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Thema: Tesla ist Weltmarktführer oder "Wie Europa das Elektroauto verschläft" (6735-mal gelesen)
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Tesla ist Weltmarktführer oder "Wie Europa das Elektroauto verschläft"

http://www.heise.de/tp/artikel/41/41856/1.html

Zitat
"Momentan fertigen wir pro Woche 500 Fahrzeuge, mit dem Anlauf des Model X im Herbst dieses Jahres werden wir die Kapazität auf rund 50.000 Fahrzeuge jährlich verdoppeln", sagt Tesla-Chef Elon Musk.

Schon vor 11 Jahren begann er die Autowelt zu revolutionieren. Er setzte konsequent auf E-Autos. Damals wurde er von den europäischen Autobauern verlacht. Heute ist er Weltmarktführer für alternative Antriebe.
Gilbert Passin, 56-jähriger Franzose, war viele Jahre Chef von Toyota und Lexus in Ontario. Jetzt baut er eine neue Tesla-Fabrik in den USA und sagt: "Bis Ende des Jahrzehnts werden wir in Fremont mit einer Jahreskapazität von 500.000 Fahrzeugen auslasten."


Zitat
Die nächste Auto-Revolution findet ganz offensichtlich ohne deutsche Autobauer statt.
...und wohl auch ohne Toyota, die sich scheinbar auf ihren Hybrid-Erfolgen ausruhen und nun auch zu denen gehören, die die Entwicklung verschlafen. So ist das eben, wenn man sich zu sehr an deutschen Autobauern orientiert.

Zitat
Aber ab 2016 soll es einen Mittelklassewagen für 25.000 Euro von Tesla geben.


Darauf warte ich doch gern.

Re: Tesla ist Weltmarktführer oder "Wie Europa das Elektroauto verschläft"

Antwort Nr. 1
Keine Frage, Tesla Fahrzeuge - wir haben einen im Fuhrpark - haben einen super Antrieb. Beim Rest (Karosserie, Innenraum, Sitze, Assistenzsysteme, usw. ) ist noch ein Weg zu gehen. So einfach wird es wohl nicht. Eine Fabrik für 1/2 Million Fahrzeuge zu installieren, macht noch keinen nachhaltigen Weltmarktführer. Der positive Effekt von Tesla auf den Fahrzeugmarkt (Konkurrenz belebt das Geschäft) allerdings ist da und bleibt meiner Ansicht nach.

Hauptschwierigkeit wird der Aufbau eines flächendeckenden, kompetenten und vertrauenswürdigen Händlernetzes sein. Für den Oberklassebereich (Roadster, Model S und Model X) sind wenige Händler in den Metropolen noch möglich. Für ein Mittelklasse Model muss die flächendeckende Infrastruktur stehen. Und das in Europa, Asien und Amerika.

Der Aufbau der Super-Charger wird, so schätze ich es ein, in dem Moment (freiwillig oder unfreiwillig) beendet, in dem einer der Öl-Multis den Schritt zur E-Tanksäule im bestehenden, weltweiten Tankstellen-Netz geht.

Wir werden in den nächsten Jahren immer mehr echte E-Fahrzeuge kommen sehen: GM Volt, BMW i3 oder VW E-Golf sind nur der Anfang. Für uns Konsumenten wird das Rennen um größere Reichweite zum kleineren Preis zu schwierigen Entscheidungen führen: Kaufe ich jetzt schon oder warte ich noch, damit ich 100km mehr Reichweite für 3.000€ weniger bekomme?

Ich persönlich glaube nicht, daß der technologische Vorsprung von Tesla uneinholbar groß ist. Tesla hat nur das Thema E-Auto konsequent entwickelt und umgesetzt. Bin mal gespannt, wie die Umsetzung im kostenkritischen Bereich um 30.000.-€ und bei kleinerem Bauraum sich darstellt. Das wird der echte Wettbewerbstest.


Re: Tesla ist Weltmarktführer oder "Wie Europa das Elektroauto verschläft"

Antwort Nr. 2

Der Aufbau der Super-Charger wird, so schätze ich es ein, in dem Moment (freiwillig oder unfreiwillig) beendet, in dem einer der Öl-Multis den Schritt zur E-Tanksäule im bestehenden, weltweiten Tankstellen-Netz geht.

Naja, bestehende Tankstellen sind nicht wirklich so gut angebunden an das Stromnetz, dass sie mit einem SuperCharger konkurrieren könnten. Leider gehen viel zu wenige Hersteller auch nur annähernd den Weg Teslas und bieten Hochstromaufladung. Um den 08/15 E-Wagen aufzuladen, wird das schon passend. Leider wurde ja beim europäischen Standard für den Stecker überhaupt nicht bedacht, dass Hochstromladen irgendwann sinnvoll sein könnte...

