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Thema: Konventionell Angetriebene, Abgase, Arbeitswege und der ganze Rest... (9308-mal gelesen)
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Konventionell Angetriebene, Abgase, Arbeitswege und der ganze Rest...

Mahlzeit...

ich fahre ja dienstlich einen Honda Jazz 1.2 (ohne Hybrid). Dabei komme ich meist (trotz viel Autobahnanteil) mit 5,0 bis 5,5 lhkm hin, je nach Fahrweise, und ohne auf Komfort zu verzichten.
Ich sitze also weder mit drei Pullovern noch mit Badehose im Auto und die Außenspiegel werden auch nicht angeklappt...  ;D
Selbst bei gelegentlich sehr zügiger Fahrt bekomme ich nur selten eine 6 vor das Komma. Soweit also alles schick.

Nun hab ich grad bei Spritmonitor ein wenig geschmökert und sehe dort den Jazz Hybrid mit Verbräuchen von 4,12 bis 7,08 - Durchschnitt aller 5,33  :-/
Was läuft da verkehrt? Ist der Unterschied tatsächlich so marginal? Dann brauche ich meinem Chef mit diesem Vorschlag gar nicht erst kommen, Auto signifikant teurer, Verbrauchsvorteil kaum der Rede wert.  :-(

Oder hab ich da einen Denkfehler? Hat jemand Erfahrung mit beidem - mit und ohne Hybrid?

Gruß Oppa


 Jorin hat nach einer Abtrennung dieser Beiträge in einen eigenen Thread den Titel angepasst.

Re: Konventionell Angetriebene, Abgase, Arbeitswege und der ganze Rest...

Antwort Nr. 1
Tja Oppa, ich würde Dir gerne meine persönliche Erfahrung und Meinung dazu mitteilen. Die wäre aber nicht Forum kompatibel und ich habe keine Lust mir die Gusche zu verbrennen oder mich gar noch erklären zu müssen warum meine Verbräuche beim HSD so hoch sind. ;-)

Re: Konventionell Angetriebene, Abgase, Arbeitswege und der ganze Rest...

Antwort Nr. 2
Den Jazz 1.2L gibts nur als Handschalter welcher auf 1119kg Leergewicht kommt. 66kW bei 6000U/Min, 114Nm bei 4900U/Min
Den Jazz 1.34L Hybrid gibts mit CVT und kommt damit auf 1.234kg Leergewicht. Systemleistung 72kW bei 5800U/Min, 167Nm bei 1500U/Min

Du könntest Dich auch fragen, warum man sich an Stelle eines Toyota Yaris 1.0L einen 1.5L Yaris Hybrid kaufen sollte - die Verbräuche auf Spritmonitor verlaufen ähnlich wie beim Honda Jazz.

Re: Konventionell Angetriebene, Abgase, Arbeitswege und der ganze Rest...

Antwort Nr. 3

Du könntest Dich auch fragen, warum man sich an Stelle eines Toyota Yaris 1.0L einen 1.5L Yaris Hybrid kaufen sollte - die Verbräuche auf Spritmonitor verlaufen ähnlich wie beim Honda Jazz.

Scheint auch in der Realität so zu sein. Hatte einen 1.0L von der Werkstatt geliehen mit dem ich zur Arbeit und zurück fast gleichen Verbrauch hatte wie bei meinem HSD bei gleicher Strecke und Fahrweise. Trotz Stop and Go auf der Hinfahrt. Die neuen 3 Zylinder-Motoren sind schon super im Verbrauch. Dagegen ist der 1.5l Motor des HSD ein Spritfresser, den nur das Hybrid-System rettet.
Von den Kosten her rechnet sich mein Yaris HSD nie. Mit der Automatik macht der HSD aber richtig Spass und ist komfortabel.

Re: Konventionell Angetriebene, Abgase, Arbeitswege und der ganze Rest...

Antwort Nr. 4

Mit der Automatik macht der HSD aber richtig Spass und ist komfortabel.

Das wäre doch auch das "Verkaufsargument" für unseren Oppa. Mehr Spaß bei der Arbeit.  ;)

Re: Konventionell Angetriebene, Abgase, Arbeitswege und der ganze Rest...

Antwort Nr. 5

Mahlzeit...

ich fahre ja dienstlich einen Honda Jazz 1.2 (ohne Hybrid). Dabei komme ich meist (trotz viel Autobahnanteil) mit 5,0 bis 5,5 lhkm hin, je nach Fahrweise, und ohne auf Komfort zu verzichten.
Ich sitze also weder mit drei Pullovern noch mit Badehose im Auto und die Außenspiegel werden auch nicht angeklappt...  ;D
Selbst bei gelegentlich sehr zügiger Fahrt bekomme ich nur selten eine 6 vor das Komma. Soweit also alles schick.

