdem Anreize, sich auf diese neue Technik einzulassen und Versuchskaninchen zu spielen. Und solange unsere Regierung (oder meinetwegen auch Energieversorger oder Fahrzeughersteller) diese nicht schafft, ist für mich ein Wasserstoffauto wahnsinnig uninteressant.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 11. Juni 2014, 15:59
was soll das Toyota ???
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: ganderpe am 11. Juni 2014, 18:14
weiss jemand wie gut der wirkungsgrad bei der herstellung von wasserstoff ist...? hab mal gelesen, dass der noch nicht so gut sei oder ist das schon kaffe von gestern?
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: happyyaris am 11. Juni 2014, 18:55
Ich bin mal gespannt, wie sich die Zukunft der E-Autos und der Wasserstoff-Autos entwickelt.
Beim Strom haben wir immer noch Probleme diesen langfristig zu speichern. Deshalb können Hybridkraftwerke (nein, die haben nichts mit unseren HSDszu tun), die durch Wind gewonnene Energie als Wasserstoff speichern. Dieser kann dann wieder zur Stromerzeugung und für Wasserstoff-Autos genutzt werden. Was dann besser ist, diesen Wasserstoff für Autos zu nutzen oder daraus Strom zu erzeugen und diesen dann auch E-Autos zu nutzen, werden wir sehen.
Ich persönlich glaube, dass das E-Auto als Massenfahrzeug im wesentlichen von der Weiterentwicklung der Akkus und der bei einer Massenproduktion notwendigen Rohstoffe abhängig ist.
Ich finde es auf jeden Fall spannend und fände es schade, wenn alle Hersteller denselben Weg gehen würden. Ob die Zukunft bei E-Autos oder Wasserstoff-Autos liegt oder beide Wege parallel herauskommen, kann ich noch nicht beurteilen.
Daher wünsche ich Toyota alles Gute!
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: manu54 am 11. Juni 2014, 19:00
weiss jemand wie gut der wirkungsgrad bei der herstellung von wasserstoff ist...? hab mal gelesen, dass der noch nicht so gut sei oder ist das schon kaffe von gestern?
Auch das ist ein Forschungsthema beim Projekt 'Energiepark Mainz'. Einfach mal die Seite lesen. Auch wenn da jetzt keine fixen Zahlen und Tabellen stehen. Wer die sucht, findet dort jedoch Links zu Linde und zu Siemens. Die Seite ist nun mal nicht für 'Erbsenzähler', sondern für interessierte Normalbürger gedacht. ;-) Wenn das Projekt funktioniert, dann sind ein paar Prozent Wirkungsgrad mehr 'nice to have' aber sicherlich nicht existentiell.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 11. Juni 2014, 19:14
Ich begrüße fast jede neue und fortschrittliche Technologie. Ob es jetzt nun Hybrid, Elektroauto oder Wasserstoffauto ist, ist mir dabei ziemlich egal. Die in Deutschland gebührten Praktikabilitätsdebatten verfolge ich persönlich nicht, da andere Länder es bereits getan haben/es einfach machen und dieses Land auch nicht das Zentrum der Welt ist. Trotzdem möchte ich zur Frage Wirkungsgrad und Produktion von Wasserstoff noch einen Punkt anmerken. Wasserstoff können wir selbst produzieren und sind nicht auf Golf Petrodiktaturen wie Saudi Arabien oder Katar angewiesen, denen unsere Regierung alljährlich Waffen liefert um noch mehr Menschen bei Terrorinvasionen in Syrien abzuschlachten. Auch könnten wir dann auf falsche Freunde wie die US Ölkonzerne und die US Regierung verzichten. Wenn Konfliktherde von Anfang an verhindert werden, wird viel mehr Co2 eingespart als es durch die Produktion von Wasserstoff entsteht. :)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: hybbi56 am 11. Juni 2014, 19:22
Eigentlich frage ich mich seit letztem Jahr schon, was der Grund sein könnte, daß Toyota die Weiterentwicklung des reinen E-Antriebs von heute auf morgen komplett einstellt und sich stattdessen ausschließlich auf die Brennstoffzelle konzentriert. Was sehen die, das alle anderen nicht sehen? Ich weiß, daß Toyota im Gegensatz zu vielen anderen Firmen oftmals weiter in die Zukunft plant, aber irgendeinen Grund für diesen radikalen Sinneswandel muß Toyota ja haben. Und zum Thema "eilig". Meines Wissens hat Toyota das erste Serienfahrzeug für 2015 angekündigt. Produktionsstart ist 12/2014. Ich sehe da keinerlei Ungereimtheiten. Evtl. hoffte mancher Konkurrent, daß sie den Termin noch 1-2 Jahre nach hinten schieben müssten, aber scheint so, als ob Toyota mal wieder eher zu früh als zu spät mit diesem Projekt am Etappenziel ankommt. LG hybbi56
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: manu54 am 11. Juni 2014, 19:34
Was sehen die, das alle anderen nicht sehen? Ich weiß, daß Toyota im Gegensatz zu vielen anderen Firmen oftmals weiter in die Zukunft plant, aber irgendeinen Grund für diesen radikalen Sinneswandel muß Toyota ja haben.
Ich vermute(meine persönliche Meinung), dass die bereits mit der Rohstoffknappheit für die Batterieproduktion rechnen. Beim massenweisen Einsatz von E-Fahrzeugen werden mehr Batterien benötigt werden, als aus Primär-Rohstoffen produziert werden können. Zudem ist es auch wesentlich effizienter, elektrische Energie dort zu erzeugen, wo sie benötigt wird und den Umweg über extrem schwere Speichereinheiten zu vermeiden.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Cillian am 11. Juni 2014, 19:58
Ich begrüße fast jede neue und fortschrittliche Technologie. Ob es jetzt nun Hybrid, Elektroauto oder Wasserstoffauto ist, ist mir dabei ziemlich egal. Die in Deutschland gebührten Praktikabilitätsdebatten verfolge ich persönlich nicht, da andere Länder es bereits getan haben/es einfach machen und dieses Land auch nicht das Zentrum der Welt ist. Trotzdem möchte ich zur Frage Wirkungsgrad und Produktion von Wasserstoff noch einen Punkt anmerken. Wasserstoff können wir selbst produzieren(...)
Ich hab das anderswo schonmal geschrieben: Wenn sich die ganze Welt mal zusammenraufen würde, könnte mit Wasserstoffkraftwerken in der Wüste schon in wenigen Jahren die Menschheit unabhängig von Öl und Erdgas werden. Der Transport von Wasserstoff ist nicht so wesentlich komplizierter als der Erdgastransport. Jener ist ja nur deshalb so effizient, weil er seit vielen Jahren praktiziert und verbessert werden konnte. Aber da könnten ja ein paar hundert Menschen ihre Machposition gegenüber anderen verlieren...
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: dirbyh am 11. Juni 2014, 20:10
Es hat den Eindruck als ob Toyota prinzipiell wieder dasselbe macht wie bei der Entwicklung der bisherigen Hybridfahrzeuge: eine neue Technologie wird konsequent voran und auf die Straße gebracht. Man ist Vorreiter, schreibt zunächst jahrelang rote Zahlen und trägt das Risiko, dass sich das Wasserstoffauto niemals durchsetzt. Vielleicht läuft es aber auch wie beim Prius und seinen "Geschwistern" :-)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: ganderpe am 11. Juni 2014, 20:14
Komme was wolle, der Motor wird Elektrisch sein und Batterien wird es auch so oder so brauchen, die Frage ist nur wie gross....
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: ganderpe am 11. Juni 2014, 20:15
Denke ich wenigstens...
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: hybbi56 am 11. Juni 2014, 20:21
Da geb ich dir schon recht, dirbyH. Aber sie stellen parallel die Weiterentwicklung des E-Antriebs komplett ein. Also sehen sie m.E. keinen Zukunft für diese Art des Antriebs. Es sei denn ... da gibt es doch diese Kooperation mit BMW. Könnte das des Rätsels Lösung sein? BMW=Elektro, Toyota=Brennstoffzelle. Alles voll zugänglich für beide? Könnte die Kooperation sooo weit gehen? Würde viel Potential einsparen, wenn die Früchte der Forschungsarbeit danach fair geteilt würden. LG hybbi56
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: dirbyh am 11. Juni 2014, 20:26
Komme was wolle, der Motor wird Elektrisch sein und Batterien wird es auch so oder so brauchen, die Frage ist nur wie gross....
@ganderpe: Auch Dir nachträglich ein herzliches Willkommen im Forum :icon_charly_willkommen:
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: ganderpe am 11. Juni 2014, 20:28
Reine Elektroautos brauchen die grössten Batterien, haben den Vorteil, dass der Transport der Energie günstig ist haben dafür jetzt noch die längste 'Nachfülldauer'. Das Wasserstoffauto hat einen E-Motor und braucht als Zwischenspeicher einen Akku, der durchschittliche Energiebedarf muss von der Brennstoffzelle kommen.... d.h. die Brennstoffzelle hat die gleiche Funktion wie ein Rangextender beim Hybrid. Der Pluginhybrid benutzt als Hauptmotor einen E-Motor, die Batterie ist nicht so gross wie beim reinen Emobil und ein Benzinmotor muss die durchschnittlich verbrauchte Energie liefern. Mir würde die Idee eines Plugin-Wasserstoffautos noch gefallen :-)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: ganderpe am 11. Juni 2014, 20:36
Mit einem Plugin-Wasserstoffauto wäre der Wasserstoff für die Stromgenerirung bei langen Strecken zuständig, für den täglichen Arbeitsweg genügt der über die Nacht geladene Akku (natürlich von den Sonnenzellen auf dem Hausdach geladen :-) So bräuchte ein Ottonormalbürger übers Jahr gesehen nur noch ca. 20% der gefahrenen km vom Wasserstoff....
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: dirbyh am 11. Juni 2014, 20:40
Da geb ich dir schon recht, dirbyH. Aber sie stellen parallel die Weiterentwicklung des E-Antriebs komplett ein. Also sehen sie m.E. keinen Zukunft für diese Art des Antriebs. Es sei denn ... da gibt es doch diese Kooperation mit BMW. Könnte das des Rätsels Lösung sein? BMW=Elektro, Toyota=Brennstoffzelle. Alles voll zugänglich für beide? Könnte die Kooperation sooo weit gehen? Würde viel Potential einsparen, wenn die Früchte der Forschungsarbeit danach fair geteilt würden. LG hybbi56
In der Tat ist diese Diskussion spannend. Vielleicht denkt man bei Toyota, dass man das reine Elektroauto "überspringen" kann. Die etablierten HSD-Systeme werden solange genügen, bis die (über-)nächste Technologie marktreif ist. Eventuell hat man neben dem Wasserstoffauto noch ganz andere Entwicklungen laufen :-/
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: happyyaris am 11. Juni 2014, 20:58
Da geb ich dir schon recht, dirbyH. Aber sie stellen parallel die Weiterentwicklung des E-Antriebs komplett ein.
Ist das wirklich so?
Ich finde den Begriff Wasserstoffauto irreführend. Es ist kein Auto mit Wasserstoffverbrennungsmotor, das Toyota herausbringen will, sondern ein E-Auto mit Brennstoffzelle, das den Strom generiert.
Ich glaube, da gibt es viele Faktoren, warum Toyota diesen Weg geht. Einige, die mir sofort einfallen: - Man hat keine Kernkompetenz bei Akkus. Die kauft man ein. Der Unsicherheitsfaktor ist hier sehr groß. - Man hat eine gute Kompetenz bei der Brennstoffzelle. - Ein Auto mit Brennstoffzelle unterscheidet sich nicht sehr stark von einem E-Auto mit Akku. Wenn man aus dem E-Auto mit der Brennstoffzelle die Brennstoffzelle durch den Akku ersetzt, hat man ein klassisches E-Auto. Toyota kann also später auch mit relativ geringem Aufwand wechseln, wenn entsprechende Akkus verfügbar sind. Einzig die Investition für die Brennstoffzelle war dann überflüssig (sofern diese ein Flop wird). Der Rest des Autos kann weiter verwendet werden. - Japan hat wegen des langen Festhaltens an der Kernenergie ein Energieproblem. Die Bürger haben vermutlich den Glauben an die Energieversorger verloren. Wenn jetzt Toyota den Bürgern ein Auto mit Brennstoffzelle anbietet, welches auch als Notstromaggregat verwendet werden kann (gemäß Presse mit einer Füllung Strom für eine Woche), fühlen sich die Bürger sicherer. Ich gehe davon aus, dass Toyota hier den Markt analysiert hat und gute Verkaufschancen sieht. - Wenn das mit der Stromerzeugung durch die Brennstoffzelle gut funktioniert, kann man dieselbe Technik auch zur dezentralen Energieversorgung des Hauses anbieten. Das könnte auch gut in anderen Ländern ankommen. Dann kann der "Dachs" einpacken: http://www.senertec.de/de/derdachs.html (http://www.senertec.de/de/derdachs.html) - .....
Wenn alles gut läuft, kann Toyota nicht nur im Bereich Automobile, sondern auch bei der dezentralen Energieversorgung punkten.
Meine 2 Cent.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 11. Juni 2014, 21:01
Vielleicht will Toyota die Elektrofahrzeug-Entwicklung auch an die neue Kooperationsorganisation auslagern?
Mit einem Plugin-Wasserstoffauto wäre der Wasserstoff für die Stromgenerirung bei langen Strecken zuständig, für den täglichen Arbeitsweg genügt der über die Nacht geladene Akku (natürlich von den Sonnenzellen auf dem Hausdach geladen :-)
Wenn das jeder machen würde, wäre unser Stromnetz überlastet. Das Problem an einem dezentralen Energienetz per Erneuerbare ist, dass es ineffizient ist. Die gleichen Energieerzeuger (Photovoltaik, was sowieso total ineffizient ist sowie Windkraft) funktionieren vor allem dort gut, wo die Energie nicht gebraucht wird. In eine Energiebilanz alternativer Antriebsformen müsste man sowas einbedenken. Insofern sehe ich wirklich die Zukunft im Wasserstoff. Der kann da produziert werden, wo die Energie effizient erzeugt werden kann
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 12. Juni 2014, 18:49
weiss jemand wie gut der wirkungsgrad bei der herstellung von wasserstoff ist...? hab mal gelesen, dass der noch nicht so gut sei oder ist das schon kaffe von gestern?
Der Wirkungsgrad ist schlecht sehr schlecht, schau mal unter Wikipedia Wasserstoffwirtschaft ;) Da hast du Vergleiche gegenüber andren Antriebsarten.
Außerdem wenn man von Knapp 70% Verlust von Elektrolyse bis zu Widerverstromung der Brennstoffzelle zurechnen ist kann man in Umkehrschluss sagen das man gegenüber 100% Erneuerbare Energie (Derzeit 27% des Deutschen Stromes) und 14% des Primär Energieverbrauch Deutschland ausmacht, das man dann auf 170% Erneuerbaren Energien ausbauen muss ;) Die meisten Beschwerden sich schon jetzt :-X Ich kann diese Argumente nicht verstehen über Stromtrassen oder Häuser regt sich auch keiner in der Landschaft aus, gehört eben zur Zivilisierten Menschheit dazu oder?
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 12. Juni 2014, 18:58
Das Problem an einem dezentralen Energienetz per Erneuerbare ist, dass es ineffizient ist. Die gleichen Energieerzeuger (Photovoltaik, was sowieso total ineffizient ist sowie Windkraft) funktionieren vor allem dort gut, wo die Energie nicht gebraucht wird.
Würde ich gerne mal Begründet haben wollen warum Du es so siehst ;)
In eine Energiebilanz alternativer Antriebsformen müsste man sowas einbedenken.
Ja sollte man auch bei den Brennstoffzellenfahrzeugen (die ja auch ein Akku schon an Board haben aka. siehe Vollhybridkonzept) und diese Verlustleistung um Umkehrschluss ja mehr Stromerzeugung heist damit man Wasserstoff bekommt, plus Transport, Lagerung ect.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Cillian am 12. Juni 2014, 21:05
Ich hab nichts gegen Windkraftanlagen und andere Erneuerbare Energielieferanten in der Nähe, ich freue mich sogar wenn ich Windkrafträder sehe :-)
Nur, wenn ich die Photovoltaikanlagen hier in Mitteleuropa errichte, verschenke ich Wirkungsgrad. In einer Sahara oder ähnlichen von Sonne verwöhnten Gebieten kann eine PV-Anlage in der gleichen Zeit mehr Strom erzeugen -> ergo ist der Wirkungsgrad höher. Genauso kann eine Windkraftanlage auf dem Land über das Jahr gesehen nie soviel Strom erzeugen, wie eine Offshoreeanlage, weil über großen Gewässern nunmal mehr Wind weht. Nun finde ich das für unseren derzeitigen Strombedarf nicht schlimm, dass die Anlagen für die Investitionssummen nicht das Optimum an Effizienz herausholen. Wenn man aber über die Zukunft der Automobilität nachdenkt, muss man sich zwangsweise damit beschäftigen, wie der Energieträger der Zukunft zum Menschen kommt. Der Strom muss zum Elektroauto gelangen, über Stromnetze und Ladestationen. Aus Bequemlichkeitsgründen wird sich Elektromobilität mMn nicht flächendeckend (>70% der PKWs und LKWs) durchsetzen, solange die Ladezeiten eine halbe Stunde überschreiten. Um ein Reichweitenstarkes Fahrzeug in unter 30 Minuten zu laden, bedarf es Hochstromladesäulen. Teslas Ladestationen laden jedes Fahrzeug mit bis zu 120kW. Ein normales Einfamilienhaus ist mit ~44kW an unser Stromnetz angeschlossen. Selbst das 4-Familienhaus in dem ich wohne ist mit 44kW an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Wir stehen also vor dem Problem, dass dort wo die Fahrzeuge die meiste Zeit stehen, aber trotzdem hin und wieder Schnellgeladen werden müssen, das Hausanschluss nicht reicht. Wenn öffentliche Ladestationen ähnlich umfangreich wie Tankstellen aufgestellt werden sollen, brauchen wir große Parkplätze die mit riesigem Spitzenstrombedarf an das Netz angeschlossen sein müssen. Um unsere Automobillandschaft komplett auf Elektriziät umzurüsten, bräuchte wohl jede derzeitige Tankstelle ein kleines Umspannwerk, schätze ich mal :-X Liegt es da nicht näher, statt Unmengen zusätzlich in unser Energienetz zu pumpen, das sich sowieso gerade in einem teuren Wandel befindet, lieber den Wandel wie derzeit zu vollziehen, unseren Haus- und Industriestrombedarf auf regenerative Energien umzustellen und ein davon unabhängiges Konzept für die Automobillandschaft zu verfolgen? Ich finde es naheliegender, unser Tankstellennetz weiter zu nutzen um die Reichweite eines Fahrzeugs schnell zu erhöhen. Wie viele Tankstellen haben teuer auf Erdgas oder Autogas umgerüstet? Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Wasserstoffzapfsäule da hundertfach teurer ist. Und ist der Treibstoff ersteinmal im Transportfahrzeug, ist der Weitertransport nicht anders als heutzutage Benzin/Diesel zu transportieren. Die Herstellung von Wasserstoff könnte dort erfolgen, wo regenerative Kraftwerke effizient arbeiten können, um Verluste über die Länge der Stromleitungen zu vermeiden. Und, was ich hier nochmal verlinken muss, das ganze muss nichtmal teuer sein: http://www.sueddeutsche.de/geld/studie-zu-energiekosten-das-maerchen-vom-teuren-oekostrom-1.1515904 (http://www.sueddeutsche.de/geld/studie-zu-energiekosten-das-maerchen-vom-teuren-oekostrom-1.1515904)
Wenn die Welt an einem Strang ziehen würde, kann sowas klappen und unsere Mobilität müsste nichtmal teurer sein als heute, so meine Meinung
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: manu54 am 12. Juni 2014, 21:19
Langsam kann ich das typisch deutsche, ultrapessimistische Wirkungsgradgeschwafel nicht mehr hören. Entweder ich hab ein Kilo Wasserstoff mit dem ich was anfangen kann mit schlechtem Wirkungsgrad produziert, oder ich hab eben nix, null komma garnix und schau in die Röhre, stehe im Dunkeln oder schiebe mein Auto.
Macht Euch doch mal schlau, wieviel Wasserstoff derzeit täglich allein in Deutschland für die Industrie produziert und verbraucht wird. dagegen sind die Mengen, die z.B. in den nächsten 10 Jahren für Autos benötigt werden nichts weiter als Fertigungstoleranzen!
Ich hab hier auf die Schnelle nur mal die weltweiten Zahlen:
Zitat von: Wikipedia - Wasserstoff - Verwendung
Jedes Jahr werden weltweit mehr als 600 Milliarden Kubikmeter Wasserstoff (rd. 30 Mio. t) für zahllose Anwendungen in Industrie und Technik produziert.
Wozu Wasserstoff H² alles benutzt wird, kann in der Wikipedia gerne nachgelesen werden: Wasserstoff - Verwendung (http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoff#Verwendung) Für Rechenkünstler: Wieviele Autos kann ich wie lange mit 1% der aktuellen Jahresproduktion an H² betreiben?
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Wenn ich jetzt 170%(oder mehr) an erneuerbarer Energie einsetzen muss, um aus einer Brennstoffzelle 100% Strom zu erhalten... Was soll das, dann mach ich das eben! Den Prozess optimieren kann ich später immer noch.
Die Energie dazu steht in großen Mengen zur Verfügung. Nein, die zaubere ich jetzt nicht aus dem Zylinder, so wie andere Kaninchen, sondern ich öffne einfach mal meine Augen (aber bitte abseits vom Bildschirm... draußen in der Natur) Alleine auf der Strecke Mainz - Alzey - Worms ist die Landschaft dichter verspargelt als das Nagelbett eines Fakirs. Das wundersame daran ist, dass schon bei halbwegs gutem Wind in Hochlastzeiten allein im Sichtbereich 10-20 der Luftquirle still stehen, weil die Fernleitungen mit Kohle- und Atomstrom verstopft sind. Achja, die 10-20 Quirle sind nur ein kleiner Bruchteil der tatsächlich vorhandenen. Ein wirklich intelligentes und etwas weniger profitorientiertes Leitungsmanagement könnte da Wunder wirken. Allerdings nicht positiv für die Dividendenausschüttungen der Großkonzerne, deshalb nicht realisierbar. :icon_eazy_kotz_graete: Zurück zu den 'stehenden' Quirlen: Hier, direkt vor Ort, zwischen den Windparks, Produktionsanlagen für H² aufbauen. Strom dafür gibt es lokal im Überfluss, da dazu ja keine verstopften Fernleitungen benötigt werden. (ist übrigens auch das Konzept des Energieparks Mainz ;))
Das Problem mit der schlechten Transportier- und Lagerbarkeit von H² ist seit langem kein Problem mehr. Siehe Wasserstoffspeicherung (http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffspeicherung)
Kurz noch zu Toyota: Der "Toyota 2015 FC" ist längst nicht das erste serienreife H2- bzw. Brennstoffzellenfahrzeug von Toyota. Siehe Toyota FCHV (http://de.wikipedia.org/wiki/Toyota_FCHV) (http://isteam.dynxs.de/porto-h2-bus.jpg)Bereits vor gut 10 Jahren (Februar 2004) fand ich diesen Bus, einer von mehreren, in Porto(Portugal). Nagelt mich da aber jetzt bitte nicht auf Fabrikat oder technische Daten fest. Es ist einfach zu lange her und mein Alzheimer fordert auch sein Recht. ;-)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 12. Juni 2014, 22:07
Schöne Kommentare von euch beiden ;) Aber dies lese ich immer wieder und mir fehtl immer der Bezug dann zu ein Elektroauto mit rein Akku Betrieb? Hier wird nie richtig die Gegenüberstellung argumentiert warum jetzt Wasserstoff/Brennstoffzelle so viel besser sein soll?
Neben der großen Abhängikeit von Konzernen, deren Preisabsprache und Lieferungkontrolle wie mit jetzigen fossilen Energieträger. Wenn ich sehe wie viel Hunderte Milliarden für 73% der konventionellen Stromerzeugung wir in letzten Jahr ausgeben haben gegen die 18 Millarden für die 27% Erneuerbare Energie.
Was ist mit der zusätzlichen Grauen Energie die bei Transport, Speicherung ect. dazu kommt? Was mit den Millionen Euro teuren Wasserstofftankstellen?
Was ist mit der Gefahr dass Wasserstoff ein Gefahrengut ist?
Doppelt so viel Erneuerbare Energie verbauen? Na erste mal zubauen und dann Effizenter werden ist ja klasse. Sinnlos Ressourcen und Energie erst für den Aufbau von Erneuerbaren Energei und dann für den Abbau wieder aufbringen.
Wüstenstrom ist eine hohe Abhängigkeit großer Konzeren und Länderpoltik. Nein Danke. Wir haben hier genügend PV Leistung ;) Man bedenke das es Jahreszeiten wie jetzt gibt wo zu viel Sonnenstrom erzeugt wird was man mit Redows Flow Speicher (Saisonspeicher) auf die dunkleren Jahreszeiten verteilen muss. Platz für PV gibt es mehr als ausreichend. Siemens und TU München haben es vor Jahren schon berechnet auch weitere Hochschulen, Universitäten und Einrichtungen. Selbst in Nördlichen Ländern baut man PV Anlagen ;)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Erestor am 12. Juni 2014, 22:19
Zitat
Für Rechenkünstler: Wieviele Autos kann ich wie lange mit 1% der aktuellen Jahresproduktion an H² betreiben?
30.000.000t entspricht etwa 1billion kWh. (30.000.000.000kg*33,3kWh/kg= ~1.000.000.000.000kWh oder 1.000.000TWh) 1% davon 10mrd kWh entspricht in Benzin 833.000.000kg Benzin.
Der Benzinverbrauch Deutschlands beträgt etwa 26.000.000.000kg also könnte man mit 1% der Jahres WELT Produktion an H2 ganze 3,2% der Deutschen Autos befeuern.
Wasserstoff ist nur für Träumer und Unwissende das Allheilmittel, weil die Medien den Irrsinn den Leuten nicht verständlich machen können bzw. die Leute nicht verstehen wollen. Wasserstoff verwendet man in der Industrie und Technik nicht ohne Grund nur dort wo man es aus Preis und Effizienzgründen muss...gerne verzichtet man darauf.
Edit: Benzin kg mit L verwechselt.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 12. Juni 2014, 22:25
Eben ;) und wie viel Kilometer ich da Effizenter mit ein Elektroauto aka. Tesla Model S was ja viel KWh auf 100KM verbraucht an Strom fahren kann ist auch Hammer.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Cillian am 12. Juni 2014, 22:34
Schöne Kommentare von euch beiden ;) Aber dies lese ich immer wieder und mir fehtl immer der Bezug dann zu ein Elektroauto mit rein Akku Betrieb? Hier wird nie richtig die Gegenüberstellung argumentiert warum jetzt Wasserstoff/Brennstoffzelle so viel besser sein soll?
Ein Wasserstoffauto kann ich ähnlich komfortabel tanken, wie ein Auto mit Verbrennungsmotor. Reichweite ist somit schnell "nachgeladen". Zusätzlich kann Wasserstoff dort produziert werden, wo ich Energie effizient bereitstellen kann. Geht man von der Zukunft aus, könnte ein Wasserstoffhybrid mit einem Superkondensator ganz ohne Batterie funktionieren, und beim längeren Rekupertieren seinen eigenen Treibstoff wieder produzieren
Doppelt so viel Erneuerbare Energie verbauen? Na erste mal zubauen und dann Effizenter werden ist ja klasse. Sinnlos Ressourcen und Energie erst für den Aufbau von Erneuerbaren Energei und dann für den Abbau wieder aufbringen.
Hier verstehe ich wiederrum nicht, was du damit aussagen möchtest ;-)
Wüstenstrom ist eine hohe Abhängigkeit großer Konzeren und Länderpoltik. Nein Danke. Wir haben hier genügend PV Leistung ;) Man bedenke das es Jahreszeiten wie jetzt gibt wo zu viel Sonnenstrom erzeugt wird was man mit Redows Flow Speicher (Saisonspeicher) auf die dunkleren Jahreszeiten verteilen muss. Platz für PV gibt es mehr als ausreichend. Siemens und TU München haben es vor Jahren schon berechnet auch weitere Hochschulen, Universitäten und Einrichtungen. Selbst in Nördlichen Ländern baut man PV Anlagen ;)
PV ist mMn eine Sackgasse weil ineffizient und teuer. Nicht umsonst ist es bei Wohnhäusern energetisch sinnvoller, Dachfläche zum Aufheizen von Wasser zu nutzen, was auch benötigt wird. Meine Eltern brauchen z.B. nur im Winter bei trüben Wochen den Gaszuheizer, und haben eine kleine Dachfläche mit Solarfeldern belegt. Das ganze als PV Anlage würde selbst mit den Subventionen von vor ein paar Jahren nicht so viel Einsparung bringen. In meinem Link sieht man, welche Energieart gesamtwirtschaftlich gesehen günstig ist. Ein Wasserstoffwerk integriert in ein Wasserkraftwerk, das wäre es doch... Selbst bei 30% Wirkungsgrad der Wasserstoffproduktion ist das immernoch günstiger als der reine PV-Strom.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 13. Juni 2014, 08:25
Ich denke hier setzt sich etwas Wunschdenken durch. Ich bin zwar Startrek-Fan, aber das geht mir doch etwas zu weit:
Photovoltaik: ist schon längst konkurrenzfähig was die Kosten betrifft. Der Preisverfall in den letzten Jahren hat die konkursrate der Unternehmen leider stark erhöht.
Photovoltaik in der Sahara finde ich seltsam. Wer war mal denn vor Ort? Es ist heiß und da haben die Zellen einen schlechteren Wirkungsgrad. Es ist staubig, klar, kann man ja wie bei uns mit Wasser entfernen. Die Sanddünen wandern, aber dann wartet man einfach ein paar Jahr(zehnt)e und schon bekommt man wieder Strom. Die politische Situation ist nicht sicher. Räuberbanden könnten ganz leicht die großflächigen Zellen zerstören oder die Eigentümer erpressen dass sie das tun würden. Auch die Entfernung ist ein Problem auch wenn Hochspannungsgleichstromleitungen besser sind, verlustlos geht es nicht. ==> ganz schlechte Idee, leider und daher zurecht von den meisten Mitgliedern aufgegeben nachdem die staatlichen (stattlichen?) Gelder aufgebraucht waren. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Wenn ich schon beim Transport bin: wenn mein P3 (Leergewicht 1370kg) genausoviel prozentuale Nutzlast laden dürfte wie ein in Deutschland üblicher (aber sehr seltener) Wasserstoff-40-Tonner, dann müsste ich abnehmen. Denn mein P3 dürfte dann keine 7 kg laden (ein üblicher 40-Tonner H2.LKW kann 200kg H2 laden, ich glaube 700 bar, werde aber gleich mal beim Fachmann nachfragen). Zum Glück stehe ich nicht so unter Druck wie der H2 und mein "Ladecontainer" (=Fahrgastkabine) muss nicht ganz so stabil gebaut werden. Was das für die Transportkosten bedeutet sollte sich jeder halbwegs vernünftige Mensch selbst ausrechnen können.
Die Tatsache dass weltweit H2 produziert wird heißt nicht dass er verfügbar ist. Üblicherweise wird er in Raffinerien indirekt aus Öl hergestellt um den Schwefel aus den Endprodukten zu entfernen oder für unzählige Hydrierungen in der chemischen Industrie. Deren H2-Anlagen sind direkt vor Ort, auch aus kostengesichtspunkten. Abnehmer wie Margarineherstelle (das Palmöl muss ja fest werden und das passiert durch eine chemische Reaktion. Ein Teil der gesunden ungesättigten Fettsäuren wird gesättigt und damit kann man das Öl plötzlich auf das Brot streichen) werden vermutlich mit dem LKW beliefert. Aber die brauchen wenig und die Verbraucher müssen ja nur mit dem Butterpreis vergleichen. Da bleibt für die Margarinehersteller noch was übrig.
Ein Wasserstofftankstelle kostet eben das doppelte (Größenordnung 2 Mio. $) als eine Benzin&Dieseltankstelle. Und die Stromzapfsäulen sind dagegen deutlich billiger.
Wie soll Wasserstoff dort produziert werden wo Autos tanken? Das geht aus wirtschaftlichen Gründen gar nicht, denn eine heute übliche Wasserstoffanlage macht ca. 500 Mio Norm-m³ pro Jahr. Viel zu viel für eine Tankstelle und außerdem an dieser Stelle garantiert nicht genehmigungsfähig. Ganz so doof ist das Gewerbeaufsichtsamt auch nicht. Und kleine Elektrolysezellen? Selbst im großen Maßstab sind die nicht wettbewerbsfähig da der Größendegressionseffekt bei dieser Technologie systemimmanent viel zu gering ist. Auch wenn es um 500 Mio.Nm³ gehen würde. Übrigens, nur die Anlagenfixkosten einer Wasserelektrolyse ohne die Stromkosten sind teurer als die Gesamtkosten einer auf Erdgas basierenden Anlage. Das ist wohl auch der Grund warum gerade diese Technologie gebaut wird, so blöd sind die Unternehmer weltweit nicht, auch nicht die wenigen in der Sahara (sorry das musste sein).
Nur weil keine verbindlichen Daten über den Wirkungsgrad einer Brennstoffzelle genannt werden heißt das nicht dass er hoch ist. Ich denke er ist in der durchschnittlichen Praxis eher mittelmäßig. Und dann Bedarf es eines Akkus weil ich mit der Brennstoffzelle entweder nicht anfahren könnte oder danach den erzeugten Strom nicht gebrauchen könnte, sie ist eben extrem schlecht regelbar und das ist beim Auto unabdingbar, siehe Momentanverbrauchsanzeige.
Daher bedarf es eines Akkus und damit entstehen Umlagerungsverluste. Von der Haltbarkeit einer Brennstoffzelle will ich gar nicht erst sprechen. Während Tesla glaube ich über 2000 Vollladezyklen a 500km Normreichweite angeben soll (und dann hat der Akku immer noch 80% der Kapazität), das wären dann so ungefähr 1.000.000 km, glaube ich dass die Brennstoffzelle keine 100.000 schafft.
Übrigens, im Methanol ist mehr Wasserstoff gespeichert als bei 700bar gasförmig oder in Flüssig-H2.
Daher finde ich es als sehr schade dass Daimler das Necar-Projekt vor Jahren aufgegeben hat. Die Umwandlung von Methanol zu Wasserstoff ist technisch erprobt hat einen Wirkungsgrad von über 95%, ist klein und kostet sehr wenig. Methanol wird wie Wasserstoff aus Erdgas hergestellt. Klar, kann man Wasserstoff auch anders herstellen, z.B. aus Kohle....
Übrigens, wenn man an eine Wasserstoff-Anlage angeschlossen ist ist der Preis das ca. 1,5-fache des Erdgaspreises, bezogen auf den Heizwert (letzteres ist sehr wichtig!). Für Logistik und 700 oder 875 bar Kompression kann man den Faktor vermutlich locker verdoppeln. Diese Kompressionsenergie ist aber im Auto verloren.
Ich weiß nicht wo diese Träumereien über Wasserstoff herkommen, denn ich wollte nicht mit 700 oder 875 bar Wasserstoff in einen Unfall verwickelt werden. Da hatten die Hindenburg-Passagiere in Lakehurst doch eine sehr gute Überlebenschance...
Gruß alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: k2u am 13. Juni 2014, 09:55
Ich weiß nicht wo diese Träumereien über Wasserstoff herkommen, denn ich wollte nicht mit 700 oder 875 bar Wasserstoff in einen Unfall verwickelt werden. Da hatten die Hindenburg-Passagiere in Lakehurst doch eine sehr gute Überlebenschance...
Ich glaube dieser Punkt fällt eher unter die Rubrik Gewöhnungssache. Man setzt sich ja auch in einen Flieger mit 320000 Liter Kerosin an Bord, klingt für sich genommen auch nicht vernünftig. ;) (und ja, ich hätte zur Zeit auch ein Problem mit Drucktanks, aber die Zeit wirds zeigen)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Cillian am 13. Juni 2014, 10:36
Photovoltaik: ist schon längst konkurrenzfähig was die Kosten betrifft. Der Preisverfall in den letzten Jahren hat die konkursrate der Unternehmen leider stark erhöht.
Photovoltaik in der Sahara finde ich seltsam. Wer war mal denn vor Ort? Es ist heiß und da haben die Zellen einen schlechteren Wirkungsgrad. Es ist staubig, klar, kann man ja wie bei uns mit Wasser entfernen. Die Sanddünen wandern, aber dann wartet man einfach ein paar Jahr(zehnt)e und schon bekommt man wieder Strom. Die politische Situation ist nicht sicher. Räuberbanden könnten ganz leicht die großflächigen Zellen zerstören oder die Eigentümer erpressen dass sie das tun würden. Auch die Entfernung ist ein Problem auch wenn Hochspannungsgleichstromleitungen besser sind, verlustlos geht es nicht. ==> ganz schlechte Idee, leider und daher zurecht von den meisten Mitgliedern aufgegeben nachdem die staatlichen (stattlichen?) Gelder aufgebraucht waren. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
PV ist konkurrenzfähig? Es ist teuer und hat einen maximalen Wirkungsgrad von derzeit 25%. Die Kosten sieht man wie gesagt in meinem Link. Dort sieht man, dass PV-Strom Faktor 4-5 teurer ist als Wasser- und Windstrom.
Ich habe (glaube) nicht von PV in der Wüste geredet. Es gäbe andere Methoden, die Wärme und Sonneneinstrahlung zu nutzen. Wer weiß, vielleicht entwickelt jemand in ein paar Jahren eine Methode, Wasserstoff aus heißem Wasser und wenig Strom mit hohem Wirkungsgrad zu produzieren? Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt. Das Positive ist, man kann Wasserstoff dort erzeugen, wo die Energie ist. Mein Auto kann ich nicht dort laden, wo die Energie herkommt (abgesehen von lokalen PV Anlagen, wozu ich meine Meinung aber schon dargelegt habe). Dazu braucht es teure Stromleitungen. Und wie gesagt, ein Reichweitenstarkes E-Mobil bekomme ich daheim nicht schnellgeladen. Dafür müssen wir unsere lokalen Stromnetze und Hausanschlüsse grundsätzlich umbauen. Übrigens, zum anderen Einwand, den Strom müsste man nicht transportieren wenn man vor Ort den regenerativen Treibstoff herstellt.
Ein Wasserstofftankstelle kostet eben das doppelte (Größenordnung 2 Mio. $) als eine Benzin&Dieseltankstelle. Und die Stromzapfsäulen sind dagegen deutlich billiger.
Ist doch okay dass es das doppelte kostet, wenn man dafür ein Menschenlebenlang diese Technologie nutzen könnte (ich weiß, das ist idealistisch gedacht...) Flächendeckende "Stromtankstellen" stelle ich mir schon teuer vor. Die Säule ist dabei noch das günstigste, teuer werden die Netze, die dicken Stromleitungen zu den Ladesäulen etc. Sehe ich derzeitige Tankstellen, teilweise mit 10 Tanksäulen an denen ein Fahrzeug in Gesamt rund 5 Minuten vollgetankt werden dürfte (inkl. Bezahlen) bräuchten wir ganz schön viele Ladesäulen. Selbst wwenn das Laden 30 Minuten dauert und die gleiche Reichweite erzielt wird wie mit Verbrennungsmotoren, brauchen wir für die gleiche Menge Fahrzeuge 6 mal soviel Ladesäulen wie derzeit Tanksäulen um den gleichen maximalen Fahrzeugdurchsatz zu erreichen.
Nur weil keine verbindlichen Daten über den Wirkungsgrad einer Brennstoffzelle genannt werden heißt das nicht dass er hoch ist. Ich denke er ist in der durchschnittlichen Praxis eher mittelmäßig. Und dann Bedarf es eines Akkus weil ich mit der Brennstoffzelle entweder nicht anfahren könnte oder danach den erzeugten Strom nicht gebrauchen könnte, sie ist eben extrem schlecht regelbar und das ist beim Auto unabdingbar, siehe Momentanverbrauchsanzeige. Übrigens, im Methanol ist mehr Wasserstoff gespeichert als bei 700bar gasförmig oder in Flüssig-H2.
Für die Regelbarkeit könnte man ja einen Superkondensator verwenden. Ich bin mir sicher dass es genug schlaue Köpfe gibt, die sich für dieses Problem eine Lösung überlegen können.
Ich weiß nicht wo diese Träumereien über Wasserstoff herkommen, denn ich wollte nicht mit 700 oder 875 bar Wasserstoff in einen Unfall verwickelt werden. Da hatten die Hindenburg-Passagiere in Lakehurst doch eine sehr gute Überlebenschance...
Wie sind wir nur die ganzen Jahre mit rollenden Benzinfässern durchs Leben gekommen :-O ;-) Schon vor ein paar Jahren gab es bei Mythbusters einen Versuch, ob Wasserstofftanks explodieren, wenn man eine offene Flamme daneben stellt und ein Loch in den Tank schießt. Ergebnis: Es brennt, aber der Tank bleibt intakt, er steht ja unter Hochdruck und beinhaltet kein Sauerstoff. Dagegen sah der Benzintank schlecht aus, der ist nach wenigen Minuten explodiert. Die Hindenburg hatte da ganz andere Probleme... Dort war der Wasserstoff nämlich mit niedrigem Druck eingefüllt und die "Tanks" entsprechend dünnwandig.
Ich sehe ein, das Transportproblem habe ich massiv unterschätzt. Trotzdem brauchen wir in den nächsten 50 Jahren eine Lösung von Benzin, Diesel und Erdgas in der Automobilwelt komplett weg zu kommen. Diese Lösung muss Idealerweise so lange funktionieren, wie die menschliche Zivilisation existiert. Also brauchen wir regenerative Quellen. Wasserstoff aus Gas oder Kohle ist entsprechend Käse. Ich sehe nur nicht, dass unsere finanziellen Mittel sowie Bodenschätze ausreichen, 90% unseres Verkehrsaufkommens mit Elektrizität und Akkus zu versorgen. Immerhin hat der kleine Hersteller Tesla mit seinen paar tausend Fahrzeugen schon Probleme, die Akkus heranzuschaffen und muss hunderte Jahre nach der Erfindung des Akkus die Weltgrößte Akkufabrik bauen. Für ein paar tausend Elektrofahrzeuge wie gesagt. Das Herstellungsproblem ist mein erster großer Punkt, bei dem ich Bedenken über die Zukunftsträchtigkeit von E-Mobilen hege.
Der zweite Punkt ist wie schon erwähnt unsere Ladeinfrastruktur. Für eine Flächendeckende Elektromobilität ist mMn wie gesagt ein massiver Lokal- und Überlandnetzausbau nötig. Massive Elektro"tank"stellen sind nötig, die Physik lässt sich nunmal so leicht nicht austricksen.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 13. Juni 2014, 11:23
Ich kann und will der Diskussion nicht weiter folgen, denn wenn heißes Wasser mit weniger Strom zu Wasserstoff führen soll und das ganze energetisch günstiger sein soll bedarf es schon einer Änderung der physikalischen Grundgesetze. Vielleicht in einem anderen Universum, aber selbst da glaube ich gibt es kein Gleichgewicht ohne Energieerhaltungssatz. Das ist mir zu esotherisch.
Der Akku benötigt Rohstoffe, Akkufabriken gibt es nicht wie Sand am mehr, alles richtig. Wozu sollte jemand eine Akku-Fabrik für E-Autos bauen wenn es die letzten Jahre kaum E-Autos gab? Jetzt gibt es einige und jetzt werden die Fabriken gebaut. Das ist immer so, war nie anders. Immerhin baut Toyota in ihrem Joint Ventuere ca. 1,3 Mio. Hybridakkus pro Jahr. Und klar, sie haben jetzt keine freien Kapazitätsreserven für Tesla.
Und dass die Brennstoffzelle einfach so auf den Bäumen wächst und auch noch im Gegensatz zu Akkus ohne Rohstoffe herzustellen ist (und eben ohne Fabriken), das glaube wer will, ich nicht. Das hat auch was mit dem Energieerhaltungssatz zu tun, denn wie wir wissen hängen Masse und Energie zusammen. Dann behaupte ich mal dass in der Brennstoffzelle viel mehr an problematischen Materialien steckt als was der Unkundige so ahnt. Machen wir uns lieber um die für die Brennstoffzelle benötigen Rohstoffe sorgen und vor allem um ihre spätere Entsorgung bevor wir Akkus schlechtreden. Toyota hat die Entsorgung für die NiMH-Akkus ökologisch perfekt gelöst, schon vor Jahren.
Im Vergleich zu vielen Wasserkraftwerken ist PV sicher im Augenblick noch teurer, aber während die Investkosten bei Wasser schon optimiert sind, gehen sie bei PV immer noch weiter herunter, eben wie bei den Akkus.
Strom ist am einfachsten zu transportieren, dann kommen Produkte in Pipelines (Erdgas) und dann Überseeschiffe. Dann wird es schon teuer und wenn ich nur 0,5% meines Fahrzeuggewichtes mit Nutzlast befüllen kann ist das ökonomischer und ökologischer Selbstmord.
Und auch wenn ich in der Sahara wie in Spanien Hitzekraftwerke baue habe ich auch die gleichen Probleme, oder sind die Spiegel gegen Terroristen, Räuber und Erpresser sicherer als Solarzellen? Ich denke nicht. Und sie werden auch matt wenn sie vom Wüstenwind "geschmirgelt" werden (==>Wirkungsgrad).
Wie hoch ist denn der Wirkungsgrad eines Superkondensators? Es gibt nirgends auf der Welt einen 100%-igen Isolator und die Flächen eines solchen Superkondensators müssen gewaltig sein. Schon die in der Erde verlegten Hochspannungskabel verlieren aufgrund der Fläche einiges an Energie.
Benzin ist eine Flüssigkeit und explodiert nicht (Hollywood ist Fiktion). Bei Gasen ist das schon anders, siehe die traurigen Beispiele wenn Häuser durch Erdgasexplosionen einstürzen, Gas eben. Und Wasserstoff ist auch ein Gas, wa sallerdings wenn es kann nach oben entweicht, aber sicher im Unfalle auch nicht alles.
Natürlich brennen H2 oder CWs nur wenn O2 im richtigen Mischungsverhältnis (und einer Zündquelle, d.h. entsprechende Temperatur reicht, muss ja kein Funke sein, nennt sich Flammtemperatur eines Stoffes) vorliegt. Aber das passiert im Grenzbereich an dem die brennbare Substanz mit der Umgebungsluft zusammenkommt unzählige male. Aber meistens fehlt es an dieser Startenergie.
Ich bin auch der Meinung, dass mit steigender E-Mobilität das Netz ausgebaut werden müss. Aber so etwas passiert analog der kumulierten E-Auto-Verkaufszahlen. Und es gibt außer für Luft und Wasser nirgends so viele dezentrale Zapfsäulen wie bei Strom in unserer Welt. Bei Wasserstoff haben wir aktuell glaube ich 7 (immerhin 14 Mio. wert). Da waren mein 50 Steckdosen im Haus aber billiger.
Gruß alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Cillian am 13. Juni 2014, 11:45
Ich kann und will der Diskussion nicht weiter folgen, denn wenn heißes Wasser mit weniger Strom zu Wasserstoff führen soll und das ganze energetisch günstiger sein soll bedarf es schon einer Änderung der physikalischen Grundgesetze. Vielleicht in einem anderen Universum, aber selbst da glaube ich gibt es kein Gleichgewicht ohne Energieerhaltungssatz. Das ist mir zu esotherisch.
Ich bin kein Wissenschaftler, das war eine schnelle Idee wie man 2 Energiearten nutzen könnte, die man noch teilweise als Abfallprodukt der anderen Energieform nutzen könnte. Ich bin mir aber sicher, dass mit genügend Anstrengungen die Herstellung von H2 wesentlich vereinfacht werden könnte. Bei Benzin und Diesel ist die Raffination und der Transport ja nur deshalb vergleichsweise effizient, weil das alles seit Jahrzehnten Großindustriell optimiert werden konnte. Was ist mit meiner Idee Wasserkraftwerke zur Herstellung zu nutzen? Oder OffShore Windkraftanlagen mit Onshore Fabriken? Damit könnten wir unabhängig von Rohstoffimporten sein.
Im Vergleich zu vielen Wasserkraftwerken ist PV sicher im Augenblick noch teurer, aber während die Investkosten bei Wasser schon optimiert sind, gehen sie bei PV immer noch weiter herunter, eben wie bei den Akkus.
Ich glaube nicht daran, dass man PV jemals so günstig bekommen wird. Selbst wenn die kWh nurnoch halb so teuer wird damit, wäre das immernoch erheblich mehr als mit Wind und Wasser.
Ich bin auch der Meinung, dass mit steigender E-Mobilität das Netz ausgebaut werden müss. Aber so etwas passiert analog der kumulierten E-Auto-Verkaufszahlen.
Ich finde ja, der Netzausbau ist schon ohne nennenswerten Einfluss der E-Mobilisierung schwierig und langwierig genug. Wie lange alleine die geplante 360kV Leitung von Nord nach Süd hier in Bayern dauert, bis vom ersten Planungsbeschluss überhaupt gebaut wird, vergehen 10 Jahre und mehr. Für ein ausreichend Leistungsstarkes Netz bräuchten wir wohl eher 20 solcher Trassen. Ich sehe noch nicht, dass in den kommenden 50 Jahren unsere Netze ausreichend ausgebaut sind.
Da waren mein 50 Steckdosen im Haus aber billiger.
Wie viele davon eignen sich denn zum Schnellladen eines Elektromobils? ;-) Dein ganzer Hausanschluss eignet sich nicht zum Schnellladen eines Elektromobils. Und dieses Schnellladen ist meiner Meinung nach der Punkt, der erfüllt sein muss dass Autofahrer in großen Massen auf Elektromobilität wechseln.
Sieh mich als Schwarzmaler, aber ich sehe reine Elektromobilität nicht als unsere Zukunft der Mobilität. Da sind die Probleme mit Wasserstoff in meinen Augen kleiner.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Erestor am 13. Juni 2014, 12:03
Zitat
Es ist teuer und hat einen maximalen Wirkungsgrad von derzeit 25%. Die Kosten sieht man wie gesagt in meinem Link. Dort sieht man, dass PV-Strom Faktor 4-5 teurer ist als Wasser- und Windstrom.
Die Kosten des Stroms aus Wasserkraft ist relativ irrelevant, da die Einsatzorte zu stark begrenzt sind. Dort wo man Wasserkraft in vernünftigem Maße nutzen kann macht man es in der Regel schon. Das Ausbaupotential ist hier extrem gering(leider). Von Staudammprojekten müssen wir gar nicht erst träumen :P Einzig Wellen/Gezeiten/Strömungskraftwerke im Meer könnten hier weitere große Einsatzgebiete sein, aber dort sieht es mit den Kosten wieder anders aus....
Mit Windkraft darf man zwar gerne vergleichen, da deren Einsatzorte nicht so begrenzt sind, aber PV hat den immensen Vorteil, dass jeder Hausbesitzer PV Anlagen installieren kann und seinen eigenen Strom produziert. Hier muss man den Strompreis dann nicht mehr nur mit dem Produktionspreis anderer Quellen vergleichen, sondern mit dem Verkaufspreis der EVUs und da ist PV besser und mit einigen Verhaltensänderungen lassen sich sogar ohne Speicherung recht hohe Eigenverbrauchswerte erreichen. Extremes Potential hat man hier in MFH mit vielen Wohnungen und Betrieben, da hier die Eigenverbräuche ohne Speicherung sehr hoch (bis 100%) sein können, da die Grundlast hier schon ausreichen kann.
Leider schrecken viele Besitzer vor dem anfänglichen Verwaltungsaufwand zurück, da man so die Stromversorgung der Gebäude zentralisieren müsste, um den PV Strom an die Bewohner zu verkaufen.
Ein Betrieb kommt zwar billiger an seinen Strom, aber auch nicht zu billig, von meinem Betrieb kenne ich die Stromkosten und weiß, dass eine PV Anlage billiger produziert. Die Dächer zugepflastert mit PV würde sich lohnen, Eigenverbrauch 100% garantiert. Das ganze wurde auch betrieblich berechnet, aber hat leider aber die interne Bürokratie(Vorstand) nicht gemeistert, dort ist man zu konservativ, obwohl die Rechnung eindeutig ist.
Man sollte sich übrigens von diesem Gedanken verabschieden das man so extrem viele Schnellladesäulen benötigt(Natürlich braucht man mehr als jetzt). Der überwiegende Teil aller E-Autos wird Zuhause aufgeladen, dort muss es nicht so arg schnell gehen, da es meist eh über Nacht passiert...Parkplatzlader in den Firmen brauchen auch keine immense Leistung, dort steht das Auto ja ~8Stunden rum.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 13. Juni 2014, 13:15
Ein Wasserstoffauto kann ich ähnlich komfortabel tanken, wie ein Auto mit Verbrennungsmotor. Reichweite ist somit schnell "nachgeladen". Zusätzlich kann Wasserstoff dort produziert werden, wo ich Energie effizient bereitstellen kann.
Du hast ein Standzeug kein Fahrzeug ;) Genau hier liegt das Grundproblem, die Menschen müssen mal mit umdenken anfangen :) Selbst ein Model S mit 85KWh was über Schoko-Hausnetz geladen wird ist in 24h geladen wieder.
Geht man von der Zukunft aus, könnte ein Wasserstoffhybrid mit einem Superkondensator ganz ohne Batterie funktionieren, und beim längeren Rekupertieren seinen eigenen Treibstoff wieder produzieren
Nein du hast mich missverstanden ;) Vollhybrid aka. Prius nehme ich statts Verbrennungsmotor Brennstoffzelle und statts Benzintank Wasserstofftank ;) So meinte ich das. Und ob jetzt Lithim, Schwefel, Magnesium, Kondensator oder Schwungrad, alles ein Zusätzlichen Speicher den ich brauche bei der Brennstoffzelle.
Was sollte an den Wasserstofftankstellen teurer sein als an Ladestationen, von denen ich auch noch mehr brauche weil das Aufladen länger dauert?
1,5 Millionen kostet ein 6 Zapfsäulen H2 Tankstelle. Klasse da kann ich ein großes Netz mit Ladestation ausstatten wo dann 2-4 Fahrzeuge gleichzeitig laden können. Dazu kommt noch der Wirkungsgad, Wasserstoff muss gekühlt werden oder unter Druck gehalten werden. Also Energieaufwand. Plus Abhängigkeit von Preis und H2
Diesel, Benzin, Gas und ja, sogar Strom sind auch Gefahrengüter :-X
Wusste das dies kommt ^^ Dann zünde ich mal eine Propangasflasche an und stelle sie neben dich, mal sehen was du machen wirst ^^ Wenn man sie auf den Kopfstellt kommt sogar noch eine größere Flamme raus, machen jedes Jahr dies bei der Feuerwehrausbildung dieses Spaß, wenn es um die Gefahrenklassen geht ^^
Hier verstehe ich wiederrum nicht, was du damit aussagen möchtest ;-)PV ist mMn eine Sackgasse weil ineffizient und teuer. Nicht umsonst ist es bei Wohnhäusern energetisch sinnvoller, Dachfläche zum Aufheizen von Wasser zu nutzen, was auch benötigt wird. Meine Eltern brauchen z.B. nur im Winter bei trüben Wochen den Gaszuheizer, und haben eine kleine Dachfläche mit Solarfeldern belegt. Das ganze als PV Anlage würde selbst mit den Subventionen von vor ein paar Jahren nicht so viel Einsparung bringen.
Warum nicht PV statts Thermie und dann gleich mit Elektroheizung, keine große Wartung oder Abgasuntersuchtung, keine Zusätzlichen Ressourcen die verbaut worden sind oder Energie die aufgewandte werden muss.
Ein Wasserstoffwerk integriert in ein Wasserkraftwerk, das wäre es doch... Selbst bei 30% Wirkungsgrad der Wasserstoffproduktion ist das immernoch günstiger als der reine PV-Strom.
Glaube ich kaum das dies günstiger ist ;)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 13. Juni 2014, 13:21
Sieh mich als Schwarzmaler, aber ich sehe reine Elektromobilität nicht als unsere Zukunft der Mobilität. Da sind die Probleme mit Wasserstoff in meinen Augen kleiner.
Schein Ansichtssache zu sein ;) Aber theoretisch gibt es mehr Steckdosen oder Lademöglichkeiten in Deutschland, als alle Zapfsäulen Europas zusammen. Wenn der Mensch mehr miteinander wäre und nicht so Materialistisch denken würde.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 13. Juni 2014, 15:09
Ich bin kein Wissenschaftler, das war eine schnelle Idee wie man 2 Energiearten nutzen könnte, die man noch teilweise als Abfallprodukt der anderen Energieform nutzen könnte. Ich bin mir aber sicher, dass mit genügend Anstrengungen die Herstellung von H2 wesentlich vereinfacht werden könnte. Bei Benzin und Diesel ist die Raffination und der Transport ja nur deshalb vergleichsweise effizient, weil das alles seit Jahrzehnten Großindustriell optimiert werden konnte. Was ist mit meiner Idee Wasserkraftwerke zur Herstellung zu nutzen? Oder OffShore Windkraftanlagen mit Onshore Fabriken? Damit könnten wir unabhängig von Rohstoffimporten sein. Ich glaube nicht daran, dass man PV jemals so günstig bekommen wird. Selbst wenn die kWh nurnoch halb so teuer wird damit, wäre das immernoch erheblich mehr als mit Wind und Wasser.
Um aus H2O H2&0,5*O2 zu machen bedarf es der Trennungsenergie. Die wird in diesem Fall üblicherweise mit Strom von außen zugeführt. Ich habe bisher zwar nur "NaCl&H2O"-Elektrolysen gesehen/besichtigt, aber ob da jetzt zusätzlich noch etwas "Kochsalz" enthalten ist macht nichts. Die vielen Zellen waren aus Kunststoff und der Inhalt wird nur aufgrund des Wirkungsgrades (<100%) der Zelle erwärmt. bei einer Kochsalz-Elektrolyse entsteht neben den gewünschen Stoffen HCl und NaOH auch immer H2. Das ist der "teuerste" H2 den man sich vorstellen kann. Und die Anlagen sind groß, da gehen gut 800.000t pro Jahr durch
Zitat
Ich finde ja, der Netzausbau ist schon ohne nennenswerten Einfluss der E-Mobilisierung schwierig und langwierig genug. Wie lange alleine die geplante 360kV Leitung von Nord nach Süd hier in Bayern dauert, bis vom ersten Planungsbeschluss überhaupt gebaut wird, vergehen 10 Jahre und mehr. Für ein ausreichend Leistungsstarkes Netz bräuchten wir wohl eher 20 solcher Trassen. Ich sehe noch nicht, dass in den kommenden 50 Jahren unsere Netze ausreichend ausgebaut sind.Wie viele davon eignen sich denn zum Schnellladen eines Elektromobils? ;-)
Das mag ja sein, aber es wird auch keinen 100%-igen Austausch geben. Wenn sich erst einmal herumspricht wie billig man mit Strom fahren kann werde auch unsere Hybriden schneller unverkäuflich als uns lieb ist, vom Auto 1.0 ganz zu schweigen.
Ich habe persönlich mitbekommen wie lange es dauerte bis eine Gasleitung (nicht Erdgas) von Bayern in die Pfalz gedauert hat, ufff. Bis alle unwilligen Grundstückseigner (in manchen Bundesländern geht das) enteignet wurden oder ihrer Nutzungsrechte per Grundbucheintrag (glaube ich) teilweise beraubt wurden. Ich bin mir sicher, es wird nie ein Wasserstoffnetzt in Deutschland geben, auch weil eine Pipeline viel zu teuer ist im Vergleich zu einem Kabel. Und auch eine Pipeline hat Verluste, es bedarf Kompressoren.
Zitat
Dein ganzer Hausanschluss eignet sich nicht zum Schnellladen eines Elektromobils. Und dieses Schnellladen ist meiner Meinung nach der Punkt, der erfüllt sein muss dass Autofahrer in großen Massen auf Elektromobilität wechseln.
Wieso Schnelladen wenn ich schlafe? Wenn ich am nächsten Tag z.B. 100km fahren will muß ich doch nur je nach E-Auto sicherstellen dass 13kWh im Akku sind. Wenn ich also 10 Stunden zu Hause bin brauche ich nur 1,3kW, das ist soviel wie der Föhn meiner Tochter zieht. Und ich fahre nicht jeden Tag 100km, das wären ja im Jahr 36500km. Und mir wäre es auch nicht verboten, zwischendrin nachzuladen. Persönlich würde ich immer die Langsamladung vorziehen.
Zitat
Sieh mich als Schwarzmaler, aber ich sehe reine Elektromobilität nicht als unsere Zukunft der Mobilität. Da sind die Probleme mit Wasserstoff in meinen Augen kleiner.
Da sind wir unterschiedlicher Meinung. Einfach nochmal den Weg der Energieverbreitung, nicht die der Kosten: Strom über Wasserstoffverteilung: Strom==>Umspannwerk auf Niederspannung (5V/1Mio.Ampere?ich wußte es mal...)Elektrolysezelle==>Abfüllung==>Wasserstofftransport(LKW/Pipeline/Bahn?)Abfüllung==>Tankstelle==>Abfüllung==>Kompression auf 875bar!==>Autodrucktank==>Brennstoffzelle==>Strom jeder Schritt verursacht Kosten, wer will schon dass es unbezahlbar wird...
Strom-Direktverteilung Strom==>Umspannwerk für Transport ist auf die Stromproduktion ausgelegt und vorhanden)==>Stromtrasse==>Umspannwerk für Gebrauch(ebenfalls vorhanden, wird nachts besser ausgelastet)==>Auto, Anschluß über hauseigene Steckdose.
Ich bin überzeugt, dass der Wirkungsgrad der Brennstoffzelle viel schlechter als ein Akku ist, die Haltbarkeit deutlich kürzer ist und im Gegensatz zum NiMH-Akku (Li-Ion (gibt es ja in/mit den unterschiedlichsten Arten/Chemikalien) weiß ich nicht).
Auch wenn beim Wirkungsgrad der Brennstoffzelle und bei der Ökologie Verbesserungen kommen werden, die Wasserstoffgefahr bleibt. Ich wollte im Falle eines Unfalles nicht einmal Druckluft bei 875bar unter dem Sitz wissen, geschweige denn Wasserstoff. Bitte nie Gase und Flüssigkeiten gleichsetzen. Selbst mit unbrennbaren Gasen wie dem Edelgas Argon das flüssig transportiert wird gab es vor einigen Jahren einen Zwischenfall mit Bahn-Kesselwagen. Im Bahnhof wurde bemerkt dass ein Ventil (es gab keinen Bahnunfall!) undicht war (auf der Strecke Stuttgart-München, einfach googeln). Daraufhin wurde der Bahnhof für viele Stunden gesperrt, incl, Bahnverkehr. Vielleicht gibt es im Forum jemand der deshalb zu spät zur Arbeit kam?
Ein Akku ist wirklich eine tolle Sache.
