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Thema: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt (9445-mal gelesen)
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Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Toyota Prius ist kein Vorbild mehr:
Manager Magazin

Zitat
Ein klassischer Hybridantrieb mit Verbrennungs- und Elektromotor, so wie beim legendären Toyota Prius? Bei den deutschen Herstellern ist dieser Antrieb praktisch kein Thema mehr. Geradezu fluchtartig kehren Audi, BMW und andere der Technologie den Rücken, mit der ihnen die Japaner noch vor wenigen Jahren Angst eingejagt haben.

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 1
Wenn man keinen Erfolg hat muss man es eben lassen. Armes Deutsches Autoland.

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 2
Das ist im Fall Mercedes natürlich grottenschlecht recherchiert und tendenziös dargestellt. Mercedes hat den E 300 Hybrid mit Diesel nicht mehr angeboten, das stimmt. Die neue E-Klasse kommt aber im Januar 2016 mit dem Plug-in. Die C-Klasse gibt es mit Plug-in und als Vollhybrid-Diesel. Die S-Klasse dito. Die A/B-Klasse ED ist gerade durchs Facelift.

Nicht ohne Grund hat man Volkswagen einfach weggelassen. Da hätte es nicht mehr gestimmt. Immerhin ist VW der zweitgrösste Hersteller von EVs weltweit -  nach Renault-Nissan.

 :besserwisser: Auch dem Manager Magazin nicht alles glauben  ;D

rät

Wanderdüne

P.S.: ich vermute eher wir werden mehr Plug-in Hybride in Zukunft sehen, gerade auch von deutschen Herstellern

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 3
Das Schlusswort spricht Bände--- meines Erachtens ist der Autor blind und philosophiert über Farben.
"Der Ausgang dieses Matches lässt sich noch nicht absehen. Nur eines zeichnet sich schon jetzt ab: Toyota steht bald wieder einsamer bei Vollhybriden da. Dann wird der Prius wird wieder das, was er ganz am Anfang schon mal war: Ein Exot."

Der hat sich anscheinend überhaupt keine Platte gemacht über die Gründe, warum Toyota so erfolgreich ist. Weil das Antriebskonzept funktioniert, massentauglich ist und zudem extrem haltbar!
Zumal der Antrieb des Prius ja auch vom Prinzip her für die anderen Modelle Pate gestanden hat und der Motor so nicht immer wieder von Grund auf neu designed werden musste. Die deutschen Hersteller kranken am Neuentwicklungswahn von Motoren.

@Wanderdüne: deinen Schlussworten schließe ich mich an.

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 4
Naja, Manager Magazin halt...  ;)

Die genannten Modelle waren jetzt nicht gerade solche, bei denen es den Käufern um möglichst günstige Spritrechnungen ging. Bei Volkswagen beweisst der Jetta Hybrid im Vergleich zum gleich motorisierten Golf Standard-Benziner niedrigere Verbräuche (siehe ADAC Tests). Bei Mercedes hat die Wanderdüne es bereits klar gestellt.

Was mir wieder auffällt und was sehr typisch für hiesige Berichte ist:
- Alleinige Betrachtung des CO2 Ausstoßes. (NoX und Partikel bleiben vollkommen außen vor)
- Alleiniger Glauben dass ein e-Motor automatisch spart. (Kein Wort über notwendige Effizienzsteigerungen beim Verbrennungsmotor)
- Messen in zweierlei Maß. (Hybridtechnik wird als teuer dargestellt, dass Turbodiesel aber teurer sind als HSD-Hybride wird nicht erwähnt)

So dient der Artikel wie so oft mal wieder nicht zur Information, sondern zur Bestätigung bereits vorhandener Vorurteile  :icon_dagegen:


@Wanderdüne

Ich komme jetzt gerade nicht ganz mit. VW ist der zweitgrößte Hersteller von BEVs weltweit?  :-/  Mir fallen e-up! und e-Golf ein, oder zählst Du jetzt auch die PHEVS und Fahrzeuge der weiteren Konzernmarken (Audi, Porsche, Seat, Skoda, etc.) mit?