Nun hab ich grad bei Spritmonitor ein wenig geschmökert und sehe dort den Jazz Hybrid mit Verbräuchen von 4,12 bis 7,08 - Durchschnitt aller 5,33  :-/
Was läuft da verkehrt? Ist der Unterschied tatsächlich so marginal? Dann brauche ich meinem Chef mit diesem Vorschlag gar nicht erst kommen, Auto signifikant teurer, Verbrauchsvorteil kaum der Rede wert.  :-(

Oder hab ich da einen Denkfehler? Hat jemand Erfahrung mit beidem - mit und ohne Hybrid?

Gruß Oppa


Ich bin beide Fahrzeuge auch gefahren und habe ähnliche Erfahrungen gemacht, was den Verbrauch angeht. Nun folgt das große ABER.

Der 1.2er war ein handgeschalteter Jazz, der um auch nur annährend die Beschleunigung des Hybriden zu erreichen ordentlich gedreht werden will und ich durfte immer fleißig den richtigen Gang anbieten.
Also auf der einen Seite viel Rührerei im Getriebe und Drehzahl (verbunden mit mehr Lärm), auf der anderen Seite eine seidenweiche Automatik und eine angenehme Ruhe.

Wenn der kleine 90PSer erst mal rollt sind die Verbräuche absolut auf Hybridniveau, man kann den kleinen Motor mit 4,5 Litern fahren. Sobald aber beschleunigt und gebremst werden muss ist es mit der Sparsamkeit vorbei. Schnell ist es dann ein Liter mehr. Da hilft auch die etwas rumpelige Start-Stop-Automatik nicht (die beim Hybriden viel feiner arbeitet).

Ich fahre meinen Hybriden im 23.000 km Schnitt mit 5,1 Litern, da ist Winter mit viel Heizung, Stau, Autobahnrasen und Klimaanlage voll mit dabei. Ansonsten sind die angegebenen 4,5 Liter Normverbrauch auf 100 km bei Plusgraden problemlos erreichbar.

Der 1.2er dürfte beim gleichen Fahrer im direkten Vergleich immer 1 - 1,5 Liter mehr verbrauchen, so war es jedenfalls bei mir.

Rein rechnerisch, ich erwähnte es ja schon oftmals, ist der 1.2er die bessere Wahl, den Preisvorteil der Basis holt man mit dem Hybriden nie ein. Die Fahreigenschaften des Hybriden sind allerdings mit dem Basisjazz unerreichbar. Das wird aber wohl keinen Chef interessieren. :)

Und was den Denkfehler angeht. Du hast DEINEN Verbrauch mit einem Durchschnittswert VIELER verglichen. Das gehört ein bißchen in die Rubrik "Apfel und Birnen". ;)

Re: Konventionell Angetriebene, Abgase, Arbeitswege und der ganze Rest...

Antwort Nr. 6
Wer sich das Basismodell gerade so leisten kann, wird sich vielleicht auch mal ein paar Gedanken über den Hybrid machen aber dann doch die Basis kaufen. Wen wunderts denn dass gerade der Kleinwagenmarkt sehr preissensibel ist (auch wenn der Jazz den Platz eines geräumigen Kompaktwagens bietet).

Besonders allerdings wer einen Kleinwagen mit Automatik sucht, landet irgendwann beim Hybrid. Denn früher wurden Leute, die auch in der kleinen Hülle den Komfort des automatischen Schaltens gesucht haben, mit vorsintflutlichen Getrieben gequält, die die ohnehin geringe Leistung weitgehend vernichtet haben. Bei einem Honda-Event haben wir einige Jazz-Hybrid-Kunden kennen gelernt - mehrheitlich Rentner. Die schätzen es auf der einen Seite, "genug" Auto zu bekommen, und zum anderen bequem und sparsam zu fahren. Die leicht erhöhte Sitzposition ist auch noch hilfreich. So ist dann die Frage, wen man miteinander vergleicht.

Jemand, der früher einen Automatikkleinwagen hatte, kennt aus dieser Zeit noch Verbräuche von 8l+. Dagegen ist ein Jazz  Hybrid flott, sparsam und aller Wahrscheinlichkeit nach noch geräumiger. Aus diesem Blickwinkel das ideale Auto.

Wer am Kaufpreis sparen will, hat einen anderen Blickwinkel und verzichtet auf Komfort und nimmt den Schalter, der auch recht sparsam ist. Als frisch gebrauchten oder Tageszulassung kommt man da an die 10.000 Euro ran und bleibt weit entfernt vom Hybrid. Ob da ein Hybrid angenehmer fährt bleibt aussen vor, da der dem Kunden in diesem Fall locker 50% Aufschlag wert sein muß.

Re: Konventionell Angetriebene, Abgase, Arbeitswege und der ganze Rest...