Wenn die Schnellladefähigkeit für Notfälle verbessert wird sowie noch etwas an der Leistungsdichte passiert ist es für mich ok. Die Preise sind inzwischen richtig niedrig (nur die Autos noch nicht, die Hersteller schieben das auf die "teuen" Akkus :icon_doh:
Gruß alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: ganderpe am 13. Juni 2014, 18:42
Interessante Diskusion :-) macht richtig Spass die verschiedenen Meinungen zu lesen! Ich denke der Emotor ist gesetzt. Um die Spitzenleistungen abzudecken brauchts einen elektrischen Pufferspeicher... meiner Meinung nach ist das im Moment der Lithiumakku, welcher in der nächsten Zeit die Enegiedichte sicher verdoppelt erhältlich sein wird. Für 90% der Autofahrer genügt es über nacht zum (noch) Niedertarif die Akkus zu laden. Somit hat man jeden Morgen 80km rein elektrisch zur Verfügung, für alles was weiter geht braucht es einen vernünftigen Rangeextender. Da ja der Wechsel auf PLUGIN-Hybrid Autos langsam über Jahre geht, kann das Stomnetz auch dementspr. angepasst werden. In dieser Übergangszeit bewirkt ein PluginHybrid eine durchschnittliche Benzinreduktion von 80%. Ich finde dad ist doch schon ein Schritt in die richtige Richtung!
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: happyyaris am 13. Juni 2014, 23:46
Da ja der Wechsel auf PLUGIN-Hybrid Autos langsam über Jahre geht, kann das Stomnetz auch dementspr. angepasst werden.
Meinst Du wirklich man kann in DE das Stromnetz anpassen?
Wir scheinen es in DE mittelfristig nicht mal zu schaffen eine neue Stromtrasse zu bauen, um die Energie innerhalb von DE zu verteilen und auch zwischenzuspeichern. Ich fürchte die E-Autos sind schneller da als neue Stromtrassen. Da gefällt den Anwohnern der Stromtrasse auf einmal das 600 km entfernte CO2 neutrale Kernkraftwerk besser als Windkraft vor der Haustür. Ich kenne einen Umweltschützer, der sich gegen Windkrafträder engagiert. Nicht weil Windräder umweltschädlich sind, sondern weil diese in seiner unmittelbaren Umgebung gebaut werden sollen und es ihn selbst betrifft.....
Und natürlich werden die Politiker die Stromtrassen nicht durchsetzen, weil Sie ja von den Anwohnern gewählt werden wollen. So funktioniert nun mal die Demokratie.
Ich sehe daher in 30 Jahren LKWs mit Wasserstoff durch die Lande fahren, um die Wasserstofftankstellen zu beliefern, weil wir es nicht schaffen die dann reichlich vorhandene Energie durch Windkraft, Wasserkraft und Sonnenenergie innerhalb von DE zu verteilen.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 14. Juni 2014, 07:49
@happyyaris: ich habe erfahren das wir jetzt schon 80ig kleine redows flow speicher verbaut haben in deutschland. speichern können strom auch elektroautos. speicher bedeutet das strom zeitlich verschoben wird. überall in deutschland kann regional mehr hergetellt werden als man verbraucht. keine ahnung warum man die reichliche windkraft in nroden nach süden bringen will, die stromtrassen wären eine ortliche vershiebung des stromes. was ich aber noch schlimmer finde. den ortliche erschiebung heisst das man nur das veteilen kann was aktuelle erzeugt wird. speicher können in ms ausgleichen schwankungen und angebot iund nachfrage besser bedingen.
wo tun windkraftanlagen umweltschädigen? und was ist so schlimm dran wenn sie nähe wohnung gebaut werden? ok muss nicht sein ab warum? gebäude können gedämmt werden, straßen lärm juck auch die meisten nicht, gegenüber windkraftanlange die a. leiser werden und b nur ob und zu bei bestimmten richtung und windstärke zuhören sind. kohlebaubagger hört man immer und über diese anwohner wird nie berichtet. einsenbahnärm juckt auch kein und da sind millionen betroffen. aber das nehmen wir hin, stromerzeugung den wir alle brauchen nicht.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: nikolausi am 14. Juni 2014, 08:23
heute habe ich die Bestätigung von Toyota erhalten. Der Vortrag am Samstag Vormittag wird spannend. Dipl.-Ing. Hans-Peter Wandt (allen Teilnehmern des 2011er Treffens wohl bekannt) hat sein Kommen zugesagt, um über Toyotas Ambitionen bezüglich der Brennstoffzelle zu referieren - und er bringt einen der Versuchsträger Toyota FCV gleich mit ;D
Wir sehen uns in Lüneburg Ulli
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: happyyaris am 14. Juni 2014, 08:35
@happyyaris: ich habe erfahren das wir jetzt schon 80ig kleine redows flow speicher verbaut haben in deutschland. speichern können strom auch elektroautos. speicher bedeutet das strom zeitlich verschoben wird. überall in deutschland kann regional mehr hergetellt werden als man verbraucht. keine ahnung warum man die reichliche windkraft in nroden nach süden bringen will, die stromtrassen wären eine ortliche vershiebung des stromes. was ich aber noch schlimmer finde. den ortliche erschiebung heisst das man nur das veteilen kann was aktuelle erzeugt wird. speicher können in ms ausgleichen schwankungen und angebot iund nachfrage besser bedingen.
Wir brauchen beides. Eine Speicherung des Stroms und auch die räumliche Verschiebung. Offshore-Windkrafträder im Norden haben Vorteile (durchschnittliche Windgeschwindigkeit höher und beständiger) und stören auch keinen Nachbarn. Da ist es für die Firmen halt einfacher ein Windrad auf dem Meer zu bauen, als sich jahrelang mit Bürgerinitiativen von Anwohnern herumschlagen zu müssen. Da bin ich dann froh, dass diese Windräder überhaupt gebaut werden, statt keine. Wir wollen aber ja auch, dass der Strom der Windkrafträder beispielsweise im Ruhrgebiet (für Industrie, Haushalte, E-Autos, etc.) genutzt werden kann...
Zitat
wo tun windkraftanlagen umweltschädigen? und was ist so schlimm dran wenn sie nähe wohnung gebaut werden? ok muss nicht sein ab warum? gebäude können gedämmt werden, straßen lärm juck auch die meisten nicht, gegenüber windkraftanlange die a. leiser werden und b nur ob und zu bei bestimmten richtung und windstärke zuhören sind. kohlebaubagger hört man immer und über diese anwohner wird nie berichtet. einsenbahnärm juckt auch kein und da sind millionen betroffen. aber das nehmen wir hin, stromerzeugung den wir alle brauchen nicht.
Wenn es die Leute selbst betrifft, werden halt aus Idealisten Kritiker.
Aber zurück zum Thema. Die ganze Diskussion zeigt m.E., dass der Weg von Toyota durchaus Sinn machen könnte. Ob das wirklich der Fall ist, wird die Zeit zeigen.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Cillian am 14. Juni 2014, 10:12
Interessante Diskusion :-) macht richtig Spass die verschiedenen Meinungen zu lesen
Finde es auch toll dass man hier seine Meinung kund tun kann ohne dafür gesteinigt zu werden. Dafür ein großes Lob an alle Beteiligten! ;D
Ich sehe es wie Happyyaris.
Eine paar Sachen muss ich dann doch noch ansprechen: Wir haben vielleicht viele Steckdosen, aber wie viele davon kann ich für mein Fahrzeug nutzen? Die Steckdose in der Küche nutzt mir doch recht wenig... Ich habe leider nichtmal in meiner Garage eine Steckdose und müsste aus dem ersten Stock ein Kabel zur Garage ziehen, über einen Gehweg hinweg... Auch wenn das Auto ein Stehzeug ist (tolles Wort übrigens :-D) glaube ich nicht, dass sich E-Autos flächendeckend durchsetzen wenn ich sie daheim nur über Nacht laden kann. Dafür war unsere bisherige Mobilität zu flexibel, als dass sich fast alle Fahrer an solche Einschränkungen halten würden. Deshalb bin ich der Meinung, wir brauchen Schnellladestationen. Entweder zentralisiert (Platz ist teuer) oder daheim (Hausanschlüsse eignen sich nicht dafür) Zudem hat nicht jeder eine eigene Garage mit Steckdose.
Ich finde Elektromobilität toll, ohne Frage. Aber derzeit sehe ich sie nicht als geeignet an, unsere Mobilität flächendeckend von fossilen Brennstoffen zu befreien. Ich würde es mir wirklich wünschen dass es klappt, aber die systematischen Hürden dass jeder sagt "Ein Elektrofahrzeug ist für mich eine gute Idee" schätze ich als höher ein als die systematischen Hürden, ein brauchbares Wasserstoffnetz zu etablieren
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: k2u am 14. Juni 2014, 10:17
wo tun windkraftanlagen umweltschädigen? und was ist so schlimm dran wenn sie nähe wohnung gebaut werden? ok muss nicht sein ab warum? gebäude können gedämmt werden, straßen lärm juck auch die meisten nicht, gegenüber windkraftanlange die a. leiser werden und b nur ob und zu bei bestimmten richtung und windstärke zuhören sind.
Ich bin kein Windkraftgegner, aber mit Deiner Frage forderst Du ja förmlich den "advocatus diaboli" heraus. ;)
Indem man Abstandsregeln einführt kann man Punkt 2 und 3 lösen. Insofern bin ich schon ein Freund von einer Reglementierung, allerdings sollte man das Fachleuten und nicht Politikern überlassen... Punkt 1 kann nur die Evolution lösen, in 10-20 Tausend Jahren haben sich die Vögel dran gewöhnt... :icon_flucht3: (Windräder sind für die Piepmätze immer noch sicherer, als über Teile Italiens/Spaniens/Griechenlands zu fliegen...)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 14. Juni 2014, 11:03
@k2u: also Punkt 1 siehe Link http://de.wikipedia.org/wiki/Windenergieanlage#Vogel-_und_Fledermausschlag (http://de.wikipedia.org/wiki/Windenergieanlage#Vogel-_und_Fledermausschlag)[/url] Punkt 2 siehe Argument Straßenlärm ect. außerdem wie schon gesagt trifft das ja nur unter bestimmten bedingungen zu und ich habe hier in meiner region viele windparks und halte mich da oft auch (auch zelten). Punkt 3 wie Puntk 2 müssen bestimmte bedingungen herrschen, aber ok kann vorkommen.
@Cillian: jeder sollte hier seine Meinugn sagen dürfen und das Forum hier wird Artikel 5 Absatz 1 des GG auch weiterhin einhalten gewären ;)
Klar muss man auch bissel Ausbau noch betreiben, aber eine Steckdose oder Wallbox zu interstallieren ist einfacher als Wasserstoffnetz auszubauen. Nebenbei wie lange haltet so eine Brennstoffzelle? 100.000 Km vielelicht. Wie gesagt Steckdosen kann ich an sich alle nutzen, klar der zugang ist meist beschränk, alleine schon das ich zu bestimmten kein eigenrecht habe da sie nicht mir gehören. Aber von Benzin oder Wasserstoff bin ich noch mehr abhängig an diesen Stoff zu kommen,
edit k2u:Link korrigiert
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Erestor am 14. Juni 2014, 12:25
Solange die WKA einige hundert Meter entfernt sind stören sie ja auch niemanden mehr. Ich wohne ca. 800m von 3WKA weg(direkter Sichtkontakt), stören mich in keinster Weise, auch nicht draußen auf dem Balkon, da sie nicht hörbar sind bzw. von den natürlichen Umweltgeräuschen schon übertönt werden.
Aber viel näher wollte ich nicht daran Wohnen müssen. Bei der jetzigen Entfernung steht die Sonne immer über den Rotorblättern und nervt deshalb nicht, denn den ganzen Tag Disco im Haus kann man niemandem zumuten...und auch die Geräusche sind wenn man näher an die WKAs kommt nicht gerade angenehm für eine längere Verweildauer. Straßenlärm ist etwas völlig anderes in der Hinsicht und eben Nachts auch nicht permanent da und stören tut dieser ja ebenfalls, nicht umsonst kämpfen viele Orte für Umgehungsstraßen oder haben diese schon. Auch sehr nervig ist die wechselnde Tonlage der Anlagen je nachdem wie der Wind weht...
Sie direkt neben besiedeltem Gebiet zu bauen wäre einfach nur blöd, wir haben genug brachliegende Fläche mit Acker/Wiesen und forstwirtschaftlich betriebenen Wäldern. Wenn ich in einem künstlichen Nadelwald ein paar Bäume fällen muss für eine WKA finde ich das nicht wirklich schlimm... Bei natürlichen Wäldern sollte man allerdings immer die Vor- und Nachteile abwegen, denn natürliche Wälder sollte man soweit es möglich ist erhalten.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 14. Juni 2014, 12:48
@Erestor: Jepp ;) Sehe ich eben so, wie plastern so viel mitunser Industrie und Straßen zu da sollte auch die benötigte Energieerzeugung noch platz haben bzw. wo jetzt riesige neue Flächen zum wegbaggern frei gegeben sidn für die Braunkohle in der Lausitz hier bei mir.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Cillian am 14. Juni 2014, 19:00
Ich wohne ca. 800m von 3WKA weg(direkter Sichtkontakt), stören mich in keinster Weise, auch nicht draußen auf dem Balkon, da sie nicht hörbar sind bzw. von den natürlichen Umweltgeräuschen schon übertönt werden.
Kurz nach der Kommunalwahl in Bayern hörte man im Radio, dass die hiesige Regierung die Mindestabstände zu Wohnhäusern von 2 auf 10km erhöhen will. Ich sehe ein, 1km Abstand, 500m direkt an Autobahnen (wo die Autobahn eh immer lauter ist) aber 10km? Die haben nichtmehr alle Latten am Zaun...
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: kiwi1702 am 14. Juni 2014, 22:21
...aber 10km? Die haben nichtmehr alle Latten am Zaun...
Siehst du wie gut die Energielobbyisten von EON, RWE, Vattenfall und Co. arbeiten, oder jene die vom Kohlestrom profitieren? Ein anderes Beispiel ist die EEG-Umlage von 40% auf selbsterzeugten UND GLEICHZEITIG selbstverbrauchten Sonnenstrom - stell dir vor dein Hamster erzeugt im Laufrad Strom für deine Leselampe und der Staat sagt mit ausgestreckter Hand "Das kostet dich aber was...".
Die Energiewende ist einfach nicht gewollt!!!
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 15. Juni 2014, 01:56
Siehst du wie gut die Energielobbyisten von EON, RWE, Vattenfall und Co. arbeiten, oder jene die vom Kohlestrom profitieren?
Mag sein, da ist sicher was dran. RWE gehört übrigens zu 25 % dem Staat selbst.
Allerdings werden die durch die unzuverlässige Energieerzeugung der EEG-Anlagen entstandenen Zusatzkosten bei den konventionellen Kraftwerken von vielen Politikern und Ökostrom-Vertretern gerne als nonexistent verdrängt. Und das entstandene Kostenproblem bisher nur mit billigen Stillegungsverboten für diese Kraftwerke bekämpft, weil man sie als Reservekraftwerke braucht, ohne sie bezahlen zu wollen. Ein finanzielles Perpetuum-Mobile funktioniert jedoch auf Dauer genausowenig wie ein physikalisches. Es bleibt stehen und kann auch rückwärts laufen.
Ein anderes Beispiel ist die EEG-Umlage von 40% auf selbsterzeugten UND GLEICHZEITIG selbstverbrauchten Sonnenstrom - stell dir vor dein Hamster erzeugt im Laufrad Strom für deine Leselampe und der Staat sagt mit ausgestreckter Hand "Das kostet dich aber was...".
Dei EEG-Umlage beträgt momentan 5,277 ct/kWh, 40% davon sind 2,111 ct/kWh.
Das Problem ist, wenn wir künftig auf 100% Solarstrom kämen, wer bezahlt dann noch die Fördermittel für die Solaranlagen? Die wurden auf Pump finanziert statt aus Steuermitteln, ein Fundamentalfehler, der korrigiert werden müsste. Der Vergleich scheint so nicht zu stimmen, da die Umlage wohl nur für EEG-Anlagen vorgesehen ist. Dass heist für solche, für die der Betreiber EEG-Fördermittel kassiert (hat). Hat man den Bau der Anlage dagegen ohne EEG-Fördermittel bezahlt, darf der Staat dagegen nicht für jede kWh die Hand aufhalten.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: kiwi1702 am 15. Juni 2014, 08:29
Der Vergleich scheint so nicht zu stimmen, da die Umlage wohl nur für EEG-Anlagen vorgesehen ist. Dass heist für solche, für die der Betreiber EEG-Fördermittel kassiert (hat). Hat man den Bau der Anlage dagegen ohne EEG-Fördermittel bezahlt, darf der Staat dagegen nicht für jede kWh die Hand aufhalten.
Tja, der Staat sieht es aber ganz anders, fast schon schizophren: Alte Anlagen, also jene, die mit reichlich Steuermittel und hoher Einspeisevergütung gefördert wurden, werden von der Neuregelung ausgenommen. Neue Anlagen, für welche ja bereits die Förderungen und Einspeisevergütungen herunter gefahren (bzw. u.U. gestrichen) wurden, sollen die Neuregelung in voller Härte abbekommen:
Zitat
Die Einigung der Großkoalitionäre sieht laut Insidern vor, dass Anlagenbetreiber auf den Eigenverbrauch elektrischer Energie künftig 40 Prozent der Ökostrom-Umlage zahlen sollen. Das würde derzeit etwa 2,5 Cent pro Kilowattstunde ausmachen. Die Regelung soll nur für alle neuen Anlagen gelten, gleichgültig wie groß sie sind und auf welche Art und Weise sie Strom erzeugen. Bestehende Anlagen bleiben von der Abgabe befreit.
Die Begründung der Regierung finde ich besonders perfide:
Zitat
Das Wirtschaftsministerium will mit der geplanten Ausweitung der Umlage die Lasten der Energiewende auf mehr Schultern verteilen. Bislang bestreiten ausschließlich die privaten Haushalte, die öffentlichen Einrichtungen und viele Gewerbebetriebe mit ihren Stromrechnungen die EEG-Umlage, die derzeit 6,24 Cent pro Kilowattstunde beträgt. Damit wird die Förderung der Grünstromanlagen finanziert.
Dann sollen sie die Förderung streichen, aber dafür nicht Diejenigen abkassieren, welche sich für eine dezentrale Stromerzeugung inkl. Eigenverbrauch einsetzen.
Und nun das richtige "LUSTIGE": Verheize ich bei mir zu Hause mittels BHKW Kohle/Gas/Pellets/etc. zu Strom und nutze diesen für den Eigenverbrauch, dann wird dieser Strom NICHT mit einer EEG-Umlage belastet.
Nachtigall ick hör dir trapsen...
Anmerkung: ich habe mal den Threadtitel etwas abgeändert, da zwar die Diskussion vom Brennstoffzellenauto abweicht, allerdings in der Gesamtbetrachtung so interessant ist, dass es sich eher nicht lohnt Beiträge abzutrennen. Einverstanden, oder gibt es Einwände?
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Erestor am 15. Juni 2014, 11:37
Das gesamte "Problem" am EEG sind doch gerade die "Altanlagen", die bis 2011 gebaut wurden. Warum man nun NUR die Bluten lassen möchte die sich jetzt eine Solaranlage ohne große Gewinn Absichten aufs Dach setzen und einfach nur ihren Stromeinkauf senken möchten ist einfach nur pervers, bei den jetzigen 12,88c ist man blöd wenn man den Strom an den Markt verschenkt, wenn man gleichzeitig selbst 28c zahlen darf.
Neuanlagen mit niedrigeren EEG Sätzen(nach 2011) produzieren mittlerweile über 40% des Solarstroms, bekommen aber nur etwa 15% der EEG Umlage für PV, den Rest bekommen die Altanlagen.
Dabei finde ich es nicht wirklich schlimm wenn die "Pioniere" von vor 2003 etwa das Geld bekommen, allerdings gab es von 2005-2011 das Unding, dass es sich sogar gelohnt hat eine Solaranlage zu 100% zu finanzieren und man trotzdem gleichzeitig noch Rendite bekommen hat und das noch ohne jegliches Risiko staatlich garantiert. Wer eine eigene Dachfläche zu der Zeit besessen hat, die nicht gerade permament im Schatten ist, und kein PV installiert hat ist im Grunde genommen blöd gewesen und hat Geld verschenkt. Ich wollte mein Ausbildungsgehalt in eine PV Anlage investieren, aber der Opa wollte leider nicht :'(
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 15. Juni 2014, 14:33
Allerdings werden die durch die unzuverlässige Energieerzeugung der EEG-Anlagen entstandenen Zusatzkosten bei den konventionellen Kraftwerken von vielen Politikern und Ökostrom-Vertretern gerne als nonexistent verdrängt. Und das entstandene Kostenproblem bisher nur mit billigen Stillegungsverboten für diese Kraftwerke bekämpft, weil man sie als Reservekraftwerke braucht, ohne sie bezahlen zu wollen. Ein finanzielles Perpetuum-Mobile funktioniert jedoch auf Dauer genausowenig wie ein physikalisches. Es bleibt stehen und kann auch rückwärts laufen. Dei EEG-Umlage beträgt momentan 5,277 ct/kWh, 40% davon sind 2,111 ct/kWh.
Das Problem ist, wenn wir künftig auf 100% Solarstrom kämen, wer bezahlt dann noch die Fördermittel für die Solaranlagen? Die wurden auf Pump finanziert statt aus Steuermitteln, ein Fundamentalfehler, der korrigiert werden müsste. Der Vergleich scheint so nicht zu stimmen, da die Umlage wohl nur für EEG-Anlagen vorgesehen ist. Dass heist für solche, für die der Betreiber EEG-Fördermittel kassiert (hat). Hat man den Bau der Anlage dagegen ohne EEG-Fördermittel bezahlt, darf der Staat dagegen nicht für jede kWh die Hand aufhalten.
Mal was zu den EEG Schau Dir mal die Kiniofilme Leben mit der Energiewende 1 und 2 an von Frank Farenski oder von ZDF Zoom den Beitrag zum Preistricks des Stromes findest alles bei Youtube.
Hier mal ein Link zu den Kosten die uns die Fossile Energie beschwert. grid.stromhaltig.de/zinsuhr.php (http://grid.stromhaltig.de/zinsuhr.php)
@kiwi1702: Ich finde den neuen Threadtitel passend ;)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 15. Juni 2014, 14:34
Für mich ist das im Grundsatz, nicht im Detail, schon verständlich, weil Altanlagen erheblich teurer gewesen sind als Neuanlagen. Und deren Erbauer genauso auf einen Bestandsschutz vertrauen können müssen wie eine Bank auf die nunmal vereinbarten Zinsen.
In den Details schimmert allerdings die generelle Bequemlichkeit unserer Entscheidungsträger durch, sich nicht zu jedem Einzelfall passende Lösungen zu überlegen. :icon_doh: Warum wird's überhaupt gemacht? Weil Amerikaner, Chinesen und Russen zu geizig sind, die Energiewende mitzufinanzieren. :ktz:
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: happyyaris am 15. Juni 2014, 14:43
Wer eine eigene Dachfläche zu der Zeit besessen hat, die nicht gerade permament im Schatten ist, und kein PV installiert hat ist im Grunde genommen blöd gewesen und hat Geld verschenkt.
Trägt aber auch das Risiko, dass die Anlage die berechnete Zeit überlebt. Es gibt nicht wenige bei denen gepfuscht wurde und die Anlagen nur wenige Jahre überlebt haben. Eine PV-Anlage aufs Dach zu setzen kann daher damals eher mit einem Aktienkauf vergleichen werden, sofern es keine Garantie über die gesamte Nutzungsdauer gab bzw. der Hersteller Pleite gemacht hat.
Profitiert haben die PV-Anlagenhersteller sowie die Firmen die montiert habe. Im Gegensatz zu den Käufern fast ohne Risiko. Die haben die Anlagen immer so teuer gemacht bis es sich für die Käufer gerade noch gerechnet hat.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 15. Juni 2014, 15:51
Da immer diese Subvention von PV Anlagen hier so in Fokus sind, lest mal das hier de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare-Energien-Gesetz#Zahlen_zum_EEG (http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare-Energien-Gesetz#Zahlen_zum_EEG)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 15. Juni 2014, 19:40
Die haben die Anlagen immer so teuer gemacht bis es sich für die Käufer gerade noch gerechnet hat.
Hätten die immer die Qualität verbaut, die für 20 Jahre gut ist, hätte es sich für die Käufer vermutlich immer gerade nicht mehr gerechnet. Die Einspeisevergütungen müssen zwangsläufig relativ genau an der Selbstkostengrenze liegen, sonst würde der Markt schnell nicht mehr finanzierbare Größenordnungen explodieren.
Da immer diese Subvention von PV Anlagen hier so in Fokus sind, lest mal das hier de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare-Energien-Gesetz#Zahlen_zum_EEG (http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare-Energien-Gesetz#Zahlen_zum_EEG)
Und dort steht, dass der Strom aus EEG-Anlagen, über alles, 2011 17,9 Cent pro kWh kostete, wärend ihn konventionelle Kraftwerke für 4...8 Cent pro kWh liefern. Unberücksichtigt ist dabei, dass für die meisten EEG-Anlagen noch eine zusätzliche Reservekapazität in Form konventioneller Kraftwerke erforderlich ist, also dürften die realen EEG-Kosten um geschätzt 2 Cent pro kWh höher liegen.
Solarstrom war damals mit 40,2 Cent pro kWh am teuersten, Wasserkraft mit 4,8 Cent pro kWh und Windstrom mit 8,6 Cent pro kWh relativ billig. Das, was bisher aufgebaut wurde, kostete 2011 rund 17 Milliarden Euro "Vergütungszahlungen" oder schlicht "Zinsen", pro Jahr. Es dürften also geschätzt 170 Milliarden Euro Kreditvolumen bzw. Kosten dahinterstecken. Dafür bekamen wir 2010 20% unseres Stroms aus EEG-Quellen. 100% Strom aus EEG-Quellen hätte, linear hochgerechnet, um die 1,7 Billionen Euro gekostet. Gesamtwirtschaftlich noch möglich, aber grenzwertig. Das ist die Situation.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 15. Juni 2014, 20:02
Und dort steht, dass der Strom aus EEG-Anlagen, über alles, 2011 17,9 Cent pro kWh kostete, wärend ihn konventionelle Kraftwerke für 4...8 Cent pro kWh liefern. Unberücksichtigt ist dabei, dass für die meisten EEG-Anlagen noch eine zusätzliche Reservekapazität in Form konventioneller Kraftwerke erforderlich ist, also dürften die realen EEG-Kosten um geschätzt 2 Cent pro kWh höher liegen.
Solarstrom war damals mit 40,2 Cent pro kWh am teuersten, Wasserkraft mit 4,8 Cent pro kWh und Windstrom mit 8,6 Cent pro kWh relativ billig. Das, was bisher aufgebaut wurde, kostete 2011 rund 17 Milliarden Euro "Vergütungszahlungen" oder schlicht "Zinsen", pro Jahr. Es dürften also geschätzt 170 Milliarden Euro Kreditvolumen bzw. Kosten dahinterstecken. Dafür bekamen wir 2010 20% unseres Stroms aus EEG-Quellen. 100% Strom aus EEG-Quellen hätte, linear hochgerechnet, um die 1,7 Billionen Euro gekostet. Gesamtwirtschaftlich noch möglich, aber grenzwertig. Das ist die Situation.
besser könnte ich es auch nicht mehr erklären. Schau auch mal weiter unten oder direkt was jetzt die PV Förderung nur noch so zulässt. Nächste ist was nie gesagt wird, das alle PV Hersteller oder Windkrafthersteller die EEG fördern abzuschaffen da Netzparität erreicht ist.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 15. Juni 2014, 21:21
Was dort dargestellt wird, stimmt generell, auch wenn weggelassen wurde, was den hohen Strompreis an der Steckdose wesentlich verursacht. Das sind die staatlichen Abgaben und die Anforderungen an die landesweite Netzstabilität und Netzverfügbarkeit. Das Video zeigt deshalb Lösungsmöglichkeiten im Detail schon auf, jedoch keine im grundsätzlichen.
Ohne EEG-Förderung und Abgabenbefreiungen würden PV-Hersteller und auch Windkrafthersteller momentan noch plattgewalzt. Mit den abgabenbereinigten Preisen der konventionellen Kraftwerke, bei viel höherer Zuverlässigkeit ihres Stromangebotes, können sie noch nicht konkurieren.
Das sieht nur dann anders aus, wenn man den Windstrom oder Solarstrom, im Gegensatz zu anderen Energiequellen, von allen Steuern befreit und keine Anforderungen an seine zuverlässige Verfügbarkeit mehr stellt. Die bisherige Zuverlässigkeit des Stromangebotes würde dann überall fehlen. Die staatlichen Abgaben in der Rentenkasse. Wir könnten so zwar den Windstrom problemlos mit dem bisherigem Strompreis bezahlen, aber unsere Rentner nicht mehr.
Um den Bogen zu kriegen: Die bisherige Zuverlässigkeit des Stromangebotes braucht man zumindest für Wasserstoff-Brennstoffzellenautos auch nicht. Das würde mit dem relativ billigem Windstrom gut funktionieren, selbst wenn der Wirkungsgrad nur 50% betrüge. Wäre immernoch preisgünstiger als voll versteuerter Diesel oder Benzin. Diesel kostet, in mechanische Motorleistung umgerechnet, ab Tanke mit staatlichen Abgaben etwa 30 ct/kWh. Windstrom ab Anlage (ohne staatliche Abgaben) etwa 10 ct/kWh.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 17. Juni 2014, 16:26
Um mal zu Wasserstoff zu kommen wieder, gerade gelesen.
Karlsruher Institut H2 löst keine Energieproblem https://www.tatup-journal.de/tatup061_boss06a.php (https://www.tatup-journal.de/tatup061_boss06a.php)
Recht haben Sie und 50ig weitere Punkte könnte ich noch anbringen.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 17. Juni 2014, 18:22
Um mal zu Wasserstoff zu kommen wieder, gerade gelesen.
Karlsruher Institut H2 löst keine Energieproblem https://www.tatup-journal.de/tatup061_boss06a.php (https://www.tatup-journal.de/tatup061_boss06a.php)
Recht haben Sie und 50ig weitere Punkte könnte ich noch anbringen.
Wenn ich draufklicke kommt eine Warnung "keine Vertrauenswürdige Seite" :-/ Aber ich habe ohnehin meine Vorbehalte gegen deutsche Energieexpertisen - wenn ich "die Energiewende" betrachte, so können andere Nationen sehen wie man vor allem VIEL diskutiert und effektiv NICHTS macht. :-X
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 17. Juni 2014, 18:39
Also bei mir geht der Link ;)
Welche Länder machen den nix? Und welche Diskutieren nur?
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Erestor am 17. Juni 2014, 20:46
Die Seite funktioniert auch bei Ihm, allerdings muss er dafür eine Sicherheitsausnahme Regel hinzufügen, weil das Zertifikat ein selbst erstelltes und kein eingekauftes("gültiges") ist.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 18. Juni 2014, 13:24
Hier der Link, der immer geht: http://www.tatup-journal.de/tatup061_boss06a.php (http://www.tatup-journal.de/tatup061_boss06a.php) Einfach das 's' beim 'https' entfernen. Wie alt ist das: "April 2006"
Demnach gehen durch Elektrolyse + Kompimieren + Verflüssigen ca. 50 % verloren. Wenn ich den Wasserstoff direkt an einer Windanlage tanke, könnte Transportieren, Umfüllen, Speichern wegfallen. Was bliebe: Der Wirkungsgrad von Elektrolyse und Brennstoffzelle ist relativ schlecht , der müsste entweder noch etwas gesteigert werden oder wurde eventuell schon gesteigert. Mir scheint das insgesamt nicht so unrealistisch, denn Windstrom ist inzwischen relativ billig.
Siehe auch http://www.siemens.com/innovation/apps/pof_microsite/_pof-spring-2011/_html_de/elektrolyse.html (http://www.siemens.com/innovation/apps/pof_microsite/_pof-spring-2011/_html_de/elektrolyse.html) und http://www.energie-und-technik.de/energiespeicher/artikel/108056/ (http://www.energie-und-technik.de/energiespeicher/artikel/108056/)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 18. Juni 2014, 14:13
Dass mit dem Tanken neben der Windkraftanlage der Transport wegfällt (aber nicht die Kompression) stimmt sicher, denn in Kuweit ist das Benzin ja auch teurer billiger als bei uns. Ich weiss jetzt nur nicht wie ich da heran komme :icon_wp-question:
Spass beiseite: Die Elektrolysenzellentechnik ist älter als das Auto, sie ist forschungsmäßig ziemlich ausgequetscht.
Aber das eigentliche Problem ist dass es sich um eine spezifisch auf den H2 bezogene extrem teure Technologie handelt, d.h. selbst bei Strompreisen von 0,00 €/MWh (und das ist nicht mal eine realistische Möglichkeit wenn die Zellen neben der Windanlage verbaut sind) sind die Kosten der H2-Erzeugung immer noch höher als mit der üblichen, auf Erdgas basierenden Steam-Methan-Reformer Technologie. Das sieht nicht gut aus.
Und dennoch beziehe ich mein Erdgas von Greenpeace. Das wird "Windgas" genannt. Das heißt so weil sie mit dem Preiszuschlag in H2-Elektrolysen investieren. Das kostet mich +0,4 cts/kWh Erdgas mehr. Das hat aber absolut nichts Wirtschaftlichkeit zu tun, das ist steuerrechtlich "Liebhaberei" oder eben "ich halte es für ökologisch für sinnvoll und ich bin bereit die zusätzlichen Kosten dafür zu tragen". Welcher Autofahrer zahlt gerne freiwillig mehr?
Noch schlimmer wird es dadurch, dass es bei Elektrolysen kaum Größendegressionseffekte hinsichtlich Investitionssumme und Fixkosten gibt. Das heißt, eine doppelt so große Anlage kosten eben auch fast das doppelte. Bei dieser Art der Produktion ist schon alles "ausgelutscht". Das ist H. Hirose aber bekannt, er hat 2011 die gleichen Folien gezeigt bekommen wie ich :-(.
Bei der Brennstoffzelle sieht es sicher anders aus. In der Tabelle steht etwas von 50% Wirkungsgrad. Toyota hat kürzlich verkündet, dass die kleine Auto-Brennstoffzelle mindestens 65% an Wirkungsgrad erreichen soll. Das ist schon deutlich besser, aber Mal abwarten in welchem Temperaturbereich oder bei welcher Last das dann erreicht wird.
Außerdem kommen noch die Verluste der Akku-Zwischenspeicherung hinzu, da die Brennstoffzelle was ihre Leistung angeht schlecht regelbar ist. Also über einen Buck-/Boostconverter in einen Akku und dann wieder zurück. Das Teil sieht daher alleine ungefähr so aus wie unser aktueller "Inverter". Ich tippe mal bei LiIon-Akku plus zweimal Buck/Boostconverter auf sehr gute 90% Wirkungsgrad. Das fehlte leider in dem Artikel völlig. Klar, die Grundlast geht sicher nicht über den Akku-Umweg, aber sowohl die Beschleunigung als auch das "ausrollen" bzw. der Ampelstop. Die Brennstoffzelle produziert im zweiten Fall eifrig weiter mittels H2 Strom den zu diesem Zeitpunkt niemand braucht, der aber später bei "grün" benötigt wird. Zumindest ist das mein Verständnis zur Brennstoffzelle.
Gruß alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 18. Juni 2014, 14:38
Hie mal ein Link von Hyundai zu ihren Brennstoffzellenfahrzeug http://www.hyundai.de/Modelle/Alle-Modelle/ix35-Fuel-Cell.html (http://www.hyundai.de/Modelle/Alle-Modelle/ix35-Fuel-Cell.html)
Das aller schlimmste an Brennstoffzelle ist die Abhängigkeit eines neuen Rohstoff und deren Preisschwankung. Außerdem ist ja H2 heute schon teuer genug. Plus die 50ig anderen Probleme die dazu kommen noch.
Gerade habe ich mal angefragt bei Tesla wecks den Model E/Model C "Volkswagen" der ja immer überall in den Gerüchten mit 2016 angekündigt wird ob dies noch dieses Jahr vorgestellt wird und ob es eien Reservierung dazu bald gibt. Den werde ich mir dann zulegen :) Außerdem kommt 2016 eine Elektroatuo mit Reichweite von 320KM für 25.000 Euro auf den Markt wird der Leaf, eUP, eGolf, i3, Zoe massiven Preisdruck bekommen oder für das selbe Geld wie heute doppelte Reichweite bekommen müssen um gegen den Tesla dann stand zuhalten.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 18. Juni 2014, 18:17
Der Wink mit dem Zaunpfahl ist scheinbar nicht angekommen. Es handelt sich dabei um "Schland" ;)
Aber jetzt bezüglich der Preise. Denkt mal an die ersten TFT Displays - die waren kleiner als die damals gängigen Röhrenmonitore und kosteten ein Vielfaches. Ein 32'' Display war damals ein Luxusobjekt das sich nur die High Snobiety kaufen konnte. Was wir heutzutage im Wohnzimmer stehen haben, wisst ihr ja selbst^^
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 18. Juni 2014, 19:09
Du hast Recht KaizenDo ;) Klar wird es günstiger werden was Brennstoffzellen und H2 Tankstellen angeht. Aber warum neuen Infrastruktur erst ankurbeln? Und die nächsten Probleme sind ja immer noch da was Unwirtschaftlichkeit, Abhängigkeit, Kosten pro KG H2 angeht ect. ect. Ich schätze mal in 2 Jahren wird die Akkutechnologie weiter voran gekommen sein auch was Preis an geht. So das auch ein VW eUP oder Zoe mit normalen Verbrennungsmotoren konkurrierten kann.
Habe heute mal in der Schule bissel gerechnet was Zoe oder Model E mit so 15 KWh auf 100 KM gegenüber meines Prius 2 4,8 Liter im Jahr auf 100 KM.
Ersparnis heutiger Preise von KWh Strom 0,27 Cent und Benzinpreis von 1,60 Euro pro Liter, berechnet auf einer Fahrleistung von 20.000 KM in Jahr.
Gespart da in Jahr so 726 Euro. Da Benzin immer teurer wird (klar Strom auch noch, aber nicht mehr lange), wird dieser Ersparnisspanne immer größer werden. Bei 1,80 pro Liter (wo wir ja ansatzweise schon waren) gegenüber meiner Ausgangsdaten von Prius ect. sind es 200 Euro schon mehr auf 20.000 KM Fahrleistung im Jahr.
Also sprich wenn ich ein VW eUP jetzt nehme der ja mehr kostet erste mal muss ich bei der Abzahlung jedes Jahr dann 700-900 Euro so zu sagen bei der Abzahlung obendrauf rechnen/legen. Somit kann man ein E Auto schneller abzahlen. Wenn ich ein Benziner kaufe und ihn Abzhale muss ich die mehr kosten (besser Schwanken Kosten) von Krafstoff noch drauf zahlen, den in den letzten Jahren ist ja Benzin nicht billiger geworden. Strom zwar auch nicht, aber die mehr kosten fahren weniger auf. Wie gesagt man sollte selber mal rechnen wie viel man Spart gegenüber sein jetzigen Auto.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 19. Juni 2014, 21:59
Habe hier noch ein Video des Honda FCV gefunden, das sieht schon mal sehr alltagstauglich aus
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Mastian am 19. Juni 2014, 23:06
Zitat von: Robert Llewellyn@7:28
The internal combustion engine [...] steam age technology [...] It should be in museums. [...] Victorian technology. [...] It's not what we should be doing now.
:icon_charly_rofl:
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 20. Juni 2014, 15:05
Ich bin überzeugt dass H2 (temporär) nur deshalb forciert wird um entweder Zeit zu schinden (um damit den old-fashioned Verbrenner länger laufen zu lassen) oder weil niemand H2 zukünftig selber herstellen darf, zu hoch die Richtlinien wegen Explosionsgefahr und die Kosten.
Im Gegensatz zu Strom. Da gibt es bereits heute schon einige die sich ihren Strom selbst herstellen. Und der fehlt bei Eigenverwendung im BSP. Folge: ==> die Wirtschaft schrumpft.
Gruß alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: happyyaris am 20. Juni 2014, 16:33
Im Gegensatz zu Strom. Da gibt es bereits heute schon einige die sich ihren Strom selbst herstellen.
Genau deshalb, glaube ich, wird sich das Toyota H2 Elektroauto in Japan durchsetzen. Die Brennstoffzelle erzeugt Strom. Toyota bewirt das H2-Auto damit, dass der FCV zu Hause etwa eine Woche lang als Notstromaggregat dienen kann. Ich kann mir vorstellen, dass nach dem Atomenergie-Trauma der Japaner die japanischen Haushalt nicht wieder ohne Strom darstehen wollen. Solarzellen reichen da bei den kleinen Dachflächen der Häuser nicht aus. Ich gehe davon aus, dass Toyota den Markt genau analysiert hat und auch abseits vom Auto eine Zukunft in der Brennstoffzelle für Japan und anderen Länder sieht.
Ob das so sinnvoll für DE ist, wo wir bei erneuerbare Energien verglichen mit anderen Ländern relativ weit sind, wird sich zeigen. Das wird vermutlich neben der Marktakzeptanz davon abhängig sein, ob wie es schaffen, den für die E-Autos notwendigen Strom auch in DE zwischenzuspeichern und zu verteilen, ohne die Möglichkeit innerhalb der nächsten 50 Jahre neue Stromtrassen legen zu können (weil durch die Bürger blockiert).
In DE gibt es auch einige, die mit Gas oder Öl Strom erzeugen (siehe http://www.senertec.de/de/derdachs.html (http://www.senertec.de/de/derdachs.html)), so unsinnig das auf den ersten Blick erscheint. Da wird es auch andere geben, die es toll finden mit dem Auto das Haus mit Strom versorgen zu können.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 20. Juni 2014, 16:36
Wie gesagt, ich sehe die Probleme und die Bremser vor allem in Deutschland sitzen. Mir ist egal ob es nun reine Elektrofahrzeuge oder Brennstoffzellenfahrzeuge werden, beide Technologieen heisse ich herzlich willkommen - ebenso wie Hybride und Plugin-Hybride. Eine Plage wie Merkel oder Gabriel wird auch einmal wieder vorbeigehen und dann müssen Menschen in diesem Land sich auch irgendwie fortbewegen.
Der Fortschritt wird kommen und wenn nicht hier dann eben im Ausland forciert Japan/USA (Brennstoffzelle) oder in China (Elektroauto). Sorgen mache ich mir nur über die Unternehmen, welche diese Technologieen bringen und an denen mir etwas gelegen ist. :-)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 30. Juni 2014, 08:48
Das bedeutet aber dass ein Auto deutlich gefährlicher ist als ein Windrad. Denn - Autos treffen zwar selten Vögel aber Igel, Hase, Rehe und Wildschweine. Achso, auch Fußgänger und Radfahrer sind Opfer. - Den Lärm der durch Autos flächendeckend in Deutschland verursacht wird ist für mich jedenfalls schlimmer - Schlagschatten, ok, ich kenne jetzt kein Windrad das so nahe an Häusern gebaut wurden durfte, aber wenn es so wäre ist das Auto das geringere Übel. Allerdings kommen aktuell noch die Schadstoffe hinzu wie NOx, Stein-und Feinststaub, CO2 etc. was ein Windrad nicht emittiert bzw. sogar zu verhindern hilft.
Sorry, regt sich denn hier keiner über Fluglärm auf? Warum werden immer die Windräder so überkritisch beäugt? Wer ist für diese Gehirnwäsche denn verantwortlich?
Gruß alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: k2u am 30. Juni 2014, 11:18
Hallo alupo,
der Vergleich Fortbewegungsmittel vs Energieanlage hinkt etwas. Ein Gemüsemesser ist auch gefährlicher als eine Aubergine... ;)
Aber Deine Argumente Lärm und Verschmutzung durch Autos, naja, da könnten Elektrofahrzeuge schon nützlich sein. Und wenn sich herausstellt, dass Wasserstoff ein geeigneter Energieträger ist, why not.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Erestor am 30. Juni 2014, 11:53
Sorry, regt sich denn hier keiner über Fluglärm auf? Warum werden immer die Windräder so überkritisch beäugt? Wer ist für diese Gehirnwäsche denn verantwortlich?
Gruß alupo
Naja Flüglärm ist nur sehr konzentriert vorhanden. Und in den meisten Orten die mehr als 10km entfernt sind ist der Fluglärm auch nicht wirklich schlimm, da sind Motorräder/Quads/Sportwagen/LKWs in der Nacht weitaus lauter und nerviger.
Und viele davon(also bis auf Leute die dort schon seit 30+ Jahren wohnen) haben überhaupt nicht das Recht sich zu beschweren...freuten sich wahrscheinlich beim Mieten/Kaufen/Bauen noch über die günstige Miete/günstigen Preis und jetzt beschweren sie sich...haben sie sich doch tatsächlich bei einem Flughafen niedergelassen, haben sie wohl übersehen ::) Aber es gibt schließlich auch Leute die neben einem Kindergarten gebaut/gekauft haben und dann über Kinderlärm vor Gericht ziehen :-D Oder neben der Bahnstrecke oder an der Hauptstraße sind auch sehr beliebte Lärmquellen wo man sich dann beschwert.
Ohh die Wohnung liegt so schön zentral und ist so günstig!!!
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Princo am 30. Juni 2014, 18:03
Habe hier noch ein Video des Honda FCV gefunden, das sieht schon mal sehr alltagstauglich aus ...
Robert Llewellyn ist einfach nur gut! Das erste Video das ich von ihm gesehen habe, war über den Prius - hier können sich so einige deutsche Moderatoren ...
Das Video ist von 2010 - eigentlich müsste ich mal über die Sprendlinger Landstraße gehen und bei Honda fragen, ob mich auch mal fahren lassen ;D - vielleicht haben die jetzt schon bessere Modelle?!
Bei der Einführung einer neuen Technologie müssen immer erst viele Hürden überwunden werden. Allen voran wehren sich hier die "Bestandsinhaber" von Systemen mit Händen und Füßen und versuchen neue Technologien mit vielen Argumenten in den Ruin zu reden. Verfahrenstechnisch lässt sich Wasserstoff garantiert noch günstiger und Umweltverträglich produzieren, vorausgesetzt die Industrie zieht hier mit - und genau in diesen Punkt habe ich extreme Zweifel. Die, die hinterher hinken, werden versuchen die neue Technologie zu schmähen, damit die eigene alte und rückständige Technologie weiter verkauft werden kann.
Wasserstoff ist in der Herstellung problematisch? In der Anfangszeit des Automobils wurde das Benzin in der Apotheke gekauft und kostete Unsummen - weil dessen Herstellung problematisch war ...
Grüße, Sven
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 30. Juni 2014, 18:32
Princo> Ich habe von Robert Llewellyn (klingt irgendwie keltisch, oder?) ein paar Videos gesehen und sein Stil gefällt mir. Er macht ja auch noch eine andere Serie, wo er Prominente durch die Gegend fährt^^
Was Honda betrifft - Du weisst ja, ich war ein großer Honda Fan - kann man Europa diesbezüglich so langsam aber sicher abschreiben. Die wollen hier nicht und arbeiten stattdessen an sowas (http://www.youtube.com/watch?v=i2KNFWW-PV4). In Swindon setzt man 1.140 Leute auf die Straße, streicht eine Produktionslinie völlig, vergibt den Jazz nach China und denkt bereits laut darüber nach den 8er Accord welcher seit 2008 läuft ohne Nachfolger einzustellen (der Nachfolger kann übrigens seit 2012 in den USA und seit letzten Jahres überall auf der Welt ausser in Europa gekauft werden). Die Hybridmodelle hat man alle bis auf den Jazz eingestellt. Aber für so ein "ungemein nutzbringendes" Gefährt wie den Type R ist genügend Geld da... Mein Spartip: Honda Europe Manager verheizen :-X
Und bei den neuen Technologieen sehe ich das genauso wie Du. Es wird alles daran gesetzt zu nörgeln, zu bremsen, zu zerreden und ins lächerliche zu ziehen. Diese Taktik wendet die deusche Industrie bereits seit 16 Jahren zum Thema Hybrid an - mit regional beschränktem Erfolg.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Erestor am 30. Juni 2014, 19:07
Die Wasserstoffherstellung ist keineswegs problematisch, das hat niemand behauptet. Nur ist die Herstellung+komprimierung einfach nicht günstig genug um damit einen PKW anzutreiben, wenn man um den Faktor 2 effizientere Systeme zur Verfügung hat die sich schon auf der Straße bewegen...
Die Herstellung ist schon seit ÜBER 100 Jahren in der chemischen Industrie in der Anwendung und heute absoluter Standard... Effizienzsteigerungen im 0,X% Bereich bedeuten hier Millionen, denkt ihr ehrlich die Industrie hat da nicht geforscht? Es gibt sogar ganze Forschungsfelder die vorwiegend daraus entstanden sind...
Wasserstoff fällt ebenfalls als Nebenprodukt in der Großproduktion von Natronlauge an, sowie bei etlichen weiteren Prozessen.
Nur was ist an Wasserstoff besonders? Nahezu JEDER der ihn in nicht homöopathischen Dosen benötigt produziert ihn selbst, eben weil der Transport so problematisch und ineffizient ist. Ebenso ist die Speicherung nicht gerade einfach in größeren Mengen...
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 30. Juni 2014, 23:21
Ich schrieb es ja schon öfters, H2 wird in vielen Bereichen benötigt und eben auch produziert. Die auf Erdgas basierende Herstellung ist wie andere Verfahren auch gut erforscht. Die Kosten aller Alternativen sind der Fachwelt bekannt.
H2-Anlagen werden von den industriellen Käufern quasi "von der Stange" gekauft, fast wie wenn man sich eine Hose kauft.
Anlagenhersteller sind z.B. Linde, Air Products oder Air Liquide und einige andere.
Anbei noch eine Gas-Transportmöglichkeit die auf die teure Kompression zu verzichten kann (aber bitte nicht nachmachen): http://news.asiantown.net/r/22967/chinese-villagers-risk-lives-carrying-giant-balloons-of-stolen-natural-gas-to-heat-their-home (http://news.asiantown.net/r/22967/chinese-villagers-risk-lives-carrying-giant-balloons-of-stolen-natural-gas-to-heat-their-home) Ich weiß aber nicht was mir lieber wäre, 875 bar unter dem Hintern oder wie hier quasi drucklos....
Letzteres hätte den Vorteil dass bei maximalem Tankstand das Auto sogar leichter wird (verbrauchsärmer aufgrund des sinkenden Rollwiderstandes). Nicht nur bei Erdgas, sondern besonders bei H2 (Hindenburgeffekt).
Gruß alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: manu54 am 01. Juli 2014, 00:23
Ich bin gespannt, wann der erste Kompakt-Block(Tankstelle in der Garage) auf den Markt kommt. Mit dem dann jeder zuhause per PV oder Mini-WKA etc. durchschnittlich z.B. nur so 300 Gramm H² täglich selbst produzieren könnte(selbstverständlich darfs auch 'etwas' mehr sein..). Irgendwo hab ich darüber kürzlich -in Verbindung mit Japan- bereits derartiges gelesen. Das würde für das Auto pro Monat ~900km Reichweite(bei aktuellen H² Preisen ~81€) bedeuten. Werden solche Anlagen in Masse gebaut, könnten sie durchaus in kurzer Zeit erschwinglich sein und sich auch recht schnell amortisieren. PS: Bleibt Gas übrig, freuen sich garantiert Verwandte, Freunde oder Nachbarn über 'Sprit' zum halben Tankstellenpreis. ;-)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 01. Juli 2014, 07:02
Ich bin gespannt, wann der erste Kompakt-Block(Tankstelle in der Garage) auf den Markt kommt. Mit dem dann jeder zuhause per PV oder Mini-WKA etc. durchschnittlich z.B. nur so 300 Gramm H² täglich selbst produzieren könnte(selbstverständlich darfs auch 'etwas' mehr sein..). Irgendwo hab ich darüber kürzlich -in Verbindung mit Japan- bereits derartiges gelesen. Das würde für das Auto pro Monat ~900km Reichweite(bei aktuellen H² Preisen ~81€) bedeuten. Werden solche Anlagen in Masse gebaut, könnten sie durchaus in kurzer Zeit erschwinglich sein und sich auch recht schnell amortisieren. PS: Bleibt Gas übrig, freuen sich garantiert Verwandte, Freunde oder Nachbarn über 'Sprit' zum halben Tankstellenpreis. ;-)
Sorry, aber noch nie habe ich mich über das Gewerbeaufsichtsamt so gefreut, denn mittenim Wohngebiet eine chemische Anlage mit entzündlichen Stoffen zu betreiben hat schon was. Und ein 875bar H2-Sammeltank, das hört sich interessant an. Klar, es gibt LPG-Tanks, aber das ist was völlig anderes.
Warum einfach, ungefährlich, klein und billig mit Strom wenn es umständlich, gefährlich, gross und teuer auch geht?
In der Nacht haben die meisten alle Zeit der Welt um ihr Auto laden zu lassen (Passiv). Auch timeswaps sind volkswirtschaftlich sinnvoll mit eigener Photovoltaik-Stromproduktion während der Spitzenbedarfszeiten tagsüber. Denn nachts wissen die Produzenten nicht wohin mit dem anfallenden Strom. Das führt auch zu negativen Preisen auf der Strombörse und damit dann durchaus zu Entsorgungskosten, vergleichbar unserem Hausmüll.
Gruss alupo
Übrigens, auf großen 40-Tonner Trucks gab es früher schon auf Erdgas basierende H2-Anlagen. Das ist was für temporäre Notsituationen und überhaupt nicht wettbewerbsfähig was die Preise betrifft. Aber nie in einem dafür nicht zugelassenen Gebiet.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Cillian am 01. Juli 2014, 08:37
Sorry, aber noch nie habe ich mich über das Gewerbeaufsichtsamt so gefreut, denn mittenim Wohngebiet eine chemische Anlage mit entzündlichen Stoffen zu betreiben hat schon was. Und ein 875bar H2-Sammeltank, das hört sich interessant an. Klar, es gibt LPG-Tanks, aber das ist was völlig anderes.
Gibt ja auch Erdgasleitungen in solchen Gebieten. Damit gibt es auch nur selten wirklich Unfälle.
Warum einfach, ungefährlich, klein und billig mit Strom wenn es umständlich, gefährlich, gross und teuer auch geht?
Wie kommt der Strom ans Auto? Elektromobile sind etwas für Menschen, mit elektrifizierter Garage oder Stellplatz vor dem Haus.
Viele Menschen hingegen haben einen Straßenstellplatz, und wohnen höher als das Erdgeschoss. Kabel über Gehwege verlegen ist so nicht erlaubt. Also, eine Lösung unserer Mobilität steht noch aus. Wasserstoff wäre für den Kunden am nächsten dran. Hier müssen die Anbieter handeln.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 01. Juli 2014, 11:28
Gibt ja auch Erdgasleitungen in solchen Gebieten. Damit gibt es auch nur selten wirklich Unfälle.
Mit Erdgasleitungen gibt es praktisch nie Probleme und auch selten im Haus. Die Infrastruktur ist über viele Jahrzehnte gewachsen. Aber Erdgas ist nicht Wasserstoff, das wird von vielen wohl verwechselt. Die physikalischen und chemischen Eigenschaften sind ziemlich unterschiedlich. Einen Erdgastank im Auto wollte ich persönlich zwar auch nicht, aber ich bin nicht so 200%-ig dagegen wie bei 875 bar Wasserstoff.
Zitat
Wie kommt der Strom ans Auto?
mit Kabel. Induktive Ladung wäre mir zu teuer denn da gehen locker 20-30% Energie verloren, d.h. 20-30% höherer Preis als mit Kabel. Bei Benzin wäre das so als wenn ich anstatt zu 1,50 zu tanken freiwillig eine Betankung zu 1,95 bevorzugen würde. Diesefahrer schwören eher auf die niedrigeren Kosten ;-)...
Zitat
Elektromobile sind etwas für Menschen, mit elektrifizierter Garage oder Stellplatz vor dem Haus. Viele Menschen hingegen haben einen Straßenstellplatz, und wohnen höher als das Erdgeschoss. Kabel über Gehwege verlegen ist so nicht erlaubt.
richtig, oder einem passenden Arbeitgeber oder Nachbarn die einem einen Zähler anschließen lassen oder.... Aber für die ist die vorgeschlagene häusliche Wasserstoffproduktion noch ungeeigneter ;-).
Zitat
Also, eine Lösung unserer Mobilität steht noch aus. Wasserstoff wäre für den Kunden am nächsten dran. Hier müssen die Anbieter handeln.
ich würde sagen es kommt sicher auf das Fahrprofil an. Aber es gibt unzählige "Fahrprofil/Stellplatz vorhanden" - Kombinationen bei denen schon jetzt ein e-Auto alles abdecken könnte.
Eine 100%-Lösung ist immer ein Traum. Wasserstoff ist für mich ein 100%-iger Alptraum, der aber aus technischen und kostengründen nie kommen wird.
Aber er schiebt die Veränderung in Richtung e-Auto sehr erfolgreich in die Ferne und läßt damit die Kassen der Hersteller klingeln da sie dafür ja ihre Anlagen länger nutzen können.
Gruß alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 01. Juli 2014, 19:18
Bei aller Sympathie für Elektrofahrzeugfans, ich muss Euch jetzt aber schon mal wieder etwas auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
Die Sicherheitsbedenken bezüglich des Wasserstofftanks sind nachvollziehbar, aber ein voll geladener Akku ist auch nicht ohne. Vor einigen Jahren hat es einige Lithium-Ionen Akkus richtig zerrissen (was dank Ladeschutzelektronik wieder zurück gegangen ist), aber anhand von Bränden bei chinesischen Elektroautos oder einiger Tesla S sieht man, dass auch diese Technik ihre Risiken hat.
Die Frage wie Ottonormalbürger sein Fahrzeug auf der Straße laden kann, habt ihr nicht beantwortet. Dass ein Arbeitgeber! Ladestationen zur Verfügung stellt ist ein Traum für Angestellte von Google - die Realität in Deutschland sieht eher nach dem Schema "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen" aus. Leiharbeit, deutsches Steuersystem und wachsende soziale Verwerfungen sind Zeugnis dafür, dass es in diesem Land so nicht funktionieren kann.
Schliesslich noch ein Wort zur Verteilung und Lagerung. Ihr haltet das bei Wasserstoff für schwierig? Dann zeigt mir mal eine Stromlagerstätte in der man die Energie auf unbestimmte Zeit parkt und sie im Anschluss 1:1 wieder abzurufen. Sowas gibt es derzeit nicht. "The Strom must flow" - wie es Frank Herbert sagen würde. Wir bräuchten für alle ladenden Fahrzeuge in Deutschland eine entsprechende Leistungsbereitstellung. Ihr könnt mal überlegen, was das für das Erzeugungsnetz bedeuten würde. Mit der lächerlichen Pseudo-Energiepolitik Merkel/Gabriel und ihrer Vorgängerregierungen ist das nicht möglich - ebensowenig mit den Bremsern und Protestbürgern die gegen alles sind. Vielleicht ist das auch eine Folge des gesellschaftlichen Wandels und der sozialen Verwerfungen hier in Deutschland.
Fazit: Neben den technischen Notwendigkeiten bedarf es auch des politischen Willens und eines beherzten Voranschreitens. Wir profitieren heute von den Errungenschaften und Entwicklungen seit 1871 - 1914 wo der ach so totalitäre und böse Bismarck und die wilhelminischen Kaiser unser Land regiert haben (das ZDF, die Bild und Herr Knopp wissen genau Bescheid). Ehrlich gesagt, bin ich froh darüber, dass wir damals einen Hohenzollern in Berlin hatten - mit der Truppe von heute möchte ich mir das nicht vorstellen. Aber ich bin jetzt lieber still und drifte nicht weiter ins politische ab. Ihr wisst ja worauf ich hinaus will. :-)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Princo am 01. Juli 2014, 20:13
Was wir brauchen sind Leute die uns sagen wie wir Probleme lösen und nicht Leute die ständig über die Probleme reden!
Hightech in Deutschland - ja, bei den Waffen sind wir immer noch super! Das erste U-Boot mit Brennstoffzellenantrieb :-X kommt aus Deutschland. Oh je, jetzt habe ich aber was gesagt. Und weil dieses U-Boot so super ist, wollen alle das haben - übrigens: wir haben Israel zwei verkauft - äh, eins verkauft und eins geschenkt im Gesamtwert von 1 Mrd Euro!
Nur mal so zur Erinnerung: Die Waffentechnik war schon immer der Vorreiter für Technologien die heute für uns selbstverständlich sind ... Unsere Verkehrsflugzeuge stammen von Bombern ab ... V(olks)W(agen) wurde für die Rüstung gegründet (Wolfsschanze, Wolfsburg) ... GPS wurde für die Steuerung von Lenkwaffen entwickelt ... das Internet sollte im Kriegsfall für eine unzerstörbare Kommunikation sorgen ... um nur ein paar Beispiele zu erwähnen.
Toyota's Brennstoffzellenauto: Energetisch und politisch der richtige Weg? Ist denn nichts tun energetisch und politisch der richtige Weg?!
Grüße, Sven
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Erestor am 01. Juli 2014, 20:46
Das Wasserstoff Auto mit benötigtem großem Akku ist genauso gefährlich was Akku Brände angeht und man noch Wasserstofftanks dabei... Brennender Akku beim Unfall + Wasserstoff Tank aus CFK der bei Unfallen auch brechen kann wenn der Sicherheitskäfig zu stark deformiert wird....hat zumindest schon einmal ein gutes Explosionspotential das ganze :-D Und Wasserstoff ist verglichen mit Erdgas in der Hinsicht der Explosionsgefahr nochmal einige Hausnummern gefährlicher...
Zitat
Die Frage wie Ottonormalbürger sein Fahrzeug auf der Straße laden kann, habt ihr nicht beantwortet.
Und ihr habt mir nicht beantwortet wie ihr eine nicht vorhandene Infrastruktur aufbauen wollt...geschweige denn ein Konzept anzubieten was im entferntesten Sinn ergibt gegenüber einem Benziner von der Kostenseite. Der einzige Vorteil bisher ist: Schneller nachtanken, Kosten? Egal! Effizienz? Egal! Hauptsache ich kann schneller tanken!
Für Ottonormalbürger gibt es übrigens schon genügend Konzepte wie man diesen einen Ladeplatz bieten kann(Straßenlaternen als Langsame Nacht Ladesäulen etc.), aber die Umsetzung hat natürlich das Henne/Ei Problem. Welches Stadtwerk rüstet bitte sagen wir 1.000 Straßenlaternen um, wenn in der Stadt momentan vielleicht 5 Elektroautos registriert sind? Ich denke hier kann man mit "Patenschaften" oder ähnlichem als Stadt arbeiten.
"Du möchtest eine Laterne bei dir als E-Ladesäule? Übernimm die Patenschaft für die Ladesäule und erhalte im Gegenzug das Parkrecht von 18:00-07:00 für X Jahre" oder so ähnlich.
Bei Arbeitgebern wird so etwas auch möglich sein, der Arbeitgeber muss es ja nicht alleine bezahlen, er kann natürlich die Benutzer dafür zu Kasse bitten, der Arbeitgeber bezahlt den Mitarbeiter auch nicht das Benzin(außer bei Dienstfahrzeugen etc. natürlich)....
Das natürlich Betriebe anfangen Ladesäulen hinzupflanzen ohne Bedarf darf man natürlich bezweifeln. Ich hatte z.B. mal gefragt, dort hieß es:"Hat noch keiner angefragt für den PKW Parkplatz, da wir aber 400V auf dem Parkplatz für die Laternen haben ist das keinerlei Problem von der Installation her, die Kostenfrage müsste man vorher individuell klären, aber da lässt sich sicherlich eine Lösungen finden im Bedarfsfall. Auf dem LKW Parkplatz haben wir ja schon einige Starkstromanschlüsse für die Klimaanlagen der LKWs."
