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Thema: Saisongerechte Reifen (3824-mal gelesen)
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Saisongerechte Reifen

Hallo da  :wldn:,

Ich wollte eigentlich hierzu ein neues Thema eröffnen, aber dies Möglichkeit finde ich z.Zt. nicht mehr ??

Seitens der Reifenindustrie, aber auch von diversen Automobilclubs wird seit Jahren heftig Druck gemacht, damit wir allen mit mindestens 2 komplette Reifensätze kämpfen müssen. Neulich ist mir beim Lesen hier oder bei den PF diese Webseite der Schweizer Automobilclub TCS vor den Augen gekommen - der Titel ist "Saisongerechte Reifen".

Darin steht u.A:

Zitat
Sicherheit ist beim Auto das oberste Gebot. Dies ist auch das Hauptargument für eine der Jahreszeit angepasste Bereifung. Winter- und Ganzjahresreifen weisen längere Bremswege als Sommerreifen auf und sind somit ein Risikofaktor.




TCS-Experten empfehlen den Automobilisten, aus Sicherheits- und Wirtschaftlichkeitsgründen, ihre Fahrzeuge im Sommer auf Sommerreifen mit einer Restprofiltiefe von 3 mm und im Winter auf Winterreifen mit mindestens 4 mm Restprofiltiefe umzurüsten. Ganzjahresreifen sind ein schlechter Kompromiss, bieten sie doch weder im Sommer noch im Winter das Optimum.
Das Ausfahren von Winterreifen im Sommer ist nebst den wirtschaftlichen Kriterien die sich negativ auf die Kosten auswirken, auch ein Sichherheitsrisiko für alle Mobilitätsteilnehmer.
Wer im Sommer und Winter auf das Reifenwechseln verzichtet, spart am falschen Ort. Das saisonale Umrüsten auf Sommer- und Winterreifen ist ein Gebot der Sicherheit.

Vorsicht bei Ganzjahresreifen
Der vermeintliche Komfortgewinn, den man sich beim Kauf von Allwetterreifen erhofft – so fallen Reifenwechsel und Lagerung weg – täuscht. Begriffe wie "Allweather" oder "All Season" klingen zwar verlockend, doch wie TCS-Tests beweisen, ist man mit diesen Pneus gegenüber klassischen Sommer- und Winterreifen im Nachteil.
Die Überlegenheit spezialisierter Reifen in der jeweiligen Jahreszeit ist im TCS-Praxistest bestätigt worden.

Ergebnisse des TCS-Praxistests
Der im Rahmen eines TCS-Praxistests erfolgte Vergleich zwischen Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen zeigte markante Unterschiede, wie unterschiedliche Bremswege je nach Reifenart. Entscheidend für die Sicherheit ist das Zusammenspiel zwischen der Temperatur und der Gummimischung des Pneus. Weitere Faktoren sind auch klimatische Verhältnisse sowie die Beschaffenheit des Untergrunds. Die Gummimischung eines Sommerreifens bevorzugt offensichtlich trockene Verhältnisse. So gut der Sommerreifen im Falle einer Vollbremsung auf dem Trockenen ist, so schlecht schneidet er punkto Bremsweg auf schneebedeckter Fahrbahn ab.

Wirtschaftlichkeit
Der Wechselzyklus der Reifen ist von verschiedenen Faktoren abhängig (Einsatzgebiet, Fahrer, Fahrzeug etc.). TCS-Tests zeigen, dass es grosse Unterschiede bei den Verschleissmessungen von neuen Produkten gibt. Für eine Kostenberechnung haben die TCS-Experten aus ihren Tests sehr ausgewogene Reifen ausgewählt, welche die sicherheitsrelevanten Kriterien erfüllen und auch bei den wirtschaftlichen Faktoren überzeugen.

Wie untenstehende Tabelle zeigt, sind die Anschaffungs- und Wechselkosten über eine Betriebszeit von 6 Jahren oder 90'000 km beim Wechsel von Sommer- auf Winterreifen inklusive einer zusätzlichen Anschaffung von 4 Alufelgen und zusätzliches Auswuchten günstiger als das Fahren über den gleichen Zeitraum mit Ganzjahresreifen.

Rechnet man zu den Wechselkosten noch den Minderverbrauch der auf die jeweilige Jahreszeit angepassten Bereifung hinzu, dann kann pro Fahrzeug rund CHF 500.- im Jahr gespart werden.