Antwort Nr. 7
@ hungryeinstein & H6Fan - Danke für die ausführlichen Antworten.

Genau so ist es aber. Den Chef interessieren natürlich nur die Zahlen.
Solange man den höheren Kaufpreis/Leasingrate nicht wieder mit geringeren Spritkosten ausgleichen kann,
ist das also keine Alternative...

Wenn man das so verallgemeinern kann, würde das ja bedeuten:
Je kleiner das Auto, desto weniger bringt ein Hybrid tatsächlich an (Verbrauchs-) Vorteil. Interessant  :-/

Gruß Oppa

Re: Konventionell Angetriebene, Abgase, Arbeitswege und der ganze Rest...

Antwort Nr. 8


Wenn man das so verallgemeinern kann, würde das ja bedeuten:
Je kleiner das Auto, desto weniger bringt ein Hybrid tatsächlich an (Verbrauchs-) Vorteil. Interessant  :-/

Gruß Oppa


Nun ja, nicht wirklich. Wie gesagt, die Automatik muss man schon dazurechnen. Normalerweise frisst die ja auch eher Sprit.

In der Praxis kann man beim 1.2er als Schaltwagen von ca. 6 Litern Verbrauch ausgehen, der Hybrid mit Automatik rund ein Liter weniger. Somit verbraucht der kleine Schaltwagen 20 % mehr Sprit. In Litern klingt das natürlich weniger spektakulär, da ein Kleinwagen eh meist wenig verbraucht.

Und jetzt schau mal bei Mercedes und BMW mit ihren dicken Hybriden. In der Praxis werden die wohl kaum 20 % günstiger zu bewegen sein als das hybridlose Gegenstück. Obwohl es natürlich klasse ausschaut, wenn der eine statt 15 "nur noch" 13,5 Liter verbraucht. ;)

Re: Konventionell Angetriebene, Abgase, Arbeitswege und der ganze Rest...

Antwort Nr. 9
Physikalisch ist das schon korrekt. Ein Auto mit möglichst niedrigem cw Wert, möglichst leicht, mit möglichst kleinem Motor und möglichst wenigen Verbrauchern würde bei kontinuierlicher Fahrt am wenigsten verbrauchen.

Man kann sich aber auch des Beispiels VW Polo V annehmen:

1.2L (44kW) -> Trendline ab 12.450,00 EUR
Min: 4,08    DS: 6,87    Max: 9,11

1.2L Blue Motion (51kW) -> Comfortline ab 14.925,00 EUR
Min: 4,47    DS: 6,43    Max: 8,77

1.2L TSI (66kW) -> Comfortline ab 15.925,00 EUR
Min: 5,29    DS: 6,44    Max: 8,03

1.2L TSI (66kW) DSG -> Comfortline ab 17.375,00 EUR
Min: 5,08    DS: 6,47    Max: 8,50

1.2L TSI (77kW) -> Comfortline ab 16.850,00 EUR
Min: 4,95    DS: 6,48    Max: 8,47

1.2L TSI (77kW) DSG -> Comfortline ab 18.200,00 EUR
Min: 5,35 DS: 6,49    Max: 8,77

Die Preisspannen sind ähnlich und trotzdem gibt es Leute, die zum teureren greifen. In Anbetracht des Gesamtkonzepts (Platzangebot, Leistung, Comfort, Treibstoffkosten, Zuverlässigkeit) ist das Geld in einen Jazz Hybrid durchaus gut angelegt.

Re: Konventionell Angetriebene, Abgase, Arbeitswege und der ganze Rest...

Antwort Nr. 10

In der Praxis kann man beim 1.2er als Schaltwagen von ca. 6 Litern Verbrauch ausgehen, der Hybrid mit Automatik rund ein Liter weniger. Somit verbraucht der kleine Schaltwagen 20 % mehr Sprit. In Litern klingt das natürlich weniger spektakulär, da ein Kleinwagen eh meist wenig verbraucht.

Und jetzt schau mal bei Mercedes und BMW mit ihren dicken Hybriden. In der Praxis werden die wohl kaum 20 % günstiger zu bewegen sein als das hybridlose Gegenstück. Obwohl es natürlich klasse ausschaut, wenn der eine statt 15 "nur noch" 13,5 Liter verbraucht. ;)


Mein Dicker liegt bei 6,6l in den ersten 4000km und bei 5,0l auf meiner Arbeitsstrecke 50km (hügelig, Landstraße, Stadt). So schlimm sind die dicken Hybriden gar nicht. Zumeist ist auch das Fahrprofil der "Dicken" ein anderes. Bei hohem Anteil Autobahn spart auch der kleine Hybrid keine 20 %. In der Stadt bin ich mit dem Daimler aber auch gut unter 5 l unterwegs (als Wanderdüne  ;D)

Re: Konventionell Angetriebene, Abgase, Arbeitswege und der ganze Rest...