Zitat
Dann zeigt mir mal eine Stromlagerstätte in der man die Energie auf unbestimmte Zeit parkt und sie im Anschluss 1:1 wieder abzurufen. Sowas gibt es derzeit nicht.
Hat auch niemand behauptet, dass man das ganze ohne Verluste packt. Aber eine zeitliche begrenzte Verschiebung ist mit >95% Wirkungsgrad möglich mit Kondensatoren und sogar Batterien. Zeitlich unbestimmt werden die Verluste noch etwas größer, aber selbst hier sind recht hohe Wirkungsgrade möglich(>75%) die schon in der Größenordnung der Wasserstoffherstellung (ohne Komprimierung) liegen...
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: ganderpe am 01. Juli 2014, 21:42
...die diskusion geht ja schon ziehmlich ins philosophische :-) von dem wandel übrr den wir gerade sprechen geschieht nicht von heute auf morgen. daher sind, dass NOCH nicht alle einen ladeanschluss haben ein "habt ihr sonst keine probleme?" - problem... dieser wandel geht schritt für schritt... 2. der unterschied von einem wasserstoffauto zu einem "was auch immer"-plugin hybriden ist minimal, lohnt sich aber meiner meinung nach sehr: der akku ist ein wenig grösser und es ist ein ladegerät eingebaut 230vac nach ???vdc, das ist alles! es kònnte ja auch verschiedene versionen geben... plugin mit aufpreis von 1000 euro... aber das sind dann wirklich detail probleme.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 01. Juli 2014, 21:47
Bei aller Sympathie für Elektrofahrzeugfans, ich muss Euch jetzt aber schon mal wieder etwas auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
mit dem was Du schreibst geht das aber nicht.
Zitat
Die Sicherheitsbedenken bezüglich des Wasserstofftanks sind nachvollziehbar, aber ein voll geladener Akku ist auch nicht ohne. Vor einigen Jahren hat es einige Lithium-Ionen Akkus richtig zerrissen (was dank Ladeschutzelektronik wieder zurück gegangen ist), aber anhand von Bränden bei chinesischen Elektroautos oder einiger Tesla S sieht man, dass auch diese Technik ihre Risiken hat.
Jede Energieansammlung birgt Risiken. Die Frage ist doch wieviel Auslösungstoleranz das Konzept besitzt. Tesla war von Deiner Seite ein schlechtes Beispiel, denn diese Akkus wurden in einem Fall durch ein Metallteil auf der Strasse zerstört. Wenn so was mit Benzin passieren würde, ohje, oder gar mit 875bar Wasserstoff... Ich glaube der franzosischen Concorde ist das passiert und die Folgen dort sind bekannt. Tesla hat übrigens nachgebessert. Ich habe noch nie davon gehört dass alle Benzinnautos kostennlos wegen eines Brandes nachgebessert wurden. Und bei Wasserstoff bedarf es nicht beta-Usern, sondern alpha-Usern.
Zitat
Die Frage wie Ottonormalbürger sein Fahrzeug auf der Straße laden kann, habt ihr nicht beantwortet. Dass ein Arbeitgeber! Ladestationen zur Verfügung stellt ist ein Traum für Angestellte von Google - die Realität in Deutschland sieht eher nach dem Schema "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen" aus. Leiharbeit, deutsches Steuersystem und wachsende soziale Verwerfungen sind Zeugnis dafür, dass es in diesem Land so nicht funktionieren kann.
Es muß ja nicht jeder ein e-Auto fahren so wie Du es bei H2-Autos unterstellst dass dies möglich wäre. Es gibt diese Wasserstoffmenge überhaupt nicht auf dem Markt, nicht einmal für 10% der Auto-km. Aber der Strom ist da, insbesondere nachts kommt er den Erzeugern "aus den Ohren" heraus. Zum laden: ich glaube, die Zahl der Reihen-und Einfamilienhäusern geht in Deutschland in die Millionen. Und dann gibt es auch noch die ein oder andere Möglichkeit.
Zitat
Schliesslich noch ein Wort zur Verteilung und Lagerung. Ihr haltet das bei Wasserstoff für schwierig? Dann zeigt mir mal eine Stromlagerstätte in der man die Energie auf unbestimmte Zeit parkt und sie im Anschluss 1:1 wieder abzurufen. Sowas gibt es derzeit nicht.
Bei H2 wird es definitiv nicht gemacht und die Verluste stecken schon durch die nötige Komprimierung oder Verflüssigung drin bevor der H2 den Tank überhaupt sieht. Tja, deshalb wird es nicht gemacht, nicht einmal die die es machen könnten tun es. Ich meine die Industrie. Eben weil es wirklich nicht ungefährlich ist und weil es im großindustriellen Maßstab einfach zu teuer ist im Vergleich zu anderen, ebenfalls nicht kostenlosen Alternativen.
Stromlagerstätten nennt man Akkus oder Batterien. Und davon gibt es schon viele. Ich schrieb ja bereits von riesigen Akku-Puffersystemen in der Industrie und ich weiß auch von Systemen die das Stromnetz stabilisieren. Wenn ich mich recht erinnere kosten stromstützende Akkusysteme auch nicht mehr mehr als Pumpspeicherkraftwerke, die in Deutschland sowieso nicht mehr durchsetzbar sind (wie eben auch H2-Pipelines)
Zitat
"The Strom must flow" - wie es Frank Herbert sagen würde. Wir bräuchten für alle ladenden Fahrzeuge in Deutschland eine entsprechende Leistungsbereitstellung. Ihr könnt mal überlegen, was das für das Erzeugungsnetz bedeuten würde. Mit der lächerlichen Pseudo-Energiepolitik Merkel/Gabriel und ihrer Vorgängerregierungen ist das nicht möglich - ebensowenig mit den Bremsern und Protestbürgern die gegen alles sind. Vielleicht ist das auch eine Folge des gesellschaftlichen Wandels und der sozialen Verwerfungen hier in Deutschland.
auf Deine politischen Seitenhiebe will ich nicht eingehen, das ist off-topic. Aber es gibt sehr viele Untersuchungen in vielen Ländern der Welt die eine Teilelektrifizierung des Strassenverkehrs untersucht haben und meines Wissens sind die sich in allen Ländern einig: es ist schon jetzt kein Problem, insbesondere wenn man es preislich durch Nachtstromrabatte steuert. Die Mär vom überlasteten Netz ist seit Jahren widerlegt.
Zitat
Gruß alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wanderdüne am 01. Juli 2014, 22:42
Hightech in Deutschland - ja, bei den Waffen sind wir immer noch super! Das erste U-Boot mit Brennstoffzellenantrieb :-X kommt aus Deutschland. Oh je, jetzt habe ich aber was gesagt. Und weil dieses U-Boot so super ist, wollen alle das haben - übrigens: wir haben Israel zwei verkauft - äh, eins verkauft und eins geschenkt im Gesamtwert von 1 Mrd Euro!
Nur mal so zur Erinnerung: Die Waffentechnik war schon immer der Vorreiter für Technologien die heute für uns selbstverständlich sind ... Unsere Verkehrsflugzeuge stammen von Bombern ab ... V(olks)W(agen) wurde für die Rüstung gegründet (Wolfsschanze, Wolfsburg)
Wessen Urgrossväter, Grossväter und Väter im letzen Jahrhundert zwei Kriege mit der Welt begonnen haben, sollte sich nicht über die Wurzeln und Wachstumsstimulanzien der deutschen Industrie beklagen.
Und die deutsche Industrie ist bei weitem nicht nur in Kriegstechnik unterwegs und TOP. Hier nur mal eine der Ranglisten für "Hidden Champions" und da gibt es viele dieser Listen. Einfach mal im www suchen.
... aber die Umsetzung hat natürlich das Henne/Ei Problem. Welches Stadtwerk rüstet bitte sagen wir 1.000 Straßenlaternen um, wenn in der Stadt momentan vielleicht 5 Elektroautos registriert sind? Ich denke hier kann man mit "Patenschaften" oder ähnlichem als Stadt arbeiten.
"Du möchtest eine Laterne bei dir als E-Ladesäule? Übernimm die Patenschaft für die Ladesäule und erhalte im Gegenzug das Parkrecht von 18:00-07:00 für X Jahre" oder so ähnlich.
Bei Arbeitgebern wird so etwas auch möglich sein...
Bei der Henne und dem Ei bin ich absolut dabei, Erestor. Wenn mehr E-Autos fahren, wird es auch die Lösung für die Stadtquartiere geben (OK, ich bin Optimist). Bei meinem Arbeitgeber wurden gerade 2 Ladestationen mit je 2 Ladesteckern eingerichtet. Für Kunden und Mitarbeiter ist Laden frei (noch). Aber das ist erstmal gut. Jeder kann sich entscheiden und sicher ist E-Fahrzeug mit Einschränkungen verbunden - aber ist das nicht bei vielen guten Dingen so? Bio-Gemüse anbauen ist auch mühsamer als konventionell.
Wasserstoff ist gefährlich und aufwendig, nicht der richtige Weg. Der einzige und smarte Vorteil ist das schnelle "Aufladen". Ist es das Risiko und die Effizienzverluste wert? Ich denke nein. Es ist nur die Fortführung des Verbrennermotors mit lokal sauberem Mäntelchen.
Gruß Wanderdüne
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 02. Juli 2014, 00:05
Anbei mal ein Link zu einer Wasserstoff Präsentation, gefunden einfach per Google
Man kann sich die Argumente zurechtlegen wie man möchte, bei jeder Technik gibts Befürworter und Gegner. Ich bleibe dabei, dass ich die Brennstoffzelle derzeitig auf Grund der Betankungsdauer und der Zugänglichkeit für Jedermann die richtige Option ist. Man kann dabei auf die Erfahrung zurückgreifen, die man bereits ein Jahrhundert lang mit Benzin und Diesel gemacht hat - Leitungen legen und Tankstellen entsprechend einrichten.
Das Akku-Elektrofahrzeug wird dann eine Option, wenn ein Ladevorgang an einer Ladestelle nicht länger als 5 Minuten dauert und die Reichweite bei 500km liegt. Philantropische Chefs die Mitarbeitern umsonst das Fahrzeug aufladen oder Städte die Strom an Straßenlaternen verschenken (ganz abgesehen von Sicherheitsbestimmungen) wird es nicht geben - da die Energieproduzenten das nicht zum Spass machen sondern auch Geld sehen wollen.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Cillian am 02. Juli 2014, 08:13
Das Akku-Elektrofahrzeug wird dann eine Option, wenn ein Ladevorgang an einer Ladestelle nicht länger als 5 Minuten dauert und die Reichweite bei 500km liegt.
Das ist Wunschdenken, so etwas gibt unser Stromnetz nicht her. Dafür braucht man mindestens einen 60kWh Akku. Um den in 5 Minuten voll zu laden, braucht man 720kW ohne Verluste. Das halten weder bekannte Consumer-Stecker aus, noch gibt unser Stromnetz das her. Ein normaler Haushalt ist mit ca. 43kW an das Stromnetz angeschlossen. Mit 720kW ist die Größenordnung eines Rock am Ring o.ä.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Erestor am 02. Juli 2014, 11:23
Das ist auch nicht nötig.
Größere Akkus werden früher oder später eh Standard. Dann benötigen auch nur noch sehr wenige überhaupt eine Zwischendurch Ladung und dann würde ich solche Zwangspausen von ~30min sogar fast als Vorteil sehen :P
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 02. Juli 2014, 12:00
Das Akku-Elektrofahrzeug wird dann eine Option, wenn ein Ladevorgang an einer Ladestelle nicht länger als 5 Minuten dauert und die Reichweite bei 500km liegt.
Für Dich. Mein persönlicher Schwellwert ist weniger anspruchsvoll.
Das ist Wunschdenken, so etwas gibt unser Stromnetz nicht her. Dafür braucht man mindestens einen 60kWh Akku. Um den in 5 Minuten voll zu laden, braucht man 720kW ohne Verluste. Das halten weder bekannte Consumer-Stecker aus, noch gibt unser Stromnetz das her. Ein normaler Haushalt ist mit ca. 43kW an das Stromnetz angeschlossen. Mit 720kW ist die Größenordnung eines Rock am Ring o.ä.
Nicht unbedingt. Ganzen Akku wechseln geht in 5 Minuten, sofern er standardisiert wird. 6000 kW kann sich jede E-Lock aus dem Stromnetz holen, ohne dass es zusammenbricht. Man muss halt die Spannung gefährlich hoch setzen, 15.000 Volt, und entsprechend gut isolieren, dann reichen handhabbare 450 Ampere Ladestrom direkt aus einer Hochspannungsleitung.
Aufladen in 5 Minuten ist schon machbar, nur nicht empfehlenswert. Mein Modellhubschrauber wird binnen 7 Minuten Flug entladen. Also zumindest den Entladestrom halten seine Akkus aus, wen man bezüglich Lebensdauer keine großen Ansprüche hat. Braucht man das jedoch unbedingt, bei ebenfalls machbaren 450 km Reichweite? Alles nur eine Frage des Willens und des Geldbeutels.
Größere Akkus werden früher oder später eh Standard. Dann benötigen auch nur noch sehr wenige überhaupt eine Zwischendurch Ladung und dann würde ich solche Zwangspausen von ~30min sogar fast als Vorteil sehen :P
Ich auch.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 02. Juli 2014, 13:09
Ich bleibe dabei, dass ich die Brennstoffzelle derzeitig auf Grund der Betankungsdauer und der Zugänglichkeit für Jedermann die richtige Option ist.
Wann wird dieser Mythos endlich aufhören?
Frage da mal so? Wie viel Stunden oder Minuten fährst du am Tag?
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 02. Juli 2014, 17:52
R.B.> Ein Großteil der Bevölkerung dürfte eine Erwartung von 500km und 5 Minuten Tank/Ladezeit haben, denn das ist es auch, was wir heute beim Benziner haben.
Bezüglich der Elektroautos wären standardisierte Akkus die komplett gewechselt werden eine Option, aber ich hege da meine Zweifel bezüglich versicherungstechnischer Fragen (Gewährleistung, unsachgemäße Nutzung, etc.) Eine andere Alternative wären Starkstromtankstellen, bei denen man das Auto auf eine Platform fährt und dann aussteigt. Die Platform bewegt dann das Fahrzeug in Position, wo eine entsprechende Ladevorrichtung das Auto durch eine im Fahrzeugboden sitzende Ladebuchse kontaktiert und per Starkstrom innerhalb von 5 Minuten lädt. Im Anschluss bring die Platform das Fahrzeug zurück, der Fahrer steigt wieder ein und kann weiterfahren.
Tekpoint> Konkurrenz ist immer gut und beflügelt die Entwicklung
Welchen Mythos meinst Du?
Ich pendle am Tag (insgesamt hin und zurück) zwischen 1 bis 1,5 Stunden je nach Verkehrslage
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 02. Juli 2014, 18:15
Ich pendle am Tag (insgesamt hin und zurück) zwischen 1 bis 1,5 Stunden je nach Verkehrslage
Siehste da steht das Auto dann 22-23h am Tag rum und das schafft man sogar 500 KM an einer 3,6 KW Schukosteckdose ein Model S zu laden mit 85KWh.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Princo am 02. Juli 2014, 18:44
Es hängt immer vom Anwendungsfall ab. Für die nur "Stadtfahrer" wird mit Sicherheit ein E-Auto super passen, die pro Tag nicht mehr wie 40km fahren. Für Berufspendler sieht die Sache schon anders aus und da gebe ich KaizenDo Recht.
... 6000 kW kann sich jede E-Lock aus dem Stromnetz holen, ohne dass es zusammenbricht. Man muss halt die Spannung gefährlich hoch setzen, 15.000 Volt, und entsprechend gut isolieren, dann reichen handhabbare 450 Ampere Ladestrom direkt aus einer Hochspannungsleitung. ...
Wenn das so einfach wäre - alleine die Diskussion über die Sicherheitsbestimmen für die Ladestecker der 230V Spannung, hat einen Disput in der EU hervor gerufen ...
.... Größere Akkus werden früher oder später eh Standard. ...
Was ist mit den seltenen Erden? Wo soll denn das ganze Material für die großen Akkumulatoren her kommen? Nun ja, wenn uns noch ein paar große Gesteinsbrocken (so ab 10km Durchmesser) auf dem Kopf fallen, dann könnte das vielleicht reichen ... aber ob es dann noch Straßen gibt, wage ich zu bezweifeln.
Wessen Urgrossväter, Grossväter und Väter im letzen Jahrhundert zwei Kriege mit der Welt begonnen haben, sollte sich nicht über die Wurzeln und Wachstumsstimulanzien der deutschen Industrie beklagen.
Fakten nennen ist keine Klage führen, nur mal so nebenbei. Das Wort "Wachstumsstimulanzien" finde ich gut und dazu gibt es folgende Erläuterung: "Stimulanzien werden kurz vor oder während eines Wettkampfes eingenommen". Passt doch für die Rüstung!
Grüße, Sven
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 02. Juli 2014, 19:30
Siehste da steht das Auto dann 22-23h am Tag rum und das schafft man sogar 500 KM an einer 3,6 KW Schukosteckdose ein Model S zu laden mit 85KWh.
Ich nehme jetzt mal an Du hast meine vorigen Argumente übersehen (und nicht einfach ignoriert). Auf meinem Weg, bei meinem Arbeitgeber und auf der Straße bei meiner Wohnung gibt es keine - ich wiederhole - KEINE Steckdose in was auch immer einer Form.
Du kannst ja mal ein Experiment starten und von Deiner Wohung / Deinem Haus einfach mal ein Kabel auf die Straße 50m raus verlegen und gucken was so passiert.
Übrigens: Bei Nürnberg entsteht eine CEP Wasserstofftankstelle, da könnte ich den Toyota FCEV 2015 dann problemlos tanken -> http://www.netinform.net/h2/H2Stations/Default.aspx (http://www.netinform.net/h2/H2Stations/Default.aspx)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 02. Juli 2014, 19:42
hast du hier schon einmal geschaut wergen einer tansktelle?
wie viel kilometer färhst du da immer so hin und zurück?
eher ist das problem was ja einige hier schon in forum haben, mietwohnung und partplatz wo das auto steht wie bekommt man da strom hin. hier müssten stadtwerke was machen mal.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Princo am 02. Juli 2014, 19:46
Ich finde bezüglich der Argumente "tanken" ist nun ein "Unentschieden" erreicht. Brauchen wir jetzt noch ein Elfmeter-Schießen? ;D
Warum? Beide Argumente sind richtig und für den jeweiligen Anwendungsfall voll zu treffend. Wer Zugang zu Steckdosen in jeder "normalen" Lebenslage hat, der wird mit einem Elektroauto super zurecht kommen. Wer in der Nähe einer H2-Tankstelle wohnt oder vorbei kommt, für den wird sicher ein Brennstoffzellenauto interessant sein. Beide System haben in der Anwendung Vor- und Nachteile, welche sich prinzipiell gegenseitig aufheben. Neben dem Geldbeutel wird hier auch der persönliche Geschmack entscheidend sein, für welches System man sich entscheidet. Ob man mit dem jeweiligen System "mit Zitronen gehandelt hat", wird die Zukunft zeigen.
Grüße, Sven
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 02. Juli 2014, 20:33
Princo> Das hast Du schön gesagt und das trifft genau den Punkt. Mir wäre es egal ob rein Elektro oder Brennstoffzelle, solange die Befüllungsoption für jedermann gegeben ist.
Tekpoint> Ich nehme jetzt mal als Beispiel unsere kleines Straßeck hier. Da stehen so ca. 15 Autos auf der Längsstraße und nochmal 8 Autos auf der Querstraße -> abwechselnd an anderen Stellen - je nachdem wer zuerst nach Hause kommt. Bei uns gibt es eine (1) Straßenlaterne. Was wollen da die Stadtwerke machen? Von halbstarken Jugendlichen und Besoffenen die auf dem Nachhauseweg ihre Kreativität an einer öffentlichen Einrichtung die nicht ihnen gehört (und die sie deswegen nicht direkt selbst zahlen müssen) auslassen mal ganz abgesehen. Will man jede Laterne mit einem EC-Kartenlesegerät zum bezahlen des Aufladens ausrüsten? (In Banken und Kaufhäusern besteht bereits ein Problem mit manipulierten Automaten - auf offener Straße...). Dann wird bestimmt die Thematik Elektrosmog folgen.
Deswegen sehe ich die breite Nutzbarkeit bei Elektrofahrzeugen nur in speziell eingerichteten und gesicherten Aufladestationen (wie bei einer Tankstelle) bei denen der Vorgang innerhalb weniger Minuten geschieht und dadurch auch eine hohe Anzahl an Fahrzeugen abfertigen kann.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Cillian am 02. Juli 2014, 20:48
Du kannst ja mal ein Experiment starten und von Deiner Wohung / Deinem Haus einfach mal ein Kabel auf die Straße 50m raus verlegen und gucken was so passiert.
Abgesehem von sonstigen Problemen darf man das garnicht.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 02. Juli 2014, 22:08
R.B.> Ein Großteil der Bevölkerung dürfte eine Erwartung von 500km und 5 Minuten Tank/Ladezeit haben, denn das ist es auch, was wir heute beim Benziner haben.
Das ist egal. Neue Technik wird zum Glück nicht erst ab dem Moment nützlich, ab dem sie beliebig hohen Erwartungen entspricht, sonst gäbe es kaum welche.
Übrigens: Bei Nürnberg entsteht eine CEP Wasserstofftankstelle, da könnte ich den Toyota FCEV 2015 dann problemlos tanken -> http://www.netinform.net/h2/H2Stations/Default.aspx (http://www.netinform.net/h2/H2Stations/Default.aspx)
Sofern Du betreit bist, pro km mit Wasserstoff den doppelten Preis wie für die entsprechende Menge Strom zu bezahlen.
Das ist egal. Neue Technik wird zum Glück nicht erst ab dem Moment nützlich, ab dem sie beliebig hohen Erwartungen entspricht, sonst gäbe es kaum welche. Ne Wasserstoffleitung bekommt man erst recht nicht über die Straße.
Das war eine interessante Diskussion.
Nach der Diskussion glaube ich nicht, dass es in den nächsten 10 Jahren nur ein System geben wird. Wir werden mehrere Systeme haben: Autos mit Verbrennungsmotoren (Benzin, Diesel, Erdgas, LPG, Öko-Treibstoffe), Brennstoffzelle-Autos und E-Autos.
Wenn man es nicht schafft, E-Autos auch in 5-Minuten zu betanken bzw. den Akku zu wechseln, werden Autonutzer ohne eigenen Parkplatz (Eigentum) keine E-Autos nutzen können. Die Laternensteckdose ist keine Lösung, da es weniger Laternen als Stellplätze gibt. Auch in unserer Strasse kommen auf eine Laterne mindestens 5-10 Autos. Man wird auch nicht alle Stellplätze mit einem E-Anschluss ausrüsten können. Die Laterne vor unserem Haus hat davor keine Stellplätze, so dass diese keiner nutzen kann. Siehe auch die Argumente von KaizenDo. E-Autos sind daher leider ohne die 5-Minuten-Betankung nur primär für Besitzer von Eigenheimen und Eigentumswohnungen nutzbar. Jemand mit einer Mietwohnung und ohne eigenen zugewiesenen Parkplatz kann es sich nicht leisten, dass er am nächsten Tag nicht zur Arbeit kommt, weil er am Vortag keinen Parkplatz mit Auflademöglichkeit gefunden hat und evtl. über Nacht im Parkverbot gestanden hat. Arbeitgeber bieten schon jetzt keine ausreichenden Parkplätze für Mitarbeiter an und werden auch dann keine ausreichenden Lademöglichkeiten anbieten (zumal der Strom für Arbetgeber auch nicht kostenlos ist und dann das Problem der Verrechnung besteht).
Für die übrigen PKW-Fahrer braucht man daher ein Speichersystem, welches ein Laden in 5 Minuten erlaubt. Ob das Benzin/Diesel, Öko-Treibstoffe oder Wasserstoff-Autos sind, wird dann bei schmalerem Geldbeutel nach dem Preis entschieden.
Die Frage der Effizienz ist daher m.E. nebensächlich.
Die einzige Alternative dazu sehe ich von der kompletten Abkehr des Individualverkehrs und Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Aber das gehört hier nicht hin, zumal das jetzige öffentliche Verkehrsystem außerhalb der Großstädte nicht ausreicht.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 02. Juli 2014, 23:59
Was ist mit den seltenen Erden? Wo soll denn das ganze Material für die großen Akkumulatoren her kommen? Nun ja, wenn uns noch ein paar große Gesteinsbrocken (so ab 10km Durchmesser) auf dem Kopf fallen, dann könnte das vielleicht reichen ... aber ob es dann noch Straßen gibt, wage ich zu bezweifeln.
Seltenen Erden braucht man eher für Brennstoffzellen, weniger für Akkus. Für Akkus wird momentan Lithium bevorzugt, die pro Ah benötigte Menge ist zum Glück relativ klein. An den gesamten Akku-Kosten hat es bisher keinen dominierenden Anteil. Die Weltvorräte sollen, ohne Recycling, für etwa 40 Jahre Fahrzeugbau reichen. Zudem ist der Lithiumpreis nach oben gedeckelt. Steigt er um mehr als das Doppelte, soll man Lithium in praktisch unbegrenzer Menge aus Meerwasser extrahieren können. Ob Lithium für alle Zeiten Elektrodenmaterial für Antriebsakkus bleiben muss, steht noch nicht fest. Theoretisch gibt es eine Alternative, die billigst in fast unbegrenzter Menge verfügbar ist, aber praktisch erst das Prinzipversuchsstadium zu erreichen beginnt.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 03. Juli 2014, 05:14
Tekpoint> Ich nehme jetzt mal als Beispiel unsere kleines Straßeck hier. Da stehen so ca. 15 Autos auf der Längsstraße und nochmal 8 Autos auf der Querstraße -> abwechselnd an anderen Stellen - je nachdem wer zuerst nach Hause kommt. Bei uns gibt es eine (1) Straßenlaterne. Was wollen da die Stadtwerke machen? Von halbstarken Jugendlichen und Besoffenen die auf dem Nachhauseweg ihre Kreativität an einer öffentlichen Einrichtung die nicht ihnen gehört (und die sie deswegen nicht direkt selbst zahlen müssen) auslassen mal ganz abgesehen. Will man jede Laterne mit einem EC-Kartenlesegerät zum bezahlen des Aufladens ausrüsten? (In Banken und Kaufhäusern besteht bereits ein Problem mit manipulierten Automaten - auf offener Straße...). Dann wird bestimmt die Thematik Elektrosmog folgen.
Würde man bei Dir durch die Stadtwereke eien Ladestation mit 2* 22 KW Anbeiten würde ja die Ladsemöglichkeit mit Parkschld und somit reservierung für Elektroauto kenntlich gemacht bestimmt ;) Sprich du hättest dann immer dein Stammplatz ;) Und die Stadtwerke hätten regelmäßig ein Kunden.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: manu54 am 03. Juli 2014, 07:57
Würde man bei Dir durch die Stadtwereke eien Ladestation mit 2* 22 KW Anbeiten würde ja die Ladsemöglichkeit mit Parkschld und somit reservierung für Elektroauto kenntlich gemacht bestimmt ;) Sprich du hättest dann immer dein Stammplatz ;) Und die Stadtwerke hätten regelmäßig ein Kunden.
An dem Kunden hätten die Stadtwerke nicht viel Freude. Wie lange dauert es wohl, bis die ganze Nachbarschaft auf den E-Fahrer stinksauer ist? Weil jeden Tag jemand mehr sein Auto irgendwo in der Pampa abstellen muss, während vor dem Haus fast den ganzen Tag ein freier 'Privatparkplatz' leer steht? Lange bleibt die Zapfsäule und auch das E-Auto garantiert nicht unbeschädigt. Was ist, wenn noch ein, zwei Nachbarn auf E-Auto umsteigen? Noch 2 Exklusiv-Parkplätze einrichten? Oder darauf hoffen, dass Nachbar 1 bei strömendem Regen gegen Mitternacht rausgeht, sein Auto abstöpselt, es in die Pampa umparkt und dann gemütlich 10 Minuten durch das Dreckwetter nach hause schlendert? Während Du erst mal losläufts, Dein Auto irgendwo abholst, es vors Haus fährst und einstöpselst.... Und jetzt mal das Prozedere mit 3 E-Autobesitzern... Da kann ich nur noch sagen: viel Spass!! :icon_crazy:
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 03. Juli 2014, 10:01
Wenn ich das richtig verstanden habe, sind ja 5-10 Parkplätze schon mal auf seiner Straße, die zahl schwankt ja auch schon und bei der Querstraße genauso viele fast. Also stehen auch immer die gleiche Anzahl von Autos?! Wenn das so ist ändert es doch nichts dran, den so haben einige nur Ihren Parkplatz dann aber die andren haben auch gleich vor der Tür so zusagen ein. Und der eine oder andre wird zum überlegen gebracht auch ein E - Auto zukaufen, jetzt wo er auch die Möglichkeit hat vor seiner Tür mit gesicherten Parkplatz. Dann wären die beiden besetzt, also ein Grund in der Straße eine weitere 2*22KW Ladesäule hin zustellen. Und die Stadtwerke hätten weiter Kunden und könnten mit der Stadt protzen das sie Elektromobilität unterstützen. Und bevor man das Geld einer Tanke seiner Umgebung gibt, was sich ja große Konzerne einstreichen oder Regional die Stadtwerke leben und die auch Regional ja Strom erzeugen ist doch besser.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 03. Juli 2014, 10:26
An dem Kunden hätten die Stadtwerke nicht viel Freude. Wie lange dauert es wohl, bis die ganze Nachbarschaft auf den E-Fahrer stinksauer ist? Weil jeden Tag jemand mehr sein Auto irgendwo in der Pampa abstellen muss, während vor dem Haus fast den ganzen Tag ein freier 'Privatparkplatz' leer steht? Lange bleibt die Zapfsäule und auch das E-Auto garantiert nicht unbeschädigt. Was ist, wenn noch ein, zwei Nachbarn auf E-Auto umsteigen? Noch 2 Exklusiv-Parkplätze einrichten? Oder darauf hoffen, dass Nachbar 1 bei strömendem Regen gegen Mitternacht rausgeht, sein Auto abstöpselt, es in die Pampa umparkt und dann gemütlich 10 Minuten durch das Dreckwetter nach hause schlendert? Während Du erst mal losläufts, Dein Auto irgendwo abholst, es vors Haus fährst und einstöpselst.... Und jetzt mal das Prozedere mit 3 E-Autobesitzern... Da kann ich nur noch sagen: viel Spass!! :icon_crazy:
Für die Investitionsausgaben von einer Wasserstofftankstelle (doppelt so viel wie für eine Diesel/Benzin-Tankstelle, d.h. ca. 2 Mio. Euro) kann ich vermutlich 100 Stromtankstellen bauen. In der Gemeinde in der ich wohne gibt es eine Benzin/Dieseltankstelle (nicht weiter ausbaufähig). Wenn ich mir hier dann 100 e-Tankstellen vorstelle, das ist ja gigantisch. Und daneben gibt es auch noch Leute die eine Garage oder einen Stellplatz neben ihrem eigenen oder gemieteten Haus/Wohnung haben.
Zum Problem der Ladezeit: Aktuell hätte ich in meinem Fall 2-3 Stunden Zeitbedarf für eine H2-Betankung durch die Fahrt zur nächstgelegenen H2-Tankstelle (ich weiß nicht einmal ob die auch wirklich zugänglich ist). Dazu kommt noch, dass meine volle Aufmerksamkeit während dieser (Fahrt-)Zeit gefordert ist, also ich weder schlafen noch ein Buch lesen könnte wie beim e-Tanken vor Ort. Letztendlich wäre nach der Betankung mein Tank nach der Rückkehr schon wieder zu 20% leer und ich brauche zusätzlich zu meiner normalen Reserve noch die Reserve für die Hinfahrt zur kommenden Betankung. Es sollte niemand sagen dass die Wasserstoffbetankung aktuell schneller ist als die mit Strom. Man muss schon die richtige Bilanzierungsgrenze ziehen. Das mag in einer Stadt in der es eine H2-Tankstelle gibt anders sein. Meines Wissens gibt es aktuell 7 zugängliche und funktionierende H2-Tankstellen in Deutschland.
Gibt es eigentlich für Notfälle einen mobilen Ersatz-Hochdrucktank (wie die 5 Liter Benzinkanister) oder muss das Auto dann die vielen km bis zur nächsten H2-Tankstelle abgeschleppt werden. Wenn mir das mit einem Akku passiert brauche ich nur zum nächstgelegenen Dorf zu kommen und mir einen freundlichen Mitmenschen mit Verlängerungskabel suchen. Zum Glück gibt es ja ein gut ausgebautes Stromnetz.
Wie schnell kam denn der H2-Tankstellenausbau im ersten Halbjahr voran? Diesen Zuwachs könnte man mit einer (willkürlichen) Steigerung ja einmal auf Ende 2015 hochrechnen. Allerdings sollte man die teuren H2-Autos mit berücksichtigen da diese Hochdruckpreise für viele unerschwinglich wären, was dann wiederum Investoren für eine Tankstelle abschreckt. Ein Spar-Tesla mit 60kWh-Akku ist wohl anfänglich das Preisminimum für ein H2-Fahrzeug (incl. EU-, Deutschlandzuschlag, Zoll und 19% MWSt.). Naja, nichts für arme Leute ohne eigene Garage jedenfalls.
Etwas Ironie war jetzt schon dabei, aber das ist ja auch ok denke ich.
Wenn bei Akkus die seltenen Erden als Verbrauchsmaterial aufgeführt werden aber bei Brennstoffzellen nicht weil eben niemand weiß was diese so alles verwenden... Aus Luft und Liebe werden sie jedenfalls nicht gebaut. Ich kenne nicht einmal einen Entsorgungskonzept für die BSZ, aber das mag an meinen Defiziten liegen.
Gruß alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 03. Juli 2014, 10:46
Sofern der erforderliche Platz im Wohngebiet verfügbar ist, müsste man für ein E-Auto einen Privatparkplatz einrichten und bezahlen. Ein neues Haus mit Kabel und Zähler an das lokale Stromnentz anzuschließen, soll etwa 1000 ... 2000 Euro kosten. Parkplatz bauen soll bei 50 €/m³ liegen, also ca. 1000 Euro. Mit 4000 Euro könnte man hinkommen, vorausgesetzt, der lokale Stromanbieter hat einen günstigen Nachtstrom-Tarif.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: happyyaris am 03. Juli 2014, 16:25
Sofern der erforderliche Platz im Wohngebiet verfügbar ist, müsste man für ein E-Auto einen Privatparkplatz einrichten und bezahlen. Ein neues Haus mit Kabel und Zähler an das lokale Stromnentz anzuschließen, soll etwa 1000 ... 2000 Euro kosten. Parkplatz bauen soll bei 50 €/m³ liegen, also ca. 1000 Euro. Mit 4000 Euro könnte man hinkommen, vorausgesetzt, der lokale Stromanbieter hat einen günstigen Nachtstrom-Tarif.
Du meinst, dass der Mieter einen Parkplatz kaufen soll? Gibt es das irgendwo oder ist das ein neues Denkmodell? Stelle ich mir sehr kompliziert vor. Grundstück des Parkplatzes im Grundbuchamt eintragen lassen. Nach Wechsel der Mietwohnung wieder verkaufen? Die Stadt wird den Parkplatz auch nicht verkaufen wollen, da zumindest bei uns darunter Telekom-Anschlüsse, Gasleitungen, Abwasserrohre, etc sind. Da muss die Stadt jederzeit dran können, wenn etwas zu reparieren ist. Wenn dann der Parkplatz bei einer Reparatur tagelang ausfällt, was macht dann der Besitzer des Parkplatzes?
Bei mir in der Strasse sind keine einzelnen Stellplätze als für Autos markiert. Man parkt da wo es nicht verboten ist. Evtl.auch mal ein paar hundert Meter weiter. Parkplätze sind nicht ausgewiesen.
Ich selbst bin davon nicht betroffen, da ich ein Eigenheim habe und einen Ladeanschluß zu legen, wäre auch kein Problem. Ich versuche mich nur in die Mieter wie KaizenDo und kiwi1702 einzudenken, die es nicht so einfach haben wie ich. Bevor wir dies diskutiert haben, war mir nicht so bewusst, dass Mieter bei Elektromobilität echte Probleme haben. Derzeit sehe ich keine Lösungsmöglichkeit als Wechselakkus oder Akkus, die in 5-10 Minuten geladen werden können.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 03. Juli 2014, 17:44
Bei uns in der Straße ist es ebenso wie bei happyyaris. Man parkt wo man Platz findet. Die Stadt fühlt sich nicht zuständig Parkplätze auszuweisen, reservieren kann man auch keinen. So kommt es auch, dass völlig Ortsfremde bei uns in der Straße parken - und ich gute Lust hätte deren Autos vors Rathaus zu schleppen und dort alles zustellen. Wenn die Damen und Herren Stadträte nichtmehr aus ihrem Kabuff rauskommen, geht vielleicht auch mal bei denen ein Licht auf (man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben).
Vedeutlicht Euch auch mal das (bei einem Pendler mit 20km einfacher Wegstrecke).
Elektroladestelle mit 6 Stellplätzen, bei denen das volle Laden mal so 40 Minuten bis 1 Stunde dauert. Geschäftszeiten von 06:00 bis 24:00 Uhr - da ließen sich täglich etwa 108 bis 162 Elektroautos laden. Mit einer Reichweite von 160km, müssen die alle 4 Tage vorbeischauen.
Wasserstofftankstelle mit 6 Stellplätzen, bei denen das Volltanken 2 Minuten dauert. Geschäftszeiten von 06:00 bis 24:00 Uhr - da ließen sich täglich etwa 3240 Wasserstoffautos betanken. Mit einer Reichweit von 500km, müssen die alle 2,5 Wochen vorbeischauen.
Ich denke anhand einer ähnlichen Rechnung hat sich Toyota auch für die Forcierung des Brennstoffzellenautos entschieden.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Cillian am 03. Juli 2014, 19:25
Ein neues Haus mit Kabel und Zähler an das lokale Stromnentz anzuschließen, soll etwa 1000 ... 2000 Euro kosten.
Wo denn das? Wir wollten zu unserer zweiten Halle einen Elektroanschluss legen lassen. 20m Kabel plus Zähler plus Anschluss an die anliegende Straße mit 43kW sollten 12.000€ kosten. Bedenkt man die Kosten für die Ladeelektronik, ist das nicht mehr ganz so günstig.
Und wie gesagt, ein Kabel über eine Grundstücksgrenze legen darf man auch nicht.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: ganderpe am 03. Juli 2014, 20:39
Im Titel des threads gehts um die Brennstoffzelle. Die 2 Seiten haben sich aber ziehmlich stark nur noch aufs Thema "hab ich einen Ladeanschluss od nicht" eingefahren. Dass nicht alle eine Anschlussmöglichkeit haben ist ja bekannt. Darum ist ja ein Plugin Hybrid optimal, man kann über Nacht laden, man muss aber nicht. Einem normalen Wasserstoffauto fehlt nur eine Anschlusssteckdose mit der Ladeeinrichtung und es wäre ein Plugin Hybrid. Batterie, eMotor usw. alles ist vorhanden. Die Frage ist nur: ist Wasserstoff über alles gesehen sinnvoller als Benzin. Peter
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Cillian am 03. Juli 2014, 21:33
Die Frage ist nur: ist Wasserstoff über alles gesehen sinnvoller als Benzin.
Unsere Benzinvorräte sind begrenzt. Wir müssen in den nächsten 20 Jahren die Weichen dafür stellen, in 50 Jahren komplett vom Öl unabhängig unsere Automobilität auszuführen. Das verbleibende Öl brauchen wir noch möglichst lange für die Industriezweige, die das Öl weiter verarbeiten und nicht nur verbrennen. So gesehen finde ich jede Lösung, die sich regenerativ umsetzen lässt, sinnvoller als Benzin/Diesel
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 03. Juli 2014, 22:00
Also jetzt muss ich mal ganz ehrlich sagen, liebe Elektrofans, es ist langsam mal gut. Wir haben dank dieses Threads und der Beispiele festgestellt, dass das Elektroauto für Leute mit eigenen Grundstücken und eigener Garage bzw. eigenem elektrifiziertem Stellplatz eine gute Option ist - für andere dagegen nicht. Nehmt das bitte mal so auf und akzeptiert das. ;)
Über ein Plug-In Brennstoffzellen-Fahrzeug braucht man auch nicht zu reden, weil wenn ich keinen Stromanschluss habe dann nützt mir das genausowenig wie der Plug-In Hybrid (Und Emissionsfrei fährt der Wagen ohnehin). Ein Toyota Prius geht bei 26.850,00 EUR los, ein Toyota Prius Plug-In geht bei 36.600,00 EUR los. Warum soll ich bitte knapp 10.000,00 EUR für eine Ladefunktion ausgeben, wenn ich diese garnicht nutzen kann? Ich kaufe mir ja auch keinen Toyota Verso, wenn ich als alleinstehender junger Erwachsener das Fahrprofil eines Toyota Aygos habe und nur alleine in der Stadt unterwegs bin.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Erestor am 03. Juli 2014, 23:24
Das der Prius Plugin überteuert ist merkt auch Toyota mittlerweile, aber man hat gemeint, dass mittlerweile der Prius so toll ist, dass jetzt auch anfangen kann mit dem Leute abzocken...
Aber der Unterschied ist: Der Prius Plugin unterscheidet sich in einigen Grundlegenden Dingen vom Prius 3. Größere Batterie mit komplett anderer Technik(keine NiMH mehr) und natürlich die Leistungselektronik/Lademanagment was wegen der neuen Technik des Akkus auch neu entwickelt werden musste.
Bei einem H2 Fahrzeug ist nur die Lademöglichkeit anzupassen(da die Autos eh in der Entwicklung sind ist das 1 Punkt im Lastenheft) und eine Steckdose für <2€ zu integrieren. Mehrkosten im Bereich von wenigen €, alles andere braucht das H2 Fahrzeug sowieso selbst...
Und ich finde das Brennstoffzellenfahrzeuge sehr viel Potential haben, allerdings NICHT solange man meint H2 in Reinform mit >700bar (oder gar flüssig) verwenden zu wollen, das ist einfach Irrsinnig.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 04. Juli 2014, 00:05
Wo denn das? Wir wollten zu unserer zweiten Halle einen Elektroanschluss legen lassen. 20m Kabel plus Zähler plus Anschluss an die anliegende Straße mit 43kW sollten 12.000€ kosten. Bedenkt man die Kosten für die Ladeelektronik, ist das nicht mehr ganz so günstig.
Hab das u.a. hier her: http://www.ewe-netz.de/strom/privatkunden.php (http://www.ewe-netz.de/strom/privatkunden.php) "Für einen Standard-Netzanschluss bis 30 kW und 30 m Anschlusslänge wird ein pauschaler Netzanschlusspreis in Höhe von 1.140 Euro inkl. Umsatzsteuer berechnet." Ob's so auch praktisch stimmt, weiß ich nicht. Eine Ladeelektronik müsste jedes Fahrzeug, dass sich an normale 230 Volt-Steckdosen anschließen lässt, selbst haben.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 04. Juli 2014, 00:08
Die Frage ist nur: ist Wasserstoff über alles gesehen sinnvoller als Benzin.
Diese Studie die bei den PF der User "afra" gefunden hat ist sehr interessant was den CO2-Stempel (Schaubild 1) und was die Energieeffizienz (Schaubild 2) der verschiedenen Mobilitätskonzepte betrifft.
Zu letzterem (Energieeffizienz) kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass der Akku 2,5 mal besser ist als die BSZ. Das ist wohl der Unterschied zwischen eine alten Dampfmaschine aus dem 19-Jahrhundert und dem Prius. Und das hat selbstverständlich Auswirkungen auf die Betriebskosten. Ich schrieb es schon eimal: Der Brennstoffzellenantrieb ist "nichts für arme Leute". Auf ein Leben hochgerechnet ist es wohl kostengünstiger, sich ein Haus mit Stromanschluß zu kaufen ;-).
Gruß alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: happyyaris am 04. Juli 2014, 00:35
Auf ein Leben hochgerechnet ist es wohl kostengünstiger, sich ein Haus mit Stromanschluß zu kaufen ;-).
Die Lösung ist also Deiner Meinung nach, dass sich alle Mieter in DE ein Haus mit Stromanschluss kaufen?
Wenn wir das Thema beachten "Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?" und davon ausgehen müssen, dass der Bau eines eigenen Hauses mit eigenem Stellplatz für Bürger in DE energetisch sehr aufwändig wird und die Umwelt stark belasten wird (wollen wir dazu alle noch freien Flächen nutzen und die Wälder abholzen?), scheint politisch das Brennstoffzellenauto der richtige Weg zu sein.
Oder schwebt Die eine andere Lösung vor?
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Erestor am 04. Juli 2014, 00:56
Politisch der richtige Weg? :-D Energetisch der richtige Weg? :-D
Beides kann man verneinen und Leute die sich ein 60.000€ Brennstoffzellen Fahrzeug hinstellen und freiwillig soviel wie mit Benzin zahlen(eher mehr außer sie wohnen oder arbeiten direkt bei der H2 Tankstelle), können sich auch einen Privatparkplatz/Garage mit Stromanschluss leisten oder sich durch den Vermieter einen in der Tiefgarage oder auf dem Stellplatz installieren lassen...
Zitat
Hab das u.a. hier her: http://www.ewe-netz.de/strom/privatkunden.php (http://www.ewe-netz.de/strom/privatkunden.php) "Für einen Standard-Netzanschluss bis 30 kW und 30 m Anschlusslänge wird ein pauschaler Netzanschlusspreis in Höhe von 1.140 Euro inkl. Umsatzsteuer berechnet." Ob's so auch praktisch stimmt, weiß ich nicht. Eine Ladeelektronik müsste jedes Fahrzeug, dass sich an normale 230 Volt-Steckdosen anschließen lässt, selbst haben.
Die Preise sind subventioniert für Privathaushalte und entsprechen nicht den tatsächlichen Kosten die entstehen.
Zur Problematik der Ladeplätze lassen sich so viele Lösungen finden, die alle glücklich machen...beim Wasserstoff Fahrzeug dagegen sind die Probleme schon Grundlegend im Konzept integriert... Lösungen kann man nur finden wenn man sich von Wasserstoff in Reinform verabschiedet und auf andere Energieträger setzt...
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: happyyaris am 04. Juli 2014, 03:00
Die Brennstoffzellenautos werden genauso wenig bei 60.000 EURO bleiben wie es die 100.000 EUR Tesla sind.
Zur Problematik der Ladeplätze lassen sich so viele Lösungen finden, die alle glücklich machen...beim Wasserstoff Fahrzeug dagegen sind die Probleme schon Grundlegend im Konzept integriert... Lösungen kann man nur finden wenn man sich von Wasserstoff in Reinform verabschiedet und auf andere Energieträger setzt...
Das hat mich nicht überzeugt. Was sind so viele Lösungen?
Bitte her mit den Lösungen in den normalen Strassen, bei denen es keine ausgewiesenen Parkplätze gibt, wo aber trotzdem geparkt werden muss. Ohne diese Lösungen bleibt das E-Auto das Auto für Eigenheimbesitzer.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Erestor am 04. Juli 2014, 10:46
Zitat
Bitte her mit den Lösungen in den normalen Strassen, bei denen es keine ausgewiesenen Parkplätze gibt
Die Lösung wäre wohl: Parkflächen ausweisen und Ladesäulen installieren :icon_doh:
Hier wurden schon vor Jahren viele Straßen im Zuge von Verkehrsberuhigungsmaßnahmen verschmälert und mit Parkflächen ausgestattet...war halt vor etlichen Jahren, da dachte noch niemand an E-Autos, aber da ein paar Ladesäulen im Bedarfsfall sollte im Bereich des möglichen sein.
Wenn man natürlich der Meinung ist in der Hinsicht passiert irgendwas ohne jegliche Einwirkung an den Politikern ist natürlich leicht naiv, dazu sind die telepathischen Kräfte noch nicht gut genug ausgebildet.
Aber lustigerweise ist es natürlich KEINERLEI problem, in ein paar Jahren ein Flächendeckendes Wasserstofftankstellen Netz aufzubauen, aber für die paar tausend neuen E-Auto Besitzer ohne eigene Parkmöglichkeit ist es natürlich unmöglich ein paar Parkflächen zu finden :-D
Zitat
Die Brennstoffzellenautos werden genauso wenig bei 60.000 EURO bleiben wie es die 100.000 EUR Tesla sind.
Ein Tesla kostet übrigens keine 100.000€(ok als Performance Version mit allen Extras kommt man da schon hin), liegst aber nur um 34.000€ falsch, außerdem ist der Preis von Toyota ja noch nicht offiziell. Hyundai traut sich nichtmal und sagt "unter 100.000€" offiziell gibts das Auto eh nur per Leasing...
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Cillian am 04. Juli 2014, 11:15
Hab das u.a. hier her: http://www.ewe-netz.de/strom/privatkunden.php (http://www.ewe-netz.de/strom/privatkunden.php) "Für einen Standard-Netzanschluss bis 30 kW und 30 m Anschlusslänge wird ein pauschaler Netzanschlusspreis in Höhe von 1.140 Euro inkl. Umsatzsteuer berechnet."
Zum einen wird das, wie hier bereits gesagt, subventioniert, zum anderen reichen 30kW wohl kaum, wenn man auch schnell laden will. Ladeelektronik wird auf den Verkehrsflächen natürlich auch benötigen. Die Ladesäulen sind nicht nur umbaute Luft, irgendwie muss da eine Abrechnungselektronik rein und bei mehreren Ladeanschlüssen pro Säule auch eine Lastverteilung etc. pp.
Und Elektroautos werden sich mMn nicht flächendeckend durchsetzen solange sich jeder Fahrer überlegen muss "Wann kann ich meine Strecke ins Theater (, Einkaufszentrum, Autohaus etc) beginnen und wann muss ich daheim sein, dass mein Fahrzeug rechtzeitig genügend Reichweite geladen hat"
Und ein zentralisiertes, flächendeckendes Tankstellensystem à la Wasserstoff lässt sich natürlich einfacher installieren, als ein dezentrales, flächendeckendes Ladenetz. Die Kosten für die Tankstellen zahlen dann nämlich die großen Konzerne, und nicht die kleinen, meist von Finanznot geplagten Stadtwerke oder gar der Endverbraucher. Unser fossiles Tankstellennetz ist auch nicht an einem Tag errichtet worden. Das ist gewachsen. Also dieses Argument gegen H2 kann man wohl nicht so gelten lassen
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Erestor am 04. Juli 2014, 12:30
Zitat
Also dieses Argument gegen H2 kann man wohl nicht so gelten lassen
Und bei Ladesäulen ist das Argument aber erlaubt? :-D
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: happyyaris am 04. Juli 2014, 15:13
Wie sieht Dein Vorschlag des dezentralen Ladens an den Parkflächen konkret aus? Ich würde gerne verstehen wie Deine Lösung aussieht.
Mir fallen spontan folgende Fragen dazu ein? - Willst Du pro E-Auto eine eigene zugewiesene Parkfläche oder Gemeinschaftsparkplätze? - Wer soll diese bauen und finanzieren? - Willst Du das staatlich machen (?Land oder Städte)? Oder privatwirtschaftlich finanzieren (Energieversorungsunternehmen, Vermieter (->Mietumlage), oder weitere? - Wie soll das Bezahlmodell des Ladens mit Strom aussehen? Bezahlt man pro Stunde, pro kWh oder kombiniert? Wo sollen diese Parkflächen entstehen? - Was macht ein Mieter, wenn er umziehen will? Hat er dann ein Anrecht auf einen Parkplatz mit Ladestation oder muss er evtl. wieder sein E-Auto verkaufen? - Was macht man wenn ein weiteres Familienmitglied ein E-Auto haben will? - ... weitere offene Fragen ...
Wie Cillian geschrieben hat, ist es bei zentraler Energieversorgung (Tankstellen mit Benzin, Diesel, LPG, Gas etc.) viel einfacher. Die werden von den Mineralölkonzernen bzw. Pächtern bezahlt und da kommt einfach alle x Tage ein Tankwagen und befüllt die Tanks. Investieren muss die Stadt oder das Land hier nichts. Die Mineralölkonzerne kümmern sich darum, weil Sie ja am Profit interessiert sind. Der Autobesitzer stellt sein Auto einfach da ab, wo gerade kein Parkverbotsschild ist.
Parkflächen müssen die Städte derzeit nicht ausweisen. Die Städte und Gemeinden geben derzeit nur an wo man nicht parken darf (Parkverbotsschild aufstellen) und koppeln halbherzig die Genehmigung von Bauanträgen an ausgewiesene Stellflächen (sie dann sicherlich zu wenig sind...).
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 04. Juli 2014, 18:38
Zum einen wird das, wie hier bereits gesagt, subventioniert, zum anderen reichen 30kW wohl kaum, wenn man auch schnell laden will.
Irgendwie wird es vom Kunden schon bezahlt, sei es über die Grundgebühr für den Stromanschluss oder über die Netznutzungsgebühren. Schnelladen muss man nicht unbedingt und wenn, dürfte es kaum das dreifache kosten, die Anschlussleistung auf das dreifache aufzubohren. 30kW sind bei einer aktuell typischen Batteriekapazität von 25 kW schon ganz ordentlich.
Ladeelektronik wird auf den Verkehrsflächen natürlich auch benötigen. Die Ladesäulen sind nicht nur umbaute Luft, irgendwie muss da eine Abrechnungselektronik rein und bei mehreren Ladeanschlüssen pro Säule auch eine Lastverteilung etc. pp.
Nur, wenn man schnelladen muss. Mit typischen 230 Volt * 16 A Haushaltsanschluss = 3,68 kW reichen täglich 8 Stunden, ohne extra Abrechnungselektronik usw. Die ist der Stromzähler.
Und Elektroautos werden sich mMn nicht flächendeckend durchsetzen solange sich jeder Fahrer überlegen muss "Wann kann ich meine Strecke ins Theater (, Einkaufszentrum, Autohaus etc) beginnen und wann muss ich daheim sein, dass mein Fahrzeug rechtzeitig genügend Reichweite geladen hat".
Das scheint die Norweger, für die Elektrofahrzeuge im Vergleich zu Verbrennern relativ billig sind, kein so bedeutendes Hindernis zu sein. Hab heute mit einem Elektro-Renault-Kango-Fahrer gesprochen, und der will trotzt der beschränkten Reichweite nichts anderes mehr haben. Was ihn stört, ist die fehlende Standardisierung der Ladesäulen. Aufladen tut er halt über Nacht, am Hausstromnetz.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 04. Juli 2014, 19:21
Ich beantworte jetzt die Themenfrage des Threads mit einem klaren Ja.
Energetisch der richtige Weg, da die Brennstoffzelle emissionsfrei läuft und Rohöl im Zuge der Erschöpfung fossiler Brennstoffe in den nächsten Jahren im Preis weiter steigen wird. Politisch der richtige Weg, da Wasserstoff in Europa aus verschiedenen Quellen hergestellt werden kann ohne auf die sunnitischen und christlichen Spinner am Golf oder in den USA angewiesen zu sein. Logistisch der richtige Weg, da man die gleichen Prinzipien anwenden kann, die für bereits bestehende Benzin/Diesel/Erdgastankstellen zutreffen.
Was bekommt der Toyota Kunde für 50.000,00 EUR?
500km Reichweite 2 Minuten Tankzeit an jeder Wasserstofftankstelle
Drehen wir nun den Spiess um und fragen "Tesla's/Nissan's Elektroauto: der energetisch und politisch richtige Weg?"
Was bekommt der Tesla Kunde für 65.740,00 EUR? http://www.teslamotors.com/de_DE/models/design (http://www.teslamotors.com/de_DE/models/design)
390km Reichweite 7 Stunden Ladezeit zu Hause/an öffentlicher Ladesäule mit Standardstecker 3,5 Stunden Ladezeit mittels Doppellader (zusätzlich 1.400,00 EUR Aufpreis) 43 Minuten Ladezeit an einem Tesla eigenen Supercharger (zusätzlich 2.100,00 EUR Aufpreis)
Was bekommt der Nissan Kunde für 29.690,00 EUR? http://www.nissan.de/etc/medialib/nissaneu/_DE_de/_Brochures/Electric_Vehicles/103927.Par.36631.File.pdf (http://www.nissan.de/etc/medialib/nissaneu/_DE_de/_Brochures/Electric_Vehicles/103927.Par.36631.File.pdf)
199km Reichweite 12 Stunden Ladezeit zu Hause 8 Stunden Ladezeit zu Hause mit von Nissan installierter Ladestation zu Hause 40 Minuten an einer öffentlichen Ladesäule
Die Frage kann sich jetzt jeder selbst und individuell beantworten. Und nochmal für diejenigen, die es noch immer nicht Verstanden haben. Mietwohnung/Parken im öffentlichen Raum = kein Stromanschluss/kein Stromzähler = Auto bewegt sich kein Stück weit mehr.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: kiwi1702 am 04. Juli 2014, 19:48
Was bekommt der Tesla Kunde für 65.740,00 EUR? http://www.teslamotors.com/de_DE/models/design (http://www.teslamotors.com/de_DE/models/design)
Was bekommt der Nissan Kunde für 29.690,00 EUR? http://www.nissan.de/etc/medialib/nissaneu/_DE_de/_Brochures/Electric_Vehicles/103927.Par.36631.File.pdf (http://www.nissan.de/etc/medialib/nissaneu/_DE_de/_Brochures/Electric_Vehicles/103927.Par.36631.File.pdf)
Und was bekommt der Dacia Kunde für 6.890,- €? ;)
ca. 1000 Kilometer (mit Diesel sogar um die 1500) 2 Minuten Tankzeit an jeder Dorftankstelle
Was ist nun das schlüssigste Konzept für den Endverbraucher?
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: happyyaris am 04. Juli 2014, 19:55
Irgendwie wird es vom Kunden schon bezahlt, sei es über die Grundgebühr für den Stromanschluss oder über die Netznutzungsgebühren. Schnelladen muss man nicht unbedingt und wenn, dürfte es kaum das dreifache kosten, die Anschlussleistung auf das dreifache aufzubohren. 30kW sind bei einer aktuell typischen Batteriekapazität von 25 kW schon ganz ordentlich.
Wenn ich mal gerade rechne:
Zumeist sind Haushalte mit 3 x 35A x 240 V abgesichert. Das sind dass 25 kW, ab der die NEOZED-Schmelzsicherungen sich verabschieden (schmelzen). Einen Akku mit 25 kWh hätte man damit in einer Stunde aufgeladen. 30 KW wäre pro Phase etwa 42A. Wobei die Energieversorger bei ihrer Netzplanung nicht davon ausgehen, dass alle hHaushalte den maximalen Strom anfordern. Es gibt natürlich auch Haushalte, die mit 3 x 63 A x 240 V angeschlossen sind = 45 kW.
Ich würde meinen Netzanschluss beim Laden nicht mit mehr als 30A = ca. 22 KW belasten wollen. Ich würde ja auch gerne noch meine Haare föhnen dürfen und die Waschmaschine laufen lassen, während das Auto lädt.....
Ich frage mich, was die in unseren Strassen verlegten Leitungen maximal abkönnen. Wenn da in einer Strasse -zig Autos stehen mit Ladestationen, die pro Phase 42A ziehen, ist das schon ganz schön heftig, da der Dauerladestrom ziemlich hoch ist..........
Derzeit alles (noch) kein Problem. Es gibt nur wenige E-Autos.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: manu54 am 04. Juli 2014, 21:33
Ich frage mich, was die in unseren Strassen verlegten Leitungen maximal abkönnen. Wenn da in einer Strasse -zig Autos stehen mit Ladestationen, die pro Phase 42A ziehen, ist das schon ganz schön heftig, da der Dauerladestrom ziemlich hoch ist.......... Derzeit alles (noch) kein Problem. Es gibt nur wenige E-Autos.
Soo viel können die verlegten Leitungen nicht ab. Zumal, wenn man bedenkt, dass die ja nicht alle 2 Jahre erneuert werden und teilweise schon 40 oder 50 Jahre im Boden liegen. Nehmen wir als Beispiel doch einfach mal eine ganz normale, voll ausgebaute Straße in der Stadt. Da stehen seit 60 Jahren links und rechts je 10 Häuser. Jedes Haus hat(wenig gerechnet) im Durchschnitt 5 Wohnungen, sprich Haushalte. Das sind nach Adam Riese 2*10*5 = 100 Haushalte. Jeder Haushalt ist mit 3*35A abgesichert. Die Rechnung ist sehr großzügig, da hier sehr häufig noch minimale Uralt-Installationen(oft 1*25A in Altbauten) vorherrschen. Das wären bei einer 100% Zuleitung schlappe 3*3500A. Derartige Leitungen wird kein Energieversorger im Boden verbuddeln. Die rechnen da mit einem Gleichzeitigkeitsfaktor für Vollauslastung von maximal 20%. Also liegen Leitungen im Boden, die gerade mal 3*700A abkönnen.
E-Autos verkaufen sehr sich gut. Jetzt lassen wir mal von den 100 Haushalten nur 20 Leute auf 'E' umsteigen und jeder will über Nacht sein 'Heiligs Blechle' aufladen. Anhand der, in bisherigen Posts bereits mehrfach genannten, benötigten Ströme/Leistungen kann sich jeder den Strombedarf bei Nacht ausrechnen. Wer weiter rechnen will, kann das jetzt auf eine ganze Stadt.. ein ganzes Bundesland vielleicht sogar ganz Deutschland? ausdehnen.
"Ok, dann graben wir die Strasse(hat eh zuviele Schlaglöcher) auf und verlegen stärkere Leitungen." Tja, das allein nutzt leider nichts! Denn immer mehrere Straßen hängen an einer Trafostation, die auf die bisherige Struktur ausgelegt ist und deren eingeplante Reserven nach xx Jahren Betriebszeit schon längst anderweitig vergeben wurden. Zumal auch die Trafos wiederum auf einen Gleichzeitigkeitsfaktor der einzelnen, angeschlossenen Stränge ausgelegt werden. Also wäre eine neue Trafostation fällig. Lieferzeit für solche Trafos so ca. 6 Monate aufwärts, wenn nicht zuviele gleichzeitig bestellt werden. Nächstes Problem: werden die Niederspannungstrafos gegen stärkere getauscht, wird es wiederum auf der Mittelspannungsseite eng. Und so zieht sich das durch bis zu den großen Umspannstationen und letztlich zu den Kraftwerken. (Nicht vergessen: Lieferzeit für Großtrafos im Normalfall bei 1-2 Jahren)
"Schalten wir einfach unsere AKWs wieder ein. Da stehen doch noch ein paar unnütz in der Landschaft. Das nutzt leider nichts, da zwar auch Energie an sich fehlen wird, aber die mangels unzureichender Struktur der Mittel-/Niederspannungsnetze gar nicht zu den Verbrauchern gebracht werden könnte.
Wer verkabelt Deutschland freiwillig komplett neu?
