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Thema: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius (97533-mal gelesen)
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Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 150
Wie lange darfst denn fahren? Ich hatte max ca. 150km frei dannach hätte ich 50ct je Kilometer bezahlen sollen. Lag aber wohl daran, dass er noch nicht angemeldet war, nur ne rote Nummer hatte

Gruß Elby

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 151
Mir wurden 24h angeboten als ich höflich nach 2h gefragt hatte  ;D. Da muss ich VW mal ein großes Lob aussprechen. Die kundenbetreuung ist 1A zumindest, wenn man davon absieht, dass der Verkäufer beim ersten Termin nicht viel Fachwissen hatte.

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 152
Na da hast wenigstens genug Zeit mal deine Strecken mehrmals abzufahren. Bin gespannt wie er dir gefällt.
Gruß Elby

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 153
Bin ich immer noch der einzige, der den Jetta gefahren hat?

Gruß Elby

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 154
Ich hab ihn noch nicht gefahren.


Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 156
Das Ergebnis war doch schon vorher klar. Denn wer testete? :-)

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 157
Ich war heute knapp 150km mit dem Auto unterwegs und habe es noch bis morgen Nachmittag. Ein ausführlicher Bericht mit Bilder und Videos folgt denk ich morgen. Eins vorweg: Ich bin positiv überrascht.

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 158
Ja so gings mir auch. Bin gespannt was du verbraucht hast

