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Thema: Hintere Bremsscheiben nach 1 1/2 Jahren schon erneuert (59966-mal gelesen)
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Antw.: Hintere Bremsscheiben nach 1 1/2 Jahren schon erneuert

Antwort Nr. 180
Weiß nicht recht, ich kenne die Konstruktion nicht. Ich hab anfangs mit der Handbremse so stark gebremst, dass die Bremsbeläge hinten bereits ansatzweise verglast sind. Die hinteren Bremsscheiben wurden bei mehrfach 500 Meter Bergabfahrt so heiß, dass schon ein deutliches Temperaturknistern zu hören war. Der Rost wurde zwar ein bischen weniger, aber kein durchschlagender Effekt.

Den gab es erst, nachdem die Werkstatt die hinteren Bremsbeläge mechanisch aufgerauht und die Bremsen gängig gemacht hatte. Dann war zunächst, für etwa ein Jahr, Schluss mit Rost.

Antw.: Hintere Bremsscheiben nach 1 1/2 Jahren schon erneuert

Antwort Nr. 181
Ich hab anfangs mit der Handbremse bergab so stark gebremst, dass die Bremsbeläge bereits ansatzweise verglast sind. Die hinteren Bremsscheiben waren nach 500 Meter bergabfahrt so heiß, dass schon ein deutliches Temperaturknistern zu hören war.

Meine Güte. Ich käme nie auf die Idee, sowas zu tun, nur um etwas Rost zu entfernen. Da laufe ich ja Gefahr, die ganze (hintere) Bremsanlage zu ruinieren!  :icon_doh:

Antw.: Hintere Bremsscheiben nach 1 1/2 Jahren schon erneuert

Antwort Nr. 182
Wie denn? Das Problem war hier nicht "etwas Rost" sondern, dass es ausschließlich hinten ständig mehr Rost wurde, obwohl das Fahrzeug täglich 50 km Landstraße fuhr.

Antw.: Hintere Bremsscheiben nach 1 1/2 Jahren schon erneuert

Antwort Nr. 183
@ R.B.

Jetzt verstehe ich. Ja, kann natürlich passieren, wenn man zu lange mit angezogener Handbremse fährt. Ich halte meine hinteren Scheiben fast nur mit der Handbremse fit. Ich wohne im Flachland, da ist nicht viel mit Bremsen. Und beim normalen Bremsen reicht die Last auf der Hinterachse auch nicht um den Rost zu entfernen.

Ich ziehe immer mal wieder die Handbremse, gerne auf meiner Autobahnausfahrt für einige Meter, das reicht meist schon. Mindestens jedoch einmal pro Fahrt. Trotzdem sind meine Scheiben nicht gerade im Bestzustand, tun aber was sie sollen.

Antw.: Hintere Bremsscheiben nach 1 1/2 Jahren schon erneuert

Antwort Nr. 184
Ja, ich habe auch noch kein tatsächliches Problem (Vibration), sehe es aber kommen, obwohl ich da mache, was überhaupt geht.

Antw.: Hintere Bremsscheiben nach 1 1/2 Jahren schon erneuert

Antwort Nr. 185

Zum Beispiel so:

Zitat
Durch zu hohe Temperaturen können Gase und Harze aus dem Reibstoff austreten, welche in Kombination mit der Hitze zu einem Verglasen des Bremsbelags führen. Folge ist eine glasartige Schicht auf dem Bremsbelag, welche quasi keinen Reibwert aufweist. Aber auch durch Verschmutzungen auf dem Bremsbelag kann Verglasung entstehen! Im schlimmsten Fall müssen die verglasten Bremsbeläge sogar ausgetauscht werden

Quelle: http://www.at-rs.de/Verglaste_Bremsbel%C3%A4ge.html

Klingt für mich nach "keine Bremsleistung mehr".

Oder:

Zitat
Bremsscheiben verglasen nicht. Sie sind nahezu rein aus Stahl, welches nicht bei hohen Temperaturen zu Glas wird, logisch ...