Ach ja, noch ein kleiner Punkt: Es wird hier immer wieder vom günstigen Nachtstrom geredet? Sorry, wir haben hier eine recht aggressive Marktwirtschaft. Ich möchte das EVU sehen, das sieht, dass die Leute bei Nacht auf -viel- Strom angewiesen sind und ganz sozial weiterhin billigen Nachtstrom anbietet! Die Nachfrage regelt den Preis! Bisher ist/war Nachtstrom nur so 'billig', weil die EVUs nicht wussten, wohin nächtens mit dem überschüssigen Strom aus den Grundlastkraftwerken(Atom-/Kohlekraftwerke).
Die ganze Versorgungsproblematik dürfte unter anderem einer der Hauptgründe für den Paradigmenwechsel bei Toyota sein. Die Leute dort können vermutlich auch ganz gut rechnen. Und sie wissen auch, dass nicht jedes Land auf dem Weltmarkt eine derart -relativ gute, stabile- Energieversorgung wie Mitteleuropa hat. ;-)
lG Manuela (die sich die ersten, eigenen Brötchen damals in der Starkstromtechnik verdient hat)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: ganderpe am 04. Juli 2014, 21:34
@kaizenDo: Zitat: ...christlichen Spinner... Ende Zitat.
In einer Diskusion wie dieser wäre es von Vorteil, respektvoll miteinander umzugehen.
Ich verzichte auf eine Äusserung auf diesem Niveau.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: kiwi1702 am 04. Juli 2014, 21:51
Danke Manuela für deinen Beitrag - einige dieser einfachen wie logischen Argumente hatte ich noch garnicht in Betracht gezogen. Manchmal braucht es erst Leute vom Fach, um die ein oder andere Entwicklung ansatzweise nachvollziehen zu können.
Allerdings frage ich mich dann wiederum, warum man erst großartig in Sachen E-Mobilität und Brennstoffzelle forscht anstatt in Richtung ökologisch einwandfreie Treibstoffe für herkömmliche Verbrennerautos zu forschen um vorhandene Technik "sauber" zu machen. So etabliert man wieder zwei verschiedene Techniken und sorgt dafür, dass bereits Vorhandenes über kurz oder lang obsolet ist. Wo ist der Sinn dieses Aufwandes? (außer Reibach&Söhne)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wanderdüne am 04. Juli 2014, 22:12
Wir sollten Bedenken, dass wir von einer sich entwickelnden Technologie sprechen, bei den E-Fahrzeugen und Ladestationen. Wir brauchen erst einmal keine Lösung in den Städten für ALLE, sondern nur wenige Lademöglichkeiten für die Vorreiter. Und dann wird es sich entwickeln und es wird bessere Lademöglichkeiten geben (Laden am Supermarkt, Laden beim Friseur, Laden beim Restaurant, beim Autohändler (Audi macht es so), Mietshäuser mit Ladestationen in der Tiefgarage, Ladestation im Parkhaus, Neubauten mit Ladestationen, usw.)
Die Argumentation: wie sollen denn alle in meiner Straße Ihr Auto anschließen? ...ist eine Killerfrage. Wenn alle heute nach Hessen ziehen würden, wären nicht genug Schulen für die Kinder da. Aber es werden nicht alle nach Hessen ziehen. Oder wenn alle nur Benziner fahren würden, was machen wir dann mit dem Diesel aus der Raffinerie? So hat ein technisch bestens gereinigter Diesel seinen Platz. Und so wird es auch mit dem Aufladen in den Mietbezirken sein. Es wird Beginner mit Einzellösungen geben und dann wird es sich langsam entwickeln. Schließlich liegen an jedem Hausanschluss und an den Straßenlaternen genügend dicke Kabel im Boden.
Gegenüber der E-Mobilität ist die Wasserstofftechnologie ein Exotenweg. Wenn dort die anderen Hersteller nicht aufspringen und auch Wasserstofffahrzeuge anbieten, wird sich die aufwendige Infrastruktur mit Transport und Lagerung unter Hochdruck nicht entwickeln. Vor allem, wenn sich wie jetzt die E-Ladestruktur entwickelt.
Der einzige Vorteil ist die gewohnte Tankzeit. Dies aber auch nur, wenn das gewohnte Netz der Tankstellen umgestellt ist. Wenn ich erst 20 km fahren muss, um die Tankstelle zu erreichen, kann ich auch 30 min. E-Tanken. Für viele ist das heute schon dichtere, wachsende, einfacher zu installierende E-Ladenetz in Summe näher und einfacher zu erreichen. Vielleicht wird es ja ganz angenehm die 20 Minuten Ladezeit beim Kaffee und in Ruhe zu verbringen?
Warum soll man also noch auf so eine ineffiziente Energiekette setzten, wenn man den Strom direkt in Batterien laden kann? Nur weil die alte Struktur und Technologie des Automobils hier weiter Verwendung finden kann. Tesla und BMW machen vor, wie ein echtes Umdenken des Automobilen Konzepts aussieht.
Also, energetisch der falsche Weg.
Ob die E-Mobilität der politisch richtige Weg ist, entscheiden wir alle. Und da wird leider dann doch wieder Mutti gewählt und man wundert sich, dass nichts voran geht und keine Ideen da sind. Politisch sind wir immer selber schuld.
Zum Ende der fossilen Brennstoffe: die Steinzeit ist auch nicht durch Mangel an Steinen zu Ende gegangen - es gab einfach etwas Besseres und so wird meiner Ansicht nach auch das fossile Energiezeitalter enden.
Wanderdüne
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Cillian am 04. Juli 2014, 22:17
anstatt in Richtung ökologisch einwandfreie Treibstoffe für herkömmliche Verbrennerautos zu forschen um vorhandene Technik "sauber" zu machen.
Warum sollte man weiterhin Dinge verbrennen, um vorwärts zu kommen? Verbrennung ist immer dreckig und niemals nachhaltig. Das Hungerproblem unserer Welt ist noch nicht gelöst, da brauchen wir auch nicht darüber nachzudenken irgendwelche Pflanzen zu verbrennen. Nachhaltig ist nur die Nutzung der Energien, die uns aus dem All zugeführt werden. Der große Energielieferant für uns ist die Sonne, deren Energie kann man durch Windkraft, Wasserkraft und Solarenergie nutzen. Alles andere ist langfristig gesehen Käse, weil wir unseren Planeten aufbrauchen. Jener erzeugt nunmal keine Energie (die Sonne streng genommen auch nicht, ich weiß)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 04. Juli 2014, 22:23
Auf die nachzuladende Akku-Kapazität wird man noch den Ladewirkungsgrad (80 ... 95%) und den abfallenden Verlauf der Ladekennlinie bis zu Volladung aufschlagern müssen, was jedoch bei einem über Nacht verfügbarem Anschluss wenig stört.
Ich denke, dass Schnelladestationen Zuhause teuer sind, dafür bräuchte man tatsächlich eine leistungsstarke externe Ladeelektronik. Diese könnte jedoch, auch im eigenen Haus, den Ladestrom so steuern, dass die Sicherung niemals kommt. Alternativ müsste man die vorhandene Anschlussleistung vergrößern, geht bei Bedarf bis 3 x 200 A = 125 kW: http://www.stadtwerke-hildesheim.de/hildesheimGips/Hildesheim/evi-hildesheim.2.de/Netz/Hausanschluesse/Kostenermittlung/Kostenermittlung/Merkblatt-Hausanschluesse-Kosten.pdf (http://www.stadtwerke-hildesheim.de/hildesheimGips/Hildesheim/evi-hildesheim.2.de/Netz/Hausanschluesse/Kostenermittlung/Kostenermittlung/Merkblatt-Hausanschluesse-Kosten.pdf)
Oben wird jedoch alternativ vorgeschlagen, zum Laden einen einfachen Stromanschluss mit eigenem Zähler und Anschluss vorzusehen, so wie zum Bau kleinen Einfammilienhauses. Das sollte doch gehen, auch wenn neue Kabel in die Erde verbuddeln nicht ganz billig ist. Ein Parkplatz, ein Stromanschlußkasten mit abschließbarer Steckdose, 230 Volt * 16 A = 8 Stunden Ladezeit, fertig.
Für öffentlich zugängliche Ladestationen mag das mit dem Schnelladen anders aussehen: http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/tesla-supercharger-im-test-auf-deutscher-autobahn-a-939970.html (http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/tesla-supercharger-im-test-auf-deutscher-autobahn-a-939970.html) http://www.automobil-produktion.de/2014/05/tesla-on-tour-tesla-supercharger-in-deutschland/ (http://www.automobil-produktion.de/2014/05/tesla-on-tour-tesla-supercharger-in-deutschland/)
Scheinbar haben die Tesla-Ladestationen eigene Solarzellen und einen Batteriespeicher, das dürfte sie ziemlich teuer machen.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: happyyaris am 04. Juli 2014, 22:31
Die ganze Versorgungsproblematik dürfte unter anderem einer der Hauptgründe für den Paradigmenwechsel bei Toyota sein. Die Leute dort können vermutlich auch ganz gut rechnen. Und sie wissen auch, dass nicht jedes Land auf dem Weltmarkt eine derart -relativ gute, stabile- Energieversorgung wie Mitteleuropa hat. ;-)
lG Manuela (die sich die ersten, eigenen Brötchen damals in der Starkstromtechnik verdient hat)
Danke für Deine qualifizierte Betrachtung! Schön jemanden hier zu haben, der nicht spekulieren muss (wie ich), sondern sich auskennt ;-)
Ich gehe davon aus, dass bei Toyota sich ganze Abteilungen Scenarios zum Einsatz von E-Autos und Brennstoffzellen überlegt haben und Vor- und Nachteile gegenüber gestellt haben. Ich glaube kaum, dass man so etwas Grundlegendes wie Abkehr vom E-Auto ohne triftigen Grund entscheidet.
Toyota hat schon früher Weitblick beim Festhalten am HSD-System bewiesen und hat jetzt mit dem Auris und Yaris Hybrid endlich den Absatz, den Toyota braucht, um nach der teuren Entwicklung gute Gewinne einzufahren.
Das E-Auto könnte also leider wegen des Problems der Stromversorgung der Ladestationen am eigenen Erfolg zu Grunde gehen. Dann hoffen wir mal, dass die Akkus nicht zu schnell günstig werden, weil bei einem Boom der E-Autos die Energieversorger nicht mehr mitkommen.
Das ganze könnte sich aber auch selbst regulieren, so dass es beim E-Auto zu keinen Problemen kommt, indem die Energieversorger den Strom für E-Autos wesentlich teurer machen. Dann wird es automatisch weniger Kunden geben, die E-Autos kaufen, weil der Betrieb zu teuer wird.
Meine Einschätzung ist auch, dass die Energieversorger bei starker Nutzung in der Nacht den Strom in der Nachtzeit eher teurer als günstiger machen. Angebot und Nachfrage. Es könnte sein, dass ein Energieversorger bzw. die Netzversorger (Betreiber der Stromleitungen) einen Haushalt sehr hohem kontinuierlichen Energiebedarf dies zusätzlich bezahlen lässt, weil durch diesen Kunden das Stromnetz stärker belastet wird. Dann bezahlt man irgendwann evtl. die Grundgebühr nicht mehr nach maximaler Anschlussleistung, sondern zusätzlich nach durchschnittlicher tatsächlich genutzter Leistung.
Demnach könnte es sich für den Verbraucher auszahlen, wenn er sein E-Auto nicht schnell, sondern langsam lädt. Für Besitzer von Häusern könnten sich dann auch zukünftig wieder Photovoltaik-Anlagen mit Akku-Zwischenspeichern lohnen, wenn diese ein E-Auto einsetzen wollen. Das E-Auto könnte so der Photovoltaik-Anlagen wieder zu einem Boom verschaffen.
Alles höchst interessant. Es gibt so viele Faktoren bei diesem Planspiel, dass man unmöglich vorhersagen kann, was wirklich passiert.
Der Weg für Toyota scheint m.E. erst mal richtig, egal ob dies energetisch richtig ist oder nicht. Mit der Brennstoffzelle kann man in einem Segment Marktführer werden, welches guten Profit einfährt. Dieser Markführer kann man bei E-Autos nicht so einfach werden. Da spielen viele andere mit und zudem ist Toyota massiv von den Akkuherstellern wie Panasonic abhängig. Eigene Akkus stellt man ja nicht her. Wenn sich herausstellt, dass die Brennstoffzelle doch nicht so gut läuft, ist das für Toyota auch kein riesiges Problem. Man ersetzt in den Brennstoffzellenautos die Brennstoffzelle durch Akkus und ist schon fast fertig. Dann ist man eben kein Marktführer in diesem Segment, kann aber trotzdem gute E-Autos anbieten.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 04. Juli 2014, 22:34
Ich habe den Thread nicht mehr verfolgt, daher wurde die Frage vielleicht ja schon beantwortet:
Wieviele Wasserstofftankstellen sind denn im Juni neu in Betrieb genommen worden?
Bei Stromtankstellen in der Schweiz werden wir ja glücklicherweise auf dem laufenden gehalten: http://forum.hybrid-piloten.de/index.php?topic=3841.msg62970;topicseen#msg62970 (http://forum.hybrid-piloten.de/index.php?topic=3841.msg62970;topicseen#msg62970)
Das BSZ-Auto mit 50.000Euro zu beziffern ist wohl genauso falsch wie wenn ich jetzt mit 100.000 Euro dagegen halten würde. Man darf nicht so naiv sein zu glauben dass die japanischen Preisprognosen zu 100% auf Deutschland zutreffen. Das passte auch auf den Prius nicht. Am besten mit dem gleichen Aufschlag rechnen für Transport, Zoll, MWSt. plus wie bei aktuellen Modellen einen Europa- und Deutschlandzuschlag berücksichtigen.
Daher, wer sich alls Mieter kein Haus kaufen kann der wird meines Erachtens auch nicht die Euros für ein BSZ-Auto zusammen bekommen.
Wenn ich ein H2-Auto hättte wüßte ich jedenfallls wohin der regelmäßige Wochenendausflug geht: 70km zur H2-Tankstelle.
Bis August, dann kann man ja wieder fragen wieviele H2-Tankstellen neu aufgemacht haben. Bitte mal um genaue Zahlen. Oder sollen die Millionäre ein Auto ohne Betriebsmöglichkeit kaufen?
Auf die Studien mit den Energieverlusten bis zur Tankstelle geht niemand der H2-Befürworter ein. Ich schließe daraus, dass in absehbarer Zeit diese keine billigeren Alternativen kennen und die traurige "Energievernichtung" bei der H2-Kette akzeptieren.
Jedenfalls freue ich mich dass der Wirkungsgrad meines Prius ziemlich gut ist...
Gruß alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 04. Juli 2014, 22:34
@ganderpe
Ich glaube Du hast nicht ganz verstanden was ich meinte, darum folgt nun eine anschauliche Erklärung
Auf den da (http://www.americanpopularculture.com/htdocs/assets/george_w_bush73.jpg), den da (http://news.bbc.co.uk/olmedia/1555000/images/_1555349_donald_rumsfeld_300afp.jpg), den da (http://rightweb.irc-online.org/images/uploads/dick-cheney.jpg), den da (http://www.huffingtonpost.com/theblog/archive/paul_wolfowitz.jpg), den hier (http://thecatholicbeat.sacredheartradio.com/wp-content/uploads/2014/06/Barack-Obama-flags.jpg), den hier (http://images.politico.com/global/2012/10/121002_biden_sexyback_605_ap.jpg), die da (http://www.wesprout.com/wp-content/uploads/2011/04/SarahPalin.jpg) und deren Anhang wie die da (http://www.neuepresse.de/var/storage/images/np/hannover/meine-stadt/cebit-rundgang-neues-handy-fuer-merkel/34883989-1-ger-DE/CeBIT-Rundgang-Neues-Handy-fuer-Merkel_ArtikelQuer.jpg) oder den hier (http://www.deutschlandfunk.de/media/thumbs/e/e4a7346f001950f0b01de0a5e1fdfe4bv2_max_396x297_b3535db83dc50e27c1bb1392364c95a2.jpg) möchte ich vollumfänglich und endgültig verzichten.
Wenn Du bei diesen Leuten Respekt oder Niveau gefunden hast, lass es mich wissen ;)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: kiwi1702 am 04. Juli 2014, 22:38
Ob die E-Mobilität der politisch richtige Weg ist, entscheiden wir alle. Und da wird leider dann doch wieder Mutti gewählt und man wundert sich, dass nichts voran geht und keine Ideen da sind. Politisch sind wir immer selber schuld.
Würde ich so nicht unterschreiben, denn immerhin haben 60% (wovon 6 Millionen Stimmen unter den Teppich gekehrt wurden) NICHT Obamas rechte Hand gewählt. Und dann war da noch Horst Seehofer der sagte: "Die die gewählt wurden haben nichts zu entscheiden und Die die was entscheiden wurden nicht gewählt"
Das Hungerproblem unserer Welt ist noch nicht gelöst, da brauchen wir auch nicht darüber nachzudenken irgendwelche Pflanzen zu verbrennen.
Naja, das Hungerproblem liese sich auch anders lösen, aber da werden die Freunde der Massentierhaltung und des überzogenen Fleischgenusses ihr Veto einlegen.
Zitat
Nachhaltig ist nur die Nutzung der Energien, die uns aus dem All zugeführt werden. Der große Energielieferant für uns ist die Sonne, deren Energie kann man durch Windkraft, Wasserkraft und Solarenergie nutzen.
Auch richtig. Aber wie nachhaltig ist es diese Energien mit Autos zu verschleudern, welche weit über einer Tonne Gewicht mit sich rumschleppen? Wäre es nicht auch sinnvoll die Leistung von PKW's zu limitieren, anstatt damit Energie sinnfrei zu verschleudern? Vielleicht sollte vor einer Komplettumstellung von Mobilitätskonzepten erst einmal an das Einsparen von Energie gedacht werden - dann wäre es sicher auch weniger dramatisch, an der Verbrennertechnik festzuhalten, wenn man dazu noch eine CO2-neutrale Herstellung des - vorzugsweise nicht aus fossilen Energieträgern bestehenden - Treibstoffs entwickeln würde.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wanderdüne am 04. Juli 2014, 22:50
"Ok, dann graben wir die Strasse(hat eh zuviele Schlaglöcher) auf und verlegen stärkere Leitungen."
Wer verkabelt Deutschland freiwillig komplett neu?
So weit ich mich erinnere, haben wir Deutschland wegen Sch.... mehr Fernsehen einmal neu verkabelt und tun es gerade nochmal wegen schnellerem Internet.
Sind wir denn bescheuert, dass wir es wegen der Umwelt dann nicht tun? ... Oder denken, dass es sich deswegen nicht lohnt?
Die Wanderdüne
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: happyyaris am 04. Juli 2014, 22:53
Daher, wer sich all Mieter kein Haus kaufen kann der wird meines Erachtens auch nicht die Euros für ein BSZ-Auto zusammen bekommen.
Ein Haus oder eine Wohnung zu mieten bedeutet nicht, dass man zu wenig Geld für ein Haus oder ein Brennstoffzellenauto hat. Manche wollen auch kein Haus haben oder setzen ihre Prioritäten eben anders. Ich sehe auch Audi A6, und Mercedes E-Klasse vor Mietshäusern. Auch Mieter haben Jobs, bei denen Dienstwagen gestellt werden. Häufig können sie dabei selbst entscheiden, welches Auto sie haben wollen. Unterschätze nicht die Kaufkraft von Mietern. Während Häuslebauer noch ihre Kredite abzahlen kaufen diese bereits....
Die E-Autos sind auch nicht gerade ein Schnäppchen. Wenn man hier von einer Preisreduktion ausgeht, warum dann nicht auch beim Brennstoffzellenauto?
Zitat
Wenn ich ein H2-Auto hättte wüßte ich jedenfallls wohin der regelmäßige Wochenendausflug geht: 70km zur H2-Tankstelle.
Wenn Du wirklich 70 km zur H2-Tankstelle fahren müsstest, dann würdest Du kein Auto mit Brennstoffzelle kaufen. Entweder die H2-Tankstelle liegt auf dem Weg zur Arbeit oder das Auto wird nicht gekauft. Mein Tipp ist, dass neue H2-Tankstellen schneller entstehen als die Tesla-Supercharger. Sicherlich hat Toyota da noch ein Ass im Ärmel. Die habe sicherlich schon mit den potentiellen Anbietern von H2-Tankstellen geredet.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 04. Juli 2014, 22:57
Der Weg für Toyota scheint m.E. erst mal richtig, egal ob dies energetisch richtig ist oder nicht. Mit der Brennstoffzelle kann man in einem Segment Marktführer werden, welches guten Profit einfährt. Dieser Markführer kann man bei E-Autos nicht so einfach werden. Da spielen viele andere mit und zudem ist Toyota massiv von den Akkuherstellern wie Panasonic abhängig. Eigene Akkus stellt man ja nicht her. Wenn sich herausstellt, dass die Brennstoffzelle doch nicht so gut läuft, ist das für Toyota auch kein riesiges Problem. Man ersetzt in den Brennstoffzellenautos die Brennstoffzelle durch Akkus und ist schon fast fertig. Dann ist man eben kein Marktführer in diesem Segment, kann aber trotzdem gute E-Autos anbieten.
Meines Wissens produziert Toyota seine Akkus selbst, und zwar in einem 50/50 Joint Venture. Dass Toyota künftg BSZ herstellt bezweifele ich stark. In beiden Fällen muss man etwas von Chemie verstehen.
Toyota ist mit dem Brennstoffzellenauto abhängig von anderen Unternehmen wie nie zuvor: Irgendwoher soll der H2 kommen. Es werden sehr viele Milliarden Euro an Investitionen für die H2-Prodktionsanlagen benötigt. Die LKW-Branche braucht sicher allein 10 Jahre ab Start bis alleine die LKWs dafür hergestellt sind. Die H2-Marketingkollegen bezweifeln dass die Daimlers überhaupt genügend 875bar Transsportbehälter für die Montage auf dem LKW auf dem Markt finden. Vermutlich müssen diese Stahlbaufirmen erst neue millionenteure Fertigungsanlagen dafür bauen. Die 2 Mio. Euro für 1 Tankstelle sind dagegen ja Peanuts.
Übrigens, die e-Autos die heute schon fahren können alle offensichtlich auch wieder aufgeladen werden. Irgendwie klappt das schon jetzt für einige tausend Autos und das Netz hält locker mit. Ein H2-Auto habe ich in freier Natuur noch nicht gesehen. Bin mal gespannt. Ich bin mir ziemlich sicher dass der aktuell in den 7 Tankstellen verkaufte H2 aus Erdgas produziert wird. Das wird auch in Zukunft so sein, weil die Elektrolyse auch bei verschenktem Strom viel zu teuer ist und es auch zukünftig sein wird. Es ist eben eine kaum skalierbare Technologie.
Die Preise werden in der Nacht teilweise negativ, d.h. die Versorger wären froh wenn sie den Strom besssser los werden würden.
Gruß alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: happyyaris am 04. Juli 2014, 22:59
So weit ich mich erinnere, haben wir Deutschland wegen Sch.... mehr Fernsehen einmal neu verkabelt und tun es gerade nochmal wegen schnellerem Internet.
Sind wir denn bescheuert, dass wir es wegen der Umwelt dann nicht tun? ... Oder denken, dass es sich deswegen nicht lohnt?
Habe ich in den letzten 30 Jahren nicht aufgepasst? Wann wurden denn in den letzten 30 Jahren zum Endverbraucher neue Leitungen gelegt? Mag sein, dass dies im Osten der Republik passiert ist, aber überwiegend nicht in den alten Bundesländern.
Die Telekomleitungen zum Endkunden sind uralt und werden nur durch die DSL-Modemtechnik von der Telekom am Leben erhalten. Die Kabel der Kabelanschlüsse sind auch zumeist mehr als 20 Jahre alt. Wenn das alles so einfach wäre, hätten die Telekomanbieter schon lange Glasfaser in die Häuser gelegt. Statt dessen will die Telekom jetzt mit Vectoring die Republik beglücken.....
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: hybrid am 04. Juli 2014, 23:01
Ich komme ja ausm Erdgasbereich, da bekommt man auch immer zu hören "zu hoher Preis", "zu geringe Tankstellendichte", "hoher Druck" und "zu geringe Reichweite". Diese Probleme bestehen, in z.T. deutlich stärkerer Form auch beim Wasserstoffauto.
Preis: Ein Erdgaser kostet ca. 2000-3000 EUR mehr als ein regulärer Benziner -> Diesen Aufpreis sind viele schon nicht bereit zu zahlen.
Tankstellendichte: Deutschlandweit über 900, bei H2 sinds aktuell gradmal 57. Wenn 900 Tankstellen vielen ein schon zu dünnes Tankstellennetz ist, dann der Bestand an H2-Tankstellen auch für einige Zeit.
Druck: Wer bei 200 Bar Angst hat, der wird sich bei 700 Bar sicherlich nicht wohler fühlen.
Reichweite: 400-500km sind drin, ebenso wie beim H2-Auto. Erwartet werden aber Reichweiten eines Diesels.
Nimmt man jetzt noch dazu, dass die Treibstoffkosten (Golf ca. 3,75 EUR/100km) bei Erdgas deutlich günstiger als derzeitig bei Wasserstoff sind dann kann ich mir nicht vorstellen, dass der Marktanteil an Wasserstoffautos in den nächsten Jahren über den von Erdgasautos (0,2%) steigen wird. Dabei hat man mit dem Erdgasauto schon heute die Möglichkeit bezahlbar und CO2-Neutral (mit Biogas) zu fahren.
Grüße
Fabian
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: happyyaris am 04. Juli 2014, 23:05
Meines Wissens produziert Toyota seine Akkus selbst, und zwar in einem 50/50 Joint Venture. Dass Toyota künftg BSZ herstellt bezweifele ich stark. In beiden Fällen muss man etwas von Chemie verstehen.
Ich meinte die Akkuzellen. Das sind für mich die Akkus. Klar baut Toyota die Akkupacks wie die anderen Automobilhersteller aus eingekauften NIMH- und Lithium-Ionen-Akkuzellen selbst zusammen. Der wesentliche Teil beim E-Mobilen sind aber "Lithium-Ionen-Akkuzellen", die m.E. von wenigen Herstellern wie Panasonic kommen. Ich kenne keinen Automobilhersteller, der Lithium-Ionen-Akkuzellen selbst herstellt. Die hängen meines Erachtens nach am Tropf der Akkuhersteller.
Evtl. habe ich das nicht richtig rübergebracht.
Hast Du dazu eine Quelle, dass Toyota Lithium-Ionen-Akkuzellen selbst herstellt? Würde mich stark wundern.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: manu54 am 04. Juli 2014, 23:39
Allerdings frage ich mich dann wiederum, warum man erst großartig in Sachen E-Mobilität und Brennstoffzelle forscht anstatt in Richtung ökologisch einwandfreie Treibstoffe für herkömmliche Verbrennerautos zu forschen um vorhandene Technik "sauber" zu machen. So etabliert man wieder zwei verschiedene Techniken und sorgt dafür, dass bereits Vorhandenes über kurz oder lang obsolet ist. Wo ist der Sinn dieses Aufwandes? (außer Reibach&Söhne)
Bei unserem Weltwirtschaftssystem ist "Reibach&Söhne" grundsätzlich immer die stärkste Triebfeder. Das ist mal so sicher wie das Amen in der Kirche.
Verschiedene Techniken? Why not? Nennen wir es Engine-Diversity, also Antriebsvielfalt. Jede einzelne Technik (ausser Verbrennern, die auf fossilen und pflanzlichen Quellen basieren) hat ihre ganz speziellen Vor- und auch Nachteile. Weshalb also nicht die Wahlmöglichkeit schaffen, sich genau DIE Technik auszusuchen, die am Besten auf die persönlichen Bedürfnisse und das vorgegebene Umfeld passt?
Ich bin mir recht sicher, dass in absehbarer Zeit als 3. Antriebsmöglichkeit noch ein auf H² basierender Verbrenner hinzukommt. Die einzige Verbrennung, bei der nichts als reines H²O(Wasser) zum Auspuff herauskommt. Ok, mit geringen Spuren von Motorenöl zur Geschmacksverbesserung. ;-) Da dürfte noch recht viel Entwicklungspotential stecken. Muss ein Verbrenner zwangsweise mit Hubkolben arbeiten? Eventuell wieder Kreiskolben oder ist vielleicht eine Turbine zweckmäßiger? Lassen wir uns überraschen, welche Suppe uns die Entwicklungslabors kochen.
Was spricht dagegen, dass die Tankstelle der Zukunft eben kein Benzin/Diesel mehr 'ausschenkt', sondern nur noch H2 und auf einer Parkfläche zusätzlich noch ein oder mehrere Schnelllademöglichkeiten anbietet? Tankstellen lassen sich auch von der Stromversorgung her normalerweise einfacher aufrüsten als ältere, gewachsene Wohnstrukturen.
Nichts spricht bei einem Antriebsmix dagegen, dass für den reinen 'E'-Anteil überall wo es ohne großen Aufwand möglich ist, zusätzliche Schnellladestationen entstehen. Parkhäuser, Firmen, Einkaufszentren usw. usw.
Die starre Fixierung auf eine einzige Möglichkeit, Alternative kann man ja nicht sagen, denn da gehören mindestens zwei Möglichkeiten dazu, dürfte so ziemlich die schlechteste von allen Lösungen sein.
Noch ein allgemeiner Tip: Man sollte Links, die in Bezug zur weiteren Erforschung der Wasserstoffproduktion, Transport und Lagerung stehen, nicht einfach ignorieren und den aktuellen Stand der Technik als das absolute Ende der Fahnenstange definieren.
Die für uns Menschen 'beste' Zukunft kann nur erreicht werden, wenn alle bereit sind, ihre Scheuklappen abzunehmen und den vor uns liegenden Weg in seiner ganzen Breite als Einheit zu sehen und zu erfassen.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 04. Juli 2014, 23:45
Die E-Autos sind auch nicht gerade ein Schnäppchen. Wenn man hier von einer Preisreduktion ausgeht, warum dann nicht auch beim Brennstoffzellenauto?Wenn Du wirklich 70 km zur H2-Tankstelle fahren müsstest, dann würdest Du kein Auto mit Brennstoffzelle kaufen. Entweder die H2-Tankstelle liegt auf dem Weg zur Arbeit oder das Auto wird nicht gekauft. Mein Tipp ist, dass neue H2-Tankstellen schneller entstehen als die Tesla-Supercharger. Sicherlich hat Toyota da noch ein Ass im Ärmel. Die habe sicherlich schon mit den potentiellen Anbietern von H2-Tankstellen geredet.
Die e-Autos liegen in einer anderen Preisdimension. Wie ich schon sagte, der Toyota wird in D nicht für nur lasche 50 k€ zu haben sein, wer das glaubt glaubt auch an den Weihnachtsmann. Dafür ist die Technologie viel zu teuer. Und Akkus sind deutlich billiger geworden mit den Stückzahlen. Aber die Akku-Stückzahlen spielten schon immer in einer anderen Liga als die der Brennstoffzellen.
Dass die H2-Tankstellen schneller entstehen war in der Vergangenheit falsch: Tesla hat erst jetzt mit Superchargern angefangen und es gibt schon heute viel mehr als von den vor vielen Jahren schon medienwirksam eingeweihten H2-Tankstellen. Aber wir können dann ja in ein paar Monaten die aktuellen Zahlen vergleichen. Wie gesagt, ein Tesla-Anschluß kostet nur einen Bruchteil einer H2-Tankstelle (so im 1-stelligen %-Bereich, von den restlichen H2-Kosten ganz schweigen.
Zu der H2-Tankstelle in Richtung Süden sind es gute 70km von mir, zu der nördlichen etwas weiter. Falls ich als Pendler auf die 4 Tagewoche reduzieren würde könnte ich sogar auch mal einen Wochenend-Tankausflug zu der nördlichen H2-Tankstelle machen.
Aber Du sagst ja sie werden kommen (ich wüßte allerdings nicht wer diese gewaltigen Kosten und Risiken übernehmen sollte), dann wäre am Wochenende auch der Odenwald oder der Pfälzer Wald wieder erreichbar. Oder ich fahre erst tanken und hole dann die Familie ab für den Ausflug in den Wald und (dass ich danach wieder arbeiten fahren kann) mache ich den gleichen Tank-Ausflug nochmal abends nach dem Odenwaldausflug. Ich glaube das wäre mir zu stressig und vom Zeitaufwand und vom Preis zu teuer.
Da würde ich dann ein e-Auto bevorzugen und mir im Odenwald ein gemütliches Restaurant suchen bei dem ich nachladen könnte (ich würde ja keinen 85kWh Tesla mit 500km Reichweite kaufen der das direkt von der Haustür aus schaffen würde).
Naja, wir sollten in regelmäßigen Abständen die Ist-H2-Tank-Situation checken und mit den e-Ladesäulen vergleichen. Dann weiß man schnell wohin die Reise geht denn wenn Toyota Autos verkaufen will muß ja was geschehen. Mehr als nur Marketingsprüche.
Gruß alupo
Gruß alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: ganderpe am 04. Juli 2014, 23:46
Hab mal den Leistungsbedarf beim Kochen gegoogled. Über den Mittag sind ja alle am Kochen. Man rechnet mit einem Leistungsbedarf von 4 kw. Gleichzeitigkeit nehme ich an sehr hoch. Frage ist welche Leistung ist gefordert beim Laden über Nacht, da muss es ja nicht schnell gehen. Angenommene aufzuladende Energie 12 kwh (das genügt für ca. 70 km). Zeitdauer des Ladevorganges 8 std. Das ergibt eine Leistung von 1.5 kw -> das ist nicht ganz die hälfte der benòtigten Leistung beim Kochen. Peter
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 04. Juli 2014, 23:54
Ich bin mir recht sicher, dass in absehbarer Zeit als 3. Antriebsmöglichkeit noch ein auf H² basierender Verbrenner hinzukommt. Die einzige Verbrennung, bei der nichts als reines H²O(Wasser) zum Auspuff herauskommt. Ok, mit geringen Spuren von Motorenöl zur Geschmacksverbesserung. ;-)
Wenn ich etwas "heiß" verbrenne, egal was, reagiert der Luftstickstoff mit dem Luftsauerstoff und wir haben die besonders bei Dieseln bekannt hohe NOx-Bildung. Dann wieder AdBlue danach :-(. Die Firma in der ich arbeite freut sich denn dadurch kann sie mit viel Wasser verdünnten Harnstoff zu Apothekerpreisen verkaufen. Das gibt dann zukünftig wenigstens tolle Bonizahlungen, denn mit Harnstoff ist kaum ein Geschäft zu machen. Übrigens, er wird auch indirekt Erdgas hergestellt, genauso wie die Kohlensäure im Bier.
Gruß alupo Ein Kreiskolbenmotor ist aufgrund der Geometrie seines Verbrennungsraumes schlecht für die Abgaswerte. Ob da noch was kommt bezweifele ich stark.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: ganderpe am 04. Juli 2014, 23:59
Ein Verbrenner hat sicher einen schlechteren Wirkungsgrad als eine Brennstoffzelle mit eMotor...? Zudem kann er nicht rekuperieren.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: manu54 am 05. Juli 2014, 00:18
Ein Verbrenner hat sicher einen schlechteren Wirkungsgrad als eine Brennstoffzelle mit eMotor...? Zudem kann er nicht rekuperieren.
Kann er nicht? Dann belügt mich aber die Leistungsanzeige meines Yaris mit Verbrennungsmotor. ;-)
Ich habe nie behauptet, dass ein z.B. H²-Verbrenner exakt so funktionieren muss wie ein Benzin-, Diesel- oder herkömlicher Gas/LPG-Verbrenner. Nicht das umfrickeln vorhandener, alter, ausgelutschter Techniken auf neue Treibstoffe ist gefragt, sondern die Entwicklung wirklich NEUER Konzepte. Nur leider werden heutzutage, vorzugsweise hier in Deutschland, innovative Leute mit Ideen erst mal in der Luft zerrissen und ihre Ideen niedergemacht, weil der erste Labortyp es wagt, aus dem Stand weniger als 175% Wirkungsgrad zu bringen. Zum Glück war die Menschheit in der Vergangenheit nicht auch schon so. Denn in diesem Fall wäre nicht einmal das erste Rad gebaut worden, weil es als Einzelstück nicht wirtschaftlich war. ;-) Wobei man es später dann sogar geschafft hat, ein einzelnes Rad in Form einer Schubkarre einer sehr sinnvollen Verwendung zuzuführen.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 05. Juli 2014, 01:03
Also, wenn die rein kompforttechnischen Nachteile der Akku-Fahrzeuge soo indiskutabel wären, könnte es diese Meldung nicht geben: http://insideevs.com/norway-sales-report-still-space-p/ (http://insideevs.com/norway-sales-report-still-space-p/) . 20% Marktanteil haben die in Norwegen erreicht. Warum? Weil sie dort, im Vergleich zu den Verbrennern, billiger sind als bei uns.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 05. Juli 2014, 01:22
Kann er nicht? Dann belügt mich aber die Leistungsanzeige meines Yaris mit Verbrennungsmotor. ;-)
Zitat
Der Verbrenner kann es auch wirklich nicht (u.a. deshalb Auto V1.0). Es ist der E-Teil des Hybriden der es kann. Auch eine BSZ kann es nicht. Sie funktioniert sogar nur als e-Hybrid mit einem großen Akku. Und dieser Teil kann es dann
.... Nur leider werden heutzutage, vorzugsweise hier in Deutschland, innovative Leute mit Ideen erst mal in der Luft zerrissen und ihre Ideen niedergemacht, weil der erste Labortyp es wagt, aus dem Stand weniger als 175% Wirkungsgrad zu bringen.
Zitat
Innovative nicht, aber was ist an der alten H2-Technologie den innovativ? Alte Hüte, neu marketingmäßig verpackt. Klappt ja teilweise auch bis zur "Marktreife". Der Ampera wird im Vergleich zu Toyotas BSZ-Auto ja gigantische Absatzzahlen vorweisen. 175%, naja, der Energieerhaltungssatz sollte schon eingehalten werden bzw. er wird es eben immer, leider :-(. Also keine 175%. Schlimm finde ich es dass es bei H2 nur 25% sind und keine Aussicht auf Besserung besteht, ok, wenn man H2-Gigaliner auf deutschen Strassen zulassen würde. Aber dann hätten unsere Autobahnen bald Feldweg-Qualität.
Zum Glück war die Menschheit in der Vergangenheit nicht auch schon so. Denn in diesem Fall wäre nicht einmal das erste Rad gebaut worden, weil es als Einzelstück nicht wirtschaftlich war. ;-) Wobei man es später dann sogar geschafft hat, ein einzelnes Rad in Form einer Schubkarre einer sehr sinnvollen Verwendung zuzuführen.
PS:Fahrrad: Das erste Rad war zum größten Teil aus Holz. Das war schon wirtschaftlich, zumal der Preis exorbitant hoch war. Und es kommt auf die Benutzungszeit an, vergleichbar mit der Betriebsdauer von Produktionsanlagen.
Gruß alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: happyyaris am 05. Juli 2014, 01:26
Also, wenn die rein kompforttechnischen Nachteile der Akku-Fahrzeuge soo indiskutabel wären, könnte es diese Meldung nicht geben: http://insideevs.com/norway-sales-report-still-space-p/ (http://insideevs.com/norway-sales-report-still-space-p/) . 20% Marktanteil haben die in Norwegen erreicht. Warum? Weil sie dort, im Vergleich zu den Verbrennern, billiger sind als bei uns.
Nicht nur, dass das E-Auto in Norwegen wegen der hohen Subventionen auch absolut weniger als ein Benziner kostet. Man hat Privilegien für E-Autos (Nutzung Busspuren, gratis Parkplätze mit Ladestation (Strom kostenlos), etc.). Damit auch mehr Komfort. Und das wäre auch in DE für viele ein Argument. Der Preis allein macht es nicht.
Wenn es hier diese massive Subvention und Privilegien für E-Autos geben würde, wären wir auch bei einem zweistelligen Marktanteil. Viele hätten als Zweitwagen ein E-Auto (so wie in Norwegen). In Norwegen gibt es zudem traditionell auch für das Auto 1.0 schon seit langer Zeit Steckdosen an Parkplätzen zum Vorwärmen des Kühlers gibt. Dort wird auch oft per Strom geheizt, da es genügend Strom aus Staudämmen und Nutzung des Tauwassers von Gletschern gibt. Da ist der Weg zur Ladestation nicht mehr so weit.
Aber solche Subjentionen in dieser Höhe kann sich unser Staat nicht leisten. Die müsste man mit Steuern wieder reinholen. Das gäbe ein riesiges Geschrei (nicht nur von den Steuerzahlern, sondern auch von der deutschen Automobilindustrie, die noch zu wenige E-Autos im Angebot haben) ......
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: ganderpe am 05. Juli 2014, 02:19
@manu54 ... dann hat dein yaris aber zusätzlich zum Verbrenner einen eMotor und Batterie... Meiner Meinung gehört dem eMotor als Hauptmotor die Zukunft. Eben weild ein Verbrenner auch in 100 Jahren einen Wirkungsgrad von gròsser 90 % hat. Und es geht ja darum weniger Energie zu verschwenden.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 05. Juli 2014, 12:33
Nicht nur, dass das E-Auto in Norwegen wegen der hohen Subventionen auch absolut weniger als ein Benziner kostet. Man hat Privilegien für E-Autos (Nutzung Busspuren, gratis Parkplätze mit Ladestation (Strom kostenlos), etc.). Damit auch mehr Komfort. Und das wäre auch in DE für viele ein Argument. Der Preis allein macht es nicht.
Wenn es hier diese massive Subvention und Privilegien für E-Autos geben würde, wären wir auch bei einem zweistelligen Marktanteil. Viele hätten als Zweitwagen ein E-Auto (so wie in Norwegen). In Norwegen gibt es zudem traditionell auch für das Auto 1.0 schon seit langer Zeit Steckdosen an Parkplätzen zum Vorwärmen des Kühlers gibt. Dort wird auch oft per Strom geheizt, da es genügend Strom aus Staudämmen und Nutzung des Tauwassers von Gletschern gibt. Da ist der Weg zur Ladestation nicht mehr so weit.
Aber solche Subjentionen in dieser Höhe kann sich unser Staat nicht leisten. Die müsste man mit Steuern wieder reinholen. Das gäbe ein riesiges Geschrei (nicht nur von den Steuerzahlern, sondern auch von der deutschen Automobilindustrie, die noch zu wenige E-Autos im Angebot haben) ......
Ich war vor einem Monat in Norwegen, in Trondheim (180.280 Eiwohner, drittgrößte Stadt in Norwegen). Die E-Fahrzeuge prägen nicht das Straßenbild, die 20% sind ja nur der Anteil bei den Neuverkäufen. Man sieht aber doch wesentlich mehr als in Deutschland.
Wo werden die aufgeladen: * Firmenwagen oft an normalen Außensteckdosen an den Firmen-Gebäuden (keine Schnelladestationen) * Privatwagen dort, wo sie unkompliziert an die eigene Wohnung rankommen (keine Schnelladestationen). 5 Meter Kabel aus dem Balkon raus, wenn von hinten die Zufahrt zur Wohnung möglich ist, was häufig der Fall ist. Wer mit dem Strom nicht problemlos rankommt, kauft sich halt kein Elektrofahrzeug. * Öffentliche Ladestationen: Etwa 5 im Stadtzentrum gesehen, von Überfüllung keine Spur, 0-2 Autos hingen dran. * Busspur nutzen nicht unbedingt ein schlagendes Argument, die normale Straße reichte dort auch. * Der Strompreis folgt in Norwegen den Regeln einer völlig freien Marktwirtschaft und schwankt je nach Jahreszeit stark, besonders im Winter (Heizperiode + Wasserkraftmangel) wird er teuer. Er lag 2002 mal bei ca. 1,9 Cent /kWh, inzwischen soll er auf 19,1 Cent /kWh geklettert sein.
Fazit: Direkte Subvention und Privilegien spielen wohl weniger die Rolle, sondern der Verzicht des Staates auf sonst übliche Steuern, kombiniert mit einem etwa 50% höheren Einkommensniveau und einem günstigem Wechselkurs NOK<-> Euro.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Erestor am 05. Juli 2014, 15:50
Ist zwar keine persönliche Erfahrung meinerseits, aber ich kenne einige Norweger die in Oslo arbeiten/leben, einer davon ist im Immobilienmarkt tätig. Er hat mir erzählt, dass der Wohnungsmarkt sich in Oslo dadurch sogar leicht verwandelt hat. Wohnungen mit Lademöglichkeit bzw. Installationsmöglichkeit können am Markt mittlerweile einen höheren Preis erzielen.
Viele der Kunden fragen auch explizit bei der Wohnungssuche nach der Lademöglichkeit für ihr Elektroauto nach. Selbst Firmen die neue Büros mieten wollen fragen an, ob in der Tiefgarage/auf dem Parkplatz die Möglichkeit besteht Elektroautos zu laden, bzw. Ladesäulen zu installieren, da man so ein Argument mehr für seine Firma hat, wenn es um die Anwerbung neuer Mitarbeiter geht.
Oslo ist muss man sagen in der Hinsicht aber auch sehr weit vorne dabei. Ein E-Auto kann sich dort nach kürzester Zeit bezahlt machen, allein weil man jeden Tag eine Stunde weniger im Stau steht...(Die Bus und Taxifahrer fluchen allerdings mittlerweile über die E-Autos)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: happyyaris am 05. Juli 2014, 17:16
Oslo ist muss man sagen in der Hinsicht aber auch sehr weit vorne dabei. Ein E-Auto kann sich dort nach kürzester Zeit bezahlt machen, allein weil man jeden Tag eine Stunde weniger im Stau steht...(Die Bus und Taxifahrer fluchen allerdings mittlerweile über die E-Autos)
Danke für den Bericht. Wenn man dann noch sieht, dass das E-Auto in Norwegen nicht mehr als der Benziner kostet, ist es bei zusätzlichen Vorteilen (Busspur nutzen, zus. Parkplätze) schon ein Anreiz ein E-Auto zu fahren. Da nimmt man den Aufwand des Ladens dann schon gerne in Kauf.
Da sieht die Situation bei uns anders aus. Keine Subventionen für E-Autos und keine sonstigen Vorteile.
Schade, dass wir in DE nicht so viel Geld haben, um dies so zu subventionieren. Wir müssen daher wohl andere Wege finden. Der Norwegische Staat ist nicht wie unserer stark verschuldet, sondern hat sogar pro Einwohner noch Geld auf der hohen Kante und stets gute Einnahmen (Erdöl- und Gasvorkommen).
Die Idee mit den Busspuren und Parkplätzen in Großstädten ist schon man eine gute Idee. Klappt aber auch nur da wo es die Busspuren gibt. Leider kenne ich in meiner Gegend in DE kaum Busspuren. Da müsste man vielerorts erst die Strassen umbauen, um diese Vorteile zu schaffen. Parkplätze in den Innenstädten könnte man allerdings speziell für E-Autos ausweisen. Das kann man im ersten Schritt erst mal nur mit Ausschilderung hinbekommen (also ohne Ladestation). Dann aber auf Kosten der Autofahrer ohne E-Auto, die dann sicherlich fluchen würden.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: ganderpe am 07. Juli 2014, 18:40
Zum Thema Wasserstoff... http://m.heise.de/tr/artikel/Meinung-Eines-der-klimafeindlichsten-Autos-ueberhaupt-2250667.html?from-classic=1
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 07. Juli 2014, 23:14
Zum Thema Wasserstoff... http://m.heise.de/tr/artikel/Meinung-Eines-der-klimafeindlichsten-Autos-ueberhaupt-2250667.html?from-classic=1 (http://m.heise.de/tr/artikel/Meinung-Eines-der-klimafeindlichsten-Autos-ueberhaupt-2250667.html?from-classic=1)
interessanter Artikel, danke.
Ebenso interessant die Kritik von "Das_Wieselchen" über den BMW i3 in einem Kommentar:
"Für mich ist z.B. der BMW i3 ein Irrweg. Aber nicht, weil er ein Elektrofahrzeug ist. Nicht hauptsächlich. Der Bau der Motoren verbraucht eine ganze Menge seltener Erden. Beispielsweise um die Temperaturbeständigkeit zu verbessern...."
Er hat wohl noch nicht mitbekommen dass eine Brennstoffzelle H2 in elektrischen Strom umwandelt und danach auch ein BSZ-Auto ein ganz gewöhnliches e-Auto ist :icon_doh:
Die entgegen ihrem Namen gar nicht so seltenen "Seltenen Erden" werden auch nur in e-Autos mit Magneten verwendet. Es liegt also nicht am e-Motor sondern an der Art der Motorkonstruktion und welchen Wirkungsgrad ich erreichen möchte.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 08. Juli 2014, 04:44
@ganderpe: Danke für den Link ;) das sagt genau das was zusammengefasst was ich und andre hier auch sagen die ganze Zeit.
Wegen Elektromotor und selten Erden, Hitachi hat ein Elektromotor schon vorgestellt der keine selten Erden mehr braucht.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 08. Juli 2014, 09:11
Ich denke die ersten e-Motoren waren solche ohne seltene Erden, vielleicht sogar mit einer Erregerwicklung als Ersatz für Festmagnete.
Die Fertigungskosten bei e-Motoren mit Festmagneten sind vermutlich geringer als wenn zusätzlich noch eine Erregerwicklung mit/ohne Schleifkontakte einbaut werden muss. Ein Dauermagnet ist einfacher eingebaut und vermutlich haltbarer und billiger (mehrere kleine Magnete, eingelagert in magnetisierbares Material). Die seltenen Erden verbessern die Eigenschaften des Magnets hinsichtlich der magnetischen Stärke und dessen Haltbarkeit bei höheren Temperaturen.
Alles eine Frage des Preises. Ich vermute mal dass Platin für den Katalysator teurer ist, oder? Wenn dem so ist bedeutet es in einem Markt auch dass es seltener vorkommt/gewonnen wird/teurer bei der Gewinnung ist als die "seltenen Erden". Aber bei denen gibt es auch große Unterschiede hinsichtlich heute bekannter Vorkommen und deren Abbau.
Es sollen inzwischen einige der wegen chinesischer Dumpingpreise in der Vergangenheit geschlossene Minen in den USA wiedereröffnet werden.
Wie ein früher sicher zutreffender Name heutzutage so für Irritationen sorgen kann :icon_doh:.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: manu54 am 09. Juli 2014, 01:57
Ein normaler, einfacher Drehstrommotor, bis heute jahrzehntelang millionenfach gebaut, benötigt weder Dauermagnete noch Erregerwicklungen und schon gar keine Seltene Erden. Das einzig 'besondere' an ihm sind die Stator- bzw. Rotorpakete, die aus einfachen, dünnen und mit speziellem Lack voneinander isolierten Eisenblechen bestehen. So ein 'Kurzschlußläufermotor' kann sehr preisgünstig in fast jeder gewünschten Leistungsklasse gebaut werden. (Ich war selbst schon dabei als einem Motor mit einem Rotordurchmesser von fast 250cm eine neue Statorwicklung verpasst wurde.)
Mehr Informationen zu Drehstrommotoren (http://de.wikipedia.org/wiki/Drehstrommaschine#Asynchronmaschine). PS: auch in E-Autos werden Drehstrommotoren in Kombination mit Frequenzumrichtern eingesetzt.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 09. Juli 2014, 08:51
Im Prius ist ein SynchronMotor eingebaut der permanent durch (mit seltenen Erden verstärkte) Magnete (eingebettet in das magnetisierbare Trägermaterial) erregt wird die auf dem Läufer sitzen. Dadurch ist sein Wirkungsgrad sehr hoch, teilweise über 98% (siehe ANL-Messungen dazu), weil keine Energie für die sonst nötige Erregerwicklung benötigt wird. Die Zuverlässigkeit ebenfalls, da keinerlei Kohlen bei dieser Konstruktion benötigt werden. Daher sieht die Konstruktion auch sehr einfach aus.
Um die Magnete stärker und haltbarer im Sinne von temperaturstabiler zu machen werden bei den Magneten der HSD-e-Motoren seltene Erden zugemischt. Diese sind aber was ihr Vorkommen betrifft nicht wirklich selten. Das waren sie mal zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung.
Natürlich steigt mit der Zahl der HSD-Fahrzeuge auch der "seltene Erden" - Bedarf. Da diese heutzutage immer noch meist von China kommen wurde meiner Meinung nach Japan bei den verschiedenen Streitigkeiten mit China immer sehr schnell "ruhig".
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: ganderpe am 09. Juli 2014, 11:22
@alupo ...mich wrde ein Diagramm interessieren wo man Wirkungsgrad und Drehmoment des Synchronmotors ueber der Drehzahl sieht, hast Du eine Idee wo im Internet sowas verfgbar ist? Gruss ganderpe
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: manu54 am 09. Juli 2014, 11:51
... hast Du eine Idee wo im Internet sowas verfgbar ist?
Da must Du auf die Seiten der Motorenhersteller gehen und in deren Datenblättern wühlen. Es gibt nicht 'den' SyncMotor und auch keine 'globale', allgemeingültige Kennlinie für SyncMotoren etc. da diese je nach Hersteller, Größe und Bauart teilweise sehr unterschiedlich ausfallen. Also such Dir einen (oder mehrere) Motore/n aus und die jeweils dazu passenden Datenblätter. Dann hast ganz exakte Werte.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 09. Juli 2014, 23:36
@alupo ...mich wrde ein Diagramm interessieren wo man Wirkungsgrad und Drehmoment des Synchronmotors ueber der Drehzahl sieht, hast Du eine Idee wo im Internet sowas verfgbar ist? Gruss ganderpe
suche mal "Prius 2010" "Argonne National Laboratory" nach einer pdf Datei. Die haben beide MGs getestet, incl. dem Inverter.Könnte auch sein dass es nicht vom ANL sondern vom Oak Ridge National Laboratary getestet wurde (ORNL), immer nach pdf suchen.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: kiwi1702 am 10. August 2014, 15:11
Im gelben Forum wird eine Präsentation veröffentlicht, bei der Toyota auf die Brennstoffzellenzukunft eingeht:
Ein Zitat gibt mir dabei zu denken (http://www.priusfreunde.de/portal/index.php?option=com_kunena&Itemid=117&func=view&catid=40&id=258201#258207):
Zitat
Wir haben hier das klassische Henne-Ei-Problem, wie fast immer bei der Einführung neuer Technologien. Wir haben uns entschlossen, ein Ei zu legen und hoffen, dass andere die Henne liefern.
Wer sollen DIE sein, welche die Henne - also die Infrastruktur - liefern? Eine Technik zu etablieren, deren Infrastrukturprobleme noch nicht ansatzweise geklärt sind, erscheint mir sehr gewagt - man nennt sowas den "Schuss ins Blaue"
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: ganderpe am 10. August 2014, 16:12
Unabhängig davon, ob Wasserstoff der richtige Weg ist, wegen den schon intensiv diskutierten Vor- und Nachteilen, gefällt mir die technische Mentalität von Toyota: innovativ, machen, nicht palavern, die setzen mehr auf technische Entwicklung als auf teure Blablawerbung. Chapeau! schon die seit Jahren erfolgreichen Hybride mit dem Planetengetriebe waren wegweisend!
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wanderdüne am 10. August 2014, 23:49
Unabhängig davon, ob Wasserstoff der richtige Weg ist, wegen den schon intensiv diskutierten Vor- und Nachteilen, gefällt mir die technische Mentalität von Toyota: innovativ, machen, nicht palavern, die setzen mehr auf technische Entwicklung als auf teure Blablawerbung. Chapeau! schon die seit Jahren erfolgreichen Hybride mit dem Planetengetriebe waren wegweisend!
Endlich: kann den :icon_dito: nutzen! Danke.
Chapeau
Wanderdüne
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Jorin am 11. August 2014, 08:02
Diese Präsentation haben die Teilnehmer von Toyotas Community Award-Veranstaltung am Freitag erhalten. Ich habe sie auch von Maya per Mail bekommen, wollte sie aber nicht kommentarlos bereitstellen, sondern sie vorher aufbereiten. Nun kann ich mir das wohl sparen? :-/
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: hybbi56 am 11. August 2014, 11:46
Jorin, ich würde sagen, erspar dir die Mühe. Zumal der Verfasser ja selbst bei der Veranstaltung anwesend war und deshalb noch einige Erklärungen aus seinem "Gedächtnisprotokoll" einbringen konnte.
LG hybbi56
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 13. August 2014, 01:14
Erfreut als Späteinsteiger: Mir hat Seite 11 der Diskussion sehr gut gefallen!
Zum Vergleich der Energie-Speicher-Konzepte möchte ich noch meinen E-rfahrungssenf hinzufügen. Beim Vergleich der notwendigen Infrastruktur merkt man halt doch, dass hier Leute diskutieren, die auch im Geiste noch zur Tankstelle fahren - also im Gedanken auch mit dem E-Auto zum Supercharger.
Das E-Auto braucht i.d.R. selten Schnelllader. Viel seltener jedenfalls als ein Verbrenner oder FC-HEV die Tankstelle.
Für den Alltage reicht 16 A dreiphasig (11kW) völlig. Wenn man ein kluges Netz hat, sogar einphasig (3,7 kW). Das kriegt man schon recht einfach geregelt. Denn im Alltag parken Elektroautos doch mehr als sie fahren - und tanken während des Halts. Ob in der Garage, an der Laterne, beim Supermarkt. Oder an zuverlässigen öffentlichen Säulen. Innerorts lässt sich so sehr leicht eine Infrastruktur aufbauen. Siehe Amsterdam. Dort klappt's schon. Über 1.000 öffentliche Ladesäulen 24/7.
Elektro-"Tankstellen", also Supercharger sind außerorts, insbesondere für Fernreisen nötig.
Das Elektroauto wird immer eine flexiblere und kostengünstigere Tankinfrastruktur ermöglichen als ein Wassserstoff-Tankstellennetz.
Wir werden noch sehr lange unterschiedliche Antriebsprinzipien nebeneinander haben. Die Frage ist halt: Welche Weichen stelle ich für für eine nachhaltige Verteilung der Technologien, für einen Abschied vom Verbrenner?
Und damit zu Toyota und seiner PPT-Präsentation Rechne ich, wie Toyota, meine BSZ-Effizienz meines Zukunftsautos mit Erdgas gegen das Elektroauto mit Erdgasstrom?
Freunde, dann entgleisen mir doch die Gesichtszüge. Da sind eingefleischte Traditionalisten am Werk. Ja, ich weiß, sie sind auch Realisten. :-)
Wirklich innovativ wäre das Wasserstofftankstellennetz gleich mitzuliefern. Henne und Ei als Set. Das Prinzip würde nicht nur jeden Bauern überzeugen. Aber die Preise?
Und Wasserstoff natürlich aus regenerativen Quellen. Logo. Also quasi das Tesla-Modell Marktmodell - nur halt nicht unter Strom sondern unter hohem Druck. Unter hohem Druck nicht nur im Tank, sondern auch im Kopf!
Denn sie müssten ja - wenn's so wäre wie bei den Teslas - die Preise für das Toyota Wasserstoff- Tankstellennetz und auch den - auf Lebenszeit - gelieferten Wasserstoff im Fahrzeugpreis miteinrechnen. :- War das jetzt gemein? :-)
Im Ernst. Das Beispiel zeigt doch wie vergleichsweise preiswert und schnell aufgebaut eine Ladeinfrastruktur im Vergleich zu einem Wasserstoff-Netz und der Wasserstoffherstellung ist.
Ich finde es aber gut, dass daran geforscht wird. Auch im Automobil. Spätestens sobald wir regenerative Energie im Überfluss haben, ist die BSZ eine gute Technik. Denn es wird immer ausreichend Einsatzprofile geben, in welchen ein Elektroauto, mag es noch so toll sein, nicht funktioniert. Handelsvertreter, LKW, echte Wüstenfahrzeuge ... :-)
Die Elektroautos sind in Norwegen so erfolgreich. Sicher werden auch die FC-HEV in Norwegen am besten angenommen werden. Denn die Norweger haben beides. Regenerative Energieerzeugung (auch Speicherung) und eigenes Erdgas - für Toyotas Brennstoffzellenhybridelektrofahrzeuge. :D
Grüße Holger
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 13. August 2014, 14:13
Zitat
Toyota’s ‘mass production’ fuel cell car will have a range of 300 miles when in arrives in California next summer. Refueling will takes minutes, while the Japanese giant says it has modeled “specific locations” that will enable the majority of owners to reach a station in just six minutes.
Die Mehrheit der Besitzer ist in sechs Miniten an der Wasserstoff-Tankstelle? Dieses Infrastruktur Modell würde ich gerne mal sehen.
Zitat
Speaking at the JP Morgan Auto Conference in New York, Toyota’s senior vice president Bob Carter said that Department of Energy estimates suggest that a full tank of compressed hydrogen will cost around $50. This will fall to $30 in time, however.
Auf Basis von Erdgas oder Ökostrom?
Zitat
By comparison, nationwide fuel economy figures indicate that the average driver pays $44.50 to travel 300 miles while owners of the Toyota Prius, with its EPA rating of 50 mpg, pay just $21.
Zitat
Arguably the greatest rival to the fuel cell is the battery-electric car, however. The only example of the latter that can match the range of the new Toyota (at a push) is the Tesla Model S, which cost owners roughly $9.60 to cover 300 miles using off-peak rates in California. That price doesn’t factor in Tesla’s growing arsenal of powerful Supercharger stations, either, which are free to use for Model S owners.
Zitat
It means that the choice to invest in a hydrogen fuel cell car will remain a conscientious decision rather than a financial one, at least for the foreseeable future.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 14. August 2014, 12:42
Ich darf hier ja kein Bild einblenden. Also bitte Link öffnen und das Organigramm anschauen und sich die Zahlen merken. http://phys.org/news85074285.html (http://phys.org/news85074285.html)
Denn vielleicht können wir auch - die Grafik im Geiste - darüber diskutieren. :-)
Grüße Holger
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 14. August 2014, 15:00
So is das und was ist eigentlich mit der großen Abwärme beim der Brennstoffzelle was entsteht?
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 14. August 2014, 17:00
Das ist doch egal! :-) Brennstoffzellen: Mit Wasser richtig Gas geben
Zitat
In dem Kraftpaket reagiert Wasserstoff mit Sauerstoff.
Genau. Dieser Wasserstoff ist aus dem nichts da!
Zitat
Der erzeugte Strom treibt einen Elektromotor an, und am Ende bleibt nichts anderes übrig als Wasser.
Zitat
Selbst wenn der Wasserstoff aus regenerativer Produktion stammt, stimmt das nicht!
Zitat
Anders als beim reinen Elektroauto müssen sich Käufer keine Gedanken um die Reichweite oder stundenlange Ladevorgänge machen.
Was kein Problem ist, wenn man währenddessen schläft oder arbeitet. Für Schnellladen gibt's das Supercharger-Netz und demnächst ja auch eine CCS-Infrastruktur. Strom gibt's jetzt schon überall. Aber bald hat ja auch jedes Haus einen Wasserstoffhahn. :-)
Die Käufer machen sich wahrscheinlich erst mal Gedanken, wo sie überhaupt Wasserstoff beziehen können und zu welchen Preisen.
Zitat
Angriff auf Tesla Im Kampf um die grüne Krone im Autobau ist Musk im Vorteil. Tesla-Fahrer in den USA können inzwischen von der Ost- an die Westküste fahren - dagegen sind Wasserstofftankstellen rar. Toyoda will das ändern und Teslas Kernmarkt Kalifornien in den nächsten Jahren mit einem Netz von Wasserstofftankstellen überziehen. "Bei Toyota hat man nie an den Erfolg des rein batteriegetriebenen Elektroautos geglaubt und setzt jetzt fast alles auf die Brennstoffzelle", sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des Center Automotive Research (CAR).