Gruß Elby

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 159
Seit gestern 16.00 bis heute 16:30 hatte ich die Möglichkeiten den Jetta Hybrid Probe zu fahren. Der Wagen hatte gerade einmal 130km auf dem Tacho und war einen Monat alt.
Das wichtigste in Kürze:
•   sehr angenehmes Fahrzeug mit hohem Wohlfühlfaktor
•   Überzeugende Leistung
•   Gewöhnungsbedürftiges Getriebe
•   Verbrauch bleibt hinter Erwartungen zurück
Gestern konnte ich ihn nach fast 2 Monaten Wartezeit in Empfang nehmen, den Jetta Hybrid zur Probefahrt. 24h wurde mir das Fahrzeug von Volkwagen Chemnitz zur Verfügung gestellt. Nach der Abholung führte mich der erste Weg mitten durch den Berufsverkehr, bei Außentemperaturen von 30°C 11km durch die Innenstadt. Zu meiner Überraschung: Der Hybridantrieb läuft genauso unauffällig, wie wir es alle von den Toyota Hybriden gewöhnt sind. Kein Ruck beim Wechsel von E zu Hybridbetrieb. Nur das DSG überzeugte mich schon hier nicht. Die Anfahrschwäche mit einer deutlichen Verzögerung bis überhaupt was passiert und das darauffolgende rustikale Losziehen hat mich gestört. Ist der Wagen in Bewegung gleitet er einfach wunderbar auf dem Niveau von HSD Fahrzeugen oder sogar besser, da der Jetta beeindruckend gut rollt. Zurück zu meiner Fahrstrecke. Das Auto war aufgeheizt als ich es übernommen habe und die Außentemperaturen lagen bei 30°C, somit führte kein Weg an der Benutzung der Klima vorbei. Eingestellt auf 25°C ohne Max-Betrieb bemerkt ich schnell, dass die Klima scheinbar sehr stark am Akku zieht, da ein elektrisches Fahren im Ort so sehr schwer oder zumindest schwerer als im P3 möglich war. Die 11km bei diesen Bedingungen quittierte der Jetta mit 9.0L auf dem Bordcomputer. Oha das muss besser werden, stellte ich fest.
Zuhause angekommen, Inspektion des Autos. Der Wagen war u.a. mit Ledersitzen und Navi ausgestattet und kostete so wie er war ~37.000€ Liste. Die Ledersitze sehen sehr edel aus, der Fahrersitz ist in alle Lagen elektrisch verstellbar (Beifahrer manuell) und sie sitzen sich einfach perfekt. Hier kann Toyota sehr viel lernen. Das Navi ist Mittelmaß, tut aber seinen Dienst. Angekommen im Kofferraum fällt sofort der riesen Kasten unter dem der Akku steckt auf. Verwunderlich, weil eigentlich ist es ein Lithium Ionen Akku und noch dazu hat er weniger Kapazität als bei allen Prius. Trotzdem nimmt er deutlich mehr Platz weg als in meinem P1. Das führt dazu, dass ein großer Koffer nicht ohne Probleme im Kofferraum Platz findet. Das kann der P1 besser. Legt man die sitze um kommt noch eine Schwelle hinzu. Der Übergang von Akku zu umgelegten Sitzen ist ebenfalls nicht eben.
Danach ging es auf die große Tour. Boardcomputer genullt und los. Die Fahrt führt uns durch 8km Stadtverkehr auf die Autobahn. Dort durfte der Jetta zeigen was er kann. Und ja der Vortrieb bis 180 ist beeindruckend. Es bleibt aber bei einem kurzen Versuch, den Rest der 27km Autobahn fahre ich mit 120-130km/h. Wieder zeigt sich der Jetta von seiner komfortablen Seite. Auch das halten der Geschwindigkeit (130) war trotz fehlendem Tempomat einfacher als im P3. Das Fahrgeräusch ist angenehm niedrig und vorwiegend durch die Reifen geprägt. Beim Verlassen der AB zeigt der BC 8.0L. Nach wie vor kein Ruhmesblatt. Nun folgen ca. 65km Landstraße. Die Domäne eines jeden Hybrid. Und ja der Verbrauch sinkt und sinkt auf zwischenzeitliche 7.0L. Das Fahren über Landstraßen macht genauso viel Spaß, wie mit den Toyota Hybriden. Kraftvolle Beschleunigung ist jederzeit möglich, auch wenn das DSG dies nicht immer Ruck frei hinbekommt. Besonders beim Beschleunigen aus dem Stand merkt man deutlich, dass geschaltet wird. Der Motor quittiert Vollgas mit einer ordentlichen Geräuschkulisse, die der im Prius gleichkommt. In Fahrt sind die Gangwechsel teilweise nicht wahrnehmbar und nur im Display ablesbar. Dieses zeigt übrigens reichlich Informationen an. Neben den üblichen Sachen gibt es auch eine Energieflussanzeige. Diese gibt es zusätzlich auch im Navidisplay wie gewohnt wird dort der Kraftfluss und der Akkufüllstand hübsch dargestellt. Es fällt auf, dass der Akku sehr oft als voll angezeigt wird. Bei den Toyota Hybriden eher eine Seltenheit. Eine gute Möglichkeit den E-Mode zu testen. Und ja dieser ist praxistauglicher als beim P3. Man kann recht einfach bis 50km/h Beschleunigen ohne zu bummeln. Ob es aus Verbrauchssicht sinnvoll ist, ist natürlich fraglich. Die Reichweite habe ich nicht getestet. Aber ich halte es für gut möglich, dass 2km machbar sind.
Nachvollziehbar ist der E-Betrieb bei deaktivierten E-Modus nicht immer: Manchmal ist ein losfahren elektrisch gut möglich, manchmal ist der Benziner sofort da obwohl der Akku gut gefüllt ist. Ohne E-Mode muss man allerdings grundsätzlich sachter Gas geben, um ein Zuschalten des Verbrenners zu verhindern.
Bei einem Zwischenstopp inspizieren wir wieder das Auto. Es fällt auf: Der Motor glüht förmlich und begrüßt einen beim Motohaube öffnen mit einem riesigen Hitzeschwall. Zwischenseitlich wurde während der Fahrt schon die Ruhe an der Ampel durch den Motorlüfter unsanft gestört. Bei Hitze kommt der Jetta scheinbar auch bei gemütlicher Fahrweise schnell ins Schwitzen.
Im Kofferraum finden wir den Deckel unter dem sich der Ausschalter für den Akku befindet. Dies ermöglich uns einen Blick direkt auf den Akku der anscheinend wirklich die gesamte Auswölbung im Kofferraum einnimmt. Für mich unverständlich. Im Gegensatz zum Motor ist der Akku nur handwarm. also scheinbar gut gekühlt.
Der Innerraum ist das, was der P3 im Innenraum ist, von Plastik geprägt. Außer dem oberen Teil des Armaturenbretts und den Armauflagen in der Tür ist alles aus Hartplastik bzw. matten glatten Kunststoff der die Mittelkonsole prägt. Das konnte VW früher besser und macht Toyota im neuen Auris auch besser. An der Fahrertür hatte die Verkleidung schon deutliche Kratzer und das nach 130km. Hier scheint VW inzwischen den Rotstift angesetzt zu haben und das bei einem Auto was 10.000€ mehr kostet als ein Auris Exe. Die Sitze möchte ich an dieser Stelle hingegen noch einmal loben. Für mich perfekt. Auch das Platzangebot vorn und hinten ist klassentypisch. Wenn ich vorn mit 183cm Platz nehme. Kann ich noch bequem hinter mir selbst sitzen. Im Auris geht das nur eingeschränkt. An Ausstattung fehlen für diesen Preis einige Sachen: Tempomat, Regensensor, Lichtsensor um nur einige zu nennen.
Nun geht die Reise weiter. Inzwischen waren wir auf dem höchsten Punkt unserer Strecke im Vorerzgebirge angekommen und nun ging es bis Chemnitz fast nur noch bergab, dementsprechend fiel der Verbrauch stetig. Die 6 rückte vor das Komma. Mit den sinkenden Temperaturen am Abend, viel auch der Einfluss der Klima auf den Akku und damit war der Jetta auch williger rein elektrisch durch die Ortschaften zu bewegen. Im Übrigen hat das Display des Navis auch eine s.g. ZeroEmission Anzeige. Hier wird relativ lieblos in einem Balkendiagramm, in 1min Schritten der Anteil in Prozent angezeigt, der ohne Verbrennungsmotor zurückgelegt wurde. Ich vermute es bezieht sich auf die Zeit nicht auf die km. Somit kommen 100% Balken doch häufig vor (stehen an der Ampel z.B.). Nach nochmal 8km Stadtverkehr am Ende standen 6,3L auf dem BC. Für mich das einzige richtig große Manko und noch dazu ein bedeutendes. Auf der selben Strecke hätte der P1 locker eine 5 vors Komma gezaubert. Ein aktueller HSD sicher eine 4. Sicher muss man dazu sagen, dass der Jetta wesentlich besser motorisiert ist und man das auch merkt, obwohl ich bei 170PS mehr erwartet hätte. Anderseits muss man auch festhalten: Wozu braucht man 170PS. Meine Freundin hat es auf den Punkt gebracht:
Wenn ich Hybrid will dann will ich sparsam, ökonomisch und umweltfreundlich Autofahren, wozu brauche ich dann 170PS?
Genau das Feedback habe ich auch heute dem VW Verkäufer gegeben. Im Grunde hab ich ihm in Kurzform diesen Erfahrungsbericht wiedergeben.
Auf meiner Arbeitsstrecke hat der Jetta heute (ohne Klima) 6,5L angezeigt. Auch das schafft der P1 mit einer 5 vor dem Komma. Auch nach Eingewöhnung würde ich behaupten, dass eine 4 vor dem Komma mit dem Auto unter normalen Bedingungen nicht möglich ist und eine 5 nur für alle die, die im Prius eine niedrige 4 schaffen.

