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Thema: Turbo - das rummst! (21350-mal gelesen)
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Re: Turbo - das rummst!

Antwort Nr. 45

Oh mann, jetzt habich aber was geschrieben, gleich werd ich gesteinigt.


Bin dabei! Steine auch auf mich. Im Kreis fahren abschaffen. Totaler Quatsch. Sinnlose Energieverschwendung. Lärmbelästigung und null Verbindung zur Serie. Reiche, Möchtegerne und VIPs amüsieren sich einmal rund um den Globus.

Oder meint einer wir bekommen demnächst Carbonkabinen, Safetycars und Lenkräder zum Mitnehmen?

Lieber mal wieder Paris - Peking im Bus.

Wanderdüne


Re: Turbo - das rummst!

Antwort Nr. 46

Das kann natürlich so nicht stehen bleiben, da ich ja so einen "Downsizing" Bi-Turbo fahre. Es gibt ja  zwei E300, einen 3l-Sechszylinder und meinen 2,2l-Vierzylinder. Beide haben die identische PS-Zahl, der Sechsender ist etwas schneller. Der Hauptunterschied ist der Verbrauch. Während meiner mit 116 g CO2 angegeben ist, hat der 3l mehr als 150 g CO2.

Ich finde es richtig, mit Turbos, Technik und Elektronik die kleineren Brennräume effizienter zu füllen und zu nutzen. Gleiche Leistung mit immer weniger Gewicht und Brennraum, durch Turbo, Zylinderabschaltung oder Atkinson.

Gruß

Wanderdüne


Nicht ganz richtig. Der Unterschied ist, dass Du erstmal einen 204 PS Diesel samt 27 PS Elektromotor fährst, der mit einem Turbobenziner-Downsizer recht wenig zu tun hat. Der Sechszylinder hat auch kein Hybridsystem mit Energierückgewinnung. Wieviel Co2 blässt Deine E-Klasse zusätzlich noch beim regelmäßigen Freibrennzyklus in die Luft? Und schliesslich brauchen wir noch eine Info über NOX, THC/NOX und Partikel damit die Abgasbewertung korrekt erfolgen kann.

Durchschnittsverbrauch E 300 BlueTEC HYBRID: 6,32 L/100km laut Spritmonitor (Herstellerangabe: 3,8 - 4,1 L/100km)

Durchschnittsverbrauch E 300 CDI BlueEFFICIENCY: 8,81 L/100km laut Spritmonitor (Herstellerangabe: 6,8 - 7,1 bzw. 5,8 - 6,1 L/100km)

Re: Turbo - das rummst!

Antwort Nr. 47

Wieviel Co2 blässt Deine E-Klasse zusätzlich noch beim regelmäßigen Freibrennzyklus in die Luft?


Wo kommt denn das "zusätzliche" CO2 her? Alles ist doch in den 116 g enthalten, die ich tanke, oder? Aus dem AdBlue zur NOX Reduzierung kommt jedenfalls kein CO2. Mehr ist in den Tanks aber nicht enthalten.

Meiner Meinung nach sind die 25% CO2 Reduzierung ein guter Beitrag. Jeder Umsteiger vom 6 Zylinder auf den 4 Zylinder ist doch ein Gewinn. Da sind mir die NOX, die THC und die Partikel im Vergleich unwichtig.

Gruß

Wanderdüne


Re: Turbo - das rummst!

Antwort Nr. 48

Wo kommt denn das "zusätzliche" CO2 her? Alles ist doch in den 116 g enthalten, die ich tanke, oder? Aus dem AdBlue zur NOX Reduzierung kommt jedenfalls kein CO2. Mehr ist in den Tanks aber nicht enthalten.

Meiner Meinung nach sind die 25% CO2 Reduzierung ein guter Beitrag. Jeder Umsteiger vom 6 Zylinder auf den 4 Zylinder ist doch ein Gewinn. Da sind mir die NOX, die THC und die Partikel im Vergleich unwichtig.

Gruß

Wanderdüne


Die 116g Co2 sind in dem enthalten, was Dein Auspuff erstmal nach draußen bläst. Dank PDF ergeben sich niedrigere Partikelemissionen als beim derzeit filterlosen Turbobenziner. Wenn der DPF sich dann im Reinigungszyklus befindet und die im Filter hängenden Partikel verbrannt werden entsteht dabei was?

