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Thema: Die Autowende - Warum der Verbrennungsmotor zum Auslaufmodell wird (6760-mal gelesen)
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Die Autowende - Warum der Verbrennungsmotor zum Auslaufmodell wird

Die Autowende - Warum der Verbrennungsmotor zum Auslaufmodell wird
Zitat
Der letzte seiner Art

Im Klartext heißt das: Mercedes wird keinen Verbrennungsmotor mehr komplett neu entwickeln. Der OM 654 ist ein Dinosaurier auf der höchsten Entwicklungsstufe. Darum ist das Museum der passende Ort für Verbrenner, es zeigt den ersten und den letzten. Der Kreis schließt sich. Die Geschichte des Verbrennungsmotors ist abgeschlossen.

Antw.: Die Autowende - Warum der Verbrennungsmotor zum Auslaufmodell wird

Antwort Nr. 1
Sehr interessanter Bericht, der schön erklärt wer von der Umstellung der Mobilität alles betroffen ist.
Ich glaube aber nach wie vor nicht daran, dass der Verbrenner so schnell wie prophezeit (also bis 2030) verschwindet.

Antw.: Die Autowende - Warum der Verbrennungsmotor zum Auslaufmodell wird

Antwort Nr. 2
Eigentlich schneidet der Autor ein Thema an, was nicht nur die Automobilindustrie treffen wird. Der Mensch ist auch in Industrie 4.0 eher geduldet als gewünscht.

Es wird immer Leute geben, die Maschinen warten müssen und es wird auch immer Maschinen geben, die gewartet werden müssen, nur eben weniger.

Dazu gibt es immer mehr Menschen, die Arbeit suchen brauchen und diese Menschen müssen für die Rente immer länger arbeiten. Finde den Fehler.

Antw.: Die Autowende - Warum der Verbrennungsmotor zum Auslaufmodell wird

Antwort Nr. 3
Ein Fehler ist die Art, wie die Sozialabgaben eingetrieben werden - Halbe/Halbe und dann noch gedeckelt. Der Unternehmer braucht in der Regel Ingenieure zum pushen der Technik und ein paar "Hanseln", die das Ganze am Laufen halten. Der Rest der Bevölkerung ist fressendes Kapital, aber leider als Absatzmarkt nun mal notwendig. Was wäre, wenn die Höhe der betrieblichen Soz.-abg. nicht nach Anzahl der Belegschaft zustande kämen, sondern sich nach dem Umsatz richten würde. Wer würde dann uU. mehr für das Gemeinwohl berappen müsse? Der mit 100 Arbeitern und einem Roboter oder der mit vielen Robotern und ein paar Leuten "Pflegepersonal". Dann bräuchten wir das Renteneintrittsalter sicher nicht immer weiter hochzuschrauben.

Antw.: Die Autowende - Warum der Verbrennungsmotor zum Auslaufmodell wird

Antwort Nr. 4
Wenn du mich fragst geht die auf Wachstum ausgerichtete Wirtschaft nicht auf, aber wie andere Beispiele gezeigt haben, geht Planwirtschaft auch nicht wirklich auf.

Heute ist China das Land, in dem das Geld zu holen ist. Irgendwann sind die Leute dort so gesättigt wie hier und wo geht es dann hin? Indien? Afrika? Und dann? ;D

Fragen über Fragen. Wie gut, dass die Menschen nie alt genug werden um die weitreichenden Folgen mitzuerleben. Über viele dieser Fragen muss ich mir theoretisch keine Gedanken mehr machen, dabei sollte diese Generation evtl. genau gerade das tun. :-/

Antw.: Die Autowende - Warum der Verbrennungsmotor zum Auslaufmodell wird

Antwort Nr. 5
Wir treffen uns dann bei den Antipoten. Ein schlauer Kopf sagte mal Stillstand sei Rückschritt. Einige Nimmersatt werden mal noch froh sein, wenn sie ihr Niveau man gerade noch so halten können. Vielleicht knallt es aber dann, nicht nur im Handelskrieg und wir halten uns an den Filmtitel: Und täglich grüßt das Murmeltier. Und dann kann's wieder von vorne losgehen (mit Wachstum).

