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Thema: Unfalldatenschreiber (5232-mal gelesen)
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Re: Unfalldatenschreiber

Antwort Nr. 15
@PflegePrius

Ups, da war die Hand wohl schneller als das Auge, hab den "Angriff" mal in den richtigen Kontext gesetzt ;D. Hast aber recht, auch ich würde da zu jedem probaten Mittel greifen.

Ich schätzen, dass die von Dir genannten Daten nicht die einzigen sind die das Ding sammelt. Das Teil dürfte primär zu zwei Dingen an Bord sein: einmal, dass sich der Hersteller im Falle eines Falles um Garantieleistungen drücken kann und um herauszufinden, unter welchen Bedingungen das Fahrzeug bewegt wird um über die gewonnenen Erkenntnisse optimierende Maßnahmen am Fahrzeug selber vornehmen zu können. Stichwort Datenerhebung zur Produktoptimierung. Dazu muss man aber wissen wann u. wo es wie bewegt wurde. Ergo unterstelle ich einfach mal, dass man das auch aus den Daten ersehen kann. Denn ein GPS Modul ist klein u. leicht verbaut man muss Dein Navi gar nicht anzapfen  ;).

Es gab da mal so einen "Test" bei dem ein Jornalist bei einem Autohersteller angerufen hat und vorgab, dass er sein Auto nicht mehr finde, weil er vergessen habe, wo er parkt. Rate was man ihm bis auf den Meter genau sagen konnte. Also mißtraue ich Geräten die "aufzeichnen" schon dann, wenn sie nur an Bord sind. Immer.

Es hat sich auch mal der Mitarbeiter eines Herstellers dahingehend verplappert, dass sie genau wüssten, wo und wann ihre Kunden zu schnell fahren. Kurz danach kam die "Richtigstellung": Ääähhh, ups, ah, doch nicht... nein, natürlich nicht, das war nur so dahingesagt... unbedacht... und falsch ist es obendrein, niemand weiß sowas, natürlich nicht... blabla... Du verstehst was ich meine?

Wenn ich mich dann noch recht erinnere meine ich auch mal gelesen zu haben, dass einem der in D beschuldigt wird, dass er was ausgefressen hat, sogar das Recht zusteht zu lügen. Ich bin jetzt zwar kein Experte, aber das würde man mit so einer Datensammlung, auch wenn sie "nur" Geschwindigkeit usw. aufzeichnet, doch ein wenig hintenrum aushebeln. Zumindest wenn es nicht gesetzlich verpflichtend ist, so ein Teil an Bord zu haben. Oder irre ich mich da?

Versteh es nicht falsch, ich bin auch der Ansicht, dass man zu dem stehen sollte, was man ausfrisst, aber ich meine auch, das Recht Recht bleiben muss und in unserem speziellen Fall habe ich bisher immer nur Dinge wie "Grauzone", "nicht abschließend geregelt" oder ähnliches gehört. Ich frage mich auch, warum man dem Kunden das Teil so "halbheimlich" unterjubelt. O.k. es ist in der Anleitung genannt, aber auch nicht irgendwo vorne, sondern erst nach 40 Seiten und beim Verkaufsgespräch: Fehlanzeige. Wurde mir nicht gesagt. Klar, die Bedienungsanleitung soll man vorher lesen usw. AGB auch... aber wichtige Dinge müssen dennoch klar und für alle gut sichtbar genannt werden. Datenerhebende Komponenten sind wichtig. Komisch ist das also schon. Wird keiner abstreiten können.

Gruß Joe


Re: Unfalldatenschreiber

Antwort Nr. 16
Ich frage mich nur, ob das nur so beim Yaris steht, oder ob die anderen Toyota-Modelle das genauso haben.

Ich habe zumindest von BMW gehört, dass die allerlei aufzeichnen. Die wichtigsten Daten werden sogar auf dem Schlüssel gespeichert. Das ist für den Händler nett, da er schon einige Daten bekommen kann, ohne das Diagnosegerät an das Auto anzuschließen.

Re: Unfalldatenschreiber

Antwort Nr. 17
http://www.rimkus.com/uploads/pdfs/Event_Data_Recorder.pdf

Hier eine Liste der mit Event Recordern ausgestatteten Fahrzeugen. Auffällig ist, dass Amis und Toyotas/Lexus schon sehr früh damit begonnen haben. VW nur beim Routan (Chrysler Basis), Mercedes diese Jahr.

Problematisch finde ich:

- wenn man es nicht weiß, es nicht offen kommuniziert wird

- wenn nicht alle Fahrzeuge so ein Ding haben und man dann dem einen Fahrer Fehlverhalten nachweisen kann und dem anderen nicht.

