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Thema: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg? (43453-mal gelesen)
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Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Ob es nun die Konkurrenz von Honda (wollen ebenfalls ein Wasserstoffauto auf den Markt bringen) ist oder die Erkenntnis, dass andere Hersteller alternativer Antriebe dazu ansetzen Toyota zu überholen kann man nicht sagen, jedoch will Toyota mit der Produktion des Wasserstoffautos bereits im Dezember diesen Jahres beginnen.

http://www.n-tv.de/auto/Toyotas-Wasserstoffauto-kommt-frueher-article12990196.html

Zitat
Toyotas erstes in Serie produziertes Wasserstoffauto wird früher bei den Händlern stehen als geplant. Wie die "Japan Times" berichtet, soll die Produktion bereits Mitte Dezember 2014 starten. Warum die Produktion bereits jetzt angeschoben wird, wurde nicht verraten.


Zitat
"Mit dem Brennstoffzellenauto verschaffen wir uns einen gewissen Vorsprung vor der Konkurrenz", begründet Toyota-Geschäftsführer Satoshi Ogiso das Engagement für Wasserstoffautos. Um den Wagen bei der Kundschaft populär zu machen, werden die Japaner, wie damals beim Prius, mit Kampfpreisen einsteigen. Auch bei den Hybridautos schrieben die Japaner lange Zeit rote Zahlen.


Zur Zeit kursieren Preisangaben von 50.000 bis 100.000 $, gemunkelt wird jedoch, dass er z.B. in Vorreitermärkten wie Kalifornien für 40.000 $ angeboten werden könnte.
Der genannte "Kampfpreis" würde inkl. Import nach Deutschland sicher für einigen Enthusiasten bezahlbar sein, ABER:

Zitat
Das größte Problem für die Wasserstoffautos dürfte aber immer noch die mangelnde Infrastruktur weltweit sein. Schätzungen von Toyota-Führungskräften haben ergeben, dass der Bau einer einzigen Wasserstofftankstelle in den USA etwa zwei Millionen Dollar kosten würde.


Wenn der gemeine, deutsche Autofahrer schon ein flächendeckendes Netz an Steckdosen als mangelnde Infrastruktur bezeichnet, dann frage ich mich, wie sich das bei 7 öffentlichen Wasserstofftankstellen verhält.

Zitat
Über mindestens zehn Jahre wird man kaum mehr als zehntausend Autos pro Jahr verkaufen...


Zitat
...im Augenblick sind die Hersteller, die auf Batteriefahrzeuge gesetzt haben und in China ihre Produkte anbieten dürfen, klar im Vorteil. Dazu gehören Nissan, Tesla, BMW, GM, Ford und die chinesischen Produzenten, die mit den großen Konzernen verbandelt sind. China bietet nämlich großzügige Kaufanreize für Elektrofahrzeuge und will bis 2020 mindestens fünf Millionen E-Autos auf die Straße bringen.


Zitat
Unter der Haube des 2015 FC liegen aber mehr oder weniger exakt die gleichen Komponenten, die auch für den Prius verwendet werden

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 1
Spannende Sache. Ich bin allerdings auch skeptisch, ob das derzeit eine echte Alternative zum E-Auto ist.

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 2
Hallo,

wenn das die zukünftige Linie von Toyota ist, dann wird mein nächstes Auto ein Tesla.

Gruß Klaus

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 3

Spannende Sache. Ich bin allerdings auch skeptisch, ob das derzeit eine echte Alternative zum E-Auto ist.

Wenn man jetzt den "Toyota 2015 FC" mit "Energie-Park-Mainz" in Verbindung bringt, wird das Bild schon deutlich runder.

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 4

Wenn man jetzt den "Toyota 2015 FC" mit "Energie-Park-Mainz" in Verbindung bringt, wird das Bild schon deutlich runder.