Antw.: Die Autowende - Warum der Verbrennungsmotor zum Auslaufmodell wird

Antwort Nr. 6
Solche Prognosen und einfachen Fortschreibungen heutiger Sichtweisen über einen Zeitraum von 20 oder 30 Jahren haben die Tendenz etwas märchenhaftes anzunehmen.

Ich erinnere noch gut einige Prognosen zur Automobilindustrie von 1990:

A) Computer-integrierte Produktion CIM wird die Arbeitswelt bis 2000 so verändern, dass menschenleere Fabriken entstehen. Menschen werden auf Restarbeitsplätze reduziert.  :applaus: Heute: menschenleere Fabriken gibt es nicht. Es gibt mehr Arbeit als 1990, nicht weniger. Roboter bauen nur dort, wo die Stückzahlen so groß sind, dass rund um die Uhr gefertigt wird. Flexible Fertigung immer wieder neuer Varianten erfordert den Menschen.

B) Aufgrund der Überproduktion bei den Automobilherstellern wird es einen Kostenwettbewerb um den Markt geben und nur die großen Produzenten werden überleben. Nur 10 große Hersteller bleiben bis 2010 übrig. Von den deutschen hat nur Volkswagen die kritische Größe.  :applaus: Heute: es gibt mehr Hersteller als damals, sogar viele Kleine und Mittlere, keiner der kleinen deutschen Hersteller wie Mercedes oder BMW ist geschluckt. Allen geht es einigermaßen gut, sie leben mit dem Überangebot.

Für seine Behauptung, dass Mercedes nicht nochmal mehrere Milliarden für die Entwicklung eines Verbrennungsmotors ausgeben will, gibt es gar keinen Beleg. Die genannten 25% EV Anteil für 2025 enthalten die Hybride und damit wird Mercedes immer noch über 80% Verbrenneranteil haben. VW investiert jetzt gerade in eine neue Motorengeneration.

http://www.automobilwoche.de/article/20170428/NACHRICHTEN/170429888/vw-chef-mueller-auf-wiener-motorensymposium--milliarden-euro-fuer-verbrenner-weitere-sechs-fuer-alternative-antriebe

Sonst ein schöner Rundumschlag. Was übersehen wird sind die noch weiter sich entwickelnden Möglichkeiten: neben dem Auto müssen auch die zugehörigen Ladestationen - direkt und induktiv -gebaut werden. Was ist der Wegfall von ein paar tausend Tankstellen gegen den Aufbau eines Ladenetzes aus Hunderttausenden von Ladepunkten für nur 25% der Fahrzeuge in Deutschland? Und deren Wartung und Reparatur und Ersatz, wenn die nächste Generation vor der Tür steht? Plus Infrastruktur dazu? Naja, jeder sucht sich aus der Zukunft den Trend heraus, der dem Weltbild hilft.

Gruss

Wanderdüne

 

Antw.: Die Autowende - Warum der Verbrennungsmotor zum Auslaufmodell wird

Antwort Nr. 7
Naja, mal Abwarten was passiert. Die Zeit schreitet heutzutage schneller voran als noch in den 90ern.

Große englische Autobauer gehören nun uns und Leuten aus Asien. Wo ist Saab? Volvo gehört Ford. Too big to fall? Mal sehen, wer unter Umständen bald die Lizenz vom VW-Logo hat. Borgward fährt ja bald wieder unter chinesischer Flagge rum. Heute lachen wir drüber noch drüber.

Heute sind Korea und China Technologieträger für Akkutechnologie (Samsung/LG), führen sogar die Japaner vor, was Unterhaltungsindustrie angeht.
Wenn irgendwann die Zahnrädchen aus dem Auto wegfallen bleibt nur noch der Zukauf und das hübsche Verpacken. Aber viel mehr ist Made in Germany heute ja eh nur noch in den seltensten Fällen. Hübsch verpacken können die anderen irgendwann auch gut. ;D

Antw.: Die Autowende - Warum der Verbrennungsmotor zum Auslaufmodell wird

Antwort Nr. 8
Oder man druckt sich sein Auto selbst mit dem 3D Drucker :-)

Antw.: Die Autowende - Warum der Verbrennungsmotor zum Auslaufmodell wird

Antwort Nr. 9
Naja, mal Abwarten was passiert. Die Zeit schreitet heutzutage schneller voran als noch in den 90ern.

Volvo gehört Ford.