Re: Tesla ist Weltmarktführer oder "Wie Europa das Elektroauto verschläft"

Antwort Nr. 3
Ich bin so froh das es Tesla als Hersteller gibt. Die haben echt viel bewegt schon in der Automobilindustrie. Hoffen wir das es weiter geht in großen Schritten was Supercharger und sonstige Ladestationenausbaut angeht. Was hoffen lässt auf neue Modelle und das es günstiger wird für die Masse.
Tesla Ich zähle auf dich.

Re: Tesla ist Weltmarktführer oder "Wie Europa das Elektroauto verschläft"

Antwort Nr. 4
Naja, ist alles ein wenig spekulativ zum aktuellen Zeitpunkt. Ich bin ziemlich sicher, dass das E-Auto kommen wird und die Brennstoffzelle ist auch schon länger nicht mehr als in den "Kinderschuhen steckend" zu bezeichnen. Ich schätze, dass in den nächsten Jahren viel passieren wird und damit meine ich die nächsten 5 - 10 Jahre. Das Bewusstsein für E-Mobilität wird immer größer und es dürfte ein offenes Geheimnis sein, dass die Automobilhersteller sehr wohl Marktforschung betreiben.

Mal ehrlich, würde ein E-Auto etwa 600 km weit kommen, in einer halben Stunde komplett zu laden sein und würde im Vergleich zu einem Verbrenner 3000 - 5000 mehr kosten, wäre ich vorne dabei. Auf sowas warte ich schon lange  ;D.


Gruß Joe

Re: Tesla ist Weltmarktführer oder "Wie Europa das Elektroauto verschläft"

Antwort Nr. 5
Brennstoffzellen sind längst sehr weit gereift. Ich sage bewusst nicht 'ausgereift', da noch sehr viel, noch  ungenutztes, Potential in dieser Technik steckt. Toyota bringt anscheinend im Frühjahr 2015 das erste, serienmäßige Brennstoffzellenfahrzeug in den USA(Kalifornien) in den Verkauf.
Die ersten, wirklich funktionsfähigen Brennstoffzellen lieferten bereits in den 60er Jahren (also vor 50 Jahren) die Stromversorgung der Gemini-Kapseln. Da war also mehr als genug Zeit für Weiterentwicklungen.

 

Re: Tesla ist Weltmarktführer oder "Wie Europa das Elektroauto verschläft"

Antwort Nr. 6
Den Titel unterschreibe ich so, wobei ich Europa mit Deutschland ersetzen würde. Die Franzosen haben schon deutlich mehr für Elektrofahrzeuge übrig, die auch von Normalverdienern gekauft werden können.

Bei jedem Unternehmen und bei jeder Idee ist der Wille und die Aktivität um etwas zu schaffen das wichtigste. Ich muss leider als Negativbeispiel Honda Europe hervorholen - die Weise in der dieser Haufen die Hybridtechnologie vermarktet hat ist eine Frechheit. Hätte ich bei Honda Japan was zu sagen, ich würde die überbezahlte Chefetage wegen Arbeitsverweigerung, Geschäftsschädigung und Sabotage von heute auf morgen auf die Straße setzen  ;)

Bis sich eine Technik richitg durchsetzt, dauert es mitunter ein Jahrzehnt - siehe Prius/Insight. An leistungsfähigeren Akkus führt kein Weg vorbei, egal ob Hybrid, Plug-In Hybrid, Wasserstofffahrzeug oder Elektroauto. Die Systemleistung des Prius errechnet sich ja auch aus Verbrenner+maximale Abgabeleistung des Akkus und nicht des Elektromotors. Während der Hybride mit der optimalsten Verbindung beider Systeme zu tun haben wird, ist's beim Wasserstoffauto die Lagermöglichkeit des Wasserstoffs und beim Elektroauto die Aufladezeit des Akkus. The race is on :)

Re: Tesla ist Weltmarktführer oder "Wie Europa das Elektroauto verschläft"