Wenn sie blau angelaufen sind, sind sie schlichtweg überhitzt. In dem Fall kann es passieren, dass sie durch die starken Temperaturschwankungen Risse kriegen. Diese kannst du mit bloßem Auge erkennen und das bedeutet sofort auswechseln.

Quelle: http://www.gutefrage.net/frage/verglassen-der-bremsscheiben-kloetze

Ich gebe gleich zu, ich bin ja kein Experte, nur vernünftig und vorsichtig, wenn es um die Bremsen an meinem Auto geht. Vielleicht übervorsichtig? Die Handbremse habe ich früher bei Auto 1.0 auch zur Hilfe genommen, um Rost abzuschleifen oder Quietschen zu beseitigen, aber nur ebenerdig und nie für weite Strecken oder bei hohen Geschwindigkeiten.

Antw.: Hintere Bremsscheiben nach 1 1/2 Jahren schon erneuert

Antwort Nr. 186
Ich habe keine verglasten Bremsbeläge. Rechtzeitig damit aufgehört, waren nur ganz wenige Stellen (ca. 1% der Gesamtoberfläche). Inzwischen nutze ich die Handbremse nur noch für wenige Sekunden, hilft aber auch nicht. Die äußeren 50% der Scheibenoberfläche sind links und rechts blitzblank, die inneren 50% haben links und rechts deutliche Riefen.

Antw.: Hintere Bremsscheiben nach 1 1/2 Jahren schon erneuert

Antwort Nr. 187
Dann drücke dich bitte etwas klarer aus, denn das:

sg=72420 date=1426512390]
Ich habe keine verglasten Bremsbeläge. Rechtzeitig damit aufgehört, waren nur ganz wenige Stellen (ca. 1% der Gesamtoberfläche).

 ;)

Antw.: Hintere Bremsscheiben nach 1 1/2 Jahren schon erneuert

Antwort Nr. 188
Ansatzweise bedeutet ansatzweise. Jedenfalls habe ich mit der Handbremse einmal bis in den temperaturseitigen Grenzbereich gebremst, ohne dass der Rost davon sonderlich beeindruckt war.

Antw.: Hintere Bremsscheiben nach 1 1/2 Jahren schon erneuert

Antwort Nr. 189
"Ansatzweise" ist aber nicht "keine". Und nun genug mit der Wortklauberei.

Antw.: Hintere Bremsscheiben nach 1 1/2 Jahren schon erneuert

Antwort Nr. 190
Ich bin auch noch nicht dazu gekommen, mir die Konstruktionsweise der Handbremse anzusehen. Wenn die Handbremse nicht hydraulisch wirkt, dann wird vielleicht nur mechanische Kraft auf den Bremssattel ausgeübt. Dann würde durch die Handbremse nur eine Seite Der hinteren Bremsscheiben bremsen. Dan würde nur eine Seite jeder hinteren Bremsscheiben durch die Handbremse vom Rost befreit.

Gruß Yaris Gerd

Antw.: Hintere Bremsscheiben nach 1 1/2 Jahren schon erneuert

Antwort Nr. 191
Normalerweise scheint das so zu sein: http://www.kfz-tech.de/SchHandbremse.htm und sollte damit beidseitig wirken.

Ich kann mir den begrenzten Erfolg des Bremsens mit der Handbremse momentan nur so erklären, dass bei starker mechanischer Belastung eine Sattelaufweitung durch Verformung der Bremssättel erfolgt.

Dadurch könnten die fern der Achse befindlichen Bereiche der Bremsscheibe stärker als die nahe der Achse befindlichen Bereiche gebremst werden, und zwar um so ungleichmäßiger, je stärker man bremst.

Das ist das, was ich sehe: Auf den äußeren 50% sind die Scheiben blank und glatt, auf den inneren 50% mehrere Riefen.

Antw.: Hintere Bremsscheiben nach 1 1/2 Jahren schon erneuert

Antwort Nr. 192
Die Handbremse wirkt auf den Bremskolben, nicht auf einen Bremsbelag, nicht auf nur eine Seite der Scheibe, nicht auf den Bremssattel.