"Überziehen" Etwas übertrieben. Gegen eine bundesweite Infrastruktur setzt Toyota auf eine bundeslandweite. Von Preisen für den FC-HEV-Eigner nichts bekannt. Die Preise der Konkurrenz schon: kostenlos.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 09. Oktober 2014, 15:37
Neue Beweise das H2 Brennstoffzellenfahrzeuge der größste Irrsinn ist den man zur Zeit ankurbeln will. Interessant auch das sich alle großen Öl-Firmen einkaufen und weiter die Menschen von sich abhängig machen wollen.
Wenn Daimler allein für lächerliche 10 H23 Tankstellen 10 Mio. ausgibt will ich nicht wissen was insgesamt die H2 Tankstellen jetzt kosten als vor 5 Jahren noch.
Hier noch Herr Toyoda, der den Wagen vorstellt und sich "blenden läßt" ;D @ 2:42.
:rspct: für diese technische Meisterleistung an Toyota!
Gruss
Wanderdüne
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: kiwi1702 am 17. November 2014, 16:54
So langsam gewöhnt man sich sogar ans Design. Laut der Facebook-Seite von Toyota-Deutschland sollen nächstes Jahr bundesweit 50 Wasserstofftankstellen entstehen - das wird dann wohl so ähnlich werden, als würde man mit dem TESLA Model S nur am nächstgelegenen Supercharger laden - da ist der Tank wieder halb leer, wenn man zurück zu hause ist.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 17. November 2014, 17:30
Schickes Design aber da wars, was dieses Auto kosten nun jetzt offiziell soll mit 80.000 Euro kauf ich mir (wenn ich das stolze Geld hätte) ein Model S kaufen, diesen könnten ich theoretisch überall laden. Wasserstoff ist ein knappes gut, 10 Tankstellen in ganz Deutschland. Dazu noch die extrem hohen Kraftstoffkosten gegenüber Strom. Dazu noch meine bekanntlich andren X Argumente warum ich diese Technologie verneine.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wanderdüne am 17. November 2014, 17:45
Eins ist aber auch klar: der Wettkampf der Systeme ist um einen guten Mitspieler reicher. Und TESLA bekommt eine echte Konkurrenz im Bereich Reichweite, Aufladen, Leistung, lokale Emissionsfreiheit und Preis. Ein Selbstläufer wird das neue Tesla-Modell dann nicht mehr einfach so.
OT: Vielleicht doch noch eine neue Rubrik Brennstoffzellenfahrzeuge oder unter Elektrofahrzeuge einsortieren? Unter "Rund ums Auto" ist der Mirai irgendwie nicht so richtig einsortiert.
Gruss
Wanderdüne
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 17. November 2014, 19:20
Jetzt heisst es anschnallen Ellon Musk.
Der Preis des Mirai ist absolut konkurrenzfähig mit dem Tesla S und mit einem wachsenden Wasserstoffnetz steht der Betankungsmöglichkeit für jedermann nichts im Wege. Da würde ich bei entsprechenden Mitteln sofort zum Mirai greifen und dann mit Tekpoint auf Spritztour fahren. Die 25 Minuten zusätzlicher Zeit, die er zum Laden seines Teslas braucht verbringe ich genüsslich in einem Kaffee ;D
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wanderdüne am 17. November 2014, 21:48
Naja, vielleicht zumindest mal den Gurt anschauen und sich mit dem Gebrauch vertraut machen ;D. Noch ist das Wasserstoff Tankstellennetz unbedeutend und nicht wirklich wachsend. Der Supercharger Netzausbau ist da ambitionierter lt. TESLA Website.
Interessant wird es nun, wer mit wem was macht. Wasserstoff durch Toyota mit BMW, durch Daimler mit Renault-Nissan und Ford oder durch VW mit Ballard Power Systems.
Und Supercharger, wer macht da mit? Es wäre natürlich mega fies, wenn niemand mit TESLA gemeinsame "Charger-Sache" macht und sich die Grossen das Wasserstoffnetz teilen. Dann wird es schnell mehr Hydro-Stations geben als Supercharger.
Gruss
Wanderdüne
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 17. November 2014, 22:11
Wanderdüne> Und genau das fiese wird passieren. Wer hat denn ernsthaft ein Interesse daran, den starken Konkurrenten Tesla zu stärken, indem man weitere Superchargers baut, für die man selbst keine Autos hat? Das Branding "Supercharger" bleibt den Leuten als Tesla Erfindung im Gedächtnis selbst wenn da einige Renaults, Nissans und e-Golfs dran laden könnten.
Mercedes, BMW, Mazda, Honda, Hyundai experimentieren seit langem mit Wasserstoff und haben großes Interesse - speziell Mercedes kann dann mit Wasserstoff-Bussen und Wasserstoff-LKWs um die Ecke kommen (die Konkurrenz BYD aus China hat Elektrobusse bereits in Serie laufen.) BMW arbeitet mit Toyota zusammen und hatte auch 2013 einen FCEV Fuel Stack vorgestellt. Mazda träumt von einem Wasserstoff Wankelmotor. Honda hat heute sein Next Gen FCEV der Öffentlichkeit präsentiert. Hyundai bietet seit längerem eine Kleinserie eines FCEV SUVs an.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 17. November 2014, 22:35
Der Preis des Mirai ist absolut konkurrenzfähig mit dem Tesla S und mit einem wachsenden Wasserstoffnetz steht der Betankungsmöglichkeit für jedermann nichts im Wege. Da würde ich bei entsprechenden Mitteln sofort zum Mirai greifen und dann mit Tekpoint auf Spritztour fahren. Die 25 Minuten zusätzlicher Zeit, die er zum Laden seines Teslas braucht verbringe ich genüsslich in einem Kaffee ;D
Gerne ;) Aber was ich mich Frage ob Toyota die H2 tankstellen auch kostenlos baut auf eigenen Kosten und dann auch den Wasserstoff kostenlos noch den Kunden dazu gibt auf Lebenslang ^^
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 17. November 2014, 22:50
Gerne ;) Aber was ich mich Frage ob Toyota die H2 tankstellen auch kostenlos baut auf eigenen Kosten und dann auch den Wasserstoff kostenlos noch den Kunden dazu gibt auf Lebenslang ^^
Bestimmt so kostenlos wie Tesla die Supercharger und wie deine hiesige Stadtwerke dir kostenlos Strom ins Haus liefern. ;)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 17. November 2014, 23:13
Bestimmt so kostenlos wie Tesla die Supercharger und wie deine hiesige Stadtwerke dir kostenlos Strom ins Haus liefern. ;)
selbst wenn, meine Stromtarif bleibt wenigstens 1 Jahr konstant, bei dein H2 hast du wie jetzt tägliche Schwanken, bist wie jetzt von ein Kraftstoff selber abhängig, plus das jetzt auch viel Energie und Geld für Transport und der H2 Infrastruktur drauf gehen (und ich spreche da nicht von Bau).
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: k11 am 18. November 2014, 08:53
Hallo,
Tesla wird hier immer auf die Supercharger reduziert. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Wenn ich in Urlaub fahre, dann kann ich an jeder Steckdose laden. Im Januar fahren wir zum Skifahren nach Italien. Dabei muss ich einmal 30 Minuten in Aichstetten laden. Sonst nix. Am Zielort kann ich mein Auto an 220 V anschließen und es ist in einem Tag wieder voll geladen für die Heimfahrt. Target loading, das geht mit H2 halt nicht! Auf der ganzen Strecke gibt es nur in Stuttgart eine einzige H2 Tankstelle. Das reicht aber noch nicht mal bis Italien! Und am Ziel (so ich es denn überhaupt bis dahin schaffe) im Hotel oder in der Umgebung kann man nirgends nachtanken. Wie soll das dann funktionieren? Dafür gibt es auf der Strecke 6 Supercharger und notfalls noch jede Menge Typ 2 Ladepunkte und ich kann an jeder Steckdose (welches Hotel hat die nicht?) laden.
Über Geschmack kann man streiten, aber das Ding sieht ja aus wie ein Schaufelbagger.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Mad55 am 18. November 2014, 10:09
Target loading, das geht mit H2 halt nicht! Auf der ganzen Strecke gibt es nur in Stuttgart eine einzige H2 Tankstelle. Das reicht aber noch nicht mal bis Italien!
Zu Anfangszeiten des Automobils wurde das Benzin aus der Apotheke bezogen. Mit relevanter Verbreitung von H2-Fahrzeugen wird auch die Zahl der H2-Tankstationen zunehmen, so wie es immer mehr öffentliche Ladepunkte für E-Mobile gibt.
Was mich ein wenig stört ist welche technologiefeindlichen Untertöne hier gerade mitschwingen. Ja, H2 ist sicher nicht die perfekte Universallösung. Aber sie kann für bestimmte Einsatzzwecke durchaus eine sinnvolle Lösung sein. Jeder muss die für sich passende Lösung finden, darum geht es letzen Endes.
Insofern kann meine Antwort auf die provokative Frage des Threads nur lauten: Ja, für bestimmte Szenarien sicherlich.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Afra am 18. November 2014, 10:54
Gerade bei den priusfreunden entdeckt: Etwas mehr Information und viele Bilder:
Toyota scheint für den Mirai in den USA folgendes zu bieten: (Zitat) "24/7 concierge service, with calls answered by a dedicated fuel cell representative; 24/7 enhanced roadside assistance, including towing, battery, flat tire assistance, trip interruption reimbursement, and loaner vehicle; Three years of Toyota Care maintenance, which covers all recommended factory maintenance, up to 12,000 miles annually; Eight-year/100,000-mile warranty on fuel cell components; Entune and three years of complimentary Safety Connect, including hydrogen station map app; and, Complimentary hydrogen fuel for up to three years."
Zu Anfangszeiten des Automobils wurde das Benzin aus der Apotheke bezogen. Mit relevanter Verbreitung von H2-Fahrzeugen wird auch die Zahl der H2-Tankstationen zunehmen, so wie es immer mehr öffentliche Ladepunkte für E-Mobile gibt.
Wer finanziert das? Wärst du bereit, das Tankstellennetz ohne Geld des allgemeinen Steuerzahlers zu finanzieren? Rechne mal nach.
Zitat
Was mich ein wenig stört ist welche technologiefeindlichen Untertöne hier gerade mitschwingen. Ja, H2 ist sicher nicht die perfekte Universallösung. Aber sie kann für bestimmte Einsatzzwecke durchaus eine sinnvolle Lösung sein. Jeder muss die für sich passende Lösung finden, darum geht es letzen Endes.
Feindliche Töne dem Titel entsprechend! Energetisch ist die lange Kette nachweislich ineffizient. Das schlägt sich nun mal im Preis nieder. Politisch sind Oligopolismus / Energieriesen das Problem. Die E-Mobilität bietet die Chance, aus letzterem Problem zumindest großteils auszubrechen. Ein Wasserstoff-Versorgungsnetz der Strom- und Mineralölkonzerne bietet diese Möglichkeit nicht.
Zitat
Insofern kann meine Antwort auf die provokative Frage des Threads nur lauten: Ja, für bestimmte Szenarien sicherlich.
Zustimmung.
hs
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 18. November 2014, 20:29
Mit Verlaub, hier reagieren manche Elektromobilisten wie schlechte Verlierer.
Offenbar hat Toyota schon mehr Erfolg als erwartet, wenn die Konkurrenz sich schon derart fürchtet, dass man Scheinargumente und Glaskugelszenarien aus dem Keller holen muss.
Können wir die Religion
Zitat
„Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.“
außen vor lassen? Wäre im 21. Jahrhundert schon angebracht, wie ich finde :-)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 19. November 2014, 08:23
Mir gehts nur darum das wir weiter mit Wasserstoff-, Erdgas- usw. Autos, noch abhängig von der Industrie bezüglich des Kraftstoffpreises und Versorgung von den Kraftstoffen sind.
Besonders dieses Brennstoffzellenfahrzeug von Toyota schafft 500 KM (Also Maximalwert) wie wir wissen wird dies gut 50-100 KM weniger sein ;)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Mad55 am 19. November 2014, 10:38
Wer finanziert das? Wärst du bereit, das Tankstellennetz ohne Geld des allgemeinen Steuerzahlers zu finanzieren? Rechne mal nach.
Gerade jetzt, wo Investoren jede Möglichkeiten suchen, nennenswerte Gewinne zu erzielen, sehe ich da auch keinen Grund, überhaupt nach dem Steuerzahler zu schreien. H2-Autos gehen jetzt in Serie, der Rest wird sich von ganz alleine finden. Erdgastankstellen etc. sind auch ohne Förderung entstanden, als die Verbreitung entsprechender Automobile zunahm.
Zitat
Feindliche Töne dem Titel entsprechend! Energetisch ist die lange Kette nachweislich ineffizient. Das schlägt sich nun mal im Preis nieder. Politisch sind Oligopolismus / Energieriesen das Problem. Die E-Mobilität bietet die Chance, aus letzterem Problem zumindest großteils auszubrechen. Ein Wasserstoff-Versorgungsnetz der Strom- und Mineralölkonzerne bietet diese Möglichkeit nicht.
Ist die Effizienz von aus dem Boden gepumpten Rohöl da viel besser? Speziell, wenn man betrachtet, dass Rohöl sich nicht (nennenswert) regeneriert. Insofern wird die Preisfrage irgendwann irrelevant, weil es ökonomisch sinnvoll wird. Und das ist im aktuellen System die einzige relevante Kenngröße.
Bei der Autonomie, die wir durch E-Mobilität gewinnen können, stimme ich dir dann wieder zu. Aber bei der Beantwortung dieser Frage muss man einen hohen ideologischen Anteil mit akzeptieren. Und da bin ich wieder völlig ideologielos.
Ich jedenfalls finde die Vielzahl der Möglichkeiten, die aktuell miteinander um die Nachfolge des Benzin- oder Dieselantriebs konkurrieren, sehr schön. Nur durch Wettbewerb besteht im aktuellen System ein Anreiz die Systeme jeweils zu verbessern und dann kann man sich entscheiden, welches System den eigenen Anforderungen am meisten gerecht wird.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 19. November 2014, 17:13
Mit Verlaub, hier reagieren manche Elektromobilisten wie schlechte Verlierer.
Schlechte Verlierer? Wieso denn das? Außerdem müsste erst mal ein Gewinner her. :-)
Zitat
Offenbar hat Toyota schon mehr Erfolg als erwartet, wenn die Konkurrenz sich schon derart fürchtet, dass man Scheinargumente und Glaskugelszenarien aus dem Keller holen muss.
Welchen Erfolg? Scheinargumente? Ziemlich polemisches Gebrabbel, das. Sich fürchten? Was soll dieser Unsinn?
Zitat
Können wir die Religion außen vor lassen? Wäre im 21. Jahrhundert schon angebracht, wie ich finde :-)
Religion? Jetzt wird's ja noch besser. Also, ich nehme das mal als plattes Kommentärchen.
hs
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 19. November 2014, 19:37
Mir gehts nur darum das wir weiter mit Wasserstoff-, Erdgas- usw. Autos, noch abhängig von der Industrie bezüglich des Kraftstoffpreises und Versorgung von den Kraftstoffen sind.
Besonders dieses Brennstoffzellenfahrzeug von Toyota schafft 500 KM (Also Maximalwert) wie wir wissen wird dies gut 50-100 KM weniger sein ;)
Wir sind in gleicher Art und Weise beim Strom von der Industrie abhängig - dieser muss auch erst produziert und dann herangeschafft werden. Als Antrieb setzen EV und FCEV auf den identischen Elektromotor, nur die Speicherung für das Antriebs-Futter sieht anders aus.
Der Wasserstoff hat hier den Vorteil, dass unabhängig von Parklage eine regelmäßige Betankung (genauso wie beim Benzinmotor) möglich ist. Ein anderer Vorteil ist der, dass sich auch Busse und noch größere LKWs mit Wasserstoff effektiv betreiben lassen. Nun baut BYD Elektrobusse mit Akkus, LKW-Systeme dürften aber auf Grund des Batteriegewichts problematisch werden. Ein Auto mit großem Akku wiegt immer gleich viel, egal ob dieser voll oder leer ist. Ein Auto mit Brennstoffzelle, verliert beim Verbrauch des Wasserstoffs auch entsprechendes Gewicht.
Ein anderer Vorteil einer Wasserstoffwirtschaft die nicht mit dem Verkehr zu tun hat, durch H2 liessen sich auch Gebäude mit Eigenstrom versorgen, die nicht an ein Stromnetz angeschlossen sind.
Die Reichweite beträgt 650km -> http://toyota.jp/sp/fcv/. (http://toyota.jp/sp/fcv/.) Über die Reichweiten bei Elektrofahrzeugen in unterschiedlichen Temperaturen hatten wir ja schon eine Diskussion gehabt :)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 19. November 2014, 22:38
Klar, aber warum willst du dich von noch einer Energiequelle abhängig machen? Du wirst schon zeitig genug mal erleben wie schnell es geht das deine Tankstelle mal kein Wasserstoff haben wird, bei Benzin habe ich das jetzt schon 2 mal erlebt in der heutigen Zeit einmal was es durch Umwelteinfluß und einmal wegen Ökonomischen Grund.
Dann kommt der gewaltige Energieverlust dazu. Was ist der Grund warum du von Benzin zu Wasserstoff wechseln willst da?
Wenn das Stromnetz mal zusammen bricht dann ist es mir egal ob ich bissel Wasserstoff habe in Tank. Da gibt andre Probleme erste mal.
Außerdem ist man mit Wasserstoff abhängig bei was PV oder Windkraft bzw. sogar Geothermie kann ich unabhängig sein und auch locker Häuser die Netzunabhängig sind zu versorgen. Wie bekommst du Wasserstoff dort hin ohne Energieaufwand?
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 19. November 2014, 23:26
Ich wechsle die Energiequelle Saudi Arabien/USA nach Japan/Deutschland oder irgendeinem belieibigen anderen Industriestaat auf dieser Welt. Ich wechsle von einer begrenzten Resource auf eine theoretisch unbegrenzte.
Woher beziehst Du Deinen Strom für Deinen Haushalt und Dein Elektroauto?
Meinst Du, Du kannst Dir genügend Solarplatten auf dein Häuschen setzen um Deinen gesamten Monatsbedarf an Verbrauchsstrom, Heizstrom und Fahrstrom zu generieren? Wieviele Windräder passen denn so auf Dein Dach? Und wohnst Du auf einem Vulkan?
Bei aller Beigesterung für Deine Elektroautos, solltest Du schon realistisch bleiben. :-)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 20. November 2014, 10:20
Du weisst schon das es bis zu 70% Energieverlust bei Wasserstoff Erzeugung, Transport und Rückverstromung in der Brennstoffzelle gibt bis du diese Energie die an ein Windrad erzeugt worden ist an dein Rändern hast? Frage wo willst Du den dann nochmal 70% mehr EE Anlagen bauen?
Klar kann man das, erste Solarplatten werden gerade installiert nach ersten Berechnung aktueller PV Modulen Stand sind bis zu 16 KW pac drin. Sprich etwa 16MWh im Jahr. Reicht mehr als dicke.
Du wirst schon mal merken das nicht nur extrem Schwankungen an der Zapfsäule bestehen bleiben sondern auch die weitere Abhängigkeit eines Rohstoffes.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Jorin am 20. November 2014, 10:27
Reicht mehr als dicke? Der Wirkungsgrad von Solaranlagen ist aber jetzt auch nicht so pralle. Ich kenne mich da zwar nicht so gut aus, aber:
Zitat
In der Photovoltaik werden zwar immer neue Rekorde im Wirkungsgrad von Solarzellen erreicht, meist handelt es sich dabei aber um im Labor erzielte Werte. Bei den in Serie produzierten Solarzellen ergeben sich deutlich niedrigere Wirkungsgrade.
Der Wirkungsgrad von Photovoltaikanlagen mit monokristallinen Solarzellen entwickelt sich immer weiter. Serienprodukte erreichen heute rund 20 %. Der Wirkungsgrad polykristalliner Solarzellen ist niedriger, mit Serienprodukten werden rund 16 % erzielt. Hier sind die Wirkungsgrade ganz unterschiedlich, je nachdem, welcher Werkstoff genutzt wird. Amorphe Silizium-Solarzellen erreichen einen Wirkungsgrad von rund 8 %. Der Wirkungsgrad von CIS-Zellen liegt bei circa 12 %. Den höchsten Wirkungsgrad (auch theoretisch) erreichen die in der Raumfahrt eingesetzten Galliumarsenid-Zellen (GaAs) mit 25 %. Diese Wirkungsgrade von Dünnschichtzellen sind die stabilen Wirkungsgrade, die nach der systemimmanenten hohen Anfangsdegradation erzielt werden.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 20. November 2014, 11:55
Das ist mir alle bestens Bewusst ;)
Ich verlinke es nochmals http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffwirtschaft#Zum_Vergleich:_Wirkungsgrade_in_der_fossilen_Energiewirtschaft (http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffwirtschaft#Zum_Vergleich:_Wirkungsgrade_in_der_fossilen_Energiewirtschaft)
Es ist das selbe wie mit Biogas, an sich alles Top und bin ja dafür, nur muss man die Graue Energie mit berücksichtigen ;)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: manu54 am 20. November 2014, 12:49
Danke Tec, für den Link.. brauchte ich schon selbst nicht suchen. ;-)
Dann setzen wir mal:
Zitat
Für ein Brennstoffzellenfahrzeug mit fossiler Wasserstofferzeugung durch Erdgasreformation (derzeit Standard) ergibt sich mit der Energiekette Dampfreformation → Verdichtung → BSZ → Akku → Elektromotor ein Wirkungsgrad von 0,75 × 0,88 × 0,6 × 0,94 × 0,95 = 0,35 = 35%. Der reale Strommix in Deutschland erhöht den Wirkungsgrad je nach Anteil der Stromerzeuger. (Fehlte im Wiki, da bereits neue Technologiekombinationen, rein auf regenerativer Energie beruhend, in der Erprobung sind -sh. Technologiepark-Mainz-)
gegen:
Zitat
Für ein akkugetriebenes Elektrofahrzeug mit Aufladung durch reinen Kohle-Strom ergibt sich mit der Energiekette Kohlekraftwerk → Stromtransport → Akku → Elektromotor ein Wirkungsgrad von 0,38 × 0,92 × 0,94 × 0,95 = 0,31 = 31%. Der reale Strommix in Deutschland erhöht den Wirkungsgrad je nach Anteil der Stromerzeuger.
und gegen:
Zitat
Für ein Fahrzeug mit Ottomotor ergibt sich mit der Energiekette Transport und Aufbereitung Motorenbenzin → Ottomotor ein Wirkungsgrad von 0,85 × 0,24 = 0,20 = 20%.
ich denke, da erübrigt sich jeder Kommentar.
Manuela
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wanderdüne am 20. November 2014, 13:10
Auch wenn es sich erübrigt, was ist denn das für eine Rechnung???
"Für ein Fahrzeug mit Ottomotor ergibt sich mit der Energiekette Transport und Aufbereitung Motorenbenzin → Ottomotor ein Wirkungsgrad von 0,85 × 0,24 = 0,20."
Wenn die 0,24 vom Ottomotor sein sollen, nimmt Wikipedia da einen Mittelwert :icon_doh:. Heutige Motoren haben aber um die 37% oder Diesel 42% d.h. wir sind zwischen 0,85 x 0,37 = 0,31 oder 0,85 x 0,42 = 0,36
Aber diese Ergebnisse haben den Autoren wohl nicht ins Bild gepasst. Ich will hier nicht den Öl-Verbrenner schützen, plädiere aber für korrektes Rechnen
Gruss
Wanderdüne
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Jorin am 20. November 2014, 13:18
Ist ja sowieso Banane. Denn mit nem Wirkungsgrad alleine rührt sich noch gar nichts. Da fehlt noch die Energie.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 20. November 2014, 15:23
Wir sind in gleicher Art und Weise beim Strom von der Industrie abhängig - dieser muss auch erst produziert und dann herangeschafft werden. Als Antrieb setzen EV und FCEV auf den identischen Elektromotor, nur die Speicherung für das Antriebs-Futter sieht anders aus.
Der Wasserstoff hat hier den Vorteil, dass unabhängig von Parklage eine regelmäßige Betankung (genauso wie beim Benzinmotor) möglich ist.
Was du als Vorteil siehst, sieht der E-Pilot als Nachteil der Verbrenner. Irgendwo parken muss man sein Auto doch sowieso.
Zitat
Ein anderer Vorteil ist der, dass sich auch Busse und noch größere LKWs mit Wasserstoff effektiv betreiben lassen.
Effektiv? Du meinst potenziell fast abgasfrei mit Wasserstoff aus Ökostrom - das im Vergleich zum Verbrenner.
Zitat
Nun baut BYD Elektrobusse mit Akkus, LKW-Systeme dürften aber auf Grund des Batteriegewichts problematisch werden. Ein Auto mit großem Akku wiegt immer gleich viel, egal ob dieser voll oder leer ist. Ein Auto mit Brennstoffzelle, verliert beim Verbrauch des Wasserstoffs auch entsprechendes Gewicht.
Beim Mirai sind das wahnsinnige 5kg! Dann ist er aber auch leer. :-) Aber ich gebe dir recht: Batterieelektrofahrzeuge sind nicht für jeden Einsatz perfekt.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Jorin am 20. November 2014, 15:30
Was du als Vorteil siehst, sieht der E-Pilot als Nachteil der Verbrenner. Irgendwo parken muss man sein Auto doch sowieso.
Na, nun aber mal im ernst: Das Betanken eines Verbrennungsautos ist also im Vergleich zum Laden eines E-Autos ein Nachteil? :icon_look:
Ich sehe beim Benzin- oder Diesel-Tanken folgende Vorteile:
Fakt: Es geht bedeutend schneller. Fakt: Ich kann alle paar Kilometer problemlos Energie nachtanken. Fakt: Ich muss keine Dutzend Bezahlkarten mitführen. Fakt: Ich muss nicht hoffen, dass die Bezahlkarte auch mit der ausgesuchten Ladesäule funktioniert. Fakt: Ich muss keine Angst haben, dass meine Ladesäule zugeparkt ist, wenn ich dort ankomme. Fakt: "Tankstelle" muss nicht gleich "Parkstelle" sein.
Das sind Nachteile des E-Autos, die es in diesem Zusammenhang momentan einfach noch hat. Damit mögen viele E-Piloten sich arrangieren können, und vermutlich sieht das in ein paar Jahren deutlich besser aus, aber im Nachteil ist hier immer noch klar das Tanken elektrischer Energie, rein aus Anwendersicht.
Und bevor der Einwand kommt, E-Fahrer tanken ja gar nicht, weil sie über Nacht aufladen, wenn das Auto sowieso nicht gebraucht wird: Das mag manchmal stimmen, aber eben nicht immer. Oft wirst doch auch du schnellladen, oder machst du das immer nur über Nacht, auch wenn du auf Reisen bist oder mit dem E-Fahrzeug als Vertreter unterwegs bist (schließlich soll das E-Auto ja auch den Diesel-BMW 5er ersetzen)?
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 20. November 2014, 16:06
Tja, 5 kg Gewichtsverlust bei 0km Restreichweite ist schon was, bei 1850 kg Leergewicht :icon_no_sad:.
Die aktuellen Nachteile von e-Autos sind hinlänglich bekannt. Interssant für mich ist vielmehr dass m.M.n. in den Kommentaren davon ausgegangen wird dass diese dann für alle potentiellen Käufer gleichermaßen zutreffen sollten. Ich denke dass es eher die persönlichen Restriktionen sind die dazu führen dass man etwas herabredet was sowieso nicht in Reichweite ist. Für mich ist das psychologisch zum Selbstschutz nachvollziehbar.
Zum H2-Auto: ich müßte aktuell 200 km Umweg zum tanken fahren. Und das bei nur 500km an theoretischer Reichweite. Dafür ist mir auch meine Zeit zu schade. Und wenn die Ziele aus der aktuellen H2-Tankstellenplanung wirklich umgesetzt werden würden würde sich bei mir rein gar nichts verändern.
Und aus ökologischer Sicht ist das auf H2-basierende e-Auto doch nur eine Katastrophe, egal aus welcher H2-Quelle. Aktuell kommt praktisch der gesamte H2 aus Kohlenwasserstoffen :icon_doh:
Und wenn der H2 aus erneuerbaren Energien stammen sollte (damit kann man erst wirklich rechnen wenn eine kWh übrig ist im Sinne von "wird nicht anderweitig gespeichert" und wenn sie auch zu positiven Preisen abgegeben wird) hat man immer noch das Problem des im Vergleich zu aktuellen Energiequellen unterirdisch schlechten Wirkungsgrades.
Über den Vergleich mit dem Erdgasnetz kann ich wirklich nur noch schmunzeln. Die Unterschiede zu einem H2-Netz kann man sich selbst klar machen, das ist nicht zuviel verlangt. Alternative ist: Man transportiert 0,2 t H2 im 40 Tonner LKW :icon_doh:
Gruß alupo
Ach ja, wie immer meine Frage an die H2-Befürworter: wieviele H2-Tankmöglichkeiten wurden inzwischen neu in Betrieb genommen? Als Zahlenbenchmark sollte dabei das vergleichbar kleine Unternehmen Tesla mit ihren Superchargern gewählt werden.
M.M.n. keine, da kein Investor investiert um Geld zu verlieren. Deshalb bedarf es hierzu Subventionen (von wem ist die Frage)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 20. November 2014, 16:22
Ja, Stand der Politik heute, ist das so. Ich meinte das eher im prinzipiellen Sinn.
Es geht bedeutend schneller / wenn man überhaupt ans Tanken denkt. Wenn ich lade wo ich parke, fällt das weg. Auf Langstrecke im Nachteil, das ist klar. Wer die hauptsächlich hat, kauft kein Elektroauto. Obwohl ich solche Profile mit E-Auto kenne. Die Zeitersparnis ist für manchen ein Minikriterium im Vergleich zu den anderen Vorteilen.
Ich kann alle paar Kilometer problemlos Energie nachtanken. (s.o.) Ich muss keine Dutzend Bezahlkarten mitführen. Was spräche dagegen mit EC-Karte zu zahlen? die Technik oder die Politik? Ich muss nicht hoffen, dass die Bezahlkarte auch mit der ausgesuchten Ladesäule funktioniert. s.o. Ich muss keine Angst haben, dass meine Ladesäule zugeparkt ist, wenn ich dort ankomme.. s.o. Tankstelle" muss nicht gleich "Parkstelle" sein. Beim Verbrenner: Darf nicht! Was ist besser?
Also. Ein paar politische Weichen gestellt, und die Argumente sind weg. Es liegt nicht an der Technologie, sondern am politischen Unwillen.
Zitat
Das sind Nachteile des E-Autos, die es in diesem Zusammenhang momentan einfach noch hat.
Nicht die Nachteile des E-Autos, sondern die Nachteile der deutschen Infrastruktur. In anderen Ländern funktionierts prima. Glaub mir, ich weiß es aus Erfahrung.
Zitat
Damit mögen viele E-Piloten sich arrangieren können, und vermutlich sieht das in ein paar Jahren deutlich besser aus, aber im Nachteil ist hier immer noch klar das Tanken elektrischer Energie, rein aus Anwendersicht.
HIER und heute.
Zitat
Und bevor der Einwand kommt, E-Fahrer tanken ja gar nicht, weil sie über Nacht aufladen, wenn das Auto sowieso nicht gebraucht wird: Das mag manchmal stimmen, aber eben nicht immer. Oft wirst doch auch du schnellladen, oder machst du das immer nur über Nacht, auch wenn du auf Reisen bist oder mit dem E-Fahrzeug als Vertreter unterwegs bist (schließlich soll das E-Auto ja auch den Diesel-BMW 5er ersetzen)?
Warum? Warum muss das Elektroauto alle Autos ersetzen? So viele Elektroautos können gar nicht gebaut und geliefert werden, wie es passende Mobilitätsprofile gibt. Wie oft schrieb ich das eigentlich schon? :-)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Martin S am 20. November 2014, 17:38
Auch nach e-motion noch (damit ichs nicht umsonst geschrieben habe):
Ein paar allgemeine Gedanken:
Über die heilige Kuh namens 'Auto' kann man ohnehin nicht rational diskutieren
Jeder von uns kennt aus erster Hand nur sein eingenes Fahrverhalten. Daraus leiten wir gerne ab, was das Auto können muss. Für andere könnte ein anderes Fahrzeug viel besser sein.
Veränderung braucht Mut. Ich kenne viele Menschen (und zähle mich auch dazu), denen ein Schritt in Richtung 'Unbekannt', 'Neu' bzw. 'Anders' schwerer fällt, als die (evtl. auch unbefriedigende) Gegenwart beizubehalten.
Zum Thema selbst: Für mich ist das Brennstoffzellenauto ein E-Fahrzeug mit einem anderen 'Akku'. Dieser mag für den einen Nutzer vorteilhaft sein, für den anderen unnötig. Ich finde es gut, dass auch in diese Richtung entwickelt wird - persönlich denke ich aber, dass da die Lobbyisten der Ölindustrie die Finger kräftig mit im Spiel haben.
Ich sehe beim Benzin- oder Diesel-Tanken folgende Vorteile:
Fakt: Es geht bedeutend schneller.
Das kommt einem in der Tat so vor, wenn man beim Betanken des Fahrzeugs daneben stehen bleibt (bleiben muss). Eigentlich geht das Ein- und Ausstecken fast so schnell, wie das abschließen des Fahrzeugs. Während des Ladens wartet niemand nervös neben dem Fahrzeug, bis es wieder voll ist. Eigentlich habe ich noch nie bemerkt, dass ich fürs Laden Zeit investiert hätte - siehe Punkt 3 von oben: wir lieben, was wir kennen. Veränderung ist unbekannt und damit schlecht, auch wenn sie das Leben oft angenehmner macht.
Fakt: Ich muss keine Dutzend Bezahlkarten mitführen.
Da herrscht in der Tat noch tiefstes Mittelalter. Warum kommen die Stromanbieter nicht auf die altmodische Idee, dass man gebührenpflichtige Steckdosen auch (zusätzlich) mit 10, 20 oder 50c-Münzen füttern könnte - oder auch etablierte Bezahlkarten verwenden.
Fakt: Ich muss nicht hoffen, dass die Bezahlkarte auch mit der ausgesuchten Ladesäule funktioniert.
Das erinnnert mich an die Zeit, als ich mit meinem Geld (öS) an keiner Tankstelle in Deutschland, der Schweiz,... zahlen konnte. Solche Probleme kann man lösen. Man kann auch eine Reise vorausplanen.
Fakt: Ich muss keine Angst haben, dass meine Ladesäule zugeparkt ist, wenn ich dort ankomme.
Mein Erfahrungsschatz ist noch begrenzt, aber ich habe schon öfter lange Schlangen an der Tanke gesehen als besetzte Ladesäulen. Das wird sich natürlich ändern, wenn mehr Menschen E-Mobil werden. Soll ich deshalb wünschen, dass alle beim Öl bleiben?
Das sind Nachteile des E-Autos, die es in diesem Zusammenhang momentan einfach noch hat. Damit mögen viele E-Piloten sich arrangieren können, und vermutlich sieht das in ein paar Jahren deutlich besser aus, aber im Nachteil ist hier immer noch klar das Tanken elektrischer Energie, rein aus Anwendersicht.
Und bevor der Einwand kommt, E-Fahrer tanken ja gar nicht, weil sie über Nacht aufladen, wenn das Auto sowieso nicht gebraucht wird: Das mag manchmal stimmen, aber eben nicht immer. Oft wirst doch auch du schnellladen, oder machst du das immer nur über Nacht, auch wenn du auf Reisen bist oder mit dem E-Fahrzeug als Vertreter unterwegs bist (schließlich soll das E-Auto ja auch den Diesel-BMW 5er ersetzen)?
Du nennst ein paar 'Nachteile', die hausgemacht sind. Viele davon spiegeln nur aktuelle Gewohnheiten wider. Gewohnheiten kann man ändern und ist oft überrascht, dass man das nicht schon füher getan hat. Für Vertreter (die nur Reisen und nie stehenbleiben) mag eine Brennstoffzelle die bessere Wahl sein, sobald deren Infrastruktur aufgebaut ist (da bieten sich natürlich herkömmliche Tankstellen an). Diese stehen jetzt auch auf Diesel, obwohl mancher Hybridvielfahrer auch in Hybrid auf der Langstrecke keinen Nachteil finden kann (außer der Höchstgeschwindigkeit).
Gruß Martin
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Jorin am 20. November 2014, 17:52
Alles ganz gut und schön und ich verstehe, dass man seine alten Gewohnheiten gerne mal überdenken darf, aber ich kann nicht verstehen, dass das Laden über Nacht mit dem Tanken an der Zapfsäule gleichgestellt wird. Letzteres kann jeder, unabhängig von Fahrprofil, Wohnungssituation, Arbeitsplatz etc. Über Nacht das E-Auto aufladen und somit den Vorteil daraus ziehen, das man nicht alle 800 km ein paar Minuten an der Tankstelle steht (Achtung, nicht 100% ernst gemeint: Ja, ein riesengroßer Nachteil, was da im Jahr an Zeit verplempert wird!), kann aber eben nicht jeder. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Und wenn ich ne Reise planen muss, um meine Ladezeiten irgendwo unterzubringen, dann ist das vielleicht machbar und tut auch nicht so weh, aber es ist eben nicht so komfortabel, problemlos, spontan wie das Tanken an der Tankstelle.
Nur darum ging es mir. Ich habe nicht behauptet, dass ein E-Auto für Jedermann derzeit noch das falsche Auto ist. Nur den direkten Vergleich beim Tanken, den verliert meistens (!) momentan noch das E-Auto. Finde ich zumindest. Und ja klar, daran ist hauptsächlich die Regierung schuld und es ist durchaus möglich, dass das in anderen Ländern längst ganz anders läuft. Aber dies ist ein deutschsprachiges Forum mit ebensolchen Benutzern und wir leben nunmal im Jetzt. ;)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 20. November 2014, 18:35
Jorin, ich befasse mich nun schon länger mit E-Mobilität. Glaub mir, du stehst in einer langen Reihe von Skeptikern, die ihre Skepsis damit untermauern, dass das Elektroauto nicht für jeden passt. Das stimmt sogar, ist aber kein Problem für die Elektromobilität und schon gar nicht für diejenigen, bei denen es passt.
Deswegen eine Technik mit herbeigeholten Argumenten zu ktritisieren, die es bei passenden Umständen ermöglicht, mit je nach Fahrzeugklasse 4-10 g/km CO-Ausstoß rumzufahren, ist schon ziemlich ignorant.
Die Vorteile überwiegen die paar Nachteile dimensional. Das ist der Punkt, den Naysager sich wegreden. Mir macht es nichts aus, auf den paar Fernreisen im Jahr eine Stunde mehr Fahrzeit einzuplanen, dafür aber das ganze Jahr über nicht einmal tanken zu müssen. Ist das sich so schwer vorzustellen?
Naysager: Geht nicht. Ich wohne zur Miete im zweiten Stock. E-Fahrer: Ich auch. Hast du eine Garage? Naysager: Ich habe keine Garage E-Fahrer: Ich auch nicht. Ich lade in der Firma. Naysager: Kann ich nicht. E-Fahrer: Hast du schon mal deinen Arbeitgeber gefragt? Naysager: Nay
:-)
Im Ernst. In Holland haben viele E-Piloten keinen Anschluss in der Garage, wohnen downtown im 4. Stock - und fahren Tesla! Die Deutschen, also Politik und Industrie, wollen das E-Auto nicht. Zu viel Geld ist schon in die andere Richtung (Fossil, BSZ) geflossen, aber das ist es nicht. Der Gesetzgeber müsste nur ein paar Regeln erlassen, und schon würde die Sache funktionieren.
Absolutes Halteverbot für Verbrenner an Ladesäulen Abrechnung an Säulen per Kwh und mit EC
Nur zwei Maßnahmen und Schwupps, selbst mit den bereits existierenden Säulen würde es schon mal im urbanen Bereich klappen. Man könnte für viel weniger Geld als man in ein Wasserstofftankstellennetz plant reinzustecken, alle Autobahnen mit Schnellladern versorgen.
Es ist ein Politikum. Gestützt von einer Masse von Angsthasen, gezüchtet von PR, Presse und Politik. Der Staat hat Angst davor, dass Autos weniger verbrauchen! Ein Model S klaut dem Staat richtig viel Steuern, wenn es ein 14 Liter Diesel Auto ersetzt.
Und die Hersteller? Man muss sich wirklich fragen was das soll. CargeNow von BMW zum Beispiel:
Abrechnung nach Minute, nicht nach kWh. 30 Minuten DC kosten 10 Euro. Vielleicht kriege ich für diese 10 Euro 100km Reichweite, vielleicht nur 80, oder 60?
Ohne Angabe, wie viel Strom fließt, einfach nach Parkzeit. Dass sowas erlaubt ist - meiner Meinung nach ein Skandal. Kommt die Kassiererin nicht an den Tisch, laufen die Minuten. BMW verdient, dass das Essen so lange dauert?
Alleine solche Abzockmodelle wären ein Grund nicht bei BMW zu kaufen. Ich kann bald schon verstehen, warum das Elektroauto - abseits von Tesla oder heimischer Ladeversorgung abschreckt. Daran ist aber nicht die Technik schuld.
hs
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Jorin am 20. November 2014, 18:46
Nun bin ich also ein ignoranter Skeptiker, der sich die Argumente irgendwo herholt! Interessant. :-X
Warte mal... Wer betreibt noch gleich dieses Forum? Wer hat zig alternativ angetriebene Fahrzeuge möglichst vorurteilsfrei probegefahren und darüber berichtet? Wer denkt ernsthaft über ein E-Auto als nächstes Auto nach? Hm.... :-/
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 20. November 2014, 18:58
Jorin> Du hast eine PM. Ich habe aus einigen Fehlern in der Vergangenheit gelernt und mache es jetzt besser ^^
Alupo> Hier wird immer wieder argumentiert, dass man ... km zur nächsten Wasserstofftankstelle fahren muss. Darauf habe ich eine ganz einfache Antwort, welche aber eine Frage ist. Wie weit musste man als Elektroautofahrer 2011 bis zum nächsten Supercharger fahren? :-)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 20. November 2014, 19:02
Och, Jorin, ich guck noch mal nach....
Zitat
Das sind Nachteile des E-Autos, die es in diesem Zusammenhang momentan einfach noch hat. Damit mögen viele E-Piloten sich arrangieren können, und vermutlich sieht das in ein paar Jahren deutlich besser aus, aber im Nachteil ist hier immer noch klar das Tanken elektrischer Energie, rein aus Anwendersicht.
Und bevor der Einwand kommt, E-Fahrer tanken ja gar nicht, weil sie über Nacht aufladen, wenn das Auto sowieso nicht gebraucht wird: Das mag manchmal stimmen, aber eben nicht immer. Oft wirst doch auch du schnellladen, oder machst du das immer nur über Nacht, auch wenn du auf Reisen bist oder mit dem E-Fahrzeug als Vertreter unterwegs bist (schließlich soll das E-Auto ja auch den Diesel-BMW 5er ersetzen)?
Jo, ich denke das reicht dafür. :-)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Martin S am 20. November 2014, 19:03
@Jorin, ein Vorteil am Strom laden ist, dass man sinnvollerweise nicht immer erst dann tankt, wenn der Tank leer ist, sondern (zumindest seit es Li-Ionen-Akkus gibt) immer wenn es passt. Ich habe heute zu Mittag die Sonne genützt, um den Strom der eigenen PV-Anlage direkt zu verbraten. Und ich habe mein Fahrzeug nicht zuletzt danach ausgesucht, dass ich an jeder gewöhnlichen Haushaltssteckdose mit gut 60 km/h laden kann (also jede Lademinute an der Schukodose bringt mir einen Kilometer Reichweite). Und dann gibt es in meiner Gegend genügend Einkaufszentren mit Ladehalt. Das ist wirklich keine Komforteinbuße. Nur eine Änderung. Du hast es noch nicht (über einen längeren Zeitraum) probieren können.
Ladehalte kann man (zunehmend mehr) problemlos am Navi anzeigen lassen. Beim Gastwirt zu Mittag muss ich halt um eine Steckdose fragen. Dafür gibt es die nächsten 100 km normalerweise gratis zum Menü. Das hat mir noch kein Tankwart gestattet.
Ich bin der festen Überzeugung, dass für den größten Teil der Bevölkerung, die (auch mit Nachfragen) Zugang zu einer Steckdose im eigenen Heim oder beim Arbeitgeber haben, das E-Auto schon heute für 98% der Fahrten ausreicht. Mit dem an Steuer/Wartung/Sprit gesparten Geld geht sich locker das Mietauto für den Urlaub aus. Und alle, die in der Familie ohnehin mehr als ein Auto haben, könnten sofort eines davon elektrifizieren.
Aber ja, wir leben im Jetzt (wenn auch nicht in Deutschland). Und das Auto verkörpert für die Meisten viel mehr als nur ein vernünftiges Fortbewegungsmittel.
Gruß Martin
P.S.: Du kennst doch auch die Vorurteile gegenüber Hybrid. Die härtesten Gegner sind die, die sich nie damit beschäftigt haben. Wer probegefahren ist, denkt zumindest darüber nach und findet ein paar gute Seiten. Wirklich kennenlernen tut man die Technologie erst, wenn man regelmäßig damit fährt. Siehe auch die 4 stages of Prius Enlightenment (http://priuschat.com/forums/knowledge-base-articles-discussion/13086-four-stages-prius-enlightenment.html)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Martin S am 20. November 2014, 19:07
Jorin> Du hast eine PM. Ich habe aus einigen Fehlern in der Vergangenheit gelernt und mache es jetzt besser ^^
Alupo> Hier wird immer wieder argumentiert, dass man ... km zur nächsten Wasserstofftankstelle fahren muss. Darauf habe ich eine ganz einfache Antwort, welche aber eine Frage ist. Wie weit musste man als Elektroautofahrer 2011 bis zum nächsten Supercharger fahren? :-)
Macht er nicht. Die Supercharger liegen an Langstrecken-Knotenpunkten und sind für Langstreckenverbindungen geplant. Ich jedenfalls habe besseres zu tun, als zu einer Tankstelle zu fahren. Selbst wenn der Sprit dort kostenlos ist, und woanders Geld kostet. Aber manche Holländer machen das tatsächlich. Naja, die haben es nicht so weit.
Die Gegenfrage wäre, wo tankst du Wasserstoff, wenn nicht an vereinzelten Autobahnknotenpunkten? (Zukunft) oder an den 7 öffentlich zugänglichen Wasserstofftankstellen, die so hübsch anzufahren und gelegen sind:
AGIP / Infraserve Industriepark Höchst Industriepark Höchst Tor-Süd, 65926 Frankfurt am Main
Fraunhofer ISE Station Heidenhofstraße 3, 79110 Freiburg
OMV Flughafenstraße Flughafenstraße 70, 70629 Echterdingen (Flughafen Stuttgart)
TOTAL Heidestraße Heidestraße 19, 10557 Berlin Mitte
SHELL Sachsendamm Sachsendamm 90 - 92, 10829 Berlin Schöneberg Letzte Statusänderung: 2014-11-20 12:45:54 700-PKW H2 Betankung defekt 350-PKW H2 Betankung defekt 350-BUS H2 Betankung defekt Optional:Bitte senden Sie eine SMS an +49 172 364 0175
Kiwi1702: Geht nicht. Ich wohne zur Miete im zweiten Stock. E-Fahrer: Ich auch. Hast du eine Garage? Kiwi1702: Ich habe keine Garage E-Fahrer: Ich auch nicht. Ich lade in der Firma. Kiwi1702: Kann ich nicht. E-Fahrer: Hast du schon mal deinen Arbeitgeber gefragt? Kiwi1702: Arbeitgeber sagt "Nay" E-Fahrer: Hast du deinen örtlichen Energieversorger gefragt? Kiwi1702: Ladesäule für ausschließlich E-Bikes geplant, dezentral. Planung unkonkret, Umsetzung fragwürdig. E-Fahrer: Hast du deine Stadtverwaltung gefragt? Kiwi1702: Ratlosigkeit bei entsprechenden Stellen.
...wie geht es in dem Fall weiter? Das frage ich ganz neutral - als Verfechter der E-Mobilität - der keinen Rat mehr weiß. Es ist einfach nicht gewollt, solange es die Entscheidungsträger nicht selbst tangiert.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wanderdüne am 20. November 2014, 20:16
...wie geht es in dem Fall weiter? Das frage ich ganz neutral - als Verfechter der E-Mobilität - der keinen Rat mehr weiß. Es ist einfach nicht gewollt, solange es die Entscheidungsträger nicht selbst tangiert.
E-Fahrer: Hast Du mal nach einer Garage oder einem Stellplatz in akzeptabler Nähe gesucht? kiwi1702: E-Fahrer: Oder hat jemand in der Nähe ein E-Fahrzeug und man könnte zusammenarbeiten? Kiwi1702: E-Fahrer: Gibt es eine örtliche Initiative zur E-Mobilität, die vielleicht hilft? Kiwi1702: E-Fahrer: Gibt es noch mehr Interessenten, mit denen man sich zusammentun könnte und Druck aufbauen? Kiwi1702:
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: kiwi1702 am 20. November 2014, 20:29
E-Fahrer: Hast Du mal nach einer Garage oder einem Stellplatz in akzeptabler Nähe gesucht? kiwi1702: Ja, kein Erfolg - der Copen z.B. steht fußläufig eine 3/4 Stunde von mir entfernt, das war die naheste Unterstellmöglichkeit. E-Fahrer: Oder hat jemand in der Nähe ein E-Fahrzeug und man könnte zusammenarbeiten? Kiwi1702: Nein, interessanterweise hat ein Vorgesetzter sich jetzt eins für den Winter geliehen, möchte sich aber nicht für's Laden am Arbeitsplatz einsetzen, da er privat Sonne vom eigenen Dach tankt. E-Fahrer: Gibt es eine örtliche Initiative zur E-Mobilität, die vielleicht hilft? Kiwi1702: Nein E-Fahrer: Gibt es noch mehr Interessenten, mit denen man sich zusammentun könnte und Druck aufbauen? Kiwi1702: Mit einer weiteren Person läßt sich kein Druck machen. Außerdem kann man ja erst Druck machen, wenn der Bedarf - also ein E-Auto - vorhanden ist, aber wer kauft ein E-Auto, wenn er es nicht laden kann? Ein Teufelskreis
E-Fahrer: Hast du den Oberbürgermeister direkt angeschrieben? Kiwi1702: Selbstredend, vor ca. 3 Wochen, ohne Rückantwort
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wondzinski am 20. November 2014, 21:22
Nur mal so in die Diskussion "Isch hab aber 200km bis zur näxten H2 Tankstelle, Menno!" eingeworfen: Ihr hab aber schon bemerkt, dass die ersten Mirai frühestens in einem Jahr (!) hier in Deutschland verfügbar sein werden? Wieso wird Toyota diese wohl erst so spät zur Verfügung stellen? Eben weil das Versorgungsnetz noch aufgebaut werden muß.
Gerüchten zufolge wird an einer Art Fertigtankstelle gebastelt; in der Größe eines handelsüblichen Containers, der alles beinhaltet, und einfach auf vorhandenen Tankstellenplätzen mit aufgestellt wird. Wo die Angaben mit "1,5 Mio €uro Kosten pro H2 Tankstelle" herkommen, weiss vermutlich nur die mißliebige Konkurrenz :), aber der Container soll in der Größenordnung von ca 100.000 liegen und bietet maximal 4 Zapfäulen (je 2 auf jeder Seite); das vorgehaltene Tankvolumen kann durch Zusatzcontainer der Nachfrage entsprechend angepasst werden. Betankt werden diese "adhoc" Zapfstellen erst mal klassisch wie jede andere Tankstelle auch: Durch Großlastwagen, oder durch einfaches Austauschen der Zusatzcontainer. Jepp, böse Sache für die Energiebilanz. Dreimal Teufel über diese pöse Technik! :)
Ich find's extrem irritierend, dass diese zusätzliche Technik genau so niedergemacht wird, wie die Hybrids und die EAutos in den Anfangsjahren, nur diesmal lustigerweise von den EAuto-Vertretern selbst. Doch, es hat was von Religionskriegen: wer nicht versteht, dass nur (!) der pure durch Akku gespeiste Elektroantrieb das alleinige Heil der gesamten Mobilität ist, der kann nur ein durch und durch verblödeter, äh verblendeter hirnloser Andersgläubiger sein, den man unbedingt wieder zurück ins wahre Licht holen muß. Und wenn der das nicht will, dann kommen persönliche Angriffe dazu.
Noch hat keiner von uns das Ding gefahren; keiner weiß, wie die H2 Scene in einem Jahr aussieht. Also bleibt ruhig und freut euch, dass (wieder einmal?) Toyota der Technologievorreiter ist (egal ob diese Technologie in euer Weltbild passt oder nicht), und sich den Schuh angezogen hat, endlich mal was Serienreifes hinzustellen. Und auch erstaunlich: Auf einmal hat auch VW was zum Herzeigen... Klappt bei denen zwar noch nicht mit Serienreife, aber immerhin... Da verwunderts auch nicht, dass auch hier wieder viele Millionen Steuergelder von unserer Autoindustrie verpulvert wurden, ohne dass dabei was Brauchbares rauskam. <seufz>
Und zum Thema "uneffiziente H2-Produktion": Nachdem bislang kein nennenswerter Bedarf dafür da war, verwundert's auch nicht, dass die Produktionstechniken (und damit auch die Preise) dafür noch nicht optimiert sind. Nachdem der Herr Toyoda in seiner Vorstellung so nebenbei auch ansprach, dass sich H2 auch ohne weiteres aus Müll herstellen lässt, denk ich mal, dass sich die über die Produktion auch ein bisserl nen Kopf gemacht haben. Also einfach mal positiv abwarten, anstatt aus Nichtwissen (bzw veraltetem Wissen) gleich alles zu verdammen.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Martin S am 20. November 2014, 22:04
Jede Steckdose reicht aber nur, wenn du es nicht eilig hast, weiterzukommen. ;)
Das hängt vom Fahrzeug ab.
Und wenn mir das zu langsam wäre, dann würde ich eher in einen Zusatzlader investieren und kann dann 2 oder 3 Mal schneller laden (das braucht dann aber 2 oder 3 einzeln abgesicherte Dosen oder eine kleine Starkstromdose (400V 16A).
Natürlich gibt es aber die Gelegenheiten, bei denen man dringend schneller laden können sollte.
Gruß Martin
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 20. November 2014, 22:42
Dann setzen wir mal:gegen:und gegen: ich denke, da erübrigt sich jeder Kommentar.
Anscheint nur anschneidet nur geschaut und nicht gedacht (PS. Sollt nicht persönlich sein, geht ja einigen hier so).
Alleine schon das der Ausgangswert so extrem unterschiedlich ist muss ja hinten was andre raus kommen bei den 3 Beispielen PS beim den Ottomotor fehlt an der Kette noch so einiges vorne weg.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: 04H15 am 20. November 2014, 22:54
Ich würde liebend gerne ein E-Auto fahren. Lademöglichkeit Zuhause nicht gegeben (Laternenparker). Lademöglichkeit beim Arbeitgeber nicht gegeben. Auf einer Strecke, welche ich regelmäßig fahre (momentan ca. 1x im Monat (künftig 1-3x im Monat) hin und zurück je 325 km - kein Supercharger auf der Strecke. Und da weder am Start- noch am Zielort Lademöglichkeit gegeben ist, leider einfach nicht zu bewältigen.
Edit: Nächstgelegene Garage 1 Stunde Fußweg und unklar ob Lademöglichkeit eingerichtet werden könnte.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Martin S am 20. November 2014, 23:07
@04H15: In dem Fall ist die Zeit noch nicht reif für die E-Mobilität. 325 km laden sich nicht in 5 Minuten.
Trotzdem erstaunlich, wie wenig Steckdosen es in deiner Ecke gibt.
Gruß Martin
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: 04H15 am 21. November 2014, 00:10
Ich hätte kein Problem mit 300 km in 30 min (laden), denn alle 300 km mal eine Pause einlegen ist beim heutigen Verkehrsaufkommen sicher nicht die schlechteste Entscheidung.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 21. November 2014, 11:07
Hi Wondzinski,
schau mal auf den Titel. :-)
Eine kritische Auseinandersetzung dürfte da erlaubt sein. Weil Toyota Spielpartner ist, ist für den Befürworterkreis alleine schon wegen der Markentreuen gesorgt. Wer soll die Rolle des Skeptikers stellen?
Ich habe es schon mehrfach geschrieben. Hier noch nicht? Ich bin nicht gegen die Brennstoffzelle. Sie ist mir 1000 mal lieber, als fossile Energie zu 80 Prozent zu verheizen, wie es derzeit geschieht. Ich besitze noch Benziner (Prius II und Prius+), die beide nicht durch Elektroautos ersetzt werden können. Der Prius+ könnte zwar durch ein BSZ-Fahrzeug ersetzt werden, aber zu diesen Preis würden wir dann ein viel effizienteres und viel preiswerter und direkter zu betankendes Model S anschaffen. Beide sind für den Einsatzzweck als gelegentliches Poolfahrzeug für Langstrecken viel zu teuer (>10TKM/anno). 80.000 Euro. Bei aller Liebe zur Abgasfreiheit und gegenüber meinen Mitarbeitern, man muss auch ein wenig wirtschaftlich denken. Reicht ja schon dass der Chef so verstrahlt ist, ein so teures Auto zu fahren. Vorher war mein persönliches Limit bei 40 K gesetzt, und auf HSD-Hybride fixiert.
Wie du siehst, steht das BSZ-Prinzip alleine schon wirtschaftlich in direkter Konkurrenz zum E-Mobil, mit dem Nachteil bei dem FC-HEV, weil der Energieträger – also die Tankrechnung so teuer ist. Zudem ist des FC-HEV auf Sicht noch höchst unkomfortabel zu betanken. Man muss zur Tankstelle relativ weit HINfahren. Das kennen wir vom E-Mobil aus betrachtet gar nicht mehr. Aber das wäre der letzte Hinderungsgrund. Das Problem ist die schlechte Effizienz.
Warum man als Elektroautofahrer besonders sensibilisiert ist? Beide Systeme sind scharf auf die knappe Ressource Ökostrom. Eigens produziert (also eigene Tankstelle wie jetzt bei unserem E-Auto, das vom Firmendach tankt), fällt schon mal komplett raus. Eigene Wasserstofftankstelle? Wer sollte das bezahlen?
Also. Wie das bei knappen Ressourcen so ist, macht es besonders viel Sinn, auf die Effizienz zu schauen. Stichwort 3 Wasserkraftwerke statt einem. Ziehen wir die Pufferfähigkeit ab, verrechnet sie wirtschaftlich, käme man etwas darunter. Aber ein zu großer Effizienznachteil bleibt bestehen. Man muss es also mehr wollen als sich rechnen.
Nur mal so in die Diskussion "Isch hab aber 200km bis zur näxten H2 Tankstelle, Menno!" eingeworfen: Ihr hab aber schon bemerkt, dass die ersten Mirai frühestens in einem Jahr (!) hier in Deutschland verfügbar sein werden? Wieso wird Toyota diese wohl erst so spät zur Verfügung stellen? Eben weil das Versorgungsnetz noch aufgebaut werden muß.
Natürlich, was sollte auch ein Fahrzeug, das man nicht betanken kann? Das wäre ein Rohrkrepierer.
Zitat
Gerüchten zufolge wird an einer Art Fertigtankstelle gebastelt;
Schau dir vor allem mal diesen Link an, weil der nicht mit technischen Daten geizt: http://www.hydrogenics.com/docs/default-source/pdf/hystat---wasserstofftankstellen.pdf?sfvrsn=0 (http://www.hydrogenics.com/docs/default-source/pdf/hystat---wasserstofftankstellen.pdf?sfvrsn=0)
Alleine die Verdichter verbrauchen 70 kWh für 1 kg Wasserstoff. Der Verbrauch für die Elektrolyse vor Ort wird nicht angegeben? Nur der Verbrauch von Elektrolyt.
Für 100 km im Mirai (700 bar) bedeuted das:
68 kWh /100km plus Wasser (auch nicht kostenlos) und Elektrolytsalze (Kosten auch, müssen transportiert werden).
Ich gehe davon aus, dass Toyota den Verbrauch des Mirai nach japanischen Zyklus angibt, so stelle ich einen gleich großen Stromer mit einem Verbrauch nicht mehr als 16 kWh zum Vergleich. Egal, nimm 20 kWh, dann bleibt immer noch mehr als das dreifache.
Wenn du es extrem irritierend findest, dass diese zusätzliche Technik genau so niedergemacht wird, wie die Hybrids und die E-Autos in den Anfangsjahren, dann liegst du meines Erachtens komplett daneben! Diese Probanten verbrauchten im Vergleich zu konventionellen Autos weniger fossilen Kraftstoff und stießen teils dramatisch weniger Gifte und Abgase aus. Hier, beim FC-HEV ist es genau umgekehrt. Es verbraucht mindestens drei Mal so viel wie ein E-Mobil. Und wehe, der Wasserstoff kommt daher, wo er im Moment zu fast 100 Prozent her kommt. Nämlich aus fossiler Primärenergie (Öl/Gas) plus großteils fossil hergestellter Sekundärenergie (Strom)!
Also stell uns, oder halt nur mich Kritiker bitte nicht in die falsche Ecke!
Zitat
Und zum Thema "uneffiziente H2-Produktion": Nachdem bislang kein nennenswerter Bedarf dafür da war, verwundert's auch nicht, dass die Produktionstechniken (und damit auch die Preise) dafür noch nicht optimiert sind. Nachdem der Herr Toyoda in seiner Vorstellung so nebenbei auch ansprach, dass sich H2 auch ohne weiteres aus Müll herstellen lässt, denk ich mal, dass sich die über die Produktion auch ein bisserl nen Kopf gemacht haben. Also einfach mal positiv abwarten, anstatt aus Nichtwissen (bzw veraltetem Wissen) gleich alles zu verdammen.
Ja, ist doch super. Wenn es nicht über den Umweg per Sekundärenergieträger Strom gewonnen wird und zum Tertiärenergieträger wird, der wieder mit Sekundärträger kalt und/oder unter Druck gehalten werden muss und um im Auto zum vierten Energieträger gewandelt wird. Was für eine Kette!
Solange FC-HEV-Freunde ihren Wasserstoff selber bezahlen, kommt von mir kein Sterbenswörtchen mehr. Daran kann ein E-Pilot nichts falsch finden. Weil dann regelt sich das ganz von selber.
Ich tippe, dass sie den Geldbeutel ganz schnell wieder zu machen würden, wenn ihnen die Rechnung aufginge. Also muss massiv gefördert werden, denn nur eine massive Förderung könnte die schlechte Effizienz ausgleichen. Und von dieser Förderung - read my lips - würden die Großkonzerne profitieren. "Energetisch und politisch der richtige Weg?"
Ich würde lieber fossilen Sprit so knallhart besteuern, dass sich die FC-HEV anfangen zu lohnen. Aber dann holten sicher die hiesigen Benzin-Hybridfahrer das Kriegsbeil raus. :-)
Grüße Holger
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 21. November 2014, 12:03
Noch mal zum Preis der Stationen:
Zitat
So Toyota is reluctantly becoming an infrastructure provider. In America the car maker is investing $7.2 million along with partners Aire Liquide to install a 12-station East Coast hydrogen highway between New York and Rhode Island to kick start sales. California is already familiar with fuel cells and there are about 10 filling stations with the Californian Energy Commission promising $200 million to build that total to 68 stations in the next two years.
