Zum Hauptinhalt springen
Thema: Honda Jazz Hybrid - Erfahrungen aus der Praxis (239183-mal gelesen)
0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 150
Ist aber nervig so zu fahren. Bei jedem Start oder beim Nutzen des BC schaltet die Anzeige erstmal auf eine große orangefarbene Tanksäule, dies muss man jedes Mal wegschalten. Dann noch eine kleine gelbe Tanksäule rechts und ein gelbes Ausrufungszeichen im Tacho, die sich nicht wegschalten lassen.  :icon_no_sad:

Zudem habe ich noch nicht versucht, ob der Tank wirklich voll nutzbar ist und ihn mal leer gefahren. Vergesse immer meinen 5-Liter-Kanister mitzunehmen.

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 151


Kann ich gut nachvollziehen! Bei meinem Ford Focus damals hatte meine Tankanzeige auf einmal "umgekehrt" funktioniert. Je weiter ich fuhr, umso höher stieg die Tanknadel  :-D
Hast Du schon bei Deinem Freundlichen danach gucken lassen?  :-/

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 152
Leider habe ich herausgefunden, dass dies quasi alle Jazz betrifft, den Hybrid am Meisten, liegt an der Tankform. Viel kann man da wohl nicht machen, aber ich werde es bei der ersten regulären Inspektion mal ansprechen.

Ist letztlich ein Konstruktionsfehler.

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 153
Heute mal bei 11 Grad Außentemperatur etwas Neues ausprobiert...das Fahren im Windschatten auf dem täglichen Weg zur Arbeit.

Strecke: 5 km bis zur Autobahn mit sieben Ampeln auf dem Weg, 14,5 km Autobahn mit 90 km/h heute hinter einem Reisebus hergezuckelt und dann noch 750 m zum Parkplatz mit drei Ampeln.

Verbrauch am Ende der Strecke laut BC: Nur 3,9 Liter.

Hätte nicht gedacht, dass das Windschattenfahren sooo viel bringt. Fahre ich genauso, aber 100 km/h ohne Windschatten liege ich fast einen halben Liter höher.


Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 154
Windschatten hinter einem LKW, da stelle ich mir einen Abstand zum LKW von maximal 50 Metern vor. Da siehst du nicht, was vor dem LKW los ist, und wenn dem der Reifen platzt oder er sich den Kaffee überschüttet und vor Schreck auf die Bremse latscht, oder auf einen Stau auffährt und dann mal heftiger bremsen muss, dann hast du absolut keine Chance und hängst hinten drauf. Post Mahlzeit!

Wie gering sind denn die Abstände derer, die dieses Windschattenfahren wirklich ausleben? Vielleicht stelle ich es mir ja nur so schlimm vor?

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 155

Wie gering sind denn die Abstände derer, die dieses Windschattenfahren wirklich ausleben? Vielleicht stelle ich es mir ja nur so schlimm vor?


Nein, der Post ist absolut berechtigt. Auf der einen Seite hat es viel von automobiler Ödnis, auf der anderen Seite muß man mit einem Sicherheitsrisiko leben. Ich schätze dass nur die wenigsten 50m einhalten.

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 156
Tatsächlich, Windschatten ist eng und gefährlich.
Sagte ein Motorradfahrer an einer Tankstelle (zu der er mich verfolgt hatte) zu mir, hinter diesem japanischen Raumschiff führe er gerne her. Die würden nicht so stinken und die Leute würden sehr schön fahren.
Ein Lob für mich und alle Priusse, gelle !

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 157

Windschatten hinter einem LKW, da stelle ich mir einen Abstand zum LKW von maximal 50 Metern vor.


Gilt auf der Autobahn nicht ein Sicherheitsabstand vom "halben Tacho"? Das wären bei LKW-Tempo 90 dann 45 m.
Also das Abstandsradar im Prius ist auf Stufe 2 (von 3 möglichen) ziemlich genau auf dem halben Tachowert eingestellt, also auch so um die 50 m und da hält man schon mehr Abstand als die meisten anderen.

Oder ist meine Führerscheinprüfung schon zu lange her?  :-/

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 158
Ich schrieb ja maximal 50 m. Hast aber recht, das ist viel zu human. Wenn ich mir das bildlich vorstelle, denke ich eher an 5 bis 10 m.  :-X

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 159
OK 10 m wären natürlich indiskutabel.
Aber ich vermute unser hungryeinstein meinte mit Windschattenfahren eher das Mitschwimmen mit den LKWs, und dafür ist der Verbrauch lt. BC von 3,9 echt super.  :icon_nicken:

 

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 160
Um Sicherheitsbedenken zu zerstreuen, KSR1 wies mich schon darauf hin, dass der niedrige Verbrauch ggf. fast allein durch die niedrigere Geschwindigkeit zustande gekommen sein könnte und bat mich "Windschatten" zu definieren.

Der Abstand war ungefähr der Abstand zwischen zwei Leitpfosten, also der Mindestabstand wurde meiner Meinung nach eingehalten.