Alles schön und gut - nur: Wie kommt man zu diesen Konklusionen?? Im dazugehörigen Begleitdokument kann man lesen, das man bei den 6-jährigen Gesamtlaufzeit (total 90.000 km) von ein Lebensdauer der Sommer- und Winterreifen von jeweils 45.000 km rechnet. Das heißt also, daß man innerhalb der Gesamtlaufzeit mit die Original-Sommerreifen und ein zusätzliches Winterreifensatz über die Runden kommen soll. Das dürfte, sowohl bei den Sommer- als besonders bei den Winterreifen in den Jahren 5 und 6 wohl eine etwas heikle Gelegenheit werden  ???.

Richtig erstaunlich auch, das der Lebensdauer bei den Sommer- und Winterreifen bei 45.000 km angesetzt wird, wogegen die Ganzjahresreifen schon nach 30.000 km reif für die Entsorgung sein sollen. Wenn ich bei jetzt ± 43.500 km den Restprofil der Hankook-GJR anschaue kann ich das nun wirklich nicht bestätigen. Ich habe Fahrzeug und Reifen im Herbst 2009 in Betrieb genommen, und also 2 "vollwertige"  ??? Winter, 2 Herbste und jeweils einen Sommer und einen Frühling hinter mir gebracht. So wie es jetzt aussieht werden diese Reifen uns auch durch den kommenden 2011'er Frühling und Sommer bringen, bevor irgendwann im Herbst 2011 bei ein voraussichtlicher Kilometerstand von 55-60.000 die Reifen ersetzt werden müssen - nicht weil die dann "runter" sein werden, sondern weil für den Winterbetrieb mehr Profiltiefe gefordert ist. Hätte ich das Fahrzeug im Frühling in Betrieb genommen wäre es durchaus möglich gewesen - bei voller Sicherheit - diesen Reifen durch 3 Winter fahren zu können, und den Wechsel nach 3 Jahren (bei ± 60.000 km) durchzuführen.

Aber es ist ja natürlich für die Branche besser wenn mehr Reifen und Felgen (zum Teil nicht gerade billig) verkauft werden, die Betriebe zu Frühlings- und Herbstzeiten mit diese Wechslerei voll aus- bis überlastet sind, und diejenigen Fahrzeughalter, die nicht über den nötigen Aufbewahrraum für das gerade nicht gefahrene Reifen-/Rädersatz verfügen ein "Reifenhotel" anzubieten - was natürlich nochmals den Umsatz steigert. Hoffentlich macht das "Reifenhotel" zwischen zwei solchen Wechsel nicht Pleite  ::) .

Das genannte Dokument belegt durch diverse Tabellen natürlich auch die generelle Unterlegenheit der Ganzjahresreifen - naja, dann muß ich ja einen besonderen Schutzengel in die letzten vielen Monaten und Kilometer gehabt haben - der sogar auch geholen haben muß, das Fahrzeug von hinten zu schieben, damit der Verbrauch immer noch auf 5,1 l/100 liegt.


Re: Saisongerechte Reifen

Antwort Nr. 1

Ich wollte eigentlich hierzu ein neues Thema eröffnen, aber dies Möglichkeit finde ich z.Zt. nicht mehr ??


Entschuldige, ist repariert.

Re: Saisongerechte Reifen

Antwort Nr. 2
Danke, Jorin, für deine immer schnelle Reaktivität  :wldn: !!

Re: Saisongerechte Reifen

Antwort Nr. 3
Hallo krouebi,
wie ich schon hier schrieb >>> KLICK <<< bin ich mit meiner bisherigen Ganzjahresreifenlösung ganz zufrieden. Mit den jetzigen Hankook noch mehr als mit den GoodYear.
Also wenn ich an die Wintermonate denke: ich ziehe mir den Ypsilon (Frontantrieb) mit Ganzjahresreifen immer noch den SC430 (Heckantrieb) mit Winterreifen vor  ;) Man kann es meiner Ansicht nach nicht so pauschalieren, dass es besser oder schlechter ist. Es kommt auch darauf an, wo man wohnt (in den Bergen <> Flachland) und wie die perönsliche Fahrweise ist (cruisen <> um die Kurven räubern).
Das Thema wurde übrigens im LOC auch schon in Bezug auf den CT angeschnitten: <<< KLICK >>>

Re: Saisongerechte Reifen

Antwort Nr. 4
woher diese werte kommen ist mir auch schleierhaft und kommt mir eher wie lobbyarbeit vor aber, ganzjahresreifen sind wie der name ja schon sagt nichts ganzens und nichts halbes... safety 1st. allerdings würde ich diese auch in erwägung ziehen wenn ich den ganzen tag in der stadt im stau stehe oder dann besser...die öffentlichen, fahrrad bzw. e-bikes.  ;D

Re: Saisongerechte Reifen

Antwort Nr. 5
Hallöchen,

Ich hole mal dieses Uralt-Thema wieder nach vorne.