Wer soll da durchblicken? Einmal ergibt die Rechnung 600.000 Dollar pro Station (7,2 Mio / 12) ein ander mal 3.500.000 Dollar pro Station (200 Mio / 58)
Wahrscheinlich sind die teuren Stationen mit vielen Produktionsanlagen bestückt. Das ist wohl auch nötig, denn dieser Link http://www.hydrogenics.com/docs/default-source/pdf/hystat---wasserstofftankstellen.pdf?sfvrsn=0 (http://www.hydrogenics.com/docs/default-source/pdf/hystat---wasserstofftankstellen.pdf?sfvrsn=0) weist aus, dass die Abgabemenge doch sehr begrenzt ist, wenn die Produktion vor Ort und on demand läuft.
Ich bin gespannt, wie sich diese Thematik entwickelt und vor allem aufklärt.
hs
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wanderdüne am 21. November 2014, 13:16
Ich ziehe mal mein Fazit aus der Diskussion im Vergleich zum Strom tankenden Batterie-Auto und nutze dazu auch meine Zukunftsglaskugel aus dem Thüringer Wald:
Energieeffizienz: geht für mich eindeutig als PLUS für das Batterie-Konzept aus. Eine weitere Verárbeitungsstufe ist BSZ auf jeden Fall´.
Fahrleistungen: gleiche Vorraussetzungen für gute bis sogar bessere Fahrleistungen als heute (ausser v-max)
Reichweite: mittelfristig gleich, unter den heutigen Verbrennern
Risiko/Sicherheit: höhere Risiken beim BSZ beim Tanken, Lagern, Unfall, Brand
Tanken: Verfügbarkeit H2 Tankstellen in ausreichender Anzahl in Europa für 5 Jahre sicher nicht, für nächste 10 Jahre wahrscheinlich nicht vorhanden. Batterie-Fahrzeuge mit Lademöglichkeit 90% flächendeckend in 5 Jahren (siehe Laternenladen). Schnelltanken als Vorteil für BSZ, aber Super-Charger und Verhaltensumstellung (immer laden, wenn geht) als Lösung bei Batterie-Auto
In Summe würde ich jetzt die Frage des Threads mit
NEIN beantworten.
Energetisch ist es sicher der falsche Weg und wenn nicht einige mehr auf den Zug aufspringen oder die Batterie schwächelt, wird es auch politisch eine Sackgasse.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 21. November 2014, 13:34
Hier hört ganz gut den spaceigen Sound des Systems, besonders am Ende des Videos. Schade, mich würden die Geräusche im Innenraum interessieren.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Princo am 21. November 2014, 19:10
Am Anfang der Fortbewegung war es eine Dampfmaschine, dann der erste Benzinmotor. Fast zeitgleich kamen die ersten Elektromotoren, denen man keine große Zukunft voraus sagte, weil es keine Infrastruktur für Strom gab (!). Dann kam der Diesel, der größtenteils alle Dampfmaschinen in Rente schickte. Düsentriebwerk, Mondrakete, Ionenantrieb, Brennstoffzelle - Zukunft?
Dieser Thread: Das Schnellladen von Batterien zerstört einen Teil der chemischen Strukturen - Die Lebensdauer kann dabei um mehr als die Hälfte sinken. Wasserstoffgas ist seit der Hindenburg "Teufelszeug", zumindest in den Köpfen :-).
Eine Kombination aus verschiedenen aktuellen Forschungszweigen könnte die "Glaskugel" von 'wanderdüne' zeigen (wenn ich mal aus der Ferne hinein schauen darf): Die Entwicklung der Flour-Batterie erhöht die Leistungsdichte um das dreifache bei annähernd gleichem Gewicht und Abmessungen. Diese wird im Pkw ab 2035 mit einer Direktmethanolbrennstoffzelle auf Ethanol-Basis kombiniert, die einen Wirkungsgrad von annähernd 80% erreicht. Das vorhandene Tankstellennetz bleibt erhalten und optional kann an jeder Laterne Strom getankt werden.
Grüße, Sven
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 22. November 2014, 15:48
Nachdem die Thüringer Glaskugelmanufaktur etwas Sand im Getriebe hat, hier mal die Glaskugel aus Franken ;)
Energieeffizenz: Das hält sich die Wage, da Strom und Wasserstoff aus nahezu den gleichen Quellen gewonnen werden kann. Wasserstoff fällt zusätzlich bei zahlreichen industriellen Prozessen heute schon an. Eine Wasserstoffinfrastruktur bietet zudem noch die Möglichkeit an, produzierte Energie übere längere Zeit zu speichern, sowie diese dann einfach, schnell und portionierbar weiter zu transportieren.
Fahrleistungen: Beide Technologieen sind identisch, da beide die gleichen Elektromotoren benutzen.
Reichweite: Bei gleichem Raumaufwand bieten Brennstoffzellenfahrzeuge die höhere Reichweite als derzeitige Elektrofahrzeuge mit Li-Ion Akkus
Risiko: Höheres Risiko bei der Lagerung des Wasserstoffs. Der Tankprozess ist überwacht und findet ohne Luftkontakt statt.
Tanken: FCEVs lassen sich in unter 5 Minuten betanken, EVs brauchen mit Supercharger 30 Minuten. Eine breite Versorgung mit Wasserstoff ist in den nächsten 5 Jahren im Bereich des möglichen, da zahlreiche Hersteller ihre eigenen Ideen haben und die Industrie ohnehin den Wasserstoff mitproduziert. EV Supercharger gibts nur von Tesla, Laternenladen ist ein Strohfeuer das - wie mehrfach diskutiert - nicht praktikabel ist. Beim Masseneinsatz des EV sind größere Hürden zu überwinden als beim FCEV.
Markt: FCEVs eignet sich als Antriebsart für mittlere bis große Fahrzeuge (Kompaktklasse bis hin zum Bus und LKW). Für Kleinst- und Kleinwagen ist der technische Aufwand nicht rentabel. Außerhalb des Transportwesens kann man mit Wasserstoff und Brennstoffzelle noch viel erreichen und eine Unabhängigkeit von arabischen und amerikanischen Terrorstaaten erreichen. EVs eignet sich als Antriebsart für Kleinstwagen bis zum Kompakten Bus. Die vergleichsweise einfache Konstruktion bietet für die städtische und lokale Fortbewegung die höchste Effizienz.
Fazit: Ja, die Brennstoffzelle ist energetisch und politisch der richtige Weg. Sie bietet jedem mit eingenem Fahrzeug der das entsprechende Geld investiert emissionsfreies und flexibles fahren. Zudem bieten sich mit einer Wasserstoffinfrastruktur zahlreiche neue Möglichkeiten für die gesamte Gesellschaft.
Auf die Politik in Deutschland setze und hoffe ich allerdings nicht. Die Besatzungsverwaltung und Interessenvertretung deutscher Großunternehmen mit pseudodemokratischem Anstrich arbeitet seit Jahren nicht für das worauf sie bei ihrem Abgeordneteneid schwören. Und da ist es ziemlich egal ob nun eine EV-Infrastruktur oder eine FCEV-Infrastruktur mit allen Mitteln blockiert wird.
Ich setze auf den internationalen Wettbewerb und das Eigeninteresse der deutschen Autohersteller nicht den Anschluss zu verlieren und abgehängt zu werden. So ist es beim Katalysator geschehen, so ist es beim Partikelfilter geschehen, so geschieht es auch jetzt beim Hybrid. Mercedes wird bei seiner Zusammenarbeit mit Tesla und BYD sehr gut gesehen haben, wie weit Amerikaner und Chinesen beim Elektroauto schon sind. BMW sieht es bei Toyota. Der VAG Konzern hat zur Sicherheit immer noch ein paar Konzepte in der Schublade - dank gutem Marketing lassen sich die Einstellungen der Kunden sehr schnell und sehr beliebig in die eine oder andere Richtung drehen.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 22. November 2014, 16:14
Energieeffizenz: Das hält sich die Wage, da Strom und Wasserstoff aus nahezu den gleichen Quellen gewonnen werden kann. Wasserstoff fällt zusätzlich bei zahlreichen industriellen Prozessen heute schon an. Eine Wasserstoffinfrastruktur bietet zudem noch die Möglichkeit an, produzierte Energie übere längere Zeit zu speichern, sowie diese dann einfach, schnell und portionierbar weiter zu transportieren.
Musst aber auch erwähne das es genügend Industriebereiche gibt und auch in der Forschung/Wissenschaft so wie als Desinfektionsmittel ;) Also das was anfällt ist gleich wieder aufgehoben plus das man viel aus Erdgas noch dazu generieren muss.
Reichweite: Bei gleichem Raumaufwand bieten Brennstoffzellenfahrzeuge die höhere Reichweite als derzeitige Elektrofahrzeuge mit Li-Ion Akkus
Bau das mal Antriebskonzept ohne ein Zentimeter mehr Platzangebot des Toyota Mirai in den Tesla Model S ;) (Beide Autos habe gleiche Recihweite in etwa)
Risiko: Höheres Risiko bei der Lagerung des Wasserstoffs. Der Tankprozess ist überwacht und findet ohne Luftkontakt statt.
Überwachung heist Energieaufwand und zusätzliche Ressourcen und ohne Luftkontakt ist ja auch Logo oder ^^ Aber ich hole dich gerne mal bei ein Feuerwehreinsatz dazu wo es um Wasserstoff oder ein andres Gas geht was involviert ist ;) Da Rennen gerne die Leute davon, bin ja gespannt auf mein ersten Einsatz an ein Gasauto mit Flüssig oder Erdgas.
Tanken: FCEVs lassen sich in unter 5 Minuten betanken, EVs brauchen mit Supercharger 30 Minuten. Eine breite Versorgung mit Wasserstoff ist in den nächsten 5 Jahren im Bereich des möglichen, da zahlreiche Hersteller ihre eigenen Ideen haben und die Industrie ohnehin den Wasserstoff mitproduziert. EV Supercharger gibts nur von Tesla, Laternenladen ist ein Strohfeuer das - wie mehrfach diskutiert - nicht praktikabel ist. Beim Masseneinsatz des EV sind größere Hürden zu überwinden als beim FCEV.
Was ist mit andren Schnellladung Möglichkeit? Was ist einfach mit den 90% der Europäischen Autos die nie mehr als 100 KM am Tag fahren und das alle 90% der Europäischen Autos 22-23h am Tag rumstehen? Stehen heisst laden bei ein Akku Elektroauto ;)
Man will immer eben das sehen was man sehen will und die alten Trationen will man nicht ableben das man an eine Tanke fahren muss wie jetzt.
Frage an Dich Was ist der Grund warum du zu Brennstoffzellenfahrzeug wechseln würdest? Abhängigkeit? Kosten?
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 22. November 2014, 16:51
Nachdem die Thüringer Glaskugelmanufaktur etwas Sand im Getriebe hat, hier mal die Glaskugel aus Franken ;)
Energieeffizenz: Das hält sich die Wage, da Strom und Wasserstoff aus nahezu den gleichen Quellen gewonnen werden kann.
Nur, dass ich drei Wasserkraftwerke statt einem vorhalten muss.
Einfach schauen und rechnen: Da ich hier keine fremden Bilder verlinken darf, muss ich euch kurz in ein anderes Forum verlinken: http://forum.andre-citroen-club.de/showthread.php?146904-Toyota-setzt-auf-Wasserstoffantrieb-statt-Elektroauto&p=5177316&viewfull=1#post5177316 (http://forum.andre-citroen-club.de/showthread.php?146904-Toyota-setzt-auf-Wasserstoffantrieb-statt-Elektroauto&p=5177316&viewfull=1#post5177316)
Zitat
Wasserstoff fällt zusätzlich bei zahlreichen industriellen Prozessen heute schon an. Eine Wasserstoffinfrastruktur bietet zudem noch die Möglichkeit an, produzierte Energie übere längere Zeit zu speichern, sowie diese dann einfach, schnell und portionierbar weiter zu transportieren.
Das ist ein Vorteil, den wir nutzen sollten. Aber nur, wenn andere ökologisch akzeptable Speichermöglichkeiten ausgeschöpft sind, bzw. sich nicht besser rechnen.
Zitat
Fahrleistungen: Beide Technologieen sind identisch, da beide die gleichen Elektromotoren benutzen.
Du hast die beiden Techniken offensichtlich nicht verstanden. Das ist definitiv nicht der Fall!
Zitat
Reichweite: Bei gleichem Raumaufwand bieten Brennstoffzellenfahrzeuge die höhere Reichweite als derzeitige Elektrofahrzeuge mit Li-Ion Akkus
Noch größerer Unsinn! Vergleiche einfach mal Mirai und Model S. Ich darf hier wieder keine Bilder zur einfachen Verdeutlichung zeigen, dabei sprächen sie Bände. Liebe Mitlesende. Ihr müsst euch selber ein Bild machen. Die nackte Plattform des Model S und auch die des Mirai kann man sich in den Videos ansehen. Gegenüberstellen kann ich sie hier nicht.
Zitat
Eine breite Versorgung mit Wasserstoff ist in den nächsten 5 Jahren im Bereich des möglichen, da zahlreiche Hersteller ihre eigenen Ideen haben und die Industrie ohnehin den Wasserstoff mitproduziert. (...) Laternenladen ist ein Strohfeuer das - wie mehrfach diskutiert - nicht praktikabel ist. Beim Masseneinsatz des EV sind größere Hürden zu überwinden als beim FCEV.
Wenn du das mal mit Zahlen untermauern würdest.
Zitat
Markt: FCEVs eignet sich als Antriebsart für mittlere bis große Fahrzeuge (Kompaktklasse bis hin zum Bus und LKW). Für Kleinst- und Kleinwagen ist der technische Aufwand nicht rentabel. Außerhalb des Transportwesens kann man mit Wasserstoff und Brennstoffzelle noch viel erreichen und eine Unabhängigkeit von arabischen und amerikanischen Terrorstaaten erreichen.
Ja, wie auch mit Batterieautos.
Zitat
EVs eignet sich als Antriebsart für Kleinstwagen bis zum Kompakten Bus. Die vergleichsweise einfache Konstruktion bietet für die städtische und lokale Fortbewegung die höchste Effizienz.
Toll, dass die Realität deine Prognosen schon überholt hat. Zumal ich den letzten Satz nicht mal verstehen kann.
Zitat
Fazit: Ja, die Brennstoffzelle ist energetisch und politisch der richtige Weg. Sie bietet jedem mit eingenem Fahrzeug der das entsprechende Geld investiert emissionsfreies und flexibles fahren. Zudem bieten sich mit einer Wasserstoffinfrastruktur zahlreiche neue Möglichkeiten für die gesamte Gesellschaft.
So ist's mir recht. Wer bereit ist, für eine dreifach schlechtere Effzienz an der Tanke zu zahlen, soll das doch tun dürfen. Ist mir lieber als jeder neu gekaufte Verbrenner.
Zitat
Auf die Politik in Deutschland setze und hoffe ich allerdings nicht. Die Besatzungsverwaltung und Interessenvertretung deutscher Großunternehmen mit pseudodemokratischem Anstrich arbeitet seit Jahren nicht für das worauf sie bei ihrem Abgeordneteneid schwören. Und da ist es ziemlich egal ob nun eine EV-Infrastruktur oder eine FCEV-Infrastruktur mit allen Mitteln blockiert wird.
Dem hat Tesla einfach ein eigenes Tankstellennetz entgegengehalten. Bin mal gespannt, ob die Hersteller bereit sind, - weltweit - ihr eigenes Wasserstofftankstellennetz finanzieren. Im Grunde genommen zeigt Teslas Maßnahme, wie vergleichsweise einfach und kostengünstig die Tankstelleninfrastruktur für die BEV zu lösen ist.
Zitat
Ich setze auf den internationalen Wettbewerb und das Eigeninteresse der deutschen Autohersteller nicht den Anschluss zu verlieren und abgehängt zu werden. So ist es beim Katalysator geschehen, so ist es beim Partikelfilter geschehen, so geschieht es auch jetzt beim Hybrid.
Jetzt beim Hybrid? Wir schreiben 2014. Wenn sie sich bei allem so viel Zeit lassen. Die sieben Millionen von Toyota müssen diese Hersteller - jeweils - erst mal einholen. Erst ab dann wird gezählt.
Zitat
Mercedes wird bei seiner Zusammenarbeit mit Tesla und BYD sehr gut gesehen haben, wie weit Amerikaner und Chinesen beim Elektroauto schon sind.
Ja, das hat ihnen dermaßen Angst und Einsicht eingeflößt, dass sie hier selber keine Batterien bauen wollen.
Zitat
BMW sieht es bei Toyota.
?
du meinst eher die Brennstoffzellentechnik. Nichts im i3 ist von Toyota. Auch der Hybrid im i8 hat nichts mit der Hybridtechnik von Toyota gemein. Toyotas RAV hat einen Tesla-Antrieb. Wo ist die Elektroauto-Expertise von Toyota?
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 22. November 2014, 17:42
Tekpoint> Der Punkt ist ja, dass wir bereits heute (in 2014) in Deutschland tagtäglich große Mengen an Wasserstoff produzieren. Es gibt zahlreiche Arten der Generierung, ebenso wie es zahlreiche Arten der Stromgenerierung gibt.
Zu den Abmessungen sieht es wie folgt aus: Toyota Mirai (LxBxH): 4.890 x 1.815 x 1.535 mm Tesla S (LxBxH): 4.970 x 1.964 x 1.445 mm Wie Du siehst, hat der Tesla S, bei dem die Akkus im Boden sitzen, ordentlich Platz für sein Antriebskonzept. Beim Mirai habe ich 650km Reichweite unabhängig von der Außentemperatur und Vorderradantrieb (weil ich möchte auch das ganze Jahr mit meinem Auto fahren).
Ich weiss ja nicht wieviel höherer Energieaufwand bei Dir so ein eine Übewachungselektronik fliesst. Da kommt z.B. ein zusätzlicher Renesas Microcontroller zu den üblichen Sensoren und Fühlern - genau das was beim Supercharger auch anfällt. Die deutsche Marine setzt seit mehreren Jahren auch schon Brennstoffzellen U-Boote ein, bisher ohne Katstrophen :)
Die 90% der europäischen Autos fahren alle zwei Wochen mal zum tanken bis sie wieder ran müssen. Dadurch ist es möglich Tankstellen an neuralgische Punkte zu setzen und Millionen von Menschen zu versorgen.
Wir haben dass doch jetzt schon wirlich dutzende male durchdiskutiert. Ich bin davon überzeugt, Du bist in der Lage die unterschiedlichen Bedürfnisse von Millionen Autofahrern in etwa einzuschätzen und zu verstehen.
Ich würde zum Brennstoffzellenfahrzeug wechseln, wegen gleicher oder geringerer Treibstoffkosten als mit Benzin, Emissionsfreiheit, überzeugendes Antriebskonzept, weitgehende Wartungsfreiheit, unabhängigkeit von oben genannten Staaten, Energiesicherheit für die Zukunft sowie praktische Vorteile beim schnellen Betanken mit Wasserstoff.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Afra am 22. November 2014, 18:06
@ e-motion: Aus deinen Beiträgen (und du vielleicht aus meinen) kann ich entnehmen dass wir im Großen und Ganzen ziemlich einer Meinung sind. Im Individualverkehr auf alle Fälle eher batteriebetriebene Fahrzeuge. Auch der teilweisen Möglichkeit einer größeren Unabhängigkeit von Konzernen stimme ich zu. Trotzdem kann ich deiner schon öfters getätigten Aussage "Nur, dass ich drei Wasserkraftwerke statt einem vorhalten muss." (für Brennstoffzellenfahrzeuge) nicht ganz zustimmen.
Perspektivisches Ziel muss es sein (und wird sich letztendlich unweigerlich ergeben) dass die Energieversorgung 100% regenerativ erfolgt. Auch BEV können da erst ihren großen Vorteil ausspielen. Dann besteht allerdings das Problem der Grundlast und des Ausgleichs der stark schwankenden Stromversorgung durch Wind und Sonne. Natürlich kann man dies durch intelligentere Netze abfedern. Aber auch dann wäre es ohne geeignete Speicher nötig massiv über den Grundbedarf hinaus Windräder/PV Anlagen aufzustellen (europaweit) um Schwankungen kompensieren zu können. Drei Windräder für sicheren Strom aus einem Windrad ;) .In Extremfällen wird das dann eventuell gar nicht gelingen (es müssen dann ja auch die Leitungskapazitäten entsprechend erhöht werden). Und da werden H2 oder besser Gasspeicher (zusätzlich zu Batteriespeichern) eine wichtige Rolle spielen, auch wenn die Erzeugung ineffizienter ist. Der "Überschuss" an regenerativ erzeugtem Strom nimmt einfach mit deren Ausbau zu. Einspeisung ins existierende Gasnetz ist da schon sehr sinnvoll - und wenn da im Prozess ein Teil H2 für Brennstoffzellenfahrzeuge abgezweigt wird - OK, nichts dagegen.
Fazit: Toyotas FCV ist sicher nicht der allein selig machende Weg und für mich auch nicht der primäre Weg. Es kann aber eine sinnvolle Ergänzung (und in manchen Teilen der Welt eventuell sogar ein Hauptakteur) bei der optimalen Ausnutzung regenerativer Energien sein (solange wir uns überhaupt noch Individualverkehr leisten können).
Gruß Afra
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 22. November 2014, 18:21
Danke Tec, für den Link.. brauchte ich schon selbst nicht suchen. ;-)
Dann setzen wir mal: Zitat
Für ein Brennstoffzellenfahrzeug mit fossiler Wasserstofferzeugung durch Erdgasreformation (derzeit Standard) ergibt sich mit der Energiekette Dampfreformation → Verdichtung → BSZ → Akku → Elektromotor ein Wirkungsgrad von 0,75 × 0,88 × 0,6 × 0,94 × 0,95 = 0,35 = 35%.
Ich kenne keine real auf Basis Dampfreformation (wir sprechen in diesen Anlagen eher vom Steamreforming-Verfahren) produzierende Anlage mit 75% Wirkungsgrad. Es sind eher so um die 60%.
Die Wasserstoffproduktion mittels Erdgas ist seit langem die wirtschaftlichste Produktionsweise. Alle anderen sind in der chemischen Industrie nur dann in Verwendung, wenn z.B. ein Nebenstrom entsorgt werden muß, wie beispielsweise der Vacuumrückstand. Da wird dann H2 mit Hilfe von reinem Sauerstoff (!!!) produziert. Aber die vorgelagerte teure Sauerstoffproduktion ist immer noch um Quantensprünge billiger als die seit Jahrzehnten bekannte Elektrolyse.
Es ist absolut falsch die Wasserstoff-Nebenausbeutemengen für das BSZ-Auto auch nur zu erwähnen. Diese NA-Mengen werden bereits stofflich verwendet und auch Wasserstoff läßt sich nicht mehrmals verwenden.
Wir brauchen mit dem Wasserstoff nicht bis zur Hindenburg zurückgehen. Das was in Fukushima videowirksam aufgezeichnet wurde war ja keine atomare Explosion, das war NUR Wasserstoff. Ich denke es war sicher druckloser Wasserstoff.
Aktuelle H2-Tankzeit für mich: 2-3 Stunden. Dazu bedarf es aber dem Willen gleich 50% der Reichweite für das Tanken zu verbraten. Für mich nicht nur ökologisch ein 300%-iger Irrweg, denn mindestens solange es keinen "freien Strom" gibt rechnet sich eine derartige Energieverschwendung nicht. Und selbst dann liegen Welten zwischen aktuellen (nicht einmal zukünftigen wie bei H2 immer wieder verwiesen) Lithium-Akkus mit um die 90% Wirkungsgrad und einer H2-Produktion und -Speicherung.
Auch finde ich es lustig wie ein Pipelinenetz herbeigeredet wird. Man, sowas ist extrem teuer und dauert selbst bei einer einfachen Stichleitung von A nach B locker mal 10 Jahre. Die Planungen sowie die Genehmigung nach den Einsprüchen der Grundstückseigentümer müßte schon vor mindestens 2-3 Jahren vorhanden sein. Ansonsten gilt: 200kg H2 kann ein 40 Tonnen LKW befördern. Sowas ist teuer!!!
Aber der Markt wird es regeln. Im Nachbarforum gab es Bilder wie es "innen" aussieht. Da kann man auch als Laie erkennen dass das BSZ-Auto auch zukünftig teuer sein wird denn diese Komplexität läßt sogar einen Turbo-Diesel mit komplexer Abgasreinigung ziemlich einfach aussehen.
Gruß alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 22. November 2014, 18:47
alupo> Dann werden Ladelaternen ebenso herbeigerdet, schau Dir mal an was alleine in Bayern die Leute gegen neue Stromleitungen Sturm laufen - obwol es dabei um den für sie selbst bestimmten Strom geht. Der Prius war für die Leute seinerzeit auch teuer und Komplex. Inzwischen sind Millionen Stück davon verkauft und manche davon auch schon Millionen an Kilometern ohne Dekefte gefahren. In Deutschland können die Leute eines ganz besonders gut: Herumnölen und Dinge zerreden, damit man dann bei dem bleibt was man die ganze Zeit schon hatte. Deswegen regieren hier Dieselmotoren und Mutti...
Ich schätze Leute wie Elon Musk und Akio Toyoda - die haben einfach den Arsch in der Hose um zu sagen "Wir machen das jetzt".
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 22. November 2014, 18:50
Trotzdem kann ich deiner schon öfters getätigten Aussage "Nur, dass ich drei Wasserkraftwerke statt einem vorhalten muss." (für Brennstoffzellenfahrzeuge) nicht ganz zustimmen.
Wenn der Wirkungsgrad gegenüber einem Akku 3 mal schlechter ist....
Zitat
Und da werden H2 oder besser Gasspeicher (zusätzlich zu Batteriespeichern) eine wichtige Rolle spielen, auch wenn die Erzeugung ineffizienter ist. Der "Überschuss" an regenerativ erzeugtem Strom nimmt einfach mit deren Ausbau zu. Einspeisung ins existierende Gasnetz ist da schon sehr sinnvoll - und wenn da im Prozess ein Teil H2 für Brennstoffzellenfahrzeuge abgezweigt wird - OK, nichts dagegen.
Auch regenerativ produzierter Strom muß sich in der Weiterverarbeitungsstufe eben rechnen. Wer soll den das bezahlen (siehe Aufschrei bei der EEG-Umlage).
Wenn der H2 aber erst einmal im gut ausgebauten Erdgasnetz ist kriegt man ihn nicht ohne weiteres wieder heraus. Im Fachjargon nennt erfolgt die Trennung durch eine Coldbox, da wird das Erdgas soweit abgekühlt (die haben einen Strombedarf, da gegen sind die Supercharger "Kleinabnehmer" dass es flüssig wird und der H2 wird über den Kopf der Kolonne abgezogen. Also eher keine stoffliche Nutzung sondern nur eine energetische Nutzung, d.h. Verbrennung.
Dann doch lieber weniger Transportkosten durch Speicherung im Akku, denn auch in einer Pipeline "läuft" die Energie eben schlechter, d.h. teurer wegen der Pumpstationen (mit Strom!) als in einem Kabel.
Gruß alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 22. November 2014, 18:56
Ok, also doch lieber wieder mehr Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke, kann man so sehen.
Bist Du wirklich der Meinung dass die sicher schützenswerten Vögel wichtiger sind als das Weltklima oder die Landwegnahme durch AKWs (Tschernobil etc.)? Auch in Fukushima bekommen nicht nur Vögel Krebs und sterben dadurch früher.
Ich finde solche "Vergleiche" seltsam, zumal sicher mehr Vögel durch Autos getötet werden als durch Windräder. Von Füchsen, Rehen Wildschweinen will ich gar nicht erst reden.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: PflegePrius am 22. November 2014, 19:40
Hallo,
darf ich auch mal ne böse Frage stellen?:
Windräder erschlagen also Vögel, dies sei fakt. Warum ist mir bisher unter keinem einzigen Windrad, unter das ich getreten bin (mich faszinieren die Dinger, drum stand ich schon unter einigen), auch nur je ein toter Vogel unter die Füße gekommen, wenn es den hier ein Problem gäbe, dann müssten da Berge toter Vögel rumliegen, tun sie aber nicht, wer kann mir mittelmäßig begabten Menschenkind diesen Widerspruch erklären? Aber bitte einleuchtender, als die Aussage, es gibt Gott, das muss man eben glauben.
Gruß Christian
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 22. November 2014, 22:25
@Christian ich sehe es genauso. Ich habe auch noch nie irgendwelche Leichen in der Nähe von Windrädern gesehen.
Aber es gibt jetzt sicher Kommentatoren die da sagen dass es dafür gute Gründe gäbe wie zum Beispiel:
Befürworter der erneuerbaren Energien stehen morgens immer sehr früh auf und räumen dann die Kadaver weg. Dabei wechseln sie sich ab sodass zu jeder vollen Stunde eben ein Kombi mit vollem Anhänger an toten Vögeln abtransportiert wird.
Es gäbe noch eine zweite Erklärung: Wenn wir kommen wirken wir als Vogelscheuchen sodass dadurch kein Vogel mehr durch das Windrad gefährdet wird. Vorher abgestürzte Vögel wurden duch Speedmaden ihres Fleisches beraubt und die Knochen durch diebische Elstern für den Nestbau weggeschafft.
Ironie Ende
Ich finde es interessant wieviel Einfluß eine negative Presseberichterstattung immer noch in Deutschland hat. Ich nenne es ganz einfach "Propaganda".
Gruß alupo
Interessante Links im gelben Forum über eine angedachte neue Akkufabrik vom BSZ-Erzfeind: http://www.priusfreunde.de/portal/index.php?option=com_kunena&Itemid=117&func=view&catid=45&id=269196 (http://www.priusfreunde.de/portal/index.php?option=com_kunena&Itemid=117&func=view&catid=45&id=269196)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 22. November 2014, 23:41
Tekpoint> Der Punkt ist ja, dass wir bereits heute (in 2014) in Deutschland tagtäglich große Mengen an Wasserstoff produzieren. Es gibt zahlreiche Arten der Generierung, ebenso wie es zahlreiche Arten der Stromgenerierung gibt.
Belege mir das bitte mal mit Zahlen das mehr Wasserstoff hergestellt wird ohne das man ihn braucht? oder wird er gezielt hergestellt aus Erdgas damit man ihn zur Verfügung hat?
Wie Du siehst, hat der Tesla S, bei dem die Akkus im Boden sitzen, ordentlich Platz für sein Antriebskonzept. Beim Mirai habe ich 650km Reichweite unabhängig von der Außentemperatur und Vorderradantrieb (weil ich möchte auch das ganze Jahr mit meinem Auto fahren).
Jetzt sind es schon 650KM warten wir mal ab was er den wirklich schafft mit einer Tankfüllung, bei den Verbrennern stimmt es nie, Elektroautos kommen ran und Brennstoffzelle kenne ich noch nicht. Rekord beim Tesla Model S liegt bei knapp 700KM mit einer 85KWh Ladung in den USA.
Ich weiss ja nicht wieviel höherer Energieaufwand bei Dir so ein eine Übewachungselektronik fliesst. Da kommt z.B. ein zusätzlicher Renesas Microcontroller zu den üblichen Sensoren und Fühlern - genau das was beim Supercharger auch anfällt. Die deutsche Marine setzt seit mehreren Jahren auch schon Brennstoffzellen U-Boote ein, bisher ohne Katstrophen :)
Also das mit den UBooten ist mir bekannt, aber schätze kaum das man jeden kleine Panne groß an die Glocke hängen wird. Weis ich nicht. OK wenn es so ist was ist aber mit der Kühlung von Wasserstoff? Dieses benötigt Energie, was ist mit den verdichten vor Ort? Dies benötigt Energie? Was ist mit der Förderpumpe an der Zapfsäule, diese benötigt Energie?
Die 90% der europäischen Autos fahren alle zwei Wochen mal zum tanken bis sie wieder ran müssen. Dadurch ist es möglich Tankstellen an neuralgische Punkte zu setzen und Millionen von Menschen zu versorgen.
Naja so Neutral sind sie nicht, aber jedes Auto muss nach benutzen auch Parken und warum da nicht einfach Laden? Dazu kommt noch das die meinsten Autos nur 10-15% Akku verbraucht haben für dei Fahrt auf Arbeit und man diesen dann wieder Laden kann in gut 5 Minuten (Da ja die letzten 20 bzew. besonders letzten 10% Langsam laden werden den Ionen des Akkus).
Wir haben dass doch jetzt schon wirlich dutzende male durchdiskutiert. Ich bin davon überzeugt, Du bist in der Lage die unterschiedlichen Bedürfnisse von Millionen Autofahrern in etwa einzuschätzen und zu verstehen.
Ja eben und warum kommen immer wieder die selben Punkte dann ans Tageslicht?
Ich würde zum Brennstoffzellenfahrzeug wechseln, wegen gleicher oder geringerer Treibstoffkosten als mit Benzin, Emissionsfreiheit, überzeugendes Antriebskonzept, weitgehende Wartungsfreiheit, unabhängigkeit von oben genannten Staaten, Energiesicherheit für die Zukunft sowie praktische Vorteile beim schnellen Betanken mit Wasserstoff.
Was kostet in deiner Nähe an der nächsten H2 Tankstelle aktuelle der Wasserstoff und wie sind die Tages, Wochen und Monatsschwankungen? Bei dein Wartungsfreien Antrieb kommt Überprüfung von Brennstoffzelle und TÜV der Tank hin zu aller paar Jahre auf jeden fall. Dazu noch das das Problem mit den Rosten an Auspuff bestehen bleibt, da du ein hast (was aber glaube kein Problem sein sollte wo das Wasser raus tropft nun ^^) Unabhängig von Staaten? Unabhängig bist du mit H2 nicht da du immer von deren Verfügbarkeit abhängig bleibst, egal ob der in deiner Region hergestellt wird. Wenn dieser nicht Hergestellt wird warum auch immer (Wetterereigniss, Ökonomischer Natur etc.) Wie gesagt habe das 2 mal schon durch in den letzten 4 Jahren das Tankstellen kein Benzin, Diesel hatten an mehren Tankstellen.
Auch nochmal, bin nicht gegen Wasserstoff oder Brennstoffzellen, aber mir fehlt da noch einiges was bei Produktion von Wasserstoff angeht,, Verfügbarkeit, Sicherheit, Reduzierung Grauer Energie etc.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 23. November 2014, 02:30
Das schlimme ist: Ich bin gar nicht gegen FC-HEV :-) Wenn sie an der richtigen Stelle zum Einsatz kommen. Noch besser, wenn Rahmenbedingungen dies vernünftig erlaubten. Z.B. Überschüsse an Oköprimärenergieerzeugung wegpuffern, sobald wir diesen Punkt mal erreicht haben werden.
Aber damit meine ich nicht das Erfüllen von dämlichen Tankgewohnheiten. Sorry, anders kann ich das nicht sehen. Das Problem ist, dass die Tankgewohnheiten (wie oben deutlichst nachzulesen) hier und da den nüchternen Blick auf die Sache verwehren.
Es gibt tatsächlich Mobilitätsanforderungen, wo die alleinige Fahrbatterie einfach keinen Sinn macht. Heute mehr als morgen. Das sollte man schon berücksichtigen, denn auch das FC-HEV wartet auch noch auf seine Reichweitengarantie inform einer flächendeckenden Infrastuktur.
Allerdings wird wahrscheinlich keine Antriebsart mehr ohne Batterien auskommen. Sie sind einfach zu effizient. Fahr mal einer ein FC-HEV ohne Batterie. Schau sich dann mal die verbliebene Performance und die TTW Effizienz an! Oder den Sound, der kann wohl kaum mit einem E-Auto herhalten. Oder die Raumausnutzung. Nur mal so als Einwurf hinsichtlich der Nutzungs-, Komfort- und Fahreigenschaften. Gut. Aber deutlich im Nachteil ggü. Dem Elektroauto.
Es ist sicher nicht das Durchschnittsauto, das auf die FC-HEV wartet. Hier ist das BEV jetzt schon haushoch überlegen. Rein theoretisch trifft er auf den Massengeschmack, dieser Antrieb. Aber nur, weil er das gewohnte Verbrennerleben vorspiegelt. Tankgewohnheiten und Reichweite. Wobei die Masse in Diesellanden hier auch besonders gnädig scheint, plötzlich mit einer Werksreichweite von 500 km zufrieden zu sein.
Ich sage voraus: Wenn die Propagandisten des FC-HEV die Zeche für ihre gutgläubige, vor allem theoretische Technikbegeisterung bezahlen müssten, würden sie ganz leise sein - und weiter zum Verbrenner greifen. Wahrscheinlich als erste Mutprobe zum Plug-in Hybrid, der ebenso zu einem oft unnötigen Aufpreis alte Verbrennertugenden und -Gewohnheiten streichelt. Umdenken, sich arrangieren? Ich bin gespannt, wie lange die Bereitschaft herrscht, wenn der wirtschaftliche Tipping Point für das E-Mobil und gegen jeden Hybrid spricht. Ob gegen P-HEV oder später mal auch FC-HEV.
Die Industrie ist sehr erfolgreich, ihre alten Pfründe noch auszuschlachten. Das bedarf einer stetigen PR-Arbeit. So wird der Mirai oder auch die flux auf die US-Messe geworfenen „deutschen FC-HEV Studien von Audi und VW in der Presse durchgängig den kleinen Reichweiten und langen Ladezeiten der schlechtesten (deutschen) Elektroautos gegenübergestellt, die allerdings viel weniger kosten.
Elektroautos müssen „stundenlang“ laden gegenüber nur drei Minuten. Sehr verkürzt. Aber wirksam.
Im Grunde genommen dient der Mirai selber vorrangig PR-Zwecken. Die Stückzahlen aber auch die aufgescheuchte Reaktion des VW-Konzerns spricht davon, jeweils unter verschiedenen Aspekten.
Toyota und fast die gesamte angestammte Autoindustrie, die großen Energieversorger und Mineralölgesellschaften - alle haben großes Interesse an zentralen Strukturen mit großindustriellem Charakter. Wenn die das wollen, kann ich das ja wirklich nachvollziehen. Aber die Verbraucher erschrecken mich eher. Sie liefern sich wohl gerne an die altruistischen Gesellschaften Shell, Total, Vattenfall... Man schaue sich die Mitglieder in den Fuel-Cell Verbänden an, denn weiß man, was auf einen zukommen wird.
Wäre da nicht die Sinnhaftigkeit, mit der Elektromobilität viel schneller zum Ziel zu kommen, würde ich gerne dafür plädieren, alleine die Gesetze des Markts sprechen zu lassen. Da wäre das FC-HEV im PKW so was von schnell tot. Aber Verbrenner lebten noch länger.
Mit dieser Politik haben sie es hier in Deutschland nicht schwer. Hier wurde für die Elektromobilität so gut wie nichts getan. Da die deutsche Industrie sie nicht will, gab es viel miese Stimmung. Nüchtern: Es fehlt an Willen.
Das ist fatal, denn ohne intelligente und einheitlich bedienbare Infrastruktur ist es für viele wirklich nicht einfach, hier mit einem Elektroauto rund zu kommen. Tesla und Supercharger mal weg. Wegen der der 66.000 Euro aufwärts.
Das ist aber Politikum, keine technische Frage. Projiziert man aber das selbe Auto, das hier in Deutschland angeblich nicht funktionieren soll, einfach mal nach Holland oder Norwegen, ich hab's mit eigenen Augen in Holland gesehen: Es funktioniert dort. Auch für den Nachbarn im 4.Stock, weil dort so viele Ladesäulen sind, die mit vereinheitlichten Zugangs- und Abrechnungssystemen arbeiten.
Deutschland braucht nun mal seinen eigenen Tipping Point. Hintenanstellen. Plug-in Hybrid fahren und vom BSZ-Hybrid weiterträumen. Der rechnet sich nicht für Otto-Normal. Da gehe ich jede Wette ein. Entweder der Sprit bleibt zu lange billig oder die E-Autos werden selbst für den Michel so preiswert, dass er nicht mehr bereit ist, für unnütze Tankgewohnheiten immer mehr Aufpreis zu zahlen.
Wir haben noch Zeit, dem zuzuschauen. Bis die flächendeckend funktionierende Infrastruktur für BSZ-Fahrzeuge gestellt in wird, geht viel Zeit ins Land. Vorher braucht man kaum über diese Technik reden. Denn einfach mal die Politik überbrücken, wie es hier viele mit dem Elektroauto tun indem sie selber überregional anfahrbare Ladestellen errichten (Ladenetz), daheim oder auf der Arbeit laden, bei Ikea, am Bahnhof, in Parkhäusern, das geht mit dem FC-HEV nicht. Ein FC-HEV ist gegenüber dem BEV auf Zeit ein Seilakt ohne Netz.
Studien sehen das übrigens nicht anders. Auch Toyota redet in Jahrzehnten, sogar hundert Jahre weit denken die. Na dann.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Princo am 23. November 2014, 06:31
Oh weh, teilweise gleitet diese Diskussion (neudeutsch Thread) in fast "religiöse Ansichten" ab.
Thread-Titel: "Toyota`s Brennstoffzellenauto: ..." ... Es handelt sich hier um eine Idee, die mit viel Geld und extrem großer staatlicher Hilfe realisiert wurde. Toyota selbst "schwimmt" mit solchen "Experimenten" gegen den üblichen Strom, hat dies in der Vergangenheit auch schon getan und ist nicht selten damit auf die "Nase" gefallen (Magermixmotor / D-CAT / D-4D). Sollte des Brennstoffzellen-Auto hier eine Ausnahme machen? Das Brennstoffzellen-Auto ist in erster Linie ein Technologieträger (weil für den Endkunden zu teuer!), der einen sehr weiten Blick in die Zukunft wagt - schon heute - und dies verdient Anerkennung.
"Batterieauto an der Laterne laden", ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt vollkommen unmöglich: Die Erdkabel sind zu schwach und es gibt keine Sicherheitsvorschriften (Normen) dafür - wie soll bezahlt werden (Manipulationssicherheit)? Wasserstoff- oder Strom-Infrastrukur: Keine der beiden ist Bereit im großen Stil die jeweilige Antriebsform mit genügend Energie zu versorgen. Die jeweilige Infrastruktur für die Energieversorgung (Strom/Wasserstoff), die den Investoren als die "Profitabelste" erscheint, wird aus- und aufgebaut und nicht die, die wir "kleinen" Leute uns wünschen oder erträumen. Dem entsprechend wird sich das eine oder das andere durchsetzen ...
Grüße, Sven
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wanderdüne am 23. November 2014, 07:18
"Batterieauto an der Laterne laden", ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt vollkommen unmöglich: Die Erdkabel sind zu schwach und es gibt keine Sicherheitsvorschriften (Normen) dafür - wie soll bezahlt werden (Manipulationssicherheit...
Hier das Konzept der Fa. in Berlin zum Laternenladen, "unmöglich" sieht anders aus, finde ich.
https://ubitricity.com/de/laternenladen/
Gruss Wanderdüne
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Princo am 23. November 2014, 08:47
@wanderdüne, danke für den Link.
Zitat: "...Dann melden Sie sich als Testnutzer für unseren Technologietest und erproben das Laden am Lichtmast mit ...". Testnutzer und Technologietest; das sagt doch alles!
Ein Stromkabel, welches im Erdreich verlegt wird, kostet richtig viel Geld. Dementsprechend werden Erdkabel verlegt, die den effektivsten Kosten-Nutzenrahmen entsprechen. Genauso verhält es sich mit den Transformatoren, die die privaten Haushalte mit Energie versorgen - anders sieht dies natürlich im Mischgebiet oder im reinen Industriegebiet aus. Gerade in Wohngebieten, in denen keine großen Stromabnehmer existieren, sind die Laternen sehr schnell überlastet, wenn 10 oder mehr Autos (an einem Strang) mit jeweils 13A (+130A) geladen werden. Frage: Hat jemand andere Informationen?
"Laden an der Laterne" - noch ein Traum (von Lilli Marleen? ;D) ...
Grüße, Sven
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: 04H15 am 23. November 2014, 09:04
Ubitricity geht jetzt erst in eine Testphase. "Unmöglich" ist in dem Zusammenhang vielleicht etwas final formuliert, faktisch ist das System jedoch noch nicht allg. nutzbar.
Wieso muss man überhaupt solche Diskussionen über zwei Systeme führen, welche beide zum heutigen Stand (der Technik/des Willens/der Infrastruktur/der Kosten/der Energiegewinnung/der Lobby) nicht für die Masse ausgelegt sind? E-Autos haben ihre Nische gefunden und BSZ-Autos werden ihre Nische finden. Bis eines der Systeme massentauglich ist entwickeln sich beide Systeme (inkl. Infrastruktur und allem was dazugehört) weiter. Demnach wird dieser komplette "Glaubenskrieg" doch per Glaskugel geführt, oder nicht?
Ich stehe beiden Systemen offen gegenüber und würde mich sehr darüber freuen eines von beiden Nutzen zu können (ohne Einschränkung wie 50km zur Wasserstoff Tankstelle zu fahren - oder 1 Std. von meiner Garage (wo ich das E-Auto zum Laden parken muss) nach Hause zu laufen.)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 23. November 2014, 12:31
Oh weh, teilweise gleitet diese Diskussion (neudeutsch Thread) in fast "religiöse Ansichten" ab.
Das ist deine (beleidigende!) Schubladenrethorik. Ich wüsste nicht, dass sich Religion rational mit dinglichen Zusammenhängen auseinandersetzt.
Zitat
Thread-Titel: "Toyota`s Brennstoffzellenauto: ..." ... Es handelt sich hier um eine Idee, die mit viel Geld und extrem großer staatlicher Hilfe realisiert wurde. Toyota selbst "schwimmt" mit solchen "Experimenten" gegen den üblichen Strom, hat dies in der Vergangenheit auch schon getan und ist nicht selten damit auf die "Nase" gefallen (Magermixmotor / D-CAT / D-4D). Sollte des Brennstoffzellen-Auto hier eine Ausnahme machen? Das Brennstoffzellen-Auto ist in erster Linie ein Technologieträger (weil für den Endkunden zu teuer!), der einen sehr weiten Blick in die Zukunft wagt - schon heute - und dies verdient Anerkennung.
Toyota? Denk mal an die Weltumrundung mit dem FC-HEV von Mercedes. Auch dort passt dieses Motiv.
Zitat
Wasserstoff- oder Strom-Infrastrukur: Keine der beiden ist Bereit im großen Stil die jeweilige Antriebsform mit genügend Energie zu versorgen. Die jeweilige Infrastruktur für die Energieversorgung (Strom/Wasserstoff), die den Investoren als die "Profitabelste" erscheint, wird aus- und aufgebaut und nicht die, die wir "kleinen" Leute uns wünschen oder erträumen. Dem entsprechend wird sich das eine oder das andere durchsetzen ...
Genau. Diese Hintergründe und Perspektiven werden hier diskutiert.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 23. November 2014, 12:43
Wieso muss man überhaupt solche Diskussionen über zwei Systeme führen, welche beide zum heutigen Stand (der Technik/des Willens/der Infrastruktur/der Kosten/der Energiegewinnung/der Lobby) nicht für die Masse ausgelegt sind? E-Autos haben ihre Nische gefunden und BSZ-Autos werden ihre Nische finden.
Genau hier sehe ich den Knackpunkt. E-Autos konnten (hier) ohne großartige subventionen bereits ihre Nische finden. Beim FC-HEV ist das nicht so möglich. Das FC-HEV braucht eine völlig neue, viel aufwändigere und energiehungrigere Infrastruktur. Daher klingt diese Gleichsetzung nett und offen für alles, ist für einen Vergleich aber zu vereinfachend.
Wenn die Infrastruktur für die E-Mobilität und die FC-Mobilität sich künftig wirtschaftlich selber tragen sollen, wie z.B. das Superchargernetz von Tesla, oder gleichermaßen hoch/niedrig gefördert werden, bin ich aber bei dir. Dann wäre es wirklich einfach sich zurückzulehnen und zu sagen das bessere gewinnt.
Das ist kein Glaubenskrieg, sondern ein politischer Machtkampf um Investitionen und Subventionen. Um solche Machtkämpfe finden nun mal Diskussionen statt. Ist das nicht OK für dich?
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Princo am 23. November 2014, 13:38
Toyota? Denk mal an die Weltumrundung mit dem FC-HEV von Mercedes. Auch dort passt dieses Motiv.
Ah ha, Mercedes hat den FC-HEV in Serie gebaut (?) - Ich rede hier von Serienprodukten und nicht von PR-Gag's
Grüße vom Schubladenrhetoriker 'Sven' :-D
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 23. November 2014, 13:41
Hier ein weiteres Beispiel, dass es ein Machtkampf ist:
David gegen Goliath :-)
Zitat
US-Elektroautohersteller: Tesla plant Batteriefabrik in Deutschland
Der US-Elektroautohersteller Tesla plant nach SPIEGEL-Informationen, eine Batteriefabrik in Deutschland aufzubauen. Die hiesige Autoindustrie engagiere sich auf diesem Gebiet viel zu wenig, kritisiert Tesla Chef Elon Musk.
Zitat
"Das hat überhaupt keinen Sinn." Das Verfahren sei extrem ineffizient, unter dem Strich verbrauche ein mit Brennstoffzellen angetriebenes Elektroauto dreimal mehr Energie als eines, das mit Batterien angetrieben wird.
Ah ha, Mercedes hat den FC-HEV in Serie gebaut (?) - Ich rede hier von Serienprodukten und nicht von PR-Gag's
Grüße vom Schubladenrhetoriker 'Sven' :-D
Zitat
Bezogen auf die Menge kann zwischen der Kleinserienfertigung mit geringer Menge gleichartiger Produkte (z. B. Kranbau) und der Großserienfertigung mit großer Menge gleichartiger Produkte (z. B. Automobilindustrie) unterschieden werden.
Einzel- und Kleinserienfertigung = unter 20 Stück pro Monat. (Bei 5Tage-Woche = max 1Stk/Tag) Mittelserienfertigung = 20 - 1000 Stück pro Monat. Großserienfertigung = über 1000 Stück pro Monat.[8][9]
... wurde alles in Serie gefertigt und wurde/wird wieder eingestellt. Wichtig: Alles Toyota Entwicklungen oder Weiterentwicklungen von anderen Herstellern - Das Magermix-Prinzip stammte von Ford und wurde von diesem während der Entwicklungsphase aufgegeben.
"Schublade wieder zu!" ;D - Nette Grüße von Sven
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 23. November 2014, 16:55
Tekpoint> In Deutschland fielen als industrielles Nebenprodukt 2012
Zitat
rund 16 Milliarden Kubikmeter Wasserstoff als Nebenprodukt an. Der Großteil wird direkt für chemische Prozesse weitergenutzt, aber rund fünf Prozent werden in Gasturbinen zur Wärmeerzeugung verheizt. Mit diesen fünf Prozent könnten jährlich eine halbe Million Autos fahren.
Link (http://www.zeit.de/auto/2012-02/brennstoffzelle-wasserstoff/seite-3)
Detailiertere Studie Woher kommt der Wasserstoff in Deutschland bis 2050 (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&uact=8&ved=0CCcQFjAB&url=http%3A%2F%2Fwww.dena.de%2Ffileadmin%2Fuser_upload%2FPublikationen%2FVerkehr%2FDokumente%2FgermanHy_Abschlussbericht.pdf&ei=tvdxVL6NCIOuPcDCgMAO&usg=AFQjCNGf46nREXuvKueaH1bW0GvDy14Q4Q&sig2=HSUFKHU91OgEhz-hlrcAog)
Du hattest mich gefragt ob ich den Antriebsstrang des Mirai bei gleicher Reichweite in den Tesla S kriege. Die Abmaße sagen uns, das geht. Versuch Du nun den Tesla S Antrieb in den Mirai zu kriegen, bei gleicher Reichweite der BSZ
Die Reichweite des Mirai waren schon immer 650km, ich habe Dir den Link zur Toyota Webseite bereits gepostet - einfach nachsschauen.
Weiterhin möchte ich dich nun etwas fragen. Die Brennstoffzelle gibt es im Auto auch nicht erst seit gestern. Neben Toyota haben bereits Honda, Hyundai, Mercedes Benz, BMW, Mazda und andere Hersteller BSZ oder Wasserstoff Autos als Prototypen oder Kleinserien hergestellt. Wieviele FCX Clarity's sind denn so abgefackelt oder spektakulär explodiert? Link (https://www.youtube.com/watch?v=GaniEb3yAhM) Und jetzt sagst Du mir bitte auch, wie viele Tesla S schon in Flammen aufgegangen sind, oder wieviele E-Autos mit chinesischen Akkus. ;)
Wir sind hier nicht im Kindergarten und ich bin auch kein Papagei, dass ich Dir 100.000 mal das gleiche wiederholen muss. Darum hier zum letzten mal: Die Leute die mit ihren Autos und ohne eigenen Stellplatz am Straßenrand parken haben keine Möglichkeit zum laden. Laternenladen gibts nicht, Kabel übers Grundstück gibts nicht, Kabel aus dem Fenster hin zum Auto gibts nicht, aus dem Boden wachsende Elektrostecker gibts nicht und automatisch gesteuerte Ladedrohnen gibts nicht. Ich nehme an, Du hast es jetzt verstanden und wir können weiter im Text gehen.
2015 kommt in Nürnberg eine CEP Wasserstofftankstelle (http://cleanenergypartnership.de/home/) betrieben von Linde. Wer Lust hat kann sich selbst eine Flasche Wasserstoff besorgen http://www.roebengas24.de/technische-gase/bestellen-wasserstoff-3-0/ (http://www.roebengas24.de/technische-gase/bestellen-wasserstoff-3-0/), da kosten 10kg Wasserstoff 60,76 EUR. Damit kommt man mit dem Mirai 2166km weit. Mein Auris kommt mit einer 45L Superbenzin Betankung zu 67,00 EUR in etwa 550km. Wie der Wasserstfoffpreis gerade in Sapporo/Japan liegt, weiss ich nicht. Darüber mache ich mir nächstes Jahr Gedanken. ;D
Princo> Magermixmotoren gab es 1974 schon bei Honda - nannte sich CVCC und verschwand dann wieder, weil sich Probleme mit dem NoX ergaben. Im Grunde haben die Japaner damals schon das durchgespielt, was die tollen Europäer gerade jetzt mit ihren Downsizing Motörchen und Traktormotoren machen. Der D-4D ein Turbodiesel genau wie andere der europäischen Konkurrenz. Der D-CAT war zwar technisch überlegen, aber auch teurer und weis einen höheren Treibstoffverbrauch auf. Da außerhalb Europas und Indiens kein Land mit vernüfntigen Menschen diese Ölbrenner in einen PKW einbaut, ist es verständlich das Toyota das Konzept aufgegeben hat und nun die Stinker bei BMW zukauft.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: PflegePrius am 23. November 2014, 18:32
Bitte, bitte, tu uns den Gefallen, und kleide deine nicht ungerechtfertigte Abneigung gegen Diesel in etwas weniger verletzende Worte, ich finde auch, dass neuere Diesel nicht gut riechen, aber das muss ich nicht aller 10 kB im Forum jedem, ders schon :icon_eazy_kotz_graete: kann nochmal unter die Nase reiben.
lieb gemeinte Gruß Christian
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 23. November 2014, 19:22
Tekpoint> In Deutschland fielen als industrielles Nebenprodukt 2012 Link (http://www.zeit.de/auto/2012-02/brennstoffzelle-wasserstoff/seite-3)
Detailiertere Studie Woher kommt der Wasserstoff in Deutschland bis 2050 (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&uact=8&ved=0CCcQFjAB&url=http%3A%2F%2Fwww.dena.de%2Ffileadmin%2Fuser_upload%2FPublikationen%2FVerkehr%2FDokumente%2FgermanHy_Abschlussbericht.pdf&ei=tvdxVL6NCIOuPcDCgMAO&usg=AFQjCNGf46nREXuvKueaH1bW0GvDy14Q4Q&sig2=HSUFKHU91OgEhz-hlrcAog)
Erste man Danke für die Link :) Man muss aber bemerkten das diese Studie/Untersuchung Stand 2009 ist. Habe nicht alles gelesen bis jetzt, aber bin es überflogen erste mal. Mir ist aufgefallen das Einige Zahlen sich schon mehr als positiv bestätigt haben was kosten aus PV Anlagen etc. angeht ;) Nach der Studie soll Wasserstoff mal so 3,5 bis 4,5 Euro pro KG H2 kosten. Klingt ja optimistisch, aber selbst da wäre ich immer noch günstiger mit ein Elektroauto unterwegs ;)
Aus welchen Link hast du deine Zitieren Zahlen mit den Nebenprodukt von 2012 an H2?
Du hattest mich gefragt ob ich den Antriebsstrang des Mirai bei gleicher Reichweite in den Tesla S kriege. Die Abmaße sagen uns, das geht. Versuch Du nun den Tesla S Antrieb in den Mirai zu kriegen, bei gleicher Reichweite der BSZ
Ja aber wo sitzt den bei dir die Brennstoffzelle beim Model S ? Elektromotoren wie gewohnt an den Rändern, die 3 Tanks unten in Boden (wenn die von der Höhe dort reinpassen in den "schmalen Model S Boden"
Weiterhin möchte ich dich nun etwas fragen. Die Brennstoffzelle gibt es im Auto auch nicht erst seit gestern. Neben Toyota haben bereits Honda, Hyundai, Mercedes Benz, BMW, Mazda und andere Hersteller BSZ oder Wasserstoff Autos als Prototypen oder Kleinserien hergestellt. Wieviele FCX Clarity's sind denn so abgefackelt oder spektakulär explodiert? Link (https://www.youtube.com/watch?v=GaniEb3yAhM) Und jetzt sagst Du mir bitte auch, wie viele Tesla S schon in Flammen aufgegangen sind, oder wieviele E-Autos mit chinesischen Akkus. ;)
Also erste mal muss ich da eine Gegenfrage mal stellen wie viele Brennstoffzellenfahrzeuge fahren den rum? ;)
Soweit ich weis ist Mazda, Mercedes Benz und BMW ausgestiegen aus der Brennstoffzellenforschung.
Wir sind hier nicht im Kindergarten und ich bin auch kein Papagei, dass ich Dir 100.000 mal das gleiche wiederholen muss. Darum hier zum letzten mal: Die Leute die mit ihren Autos und ohne eigenen Stellplatz am Straßenrand parken haben keine Möglichkeit zum laden. Laternenladen gibts nicht, Kabel übers Grundstück gibts nicht, Kabel aus dem Fenster hin zum Auto gibts nicht, aus dem Boden wachsende Elektrostecker gibts nicht und automatisch gesteuerte Ladedrohnen gibts nicht. Ich nehme an, Du hast es jetzt verstanden und wir können weiter im Text gehen.
Eben und dies kann man mit ein Bruchteil was uns die H2 Tankstelleninfastruktur kosten wird bereitstellen an Ladestationen ;)
2015 kommt in Nürnberg eine CEP Wasserstofftankstelle (http://cleanenergypartnership.de/home/) betrieben von Linde. Wer Lust hat kann sich selbst eine Flasche Wasserstoff besorgen http://www.roebengas24.de/technische-gase/bestellen-wasserstoff-3-0/ (http://www.roebengas24.de/technische-gase/bestellen-wasserstoff-3-0/), da kosten 10kg Wasserstoff 60,76 EUR. Damit kommt man mit dem Mirai 2166km weit. Mein Auris kommt mit einer 45L Superbenzin Betankung zu 67,00 EUR in etwa 550km. Wie der Wasserstfoffpreis gerade in Sapporo/Japan liegt, weiss ich nicht. Darüber mache ich mir nächstes Jahr Gedanken. ;D Um mal Antriebskonzept etwas gleich aufzuwiegen würde ich ein Auris HSD nehmen der schafft mehr als 550KM ;) Und wie viel KG H2 schluckt den der Mirai auf 100 KM?
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 23. November 2014, 19:29
Ok habe gerade nochmal den Link angeschaut also mein Japanisch ist nicht so gut ^^ aber schätze mal das es 3 KG auf 650 KM sind oder? Aber interessant auch das was von 20 Grad Celsius steht da ;) Wir werden gespannt sein was er wirklich verbraucht an H2 auf 100 KM und die Bilder sind auch sehr interessant das sehr viel Technik am Board ist wo ich auf meine Aussage zurück kommen Mirai Antrieb in Model S einbauen?
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 23. November 2014, 20:53
PflegeAuris> Ich antworte darauf mal literarisch.
Zitat
Mir stinkt es, Dir stinkt es, ihm stinkt es. Uns allen stinkt es, wir wollen nicht stinken, warum stinkt es hier noch immer?
Zum einen kann sich ein Dieselmotor ja nicht verletzt fühlen und zum anderen wurde das Thema ja von Princo mit dem D-4D und D-CAT aufgebracht.
Und weil es immer ums CO2 geht, mal eine Euro Bestandsaufnahme Evaluation of European Diesel (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0CCMQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.enveurope.com%2Fcontent%2Fpdf%2F2190-4715-25-15.pdf&ei=0DZyVO7pIY2rOpbPgdAG&usg=AFQjCNEXv8PAz7BzFQpnwzPMAOs3dhdvWQ&sig2=Jj5b6Eov8Rp4M9kxwlD9FQ&bvm=bv.80185997,d.ZWU), Diesel - London Air Quality Network (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=5&cad=rja&uact=8&ved=0CEcQFjAE&url=http%3A%2F%2Fwww.londonair.org.uk%2Flondon%2Fasp%2FLAQNSeminar%2Fpdf%2FJune2014%2FEckard_Helmers_The_European_diesel_car_boom_diesel_causes_and_effects.pdf&ei=0DZyVO7pIY2rOpbPgdAG&usg=AFQjCNF-nx6oRjMtsBqk7CLNyPpKmBePtg&sig2=u4kNTV7ghnQ8pJTmkqAlnA&bvm=bv.80185997,d.ZWU)
Tekpoint> Ich habe die Zahlen aus einem Artikel der Zeit, der Link ist gleich mit angeführt. :)
Der Tesla S ist etwas niedriger, dafür aber auch länger und breiter. Zusätzlich hat er vorne und hinten noch Raum fürs Gepäck - da geht dann schon noch was rein.
Es fahren insgesamt einige hundert Brennstoffzellenfahrzeuge weltweit herum, dafür aber auch schon etwas länger als der Tesla S. Und wie oft haben die nun gebrannt? ;)
Ich muss nochmal nachhaken. Du bist der Meinung dass man ein weitverzweigtes Netz von Ladestationen in jeder Straße inklusive Kabel, unterirdische Verlegung, Verteilerstationen und Sicherungen günstiger und schneller hinbekommt, als ein Wasserstoff Tankstellennetz?
Der Mirai schluckt auf 100km etwa 461g Wasserstoff.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 23. November 2014, 22:00
Der Tesla S ist etwas niedriger, dafür aber auch länger und breiter. Zusätzlich hat er vorne und hinten noch Raum fürs Gepäck - da geht dann schon noch was rein.
Eben darum geht es ja, das du diesen Platzangebot nicht anrührst ;)
Es fahren insgesamt einige hundert Brennstoffzellenfahrzeuge weltweit herum, dafür aber auch schon etwas länger als der Tesla S. Und wie oft haben die nun gebrannt? ;)
Ob ein Auto so brennt oder in Brand gesteckt worden ist bzw. bei den Model S waren es immer Unfälle ist schon was andres als bei den paar Brennstoffzellenfahrzeug die Weltweit unter Beobachtung rum fahren und kein Crash hatten ;)
Ich muss nochmal nachhaken. Du bist der Meinung dass man ein weitverzweigtes Netz von Ladestationen in jeder Straße inklusive Kabel, unterirdische Verlegung, Verteilerstationen und Sicherungen günstiger und schneller hinbekommt, als ein Wasserstoff Tankstellennetz?