Mein Sparwille und meine Experimentierfreudigkeit setzen nicht mein Sicherheitsempfinden außer Kraft.

Für mich war es das Gefühl des Windschattens, da ich im Normalfall nicht so dicht auffahre.


Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 162
Nach nunmehr 13.000 km möchte ich gern mal wieder ein wenig über mein Fahrzeug berichten und den Hauptaugenmerk (natürlich) auf den Hybridantrieb an sich legen.

Weiterhin gibt es am Wagen und auch am Hybridantrieb keinerlei Mängel, alles läuft hervorragend.

Ich hatte mal erwähnt, dass mein rechter Lautsprecher vorn bei starkem Bass etwas schnarrt. Hat sich erst mal erledigt, das liegt an den kalten Temperaturen. Entweder ich schau mir das mal genau an oder muss im Winter eben mit leicht eingeschränkter Klangqualität leben. Die Werkstatt lasse ich da nicht ran, gerade in solchen Fällen wird leider oft verschlimmbessert nach meiner Erfahrung.

Ansprechen werde ich die hinteren Bremsscheiben, die aufgrund der häufigen Nichtnutzung der mechanischen Bremse einen nicht mehr so ganz freibremsfähigen Zustand erreicht haben.
Aber zumindest schleift oder klemmt nichts und Bremskraft ist vorhanden.

Nochmal kurz zum Panoramadach, welches sich ja größter Beliebtheit erfreut. Also bei mir ist die Jalousie fast immer geschlossen. Sonnenschein, ich werde geblendet und der Innenraum heizt sich auf wie blöd. Kalt, der Innenraum braucht deutlich länger zum Aufwärmen. Also habe ich die Jalousie nur bei Regen, bedecktem Himmel und gleichzeitig ausreichend warmem Wetter geöffnet. Und das kommt tatsächlich seltener vor als ich dachte. Zudem ist es bei geschlossenem Dach auch noch einen Tick leiser im Innenraum, was man freilich erst bei höherem Tempo bemerkt. Für mich eine unnütze Spielerei für die ich kein Geld ausgeben würde, obwohl das Dach damit Kastanienresistenter wird. :D

Wie schon einige Male erwähnt, ist bei den jetzigen Frühlingstemperaturen ein Erreichen des Normverbrauches gut möglich. Da ich aber gern mal die Pferde laufen lasse, liegt mein Durchschnitt knapp oberhalb von 5 Litern auf 100 km. Das wird sich sicher nicht mehr nennenswert ändern, aber auch Verbräuche unterhalb von vier Litern sind möglich, wenn einem Ankunftszeit und andere Verkehrsteilnehmer relativ egal sind. ;)

Wie einigen bekannt sein dürfte, kann der Jazz Hybrid bis zu zwei Kilometer elektrisch am Stück fahren, in einem Geschwindigkeitsfenster von ca. 20-50 km/h.
Natürlich wollte ich wissen, ob es sich hier um einen Phantasiewert handelt, welcher nur im Labor erreicht wird.
Der Wagen schafft die zwei Kilometer, ABER:

- liegt die Geschwindigkeit über 40 km/h  keine 2 km
- beschleunigt man zwischendurch elektrisch  keine 2 km
- leichte Steigungen  keine 2 km
- viele Verbraucher eingeschaltet  keine 2 km
- zu niedrige Außentemperatur  keine 2 km

Tatsächlich dürfte es also eher selten vorkommen, dass man mit 30-40 km/h ganz gleichmäßig zwei Kilometer vor sich hin rollern kann, aber geschwindelt hat Honda hier nicht.
Mit kurzen Unterbrechungen oder mit Gefälle sind auch mehr als zwei Kilometer möglich.

Nun gab es immer wieder mal Stimmen (wenn man nur ein HSD von Toyota gewohnt ist im Speziellen ;) ), die Hondas Hybridsystem für unharmonisch halten, da das Wechseln der Betriebszustände ruckeln verursachen würde. Stimmt auch...teilweise.
Der Wechsel zum Verbrennerbetrieb ist mit sanftem Gasfuß steuerbar und fast immer ruckfrei möglich, nur das sehr leise einsetzende Brummeln des Vierzylinders kündigt den Wechsel an. Wenn man aus dem E-Betrieb allerdings gleich stärker Beschleunigen will ist ein Ruck natürlich unvermeidbar, plötzlich vermehrt anliegendes Drehmoment und damit einhergehende prompte Beschleunigung lassen nichts Anderes zu. ;)
Soll es elektrisch vorangehen meldet sich der E-Motor immer mit sanftem Ruck an.
Bei einer Ausnahme meldet sich der Vierzylinder jedoch relativ energisch zu Worte, nämlich immer dann, wenn man elektrisch fährt und der Hybridakku leer ist, auch bei noch so gleichmäßigem Rollen. Wahrscheinlich ist dies so, da der Verbrennungsmotor dann auch Kraft für das Laden des Akkus aufbringen muss, ein sanfter Anstieg des Ladestromes könnte hier helfen.

