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Thema: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg? (43070-mal gelesen)
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Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 165
Ist zwar keine persönliche Erfahrung meinerseits, aber ich kenne einige Norweger die in Oslo arbeiten/leben, einer davon ist im Immobilienmarkt tätig. Er hat mir erzählt, dass der Wohnungsmarkt sich in Oslo dadurch sogar leicht verwandelt hat. Wohnungen mit Lademöglichkeit bzw. Installationsmöglichkeit können am Markt mittlerweile einen höheren Preis erzielen.

Viele der Kunden fragen auch explizit bei der Wohnungssuche nach der Lademöglichkeit für ihr Elektroauto nach. Selbst Firmen die neue Büros mieten wollen fragen an, ob in der Tiefgarage/auf dem Parkplatz die Möglichkeit besteht Elektroautos zu laden, bzw. Ladesäulen zu installieren, da man so ein Argument mehr für seine Firma hat, wenn es um die Anwerbung neuer Mitarbeiter geht.

Oslo ist muss man sagen in der Hinsicht aber auch sehr weit vorne dabei. Ein E-Auto kann sich dort nach kürzester Zeit bezahlt machen, allein weil man jeden Tag eine Stunde weniger im Stau steht...(Die Bus und Taxifahrer fluchen allerdings mittlerweile über die E-Autos)

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 166

Oslo ist muss man sagen in der Hinsicht aber auch sehr weit vorne dabei. Ein E-Auto kann sich dort nach kürzester Zeit bezahlt machen, allein weil man jeden Tag eine Stunde weniger im Stau steht...(Die Bus und Taxifahrer fluchen allerdings mittlerweile über die E-Autos)

Danke für den Bericht. Wenn man dann noch sieht, dass das E-Auto in Norwegen nicht mehr als der Benziner kostet, ist es bei zusätzlichen Vorteilen (Busspur nutzen, zus. Parkplätze) schon ein Anreiz ein E-Auto zu fahren. Da nimmt man den Aufwand des Ladens dann schon gerne in Kauf.

Da sieht die Situation bei uns anders aus. Keine Subventionen für E-Autos und keine sonstigen Vorteile.

Schade, dass wir in DE nicht so viel Geld haben, um dies so zu subventionieren. Wir müssen daher wohl andere Wege finden. Der Norwegische Staat ist nicht wie unserer stark verschuldet, sondern hat sogar pro Einwohner noch Geld auf der hohen Kante und stets gute Einnahmen (Erdöl- und Gasvorkommen).

Die Idee mit den Busspuren und Parkplätzen in Großstädten ist schon man eine gute Idee. Klappt aber auch nur da wo es die Busspuren gibt. Leider kenne ich in meiner Gegend in DE kaum Busspuren. Da müsste man vielerorts erst die Strassen umbauen, um diese Vorteile zu schaffen. Parkplätze in den Innenstädten könnte man allerdings speziell für E-Autos ausweisen. Das kann man im ersten Schritt erst mal nur mit Ausschilderung hinbekommen (also ohne Ladestation). Dann aber auf Kosten der Autofahrer ohne E-Auto, die dann sicherlich fluchen würden.


Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 168

interessanter Artikel, danke.

Ebenso interessant die Kritik von "Das_Wieselchen" über den BMW i3 in einem Kommentar:

"Für mich ist z.B. der BMW i3 ein Irrweg. Aber nicht, weil er ein Elektrofahrzeug ist. Nicht hauptsächlich.
Der Bau der Motoren verbraucht eine ganze Menge seltener Erden. Beispielsweise um die Temperaturbeständigkeit zu verbessern...."

Er hat wohl noch nicht mitbekommen dass eine Brennstoffzelle H2 in elektrischen Strom umwandelt und danach auch ein BSZ-Auto ein ganz gewöhnliches e-Auto ist :icon_doh:

Die entgegen ihrem Namen gar nicht so seltenen "Seltenen Erden" werden auch nur in e-Autos mit Magneten verwendet. Es liegt also nicht am e-Motor sondern an der Art der Motorkonstruktion und welchen Wirkungsgrad ich erreichen möchte.