Antwort Nr. 7

Während der Hybride mit der optimalsten Verbindung beider Systeme zu tun haben wird, ist's beim Wasserstoffauto die Lagermöglichkeit des Wasserstoffs und beim Elektroauto die Aufladezeit des Akkus. The race is on :)
Bei der Brennstoffzelle auf Wasserstoffbasis kommen neben dem Sicherheitsaspekt ("700bar" :icon_doh:) noch 2 weitere Problempunkte hinzu:
1) H2-Produktion: die heutzutage übliche "Wasserstoffproduktion aus Erdgas" (weil eben mit Abstand am kostengünstigsten) hat und wird weiterhin weniger als 60% Wirkungsgrad haben. Und das Kohlenstoffatom im Erdgas geht als CO2 in die Luft :ktz:. Eine Wasserelektrolyse ist selbst wenn es den Strom zu 0,00 €/MWh gibt (dann würde ich als Windanlagenbetreiber lieber abstellen als meine Anlage abzunutzen für "umme") teurer als H2 aus Erdgas. Und bei derartigen Anlagen gibt es kaum Größendegressionseffekte (jede einzelne Elektrolysezelle kostet eben annähernd gleich viel).
2) Transport: Der beste 40-Tonner H2-LKW kann gerade mal 0,36 t H2 transportieren. Die in Deutschland üblichen können meist nur 200kg bei 40 t LKW-Gewicht, so ein Tank wiegt eben was. So ein schlechtes Gewichtsverhältnis kostet sehr viel Geld.

In Form von Methanol kann man mehr Wasserstoff lagern als dies bei gasförmigen oder flüssigen Wasserstoff der Fall ist. Und die H2-Rückgewinnung ist weder technisch noch kostenmäßig kein Problem und funktioniert m.W. mit über 90% Wirkungsgrad. Aber die "NeCar"-Entwicklung wurde ja eingemottet, schade Daimler...

Gruß alupo

Re: Tesla ist Weltmarktführer oder "Wie Europa das Elektroauto verschläft"

Antwort Nr. 8
@Alupo:

man könnte als 3. Punkt auch noch das Problem der fehlenden Infrastruktur nennen.
In Deutschland gibt es etwa 26 Wasserstofftankstellen, wovon gerade einmal 7 öffentlich betrieben werden (Stand: 03/14).
Zwar will Toyota das Wasserstoffauto 2016 in Serie bringen, aber von der Infrastruktur war bislang NIE die Rede.

Da ist Strom im Vorteil, der liegt nahezu überall in Deutschland an. In diesem Zusammenhang wurde jetzt z.B. in Leipzig ein Projekt gestartet, bei dem man testet, wie man als Laternenparker mittels Laterne sein Elektro-Auto läd.

Re: Tesla ist Weltmarktführer oder "Wie Europa das Elektroauto verschläft"

Antwort Nr. 9


würde im Vergleich zu einem Verbrenner 3000 - 5000 mehr kosten, wäre ich vorne dabei. Auf sowas warte ich schon lange  ;D.

Gruß Joe


Ja passt doch schon! Vergleiche mal einen hoch motorisierten Audi A7 preislich mit dem Model S.
Vor allem noch die Spritkosten gegenrechnen.


Zitat
Mal ehrlich, würde ein E-Auto etwa 600 km weit kommen, in einer halben Stunde komplett zu laden sein

Schade, dass du keinen Spritmonitor hast. Dann könnte ich jetzt mal nachgucken, wie oft du 600 km am Stück fährst.
:-)

Wenn mich die Leut nach der Reichweite fragen, antworte ich mit einer Gegenfrage:
Wie weit fahren Sie?
Oops. Diese Taktik wirkt wunder. Bei fast jedem Rückgefragten passt das E-Auto zum Fahrprofil.
Selbst eins mit 120 km Reichweite.
Aber vielleicht frage ich auch einfach die falschen Leute zurück. :)

Grüße
Holger

Re: Tesla ist Weltmarktführer oder "Wie Europa das Elektroauto verschläft"

Antwort Nr. 10

Ja passt doch schon! Vergleiche mal einen hoch motorisierten Audi A7 preislich mit dem Model S.
Vor allem noch die Spritkosten gegenrechnen.

Schade, dass du keinen Spritmonitor hast. Dann könnte ich jetzt mal nachgucken, wie oft du 600 km am Stück fährst.
:-)

Wenn mich die Leut nach der Reichweite fragen, antworte ich mit einer Gegenfrage:
Wie weit fahren Sie?
Oops. Diese Taktik wirkt wunder. Bei fast jedem Rückgefragten passt das E-Auto zum Fahrprofil.
Selbst eins mit 120 km Reichweite.
Aber vielleicht frage ich auch einfach die falschen Leute zurück. :)

Grüße
Holger



Zu 1 ja, aber wie lange dauert der Ladezyklus? Ich meine den vollen und nicht den Quickcharge Vorgang. Zu 2: Selten. Aber ich will den Wagen nicht jeden Tag anschließen müssen und wenn ich weit fahre, dann können das zw. 500 u. 600 km werden.