Oh ja, die Zeit vergeht schnell. So sind Volvo und Ford schon längst wieder Geschichte. Volvo gehört seit einigen Jahren zur chinesischen Firma Geely.

Und Volvo hat nach wie vor tolle Autos. :)

Antw.: Die Autowende - Warum der Verbrennungsmotor zum Auslaufmodell wird

Antwort Nr. 10
Autowende hin oder her - freilich schreitet die Entwicklung voran und es gibt immer wieder neue Technik. Aber auf der einen Seite reiten die Firmen das Steckenpferd Nachhaltigkeit, auf der anderen Seite hauen sie buchstäblich jedes Jahr eine neue Produktpalette raus. Da geht es doch im Grunde genommen nicht um Innovation sondern um Abzocke. Bestes Beispiel ist doch die Smartphonindustrie. Ehrlich - wessen im letzten Halbjahr erworbene "Telefoniere" kann wirklich richtig viel mehr als der Vorgänger (vorausgesetzt, das war kein Brikett von vor 5 Jahren). Auch die Autos werden meist nur dem Trend der Zeit angepaßt. Hier ein 4-tel Literchen Verbrauch weniger, da 0,5sec eher auf 100km/h und die PS-Zahl erst und die Vmax - also das schreit ja richtig nach dem Kauf eines Nachfolgemodells. In ein paar Jahren werben die Autohersteller vielleicht mit dem Slogan - unser Autopilot hat in diesem Jahr nur 2x versagt, bei Autobauer xy 3x. Und wenn ich mich an meinen P2 erinnere und die Technik mit meinem Auris2 FL vergleiche - das Grundprinzip ist geblieben - dazugekommen ist ein ganzer Haufen Schnickschnack, ohne den es auch heute noch geht.

Antw.: Die Autowende - Warum der Verbrennungsmotor zum Auslaufmodell wird

Antwort Nr. 11
Ganz ehrlich, DIE Innovation in der Mobilität der letzten Jahre hat für mich mit Strom zu tun.

Ansonsten finden wir Innovationen in vielen Teilbereichen, aber bei stetigem Wachstum und vollen/engen Straßen immer "noch" größere Autos zu bauen, finde ich total Banane. Der Prius ist das absolut Äußerste, was ich an Größe benötige. Durch die Woche bräuchte ich sogar nur einen IQ/Smart, sogar Twizy wäre ok.

Antw.: Die Autowende - Warum der Verbrennungsmotor zum Auslaufmodell wird

Antwort Nr. 12
Antriebe mit Strom sind ja an sich nichts Neues. Diese aber sinnig mit einem Verbrenner zu kombinieren, um maximale Effizienz (und eben nicht maximale Leistung) zu erhalten, das ist für mich die Innovation. Und relativ konsequent setzt das fast nur Toyota um.

Immer größere Akkus in E-Fahrzeugen für höhere Reichweiten einzubauen ist toll aber nicht innovativ. Oder kräht da ein Hahn nach, wenn ich in meinen Jazz einen 100 l Tank einbaue und plötzlich 2.000 km weit fahren kann?

Die Akkutechnik muss es richten. Vielleicht fahren wir mit der Größe einer Aktentasche bald viele Kilometer weit. Keine Einschränkungen mehr beim Platzangebot, kaum Zusatzgewicht, noch deutlich sparsamer. Da geht noch was und ich freue mich darauf.


Antw.: Die Autowende - Warum der Verbrennungsmotor zum Auslaufmodell wird

Antwort Nr. 13
Hmjo, Toyota hat meiner Ansicht nach beim Prius den goldenen Schnitt aus Größe, Fahrleistungen, Zuverlässigkeit und Verbrauch hinbekommen. Ich hatte nie ein besseres Alltagsauto. Jetzt noch einen Schritt weitergehen.

Antw.: Die Autowende - Warum der Verbrennungsmotor zum Auslaufmodell wird

Antwort Nr. 14
Ab 2019: Volvo verabschiedet sich vom Verbrennungsmotor

Zitat
Volvo plant einen radikalen Umbruch: Diesel- und Ottomotoren werden beim schwedischen Hersteller schrittweise ausgemustert. Ab 2019 sollen neue Modelle ausschließlich einen Elektro- oder Hybridantrieb haben.