Aus dem CO2 freien (echt, ohne Anreise, von Zuhause gestartet) Radurlaub zurück und auch dort mit Kinderhänger eine teilweise behindernde

Wanderdüne


Re: Unfalldatenschreiber

Antwort Nr. 18

http://www.rimkus.com/uploads/pdfs/Event_Data_Recorder.pdf

Hier eine Liste der mit Event Recordern ausgestatteten Fahrzeugen. Auffällig ist, dass Amis und Toyotas/Lexus schon sehr früh damit begonnen haben. VW nur beim Routan (Chrysler Basis), Mercedes diese Jahr.

Danke für die Info.

Wenn ich also keinen EDR haben will, darf ich mir als keinen Toyota mehr kaufen, sondern muss auf die Volkswagen-Gruppe umsteigen ;-=


 

Re: Unfalldatenschreiber

Antwort Nr. 20
Wer sich allgemein für dieses Thema interessiert, dem sei noch die neue, heute erschienene c't ans Herz gelegt, die einen dicken Artikel zum Thema "Datenschutz rund um das Auto" enthält.

Demnach gibt es was unser Thema hier angeht keine klare gesetzliche Regelung (was ja auch anderswo schon zu lesen war), die deutschen Hersteller halten es überwiegend aber wie anscheinend Toyota auch und geben die Daten bei Vorliegen eines Gerichtsbeschlusses oder bei staatsanwaltlichen Ermittlungen heraus.

Klar ist aber auch, dass angesichts dessen, was in den nächsten Jahren noch kommen wird (Kommunikation Car-to-car und Car-to-x) und in der Oberklasse heute schon geboten wird (div. Internetdienste, Fernsteuerung, Ortung) die Datenschutzproblematik beim Yaris HSD noch sehr überschaubar ist.

Re: Unfalldatenschreiber

Antwort Nr. 21
Das wird hier in Deutschland noch ein großes Problem. Garmin und Co sind schon längst bereit, uns ein wunderbares Staufrühwarnsystem zu liefern. Da aber viele Datenschützer erstmal auf hohem Niveau rummeckern und nicht wollen das unsere Autos verraten wo sie sind oder wie schnell sie fahren, wird das hier wohl noch sehr lange dauern. Man stelle sich nur vor, unsere Autos könnten untereinander kommunizieren und einendichten Verkehrsfluss weitergeben. Oh gott oh gott. Die ganzen privaten Daten.

Re: Unfalldatenschreiber

Antwort Nr. 22

Klar ist aber auch, dass angesichts dessen, was in den nächsten Jahren noch kommen wird (Kommunikation Car-to-car und Car-to-x) und in der Oberklasse heute schon geboten wird (div. Internetdienste, Fernsteuerung, Ortung) die Datenschutzproblematik beim Yaris HSD noch sehr überschaubar ist.

Nach den Passagen im Yaris-Handbuch zeichnet Toyota auch einiges auf. Was wissen wir nicht und werden es vermutlich auch nie erfahren.

Da ist dann evtl. nur der Unterschied, dass Toyota nicht online an die Daten kommt, aber die Werkstatt (und damit evtl. automatisch Toyota) hat dann alles was man will.

Re: Unfalldatenschreiber

Antwort Nr. 23
Selbst wenn, welches interesse hätte Toyota an den Daten? Schlimmstenfalls würden wir zu Betatestern für neue Steuerungssoftware. Ich glaube auch nicht, das die Box irgendwelche Telemetriedaten über einen längeren Zeitpunkt aufnimmt.

Re: Unfalldatenschreiber

Antwort Nr. 24

Selbst wenn, welches interesse hätte Toyota an den Daten? Schlimmstenfalls würden wir zu Betatestern für neue Steuerungssoftware. Ich glaube auch nicht, das die Box irgendwelche Telemetriedaten über einen längeren Zeitpunkt aufnimmt.

Wenn ich Verschwörungstheoretiker wäre, würden mir in der nach Snowden-Ära schon einige nette Sachen einfallen.

Wir wissen noch nicht einmal wie groß der Speicher für diese Daten in den Toyotas ist. Teuer wäre es für Toyota nicht einen großen Flash-Speicher zu integrieren, der ausreicht jede Fahrt mit allen möglichen Daten (inkl. GPS von Navi) sekundengenau für mehrere Jahre (ausreichend bis zur nächsten Inspektion) abzuspeichern.

Da ich aber kein Verschwörungstheoretiker bin, glaube ich nicht daran, sondern denke, dass Toyota zu den Guten gehört. Bei einer amerikanischen Automobilfirma wäre ich mir da nicht so sicher, wobei dies aber nicht heißt, dass ich diesen irgendetwas vorwerfe.