P.S. Das Dieselfahrern NOX, THC und Partikelausstoss unwichtig sind, haben wir schon bemerkt  ;)

Re: Turbo - das rummst!

Antwort Nr. 49

Die 116g Co2 sind in dem enthalten, was Dein Auspuff erstmal nach draußen bläst. Dank PDF ergeben sich niedrigere Partikelemissionen als beim derzeit filterlosen Turbobenziner. Wenn der DPF sich dann im Reinigungszyklus befindet und die im Filter hängenden Partikel verbrannt werden entsteht dabei was?


Mehr als ich tanke, kann nicht hinten heraus, auch wenn ich einen Teil davon im DPF speichere und später freisetzte. Die 6,0l, die ich brauche für 100km sind über alles inkl. Regeneration des DPF. Und die 25% Abstand bleiben zum 3l auch erhalten, siehe Deinen Spritmonitor Link. Als Normverbrauch hast Du übrigens die Limousine angegeben, der Kombi braucht auch im Normzyklus etwas mehr.

Und wenn Du mich als Dieselfahrer schon zitierst, dann bitte auch mit dem ganzen Zitat. Ich hatte die NOX, THC und Partikel nicht generell als unwichtig bezeichnet, sondern speziell im Vergleich zu der 25%igen Einsparung beim CO2.

Es ist doch gut, wenn ein E300 Fahrer, der die  6-ZylinderLeistung möchte, sich im Grunde für einen E250 4-Zylinder entscheidet und einen kleinen Beitrag zur Verbrauchsreduzierung leistet oder besser: der Welt etwas weniger schadet.

Gruß

Wanderdüne


Re: Turbo - das rummst!

Antwort Nr. 50
Kurz kann man sagen Toyota ist mit dem HSD die Quadratur des Kreise gelungen; hohe Effizienz und niedrige Abgasewerte.

Turbomotor ansich produzieren keinen Feinstaub,  erst in verbindung mit einer Benzindirekteinspritzung mutieren sie zur Rußschleuder.

Der MQB von Volkswagen klingt in der Theorie ganz gut, aber in der Praxis bekommt es VW nicht umgesetzt. Die verschiedenen Varianten beim Golf z.B.  sorgen für für stillstehende Bänder da die Maschinen ständig geändert werden müssen.
Auch kommt der neue Soda Fabia nicht auf der MQB Plattform sondern basiert noch auf dem Pool Chassis.

PSA hat mit der EMP2 Plattform ebenfalls ein neues Baukastensystem,  nur wurde es in der Presse nicht so breitgetreten , sodass VW hier wieder als Vorreiter wahrgenommen wird.

Re: Turbo - das rummst!

Antwort Nr. 51

Kurz kann man sagen Toyota ist mit dem HSD die Quadratur des Kreise gelungen; hohe Effizienz und niedrige Abgaswerte.


Naja. Es gibt viele Konzepte und viele gute und sehr gute Lösungen - und es gibt gute Gründe dafür, warum die HSD in vergleichsweise homöopathischen Dosen verkauft werden. Ich halte den Ausspruch mithin für ziemlich übertrieben. Ich finde seine Vorteile hat die Technik vor allem im urbanen Bereich, d.h. Großstadt, zähfliessender Verkehr, dergleichen eben...weniger bei höheren Geschwindigkeiten und weniger bei unsteter Topologie.

Bzgl. dem bösen Feinstaub bei Direkteinspritzern gibt es schon länger entsprechende Motoren (z.B. kombinierte Saugrohr/Direkteinspritzung im Audi, meines Wissens auch bei Toyota) und mit EU6c hat es sich dann eh nahezu aus-gefeinstaubt. Außerdem halte ich es für fragwürdig sich nur darauf "einzuschiessen".

HSD-Fahrer sind keine Umweltengel, auch wenn manche so tun. Aber vielleicht braucht man das gute Gewissen damit man sich mit den Einschränkungen des Konzepts besser arrangieren kann, wenn die Kleinlaster mal wieder drängeln ;-)

Re: Turbo - das rummst!