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 5
Ja, Wanderdüne schwankt zwischen "EV" und Plug-in Hybrid, je nachdem was er damit ausdrücken möchte. :-)

Ich wiederum unterscheide sogar zwischen PHV und PHEV. Wenn man einen typisch deutschen PHV mit riesiger Verbrennerleistung und mickrigem Alibi-Elektroteil "Electric Vehicle" nennt, rollen sich mir nach wie vor die Fußnägel. Die Verbrennerindustrie hat diese Begrifflichkeiten geprägt und per Lobbyismus bis hin die Politik verankert, die ja ebenfalls Interesse hat, unpräzise zu sein.
So will die deutsche Regierung die "1 Mio Elektroautos" mit einem Anteil von 750.000 Plug-in Hybridfahrzeugen erreichen.

Der Hybridantrieb wird wirklich beerdigt. Und zwar von diesen Plug-in Hybriden, Elektroautos genannt, mit denen man per NEDC R101 viel besser legal, aber keinesfalls legitim mogeln kann!


Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 6
Hallo Smejko, schönen Dank für den Link.
Ich habe den Artikel gelesen (muß leider manchmal das Managermagazin aus beruflichen Gründen lesen).

Es ist hochinteressant zu lesen, wie in einem einigermaßen angesehenen deutschen Magazin in absoluter fachlicher Ahnungslosigkeit mal wieder alle klassischen Vor- und Fehl-Urteile über Hybride ausgebreitet werden.

1. Sämtliche eingestellten Hybridmodelle entstammen der Luxus- und Oberklasse. Na, und? Glaubt ernsthaft jemand, das irgendeinen Käufer einer Toureg-Schrankwand Sprit- bzw. Emissionssparen durch Hybrid interessiert ?

2. "Elektrisches Kriechen" stellt Kunden nicht zufrieden - Wer solche effektheischenden Sätze baut, zeigt nur, das er noch nie ein Hybridauto gefahren hat, geschweige, denn irgendeine Ahnung von der Fahrcharakteristik solcher Fahrzeuge hat.

3. "Vollhybride können nur kurze Strecken rein elektrisch zurücklegen, und das auch nur mit geringer Geschwindigkeit." - Das unser Auris bis zu 80 km/h im E-Modus fährt und von den 23 km unserer Pendelstrecke 50% elektrisch fährt, ist in solchen Spatzenhirnen bis heute nicht angekommen, Realitätsverweigerung pur.

4. Vollhybride sparen im Vergleich zum Diesel kaum, kosten aber wesentlich mehr - Tja, nur das der hybride Auris 200 € weniger kostet, als der Auris Diesel. Und ein Diesel bei vielen Streckencharakteristiken erheblich mehr verbraucht als ein Hybrider und steuerlich um ein Vielfaches teurer ist.

In einem einzigen Punkt kann man dem Schreiber Recht geben: Er hat richtig erkannt, das Toyota derjenige Hersteller ist, der die Hybrid-Technik für "Jedermanns-Auto" verfügbar gemacht hat. Ein Punkt, an dem die deutschen Premium-Hersteller bisher kläglich gescheitert sind. Und wenn Exon, BP und Shell unisono die Vorhersage wagen, das 2050 rund 50% aller PKW Hybride sein werden, dann werden das eben keine Autos deutscher Hersteller sein.
Zu dieser Aussage hätte selbst ein Redakteur des Manager-Magazins noch finden können.

PS: Ich schreibe das in einem etwas "härteren" Ton, weil ich selbst journalistisch aktiv bin, und es mich angesichts des blühenden Unsinns, der immer wieder in scheinbar renommierten Blättern von "Kollegen" verzapft wird, immer noch auf den nächsten Baum klettern könnte.Ich weiß allerdings auch vielfach den Ursprung solcher Artikel: Es wird genau das geschrieben, was den großen Anzeigenkunden gefällt.


Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 7
Ja, Wanderdüne schwankt zwischen "EV" und Plug-in Hybrid, je nachdem was er damit ausdrücken möchte. :-)

Das stimmt nicht. Wanderdünen können per se nicht schwanken, sondern wandern. Sonst hießen sie ja Schwankdünen. Was es allerdings gibt, sind übersteigerte oder schwankende Emotionen für ein einziges Wesen oder eine Sache - zum Beispiel reine, pure Elektrofahrzeuge.

