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Thema: Elektrisch Fahren (26270-mal gelesen)
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Elektrisch Fahren

Würde gerne mal erfahren, unter welchen Bedingungen rein elektrisches Fahren beim YHSD möglich ist.

Bei meinen Probefahrten habe ich es nicht geschafft, über ca.55Km/h elektrisch zu fahren. Gibt es da eine Geschwindigkeitsbegrenzung ? Wenn ja bei wieviel Km/h ?

Gibt es irgendwo Informationen darüber, ab welchen Gaspedalstellungen, bei welchen Temperaturen usw. der Verbrenner angeht ? Die "Logik" der Computersteuerung sollte doch eigentlich irgendwo dokumentiert sein.

 

Re: Elektrisch Fahren

Antwort Nr. 1
Aus Prius 2-Zeiten stammt noch dieses Schaubild. Ob sich da inzwischen etwas geändert hat, weiß ich allerdings nicht.

[smg id=435]

Re: Elektrisch Fahren

Antwort Nr. 2
Erstmal vorneweg:

rein elektrisches Fahren ist recht sinnbefreit, wenn man es "ohne Logik und Verstand" macht - fährt man die Batterie leer, vergeudet man Kraftstoff durch den laufenden Motor, welcher den Akku dann läd, der dann auch im Stand nicht ausgeht.

Sinnvoll ist es auf Strecken, wenn man weiß, dass in naher Zukunft ein Gefälle folgt, wo der Akku wieder geladen werden kann.

Nun zu deinem Anliegen:

Hast du den erzwungenen EV-Modus (also Knopf drücken) genutzt?
Da hat man bei Toyota eine Maximalgeschwindigkeit eingebaut - bei kaltem System ca. 35km/h (Auris / Prius) und bei warmen System knapp 50 km/h - damit kommt man auch nur die 2 Kilometer, die man aus der Werbung kennt.
Ich kann mir vorstellen, dass die Toyoten beim Yaris diese Grenzen nach oben gesetzt haben.

Der nicht erzwungene EV-Modus (also nur durch sensiblen Gasfuß gesteuert) - welcher nur bei "warmen" System funktioniert (siehe Jorins Hinweis mit den Stages) - geht beim Auris / Prius bis ca. 75 km/h - und in diesem Modus schaffe ich es stellenweise zig Kilometer (auf meiner "Hausstrecke" knapp 10 Kilometer) weit ohne Verbrenner zu fahren.

Gibst du dabei zuviel Gas, dann startet der Verbrenner - da reicht es, das Gaspedal kurz zu lupfen und schon ist er wieder aus.

Re: Elektrisch Fahren

Antwort Nr. 3

Würde gerne mal erfahren, unter welchen Bedingungen rein elektrisches Fahren beim YHSD möglich ist.

Bei meinen Probefahrten habe ich es nicht geschafft, über ca.55Km/h elektrisch zu fahren. Gibt es da eine Geschwindigkeitsbegrenzung ? Wenn ja bei wieviel Km/h ?

Gibt es irgendwo Informationen darüber, ab welchen Gaspedalstellungen, bei welchen Temperaturen usw. der Verbrenner angeht ? Die "Logik" der Computersteuerung sollte doch eigentlich irgendwo dokumentiert sein.



also es ist möglich auch bei ca 70 km/h noch eletrisch zu fahren man muß nur denn zeiger im ersten teil der eco anzeige halten geht mit meinem auris  so bis ca 75km/h

Re: Elektrisch Fahren

Antwort Nr. 4


also es ist möglich auch bei ca 70 km/h noch eletrisch zu fahren man muß nur denn zeiger im ersten teil der eco anzeige halten geht mit meinem auris  so bis ca 75km/h


Diese farblich gestaltete Anzeige hat der Yaris HSD nicht - in dessen Anzeige haben wir keine Anhaltspunkte bzgl. Energieabruf gefunden.

Re: Elektrisch Fahren

Antwort Nr. 5
Danke für die Antworten !

Nein, den EV-Knopf hatte ich nicht gedrückt, nur einmal zu Beginn ausprobiert. Finde den EV-Modus (knopf gedrückt) aber auch blöd gemacht, da bei etwas zuviel Gas dann doch wieder der Benziner angeht. Ich muss täglich aus einer Tiefgarage eine Rampe hochfahren und dann erstmal warten. Wäre also sehr sinnvoll, dies rein elektrisch zu tun. Das geht zwar, aber man muss trotz EV-Modus sensibel sein und stets aufpassen, bloss nicht zuviel Gas zu geben. MIt dem EV-Knopf sage ich dem Computer doch, dass ich keinen Verbrenner möchte (warum auch immer). Es ist irgendwie bevormundend, dass er sich dann nicht daran hält. Schön fände ich im EV-Modus: Vollgas bringt maximal mögliche Elektropower aber ohne den Verbrenner.