Fazit:
Plus
+ für den Erstversuch von VW in diesem Segment ein guter Antrieb
+ Fahrleistungen über alle Zweifel erhoben
+ E-Modus besser nutzbar als beim P3
+ Ledersitze mit perfekten Sitz (2500€ Extra)
+ Instrumententafel sehr ansprechend gestaltet
+ Platzangebot auf allen Sitzen gut
+ Komfortables Reisen sehr gut möglich
Minus
- DSG manchmal ruckelig vorallem beim Anfahren
- Kraftentfaltung verzögert (z.B. beim Beschleunigen aus dem Ort oder Überholvorgängen)
- Verbrauch mit 6,3L zu hoch (über die gesamten 150km waren es sogar 6,5L)
- Kofferraumvolumen wie in einem Kompaktwagen
- Kofferraum durch Stufe schlecht nutzbar
- sehr hoher Preis

Und hier noch die Bilder. Videos vom Energieflussdiagramm und von einem Ampelstart folgen später.











Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 160
Danke für deinen ausführlichen Bericht, den ich für mich persönlich so auf den Punkt bringe: Der Jetta Hybrid ist ein typischer VW, innen lieblos und altbacken, teuer in der Anschaffung, und mit einem Kofferraum im fast Auris 1 HSD-Format, also viel zu klein Korrektur: ...einem unpraktischen und nicht sehr großen Kofferraum. Zudem verbraucht er auch noch mehr als ein deutlich größerer Kia Optima Hybrid oder Peugeot 508 H4, die beide locker eine Klasse über dem Jetta liegen.

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 161
Nein Jorin da muss ich Dir klar wiederprechen. Vor allem die Formulierung Deines Fazits würde dem Jetta unrecht tun. Der Jetta ist ein solides Auto, nichts besonders, der Antrieb nichts was andere nicht auch könnten. Aber insgesamt guter Durchschnitt. Verbrauch und Preis sind natürlich unpassend das ist Fakt. Fakt ist aber auch, dass er einige Sachen besser kann als zumindest die Hybriden mit P3 Antrieb.

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 162
Alleine die 170 PS sind ein Argument, denn das ist eine Leistungsstufe, die derzeit kaum ein anderer (außer die beiden genannten größeren Wagen) abgreift. Vielen dürfte auch das Logo im Kühlergrill gefallen, VW genießt hierzulande eben doch einen gewissen Ruf. Aber was sind denn die Vorzüge gegenüber den gängigen Hybriden?

Mir wäre es ja auch recht gewesen, wenn der Jetta ein Knaller-Hybrid wäre, ein rundum gutes Fahrzeug, mit toller Ausstattung zum fairen Preis und einem Verbrauch, der wenigstens an vergleichbar starke Dieselfahrzeuge (denn mit denen wird er hier in der Presse einfach verglichen werden) heran reicht. Du darfst mich gerne davon überzeugen, Jeri, dass der Jetty Hybrid ein richtig guter Hybrid ist. Ein bißchen wirkliche Konkurrenz täte unseren Japanern nämlich wirklich gut.

 

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 164
Danke für den schönen Bericht!


Meine Freundin hat es auf den Punkt gebracht:
Wenn ich Hybrid will dann will ich sparsam, ökonomisch und umweltfreundlich Autofahren, wozu brauche ich dann 170PS?


Och... naja....  :-[
Vielleicht findet jemand ohne jahrelange Priusprägung da eine andere Antwort...