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 169
@ganderpe: Danke für den Link ;) das sagt genau das was zusammengefasst was ich und andre hier auch sagen die ganze Zeit.

Wegen Elektromotor und selten Erden, Hitachi hat ein Elektromotor schon vorgestellt der keine selten Erden mehr braucht.

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 170
Ich denke die ersten e-Motoren waren solche ohne seltene Erden, vielleicht sogar mit einer Erregerwicklung als Ersatz für Festmagnete.

Die Fertigungskosten bei e-Motoren mit Festmagneten sind vermutlich geringer als wenn zusätzlich noch eine Erregerwicklung mit/ohne Schleifkontakte einbaut werden muss. Ein Dauermagnet ist einfacher eingebaut und vermutlich haltbarer und billiger (mehrere kleine Magnete, eingelagert in magnetisierbares Material). Die seltenen Erden verbessern die Eigenschaften des Magnets hinsichtlich der magnetischen Stärke und dessen Haltbarkeit bei höheren Temperaturen.

Alles eine Frage des Preises. Ich vermute mal dass Platin für den Katalysator teurer ist, oder? Wenn dem so ist bedeutet es in einem Markt auch dass es seltener vorkommt/gewonnen wird/teurer bei der Gewinnung ist als die "seltenen Erden". Aber bei denen gibt es auch große Unterschiede hinsichtlich heute bekannter Vorkommen und deren Abbau.

Es sollen inzwischen einige der wegen chinesischer Dumpingpreise in der Vergangenheit geschlossene Minen in den USA wiedereröffnet werden.

Wie ein früher sicher zutreffender Name heutzutage so für Irritationen sorgen kann  :icon_doh:.

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 171
Ein normaler, einfacher Drehstrommotor, bis heute jahrzehntelang millionenfach gebaut, benötigt weder Dauermagnete noch Erregerwicklungen und schon gar keine Seltene Erden.
Das einzig 'besondere' an ihm sind die Stator- bzw. Rotorpakete, die aus einfachen, dünnen und mit speziellem Lack voneinander isolierten Eisenblechen bestehen.
So ein 'Kurzschlußläufermotor' kann sehr preisgünstig in fast jeder gewünschten Leistungsklasse gebaut werden. (Ich war selbst schon dabei als einem Motor mit einem Rotordurchmesser von fast 250cm eine neue Statorwicklung verpasst wurde.)

Mehr Informationen zu Drehstrommotoren.
PS: auch in E-Autos werden Drehstrommotoren in Kombination mit Frequenzumrichtern eingesetzt.

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 172
Im Prius ist ein SynchronMotor eingebaut der permanent durch (mit seltenen Erden verstärkte) Magnete (eingebettet in das magnetisierbare Trägermaterial) erregt wird die auf dem Läufer sitzen. Dadurch ist sein Wirkungsgrad sehr hoch, teilweise über 98% (siehe ANL-Messungen dazu), weil keine Energie für die sonst nötige Erregerwicklung benötigt wird. Die Zuverlässigkeit ebenfalls, da keinerlei Kohlen bei dieser Konstruktion benötigt werden. Daher sieht die Konstruktion auch sehr einfach aus.

Um die Magnete stärker und haltbarer im Sinne von temperaturstabiler zu machen werden bei den Magneten der HSD-e-Motoren seltene Erden zugemischt. Diese sind aber was ihr Vorkommen betrifft nicht wirklich selten. Das waren sie mal zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung.

Natürlich steigt mit der Zahl der HSD-Fahrzeuge auch der "seltene Erden" - Bedarf. Da diese heutzutage immer noch meist von China kommen wurde meiner Meinung nach Japan bei den verschiedenen Streitigkeiten mit China immer sehr schnell "ruhig".