Aber ernsthaft: bei der Definition EV beziehe ich mich u.a. auf die Auslegung hier, die alles was Stecker hat, als EV zählt. Kann man machen, finde ich. War übrigens immer mein Ansatz, lasse mich aber gern belehren, dass ich hier schwanken würde.

http://ev-sales.blogspot.de/2015/09/top-ev-automotive-groups.html

Und hier steht auch der VAG Konzern / Volkswagen als 2. dieses Jahr da.

Wenn ich bei e-motion die Worte "Alibi" und "mickrig" und "riesig" sowie "rollende Fußnägel" lese, frage ich mich: wer hat Dir denn da auf die Zehen getreten, dass so unsachlich um sich geschlagen wird.

Gruß

Wanderdüne

P.S. Auf dem 1 km elektrische Fahrt im Daimler fahre ich übrigens ein EV - aber das ist wahrscheinlich nicht wirklich so und ich irre mich.

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 8
PS: Ich schreibe das in einem etwas "härteren" Ton, weil ich selbst journalistisch aktiv bin, und es mich angesichts des blühenden Unsinns, der immer wieder in scheinbar renommierten Blättern von "Kollegen" verzapft wird, immer noch auf den nächsten Baum klettern könnte.Ich weiß allerdings auch vielfach den Ursprung solcher Artikel: Es wird genau das geschrieben, was den großen Anzeigenkunden gefällt.

Dann sollten aber die eigenen Aussagen auch wasserdicht sein, wenn der Ton härter wird:

Zu 1. es ist ein reines Vor- und Fehlurteil, dass alle (!) Fahrer von Oberklasse und Luxusfahrzeugen kein Umweltbewusstsein haben und nicht Sparen. Da es bei der Aussage "irgendeinen" ja nur ein Gegenbeispiel braucht, reiche ich aus.

Zu 2. Kriechen: das stimmt für die Parallelhybride und bezieht sich hier nicht auf die HSD Technik als Leistungsverzweigte Technik. Mein Daimler ist mit 27 elektrischen Pferden einfach untermotorisiert. Er fährt zwar auch bis 160 km/h elektrisch, aber das nur bergab als "Segelhilfe" würde ich sagen. Es geht auch an der Rampe im Parkhaus der Verbrenner an. Das wird mit den Plug-ins behoben sein.

Zu 3. Nur kurz elektrisch: auch das ist richtig. Er schreibt "rein elektrisch" und da endet die Fahr halt doch schnell. Bei mir nach 1,5 km in Schleichfahrt. Der Mischbetrieb mit immer wieder mal elektrisch ist wohl nicht gemeint.

Insgesamt scheint der Kollegen vom MM zwischen "Vollhybriden" und Plug-in zu unterscheiden. Immerhin erwähnt er Porsche als Beispiel für seine Therorie, dass Vollhybride aufgegeben werden mit dem Hinweis auf den Ersatz der Versionen durch Plug-ins.

Wenn man es so versteht, kann man dem Herren sogar zustimmen: wenn ich schon zwei Antriebe einbaue, dann bitte auch mit ordentlicher elektrischer Fahrleistung und mit genug Saft für Kurzstrecken in der Batterie. Und Sonnenstrom laden sollte auch dabei sein.

Insofern würde ich dann den "Vollhybriden" auch nicht nachweinen. Mehr Plug-ins bitte.

Gruß

Wanderdüne

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 9
 :-X Ihr seid ganz schön hart zueinander...
btw. steht da noch die Frage im Raum: Warum/womit VW die Liste an Stelle 2 erreicht. Massenweise E-Golfs und E-ups?

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 10
Ich erlaube mir, mich über unsachliche Verdrehungen emotional zu echauffieren! :-)

Du fährst auf den 1000 Metern kein EV (Electric Vehicle) sondern ein Hybridfahrzeug im EV-Modus.
Es geht doch um die Bezeichnung von Fahrzeugen, nicht von Betriebszuständen.