Der Mirai schluckt auf 100km etwa 461g Wasserstoff.
Das ist ja dann fast nichts ^^ Naja wir werden gespannt sein bis dahin ;)
Was ich gut fände wäre wenn man ein Art Plug in Hybrid auf Brennstoffzellenbasis machen würde oder Elektroauto aka. BMW i3 mit Rang Extender was eine Brennstoffzelle wäre. Der Mirai ist ja ein Vollhybrid als Basisversion wenn man es richtig nimmt, statts Verbrennungsmotor Brennstoffzelle und statts Benzintank ein Wasserstofftank. Also gibt es bei beiden auch eine Akku und wäre doch gut wenn man diesen auch Laden könnte ;)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 23. November 2014, 23:10
Tekpoint> Jetzt verstehe ich was Du meinst, jetzt simma beinander :icon_sweet:
OK, das Platzangebot des Tesla S bekommt man mit dem Konzept und dem Antriebsstrang des Mirai nicht hin. Es ist schon in den Videos angeklungen, aber beim Mirai hat Toyota zum einen hochfeste Komposittanks für den Wasserstoff verwendet, als auch eine Hochsicherheitszelle als Skelett für das Fahrzeug an sich. Die Formgebung dürfte sich also auch am Sicherheitsaspekt orientieren. Link (http://blog.toyota.co.uk/toyota-mirai-designed-and-equipped-for-safety)
OK, wenn man von Deinem Gedankenspiel ausgeht, dass sämtliche Straßenzüge mit ausreichend Strom sowie Anschlussmöglichkeiten für alle parkenden Autos versorgt sind, ergibt sich durch das Brennstoffzellenfahrzeug kein besonderer Vorteil mehr.
Der Mirai funktioniert, wenn man so möchte, als serieller Hybrid. Der Wasserstoff fliesst in die Brennstoffzelle. Die Brennstoffzelle erzeugt Strom und versorgt einen Elektromotor, welcher die Räder antreibt. Ein Plug-in macht hier aber keinen Sinn, weil ich habe mich ja an Stelle des großen Akkus für die großen Wasserstofftanks entschieden. Der Mirai hat ausserdem einen Nickel Metallhydrid Akku - Toyota bleibt also konservativ bei seiner Meinung, NiMH Zellen sind Standfester als Li-Ion. Deine Idee funktioniert aber andersrum, Du kannst mit dem Mirai Dein Haus mit Strom versorgen :-D
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 24. November 2014, 16:22
Wer Lust hat kann sich selbst eine Flasche Wasserstoff besorgen http://www.roebengas24.de/technische-gase/bestellen-wasserstoff-3-0/ (http://www.roebengas24.de/technische-gase/bestellen-wasserstoff-3-0/), da kosten 10kg Wasserstoff 60,76 EUR. Damit kommt man mit dem Mirai 2166km weit.
Willkommen in der Märchenstunde.
Zitat
The Mirai (...) has a total range of up to 300 mi (480 km) miles on a full tank. As of November 2014, fuel consumption has not been announced.[34]
Put Toyota’s own figures for range and hydrogen tank capacity (300 miles and 5 kilograms respectively) and we’re left with a ballpark figure of 60 MPGe.
Das wären 5 kg Wasserstoff auf 480 km. Sagen wir vereinfacht 1 kg Wasserstoff auf 100 km. 1 kg Wasserstoff enthält bei 700 bar 33,3 kWh. Der Tank-to-Wheel Verbrauch liegt also bei etwa 33 kWh/100 km (eigentlich noch plus 68 kWh für die Bereitstellung (Well-to-Tank), aber egal).
Für 2.166 km müsstest du also 21,7 kg oder 716 kWh und für rund 210 Euro tanken!
Zitat
da kosten 10kg Wasserstoff 60,76 EUR.
Irgendwie tickst du die technischen Zusammenhänge nicht. Oder ich etwa?
Jedenfalls kannst du den Mirai damit gar nicht betanken! Er verlangt Druckwasserstoff bei 700 Bar! Die Flaschen werden mit 150 -200 Bar gefüllt.
http://www.der-hedinger.de/produkte/gase/stahlflaschen/10-liter-stahlflaschen/artikel/KF_30.html (http://www.der-hedinger.de/produkte/gase/stahlflaschen/10-liter-stahlflaschen/artikel/KF_30.html) "Fülldruck ca. 200 bar, somit stehen ca. 400 l Gas zur Verfügung"
Nehmen wir diese Voraussetzung, dann hat
1 Liter Wasserstoff eine Energiedichte von 0,01079 MJ pro Liter, macht bei 400 Liter pro 10 kg Flaschenrefill 4,31 MJ. oder 1,198 kWh. Damit fährt der Mirai 2.166 km weit?
Mal abgesehen davon, dass du erst noch mal verdichten und dir über den Tankanschluss gedanken machen müsstest.
1,2 kWh/Flasche - dann musst du 6.000 Befüllungen (nicht Flaschen!) zu 60 Euro pro Befüllung kalkulieren. 360.000 euro für 2.166 km. Das ist abstrus.
Leider kann ich nicht entnehmen wie viel kg Wasserstoff in einer 10 kg Flasche sind.
Ein weiterer Versuch http://www.airliquide.de/loesungen/produkte/gase/lieferformen/cylinder-versorgung.html#.VHNKdMk55aQ (http://www.airliquide.de/loesungen/produkte/gase/lieferformen/cylinder-versorgung.html#.VHNKdMk55aQ) Air Liquide gibt 2 m³ pro 10 Liter-Flasche an. Was 2.000 Liter entspricht. 2000 Liter entsprechen dann 21,58 MJ oder 6 kWh. Damit fährt der Mirai 18,2 km weit. Immer noch 119 Flaschenbefüllungen a 60 Euro = 7.140 Euro. Den Preis von 200-300 Euro für die eine Flasche, die du dann 119 Mal befüllen lässt, auch die 119 Wege hin und zurück zum Befüller lass ich einfach mal weg. :D
Sag mir, was ich falsch gerechnet habe. Vielleicht ticke ich ja nicht richtig. :-) Ich wünsch dir viel Freude mit deinem Flaschenprojekt. Das wäre doch was für Youtube - im Zeitraffer.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wondzinski am 24. November 2014, 19:55
Hi e-motion,
das Problem ist hier vermutlich, dass da ein Preis pro KG angegeben wird. Ist das Gewicht des H2 Inhaltes eines Drucktankes abhängig vom Druck? Bzw: Kostet 1 Kg H2 mit 200Bar verpackt genausoviel wie 1kg H2 mit 700bar verpackt? (den notwendigen Energieverbrauch für die höhere Verdichtung mal beiseite gelassen) Da hadere ich gerade mit meinen längst vergessenen Physik-Grundkenntnissen....
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: 04H15 am 24. November 2014, 20:53
Hmm, Physik? Wie war das nochmal.
Ist es nicht so, dass 10kg Wasserstoff - 10kg Wasserstoff sind, egal unter welchem Druck? Dachte der Druck würde nur das Volumen ändern.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Martin S am 24. November 2014, 22:30
10 kg bleiben 10 kg. Bei mehr Druck haben sie weniger Volumen.
Etwas vereinfacht: Ein Mol Wasserstoffgas hat 2 Gramm und benötigt bei 20°Celsius rund 25 Liter Raum. 1 Kilogramm Wasserstoff sind also 500 Mol, die 12500 Liter oder 12,5 Kubikmeter brauchen. Bei konstanter Temperatur sind Druck mal Volumen konstant. 12500 Liter * 1 Bar = x Liter * 700 Bar Das ergibt knapp 18 Liter auf 700 Bar verdichteten Wasserstoff pro Kilogramm. Das Tankvolumen hat 122,4 Liter, damit passen nicht ganz 7 kg Wasserstoff bei 700 Bar in den Tank.
Zum Preis von Wasserstoff und dem wahren Verbrauch des Mirai kann ich keine Erkenntnisse beitragen.
Gruß Martin
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 24. November 2014, 22:39
Die Daten zum Mirai findet man auf der japanischen Webseite Link (http://toyota.jp/sp/fcv/?padid=ag001_i_carlineup_top)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: 04H15 am 24. November 2014, 22:50
2015 kommt in Nürnberg eine CEP Wasserstofftankstelle (http://cleanenergypartnership.de/home/) betrieben von Linde. Wer Lust hat kann sich selbst eine Flasche Wasserstoff besorgen http://www.roebengas24.de/technische-gase/bestellen-wasserstoff-3-0/ (http://www.roebengas24.de/technische-gase/bestellen-wasserstoff-3-0/), da kosten 10kg Wasserstoff 60,76 EUR. Damit kommt man mit dem Mirai 2166km weit. Mein Auris kommt mit einer 45L Superbenzin Betankung zu 67,00 EUR in etwa 550km. Wie der Wasserstfoffpreis gerade in Sapporo/Japan liegt, weiss ich nicht. Darüber mache ich mir nächstes Jahr Gedanken. ;D
Da hast du Dich verkalkuliert. So billig ist Wasserstoff in Kleinmengen nicht zu haben. In dieser 10-Liter-Flasche sind nur "1,9 cbm" = 1,9 m³ Wasserstoff bei Normaldruck und Normaltemperatur. Wasserstoff wiegt bei Normaldruck und Normaltemperatur 0,0899 kg/m³, wir würden also lediglich 0,17081 kg Wasserstoff für die 60,76 EUR bekommen. Die 10 kg Tankfüllung würde so 3557 Euro kosten.
Allerdings kann man Wasserstoff aus Strom und Wasser auch selbst vor Ort produzieren. Das könnte auch ne Tanke machen. In großen Mengen dürfte der Wasserstoff erheblich billiger kommen als bereits gereinigt, abgefüllt und transportiert in relativ kleinen Flaschen. Große Elektrolysegeräte sollen heute Wirkungsgrade von über 80 % erreichen. Gänzlich aussichtslos ist das also trotz des bei Kleinmengen viel zu hohen hohen Wasserstoffpreises nicht. Die reinen Stromkosten dafür dürften etwa dem heutigen Benzinpreis entsprechen.
Der Knackpunkt sind immernoch die Brennstoffzellen, bezüglich Gewicht, Wirkungsgrad, Lebensdauer und Kosten.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wanderdüne am 24. November 2014, 23:24
Also haben mich meine rudimentären, eingerosteten Physikkenntnisse nicht im Stich gelassen.
Das ist also so ähnlich wie der Gewichtsvergleich von 1kg Blei mit 1kg Federn.
Nur das der Preis, den KaizenDo den 10kg zuordnet, auf dem Link einer 10l Füllung zugeordnet ist. Und dann sind wir mit Umrechnung über Mol-Werte wie bei Martin S (Danke, hatte die Chemie Rechnung schon fast vergessen) bei einer Menge von ca. 150g H2 für die 60 €.
Allerdings haben wir damit immer noch keine Preisaussage, da das vergleichbar mit dem Preis von Camping-Gas in Flaschen und Auto-Gas gezapft sicher extrem teuer ist. Außerdem scheint eine Füllpauschale dabei zu sein, da die 50l Flasche nur 40€ teurer ist. Aber ohne den richtigen Druck zu kennen, alles ohne Gewähr.
Gruß
Wanderdüne
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 24. November 2014, 23:34
Ich hab oben den theoretischen Preis noch ergänzt. Allerdings ist der kein geeigneter Maßstab, da KaizenDo eine ungeeignete Einkaufsquelle für Kleinmengen gewählt hat. Selbst produziert ist Wasserstoff erheblich billiger.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wanderdüne am 24. November 2014, 23:35
"...Aber für Hackenberg überwiegen bisher die Nachteile, vor allem die mangelnde Infrastruktur: «Schon beim Erdgasauto wird über ein zu dünnes Netz geklagt, dabei gibt es in Deutschland rund 1000 Tankstellen. Wasserstoff bekommt man dagegen nur an rund einem Dutzend Stationen.» Solange sich das nicht ändert, sieht er für die Brennstoffzelle keinen Markt: «Weil wir die Infrastruktur nicht aufbauen können, werden wir auch nicht mit einem Serienmodell vorpreschen.»..."
Und von Greenpeace:
"...«Um zu reinem Wasserstoff zu gelangen, muss dieser unter hohem Einsatz von Energie aus der sehr engen Verbindung mit Sauerstoff, also aus Wasser, oder aus den Kohlenwasserstoffen herausgelöst werden», erklärt Daniel Moser von Greenpeace. Die Energiebilanz der Brennstoffzelle sei deshalb trotz ihres hohen Wirkungsgrads sehr negativ. «Nur maximal 40 Prozent der eingesetzten Energie wird genutzt», sagt Moser. «Um die Energie eines Liters Sprit zu erhalten, müssen davo(r)n beinahe drei verbrannt werden.»..."
Gruss
Wanderdüne
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 25. November 2014, 14:11
Mit den 8,00 EUR/kg aus Wikipedia wären wir beim Mirai also bei 3,69 EUR/100km. In jedem Fall günstiger als mein jetziger Benziner :)
So sieht also dein Zurückrudern aus?
Eben noch fuhrst du im Mirai 2.166 km weit, mit dem refill einer 10 kG Flasche. Hast selber den Link geliefert. Jetzt kommt die Wahrheit raus und kein Ton zu deiner sehr unangemessenen Art und Weise, wie du hier diskutierst.
Eine Schwadron von Nachrechnern macht nun sich daran, dir das auszurechnen, was du besser mal vorher selber tun solltest. Ein Beschäftigungstherapie? Nein. Unsinn in die Welt zu setzen macht leider die Mühe, den Unsinn aus der Welt zu schaffen. Ich bitte dich zukünftig, seriöser zu diskutieren und keine dermaßen falschen Annahmen öffentlich zu posten.
Auf welcher Basis rechnest du den Treibstoffverbrauch des Mirai aus? Soweit ich weiß, gibt es noch keine offizielle Verbrauchsangabe. Zudem müssten wir unterscheiden, ob wir über Verbräuche nach japanischem, europäischem oder amerikanischem Zyklus diskutieren. Die Unterschiede wären immens.
Im Focus:
Zitat
Technische Daten – Toyota Mirai: Viertürige Stufenhecklimousine der Mittelklasse mit fünf Sitzen Länge: 4,89 Meter, Breite: 1,82 Meter, Höhe: 1,53 Meter, Radstand: 2,78 Meter, Kofferraumvolumen: 450 Liter Brennstoffzellenantrieb, Eingang-Automatik, 114 kW/155 PS, max. Drehmoment 335 Nm, Vmax 178 km/h, null bis 100 km/h in 9,6 Sekunden, Verbrauch 1 kg Wasserstoff auf 100 km, CO2-Ausstoß - g/km, Preis ab 78.540 Euro
Zitat
Der Mirai verbraucht pro 100 km 25,5 Liter (bei 700 bar) oder 1,042 kg Wasserstoff.
Wir sollten vielleicht die Homologation abwarten, anstatt mit astrusesten Rechenmodellen wie deinen herumzuphantasieren.
Ganz nüchtern, hier und heute, 2014: http://www.eifi.info/index.php?id=9&tx_ttnews (http://www.eifi.info/index.php?id=9&tx_ttnews)[tt_news]=123&cHash=c57b15e7e488c494fa44a78db53ee687
Zitat
Derzeit wird der zertifizierte Wasserstoff für 9,50€ pro Kilogramm angeboten (Stand Oktober 2014). Die Anlage wurde mit der innovativen Betankungstechnologie von Linde ausgerüstet (350 und 700 bar Betankung). Der dort verwendete Wasserstoff stammt aus der Linde-Pilotanlage in Leuna, die auf Basis von Rohglycerin arbeitet. Das von Linde entwickelte, hocheffiziente Kryopumpensystem (2 unterirdische Kryopumpen Systeme inklusive LH2 Tank) macht diese Anlage zur einer der leistungsfähigsten Wasserstofftankstelle der Welt. Zusammen mit dem von Linde gelieferten, zertifizierten grünen Wasserstoff ist dies ein wegweisendes Betankungskonzept, das die Wasserstoff Anwendung im Transportsektor auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität weiter voran bringt.
Ziel ist es, die Technologie zu erproben und Erkenntnisse über Kosten, Verbraucherverhalten, die sichere Lagerung von Wasserstoff und die Betankung verschiedener Fahrzeuge - zum Beispiel Pkws und Busse - mit Wasserstoff zu gewinnen. Die Tankstelle wird jedoch vorwiegend zu Demonstrations- und Forschungszwecken betrieben.
Also aktuelle Preis von 9,50/kg hätten wir schon mal (Da ist noch kein Cent Energiesteuer drauf!) Jetzt fehlt noch der Verbrauch des Mirai. Erst dann können wir rechnen.
hs
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 25. November 2014, 15:13
"...Aber für Hackenberg überwiegen bisher die Nachteile, vor allem die mangelnde Infrastruktur: «Schon beim Erdgasauto wird über ein zu dünnes Netz geklagt, dabei gibt es in Deutschland rund 1000 Tankstellen. Wasserstoff bekommt man dagegen nur an rund einem Dutzend Stationen.» Solange sich das nicht ändert, sieht er für die Brennstoffzelle keinen Markt: «Weil wir die Infrastruktur nicht aufbauen können, werden wir auch nicht mit einem Serienmodell vorpreschen.»..."
Wie gesagt, Wasserstoff lässt sich im Prinzip mit genügend Strom vor Ort leicht selbst produzieren. Einen nichtleitenden Topf besorgen, Wasser rein, Kochsalz rein, zwei Elektroden rein, Strom durchleiten und schon fängt's an zu blubbern. Das Wasser wird durch den Strom in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. An der einen Elektrode wird der Sauerstoff freigesetzt, an der anderen der Wasserstoff. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserelektrolyse (http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserelektrolyse)
Und von Greenpeace: "...«Um zu reinem Wasserstoff zu gelangen, muss dieser unter hohem Einsatz von Energie aus der sehr engen Verbindung mit Sauerstoff, also aus Wasser, oder aus den Kohlenwasserstoffen herausgelöst werden», erklärt Daniel Moser von Greenpeace. Die Energiebilanz der Brennstoffzelle sei deshalb trotz ihres hohen Wirkungsgrads sehr negativ. «Nur maximal 40 Prozent der eingesetzten Energie wird genutzt», sagt Moser. «Um die Energie eines Liters Sprit zu erhalten, müssen davo(r)n beinahe drei verbrannt werden.»..."
Das ist eine irreführende Darstellung. Die Batterien für Elektrofahrzeuge arbeiten nach ähnlichen Grundprinzipien. Die hohe Energiemenge, um die sehr enge Verbindung mit Sauerstoff zu lösen, wird bei der Wiederverbindung mit Sauerstoff wieder frei, das ist ja gerade der Sinn dabei, um die Energie zwischenzuspeichern. Die Wirkungsgrade hängen von vielen technischen Details ab und lassen sich kaum pauschalieren, zwischen 35 und 90%. Die Lebensdauern und Betriebstemperaturen der Brennstoffzellen variieren ebenso, die Reinheit der Materialien und Reaktionspartner spielt dabei eine große Rolle.
Ein Knackpunkt liegt woanders, man braucht zur Herstellung von Brennstoffzellen bisher Platin. Und das ist teuer und steht nur in geringen Mengen zur Verfügung: http://www.handelsblatt.com/auto/test-technik/e-mobilitaet-per-brennstoffzelle-platin-preis-truebt-aussichten-fuer-wasserstoff-autos/9324234.html (http://www.handelsblatt.com/auto/test-technik/e-mobilitaet-per-brennstoffzelle-platin-preis-truebt-aussichten-fuer-wasserstoff-autos/9324234.html), http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/auto-verkehr/brennstoffzellen-der-traum-von-einer-welt-ohne-benzin-12913037.html (http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/auto-verkehr/brennstoffzellen-der-traum-von-einer-welt-ohne-benzin-12913037.html)
Zusammenfassend: Was daraus noch werden kann, lässt sich heute noch nicht vorhersagen. Das Platin ist ein Problem. Akkumulatoren sind momentan preisgünstiger, erprobter und haltbarer, Lithium scheint es in für die nächsten 40 Jahre ausreichenden Mengen zu geben. Wasserstoff kann jedoch in größeren Mengen zwischengelagert und schneller nachgetankt werden.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wanderdüne am 25. November 2014, 17:00
Wie gesagt, Wasserstoff lässt sich im Prinzip mit genügend Strom vor Ort leicht selbst produzieren. Einen nichtleitenden Topf besorgen, Wasser rein, Kochsalz rein, zwei Elektroden rein, Strom durchleiten und schon fängt's an zu blubbern. Das Wasser wird durch den Strom in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. An der einen Elektrode wird der Sauerstoff freigesetzt, an der anderen der Wasserstoff.
@R.B. - das ist jetzt aber ein Spässle, oder? Dann könnten wir uns ja mit einem Invest von so 100.-€ mal alle als Produzent von H2 versuchen. Und die Linde AG, Shell und Total und die anderen sowie der werte Herr Hackenberg von Audi sind total doof, weil die so einen horrenden Aufwand um Wasserstofftankstellen machen. Wo es doch so einfach geht und jeder in der Schule schon mal den Versuch gesehen hat!
Und beim Thema Wirkungsgrad waren wir schon mal. Immer die Frage wo man die Kette der Wirkungsgrade beginnt. Also irreführend sieht für mich anders aus.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 25. November 2014, 17:09
Hier wird immer von Wirkungsgrad geredet, tatsächlich fahren die Leute aber Autos mit hastdunichtgesehen viel PS, die sie im Alltag niemals brauchen - wie ist denn da der Wirkungsgrad?
Mir ist ein vor Ort hergestellter Wasserstoff - und dieser lässt sich aus allen möglichen Materialien herstellen - tausendmal lieber, als ein fossiler Brennstoff hergestellt bei den Saudis/Katar/USA (was auch immer für ein Fascho-Regime es auch sein mag) der dann mit Tankern übers weite Meer geschippert werden muss und zusätzlich noch Geldgeiern an der Börse sich eine goldene Nase verdienen lässt. Rohstoffunabhängigkeit bedeutet, dass wir uns unsere Partner aussuchen können und das es um einiges friedlicher auf der Welt zugehen könnte.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wanderdüne am 25. November 2014, 17:17
Hallo KaizenDo, keiner hat hier die Alternative "wir bleiben beim Verbrenner", oder?
Die Alternative ist: den Strom statt in den Wassertopf direkt in eine Batterie zu laden. Das das effizienter ist, leuchtet mir ein.
Das Wasser lasse ich kalt und gebe es lieber der fränkischen Brauerei um die Ecke und ... :icon_bier:
Gruss
Wanderdüne
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 25. November 2014, 17:23
Hallo Wanderdüne,
die Alternative ist nicht wirklich da, das stimmt.
Die Alternative Elektro-Akkuauto ist derzeit technisch allerdings noch nicht in der Lage die gleichen Leistungen zu erbringen und gleich schnell befüllt zu werden. Der zweite Nachteil beim "Strom" ist, dass er sich nicht direkt speichern lässt, sondern im großen Umfang nur bei Erstellung durch Kraftwerke bereit steht. Pumpspeicher und ähnliche Konzepte gibt es, dabei gehen jedoch auch wieder große Mengen Energie verloren. Den Wasserstoff produziert man einmal mit Energie und kann ihn dann bis zum Verbrauch speichern.
So, und nun Prost :icon_bier: :icon_leckerer:
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 25. November 2014, 17:42
@R.B. - das ist jetzt aber ein Spässle, oder? Dann könnten wir uns ja mit einem Invest von so 100.-€ mal alle als Produzent von H2 versuchen. Und die Linde AG, Shell und Total und die anderen sowie der werte Herr Hackenberg von Audi sind total doof, weil die so einen horrenden Aufwand um Wasserstofftankstellen machen. Wo es doch so einfach geht und jeder in der Schule schon mal den Versuch gesehen hat!
Es geht so einfach. Ich hab so schon Wasserstoff hergestellt und hinterher angezündet. Mein 1 cm³-Fingerhut verpuffte schnell. Wie hoch der Wirkungsgrad und die Reinheit dieses Wasserstoffs war, weiß ich nicht. Der Aufwand an Strom war möglicherweise, im Verhältnis zur hergestellten Menge, zu hoch und die Reinheit des Wasserstoffs für Brennstoffzellen nicht ausreichend. Aber der Aufwand, um überhaupt Wasserstoff zu bekommen ist gering, diesen Versuchsaufbau bekommt ein Schüler problemlos hin.
Da kann mann's fertig kaufen, für ca. 100 Euro: http://www.conrad.de/ce/de/product/198061/Experimentier-Set-Horizon-Brennstoffzellen-Power-Set-FCJJ-16-ab-12-Jahre (http://www.conrad.de/ce/de/product/198061/Experimentier-Set-Horizon-Brennstoffzellen-Power-Set-FCJJ-16-ab-12-Jahre) http://www.conrad.de/ce/de/product/198062/Brennstoffzellen-Auto-Horizon-Hydrocar-FCJJ-11-ab-12-Jahre (http://www.conrad.de/ce/de/product/198062/Brennstoffzellen-Auto-Horizon-Hydrocar-FCJJ-11-ab-12-Jahre)
Und so in größerem Maßstab machen: http://www.dlr.de/fk/Portaldata/40/Resources/dokumente/publikationen/H2Herstellung_Brinner_2002.pdf (http://www.dlr.de/fk/Portaldata/40/Resources/dokumente/publikationen/H2Herstellung_Brinner_2002.pdf) 70% Elektrolyse-Wirkungsgrad sind demnach auch bei kleineren dezentralen Anlagen (10 kW Leistung) erreichbar.
Und beim Thema Wirkungsgrad waren wir schon mal. Immer die Frage wo man die Kette der Wirkungsgrade beginnt.
Ja, der geringere Wirkungsgrad von Elektrolyse (70%) * Brennstoffzelle (70%) = 50% gegenüber Lithium-Ionen-Akkumulatoren (90%) ist schon ein Problem. Der Wirkungsgrad könnte aber noch besser werden. Denn die Elektrolyse-Brennstoffzelle-Kombination macht grundsätzlich nichts anderes als ein Akkumulator: Zwei Materialien zunächst unter Energieeinsatz voneinander trennen und hinterher unter Energiefreisetzung wieder vereinigen.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: hungryeinstein am 26. November 2014, 07:27
Da ist mir doch jetzt tatsächlich aufgefallen, dass die Aral-Tankstelle hier bei mir am Arbeitsplatz ihr Wasserstoffangebot dicht gemacht hat. Ist eine große Tankstelle am Messedamm in Berlin, die eigentlich alles anbietet was Fahrzeuge zum Rollen bringt. Wasserstoff ist aber nicht mehr dabei. Seltsam, war immer so eine Art Vorzeigetanke.
Ups, schon seit 2008 gibt es die Zapfsäulen dort nicht mehr. Zumindest merke ich daran, dass ich Aral seit Jahren erfolgreich boykottiere. :D
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: k11 am 26. November 2014, 08:35
Zitat
Es geht so einfach
Was immer vergessen wird, der Wasserstoff muss dann nur noch auf 700 Bar verdichtet werden. Wer mal in einem Tauchshop den Aufwand für 200 bar Luft sieht, hat eine Vorstellung was das bedeuted. Der Energieaufwand dafür ist übrigens erheblich. Die Probleme mit dem flüchtigen und brennbaren H2 (Luft brennt halt nicht) kommen noch dazu. Das ist nix für Zuhause und auch nix für kleine Anlagen.
Gruß Klaus
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 26. November 2014, 12:00
die Alternative ist nicht wirklich da, das stimmt.
Die Alternative Elektro-Akkuauto ist derzeit technisch allerdings noch nicht in der Lage die gleichen Leistungen zu erbringen
Hallo? Ich bitte um Zahlen, Fakten. Es ist wohl eher umgekehrt. Was sind Leistungen? Motorleistung, Drehmoment, Topspeed, Beschleunigung? Schlechter als EV. Die Daten sind zugänglich und bekannt. Raumausnutzung, Geräuschkomfort? Schlechter als EV. Verbrauch, Effzienz, Kraftstoffpreis, Verfügbarkeit des Kraftstoffs? Schlechter als EV.
Zitat
und gleich schnell befüllt zu werden.
Selbst das stimmt nur, wenn eine Wasserstofftankstelle auf der Strecke liegt, die man sowieso fährt. Muss man zu einer Tankstelle hinfahren, ist diese Zeit hinzuzurechnen. Das sieht im Moment noch schlecht aus und es wird uns Steuerzahler vermutlich viel Geld kosten, diesen Tankkomfort und die oligopolistischen Strukturen der alten Art wieder neu aufzubauen.
Zitat
Die Mineralölkonzerne Total, OMV, Avia (...) mit maßgeblicher finanzieller Förderung der Bundesregierung ....
Aber wie passt Wasserstoff als Antrieb zu Unternehmen, die bisher fast ausschließlich auf fossile Brennstoffe setzten? „Auch wir müssen mit der Zukunft gehen und alternative Energiequellen im Auge behalten“, so Firmenchef Heinz-Wilhelm Hoyer.
Nach einem Dreiviertelahr im Elektroauto habe ich inzwischen ausgerechnet, dass ich zuvor mit dem Benzinhybrid weit mehr Zeit beim Tanken verbracht habe als mit dem Elektroauto, dass parkt wenn ich arbeite, wohne, am Strand liege, Essen oder ins Konzert gehe, auf Reisen übernachte oder raste.
Zitat
Der zweite Nachteil beim "Strom" ist, dass er sich nicht direkt speichern lässt,
Schon mal was von Batterien gehört?
Zitat
sondern im großen Umfang nur bei Erstellung durch Kraftwerke bereit steht. Pumpspeicher und ähnliche Konzepte gibt es, dabei gehen jedoch auch wieder große Mengen Energie verloren. Den Wasserstoff produziert man einmal mit Energie
Mit noch höherem Energieverlust!
Und meist aus Strom. Oder aus was? Bitte die Herstellungskette Wasserstoff aufschlüsseln.
Zitat
und kann ihn dann bis zum Verbrauch speichern.
Mit viel Energieaufwand, wieder Strom.
hs
Zitat
So, und nun Prost :icon_bier: :icon_leckerer:
Passend zum Stammtischniveau.
Am Ende bleibt immer wieder diese angeblichen 5-Minuten Tankzeit, die erst dann Wharheit werden können, wenn die Tankstellen auf dem Weg liegen. Dieser Vorteil in der Zeiteffzienz wird erst dann zum Tragen kommen, wenn man nicht Umwege fahren muss. Bis dahin hat die Akkutechnik noch viel Zeit, das schnellere Laden zu lernen. Sofern das überhaupt für alle E-Autos nötig sein wird, was m.E. heute schon nicht der Fall ist.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: 04H15 am 26. November 2014, 13:02
Am Ende bleibt immer wieder diese angeblichen 5-Minuten Tankzeit, die erst dann Wharheit werden können, wenn die Tankstellen auf dem Weg liegen. Dieser Vorteil in der Zeiteffzienz wird erst dann zum Tragen kommen, wenn man nicht Umwege fahren muss. Bis dahin hat die Akkutechnik noch viel Zeit, das schnellere Laden zu lernen. Sofern das überhaupt für alle E-Autos nötig sein wird, was m.E. heute schon nicht der Fall ist.
Frage an den Stammtisch: Und beim E-Auto kann man also überall aufladen und muss keinerlei Umwege in Kauf nehmen? Und wie lange braucht man für die Strecke Frankfurt - Cottbus?
Ich bin ja gedanklich bei dir, dass es vielleicht schneller/günstiger geht die Lade Infrastruktur auszubauen. Jedoch zu behaupten noch nicht existierende BSZ-Autos hätten Probleme mit einer noch nicht existierenden Infrastruktur und existierende E-Autos haben eine perfekt ausgebaute Infrastruktur an der man immer und überall Laden kann, geht dann doch ein wenig zu weit. Es mag ja sein, das bei dir die Gegebenheiten optimal sind, aber daraus kann man nicht auf andere schließen. Auch wenn es in anderen Ländern besser funktioniert, löst dies das Problem nicht für die Hiesigen. Und alle die gerne ein E-Auto hätten und es hier nicht nutzen können, weil die Gegebenheiten eben nicht passen, sehen halt im BSZ-Auto eine alternative Möglichkeit. Ob es dann funktionieren würde geht wieder in Richtung Glaskugel.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 26. November 2014, 13:04
Und so in größerem Maßstab machen: http://www.dlr.de/fk/Portaldata/40/Resources/dokumente/publikationen/H2Herstellung_Brinner_2002.pdf (http://www.dlr.de/fk/Portaldata/40/Resources/dokumente/publikationen/H2Herstellung_Brinner_2002.pdf) 70% Elektrolyse-Wirkungsgrad sind demnach auch bei kleineren dezentralen Anlagen (10 kW Leistung) erreichbar. Ja, der geringere Wirkungsgrad von Elektrolyse (70%) * Brennstoffzelle (70%) = 50% gegenüber Lithium-Ionen-Akkumulatoren (90%) ist schon ein Problem. Der Wirkungsgrad könnte aber noch besser werden. Denn die Elektrolyse-Brennstoffzelle-Kombination macht grundsätzlich nichts anderes als ein Akkumulator: Zwei Materialien zunächst unter Energieeinsatz voneinander trennen und hinterher unter Energiefreisetzung wieder vereinigen.
Wobei beide Wirkungsgrade wohl das derzeitige Optimum darstellen. Im obigen Beispiel wird nicht der von der BSZ geforderte Druck von 700 Bar generiert, und einen Wirkungsgrad von 70 Prozent für die Brennstoffzelle anzunehmen, klingt mir arg nach einem Laborwert.
Diese Grafik http://cdn.phys.org/newman/gfx/news/2006/HydrogenChart.jpg (http://cdn.phys.org/newman/gfx/news/2006/HydrogenChart.jpg)
geht von einem Elektrolyse-Wirkungsgrad von sogar 75 Prozent aus. Trotzdem kommt am Rad je nach Bereitstellung/Transport des Wasserstoffs nachher nur 19 bzw. 23 Prozent an. Beim Elektroauto sind es 69 Prozent.
Dieses Datenblatt zeigt die Anlage, die derzeit in einigen Wasserstofftankstellen installiert wird. Sie stellt den Wasserstoff vor Ort her und bereit.
Pro kg Wasserstoff mit 700 Bar Nenndruck bereitzustellen, fallen alleine schon 68 kWh Stom ab Steckdose an! Alleine damit damit wären schon drei Elektroautos 100 km weit zu betreiben.
Obwohl der Wasserstofftankstellenbetreiber hier nachfolgend eigentlich Werbung für seine Tankstelle machen will, fällt er im ersten Satz - wohl unfreiwillig und unbeabsichtigt - über den Wirkungsgrad her:
Zitat
Während ein Elektrofahrzeug Strom direkt aus dem Netz bezieht, gewinnt ein Brennstoffzellenauto den Strom für seinen Elektromotor aus Wasserstoff (H2), den es als Gas mit sich führt. Wasserstoff entsteht unter anderem durch die Elektrolyse von Wasser, das durch die Zufuhr von Strom in Sauerstoff und Wasserstoff gespalten wird. Die Brennstoffzelle wandelt den Wasserstoff wieder zu Strom um. Als Abgas entsteht nur Wasserdampf.
Einfacher kann man die Verschwendung der Energie kaum darstellen.
Und widersprüchlicher auch kaum:
Zitat
Mit der H2-Mobilität ist eine vielversprechende künftige Speichertechnologie verbunden: Durch die Wasserelektrolyse kann Energie aus dem Stromnetz abgeführt und gespeichert werden, wenn ein hohes Angebot an Wind- oder Solarenergie besteht.
Das stimmt. Finde ich selber auch gut. Solange andere, effizientere Abnahmewege oder Speicherwege ausgeschöft wurden.
Zitat
Oder sie gelangt erst gar nicht ins Stromnetz, wenn die Elektrolyse direkt vor Ort bei den Erzeugungsanlagen stattfindet. Wasserstoff auf diese Weise als Treibstoff zu nutzen, ist ökologisch sinnvoll und sehr effektiv: In den kommenden Jahren rechnet man bei der Elektrolyse im fluktuierenden Betrieb mit Wirkungsgraden von circa 70 %.
Aber diese hier vorgestellte, von uns Steuerzahlern hoch subventionierte Anlage, zieht den Strom aus der Steckdose! Das hat überhaupt nichts mit "direkt vor Ort bei den Erzeugungsanlagen zu tun", sondern ist reine Energieverschwendung um der Technologie willen. Ohne Steuergelder würde da gar nichts stehen! Rien, nada, nichts.
EnBW natürlich. Mein Lieblings Atomkonzern. Das ist typisch.. Wie schon bei den Atomkraftwerken. Volle Kette und alle Kosten durchgerechnet: Ohne Steuergelder wäre nicht eins gebaut worden.
hs
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 26. November 2014, 13:14
Frage an den Stammtisch: Und beim E-Auto kann man also überall aufladen und muss keinerlei Umwege in Kauf nehmen? Und wie lange braucht man für die Strecke Frankfurt - Cottbus?
Ich bin ja gedanklich bei dir, dass es vielleicht schneller/günstiger geht die Lade Infrastruktur auszubauen. Jedoch zu behaupten noch nicht existierende BSZ-Autos hätten Probleme mit einer noch nicht existierenden Infrastruktur und existierende E-Autos haben eine perfekt ausgebaute Infrastruktur an der man immer und überall Laden kann, geht dann doch ein wenig zu weit.
Das ist doch Unsinn! Ich behaupte das nirgendwo. Fakt ist aber: Hier will man nicht. In anderen Ländern zeigt sich, dass es geht, wenn man will. Wenn du den Status Quo der deutschen Ladeinfrastruktur nimmst, dann bitte auch den der Wasserstoffinfrastruktur. Kalifornien ist dort auch weiter als wir hier. Ob mit Strom oder Wasserstoff.
Es ist sehr wichtig zu berücksichtigen was es kostet, ein völlig neues, sicherheits und betriebstechnisch aufwändiges flächendeckendes Wasserstoffbereitstellungs - oder Verteilungsnetz aufzubauen. Trägt es sich wirtschaftlich, habe ich nicht viel dagegen.
Mach mit bitte mal eine Rechnung auf, wie viele Wasserstofftankstellen man braucht, dass sie für jeden auf dem Weg liegen.
Das ist ja das, was du für Elektroautos forderst. Gutes Beispiel sind Erdgastankstellen, die mit 1000 Stück keinesfalls ausreichen. Wenn du dem Wasserstofftankstellenetz Zeit geben willst, es zu etablieren, darfst du das dem Stromverteilungsnetz nicht absprechen.
Zitat
Es mag ja sein, das bei dir die Gegebenheiten optimal sind, aber daraus kann man nicht auf andere schließen. Auch wenn es in anderen Ländern besser funktioniert, löst dies das Problem nicht für die Hiesigen. Und alle die gerne ein E-Auto hätten und es hier nicht nutzen können, weil die Gegebenheiten eben nicht passen, sehen halt im BSZ-Auto eine alternative Möglichkeit. Ob es dann funktionieren würde geht wieder in Richtung Glaskugel.
Wieso Glaskugel? Die physikalischen Zusammenhänge sind transparent. Die Kosten ebenfalls. Selbst wenn diese Kosten zurückgehen, bleibt der dreifache Energieverbrauch Steckdose - Rad.
Ich muss wohl alle 20 Postings wiederholen, dass ich nichts gegen die BSZ-Technologie habe, so lange sie Verbrenner ersetzt. Ich wehre mich nur gegen die Politik und Propaganda der Automobilhersteller, die BSZ würde Elektroautos wegen ihrer Reichweite schlagen, was derzeit nicht mal der Fall ist. Tesla vs. Mirai.
Es wird ohnehin noch lange ein Nebeneinander der Technolgien geben. Alleine schon weil Elektroautos auch in der Zukunft nicht für jeden Einsatzzweck geeignet sein werden. Ob Wüstendurchquerung oder Dienstwagenheizer.
Wobei ich sogar denke, dass der Dienstwagenheizer, eine nur kleine Gattung der Spezies Mensch, schon recht bald Geschichte werden wird. Das autonome Fahren wird vieles, was wir bisher gewohnt sind, verändern. :-)
hs
Edith:
Ich will dir das nicht schuldig bleiben. "Wie lange brauchst du von Frankfurt nach Cottbus?"
Rund 600 km, also ein Stopp für beide. Ich habe gar nicht gecheckt, ob dort auf dem Weg ein Supercharger ist oder eine Wasserstofftankstelle. Bei 600 km mache ich jedenfalls sowieso eine Pause. Aber da ist individuell jeder anders.
So. jetzt fährst du jeden Tag oder wirklich oft nach Cottbus und zurück. Dann kaufst du dir heute einen Diesel und morgen - vielleicht - wenn du bereit bist für die nachweislich lange Kette - bereit zu zahlen bist, ein FC-HEV. du sparst dann pro Strecke ca. 20-30 Minuten Fahrzeit. Ich weiß, wie lange Tanken im Alltag an BAB-Tankstellen dauern kann. Ich weiß, dass ich auch im BSZ-Auto mal Pipimachen muss, nicht nur im Elektroauto unterwegs.
Fährst du aber nur ein paar mal im Jahr dorthin, würdest du dir überlegen, ob ein Elektroauto nicht doch besser wäre, und du auf den wenigen Weitfahrten alle 300 km 30-40 Minuten Pause machst. Stand der Technik heute, nicht morgen.
Im Alltagsbetrieb käme dich das Batterieauto preiswerter, komfortabler. Wir diskutieren beim Alltagsbetrieb hier über ein Ladenetz, was in anderen Ländern bereits funktioniert, auch für den Stadtbewohner im 4. Stock ohne Garage und festen Parkplatz (Niederlande) Hier würdest du parken und laden. Kein Zeitverlust. Abziehen muss du nun alle Tankfahrten und Tankstopps, die du mit dem BSZ-Fahrzeug an Tankstellen verbringst. Nimm einfach den Verbrenner mit über 14.000 Tankstellen als Maßstab, selbst dann verbrauchst du im Jahr mehr Zeit fürs Tanken als fürs Laden, das dann nur nur noch auf Fernreisen Zeit in Anspruch nimmt. Also: Für beide eine perfekte Infrastruktur vorausgesetzt, kostet das Betanken von Elektroautos weniger Zeit als beim BSZ-Auto. Weil das E-Auto immer lädt, sobald es parkt. Das kann sich der Verbrennerfahrer so schwer vorstellen, weil der das nicht im Alltag so erlebt.
Aber bitte. Wer sich das nicht vorstellen kann. Am Ende scheitert es sowieso an der Wirtschaftlichkeitsrechnung.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: 04H15 am 26. November 2014, 13:18
Nach einem Dreiviertelahr im Elektroauto habe ich inzwischen ausgerechnet, dass ich zuvor mit dem Benzinhybrid weit mehr Zeit beim Tanken verbracht habe als mit dem Elektroauto, dass parkt wenn ich arbeite, wohne, am Strand liege, Essen oder ins Konzert gehe, auf Reisen übernachte oder raste.
Das kam jedoch genau so bei mir an.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Jorin am 26. November 2014, 13:28
Jep, bei mir auch, da muss ich dir recht geben. Ich meine schon öfter zwischen den Zeilen herausgehört zu haben, dass das Elektroauto keine Zeit zum Laden braucht, weil man es ständig und überall aufladen kann, wenn es gerade nicht fährt.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 26. November 2014, 13:54
Jep, bei mir auch, da muss ich dir recht geben. Ich meine schon öfter zwischen den Zeilen herausgehört zu haben, dass das Elektroauto keine Zeit zum Laden braucht, weil man es ständig und überall aufladen kann, wenn es gerade nicht fährt.
Ja, zu recht. Immer dann, wenn man die Systeme in ihrer Eigenschaft vergleicht und die nötigen Rahmenbedingungen voraussetzt. Für mich klingen eure gerne zitierten 5 Minuten Tankzeit teilweise so, als wäre die Wasserstofftankstelle
1. schon da 2. auf eurem Parkplatz
alles andere verbietet den Gedanken an 3 Minuten Tankzeit! Und damit auch den unbalancierten Vergleich mit dem Elektroauto, wo das heute schon geht. Für mich, wie man sieht auch. Nicht für alle, aber für viele! Beim BSZ für keinen, es sei denn er arbeitet neben einer der Versuchstationen.
Also entweder reden wir über Zukunftspotenziale oder über die Gegenwart. Wollt ihr lieber über die Zukunftspotenziale reden, was beim BSZ ja quasi verpflichtend ist, dann bitte auch über die Ausbaufähigkeit der bereits bestehenden Möglichkeiten, vor allem aber auch über die Potenziale bei der E-Auto-Infrastruktur!
Außerdem ist dieses Thema auf die Reichweite reduziert. Die Bereitschaft, diese Gewohnheiten, die nicht mal in Aussicht stehen, auch wirklich so befriedigt zu werden, in den Vordergrund zu holen und hohe Ineffzienz zu akzeptieren, erstaunt mich in einem solchen Forum wie dem hiesigen.
Mich hat der Hybrid zum E-Auto gebracht. Störend war für mich immer der ineffiziente Teil - der Verbrenner. Leider wird das mit dem BSZ-Fahrzeug nicht besser - bis auf die Ablösung vom fossilen Brennstoff, was ich sehr begrüße, so lange es nicht auf Kosten der Effzienzeinsparungen durch reine EV geht.
hs
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wondzinski am 26. November 2014, 14:12
weil man es ständig und überall aufladen kann, wenn es gerade nicht fährt.
Jepp, solange man dort parkt, wo auch ein Ladeanschluß vorhanden ist. Und das ist die Krux an der ganzen Thematik. Momentan sind zB Bäckereien, Gaststätten etc noch gewillt, mal eben das Anstecken eines üblichen Verlängerungskabels zu erlauben. Aber was ist, wenn die Anzahl EAutos sich dann mal deutlich erhöht? Warum sollte die Bäckerei dem Gast den Strom kostenlos zur Verfügung stellen? Also bräuchte es die Installation eines Zählers, am besten noch mit extra Verlegung einer Starkstromleitung... Sollte das die Gaststätte selber zahlen? Dann müsste sie diese Kosten folgerichtig auch dem Nutzer in Rechnung stellen. Geht vermutlich so bisserl in Richtung Ubitricity (also zentrale Anbieter, die das lokale Zurverfügungstellen von Strom und dessen Abrechnung als Dienstleistung anbieten). Dass das dann nicht billig wird, sieht man ebenfalls im Hotelgewerbe mit deren WIFI-Hotspot Anbietern.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Jorin am 26. November 2014, 14:14
Nur mal angemerkt: Ich habe hier in diesem Thread (http://forum.hybrid-piloten.de/index.php?topic=3951.msg68499#msg68499) nur den Vergleich E-Auto zum Verbrenner bemüht, den mal mit Diesel oder Benzin betankt. Also beim "...eure gern zitierten 5 Minuten..." fühle ich mich nicht angesprochen. ;)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 26. November 2014, 14:22
Jepp, solange man dort parkt, wo auch ein Ladeanschluß vorhanden ist. Und das ist die Krux an der ganzen Thematik. Momentan sind zB Bäckereien, Gaststätten etc noch gewillt, mal eben das Anstecken eines üblichen Verlängerungskabels zu erlauben. Aber was ist, wenn die Anzahl EAutos sich dann mal deutlich erhöht? Warum sollte die Bäckerei dem Gast den Strom kostenlos zur Verfügung stellen? Also bräuchte es die Installation eines Zählers, am besten noch mit extra Verlegung einer Starkstromleitung... Sollte das die Gaststätte selber zahlen? Dann müsste sie diese Kosten folgerichtig auch dem Nutzer in Rechnung stellen. Geht vermutlich so bisserl in Richtung Ubitricity (also zentrale Anbieter, die das lokale Zurverfügungstellen von Strom und dessen Abrechnung als Dienstleistung anbieten). Dass das dann nicht billig wird, sieht man ebenfalls im Hotelgewerbe mit deren WIFI-Hotspot Anbietern.
Hey, ihr Lieben. Ist es wirklich so schwierig, mal einen Blick nach Holland zu werfen? Ihr könnt es euch einfach nicht vorstellen. Daher fehlt euch der Blick aufs real exsisiterende Element. Wer nie Strom lädt, weiß doch kaum wie es ist.
Die Infrastruktur wächst mit den Verkäufen. Hier wird kein Schalter umgelegt, und plötzlich fahren alle elektrisch. Das beste Beispiel ist doch Teslas Superchargernetz. Hier in Deutschland sind ausreichend viele Säulen pro Station, in Holland oder Kalifornien wird schon an gleicher Stelle oder in direkter Nähe weiter ausgebaut, weil Kapazitätsgrenzen erreicht wurden.
In Holland hatte man das so gelöst. Kaufte sich einer ein Elektroauto, ging er zur Stadtverwaltung und die baute eine öffentliche Stromtanksäule in der Nähe seiner Wohnung. So entwickelte sich nach und nach ein flächendeckendes Netz von Ladesäulen. Zudem sind die Lade- und Abrechnungssysteme dort einfach und untereinander kompatibel. Schon funktioniert's.
Übrigens meist nur mit 11kW. Das reicht auch völlig, wie der E-Pilot weiß, parkt sein Auto doch mehrere Stunden am Tag. Das entlastet die Leitungen oder erlaubt weitere Auslastung durch noch mehr Säulen.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: 04H15 am 26. November 2014, 14:29
Nur mal angemerkt: Ich habe hier in diesem Thread (http://forum.hybrid-piloten.de/index.php?topic=3951.msg68499#msg68499) nur den Vergleich E-Auto zum Verbrenner bemüht...
Nein du hast den Stein gleich mit der ersten Antwort im Thema ins rollen gebracht. ;D
Es ist unrealistisch, bei neuen Techniken bereits vor beginn gebrauchsfertige Lösungen mit besten Wirkungsgraden und Hindernisfrei zu erwarten. Derartiges muss einfach mal rudimentär angestoßen und dann immer weiter perfektioniert werden. Diesel und Otto hatten damals auch nur 'Klapperkisten' mit fürchterlichem Wirkungsgrad etc. entwickelt. Und zu welchem technischen Stand sind zwischenzeitlich diese Entwicklung bis heute gereift? (den produzierten Dreck lassen wir hierbei mal außen vor).
Und diese Aussage beziehe ich dann, für mich, auf beide Systeme.
Da hast du sicher recht. Meiner Meinung nach fehlen trotzdem Anreize, sich auf diese neue Technik einzulassen und Versuchskaninchen zu spielen. Und solange unsere Regierung (oder meinetwegen auch Energieversorger oder Fahrzeughersteller) diese nicht schafft, ist für mich ein Wasserstoffauto wahnsinnig uninteressant.
Hey, ihr Lieben. Ist es wirklich so schwierig, mal einen Blick nach Holland zu werfen? Ihr könnt es euch einfach nicht vorstellen. Daher fehlt euch der Blick aufs real exsisiterende Element. Wer nie Strom lädt, weiß doch kaum wie es ist.
Die Infrastruktur wächst mit den Verkäufen. Hier wird kein Schalter umgelegt, und plötzlich fahren alle elektrisch. Das beste Beispiel ist doch Teslas Superchargernetz. Hier in Deutschland sind ausreichend viele Säulen pro Station, in Holland oder Kalifornien wird schon an gleicher Stelle oder in direkter Nähe weiter ausgebaut, weil Kapazitätsgrenzen erreicht wurden.
In Holland hatte man das so gelöst. Kaufte sich einer ein Elektroauto, ging er zur Stadtverwaltung und die baute eine öffentliche Stromtanksäule in der Nähe seiner Wohnung. So entwickelte sich nach und nach ein flächendeckendes Netz von Ladesäulen. Zudem sind die Lade- und Abrechnungssysteme dort einfach und untereinander kompatibel. Schon funktioniert's.
Heißt das ich muss jetzt nach Holland ziehen?
Ihr zwei kämpft ja fast rührend für eure Errungenschaften, und vergesst dabei einfach das wir euch die nicht schlecht reden wollen. Es geht mir nicht darum E-Autos zu verteufeln. Und wenn sich Ladesysteme (für mich nutzbar) durchsetzen, ist das BSZ-Auto für mich vielleicht aus der Welt. Wenn sich die Infrastruktur der Wasserstofftankstellen jedoch davor (für mich nutzbar) etabliert, dann ist das E-Auto raus.
Das einzige was ich verurteile ist die Aussage: Geht alles schon, gibt's alles schon...nur nicht bei uns, sondern in Holland.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Jorin am 26. November 2014, 14:33
Nein du hast den Stein gleich mit der ersten Antwort im Thema ins rollen gebracht. ;D
Ach, die Vergangenheit holt einen halt immer wieder ein. Blödes Internet! :-D
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: hungryeinstein am 26. November 2014, 14:36
@ e-motion
Mal eine Frage: Bei Spritmonitor sehe ich, dass Du die Reichweite des Fahrzeugs selten ausnutzt und selbst nach wenigen Kilometern nachlädst.
So wie ich die Lithium-Ionen Technik kenne, ist die Anzahl der Ladezyklen relativ fix. Wenn also der Akku als Beispiel 1.000 Ladezyklen bereitstellt, wäre es egal, ob Du immer 10 % nachlädst oder den leeren Akku zu 100 % lädst. Immer geht ein Ladezyklus von (in diesem Beispiel) 1.000 flöten.
Sind Deine kurzen Ladezyklen der Lebensdauer der Akkus nicht abträglich und damit natürlich auch der Gesamtreichweite auf Lebensdauer des Akkusatzes?
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 26. November 2014, 14:54
Mal eine Frage: Bei Spritmonitor sehe ich, dass Du die Reichweite des Fahrzeugs selten ausnutzt und selbst nach wenigen Kilometern nachlädst.
Ja, das ist anders als mit dem Verbrenner, den man volltankt um dann möglichst wenig zu Tankstellen fahren zu müssen. Mein MS tankt täglich. Ich steige jeden Abend in ein zu 90 Prozent voll getanktes Auto. Morgens reinstecken, abends raus. Nach 35-40 Minuten ist meine verbrauchte Strecke vom Vortag (75-80 km Taunus rauf und runter) wieder drin.
Zitat
So wie ich die Lithium-Ionen Technik kenne, ist die Anzahl der Ladezyklen relativ fix. Wenn also der Akku als Beispiel 1.000 Ladezyklen bereitstellt, wäre es egal, ob Du immer 10 % nachlädst oder den leeren Akku zu 100 % lädst. Immer geht ein Ladezyklus von (in diesem Beispiel) 1.000 flöten.
Als Ladezyklus ist Vollladung bis zur völligen Entladung definiert. Hier entstehen aber auch große Belastungen, thermisch wie chemisch, die in der Praxis keine Relevanz haben und auch bei Teillladungen nicht aufreten. Teilladungen addieren sich zwar theoretisch zu einem vollen Zyklus, ganz so einfach ist das nicht, denn auch andere Rahmenbedingungen wie die obige und andere fließen mit ein.
Zitat
Sind Deine kurzen Ladezyklen der Lebensdauer der Akkus nicht abträglich und damit natürlich auch der Gesamtreichweite auf Lebensdauer des Akkusatzes?
Das wissen wir alle nicht bis aufs letzte Elektron! Tesla empfiehlt Teillladungen. Angesichts der fehlenden Empirik im Alltagsgebrauch (oder wenig: Ein Taxi in Peking verlor nach 300TKM nur 5% seiner Kapazität), macht es für den Verbraucher mehr Sinn, sich bezüglich der zu erwartenden Haltbarkeit an den Garantien der Hersteller zu orientieren. Tesla gibt auf seine 85 kWh Batterien 8 Jahre und unbegrenzte Kilometer.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Jorin am 26. November 2014, 14:59
Ja, das ist anders als mit dem Verbrenner, den man volltankt und dann möglichst wenig zu Tankstellen fahren zu müssen.
Wegen der Zeit, die ich dabei verliere, oder worauf spielst du an?
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: hungryeinstein am 26. November 2014, 15:01
@ e-motion
Danke für die schnelle Antwort.
Bei dem Garantieversprechen braucht man sich vielleicht wirklich nicht so viele Gedanken machen. Und Danke auch für die Überarbeitung des Textes, die erste Variante war schwerer verständlich für mich.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 26. November 2014, 15:04
Wegen der Zeit, die ich dabei verliere, oder worauf spielst du an?
Nein, das war völlg wertfrei. Aber gute ID. :-)
Auf meiner Pendelstrecke biegen natürlich Leute vor mir ab, und besuchen die Tankstelle. Ich weiß nicht wie oft, aber jedesmal fahre ich einfach weiter. :-) Nur auf meinen Reisen nach Holland und Belgien fuhr ich Tankstellen an. In Holland selber tankte das Auto wieder während des Parkens. Immer! Ich habe dort nicht einmal auf das Ende des Betanken gewartet, wie es beim Verbrenner nun mal nicht anders geht.
Diese Reisen sind seit dem Model S übrigens häufiger als zuvor. Asche auf mein Haupt.
Wer nur auf der Autobahn rumscheucht, sollte die Finger vom E-Auto lassen. Wobei wir beim Tesla-Treffen 50 Prozent genau dieser Fahrproile haben, vormals Audi S noch was oder BMW 7, Öko, interessiert nicht die Bohne, sonder wie das Teil so leise und schnell abgeht, keine Spritkosten ... jaaa! Je 7er, desto geizig. :-)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Jorin am 26. November 2014, 15:09
Auf meiner Pendelstrecke biegen natürlich Leute vor mir ab, und besuchen die Tankstelle. Ich weiß nicht wie oft, aber jedesmal fahre ich einfach weiter. :-) Nur auf meinen Reisen nach Holland und Belgien fuhr ich Tankstellen an. In Holland selber tankte das Auto wieder während des Parkens. Immer! Ich habe dort nicht einmal auf das Ende des Betanken gewartet, wie es beim Verbrenner nun mal nicht anders geht.
Schlechte Idee. Ich behaupte, du brauchst für diese Schritte: - das Kabel aus dem Kofferraum holen - in der Ladesäule anschließen, - die Ladesäule freizuschalten (oder freischalten zu lassen) - und am Ende alles wieder retour,
mehr Zeit, als ich für: - Tankstelle anfahren - Tankdeckel öffnen, - Rüssel rein und laufenlassen, - Rüssel raus, - Deckel zu, - bezahlen.
Denn: Ich mach das alle 800 km, du alle 80 km. Wenn du also 10x tankst, mach ich das nur 1x.
Das ist jetzt aber ein ganz individuelles Beispiel, nur auf dich und mich bezogen. Ich denke aber, rein zeitlich gesehen fahre ich günstiger. ;)
Auch ich will dir das "Tanken" nicht madig machen und niemandem das E-Auto. Ich ziehe es ja auch als Nachfolger in Betracht, nur halt nicht von Renault. :-D Aber die ständige Aussage, das Zapfen von Energie fürs E-Auto wäre so problemlos, stimmt halt nicht immer. In deinem Fall sicher, und bei vielen E-Fahrern ebenso, sonst würden die ja kein E-Auto besitzen... ;) Aber eben bei vielen auch nicht.
Leider entsteht bei deiner nachvollziehbaren Begeisterung fürs E-Auto immer auch der Eindruck, das wäre das Non-plus-ultra und wäre für jeden im Alltag problemlos machbar. Außerdem muss man nie tanken, sich nach nichts richten, geht alles nebenher. Kommt für mich so rüber, sorry, stimmt aber nicht.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 26. November 2014, 15:31
Schlechte Idee. Ich behaupte, du brauchst für diese Schritte: - das Kabel aus dem Kofferraum holen - in der Ladesäule anschließen, - die Ladesäule freizuschalten (oder freischalten zu lassen) - und am Ende alles wieder retour,
Ja, OK, Jorin, ich lasse meinen Hund oder andere ihre Tasche im Kofferraum. :-)
Jetzt wird's kleinlich, aber bitte.
Klappe ist schon offen, das ist doch nur Kabel rausholen und einstecken: 10 Sekunden. Ladesäule freischalten: Ladekarte aus der Brieftasche ziehen = EC-Karte an der Kasse ziehen. (2 Sekunden, oder 3?) (das aber nur selten bei öffentlichen, nicht an meinem Parkplatz), aber bitte: 1-2 Sekunden (Karte drüberziehen) Pendant: Karte in EC-Gerät stecken. Du musst noch die Geheimzahl tippen. Lustig.
Am einfachsten wäre, mal zu warten, wann derjenige wieder vorbeikommt, den ich beim Abbiegen auf die Tankstelle überhole. Aber dafür ist mir meine Zeit nun wirklich zu schade. :-)
Zitat
Mehr Zeit als ich für: - Tankstelle anfahren (Sekunden?) - Tankdeckel öffnen (das muss ich wie du. Ein Knopfdruck) - Rüssel rein und laufenlassen (und dabei möglichst anteilnahmslos in die Luft gucken, oder die schön Aussicht und den Geruch genießen) - Rüssel raus, (schön abtropfen lassen!) - Deckel zu (equal) - bezahlen (entfällt beim E-Auto. Wie lange dauert das im Schnitt?)
Denn: Ich mach das alle 800 km, du alle 80 km. Wenn du also 10x tankst, mach ich das nur 1x.
Wirklich? Du tankst immer alle 800 km und ich immer alle 80? Meine Daten sind öffentlich. Bin auf deine gespannt.
Im Schnitt: Model S: alle 104 km - alle 1,16 Tage Mein Prius+: alle 467 km - alle 6,1 Tage Der Prius Plus wurde zudem weniger bewegt als das MS. Also wäre die Bilanz bei vergleichbarer Kilometerleistung noch schlechter!
Ja! Das Tanken dauert gewiss 6 mal länger als das Ein- und Ausstöpseln des Elektroautos! Daher stimmt deine Rechnung nicht. Jedenfalls nicht auf mein Profil umgrechnet.
Vergiss nicht, dass ich seit dem keinen Sprit mehr verbrenne. Ich weiß nicht, wie viele Sekunden dir sowas wert wäre. Aber weiter in der Kleinlichkeit.
Ich könnte auch noch diese Profile ausrechnen. Mein P3: alle 528 km Mein Avantime: alle 590 km Mein P2: alle 692 km
Zitat
Das ist jetzt aber ein ganz individuelles Beispiel, nur auf dich und mich bezogen. Ich denke aber, rein zeitlich gesehen fahre ich günstiger. ;)
Selbst wenn das so ist, möchte ich nicht mit dir tauschen. Du verbringst unschöne Zeit, die ich bis heute nicht vermisse. Das witzige ist doch, dass ich vorher nichts anderes gefahren bin als ihr. Das heißt, dass meine Tankgewohnheiten abgelöst wurden, nachdem ich wie du in Tankstellen war und die Abläufe kenne, die nicht immer so einschätzbar und gleichbleibende Rahmenbedingungen lieferten.
Was habe ich und auch ihr schon alles erlebt an Tankzeiten? Ob Schlange, schon bei der Auffahrt weil der Preis mal wieder unten war, oder die beiden Lottospieler, die jeweils 5 Lottoscheine einreichten, der Zigarettenkunde vor mir, der bei dem EC-Karte partout nicht funktionieren will und die 5 Leute hinter ihm schauen seiner Verzweiflung zu, all das habe ich nicht mehr.