Antwort Nr. 52
Also bei mir drängelt kein Kleinlaster. Den lasse ich nämlich gleich vorbei. Allerdings sind das bei 170 Km/h nicht so viele. Was den Rennsport betrifft, so kommt 90% der modernen Kfz. Technologie vom Rennsport Rally, Le Mans, Formel VW, Formel 3, Formel 1 ... . Unser Thema heißt doch Turbo das rumst. Und wenn man die Fomel 1 schon für Schwachsinn hält, so ist das doch gerade ein Beispiel für unser Thema. Die hatten den Turbo längst abgeschafft. Das die den jetzt wieder eingeführt haben, und das in Verbindung mit Hybrid, werte ich als Anzeichen dafür, dass das auch für normale Fahrzeuge kommen soll. Über diesen Weg werden die etablierten Autohersteller das schon verkaufen. Und was Toyota betrifft. Die bauen gute zuverlässige Autos. Aber eierlegende Wollmichsäue sind das auch nicht. Ach die sind alles Andere als perfekt. Z.B. kann der Yaris HSD keinen Anhänger ziehe. Das beste Kaufargument für einen Yaris HSD ist der Preis. Für ein Hybrid Auto mit dem Komfort und der Ausstattung ist der unschlagbar.

Gruß Yaris Gerd

Re: Turbo - das rummst!

Antwort Nr. 53
Zitat von wanderdüne zu den Nachteilen des HSD: " ... Anhängerbetrieb, E-Betrieb nicht schneller als 80 km/h (da hat Toyota ein Problem für Plug-in Hybride), Rückwärtsfahren mit leerer Batterie, Energieüberschuss bei voller Batterie, Lärm/hochdrehen, Effizienz bei höheren Geschwindigkeiten und Langstrecke. ..."

WICHTIG: "Die folgenden Zeilen richtigen sich nicht gegen wanderdüne, seine Argumente sind berechtigt und häufig in der einschlägigen Presse zu lesen !"

Ok, für einige Zeitgenossen ist der Anhängerbetrieb sehr wichtig, die kaufen zur Zeit fast alle SUV, weil man schön hoch sitzt und bei einem Unfall der Unfallgegner ins Gras beißen muss :besserwisser:  - die meisten erklären mir damit ihren SUV Kauf. Solche Leute interessiert natürlich auch der Schadstoff-Ausstoß ...  ;D

Der HSD war niemals für reinen Batteriebetrieb gedacht, es ist heute schön das er es kann. Rückwärts mit leerer Batterie?! Selbst wenn die Anzeige "Null" anzeigt, dann ist immer noch so viel "Saft" drinnen, dass man noch locker Rückwärts fahren kann. Wenn nicht, dann ist das System kaputt.

"Lärm/hochdrehen" - völliger Blödsinn. Jeder der diesen Blödsinn glaubt, sollte erst einmal ein paar Tausend Kilometer fahren - danach kann "man" sich erst ein Urteil erlauben ...

"Effizienz bei höheren Geschwindigkeiten und Langstrecke." - Im Verhältnis zu meinen anderen Fahrzeugen (alle mindestens 80% Autobahn bei gleichen Fahrstil/Geschwindigkeit) verbraucht der Auris TS Hybrid mindestens 13% Kraftstoff weniger und in der Stadt über 40%.

Die plakativen, teils von der einschlägigen Presse publizierten Argumente sind abgearbeitet, aber gibt es überhaupt reale, greifbare Argumente gegen den HSD (Konstruktion/Halbarbeit/Gewicht/Fahrverhalten)?  :-/ Ich kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine aus machen ...

Grüße, Sven

Re: Turbo - das rummst!

Antwort Nr. 54

Die hatten den Turbo längst abgeschafft. Das die den jetzt wieder eingeführt haben, und das in Verbindung mit Hybrid, werte ich als Anzeichen dafür, dass das auch für normale Fahrzeuge kommen soll.