"Plug-in Hybridfahrzeuge" haben ihre Bezeichnung, die jeder verstehen und nachvollziehen kann.
Die Bezeichung ist eindeutig und technisch korrekt.
Diese Autos "Elektrofahrzeuge" zu nennen, ist vielmehr ein Politikum. Es soll den wahren Charakter,
nämlich den Hauptantrieb per Verbrennungsmotor mit seinen Konsequenzen, verschleiern.

Über Verschleierung, vor allem mit schlechten Absichten der Hersteller und der Politik, rege ich mich auf.

Das kann man nicht sachlich klären, wenn die Sachlichkeit nicht anerkannt wird.
Das Wort Hybrid wird gemieden, um sich mit falschen Federn zu schmücken.
Wäre der Verbrennungsmotor das womit man sich schmücken wollte,
würden Plugin-Hybride aus politischen Gründen "Verbrenner" genannt.

Was der Sache natürlich näher käme, weil damit der größere und wichtigere Teil beschrieben würde.
Wo kommen wir hin, wenn hier, in der Politik und in der Presse alles rein Sachliche so verdreht werden darf,
dass sich der sich darüber Aufregende nachher noch für seine Verärgerung über solche Unseriosität anmachen lassen soll?

Eine sachliche Beurteilung wird immer wieder übergangen. Das ist die Ursache für den Konfliktstoff.

Grüße
Holger

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 11
:-X Ihr seid ganz schön hart zueinander...
btw. steht da noch die Frage im Raum: Warum/womit VW die Liste an Stelle 2 erreicht. Massenweise E-Golfs und E-ups?

Ja, hart in der Diskussion. Aber Wanderdüne ist mir trotzdem sympatisch! :-)

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 12
Das stimmt nicht. Wanderdünen können per se nicht schwanken, sondern wandern. Sonst hießen sie ja Schwankdünen. Was es allerdings gibt, sind übersteigerte oder schwankende Emotionen für ein einziges Wesen oder eine Sache - zum Beispiel reine, pure Elektrofahrzeuge.

 :-D  :-D  :-D

Breeeennend heißer Wüstensand  :icon_pfeif2:

Danke für den Link. Dort ist VW (VAG) aufgelistet, also der gesamte Volkswagen Konzern, nicht nur die Kernmarke.


Allgemein> Den wichtigsten Punkt habe ich vergessen. Der Text zeigt, dass die Schreiber nicht den Sinn des Hybridfahrzeugs als treibstoffeffizientes Fahrzeug verstanden haben, sondern nur schauen wie weit man elektrisch fährt.

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 13
"Plug-in Hybridfahrzeuge" haben ihre Bezeichnung, die jeder verstehen und nachvollziehen kann.
Die Bezeichung ist eindeutig und technisch korrekt.
Diese Autos "Elektrofahrzeuge" zu nennen, ist vielmehr ein Politikum. Es soll den wahren Charakter,
nämlich den Hauptantrieb per Verbrennungsmotor mit seinen Konsequenzen, verschleiern.
Ob der Hauptantrieb elektrisch oder durch Verbrennung erfolgt hängt vermutlich vom Fahrprofil ab. Hätte ich einen Plug-in Hybrid mit einer elektrischen Reichweite von rund 40km, würde ich ca. 85% der gefahrenen km elektrisch fahren. Da würde ich jetzt nicht vom Verbrenner als Hauptantrieb sprechen wollen.

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 14
Das Argument träfe auch, wenn du mit der Batterie in der Praxis 100 m weit fahren könntest und nur 100 m weit fahren würdest.
Das ist der elektrische Modus. Das individuelle Fahrprofil hat nichts mit der Einstufung oder Bezeichnung Elektroauto zu tun.
Es ist ein Plug-in Hybrid und kein Elektroauto. Hybrid ist ja gerade das Wort, was so treffend ist, aber aus politischen, und oft auch aus persönlichen Gründen übergangen oder umgangen werden soll.

Ein Plug-in Hybrid erlaubt umgekehrt, und das viel einfacher, nach eigener Entscheidung oder halt den Umständen entsprechend nur im Hybridmodus zu fahren.
Deswegen bin ich ja so vehement gegen die verklärende Einstufung.