Der Kolben drückt einen Belag auf die Scheibe, der schwimmenden Bremssattel bewegt sich und auch der andere Belag wird an die Scheibe gedrückt. Schon mal erlebt, dass eine Schraubzwinge nur auf eine Seite des Werkstücks drückt? ;)
Dabei verformt sich kein Bremssattel und auch keine anderen Teile der Bremsanlage, denn die Kraft ist geringer als beim Tritt aufs Bremspedal.

Ich empfehle sich die Bremse ggf. einfach mal anzuschauen. Ist sehr übersichtlich aufgebaut, die Funktionsweise erklärt sich fast von selbst.

Antw.: Hintere Bremsscheiben nach 1 1/2 Jahren schon erneuert

Antwort Nr. 193
Die Handbremse wirkt auf den Bremskolben.
Ja. Und wenn da eine starke Kraft auf den Bremskolben wirkt, muss eine gleichgroße Gegenkraft, von der Kraftquelle ausgehend, diese an irgendwelchen anderen Teilen abstützen. Sonst könnte die Kraft nicht wirken.

Dabei verformt sich kein Bremssattel
Siehe http://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/913/1/Degenstein_Thomas_FZD_Diss.pdf -> "Abbildung 2.15: Aufweiten eines Bremssattels unter Bremsdruck und Vergleich mit dem Ergebnis des spannungsoptischen Kugeldruckverfahrens"

sowie Abbildung 2.16: Temperaturverteilung auf einer Bremsscheibe: "Die Temperaturunterschiede über dem Reibring der Bremsscheibe lassen sich nur mit einer ungleichmäßigen Anpressdruckverteilung der Bremsbeläge erklären."

und auch keine anderen Teile der Bremsanlage, denn die Kraft ist geringer als beim Tritt aufs Bremspedal.
Wenn die Kraft geringer wäre, könnte das kurzzeitige Ziehen der Handbremse keinen stärkeren Effekt haben als der kurzzeitige Tritt auf's Bremspedal.

Antw.: Hintere Bremsscheiben nach 1 1/2 Jahren schon erneuert

Antwort Nr. 194
@ R.B.

Okay, jetzt weiß ich wie Du darauf kommst, dass durch Aufweitung eines Bremssattels eine ungleichmäßige Bremswirkung zustande kommt.
Ja, Material, welches unter Belastung steht unterliegt einer Verformung, entweder dauerhaft oder im elastischen Bereich.

Aber diese Verformung liegt bei einer Bremsanlage aus meiner Sicht in einem minimalen Rahmen.  Wieso sind sonst die meisten Scheiben gleichmäßig blank und Bremsbeläge am Ende ihrer Lebensdauer gleichmäßig abgefahren? Das wäre doch gar nicht möglich, wenn sich bei jedem Bremsvorgang die Bremssättel verformen.

Wenn Du von Verformung sprichst entsteht bei mir im Geiste ein ganz anderes Bild. Da kann ich beim Bremsen schon sehen wie der Bremssattel sich verbiegt.

In der Praxis liegt deswegen der ungleichmäßige Verschleiß meiner Meinung nach an anderen Punkten. Verkantete und/oder schwergängige Kolben/Beläge. Oder aber auch schon zu tiefer Rost, der einfach nicht mehr abbremsbar ist. Der entsteht eben manchmal nur an Teilen der Scheibe, bei mir wegen zu fest in der Führung sitzender Beläge. Bei Honda generell ein bekanntes Problem.

Das Ziehen der Handbremse hat einen höheren Effekt, weil der Tritt auf das Bremspedal die Masse des Fahrzeugs nach vorne wirken lässt, die Verzögerung findet größtenteils vorn statt, kaum hinten. Und ich hoffe wir sind uns einig, dass mit einer Handbremse nicht die gleiche Kraft aufgebaut werden kann wie mit einem Tritt auf das Bremspedal. Bei mir ist es kaum möglich die Hinterräder zum Blockieren zu bringen.