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Thema: Ladeverluste (4873-mal gelesen)
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Ladeverluste

Nachdem der ADAC vor längerer Zeit mal die Ladeverluste verschiedener Autos ermittelt hat...
ADAC ermittelt bis zu 25 Prozent mehr an realen Stromkosten
 - wobei mir nicht ganz klar ist, was die da überhaupt berechnet haben - wohl nicht nur die Ladeverluste, sondern auch noch die Ungenauigkeit des Bordcomputers -

...ergibt sich bei mir ein ganz anderes Bild:
Kia e-Niro - 16,2 % (erfasst über ca. 8.000 km)
Tesla M3LR AWD - 8,5 % (erfasst über ca. 6.000 km)
VW ID.3 - 4,5 %  (erfasst über ca. 1.000 km)

Der VW ID.3 wurde allerdings erst 5-mal geladen.
Generell ist es natürlich bei jedem der o.g. Autos auch so, dass mit steigendem SoC die Verluste ansteigen.
So war der Verlust beim Tesla, als ich ihn wegen längerer Fahrt mal von 90 % auf 100 % geladen hatte, über 50 %!
Üblicherweise lade ich bei 20-30 % wieder bis 90 % auf.

Wie sieht es denn bei euch aus? Erfasst ihr die Verluste auch?

Antw.: Ladeverluste

Antwort Nr. 1
50% Verlust sind eigentlich unmöglich.
Der ADAC wird auch nicht über Bordcomputer oder den Zähler der Wallbox gegangen sein, sonder eigene Messeinrichtungen und den Akkustand über odb.

Wer viel misst, misst Mist.

Antw.: Ladeverluste

Antwort Nr. 2
Wie sieht es denn bei euch aus? Erfasst ihr die Verluste auch?
Wie willst Du denn die Verluste messen? Ob die Angaben des Bordcomputers richtig sind, weiss man nicht.

Antw.: Ladeverluste

Antwort Nr. 3
Ich vergleiche, wieviele kWh laut der Prozentanzeige hätten geladen werden müssen mit dem tatsächlichen Wert vom e-Charger/Ladesäule und rechne ggf. beides auf 100% hoch. Dabei ergeben sich Werte zwischen 10 und 25%. Der Durchschnittswert liegt bei 14,19%.

 

Antw.: Ladeverluste

Antwort Nr. 4
In der Annahme, dass die Prozentanzeige am ehesten stimmt, mache ich es auch so.

Das sieht beim ID.3 mit 77 kWh Akku dann z.B. so aus (Ausschnitt aus der Exceltabelle)
SoC    %   zu laden geladen Verlust
20%   90%   53,90   55,71   3,36%
16%   90%   56,98   59,28   4,04%
13%   70%   43,89   45,66   4,03%
23%   90%   51,59   54,02   4,71%
47%   90%   33,11   35,57   7,43%
Natürlich sind da geringe Ungenauigkeiten drin, die umso größer werden, je weniger geladen wird.

Bei dem oben erwähnten Ladevorgang des Tesla von 90 auf 100 % sah das so aus:
SoC    %   zu laden geladen Verlust
57%   90%   23,76   25,27   6,36%
90%   100%   7,20   11,10   54,17%
  9%   90%   58,32   63,27   8,49%
Klar, wenn man es da um 1% nicht stimmt, wirkt sich das krass auf die Verlustberechnung aus.

Antw.: Ladeverluste

Antwort Nr. 5
Also vertraust Du den Angaben des Bordcomputers, der dies anhand der Spannungen des Akkus berechnet?

Antw.: Ladeverluste

Antwort Nr. 6
Naja, eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.

Antw.: Ladeverluste

Antwort Nr. 7
Ihr geht davon aus, das ihr den Akku auf 100% ladet. Das ist aber die netto Kapazität. Die brutto Kapazität ist aber höher und wird nicht beladen.
Da machen dann die angeblichen 50% Verlust auch wieder Sinn.
Ich sag ja, wer viel misst...

Die real geladene Menge kann man per odb auslesen. Der ADAC wird kaum den Bordcomputer benutzt haben.

Antw.: Ladeverluste

Antwort Nr. 8
Ich gehe davon aus, dass der Bordcomputer bei xx % immer annähernd den gleichen Ladezustand anzeigt, unabhängig davon, wie viel Reserve noch da ist.
Dass der ADAC etwas anderes misst oder ein OBD-Adapter etwas anderes anzeigt, als ihm die Bordelektronik zur Verfügung stellt, sprengt meine Vorstellung.
Die real geladene Strommenge lese ich am Zwischenzähler ab.