Im "gelben" Forum ist die traditionelle Debatte über Allwetter-/Ganzjahresreifen im vollen Gange, darunter mit Bezug auf den GJR-Test in einer der letzten AB-Ausgaben.

Wer an den GJR-Test von AB interessiert ist, sich aber von einen AB-Kauf schämt oder 2 EUR nicht findet, kann es hier hier ganz kostenlos von Falken runterladen.

Antw.: Saisongerechte Reifen

Antwort Nr. 6
Inzwischen sind wir im Jahr 2015 und der Allwetterreifen bzw. Ganzjahresreifen hat noch immer eine geringe Verbreitung in Deutschland. Die Zeit in der wirklich optimale Wetterverhältnisse für  Sommer- und Winterreifer vorliegen ist sehr überschaubar. Dagegen ist der Zeitraum in dem gemischte Wetterverhältnisse vorherrschen lang.

Ausgehend von der Begrifflichkeit Sommerreifen und Winterreifen könnte man auch Hochtemperatur- und Niedrigtemperaturreifen sagen. Man muss nicht immer das Szenario vom Winterreifen auf der 40 Grad Celsius heißen Autobahn konstruieren um zu erkennen, dass jeder Reifen seine optimale Einsatztemperatur hat. Erkennbar ist damit auch, dass jede Reifenart einen begrenzten Einsatzbereich hat. Damit einhergehend erfolgt der saisonweise Reifenwechsel. Wenn es einen Reifen gäbe, der, von den Extremszenarien abgesehen, mit dem größten Teil der Wetterverhältnisse klar kommt, eine durchschnittliche akzeptable Leistung bietet  - das wäre mein Reifen. Der Allwetterreifen. Auch wenn er nicht 100%ig  überzeugt – überzeuge ich immer zu 100%?

Wie sicher würde ich es wollen? Akzeptiere ich den vielleicht längeren Bremsweg, den vielleicht höheren Verschleiß etc.? Auf keinen Fall? Die Ablenkung beim Telefonieren, den Abstand zum Vordermann, die momentane Geschwindigkeit, meine körperliche Verfassung, die Reaktionszeit usw. sind beim Autofahren weitaus entscheidendere Faktoren, welche den Bremsweg beeinflussen. Warum passieren Unfälle? Hier sollte der sicherheitsbewusste Fahrer ansetzen.

Ich habe auf der deutschen Seite von Continental keinen einzigen Allwetter- / Ganzjahresreifen für PKW entdeckt. Auf der kanadischen Seite von Continental werden mehrere verschiedene Allwetter- / Ganzjahresreifen im PKW Segment angeboten. Es gibt sie also, die Allwetterreifen - auch von den Premiumherstellern. Man muss sie nur anbieten.

Mein nächster Reifenwechsel ist der letzte Reifenwechsel - der auf Allwetterreifen.  :-/  Hierzu bitte keine ironischen Kommentare.

Antw.: Saisongerechte Reifen

Antwort Nr. 7
Ich hatte auf dem Dreckscorsa Vredestein Quatrac 3 und jetzt auf dem Yaris Hankook Optimo 4S. Ich war mit beiden Bereifungen sehr zufrieden und hatte keinerlei Probleme bei jeglichem Wetter mit entsprechend angepasster Fahrweise. Die Quatrac 3 waren gut 3 Jahre drauf und hatten dabei gerade mal 1 mm runter, wie lange die Optimo halten, werden wir noch sehen.

Antw.: Saisongerechte Reifen

Antwort Nr. 8
Naja, soll mal jeder machen wie er will.
Ich habe auf meinem Yaris auch Ganzjahresreifen drauf.
Warum? Nun ja, auf dem Yaris Vorgänger, einem MX-5, hatte ich Sommer und Winterreifen, aber der hat auch Heckantrieb ohne Fahrhilfen und meine Fahrweise war eine andere  :icon_flucht3: . Da ich nicht in den Alpen wohne, sondern am anderen Ende der Republik und mit dem Yaris eher defensiv fahre, habe ich mich für GJR entschieden. Reicht völlig.

Antw.: Saisongerechte Reifen

Antwort Nr. 9
Ganzjahresreifen sind dennoch ein Kompromiss und man sollte sich vorallem bei einem Neuwagen genau überlegen ob es nicht doch besser ist diesen Kompromiss nicht einzugehen und eben zweimal im Jahr die Reifen wechseln. Sollte im Zweifelsfall doch 1 Meter Bremsweg zu viel gewesen sein dann hilft auch kein alternativer Antrieb die Kosten wieder reinzuholen.