Das ist durchaus ein richtiger Gedankenansatz. Ein Turbo, wie auch alle anderen mechanischen Luft-Verdichter erhöhen den Druck und damit den Sauerstoffanteil in dem Brennraum. Auf diese Weise kann man mehr Kraftstoff einspritzen und die Leistung des Motors steigt bei gleichem Hubraum. Wenn man das nicht möchte, wegen einer Reihe von Problemen (Öl/Temperaturen/Ladeluftkühler/Separater Ölkühler/Abgasverhalten/...), erhöht man des Hubvolumen. Zum Beispiel beim HSD von 1.5 ltr auf 1.8ltr, damit stieg die Leistung und der Kraftstoffverbrauch sankt (oder besser stiegt nicht an - das ist auch als Erfolg zu werten!).

Aus meiner ganz persönlichen Sicht wäre es für den HSD ein riesiger Rückschritt, einen Turbo einzubauen. Das würde die Einfachheit des Benzinmotors durchbrechen und zu höheren Kosten führen, ohne das hierbei der Kraftstoffverbrauch reduziert werden könnte. Wichtiger wäre eine weitere Optimierung der Brennräume, Ventile, Strömung der Luft, der Einspritzung sowie der weiteren Reduzierung von mechanischer Reibung im Motor und Fahrwerk/Luftwiderstand.

Turbo, dass wäre ein "billiger" und leichter Weg, alles andere ist mühsam und verlangt Ausdauer und Können!

Grüße, Sven

Re: Turbo - das rummst!

Antwort Nr. 55
@Princo

Hallo Sven, Du hast mich falsch verstanden. Ich weis wie ein Turbolader funktioniert. Auch wie der Adkinson Motor funktioniert weis ich. Damit wollte ich nur ausdrücken, wie die Mächtigen handeln. Es hatte doch seinen Grund, dass man damals von den Turbos abrückte. Die Hybrid Technologie hat man eingeführt, weil der Druck der Politik auf die Automobil Industrie zu groß wurde. Wenn selbst der Manager von VW sagt, dass mann wohl nur nuch mit der Hybrid Technik weiter kommt, und das Toyota da einen Vorsprung hat, dann ist es auch nicht verwunderlich, das diese Entwicklung in die Formel 1 eingezogen ist. Allerdings zeigt das auch, dass die immer noch auf den Turbo setzen. Das ist nicht mein Wunsch und nicht mein Weg. Sonst hätte ich mir doch nicht einen neuen Yaris HSD Edition 2014 gekauft.

Gruß Yaris Gerd

Re: Turbo - das rummst!

Antwort Nr. 56
Wanderdüne> In Europa spricht man immer vom CO2 und Deine 116 g CO2 wurden im Labor beim NEFZ Test ermittelt. Dieser Test entspricht weder reellen Fahrsituationen noch wird dabei ein Freibrennzyklus berücksichtigt. Aber was ist das überhaupt dieser Freibrennzyklus und was geschieht dabei?

Zitat

Dieselrußpartikel entstehen stets bei der Verbrennung von Dieselkraftstoff in Dieselmotoren. Sie bilden zusammen mit anderen Partikeln Feinstaub.

Kohlenwasserstoffflammen neigen unter brennstoffreichen Bedingungen zur Bildung von Ruß. Brennstoffreiche Bedingungen sind in Diffusionsflammen aber unvermeidbar. Dadurch sind auch Benzin-Direkteinspritzer von der „Diesel“rußentstehung betroffen, da insbesondere bei höherer Last und höherer Drehzahl die Menge des eingespritzten Kraftstoffs steigt, sich die zur Verfügung stehende Zeit zur Gemischaufbereitung dagegen verkürzt. Große Kraftstofftröpfchen können nicht ausreichend verdampfen, werden durch die Verbrennungstemperatur gecrackt und dadurch Quelle von unverbranntem Kohlenstoff (Ruß)