Antw.: Ladeverluste

Antwort Nr. 9
Ob die 100% brutto oder netto sind, hängt m.W. vom Modell/Hersteller ab. Wenn ich nicht irre, ist bei Tesla brutto=netto, beim Niro aber nicht.
Der Niro-Akku schluckt also mehr, als die 64-netto-kWh, wird aber bei 100-netto-% nicht auf 100-brutto-% geladen. Deswegen rechne ich damit, dass er 64kWh enthalten kann. Das ist meine Bezugsgröße.
Letztlich sind aber (fast) alle dieser Messwerte nur Hausnummern, da sie von ungeeichten Systemen stammen. Das macht aber nix, denn schließlich schreibe ich nicht an einer Doktorarbeit zum Thema „Ladeverluste beim Elektrauto“, sondern dokumentiere die Werte, die mir als Endanwender ohne extra Equipment zur Verfügung stehen. Das ist meine persönliche Nutzererfahrung und sollte irgendwann ein weiteres oder anderes e-Auto in den Haushalt kommen, kann ich diese Werte vergleichen und daraus meine persönlichen Schlüsse ziehen. Wenn ich die Daten hier oder woanders kommuniziere, muss der geneigte Leser selbst entscheiden, was er aus den Werten macht und für wie glaubwürdig er sie hält.

Antw.: Ladeverluste

Antwort Nr. 10
In der Annahme, dass die Prozentanzeige am ehesten stimmt, mache ich es auch so.
Ich traue der Prozentanzeige nicht sehr. Nur, wenn er wirklich ziemlich leer ist und voll geladen wird, kann man IMHO diesen Messfehler minimieren. Da ich allerdings fast immer im mittleren Fenster von ~30-70% lade, sind mir die Ungenauigkeiten da schon sehr groß.

Bei meinem Ioniq wurden auch schon nur noch 91% SoH angezeigt. Nach einem Softwareupdate und Vollladen, zeigte er dann wieder 100%.

Antw.: Ladeverluste

Antwort Nr. 11
Ladeseulen müssen geeichte Zähler haben. Es gibt auch Wallboxen mit geeichten Zählern. Über OBD kann man auch nur die Werte bekommen  die der Bordcomputer zur Verfügung stellt. Der Verbrauch des Autos wird vom Bordcompiter aber nicht durch die Spannung am Akku ermittelt.

Antw.: Ladeverluste

Antwort Nr. 12
@infty nichts für ungut, aber 50% Ladeverlust sind nicht sehr glaubwürdig.

Antw.: Ladeverluste

Antwort Nr. 13
Wenn sich jemand dafür interessiert wie Energiemessgeräte Kalibriert werden müssen kann er sich das mal durchlesen. Sehr interessant:
http://www.ptb.de/cms/fileadmin/internet/publikationen/pruefregeln/Band6_Teil_E.pdf

Ansonsten ist es mir eigentlich egal wie hoch die Ladeverluste sind. Mich interressiert nicht wieviel ein E-Auto auf 100 km verbraucht sondern was ich für 100 km an Energie bereitstellen muß.
Hier ist z.B. die Vorheizung während dem Anschluss an die Wallbox zu erwähnen. Hier werden im Winter gerne noch mal ein paar extra kWh fällig die gerne unter den Tisch gekehrt werden.

Und das die Ladeverluste zwischen 90 % und 100 % SOC besonders hoch sind ist klar.
Jedes E-Auto hat eine Elektronik die beim Ladevorgang aktiv ist. Diese hat meist unabhängig vom SOC die gleiche Aufnahmeleistung. Je geringer die Ladeleistung ist, desto mehr fällt dieser Eigenverbrauch ins Gewicht. Ab 80% sinkt bei den meisten BEVs die Ladeleistung... .
 
Und wenn die BEVs nur rumstehen haben sie auch einen gewissen Eigenverbrauch mit dem lustigen Namen "Vampierverluste". je nach fahrprofil (z.B. wenigfahrer) ist der auch nicht unerheblich für die Energiebilanz des reelen Verbrauchs.

Antw.: Ladeverluste

Antwort Nr. 14
@bakerman23 Habe ich in einem Fall auch schon gesehen, als ich nur wenige kWh spontan nachladen musste. In solchen Fällen machen sich Ungenauigkeiten natürlich deutlich bemerkbar. Deswegen habe ich diesen Ausreißer auch nicht erwähnt. Es waren besondere Umstände, die für den Alltag nicht relevant sind.

@Mombi Richtig, die Ladeverluste sind eigentlich egal und werden dem Verbrauch des Autos zugeschlagen. Zumal in meinem Fall die Verluste auf der Zuleitung zum Charger z.B. garnicht erfasst werden. Deswegen schreibe ich auch immer vom „Verbrauch ab Ladesäule“. Da ist dann aber alles drin, was sich das Auto genehmigt, also auch (Vor-)Heizen, wenn es an der Säule hängt. Vorheizen, wenn es nicht an der Säule hängt, schlägt ja eh zu Buche, weil dann der Strom aus dem Akku kommt.
Bezüglich Vampirverlusten scheint der Niro echt gut zu sein; ich nehme eher Schwankungen in der Anzeige aufgrund von Temperaturänderungen wahr, aber nicht aufgrund der Standzeit. Höchstens der 12V-Akku wird in der App mal als gelb angezeigt, wenn ich die zu oft nutze, während das Auto rumsteht.