Antw.: Saisongerechte Reifen

Antwort Nr. 10
@ljbx

Bei der Betrachtungsweise wäre es aber sinnvoller, den Wagen im Atombunker unter einer dicken Schutzschicht von Polsterfolie aufzubewahren und bloß nicht zu fahren. Denn stell dir vor, dir könnte auch jemand an der Ampel hinten drauf wuppern. Was mindestens genauso wahrscheinlich wie der fehlende Meter ist.

Antw.: Saisongerechte Reifen

Antwort Nr. 11
Ich bin davon überzeugt, das es allg. gesehen Vorteile hat in der besseren Jahreshälfte mit Sommerreifen und in der kühleren Jahreshälfte mit Winterreifen zu fahren.
Allerdings gibt es sicherlich auch Gegenden wo Ganzjahresreifen ausreichen und/oder die persönliche Situation es erlaubt. Insofern muss es Jeder selber wissen ob er gewisse mögliche Nachteile in Kauf nimmt.

Antw.: Saisongerechte Reifen

Antwort Nr. 12
Hallo allerseits,

Sag "GJR", und schon kommt umgehend Leben in auch die allerälteste Diskussion  :applaus: .

Dabei ist es nun nicht mehr nur Goodyear und kleinere Hersteller wie Vredestein usw., die GJR haben - sogar auch Michelin, der bisher nur durch die Tochtermarke Kleber im europäischen GJR-Markt vertreten war, bringt jetzt ein für Europa entwickelten GJR auf den Markt.

Ein anderes Reizwort ist "China-Reifen" - dazu folgendes: Mein Outlander PHEV wird in absehbarer Zeit nicht neue "Schuhe" brauchen, aber wenn die Goodyear Eagle LS2 mal so weit kommen, konnte eventuell auch der Goodyear EffcientGrip in die engere Wahl mit einbezogen werden.

Vor ein Paar Tagen haben ich hier ein Fahrzeug mit diesen Reifentyp gesehen - und was konnte man auf der Reifenflanke lesen? :
"ENGINEERED IN EUROPE BY GOODYEAR - MADE IN CHINA BY GOODYEAR"   :-/ .

Antw.: Saisongerechte Reifen

Antwort Nr. 13
Meiner Meinung nach ist es weitaus gefährlicher, 6 Jahre alte Winterreifen zu fahren als gute, nicht mehrals 3 Jahre alte Ganzjahresreifen!
Und bei meinen Sommerreifen war es so, daß ich sie nach fast 5 Jahren mit richtig gutem Profil entsorgen mußte, da ich auf GJR wechseln wollte - aber ob man diese zunehmend hart werdenden, gut profilierten Sommerreifen mit gutem Gewissen bei Nässe noch weitere 4 Jahre hätte fahren können - da habe ich auch erhebliche Zweifel!
Dabei bin ich kein Wenigfahrer, sondern habe in den gut 5 Jahren 94.000 km mit meinem Prius abgespult ...
Aber jeder, wie er mag - nur, so rational, wie die Argumente erscheinen, sind sie leider nicht, sondern mE durchaus interessenabhängig und teils einseitig. Jedenfalls habe ich schon viele, viele Jahre gute Erfahrungen mit GJR, gerade auch auf Kleinwagen, gemacht! Allerdings fahren wir auch nicht "am Limit", sondern vorausschauend und materialschonend.

Gruß!
JoAHa

Antw.: Saisongerechte Reifen

Antwort Nr. 14
Ganzjahresreifen sind dennoch ein Kompromiss und man sollte sich vorallem bei einem Neuwagen genau überlegen ob es nicht doch besser ist diesen Kompromiss nicht einzugehen und eben zweimal im Jahr die Reifen wechseln. Sollte im Zweifelsfall doch 1 Meter Bremsweg zu viel gewesen sein dann hilft auch kein alternativer Antrieb die Kosten wieder reinzuholen.

Der oft zitierte und als Argument genommene Bremsweg, der „es mir Wert ist…“, ist nur eine Seite der Medaille. Man spricht insgesamt vom  Anhalteweg, der sich aus Reaktionzeit und Bremsweg zusammensetzt. Die Reaktionszeit ist variabel und spielt bei der Vermeidbarkeit eines Unfalles eine größere Rolle als der reine Bremsweg. Kommt noch die sogenannte Schrecksekunde hinzu verlängert sich der Anhalteweg entsprechend zusätzlich. Der falsche Abstand zum Vordermann und zu hohe Geschwindigkeit sind Hauptursachen von Verkehrsunfällen. Das sind Faktoren auf die ich effektiv Einfluss habe, die sind mehr Wert als der letzte Meter Bremsweg und vor allem kostenlos. Wo gibt’s das schon?