Antwort Nr. 11

Mein Dicker liegt bei 6,6l in den ersten 4000km und bei 5,0l auf meiner Arbeitsstrecke 50km (hügelig, Landstraße, Stadt). So schlimm sind die dicken Hybriden gar nicht. Zumeist ist auch das Fahrprofil der "Dicken" ein anderes. Bei hohem Anteil Autobahn spart auch der kleine Hybrid keine 20 %. In der Stadt bin ich mit dem Daimler aber auch gut unter 5 l unterwegs (als Wanderdüne  ;D)


Ich versuche natürlich immer Gleiches mit Gleichem zu vergleichen. Dein Benz ist ein Diesel, oder? Die effektiveren Diesel will ich bei dem Vergleich mal außen vor lassen. Da wäre eher der Vergleich mit dem regulären Diesel interessant. Ich glaube da war neulich einer in der AMS, so viel nehmen sich die Beiden nicht. Für ein Auto dieser Größe und Leistung natürlich phantastische Werte. Aber wie viele hier, ich bin auch nicht so der Dieselfreund. ;)

Und natürlich hast Du Recht, bei hohem Autobahnanteil sind die 20 % passé. Ich vergleiche hier gern mit meinem Civic davor, gleiche Leistung, identisches Gewicht, aber Vorteil bei der Aerodynamik. Der hat im Schnitt 24 % mehr verbraucht als der Jazz (und das als Schaltwagen).
Auf der Autobahn sinkt der Verbrauchsvorteil deutlich, es bleiben nur noch 13% übrig (wenn ich nicht schneller als 150 km/h fahre). Aber immerhin, auch da spart der Jazz noch gut.

Re: Konventionell Angetriebene, Abgase, Arbeitswege und der ganze Rest...

Antwort Nr. 12

Aber wie viele hier, ich bin auch nicht so der Dieselfreund. ;)


Das war mir schon beim Mitlesen klar, als ich mich angemeldet habe  ;D ... aber kneifen gilt nicht. Habe mich auch gleich als "Exot"  :-D vorgestellt.

So ganz unproblematisch sehe ich die Benziner nicht:

1. die Benzin-Direkteinspritzer (und das sind fast alle) sind im realen Betrieb Feinstaubschleudern - nur noch ohne Filter
2. über die permanenten Benzolausdünstungen der Benziner - auch im Stand - findet man nur wenige Infos

Für mich haben beide Motorenprinzipien ihre Vorteile und Probleme -  und beide sind prinzipiell dreckig.

Re: Konventionell Angetriebene, Abgase, Arbeitswege und der ganze Rest...

Antwort Nr. 13

-  und beide sind prinzipiell dreckig.


Das ist auf jeden Fall festzuhalten. Es gibt keine umweltfreundlichen Autos, sondern nur mehr oder weniger umweltschädliche Autos.  :icon_wp-exclaim:
Was ist z. B. besser, wenn ich mit dem Prius pro Jahr 40 tkm runterreisse oder wenn der Nachbar mit seiner dicken, gebraucht gekauften Mercedes S-Klasse nur 10 tkm pro Jahr fährt. Rein vom Benzinverbrauch darf die S-Klasse das 4fache von meinem Prius verbrauchen und wäre dann immer noch gleich umweltschädlich wie mein Prius.  ;) (Alles nur theoretisch und nur vom Verbrauch her)

Re: Konventionell Angetriebene, Abgase, Arbeitswege und der ganze Rest...

Antwort Nr. 14
@ Wanderdüne

Nichts gegen Deine Entscheidung einen Diesel zu fahren. Da werde ich Dich jetzt sicherlich nicht "dissen". ;)

Letztlich entscheidet das Fahrprofil, die benötigte Alltagstauglichkeit beim eigenen Nutzungsprofil und natürlich die Wirtschaftlichkeit. Wenn ich die Ökologie ganz vorne anstelle finde ich vielleicht nie das passende Auto, dann kann ich es gleich bleiben lassen. Ich hatte Glück, der Jazz passt perfekt.

Was Ausdünstungen von Benzinern angeht sollte das bei den neueren Modellen doch vom Tisch sein. Das System ist in der Regel dicht. Es zischt immer so schön beim Tanken (da landet der Mist natürlich in der Luft). Und es gibt den Aktivkohlespeicher, der Dämpfe auffängt und dann wieder der Verbrennung zuführt.

Und glücklicherweise habe ich noch einen Saugrohreinspritzer, der zudem sogar noch sauberere Abgase entlässt wie viele andere prinzipbedingt gleiche Motoren. Und auch Toyota (Lexus) verbaut ja (noch) größtenteils keine Benzin-Direkteinspritzer.