Die derzeit für die Ausrüstung ab Werk gängigen Partikelfilter sind sogenannte Wandstromfilter, bei denen der Abgasstrom durch eine poröse Wand geleitet wird. Die Partikel lagern sich beim Durchtritt an die poröse Wand an, wodurch in Folge ein Oberflächenfiltrat entsteht. Auf der Oberfläche der Wand bildet sich in der Folge ein Filterkuchen genannter Aufbau aus den abgeschiedenen Partikeln. Der Filterwirkungsgrad beträgt bis über 99 Prozent.
Das Abgas muss sowohl durch den wachsenden Rußkuchen als auch durch die Filterwand strömen. Der Abgasgegendruck steigt durch den wachsenden Rußschichtaufbau an, was einen Kraftstoffmehrverbrauch nach sich zieht. Bei Überschreiten eines Beladungsgrenzwertes und zum Schutz des Partikelfilters vor zu hohen Temperaturen bei der Regeneration werden deshalb Maßnahmen zur Regeneration des Partikelfilters eingeleitet.
Das Partikelfiltrat besteht zum überwiegenden Teil aus brennbarem Ruß und daran anhaftenden Kohlenwasserstoffen. Ein geringer Teil besteht aus nicht brennbaren Komponenten. In der einfachsten Form der Filterregeneration wird die Partikelfiltertemperatur über die Zündtemperatur des Rußes (etwa 600 °C) angehoben. Während dieser Betriebsphase arbeitet der Motor nicht wirkungsgradoptimal, wodurch ein weiterer Kraftstoffmehrverbrauch bedingt ist. Nach der Regeneration ist die Rußschicht bis auf die nicht brennbaren Bestandteile (die Filterasche) verbrannt. Als Verbrennungsprodukt entsteht im Wesentlichen Kohlendioxid.


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Dieselru%C3%9F

Einfach ausgedrückt, Turbomotoren produzieren beim Versuch die Leistung der größeren Saugmotoren zu erreichen Ruß. Dieser Ruß sammelt sich in einem Filter und wird dann später bei 600°C doch noch nach draußen geblasen.
1 Liter Benzin verbrennt zu    2,33 Kilogramm CO2
1 Liter Diesel verbrennt zu    2,64 Kilogramm CO2
1 Kilogramm Russ verbrennt zu wieviel Kilogramm CO2?


creativetec2014> Meines Wissens nach ist Direkteinspritzung Voraussetzung für einen Turbolader - der Motor wird ja schließlich künstlich beatmet.

ergoprox> Toyota war eine der ersten Autohersteller, welcher die Kombieinspritzung (nennt sich D-4S) eingesetzt hat - siehe dazu meinen Thread Toyota/Lexus Hybride Übersicht. Aber auch dadurch lassen sich die Probleme mit Feinstaub und NOX nicht lösen (siehe KBA Emissionsprüfwerte zu Toyota GT 86 und Lexusmodellen oberhalb des CT 200h). Wie heisst das System bei Audi?

Artikel: Direkteinspritzung, Sparsam aber doch nicht sauber

Downsizing-Turbos sind wie Turbodiesel ein vorwiegend europäisches Phänomen, das man in den USA oder Japan ganz anders sieht. Man sollte bei allen Debatten in den Medien nicht vergessen, dass hier vor allem die Weisheiten der europäischen Autoindustrie und der von ihnen angestellten Politiker vertreten wird. Da kann ein Zopf noch so alt sein, abgeschnitten wird er nicht - lieber redet man Saugerhybride, Elektrofahrzeuge oder Brennstoffzellenfahrzeuge schlecht und spricht ihnen die Marktreife ab.

Re: Turbo - das rummst!

Antwort Nr. 57

Die plakativen, teils von der einschlägigen Presse publizierten Argumente sind abgearbeitet, aber gibt es überhaupt reale, greifbare Argumente gegen den HSD (Konstruktion/Halbarbeit/Gewicht/Fahrverhalten)?  :-/ Ich kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine aus machen ...


Zuerst einmal: ich nehm' das hier nicht irre persönlich, keine Sorge.

Aber abgearbeitet sind die Argumente nicht. Andere Konzepte mit Kupplung(en) können den E-Strang vom Verbrenner entkoppeln und so auch bei höheren Geschwindigkeiten elektrisch fahren. Das mache ich mit der E-Klasse um 120 Km/h und auf der Landstraße bei 95km/h häufiger, wenn es leicht bergab geht. Dann bin ich dort bei 0 Emissionen.

Und natürlich verbraucht das ständige Mitschleifen der beiden E-Motoren und Getrieberäder Energie, wenn der HSD getriebene Wagen mit 120 km/h oder schneller fährt.