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 173
@alupo
...mich wrde ein Diagramm interessieren wo man Wirkungsgrad und Drehmoment des Synchronmotors  ueber der Drehzahl sieht, hast Du eine Idee wo im Internet sowas verfgbar ist?
Gruss ganderpe

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 174
... hast Du eine Idee wo im Internet sowas verfgbar ist?

Da must Du auf die Seiten der Motorenhersteller gehen und in deren Datenblättern wühlen.
Es gibt nicht 'den' SyncMotor und auch keine 'globale', allgemeingültige Kennlinie für SyncMotoren etc. da diese je nach Hersteller, Größe und Bauart teilweise sehr unterschiedlich ausfallen.
Also such Dir einen (oder mehrere) Motore/n aus und die jeweils dazu passenden Datenblätter. Dann hast ganz exakte Werte.

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 175

@alupo
...mich wrde ein Diagramm interessieren wo man Wirkungsgrad und Drehmoment des Synchronmotors  ueber der Drehzahl sieht, hast Du eine Idee wo im Internet sowas verfgbar ist?
Gruss ganderpe
suche mal "Prius 2010" "Argonne National Laboratory" nach einer pdf Datei. Die haben beide MGs getestet, incl. dem Inverter.Könnte auch sein dass es nicht vom ANL sondern vom Oak Ridge National Laboratary getestet wurde (ORNL), immer nach pdf suchen.


Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 176
Im gelben Forum wird eine Präsentation veröffentlicht, bei der Toyota auf die Brennstoffzellenzukunft eingeht:

http://www.priusfreunde.de/portal/index.php?option=com_kunena&Itemid=117&func=view&catid=40&id=258201#258201

Ein Zitat gibt mir dabei zu denken:

Zitat
Wir haben hier das klassische Henne-Ei-Problem, wie fast immer bei der Einführung neuer Technologien. Wir haben uns entschlossen, ein Ei zu legen und hoffen, dass andere die Henne liefern.


Wer sollen DIE sein, welche die Henne - also die Infrastruktur - liefern?
Eine Technik zu etablieren, deren Infrastrukturprobleme noch nicht ansatzweise geklärt sind, erscheint mir sehr gewagt - man nennt sowas den "Schuss ins Blaue"

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 177
Unabhängig davon, ob Wasserstoff der richtige Weg ist, wegen den schon intensiv diskutierten Vor- und Nachteilen, gefällt mir die technische  Mentalität von Toyota: innovativ, machen, nicht palavern, die setzen mehr auf technische Entwicklung als auf teure Blablawerbung. Chapeau! schon die seit Jahren erfolgreichen Hybride mit dem Planetengetriebe waren wegweisend!

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 178

Unabhängig davon, ob Wasserstoff der richtige Weg ist, wegen den schon intensiv diskutierten Vor- und Nachteilen, gefällt mir die technische  Mentalität von Toyota: innovativ, machen, nicht palavern, die setzen mehr auf technische Entwicklung als auf teure Blablawerbung. Chapeau! schon die seit Jahren erfolgreichen Hybride mit dem Planetengetriebe waren wegweisend!


Endlich:  kann den :icon_dito: nutzen! Danke.

Chapeau

Wanderdüne

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 179

Im gelben Forum wird eine Präsentation veröffentlicht, bei der Toyota auf die Brennstoffzellenzukunft eingeht:

http://www.priusfreunde.de/portal/index.php?option=com_kunena&Itemid=117&func=view&catid=40&id=258201#258201


Diese Präsentation haben die Teilnehmer von Toyotas Community Award-Veranstaltung am Freitag erhalten. Ich habe sie auch von Maya per Mail bekommen, wollte sie aber nicht kommentarlos bereitstellen, sondern sie vorher aufbereiten. Nun kann ich mir das wohl sparen?  :-/