Re: Elektrisch Fahren

Antwort Nr. 6
Ich denke, das macht Toyota zum einen auf Grund der Effizienz. (Hohe Leistungsanforderung ist mit dem Verbrenner eben effizienter möglich)
Zum anderen hat das sicher auch mit dem Schutz (lange Haltbarkeit) der Batterie und des Inverters zu tun.

Also lass das Auto einfach entscheiden. Es ist oft besser, wenn der Verbrenner nach dem Kaltstart erstmal auf Betriebstemperatur gebracht wird.

Gruß Gerd

Re: Elektrisch Fahren

Antwort Nr. 7
Die oben verlinkte Grafik zeigt ja, dass das System den Verbrenner nie auf Betriebstemperatur bringt. Denn ab 40 Grad Wassertemperatur kann er ja wieder abgeschaltet werden. Die nächste "Stage" knüpft dann an den Wert 70 Grad Wassertemp. an. In beidern Fällen ist der Verbrenner weit davon entfernt, auf Betriebstemperatur zu sein. Das ist er bei 90 Grad Öltemperatur.

Darin sehe ich auch einen Hauptnachteil des HSD-Systems. Bei nicht sehr langen Strecken oder im Winter wird das Öl nie richtig warm. Das dürfte im Vergleich zum klassischen Verbrennerauto doch arg auf die Haltbarkeit des Benziners gehen, da beim klassischen Auto der Verbrenner immer läuft und somit schneller und längere Zeit auf Betriebstemperatur ist.

Re: Elektrisch Fahren

Antwort Nr. 8
Glaube nicht, dass das so schädlich ist, denn man hat noch nie (!) von einem Schaden am Benziner bei den viele Jahre und viele Tausend Kilometer alten Prius gehört.

Die Grafik stammt übrigens aus den Staaten und wurde von mir lediglich optisch ansprechender gestaltet und übersetzt. Die eigentliche Quelle ist mehr oder weniger unbekannt und nicht mehr nachvollziehbar, da das Ding in mehreren Varianten durchs Netz geistert.

Re: Elektrisch Fahren

Antwort Nr. 9
Die oben verlinkte Grafik zeigt ja, dass das System den Verbrenner nie auf Betriebstemperatur bringt.
...
Darin sehe ich auch einen Hauptnachteil des HSD-Systems.
...
Diesen Nachteil kann man deutlich reduzieren, wenn man das Kühlsystem selbst etwas "einschränkt". Also Kühlerschlitzer vorne dicht machen, Unterboden weitgehend schließen, damit der Verbrenner schneller warm wird bzw. länger warm bleibt. Nachteile durch fehlende Kühlung bestehen eigentlich nicht, solange man nicht extreme Belastungen des Fzg. vorhat (Brennerpass rauf, lange Vollgas auf der BAB).

Bei neueren THS-Fahrzeugen (z.B. dem Lexus RX450h) nutzt Toyota die Abgaswärme (EHR = Exhaust Heat Recovery), damit die Betriebstemperatur schnell erreicht wird. Man arbeitet also daran.

Grüße
Hybird

Re: Elektrisch Fahren

Antwort Nr. 10
Zitat
Bei neueren THS-Fahrzeugen (z.B. dem Lexus RX450h) nutzt Toyota die Abgaswärme (EHR = Exhaust Heat Recovery), damit die Betriebstemperatur schnell erreicht wird. Man arbeitet also daran.


Auch der Prius 3 hat dieses System.

Re: Elektrisch Fahren

Antwort Nr. 11
Zitat
Ich muss täglich aus einer Tiefgarage eine Rampe hochfahren und dann erstmal warten. Wäre also sehr sinnvoll, dies rein elektrisch zu tun.
Nein ist es nicht ... Wenn dein System startet, dann wird erst mal nur der/die E-Motoren zum Antrieb benutzt der Verbrennungsmotor läuft zwar aber der spielt nur "Flammenwerfer" und lädt den HV-Akku. Das ist  schonend für den Motor - außer du forderst mehr Leistung an - dann wird auch der Verbrenner frühzeitig "eingekuppelt".