Das ist schon ein guter Ansatz - jedoch bleibt die Problematik "Transport von Wasserstoff" und die Errichtung der Tankstellen.
Theoretisch müsste eine Tankstelle mit WKA's und PV-Anlagen bestückt sein und den Wasserstoff selbst VOR ORT erzeugen.

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 5
Energiepark-Mainz ist ein Forschungsprojekt, das genau diese offenen Fragen lösen soll.

Es ist unrealistisch, bei neuen Techniken bereits vor beginn gebrauchsfertige Lösungen mit besten Wirkungsgraden und Hindernisfrei zu erwarten. Derartiges muss einfach mal rudimentär angestoßen und dann immer weiter perfektioniert werden.
Diesel und Otto hatten damals auch nur 'Klapperkisten' mit fürchterlichem Wirkungsgrad etc. entwickelt. Und zu welchem technischen Stand sind zwischenzeitlich diese Entwicklung bis heute gereift? (den produzierten Dreck lassen wir hierbei mal außen vor).

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 6

Es ist unrealistisch, bei neuen Techniken bereits vor beginn gebrauchsfertige Lösungen mit besten Wirkungsgraden und Hindernisfrei zu erwarten. Derartiges muss einfach mal rudimentär angestoßen und dann immer weiter perfektioniert werden.


Da hast du sicher recht. Meiner Meinung nach fehlen trotzdem Anreize, sich auf diese neue Technik einzulassen und Versuchskaninchen zu spielen. Und solange unsere Regierung (oder meinetwegen auch Energieversorger oder Fahrzeughersteller) diese nicht schafft, ist für mich ein Wasserstoffauto wahnsinnig uninteressant.

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 7
was soll das Toyota ???


Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 8
weiss jemand wie gut der wirkungsgrad bei der herstellung von wasserstoff ist...?
hab mal gelesen, dass der noch nicht so gut sei oder ist das schon kaffe von gestern?

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 9
Ich bin mal gespannt, wie sich die Zukunft der E-Autos und der Wasserstoff-Autos entwickelt.

Beim Strom haben wir immer noch Probleme diesen langfristig zu speichern. Deshalb können Hybridkraftwerke (nein, die haben nichts mit unseren HSDszu tun), die durch Wind gewonnene Energie als Wasserstoff speichern. Dieser kann dann wieder zur Stromerzeugung und für Wasserstoff-Autos genutzt werden. Was dann besser ist, diesen Wasserstoff für Autos zu nutzen oder daraus Strom zu erzeugen und diesen dann auch E-Autos zu nutzen, werden wir sehen.

Ich persönlich glaube, dass das E-Auto als Massenfahrzeug im wesentlichen von der Weiterentwicklung der Akkus und der bei einer Massenproduktion notwendigen Rohstoffe abhängig ist.

Ich finde es auf jeden Fall spannend und fände es schade, wenn alle Hersteller denselben Weg gehen würden.
Ob die Zukunft bei E-Autos oder Wasserstoff-Autos liegt oder beide Wege parallel herauskommen, kann ich noch nicht beurteilen.

Daher wünsche ich Toyota alles Gute!

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 10

weiss jemand wie gut der wirkungsgrad bei der herstellung von wasserstoff ist...?
hab mal gelesen, dass der noch nicht so gut sei oder ist das schon kaffe von gestern?

Auch das ist ein Forschungsthema beim Projekt 'Energiepark Mainz'.
Einfach mal die Seite lesen. Auch wenn da jetzt keine fixen Zahlen  und Tabellen stehen. Wer die sucht, findet dort jedoch Links zu Linde und zu Siemens. Die Seite ist nun mal nicht für 'Erbsenzähler', sondern für interessierte Normalbürger gedacht. ;-)
Wenn das Projekt funktioniert, dann sind ein paar Prozent Wirkungsgrad mehr 'nice to have' aber sicherlich nicht existentiell.


Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 11
Ich begrüße fast jede neue und fortschrittliche Technologie. Ob es jetzt nun Hybrid, Elektroauto oder Wasserstoffauto ist, ist mir dabei ziemlich egal. Die in Deutschland gebührten Praktikabilitätsdebatten verfolge ich persönlich nicht, da andere Länder es bereits getan haben/es einfach machen und dieses Land auch nicht das Zentrum der Welt ist. Trotzdem möchte ich zur Frage Wirkungsgrad und Produktion von Wasserstoff noch einen Punkt anmerken. Wasserstoff können wir selbst produzieren und sind nicht auf Golf Petrodiktaturen wie Saudi Arabien oder Katar angewiesen, denen unsere Regierung alljährlich Waffen liefert um noch mehr Menschen bei Terrorinvasionen in Syrien abzuschlachten. Auch könnten wir dann auf falsche Freunde wie die US Ölkonzerne und die US Regierung verzichten. Wenn Konfliktherde von Anfang an verhindert werden, wird viel mehr Co2 eingespart als es durch die Produktion von Wasserstoff entsteht. :)

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 12
Eigentlich frage ich mich seit letztem Jahr schon, was der Grund sein könnte, daß Toyota die Weiterentwicklung des reinen E-Antriebs von heute auf morgen komplett einstellt und sich stattdessen ausschließlich auf die Brennstoffzelle konzentriert.
Was sehen die, das alle anderen nicht sehen? Ich weiß, daß Toyota im Gegensatz zu vielen anderen Firmen oftmals weiter in die Zukunft plant, aber irgendeinen Grund für diesen radikalen Sinneswandel muß Toyota ja haben. 
Und zum Thema "eilig". Meines Wissens hat Toyota das erste Serienfahrzeug für 2015 angekündigt. Produktionsstart ist 12/2014.
Ich sehe da keinerlei Ungereimtheiten. Evtl. hoffte mancher Konkurrent, daß sie den Termin noch 1-2 Jahre nach hinten schieben müssten, aber scheint so, als ob Toyota mal wieder eher zu früh als zu spät mit diesem Projekt am Etappenziel ankommt.
LG hybbi56

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 13
Was sehen die, das alle anderen nicht sehen? Ich weiß, daß Toyota im Gegensatz zu vielen anderen Firmen oftmals weiter in die Zukunft plant, aber irgendeinen Grund für diesen radikalen Sinneswandel muß Toyota ja haben.

Ich vermute(meine persönliche Meinung), dass die bereits mit der Rohstoffknappheit für die Batterieproduktion rechnen. Beim massenweisen Einsatz von E-Fahrzeugen werden mehr Batterien benötigt werden, als aus Primär-Rohstoffen produziert werden können.
Zudem ist es auch wesentlich effizienter, elektrische Energie dort zu erzeugen, wo sie benötigt wird und den Umweg über extrem schwere Speichereinheiten zu vermeiden.

Re: Toyota`s Brennstoffzellenauto: der energetisch und politisch richtige Weg?

Antwort Nr. 14

Ich begrüße fast jede neue und fortschrittliche Technologie. Ob es jetzt nun Hybrid, Elektroauto oder Wasserstoffauto ist, ist mir dabei ziemlich egal. Die in Deutschland gebührten Praktikabilitätsdebatten verfolge ich persönlich nicht, da andere Länder es bereits getan haben/es einfach machen und dieses Land auch nicht das Zentrum der Welt ist. Trotzdem möchte ich zur Frage Wirkungsgrad und Produktion von Wasserstoff noch einen Punkt anmerken. Wasserstoff können wir selbst produzieren(...)

Ich hab das anderswo schonmal geschrieben: Wenn sich die ganze Welt mal zusammenraufen würde, könnte mit Wasserstoffkraftwerken in der Wüste schon in wenigen Jahren die Menschheit unabhängig von Öl und Erdgas werden. Der Transport von Wasserstoff ist nicht so wesentlich komplizierter als der Erdgastransport. Jener ist ja nur deshalb so effizient, weil er seit vielen Jahren praktiziert und verbessert werden konnte. Aber da könnten ja ein paar hundert Menschen ihre Machposition gegenüber anderen verlieren...