Vorteil der für manche zu unsanften Arbeitsweise, ich kann die Betriebszustände per Gaspedal steuern ohne auf die Anzeigen zu schauen. Ich höre und spüre meinen Wagen. Ich mag das.
Und wenn wir hier schon von Ruckeln sprechen...Beifahrer haben das noch nie bemerkt, nur um hier mal einen Anhaltspunkt über die Güte des Ruckelns zu geben.

Wie fährt sich der Wagen eigentlich wenn der Hybridakku leer ist?

Am Besten merkt man es beim Anfahren, der Wagen kommt nicht so recht aus den Puschen, der Verbrenner dreht etwas höher als üblich (300-400 U/min). Man fühlt sich tatsächlich so um 10 bis 15 PS beschnitten, ein bißchen mehr Gas gleicht das Manko aber aus. Dieser Fall kommt aber auch nur vor, wenn man langsam E- zuckelnd den Akku leer saugt und dann gleich ohne viel Rekuperation anhält und dann wieder losfährt. Will man flott beschleunigen merkt man, dass leerer Akku nicht gleich leerer Akku ist. Denn plötzlich wandert die Boost-Anzeige nach rechts, der Akku wird doch noch mobilisiert und der Wagen stürmt vorwärts. Hier hat die Software wohl eine Notreserve vorgesehen, die nicht für das reine Segeln vorgesehen ist.
Sollte der Akku wirklich mal komplett leer sein merkt man das bei voller Beschleunigung nicht wirklich, da die E-Unterstützung eh mit steigender Geschwindigkeit und Drehzahl abnimmt.

Was mich überrascht ist, dass der verhältnismäßig kleine Hybridakku aber im Alltag eigentlich nie ganz leer ist...schlaue Elektronik, die immer Reserven bereitstellt.

Der Unterschied zwischen einem vollen und fast leeren Hybridakku ist durchaus spürbar.
Ist der Akku voll wechselt der Wagen schneller in den E-Modus und auch das elektrische Beschleunigen ist spürbar kräftiger.
Ist der Akku fast leer kann man nur sachter elektrisch beschleunigen bevor der Verbrenner anspringt und der Verbrenner geht auch erst wieder aus, wenn man das Gaspedal stark zurücknimmt.

Verlassen kann man sich auf die Anzeige per Zeiger, die Boost oder Ladung anzeigt. Ab einer bestimmten Zeigerstellung springt der Verbrenner an, egal ob der Akku voll oder fast leer ist. Als Ungeübter kann hat man hier eine gute Hilfe.

Was übrigens für zumindest meinen Hybriden genau wie für ein Fahrzeug V 1.0 gilt:
Ab und an Freifahren beeinflusst Laufruhe und Verbrauch des Verbrenners spürbar. Dafür braucht es mittlere Drehzahlen um 4.000-5.000 Touren (ja, im Motorenbau sind das wirklich mittlere Drehzahlen).
Leider bin ich dann im D-Modus schon quasi mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs, alternativ könnte ich den S-Modus oder die virtuellen Fahrstufen nutzen, um den Motor mal mit Drehzahl zu beglücken und nicht ständig 170 km/h schnell zu fahren. ;)

Ich melde mich dann voraussichtlich wieder nach der ersten Inspektion, die dann im August stattfinden wird, wenn es was Berichtens wertes gibt auch früher. Bei Fragen fragen.

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 163
Hallo hungriger Einstein,  :-)

vielen Dank für den schönen, informativen Bericht.

Ich denke, Jazz Hybrid und Insight werden stark unterschätzt, nur weil sie Mid-Hybride sind.
Ich bin ja beide auch schon Probe gefahren und es machte echt Spaß. Ich würde ja zu gerne mal 1 Monat Jazz Hybrid (oder zumindest ein Wochenende) und 1 Monat Insight fahren um zu schauen, was da verbrauchstechnisch möglich wäre. Man sieht es ja an spritmonitor: Der Unterschied zu den Vollhybriden ist klein.

Ich bin ja eigentlich auch ein Fan vom Panoramadach, aber Deine Erfahrung finde ich sehr interessant. Ich bin nun froh, dass ich es nicht doch für den Yaris geordert hatte.  :wldn:

Viele Grüße
Gerald

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 164
Auch von mir ein  :icon_danke_ATDE: für die Schilderungen.
Ich denke die Verbrauchsunterschiede zwischen Voll- und Mildhybrid sind längst nicht so gross wie es der unterschiedlich hohe technische Aufwand erwarten lässt. Man sieht daran das die Verwendung von Hybridtechnik sofort merkbar auf die Verbrauchswerte durchschlägt, besonders im urbanen Umfeld macht es sich bei mir stark bemerkbar. Mild- und Vollhybride sind unterschiedliche Antriebskonzepte mit sehr ähnlichem Verbrauchsergebnis, und dass ist für mich das interessante.