Also mein Tipp ist lass ihn einfach machen - der weiß alleine was effizient und System schonend ist  ;)

Der erzwungene EV-Betrieb ist nur dann sinnvoll - wenn zu erwarten ist, das die 0,02..0,05 l die der Warmlauf des Verbrenners braucht - verschwendet wäre - sprich eine Weiterfahrt nicht stattfindet.
Ich benutze das nur, wenn es mal nötig ist umzuparken oder es aus Lärmschutzgründen gar nicht anders geht.
Ansonsten ist es Energetisch nicht sinnvoll - das System kann die erzeugte Energie aus dem Benzinmotor
nur mit einem ca. 50% Wirkungsgrad wandeln. (Verbrenner - Bewegung - Generator - Leitungen - Akku -  Wandler - E-Motor - Bewegung) Drastisch ausgedrückt verbraucht elektrisch Fahren doppelt soviel Benzin - wie das Fahren mit dem Verbrenner und ist nur dann energetisch sinnvoll - wenn der Verbrenner in einem Bereich mit schlechtem Wirkungsgrad betrieben werden müsste - das macht das HSD aber von selbst.

VG

Re: Elektrisch Fahren

Antwort Nr. 12
"energetisch" mag das so sein. Mir ist das nur völlig egal, da ich gerne etwas mehr Sprit verbrauche und dafür ein längeres Motorleben habe. Sinnvoll ist es so gesehen sicherlich nicht, wenn im Winter bei Minusgraden der Motor einen Kaltstart hinlegt, weil er denkt, ich fahre jetzt gleich weiter und er sich dann spätestens bei 40 Grad Wassertemperatur wieder ausstellt. Wenn ich dann wieder losfahre habe ich quasi 2 Kaltstarts anstatt einem. Es bildet sich Kondesat im Öl, die Schmierung verschlechtert sich usw.usf. Es wird schon einen Grund haben, warum im Prius 3 ein Heatmanagement und ein Wärmetauscher verbaut ist. Dieser Grund liegt sicher nicht allein im Heizungskomfort, da man gerade beim Prius wahrscheinlich billgiger elektrisch zuheizen könnte, wenn es nur darum ginge.

Re: Elektrisch Fahren

Antwort Nr. 13
In der ersten quasi Leerlaufphase nach dem "Start" wird -
- der Katalysator auf Arbeitstemperatur gebracht
- Die Verbennerdrehzahl erhöht sich nur bei extremer Leistungsanforderung
- es wird noch kein Strom in den Akku gespeist (jedenfalls kein signifikanter)
Phase 2
-Motorgenerator erzeugt Strom , Akku wird geladen (ca. 20 Ampere)
- Verbennerdrehzahl erhöht sich beim Gasgebem weitgehend proportional mit
- Motor geht bei Stillstand aus bei Kühlwassertemperatur von ca 40 bzw. 50-55 Grad Celsius
Abhängig von Aussentemperatur , Heizunganforderung etc.

Hier ist eine sginifikante Änderung im Winter zu beobachten!
So weit in kürze...

Zitat
Es wird schon einen Grund haben, warum im Prius 3 ein Heatmanagement und ein Wärmetauscher verbaut ist. Dieser Grund liegt sicher nicht allein im Heizungskomfort


Das Exhaust Heat recirculation System , zu Deutsch Abgaswärmerückgewinnung., ist dazu gedacht den Verbenner schneller auf Betriebstemperatur (Wasser) zu bringen. Und spart somit Kraftstoff und Emissionen.

In den USA gab es beim Prius 2 die sog. Thermoskanne , ein Latentwärmespeicher der einen Teil des Kühlwassers in einem isloierten Behälter einige Stunden warmgehalten hat. und diesen beim Kaltstart wieder freigegeben hat.

Ich denke das Abgaswärmerückgewinnungs System ist effektiver und einfacher.

Re: Elektrisch Fahren

Antwort Nr. 14

Die oben verlinkte Grafik zeigt ja, dass das System den Verbrenner nie auf Betriebstemperatur bringt. Denn ab 40 Grad Wassertemperatur kann er ja wieder abgeschaltet werden. Die nächste "Stage" knüpft dann an den Wert 70 Grad Wassertemp. an. In beidern Fällen ist der Verbrenner weit davon entfernt, auf Betriebstemperatur zu sein. Das ist er bei 90 Grad Öltemperatur.

Darin sehe ich auch einen Hauptnachteil des HSD-Systems. Bei nicht sehr langen Strecken oder im Winter wird das Öl nie richtig warm. Das dürfte im Vergleich zum klassischen Verbrennerauto doch arg auf die Haltbarkeit des Benziners gehen, da beim klassischen Auto der Verbrenner immer läuft und somit schneller und längere Zeit auf Betriebstemperatur ist.

Der Prius-Verbrenner ist dafür ausgelegt, oft zu starten. Dies erfolgt ab 40 Grad auch schon recht schonend (u.a. durch entsprechende Ölsorte). Außerdem erfolgt der Start nicht mit einem herkömmlichen Anlasser, also auch schonender. Erfahrungsgemäß sieht das Motoröl nach 15.000 km auch noch recht gut aus, was auf einen ralativ geringen Motorverschleiß schließen lässt. Über Motorschäden liest man hier auch nur sehr selten.

Gruß Gerd