Sollte es bald eine vernünftige Lösung für induktives Laden geben, würde ich allerdings umrüsten. Das Kabel nicht mehr rausholen und reinstecken zu müssen wäre auf jedenfall ein Komfortgewinn. Mich würde also nicht die paar Sekunden Zeitgewinn anregen, das zu ändern, sondern der komfortablere Umgang. Und dieser ist mir an Müffel-Tankstellen sowas von zu wieder. Schon immer. Nicht erst seit dem Elektroauto.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Jorin am 26. November 2014, 15:41
Ich wollte nicht kleinlich werden, du hast wohl meinen Humor nicht verstanden. Ich finde so ne Diskussion auch ziemlich müßig.
Was habe ich und auch ihr schon alles erlebt an Tankzeiten? Ob Schlange, schon bei der Auffahrt weil der Preis mal wieder unten war, oder die beiden Lottospieler, die jeweils 5 Lottoscheine einreichten, der Zigarettenkunde vor mir, der bei dem EC-Karte partout nicht funktionieren will und die 5 Leute hinter ihm schauen seiner Verzweiflung zu, all das habe ich nicht mehr.
Dafür können dir andere Probleme blühen:
- Die öffentliche Ladestelle ist zugeparkt = Suchen einer anderen und Fahrt dorthin. Geht auch bei Tankstellen: Navi kennt eine, die ist zu oder abgerissen = Suchen einer anderen und Fahrt dorthin. - Ladesäule ist defekt = Suchen einer anderen und Fahrt dorthin. - Ladesäule ist komplett belegt. Anders als beim Tanken wartest du aber nun vermutlich etwas länger, bis sie wieder frei ist, richtig?
Ist doch gehüppt wie gesprungen.
Ob 80 km oder 100... Meine sind auch öffentlich, siehe Spritmonitor... Auf jeden Fall lädst du häufiger als ich tanke. Müsstest du das alles mit öffentlichen Ladesäulen machen (so wie ich öffentlich tanke), hättest du sicher die Schnauze voll vom E-Auto, oder?
Wichtig ist doch nur, dass man Energie für sein Auto bekommt, ohne sich was abbrechen zu müssen.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 26. November 2014, 16:00
Ich wollte nicht kleinlich werden, du hast wohl meinen Humor nicht verstanden. Ich finde so ne Diskussion auch ziemlich müßig.
Dafür können dir andere Probleme blühen:
- Die öffentliche Ladestelle ist zugeparkt = Suchen einer anderen und Fahrt dorthin. Geht auch bei Tankstellen: Navi kennt eine, die ist zu oder abgerissen = Suchen einer anderen und Fahrt dorthin. - Ladesäule ist defekt = Suchen einer anderen und Fahrt dorthin. - Ladesäule ist komplett belegt. Anders als beim Tanken wartest du aber nun vermutlich etwas länger, bis sie wieder frei ist, richtig?
Ja, wenn das System nicht funktioniert, taugt es nicht. Das wäre in jedem System so.
Zitat
Müsstest du das alles mit öffentlichen Ladesäulen machen (so wie ich öffentlich tanke), hättest du sicher die Schnauze voll vom E-Auto, oder?
Nein. Ich hätte keins. Ich habe mir vorher Gedanken gemacht. Dabei wurde schon mal eins sofort klar: Ich wohne ja nicht in Holland. :-) Allerdings wusste damals (März 2013) keine Sau, dass die Supercharger auch nach Deutschland kommen würden.
Die helfen beim Pendeln aber nichts. Meiner Tochter habe ich auch den PII gelassen, obwohl das Botschafter-Leasing für den Leaf sehr verlockend war - Chance - wow - die ganze Familie verbrennt keinen Sprit mehr... aber Offenbach und Ladesäulen. Ein schlechter Witz.
Nicht die Zeit für das Reinstecken in Ladesäulen ist das Problem, nicht das Elektroauto, das mit sauberer Energie fahren kann - es ist die deutsche Politik. Das sollte man mal auseinanderhalten. In anderen Ländern sind solche Diskussionen unnötig. Also das falsche Land, nicht die falsche Technik.
hs
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Jorin am 26. November 2014, 16:03
Na eeeeeendlich! Ein gemeinsamer Konsens! :party:
Wir können festhalten: Das eigene E-Auto ist problemlos realisierbar, wenn die Umgebung mitspielt.
Und nun zurück zum Mirai! :-D
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Jorin am 26. November 2014, 16:14
H2 Mobility (Deutschland) Seit 2011 unterstützt Honda die Initiative "H2 Mobility", ein gemeinsames Projekt führender Industrieunternehmen. Ziel ist es, ein flächendeckendes Netz von Wasserstofftankstellen in Deutschland aufzubauen. Bis zum Jahr 2023 soll die heute 15 Tankstellen umfassende, öffentliche Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland auf rund 400 H2-Tankstellen ausgebaut werden. Unter dem Dach von H2 Mobility haben sich die Unternehmen Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell, Total und die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW GmbH) zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie die Grundlage für die kommerzielle Einführung von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb legen. Die neuen Tankstationen sollen in den bestehenden Wasserstoff-Regionen Berlin, Hamburg und Stuttgart sowie entlang einer neuen durchgängigen Nord-Süd- und Ost-West-Verbindung entstehen. Ziel ist es, verkehrstechnisch günstig gelegene, bestehende Standorte unterschiedlicher Mineralölfirmen zu nutzen. Damit werden erstmals alle Orte in Deutschland mit einem Brennstoffzellenfahrzeug erreichbar sein.
Klar, alles Theorie. Mal abwarten, sind ja nur noch 8 Jahre. ;)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: e-motion am 26. November 2014, 17:35
Zur Befriedigung der Tankgewohnheiten wie bisher braucht es aber 18.000 Tankstellen! :-) Mehr als die heutigen Fossiltankstellen, weil die BSZ-Reichweite weit unter der fossil betriebener Fahrzeuge liegt.
Pass mal auf, die BSZ wird noch zum Range-Extender schrumpfen. Wenn der Stromverbrauch für die Aufbereitung an den Tankstellen mal bewusst werden wird, wird man größere Batterien in die Autos konstruieren.
Parallel wird bei den P-HV der Batterieanteil größer, bzw die Verbrenner werden kleiner. Der Wirkungsgrad des BEV ist einfach zu erdrückend, als dass FC-HEV und P-HEV und P-HV nicht davon profitieren wollten. Dann braucht man natürlich viel weniger Tankstellen.
Dennoch wird das FC-HEV seinen Platz finden. Studien gehen bis 2050 unter günstigsten Rahmenbedingungen davon aus, Marktanteile:
Da sieht das FC-HEV doch gut platziert aus. Klar, muss man sehen, wessen Interessen dort vertreten werden, Studie: Power-to-Gas (PtG) im Verkehr Aktueller Stand und Entwicklungsperspektiven Kurzstudie im Rahmen des Auftrags Wissenschaftliche Begleitung, Unterstützung und Beratung des BMVBS in den Bereichen Verkehr und Mobilität mit besonderem Fokus auf Kraftstoffen und Antriebstechnologien sowie Energie und Klima des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) AZ Z14/SeV/288.3/1179/U, I40, Ausschreibung vom 19.12.2011
Es ist wahnsinnig teuer. Dreifacher Stromverbrauch im Prozess wird auffallend bleiben. Da werden auch ein paar Effizienzverbesserungen nicht viel ändern. Wasserstoff ist aber ideal, wirkliche Überschüsse abgasarm zu speichern, also jene Energieüberschüsse, die nicht anderweitig effizienter zu nutzen wären.
Ich denke nur, dass Supercharger und kommende Comboladesäulen dem Ganzen zuvorkommen werden. Nicht hier in Deutschland. Deutschland ist für mich kein Maßstab. In diesem einen Punkt haben es vom Elektroauto überzeugte nun mal schwerer, da unsere Industrie ihre Interessen im eigenen Land am besten umsetzen kann und auch nicht zögert, das zu tun.
Ich bin Realist, weiß doch wie der Hase läuft, wenn Gabriel und Merkel die Richtung der Großen Fünf vorgegeben bekommen und nachwanken. (Finanzen, Medien, Energie, Rüstung und Pharma)
Deswegen wird sich das Elektroauto wohl auch nicht zuerst im Westen, sondern im fernen Osten weiterverbreiten. Hier speziell in Deutschland kann ich mir sogar vorstellen, dass sie noch lange in der Nische verharren. Der Startschuss ging betont für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht daneben. Das Ladenetz funktioniert nicht. Kein Aufschrei, egal ob Betreiber oder Politik. Kein Aufschrei heißt da aber Mission completed. Zeit gewinnen.
Tesla macht da eine Ausnahme, weil sie in der preislichen Zielgruppe auf eine hohe Deckung von Heimsteckdosen treffen, zudem Reichweite anbieten plus Fernreise-Infrastruktur. Aber man sieht ja, wie sich die Teslas hier verkaufen. Er passt nicht ins politische Umfeld. Ist gewissermaßen politically incorrect.
Vielleicht daher auch die 700 PS-Offensive. Denn was eventuell in Deutschland ein Erfolg werden könnte, ist dass das MS viel schneller ist als alles andere zu dem Preis. Deshalb, ja schon mit seinerzeit "nur" 420 e-PS, arbeiteten die deutschen Hersteller ja angeblich schon an ihren puren „Tesla-Killern“.
Ein BSZ-Fahrzeug können sie dem nicht gegenüberstellen. Es würde bei gleicher Reichweite und Leistung viel zu teuer. Und ja, das ist die Realität. Ohne funktionierende Infrastruktur keine Verkäufe. Tesla liefert das Supercharger-Netz, geht aber davon aus, dass man zu Hause oder vor Ankunftsort laden kann. Das müsste eine Wasserstoffnetz erst mal bieten.
Sieht schwer weiter nach 3-Zylinder Diesel und Benzinern aus, natürlich zunehmend mit zusätzlicher Fahrbatterie, aber wohl kaum mit zusätzlicher BSZ?. :)
Grüße Holger
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wanderdüne am 26. November 2014, 18:32
Ich bin Realist, weiß doch wie der Hase läuft, wenn Gabriel und Merkel die Richtung der Großen Fünf vorgegeben bekommen und nachwanken. (Finanzen, Medien, Energie, Rüstung und Pharma)
Immerhin hat unser Wahlvolk diese beiden - oder zumindest die eine - anscheinend gewollt und schon mehrmals gewählt. Die direkten Wahlstimmen der Grossen Fünf dürften wohl locker an einer 5% - Hürde scheitern. Und keiner kann sagen, dass er es vorher nicht gewusst hat, wohin die Reise mit Mutti geht.
Nochmal die Thüringer Glaskugel: Obwohl die Energiewende ordentlich vergeigt wird, wird sich das BEV weiter durchsetzen und eine Strominfrastruktur weiter fordern - auch ohne Förderung. Hier bin ich mir mal sicher, daß es Markt und Wettbewerb richten werden, denn der Automobile-Energie-Kuchen ist viel zu gross, um nicht bei Strom- und Netzanbietern Begehrlichkeiten zu wecken und Investitionsbereitschaft zu fördern.
Gruss
Wanderdüne
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 26. November 2014, 18:33
Jorin> Das klingt doch schon mal alles sehr gut, insbesondere wenn auch deutsche Firmen involviert sind und dadurch nicht die Gefahr besteht, dass die jeweilige deutsche Regierung zum Wegbeissen der Technologie bezahlt wird :-X
Die Wasserstoffproduktion ist auch schon mal kein Zauberwerk mehr und ich sehe neben dem Auto auf Synergieeffekte für andere Transportbereiche (Bus, LKW, Schiene, Schifffahrt, Flugzeug (https://www.youtube.com/watch?v=0uX5zyf6Ogs)), aber auch die Versorgung von Häusern und Anlagen. H2 kann ein genereller Treibstoff sein, den wir selbst produzieren und der noch viel Potential bietet.
Freuen wir uns also, im Caldari Pilotensitz (im Mirai) Platz nehmen zu können ;D
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 26. November 2014, 19:12
Wobei beide Wirkungsgrade wohl das derzeitige Optimum darstellen. Im obigen Beispiel wird nicht der von der BSZ geforderte Druck von 700 Bar generiert
Wenn man auf 700 Bar hochkomprimiert, kann man auch wieder herunterkomprimieren und damit einen Teil dieser Energie zurückgewinnen. Nur mit Druckluft (300 Bar) angetriebene Fahrzeuge sind ja in Planung.
und einen Wirkungsgrad von 70 Prozent für die Brennstoffzelle anzunehmen, klingt mir arg nach einem Laborwert.
Es geht darum, ob das der richtige Weg ist. Es gibt für die Wirkungsgrade von Brennstoffzellen keine theoretischen Obergrenzen, wie für Akkumulatoren auch. Basiert beides auf den selben Grundprinzpien. Theoretisch sind sogar über 100% Wirkungsgrad möglich, bei Zellen, die sich beim Entladen durch chemische Reaktionen abkühlen, statt sich zu erwärmen.
Diese Grafik http://cdn.phys.org/newman/gfx/news/2006/HydrogenChart.jpg (http://cdn.phys.org/newman/gfx/news/2006/HydrogenChart.jpg)
Diese Zahlen sind scheinbar von 2006. Die Rechnung enthält einen gewissen Fehler, indem sie bei Batteriefahrzeugen mit regenerativen Bremsen kalkuliert, bei Brennstoffzellen aber nicht. Auch Brennstoffzellenfahrzeuge werden einen Batteriesatz haben, um Leistungsspitzen abzufangen und eben die Bremsenergie zwischenzuspeichern.
Rechnen wir für Brennstoffzellen mal anders, optimistischer: Eingang: 100 kWh AC via grid transmission (90%): 90 kWh Elektrolysis vor Ort (75%) : 67,5 kWh Kompression, 90%: 60,75 kWh Dekompression: 105%: 63,8 kWh Fuell Cell: 70 %: 44,7 kWh Fuell Cell Vehicle with regenerative braking (90%): 40,2 kWh,
Das ist zwar immernoch deutlich weniger als die 69 kWh beim Electric vehicle, dafür hat man aber ein anderes Problem gelöst: Das der Energiespeicherung für den Fall, dass die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.
Geht von einem Elektrolyse-Wirkungsgrad von sogar 75 Prozent aus.
85% sollen großtechnisch inzwischen machbar sein: http://www.now-gmbh.de/fileadmin/user_upload/RE_Publikationen_NEU_2013/Publikationen_NIP/NOW-Studie-Wasserelektrolyse-2011.pdf (http://www.now-gmbh.de/fileadmin/user_upload/RE_Publikationen_NEU_2013/Publikationen_NIP/NOW-Studie-Wasserelektrolyse-2011.pdf) "Bezogen auf den Brennwert entspricht dies einem Systemwirkungsgrad von 85 %". Abzüglich der hier unberücksichtigten Gleichrichterverlusste könnte man bei 80 % ankommen.
Dass Akkumulatoren momentan aussichtsreicher, billiger, einfacher und massentauglicher als Brennstoffzellen sind, stimmt allerdings.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Princo am 30. November 2014, 07:47
Auszug (im Zweifelsfall bitte den Artikel lesen - die folgende Auswahl ist rein subjektiv in Bezug auf die hier geführte Diskussion):
"... Toyota hat das Rennen gewonnen ... Doch die aufgescheuchte Konkurrenz wird auf absehbare Zeit nachziehen ... Alle großen Hersteller arbeiten an der Brennstoffzelle ... Batterieelektrische Autos für die Stadt, Brennstoffzellenfahrzeuge für die Langstrecke und Plug-In-Hybride als ökonomisch attraktive Lösung für kurze Strecken ... In Deutschland gibt es gerade einmal 17 öffentlich zugängliche Wasserstofftanken ... Um zum Marktstart des eigenen Brennstoffzellenautos über ein grundlegendes Wasserstoff-Netz zu verfügen, plant Daimler mit Linde 20 Anlagen entlang der wichtigsten Autobahnen ..."
Und der eigentliche Kernsatz (den wir bestimmt alle hier unterstreichen können): " ... scheint nur eines sicher: Der Verlierer ist der Verbrennungsmotor wie wir ihn heute kennen."
Noch eine sehr interessante Information steht auf Seite 3 des Artikel (dort ist eine Box mit Platz 1 bis Platz 10: Die größten Hersteller von Elektroautos in Deutschland) und auf Platz 1 steht Daimler - das hätte ich nicht gedacht - Respekt!
Grüße, Sven
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: kiwi1702 am 30. November 2014, 11:23
Und der eigentliche Kernsatz (den wir bestimmt alle hier unterstreichen können): " ... scheint nur eines sicher: Der Verlierer ist der Verbrennungsmotor wie wir ihn heute kennen."
Das unterstreicht nur, wer nicht richtig rechnen kann!
Nicht umsonst setzt die Autoindustrie auf den herkömmlichen Verbrenner, weil es sich zum einen lohnt (man braucht nicht großartig investieren) und weil es mehr als genügend Abnehmer auch auf lange Sicht gibt (ein kleinvolumiger Verbrennungsmotor ist um Welten günstiger im Anschaffungspreis als alternative Antriebe und mit der Ersparnis lassen sich höhere Fixkosten und Tankrechnungen auf lange Zeit kompensieren).
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Erestor am 30. November 2014, 12:48
Naja Verlierer stimmt schon, wenn man vorher ein 99,9999% Monopol hatte ist jedes Zehntelprozent eben ein Verlust ;)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Princo am 30. November 2014, 12:53
Zitat (... der Verbrenner hat keine Zukunft ...): "...Das unterstreicht nur, wer nicht richtig rechnen kann! ..." Im Prinzip ist diese Kernaussage auch richtig. Wären aus Sicht der Hersteller immer nur die Kosten relevant, so gäbe es heute noch nicht einmal einen Katalysator.
Zitat aus dem obigen Artikel:" ... Ab 2021 schreibt die Europäische Union einen CO2-Ausstoß von 95 Gramm pro Kilometer vor. Bei Autos mit Verbrennungsmotor entspricht das einem Normverbrauch von 4,1 Litern Benzin oder 3,6 Litern Diesel auf 100 Kilometer ... 95 Gramm CO2 ohne Brennstoffzelle nicht machbar ..." und des weiteren steht dort geschrieben, Zitat: " ... Das Szenario für 2050: 25 Prozent batterieelektrische Autos, 35 Prozent Brennstoffzellenfahrzeuge, 35 Prozent Plug-In-Hybride, 5 Prozent Verbrennungsmotor. (McKinsey-Schätzung)". Letzteres möge der geneigte Leser bitte im Kontext auf Seite 4 des Artikel lesen.
5% Verbrennungsmotor in 2050 - Zukunft sieht anders für mich aus, zumal heute noch 99% Verbrenner unterwegs sein dürften.
Grüße, Sven
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wanderdüne am 01. Dezember 2014, 21:14
Etwas mehr zur Motivation von Toyota sagt auch der Satz:
„Für Japan ist der Wasserstoff ein Weg, seine Rohölimporte zu verringern und unabhängiger von Energieimporten zu werden“, sagt Karstedt. „Dort liegt ein starker Fokus auf dieser Technik, deshalb wird auch der Ausbau konsequenter vorangetrieben.“
Japan hat sicher aufgrund seiner Insellage und Geschichte als abgeschottetes Reich bis ins späte Mittelalter eine besondere Beziehung zu "Unabhängigkeit". Nicht vergleichbar mit Europa und Deutschland, die von Austausch, Handel und Verkehr geprägt sind. Da ist Toyota dann auch einfach wichtiger Teil der Japan-AG und erfüllt Aufgaben, die sich Japan stellt.
Ob dies dann die Lösung des Individualverkehrs ist, stellt sich als Frage vielleicht gar nicht. Weil so ganz kann ich es nicht glauben, daß Toyota die Batterie liegen lässt und nur auf BSZ setzt.
Gruss
Wanderdüne
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 01. Dezember 2014, 22:10
Toyota glaubt ja ans Batterieelektrische Fahrzeug für kurze Distanzen - siehe i-Road. Je länger dann die Strecke wird, desto mehr Vorteil gibt es für die Brennstoffzelle.
Und um jetzt noch den kulturellen Faden von Wanderdüne aufzugreifen. Japan ist durch eine Dienstleistungsmentalität geprägt, wie kaum ein anderes Land. Während der Abschottung durch das Tokugawa Shogunat hat sich dort eine orginäre Kultur entwickelt. Kaufleute stiegen zu Wohlstand auf, zahlreiche Zeremoniells kristalisierten sich heraus. Die darauf folgende Meiji Restauration beendete den Feudalismus der Daimyo, aber nicht das Handelswesen - im Gegenteil, es blühte noch stärker auf.
Terra X - Japan (https://www.youtube.com/watch?v=6ETT_ke-Q10)
Alexander Kluge Interviews zu Japan (http://www.dctp.tv/filme/die-legendaere-meiji-reform/)
Blicken wir auf die deutsche Geschichte, so sehen wir immer eine Ansammlung streitender Fürstentümer, Städte und Kleinstaaten die sich immer wieder umformten und zu anderen Bünden zusammenschlossen. Eine wirkliche deutsche Nation kam erst durch das wirken der preussischen Hohenzollern zustande. Die Alliierten habe nicht ohne Grund nach dem 2. Weltkrieg die Regierung in Bundestag und Bundesrat aufgeteilt, ihnen war der Hang zum Streit in diesem Land bewusst.
Dokumentation - Die Deutschen (https://www.youtube.com/watch?v=ZCc31oOST4k&list=PL40EFA9C282A22868)
In jeder Veröffentlichung ist immer ein Teil subjektiver Meinung der Autoren enthalten, jedoch können wir zahlreiche Grundmuster wiedererkennen. Das hat jetzt nichtmehr viel mit dem technischen Thema zu tun, erklärt aber, wie ich finde, manche Ansätze und Denkweisen.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Hybird am 04. Dezember 2014, 09:41
Und um jetzt noch den kulturellen Faden von Wanderdüne aufzugreifen. Japan ist durch eine Dienstleistungsmentalität geprägt, ...
Danke für den interessanten und aufschlussreichen Beitrag. Um sich mit Toyota und dessen Produkten zu beschäftigen, ist ein besseres Versändnis der eigentümlichen japanischen Kultur sehr hilfreich! Grüße Hybird
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wanderdüne am 04. Dezember 2014, 11:23
Die Alliierten habe nicht ohne Grund nach dem 2. Weltkrieg die Regierung in Bundestag und Bundesrat aufgeteilt, ihnen war der Hang zum Streit in diesem Land bewusst.
OT: Den Grund würde ich historisch nicht sehen, es war mehr ein "teile und herrsche" und die Zerschlagung des starken Zentralstaates um Preussen/Berlin, dass zwei Weltkriege geführt hatte. Deutschland war in seiner Kleinstaaterei auch weniger streitsüchtig (wenig innerdeutsche Kriege) als einfach von Königen und Fürsten ohne eine Kaiserdynastie geprägt. Und da sich von diesen Königen keiner so recht über alle erheben konnte, gab es auch eine ganze Menge kleine und Kleinst-Fürstentümer.
Wie bei allem hat auch diese Geschichte positive Seiten: starkes Selbstbewusstsein der Regionen, keine starke Zentralmacht, viele mittelgrosse Städte - keine Megacity, starker Mittelstand und als Folge viele kleine Firmen mit Weltniveau.
Dazu folgender Artikel zu "Hidden Champions" (auch hier wieder: Meinung des Verfassers ist natürlich etwas einseitig)
"Seit 25 Jahren sammle ich die Namen dieser wenig bekannten mittelständischen Weltmarktführer. Meine globale Liste umfasst 2734 Unternehmen, von denen sage und schreibe 1307 aus Deutschland stammen. Die Hidden Champions stehen für gut ein Viertel der deutschen Exporte. Sie sind ein in der Welt einzigartiges Phänomen. Deutschland hat 16 Hidden Champions je eine Million Einwohner, in Frankreich sind es 1,1, in den Vereinigten Staaten 1,2, in Japan 1,7. Lediglich Österreich und die Schweiz weisen mit knapp 14 ähnliche Werte wie Deutschland auf. Warum gibt es bei uns so viele Hidden Champions? Bei dem Versuch, diese Frage zu beantworten, stoßen wir auf ein Bündel von Einflussfaktoren, die teilweise weit in die Geschichte zurückreichen und letztlich die deutsche Exportstärke erklären."
"1. Historische Kleinstaaterei
Anders als beispielsweise Frankreich war Deutschland bis Ende des 19. Jahrhunderts kein Nationalstaat, sondern eine Ansammlung von Kleinstaaten. Jeder Unternehmer, der wachsen wollte, musste internationalisieren. Der Drang zur Internationalisierung steckt den deutschen Unternehmern im Blut und setzt sich bis heute fort. Sie beginnen viel früher und bei kleinerer Unternehmensgröße als ihre ausländischen Kollegen mit dem Export. Das ist der Nährboden, auf dem Hidden Champions und Exporterfolge gedeihen."
Gruss
Wanderdüne
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: kiwi1702 am 04. Dezember 2014, 12:21
...und die Zerschlagung des starken Zentralstaates um Preussen/Berlin, dass zwei Weltkriege geführt hatte.
Wobei es aufgrund seiner Bündniskonstellation zu Österreich-Ungarn in den 1. WK hinein gezogen wurde und nicht der Urheber des selben war - aber Geschichte ist ja bekanntlich die Geschichte der Sieger...
Zu empfehlen ist das Buch des australischen Historikers Christopher Clark "Die Schlafwandler"
Und da sich Geschichte stets wiederholt, darf man für sich selbst entscheiden, ob sich Deutschland diesmal, also 100 Jahre später, im richtigen Bündnis befindet und die Politik, wie auch das Volk, entsprechende Lehren gezogen hat. Parallelen zu 1914 sind wie immer rein zufällig und unbeabsichtigt.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: kiwi1702 am 04. Dezember 2014, 12:46
Wieder zurück zum Thema:
"Miserable Wahl": Tesla feuert gegen Toyota
Zitat
Gegenwind für Toyotas Vorstandschef Akio Toyoda kommt von unerwarteter Seite. Ausgerechnet Elektroauto-Pionier Elon Musk, Gründer des amerikanischen Elektro-Auto-Herstellers Tesla, hält nichts von der Brennstoffzellentechnik, die Toyota gerade einführt. Das berichtet das Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe. "Die Brennstoffzelle ist eine ganz schlechte Idee", sagte Musk im Gespräch mit BILANZ.
Wobei es aufgrund seiner Bündniskonstellation zu Österreich-Ungarn in den 1. WK hinein gezogen wurde und nicht der Urheber des selben war - aber Geschichte ist ja bekanntlich die Geschichte der Sieger...
Ich hatte extra "geführt" und nicht "begonnen" geschrieben. Und das Deutschland die Führung in beiden Kriegen innehatte, wird wohl nirgends bestritten. "Hinein gezogen" hört sich allerdings etwas reichlich verniedlichend an - als ob es nicht gewollt worden wäre. Durch die vorherige Politik Deutschlands zur Isolierung des "Erzfeinds" Frankreichs wurde die "Entente" zwischen England, Russland und Frankreich ja schon vor Sarajevo begründet (1904, 1907) und damit waren die Fronten gezogen. Man brauchte nur noch den Anlass.
Jetzt kann man trefflich darüber streiten, ob Deutschland Urheber war (aufgrund aggressiver Rüstungspolitik gepaart mit dummer Aussen- und Bündnispolitik) oder hinein gezogen wurde - aber vielleicht nicht hier.
Finde die Diskussion trotz OT interssant.
Gruss
wanderdüne
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Jorin am 04. Dezember 2014, 15:22
Lagert diese Diskussion doch bitte aus (also ein neues Thema starten) und bedenkt, dass politische Diskussionen gerne schnell ausarten. Ich bitte also schonmal im Voraus um Sachlichkeit und die Einhaltung der Netikette.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: kiwi1702 am 04. Dezember 2014, 15:33
Danke Wanderdüne für deine Ausführungen, auch ich finde geschichtliche Hintergründe hochinteressant und wichtig.
dass politische Diskussionen gerne schnell ausarten.
sollte man die politische Diskussion nicht vertiefen, so dass es weiterhin friedlich bleibt.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 04. Dezember 2014, 20:05
Ich möchte nun doch noch kurz auf die sehr interessant historische Betrachtung und das aktuelle Thema antworten. Dabei halte ich mich so kurz als möglich^^
Der preussische Staat handelte nicht besser oder schlechter, bzw. nicht unmoralischer als andere europäische Staaten zu diesem Zeitpunkt auch. Die von den Siegermächten verbreitete These des aggresiven Preussens war und ist eine bewusste Fälschung. Unter einem Hohenzollern jedenfalls, wäre ein böhmischer Gefreiter aus Österreich jedenfalls im Kaffee Viereck gelandet und nicht in der Regierungsverantwortung.
Dann zu dem Artikel. Der ist mit viel "Mittelstandspathos" geschrieben. Natürlich sind Erfinder und Unternehmer die klein anfangen und dann groß werden ein wichtiges Glied in unserer Gesellschaft. Die Überfunktion haben diese allerdings auch nicht. Seit dem Basta-Gerhard und der Devise "Sozial ist was Arbeit schafft" wird in Deutschland von unten nach oben verteilt (Wer hat uns verraten, .......). Die Exportweltmeisterschaft, auf die immer so stolz hinegewiesen wird, kaschiert nur einen seit Jahren schrumpfenden Binnenmarkt, weil sich die meisten Arbeitnehmer immer mehr an Kaufkraft verlieren.
Eine staatliche Schutz- und Regelfunktion bleibt auch im 21. Jahrhundert mehr als nötig. Nur so kann ein einigermaßen ausgeglichenere Lebens- und Infrastrukturstandard erreicht werden, sowie ein Gegenpol zu chinesischen Staatsfirmen oder koreanischen Chaebols auf Einkaufstour.
Und nun zurück zum Thema. Dass Elon Musk nicht vom Mirai angetan ist, zeigt dass Toyota auf dem richtigen Weg ist. Er nimmt, als technischer Marktführer beim Elektroauto, die Brennstoffzelle als ernsthafte Konkurrenz und Bedrohung wahr.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: alupo am 04. Dezember 2014, 23:10
Die Zukunft wird zeigen was sich durchsetzt, auch ob man es sich leisten kann eine so verlustbehaftete Energieträgerkette zu installieren.
Das Thema "Speicherung" vom H2 in Erdgaskavernen ist bei mir seit dieser Woche "vom Tisch" nachdem ich einen ZDF-Bericht über Kavernen und deren "Wanderung" nach oben gesehen habe.
Das ist leider keinesfalls ein ungefährlicher Energiespeicher in der mehrfachen Grösse des Kölner Doms sondern eine Zeitbombe für die in der Nähe wohnenden Menschen. In den USA ist das schon ziemlich viel passiert. Aber auch in Deutschland. Nur seltsam dass das (noch) nicht bekannt ist.
Gruss alupo
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Afra am 05. Dezember 2014, 09:44
Hier der link auf den von alupo erwähnten ZDF Bericht.
In der lokalen Presse wird das durchaus thematisiert. Ich weiss jetzt persönlich nicht, ob es überhaupt möglich wäre direkt H2 in Kavernen zu speichern (Flüchtigkeit?). Es gibt natürlich die inzwischen ausgemusterte Technik des Stadtgases (das früher durch Kohlevergasung hergestellt wurde) mit ca. 50 % H2 Anteil und Speicherung in Gasometern (kennen manche vielleicht noch), die dann durch Erdgas abgelöst wurde weil dieses nach Entdeckung der großen Vorkommen billiger war.
Hier geht es ja (zumindest für mich) nicht um das Brennstoffzellenauto, sondern um: 1; mittelfristige Speichermöglichkeiten für überschüssigen Wind/Solarstrom und auf die lange Sicht gesehen eine Grundversorgung mit Kohlenwasserstoffen wenn Öl und Erdgas wirklich zur Neige gehen. Natürlich kann man das auch aus Kohle machen, aber das ist noch viel energieintensiver.
Skepsis ist bei den Kavernen durchaus angebracht. Vor allem wenn ich dann in dem Artikel lese dass die Lebensdauer etwa 50 Jahre betragen soll. Aber es ist natürlich auch immer so dass Technik Risiken birgt, siehe die Setzungen im Ruhrgebiet durch den Kohlebergbau.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 05. Dezember 2014, 12:27
In der lokalen Presse wird das durchaus thematisiert. Ich weiss jetzt persönlich nicht, ob es überhaupt möglich wäre direkt H2 in Kavernen zu speichern (Flüchtigkeit?).
Gehen tut es schon, auch mit Wasserstoff: http://green.wiwo.de/wasserstoff-energiespeicher-fur-eine-halbe-million-haushalte-geplant/ (http://green.wiwo.de/wasserstoff-energiespeicher-fur-eine-halbe-million-haushalte-geplant/) http://de.wikipedia.org/wiki/Untergrundspeicher (http://de.wikipedia.org/wiki/Untergrundspeicher) Die Frage ist allerdings, ob die verfügbare Speicherkapazität für ganz Deutschland reicht.
Eine oberirdische Lagerung in Ballons könnte teuer werden, eine 4200 m³ Ballonhülle kostet um die 25.000 Euro und der Heizwert von Wasserstoff beträgt nur 3 kWh/m³, also grob geschätzt 2 Euro pro kWh thermische Speicherkapazität. Akkus würden jedoch mit ca. 300 Euro/kWh elektrische Speicherkapazität um den Faktor 100 teurer kommen.
Skepsis ist bei den Kavernen durchaus angebracht. Vor allem wenn ich dann in dem Artikel lese dass die Lebensdauer etwa 50 Jahre betragen soll. Aber es ist natürlich auch immer so dass Technik Risiken birgt, siehe die Setzungen im Ruhrgebiet durch den Kohlebergbau.
Die sind meines Wissens oft auf über 100 Jahre alte Bergwerke zurückzuführen, die nicht geeignet angelegt bzw. stillgelegt wurden. Heutige Betreiber wären dafür unter Beweislastumkehr schadensersatzpflichtig: http://de.wikipedia.org/wiki/Bergschaden (http://de.wikipedia.org/wiki/Bergschaden)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Hybird am 05. Dezember 2014, 23:19
Wenn man auf 700 Bar hochkomprimiert, kann man auch wieder herunterkomprimieren und damit einen Teil dieser Energie zurückgewinnen. ...
Rechnen wir für Brennstoffzellen mal anders, optimistischer: Eingang: 100 kWh AC via grid transmission (90%): 90 kWh Elektrolysis vor Ort (75%) : 67,5 kWh Kompression, 90%: 60,75 kWh Dekompression: 105%: 63,8 kWh Fuell Cell: 70 %: 44,7 kWh Fuell Cell Vehicle with regenerative braking (90%): 40,2 kWh
Sehr übersichtlich dargestellt - hätte nicht gedacht, dass die Gesamtbilanz relativ gesehen so gut dasteht.
Aber bleibt dabei nicht ein wichtiger Nachteil der Technologie unberücksichtigt, nämlich die H2-Speicherung im Fahrzeug an sich? Allein beim Transport von Flüssig-H2 zur Tankstelle gehen ja schon 6% verloren. Und bei einem mit bekannten BMW Hydrogen 7 verließ der Wasserstoff nach 5 Tagen den Tank über die C-Säule, OHNE 1km zu fahren. Das müsste ja auch bei einem Fahrzeug, welches den Wasserstoff vor Ort erzeugt zum Tragen kommen!?
Bei einem Benziner und auch bei Akuu-Fahrzeugen bleibt die Eneerige ja weitestgehend im Tank erhalten...
Grüße Hybird
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Princo am 06. Dezember 2014, 06:44
Gestern kam in ZDF-Info ein Bericht über Untergrundspeicher und den Risiken die diese Form der Energiespeicherung dar stellt. Natürlich spielen hier wieder die großen Energiekonzerne mit Geld (die Gier nach Geld) und wieder einmal auf Kosten der Menschen.
Eine Aussage war aber sehr interessant: Es wird geplant, neben Erdgas und Erdöl, auch "Wasserstoff" aus dem "Überschuss erneuerbarer Energien" in den Untergrundspeichern zu lagern. Dies scheint auch ein politisches Ziel zu sein !?
Der Wirkungsgrad der Wasserstofferzeugung spielt bei dem Überschuss der Energie keine Rolle, sondern die Möglichkeit überschüssige Energie langfristig zu speichern.
Grüße, Sven
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 06. Dezember 2014, 12:05
Der Wirkungsgrad der Wasserstofferzeugung spielt bei dem Überschuss der Energie keine Rolle, sondern die Möglichkeit überschüssige Energie langfristig zu speichern.
Ich will mal von euch geklärt haben, was Ihr immer damit meint? Den das sollte man erste mal klären bevor man weiter glaube drüber redet.
Ich werde gleich mal meine Ansicht sagen hier. Ich sehe Überschuss von Erneuerbaren Energie aktuelle nur weil Kohlekraftwerke und Atomkraftwerke starre Grundlastträger sind die nicht regelbar sind und somit die Netze verstopfen
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Afra am 06. Dezember 2014, 12:55
Ich will mal von euch geklärt haben, was Ihr immer damit meint? Den das sollte man erste mal klären bevor man weiter glaube drüber redet.
Ich werde gleich mal meine Ansicht sagen hier. Ich sehe Überschuss von Erneuerbaren Energie aktuelle nur weil Kohlekraftwerke und Atomkraftwerke starre Grundlastträger sind die nicht regelbar sind und somit die Netze verstopfen
Wie gut das jetzt mit der Regelbarkeit ist kann ich nicht sagen. Da aktuell aber regenerative Stromerzeugung nur einen Teil ausmacht ist theoretisch natürlich auch keine überschüssige Energie vorhanden. Da hast du vom Prinzip her erst mal recht. Praktisch ist es aber so dass z.B. im Norden bei Starkwind regional durchaus Windräder abgestellt werden müssen - nicht wegen des Starkwindes, sondern wegen der fehlenden Netzkapazität (Stichwort Netzausbau). Die könnten natürlich eigentlich weiterlaufen und Elektrolysestationen betreiben. Wirklich akut wird das aber erst wenn die regenerativen soweit ausgebaut werden dass man von Kohle und Atom weg kann. Da werden an "guten Stunden/Tagen" wirklich überschüssige Spitzen auftauchen, die man am besten speichert um an "schlechten" Stunden/Tagen ausgleichen zu können.
In der Abbildung 1 (bei der Projektion für 2030) der folgenden verlinkten Broschüre des hessischen Umweltministeriums wird dies deutlicher.
Ein Teil der "Überschüsse" kann sicher durch Netzausbau und intelligentere Regelung direkt als Strom in Gebiete in denen gerade Unterversorgung herrscht weitergeleitet werden (und das ist sicher der bessere Weg). Letztendlich ist es ein Optimierungsproblem. Aber je höher der Anteil schwankender regenerativer Stromerzeugung wird, desto höher werden Stromspitzen (solange man nicht abschalten will) und desto wichtiger sind gut regelbare "Pufferkapazitäten". Die verschiedenen Möglichkeiten, von denen Wasserstoff nur eine unter vielen ist, werden in der Broschüre meiner Meinung nach auch relativ objektiv dargestellt. Um diesen "überschüssigen" Strom geht es meiner Meinung nach.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 06. Dezember 2014, 13:10
Eben es gibt nur Überschuss weil es kein Masterplan gab und es so zum fehlenden Netzausbau und Speicherausbau nicht wirklich gibt oder derzeit erschwert ist. Deswegen gibt es 0,33% Rund 360GWh Windstrom (2013) den es als Überschuss gab. Mit Netzausbau, Stromspeicher, Smart Grid und bewussten Stromumgang als Ressourcenbezug, wird es bestimmt auch weniger Überschuss geben.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 06. Dezember 2014, 13:44
Um mal auf Tekpoints Masterplan zurückzukommen, den gibts nicht und wird es nicht geben, da die "Energiewende" in Deutschland von Leuten geplant wurde, die zwar vom deutschen Steuerzahler bezahlt werden, aber ihm nicht dienen. Das tatsächliche Dienstverhältnis geht ins weiße Haus - das ist aber ein anderes Thema. Weiterhin haben diese Leute weder technische Expertise noch Weitblick, ihnen geht es ja nur ums Pöstchen und das Kreuzchen auf dem nächsten Wahlschein - da verspricht man auch gerne das Blaue vom Himmel. Schließlich und letztlich ist auf Grund der Deutschen Zerstrittenheit eine praktikable, effektive und durchdachte Lösung nicht möglich. Strom soll aus der Steckdose kommen, aber bitte nicht an einem Hochspannungsmast in der Nähe meines Hauses vorbeiführen, und eingraben geht schon garnicht.
Kurzum, die Wasserstoffspeicherung macht Sinn und wird vermutlich auch von den großen Industrieunternehmen (die einzigen Deutschen, die in Deutschland noch Macht haben) umgesetzt werden - sonst verlieren sie gegenüber der ausländischen Konkurrenz. Einen Speicher kann man im übrigen auch künstlich in Bunkerform anlegen, und muss nicht auf natürliche Kavernen zurückgreifen. In Nürnberg haben wir noch Bunker aus den 1940ern stehen, die haben sowohl die Großbomben der Engländer und Amerikaner im 2. Weltkrieg ausgehalten als auch die vergeblichen Versuche nach dem Krieg sie zu sprengen ;)
Und nun genug Polemik, ich wünsche Euch einen schönen Samstag :-)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Afra am 06. Dezember 2014, 13:44
@ tekpoint: Damit stimme ich völlig überein. Dein letzter Satz in Gottes Ohr ;)
Je mehr vom erzeugten Strom aus regenerativen Quellen direkt genutzt werden kann, desto besser ist es. Wenn man aber keine längeren Stromausfälle riskieren will müsste man das Netz usw. so auslegen dass auch zu schwachen Zeiten die Grundversorgung gewährleistet ist. Das ist dann wieder ein Optimierungsproblem wie viele zusätzliche Windräder, Leitungen usw. man baut, und ab wann es finanziell/energetisch besser ist Überschüsse längerfristig zu speichern. Sehr langfristig (werden wir wohl nicht mehr erleben) kommt natürlich auch das Problem der Heizenergie (Strom?, Gas?, Brennstoffzellen?, Kohle?) dazu.
Technisch und rein kalkulatorisch lässt sich das meiner Meinung nach alles relativ gut berechnen. Leider spielen bei der politischen Entscheidung andere Rahmenbedingungen (Lobby, Bürgerproteste, Interessengruppen) oft eine wichtigere Rolle.
@KaizenDo: ja, leider ist es wohl so
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 06. Dezember 2014, 14:15
... Wenn man aber keine längeren Stromausfälle riskieren will müsste man das Netz usw. so auslegen dass auch zu schwachen Zeiten die Grundversorgung gewährleistet ist. Das ist dann wieder ein Optimierungsproblem wie viele zusätzliche Windräder, Leitungen usw. man baut, und ab wann es finanziell/energetisch besser ist Überschüsse längerfristig zu speichern. Sehr langfristig (werden wir wohl nicht mehr erleben) kommt natürlich auch das Problem der Heizenergie (Strom?, Gas?, Brennstoffzellen?, Kohle?) dazu.
Eben das ist der Punkt kann sich das selbst Rechnen wenn man großen Anlagen baut die dann 10d oder 30d nur laufen vielleicht dann auch nur mit halber Last (den Erneuerbare Energie werden ja immer erzeugt, kommt eben nur drauf an ob Erzeugungsleistung mit Nachfrageleistung übereinstimmt).
Den selbst Problem ist ja mit den Gaskraftwerke, den diese Rechnen sich nicht da sie immer nur paar Tag in Jahr laufen.
Und je weiter dann auch noch H2 transportiert wird je mehr Energie wird benötigt und bei jeden Transport oder Umwandlung wie auch Speicherung wird Energie benötigt.
Man sollte auch mehr Energie vor Ort erzeugen. Den Grundlast und Mittellast kann überall in gesamt Deutschland Produziert werden auch in Süddeutschland oder in Westdeutschland. Den Wind weht überall ( nur nicht so kräftig in Jahresstunden wie an den Küsten, aber auch zum Teil genauso in den Bergen ;) ) Dazu kommt noch das ich gigantische PV Flächen sehe wenn ich auf ein Berg steige und dann von oben auf ein Dort oder Stadt Blicke und alles was Rot oder Schwarz als Dachfläche (Alleine nur diese Nehme, neben Fassaden und Straßen etc.) was da erzeugt werden könnte. Dazu kommt ja das nicht auf jeden Tag dann jeden Tag der Strom komplett selbst genutzt wird (weil ja keiner Zuhause ist), aber diese Person auf Arbeit in der Region sind und nur dort hin gebracht werden muss.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 06. Dezember 2014, 14:16
Sehr übersichtlich dargestellt - hätte nicht gedacht, dass die Gesamtbilanz relativ gesehen so gut dasteht.
Aber bleibt dabei nicht ein wichtiger Nachteil der Technologie unberücksichtigt, nämlich die H2-Speicherung im Fahrzeug an sich? Allein beim Transport von Flüssig-H2 zur Tankstelle gehen ja schon 6% verloren.
Wenn man den Wasserstoff an der Tanke aus Strom generiert, hat man nur die Übertragungsverlusste beim Stromtransport, die man bei einen Akku auch hat.
Und bei einem mit bekannten BMW Hydrogen 7 verließ der Wasserstoff nach 5 Tagen den Tank über die C-Säule, OHNE 1km zu fahren. Das müsste ja auch bei einem Fahrzeug, welches den Wasserstoff vor Ort erzeugt zum Tragen kommen!?
Kommt auf den verwendeten Speicher an. Eine Wasserstoff-Druckgasflasche für einem alten Zeppelin, die man nach über 50 Jahren gefunden hatte, war immernoch voll. Der BMW Hydrogen hat dagegen einen Speicher für tiefkalt-flüssigen Wasserstoff, der natürlich mit der Zeit, aufgrund der normalen Umgebungstemperatur, verdampft.
Bei einem Benziner und auch bei Akuu-Fahrzeugen bleibt die Eneerige ja weitestgehend im Tank erhalten...
Ich glaube dass Tesla den Wirkungsgrad der Akkus, besonders mit Schnelladung und erhöhter Motorleistung, zu optimistisch darstellt. Aus den Kennlinien der Batteriehersteller lassen sich die 90% Akku-Wirkungsgrad nicht ableiten, Tesla hier http://www.teslamotors.com/de_DE/goelectric/efficiency (http://www.teslamotors.com/de_DE/goelectric/efficiency) angibt.
Wasserstoff, optimistisch: Eingang: 100 kWh AC via grid transmission (90%): 90 kWh Elektrolysis vor Ort (75%) : 67,5 kWh Kompression, 90%: 60,75 kWh Dekompression: 105%: 63,8 kWh Fuell Cell: 70 %: 44,7 kWh Fuell Cell Vehicle with regenerative braking (90%): 40,2 kWh
Akku, realistisch: Eingang: 100 kWh AC via grid transmission (90%): 90 kWh Laden/Entladen (80%): 72 kWh Fuell Cell Vehicle with regenerative braking (90%): 64,8 kWh
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Princo am 06. Dezember 2014, 14:21
Zitate: "... Der Wirkungsgrad der Wasserstofferzeugung spielt bei dem Überschuss der Energie keine Rolle, sondern die Möglichkeit überschüssige Energie langfristig zu speichern ... Ich will mal von euch geklärt haben, was Ihr immer damit meint? Den das sollte man erste mal klären bevor man weiter glaube drüber redet."
Beispiel: Schließe ein Voltmeter (mit Sicherheitsstecker; wer keine Ahnung von solchen Sachen hat: Finger weg - Lebensgefahr!!!!) an eine Steckdose an. Warte auf einen Tag mit Sonnenschein und schaue zu, wie die Spannung ansteigt und zwar über 240 Volt. Passiert dies, so regelt jede Solaranlage des Strom zurück, der in das öffentliche Netz eingespeist wird - das ist Stromüberschuss im Netz. Auf diese Weise regeln die Energieversorger die Abnahme des Strom von jeder Solaranlage. Windräder werden etwas aus der optimalen Windrichtung heraus gedreht. Das alles passiert wegen Stromüberschuss ...
Beispiel "Wasserstoff": http://www.windkraft-journal.de/2012/07/13/forschung-energiespeicher-stromuberschuss-kann-gespeichert-und-flexibel-einsetzt-werden/ (http://www.windkraft-journal.de/2012/07/13/forschung-energiespeicher-stromuberschuss-kann-gespeichert-und-flexibel-einsetzt-werden/) Des weiteren: http://www.welt.de/newsticker/bloomberg/article129532324/Deutsche-Kohlekraft-treibt-Stromueberschuss-auf-Vierjahreshoch.html (http://www.welt.de/newsticker/bloomberg/article129532324/Deutsche-Kohlekraft-treibt-Stromueberschuss-auf-Vierjahreshoch.html)
Grüße, Sven
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 06. Dezember 2014, 14:48
Siehe dazu http://www.energie-chronik.de/120110.htm (http://www.energie-chronik.de/120110.htm) und http://www.zeit.de/2013/17/pumpspeicherkraftwerke-energiewende (http://www.zeit.de/2013/17/pumpspeicherkraftwerke-energiewende) und http://www.stiftung-umweltenergierecht.de/fileadmin/pdf_aushaenge/Vortraege/Sailer_VDI_Stromspeicher_Recht.pdf (http://www.stiftung-umweltenergierecht.de/fileadmin/pdf_aushaenge/Vortraege/Sailer_VDI_Stromspeicher_Recht.pdf) .
Der Betrieb von das Stromnetz stabilisierenden Speicherkraftwerken wird mit zusätzlichen Netznutzungsentgelten bestraft, ein Politiker-Spitzbubenstück aus dem Tollhaus. Das kann nur dem Ziel dienen, das Stromnetz instabiler zu machen und dadurch seine Aufnahmefähigkeit für naturgemäß schwankende Öko-Stromangebote zu verschlechtern. Ein ähnliches Spiel scheint sich bei den Gaskraftwerken im Gange: http://www.zeit.de/2014/15/gaskraftwerk-energiewende-umwelt (http://www.zeit.de/2014/15/gaskraftwerk-energiewende-umwelt)
Die Fachaufsicht über die dafür zuständige Bundesnetzagentur liegt beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unter Sigmar Gabriel (SPD), einem Interessen-Vertreter für die Kohle-Verstromung: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/gabriel-beim-klimaschutz-ist-das-ziel-nicht-zu-halten-a-1003183.html (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/gabriel-beim-klimaschutz-ist-das-ziel-nicht-zu-halten-a-1003183.html) http://www.t-online.de/wirtschaft/energie/versorgerwechsel/id_65242176/trotz-energiewende-spd-chef-gabriel-setzt-weiter-auf-kohle.html (http://www.t-online.de/wirtschaft/energie/versorgerwechsel/id_65242176/trotz-energiewende-spd-chef-gabriel-setzt-weiter-auf-kohle.html)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Princo am 07. Dezember 2014, 07:10
@R.B. - was Du gepostet hast ist sehr interessant - Vielen Dank.
Wäre es nicht verwunderlich, wenn die großen Konzerne nur Gutes für uns tun würden - also etwas für das Vorankommen (Verbesserung der Lebensqualität; Mehr soziale Gerchtigkeit) der Gesellschaft insgesamt? Mittlerweile gibt es keine Firmengründer mehr (Ford, Opel, Porsche, ...) sondern nur noch Manager, die "Nieten in Nadelstreifen".
Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg? Energetisch:Nein - wegen einem katastrophalen Wirkungsgrad. Politisch?: Wie soll man darauf antworten, wenn einem bewusst ist, dass die Politik durch die Großkonzerne beeinflusst wird denen es ausschließlich um Profit geht und nicht um die Gesellschaft? Nein!.
Wow!
Grüße, Sven
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 07. Dezember 2014, 10:32
Wenn es um Energiespeicher für Erneuerbare Energiequellen und deren Fluktuierenden Stromerzeugen dann vielleicht Pumpspeicher ? https://www.youtube.com/watch?v=_z532LrWnyY (https://www.youtube.com/watch?v=_z532LrWnyY)
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 07. Dezember 2014, 13:21
@R.B. - was Du gepostet hast ist sehr interessant - Vielen Dank.
Wäre es nicht verwunderlich, wenn die großen Konzerne nur Gutes für uns tun würden - also etwas für das Vorankommen (Verbesserung der Lebensqualität; Mehr soziale Gerchtigkeit) der Gesellschaft insgesamt? Mittlerweile gibt es keine Firmengründer mehr (Ford, Opel, Porsche, ...) sondern nur noch Manager, die "Nieten in Nadelstreifen".
Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg? Energetisch:Nein - wegen einem katastrophalen Wirkungsgrad. Politisch?: Wie soll man darauf antworten, wenn einem bewusst ist, dass die Politik durch die Großkonzerne beeinflusst wird denen es ausschließlich um Profit geht und nicht um die Gesellschaft? Nein!.
Ich glaube das ist ein Irrtum. Dem Politiker geht es hier wohl eher um den kurzfritigen Profit seiner Wähler bzw. der in der Kohleförderung Beschäftigen, denen es nicht unbedingt um Gutes für die restliche Gesellschaft geht: http://www.wiwo.de/politik/deutschland/klimaziel-in-gefahr-gabriel-haelt-an-kohlekraftwerken-fest/10966176.html (http://www.wiwo.de/politik/deutschland/klimaziel-in-gefahr-gabriel-haelt-an-kohlekraftwerken-fest/10966176.html) http://www.wiwo.de/politik/deutschland/energiewende-kohlestrom-anteil-klettert-auf-45-5-prozent/9331168.html (http://www.wiwo.de/politik/deutschland/energiewende-kohlestrom-anteil-klettert-auf-45-5-prozent/9331168.html)
Der geringere Wirkungsgrad der Brennstoffzellen macht übrigens nichts, wenn Windstrom heute, identisch mit Kohlestrom, ab Quelle nur noch um die 7 ct/kWh kostet: http://www.dw.de/wind-sonne-g%C3%BCnstiger-als-kohle-atom/a-16232176 (http://www.dw.de/wind-sonne-g%C3%BCnstiger-als-kohle-atom/a-16232176) während der Endverbraucher hinter der Steckdose ca. 28 ct/kWh löhnt, davon fast 50% staatliche Abgaben und Gebühren: http://www.kwh-preis.de/strom/strompreise (http://www.kwh-preis.de/strom/strompreise) In den viel zu hohen Netznutzungsentgelten dürfte auch einiges Potenzial zu stecken. Vermutlich subventionieren die Energieunternehmen darüber den Betrieb ihrer Kraftwerke und halten sich so die Konkurrenz vom Leibe. Strom selbst zu produzieren und zu verbrauchen scheint daher inzwischen günstiger zu sein ihn über das Stromnetz zu beziehen, selbst Solarstom kostet nur noch um die 9 ct/kWh. An einer Benzin-Zapfsäule löhnt man übrigens, bei 1,34 €/Liter und optimistisch angenommenen 30% Durchschnittsmotorwirkungsgrad, 51 ct/kWh.
Der niedrige Erzeugungspreis für Windstrom liegt vermutlich an den niedrigen Zinsen zur Finanzierung der Windanlagen. Was kann man also politisch noch gegen den Windstrom unternehmen? Energieeinspeisung, Energiespeicherung und flexiblen Energieverbrauch über staatliche Abgaben, Gebühren und Auflagen möglichst behindern.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wondzinski am 07. Dezember 2014, 19:21
Öhm.. Ja das wäre die sauberste Lösung... Wenn da nicht die Naturschützer dagegen wären. So geschehen im schönen Oberbayern, wo ein vorausschauender Bauunternehmer sowas errichten wollte, und bislang alles wegen Umweltschutz abgeschmettert wurde...
hier mal exemplarisch zwei verschiedene Versuche: http://www.alpenverein.de/natur-umwelt/kontrovers-pumpspeicherwerk-am-jochberg-podiumsdiskussion_aid_13726.html (http://www.alpenverein.de/natur-umwelt/kontrovers-pumpspeicherwerk-am-jochberg-podiumsdiskussion_aid_13726.html) http://www.berchtesgadener-land.bund-naturschutz.de/ortsgruppen/bad-reichenhall/pumpspeicherwerk.html (http://www.berchtesgadener-land.bund-naturschutz.de/ortsgruppen/bad-reichenhall/pumpspeicherwerk.html)
Also das klassische "Strom ja, aber nicht vor meiner Haustür" Problem.
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Wondzinski am 07. Dezember 2014, 22:25
Und weil's auch um die ach so energetisch unglückliche Wasserstoff-Produktion geht:
Neue Solarzelle verwandelt Sonnenenergie direkt in Wasserstoff : http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2014/12/68990/ (http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2014/12/68990/)
Das Thema bleibt spannend!
Titel: Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Afra am 08. Dezember 2014, 12:00
@ R.B.: auch von mir vielen Dank für die links. Ich verstehe zwar dass man den Ausstieg aus der Kohle etwas abfedern will, aber wie das aussieht ist von "abfedern" nicht viel übrig. Das ist klare Verhinderungspolitik für regenerative Quellen.
In irgendeiner Studie habe ich gelesen (leider finde ich den link nicht mehr) dass der abgeregelte Windstrom in Norddeutschland reichen würde sämtliche Autos in Hamburg mit Wasserstoff, beziehungsweise entsprechend mehr direkt mit Strom fahren zu lassen. Egal was man besser findet, der Netzausbau wäre das entscheidende, und da hapert es bisher (aus den bekannten Gründen) ziemlich.
@ Wondzinski: Ja, die "künstliche Photosynthese" fasziniert mich auch. Der Wirkungsgrad ist zwar noch unterirdisch, aber da steckt noch viel Entwicklungspotential drin. Allerdings wird das erfahrungsgemäß noch etliche Jahrzehnte dauern bis es marktfähig ist.
Titel: Antw.: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Tekpoint am 22. Dezember 2014, 16:35
Und weil's auch um die ach so energetisch unglückliche Wasserstoff-Produktion geht:
Neue Solarzelle verwandelt Sonnenenergie direkt in Wasserstoff : http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2014/12/68990/ (http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2014/12/68990/)
Das Thema bleibt spannend!
Ja danke für die Info das klingt ja auch voll Interessant. Wäre klasse wenn das als Massenprodukt gehen würde und für den Heimischen Hausgebrach um H2 selbst zu erzeugen. Oder Reginonal auf einer großen PV Anlage Wiese etc.
Titel: Antw.: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Auto-Fan am 01. Januar 2015, 16:22
Hyundai ist seinen Wasserstoffauto noch schnelle als Toyota. http://www.handelsblatt.com/auto/nachrichten/hyundai-ix35-fuel-cell-wasserstoff-suv-fuer-fast-jedermann/11108396.html Da wir in Deutschland aber nur um die 50 Wasserstofftankstellen haben, bringt das Brennstoffzellenauto hier noch nichts.
Titel: Antw.: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: R.B. am 01. Januar 2015, 18:56
Das Kernproblem sind wohl weniger die Tankstellen, sondern folgendes: http://www.elektromobilitaet.com/news/news-detailseite/artikel/moderne-technik-intelligent-genutzt-der-hyundai-ix35-fuel-cell-181/ : "Das Fahrzeug müsste auf Grund der enormen Mengen an enthaltenem Platin zum Preis von mehr als 100.000 Euro verkauft werden. Deshalb kann man es scheinbar nur Leasen. Der Platin-Börsenpreis liegt momentan um 1000 Euro/kg. Das relativ reine Feinplatin kostet sogar um die 30.000 €/kg. Andererseits soll man heute nur noch 40 Gramm Platin für 100 kW Leistung benötigen: http://www.presseportal.de/pm/65341/2647127/nicht-schuldig-im-sinne-der-anklage-platin-und-der-preis-f-r-das-brennstoffzellenauto Das würde nur etwa 1200 Euro entsprechen. Ja was denn nun?
Titel: Antw.: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Princo am 02. Januar 2015, 08:41
Für 100kW Brennstoffzelle: " ... In den kommenden Jahren soll der Bedarf weiter sinken; auf 15 Gramm bis 2020 und weniger als zehn Gramm bis 2025. ..." und " ... In Dieselmotoren fallen heute schon etwa sieben Gramm Platin bei einem 100 kW-Motor an, was etwa 240 Euro kostet. ..." - http://www.auto.de/magazin/die-brennstoffzelle-scheitert-nicht-am-platin-bedarf/
Grüße, Sven
Titel: Antw.: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 02. Januar 2015, 23:54
Deutschland bekommt nach Plänen der CEP bis Ende 2015 50 Wasserstofftankstellen:
http://ecomento.tv/2014/06/23/wasserstoff-tankstellen-wo-sie-stehen-wo-sie-kommen-sollen/ (http://Wasserstoff Tankstellen bis Ende 2015)
Wie man sieht ist Toyota ebenso MItglied wie Hyundai und Daimler.
Wie man außerdem sieht, ist die Bautätigkeit in manchen Gegenden aktiver als anderswo: Schaffe Schaffe Tankstell baue und nach unserm Ländle schaue.
Vielleicht hat Mercedes Benz auch deswegen einen Marktstart 2017 angepeilt, wenn bei der Stammkundschaft überall schon Tankstellen verfügbar sind. "Das beste oder nichts" ;)
Titel: Antw.: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 03. Januar 2015, 15:34
Der Mirai ist nur der Anfang. Nach Infos von Motoring Australia, plant Lexus einen LS mit Brennstoffzelle (http://www.greencarreports.com/news/1096044_lexus-to-launch-hydrogen-fuel-cell-powered-ls-sedan-report).
Weiterhin gibt es noch Überlegungen für ein großes Brennstoffzellen SUV.
Und meine persönliche Einschätzung zum Schluss, ich würde für Japan auch mit einem Toyota Estima FCEV rechnen. Die aktuelle 3. Generation ist von 2006.
Titel: Antw.: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: Afra am 06. Januar 2015, 12:17
Titel: Antw.: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?
Beitrag von: KaizenDo am 10. Januar 2015, 01:47
Mit dem Start des Mirai hat Toyota mehr oder weniger den Startschuss zum Brenstoffzellenrennen gegeben.
Auf die kürzlich verlauteten Patente reagierte Daimler Chef Zetsche sehr selbstbewusst:
Zitat
Daimler-Chef Dieter Zetsche hat kein Interesse an den von Toyota kostenlos angebotenen Patenten für Brennstoffzellen-Technologie. "Das ist genauso eine PR-Aktion wie das Angebot von Tesla-Chef Elon Musk bei den Batterie-Patenten", sagte Zetsche in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bei der Technik-Messe CES in Las Vegas. "Wir sind bei der Wasserstoff-Technologie auf dem gleichen Niveau wie Toyota."
Daimler und die Toyota Patente (http://www.autobild.de/artikel/daimler-und-die-toyota-patente-5536254.html)
Mercedes hatte zuletzt mit Brenstoffzellenfahrzeugen der B-Klasse sehr viele Erfahrungen gesammelt und arbeitet intensiv mit Linde Gas an einem Wasserstoff-Tankstellennetz zusammen. Das auf der Messe vorgestellte "F015" Modell verfügt über Daimlers F-Cell Brennstoffzellentechnologie und besitzt zusätzlich eine Plug-In Möglichkeit.
Ob sich Toyota deshalb mit einem neuen Brennstoffzellenbus (http://www.welt.de/motor/news/article136193252/Brennstoffzellenbus-von-Toyota.html) revanchiert (hier ist Daimler der Pionier gewesen) lasse ich mal offen ;)
Allzulange dürfte es dann auch nicht mehr mit einer BMW Ankündigung zum Thema Brennstoffzelle dauern, wenn sowohl Mercedes als auch schon Audi mit Kleinserienfahrzeugen und Prototypen ihren Hut in den Ring geworfen haben.