Die Kombination aus dem was ich geschrieben habe lautet einfach nur folgendermaßen: Ich möchte ein Auto haben, das die Vorzüge eines sparsamen, reichweitenstarken Verbrenners mit denen eines vollelektrischen Antriebs kombiniert. Auf Abruf weit fahren zu können und für eine "Tankfüllung" nicht irgendwo anhalten und eine Nacht in einem Motel verbraten zu müssen gehört für mich einfach zu dem Komfort, den ich in einem Auto erwarten können will  ;)

Mir ist durchaus klar, dass Tesla da gut dabei ist, aber mal ehrlich, ganz ist es noch nicht so weit. Aber ich denke, bald.Und so lange werde ich mich noch gedulden können  :-).

Übrigens möchte ich für ein Auto nicht so viel ausgeben wie ein Model S von Tesla kostet. Auch wenn ich es vielleicht sogar könnte, es sind und bleiben Gebrauchsgegenstände die austauschbar bleiben müssen.

Gruß Joe

Ups, noch was vergessen! 120 km kann ich aus dem Stand heraus als nicht ausreichend erklären. Die brauche ich für diverse Strecken einfach und das manchmal mehrmals im Monat.

Re: Tesla ist Weltmarktführer oder "Wie Europa das Elektroauto verschläft"

Antwort Nr. 11
http://www.fr-online.de/wirtschaft/tesla-elektroauto-ist-marktfuehrer,1472780,27327032.html

Zitat
Ein Elektroauto fährt den Konkurrenten davon. Der neue Tesla, der Model S genannt wird, feiert erstaunliche Erfolge. Aus einer Studie des Center Automotive Research (CAR) der Uni Duisburg-Essen geht hervor, dass der Wagen in den Vereinigten Staaten in den ersten vier Monaten des Jahres deutlich vor den Luxus-Karossen von BMW, Mercedes, Audi und Porsche lag. Genau 8066 Mal sei das Model S von Anfang Januar bis Ende April in den Vereinigten Staaten verkauft worden. In einem der wichtigsten Automärkte der Welt ist Tesla in der Oberklasse damit der Marktführer.

Re: Tesla ist Weltmarktführer oder "Wie Europa das Elektroauto verschläft"

Antwort Nr. 12
Weiter so Tesla  ;)

Re: Tesla ist Weltmarktführer oder "Wie Europa das Elektroauto verschläft"

Antwort Nr. 13

Zu 1 ja, aber wie lange dauert der Ladezyklus?

http://www.teslamotors.com/de_AT/supercharger


und wenn ich weit fahre, dann können das zw. 500 u. 600 km werden.

Nachladen/Nachtanken. Manche Benziner reichen Dir sonst nicht mehr.


Die Kombination aus dem was ich geschrieben habe lautet einfach nur folgendermaßen: Ich möchte ein Auto haben, das die Vorzüge eines sparsamen, reichweitenstarken Verbrenners mit denen eines vollelektrischen Antriebs kombiniert. Auf Abruf weit fahren zu können und für eine "Tankfüllung" nicht irgendwo anhalten und eine Nacht in einem Motel verbraten zu müssen gehört für mich einfach zu dem Komfort, den ich in einem Auto erwarten können will  ;)

Wir haben den Himmel noch nicht auf der Erde. :icon_no_sad:

Re: Tesla ist Weltmarktführer oder "Wie Europa das Elektroauto verschläft"

Antwort Nr. 14

Wir haben den Himmel noch nicht auf der Erde. :icon_no_sad:

Machbar wäre das schon. Ich empfinde ja immernoch Wasserstoff als den "Treibstoff" der Zukunft. Er kann da hergestellt werden, wo erneuerbare Energie im Überfluss vorhanden ist und dann transportiert werden, ganz ähnlich wie Erdgas. Hat man die Energie erstmal, kann man fast unbegrenzt Wasserstoff herstellen.
So konzeptionell sinnvoll wie fossile Kraftstoffe noch sind wird es eine Zeit nach jenen geben. Die Infrastruktur für Hochstromladestellen ist teuer, Hausanschlüsse sind nicht ausreichend ans Stromnetz angeschlossen für eine flächendeckende Elektromotorisierung und unser Stomnetz gibt es noch nicht her, flächendeckende und auch benutzte Lademöglichkeiten zu versorgen.

Deshalb sollten wir uns vor die Frage stellen: Bauen wir teuer neue Kraftwerke hier, mit all den Kompromissen, oder errichten wir die Kraftwerke dort, wo erneuerbare Energien effizient und fast unbegrenzt zur Verfügung stehen, wandeln dort einen in Massen vorhandenen Rohstoff in den Treibstoff der Zukunft?
Die weltweite Politik muss lediglich wollen... Aber das ist wohl wie mit dem Kommunismus, eine gute Idee (die nie praktiziert wurde) und die dank des Wesens der Menschen einfach nicht funktioniert.