Das die Kombiniation aus Atkinson Motor und HSD genial ist, stelle ich überhaupt nicht in Frage. Den Respekt habe ich, glaube ich, hier immer gezeigt. Es wäre für mich und mein Profil aber nicht optimal. Ich bin zu 98% auf Landstraße und Autobahn unterwegs. Wenn es mal in die Stadt geht, wird das Auto geparkt und fertig. Das lokale Feinstaubproblem gibt es auf dem Lande gar nicht, nur in Städten und da fahre ich ÖPNV. Und auf Langstrecke und Landstraße glaube ich mit dem Turbodiesel mit Hybrid eine gute Lösung zu haben - nicht genial, aber gut.

Ich fahre seit nun 9 Jahren und 400.000km Diesel Turbos und hatte noch nie eine Panne. Ja, Kollegen mit den gleichen Fahrzeugen hatten welche, aber die fahren die Dienstwagen auch, wie man nie ein Fahrzeug im Eigenbesitz fahren würde. Wenn ich mit dem eiskalten Auto nach 2 Minuten auf die Autobahn fahre und dann Voll-Stoff zum Termin brettere und die heiße Karre  dort direkt abstelle - wen wundert es, dass da Komponenten ausfallen. Was ich sagen will: Turbos sind nicht per se unzuverlässig, sie werden auch kaputt gefahren. Oft sind diese Fahrzeuge in Raser-Händen und das tut keinem Motor gut. Ich glaube nicht, dass es viele Raser unter den HSD Fahrern gibt, insofern fehlt dem HSD Antrieb dort der echte Härtetest.

Hohe Temperaturen im Turbo sind auch relativ. Konstrukteure  für  Flugzeugturbinen oder manche Industrieprozesse lachen über 1000 C. Hochwarmfeste Materialien und eine Konstruktion, die diese Temperaturen berücksichtigt, ist genauso zuverlässig wie eine Konstruktion für niedrigere Temperaturen. Es muss halt wie alles gut gemacht sein.

Plädiere weiterhin für die Vielfalt der Antriebe ohne Scheuklappen und der einen Ideallösungen für alle, dazu ist Breite der Autonutzungsprofile einfach zu groß.

Wanderdüne, die bald mal HSD fahren möchte...



Re: Turbo - das rummst!

Antwort Nr. 58

Andere Konzepte mit Kupplung(en) können den E-Strang vom Verbrenner entkoppeln und so auch bei höheren Geschwindigkeiten elektrisch fahren.

Das wäre mit einem HSD System sicherlich auch machbar. Hierzu müssten die jeweiligen Komponenten nur angepasst werden (Leistung der beiden E-Motoren sowie der Batterie). Ich denke hier ist einfach eine Entscheidung zu Gunsten des Systemgewichts getroffen worden (Unter anderem ein Grund weshalb es derzeit nicht vorgesehen ist, in einem Aygo ein HSD einzubauen - das Mehrgewicht würde die möglichen Einsparungen zu nichte machten).


Und natürlich verbraucht das ständige Mitschleifen der beiden E-Motoren und Getrieberäder Energie, wenn der HSD getriebene Wagen mit 120 km/h oder schneller fährt.

Da der eine Motor/Generator für den Vortrieb zuständig ist, kann man nicht von einem mitschleifen Reden. Die Laufverluste der restlichen Komponenten dürften recht gering sein, meiner Einschätzung nach.


Plädiere weiterhin für die Vielfalt der Antriebe ohne Scheuklappen und der einen Ideallösungen für alle, dazu ist Breite der Autonutzungsprofile einfach zu groß.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

 

Re: Turbo - das rummst!

Antwort Nr. 59
Wanderdüne> Dass die Turbodiesel von Mercedes Benz haltbarer sind als der gesammelte Rest der deutschen Mitbewerber zusammen, ist jetzt kein offenes Geheimnis. Dafür zolle ich dieser Firma meinen Respekt und ich glaube auch dass die Preise bei Mercedes Benz auch zu einem bedeutenden Anteil von hochwertigen Bauteilen kommt.

KaizenDo, dessen Schwiegerpapa in Spe eine A-Klasse fährt...