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Thema: Honda Jazz Hybrid - Erfahrungen aus der Praxis (258965-mal gelesen)
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Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 120
Sind ja auch nicht alle Akkus schlecht. Der Billigakku von einer verrufenen Werkstattkette hat in meinem Fiesta über 7 Jahre durchgehalten und wurde von mir vorsorglich getauscht, da sich die Säuredichte verschlechtert hatte.

Der Akku von meinem Jazz hat jetzt ungefähr die Werte, die der Fiesta-Akku nach sieben Jahren hatte. Was nichts heißen muss, der Akku beim Hybrid wird ja auch selten bis nie gefordert.


Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 121
Heute mal zum Thema: Ist ein Hybridfahrzeug wirtschaftlich? Lohnt es sich gegenüber einem "Normalfahrzeug"?

Natürlich am Beispiel des Jazz, den es sowohl als einfachen Benziner, wie auch als Hybridfahrzeug gibt.

Klar, die Anschaffungskosten des Normalos liegen niedriger. Dafür spart der Hybrid Sprit. Laut Spritmonitor und allgemeinen Erfahrungen fast genau einen Liter auf 100 km.

Die restlichen Kosten mal als recht identisch angesehen, gehe ich jetzt mal nur auf die Einsparungen durch den günstigeren Spritverbrauch ein. Ich spare also zur Zeit rund 1,60 € pro 100 km, macht 160 € auf 10.000 km.

Und jetzt der Grund, warum sich zumindest der Jazz nicht rechnet:

Normalerweise muss ein Jazz (alle Varianten) nach einem Jahr oder 20.000 km zum Service mit Ölwechsel. Der Wagen besitzt hierfür eine Wartungsintervallanzeige, die jedoch nicht nur abgelaufenen Tage und Kilometer berücksichtigt, sondern zumindest auch einen Ölgütesensor besitzt (genaue Anfrage bei Honda läuft).
Und genau der zerschießt einem jede Wirtschaftlichkeit, besonders beim Hybriden.

Anfangs zählte die Wartungsanzeige linear herunter...bis der Winter kam. Nun fahre ich ab und an gerade einmal 50 km, mir werden aber bis zu 300 km abgezogen. Nach aktueller Hochrechnung darf ich somit nach nur 12-14.000 km zum Boxenstop.

Die Werkstatt geht auf Nachfrage von Kurzstreckenfahrten aus. Dies konnte ich mit den Daten meines Bordcomputers widerlegen. Der Verbrauch ist für Kurzstrecken deutlich zu niedrig, das hat auch die Werkstatt erkannt.

Das Problem ist das Zusammenspiel von Motor und Getriebe an sich. Die Drehzahlen sind immer extrem niedrig. Auf meinen normalen Wegen, die fast ausschließlich über 20 km liegen, dreht der Motor selten mehr als 2.000 Touren, in der Stadt grundsätzlich nur bei rund 1.200 U/min. Klar, das Öl hat hier kaum die Möglichkeit richtig Temperatur zu erreichen.

So habe ich seit Jahren zum ersten Mal wieder einen leicht weißlichen Schleim im Öleinfülldeckel, sowas kannte ich nur von meinem 85er Escort. Aber der hatte noch Vergaser und Choke und nicht so hochwertiges Motoröl zur Verfügung.

Sollte ich also nach nur 12.000 km in die Werkstatt dürfen, habe ich in diesem Zeitraum 192 € an Spritkosten eingespart gegenüber einem normalen Jazz.
Aber der Hybrid braucht natürlich super teures Spezialöl (0W-20), die Inspektion wird nach Angaben im Internet zwischen 120-150 € kosten (genaue Kosten liefere ich natürlich nach). Damit ist ein Großteil der Einsparungen wieder aufgefressen.

Den höheren Anschaffungspreis holt man so wohl nie rein.

Nichtsdestotrotz. Ich bereue meine Anschaffung nicht, das unbeschreibliche Fahrgefühl mit dem Hybriden bleibt, das kann mir ein normaler Wagen so nicht bieten.

In England gab es reichlich Leute, die sich darüber aufgeregt haben, dass der Jazz so früh von der Wartungsanzeige "heim geholt" wird. Zumindest dort gibt es wohl die Möglichkeit die Anzeige auf ein festes Intervall zu takten und den Ölgütesensor somit zu umgehen, da dieser dort wohl auch von Honda als zu empfindlich eingestuft wird. Ich beziehe mich hier ausschließlich auf Erfahrungen von Forenusern aus England.

Ich werde meinen Händler jedoch auch bitten ein festes Intervall vorzusehen. Bei einem modernen Fahrzeug mit hochwertigstem Öl sollte dieses länger als nur 12.000 km durchhalten. ::)

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 122
Ein interessanter Aspekt mit dem Öl.
Bisher war ich immer der Meinung, dass das Öl bei unseren Hybriden geringer beansprucht ist, und daher die 15 tkm-Intervalle bei Toyota noch weniger Sinn machen als bei Nichthybriden.

Schade, daß Toyota die Wechselintervalle beim P3 nicht über eine Wartungsintervallanzeige gelöst hat, sondern mit festen Intervallen arbeitet, sonst könnte ich durch meine relativ häufigen Langstrecken bestimmt etwas zum Thema beisteuern.

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 123
Reibungstechnisch ist das Öl beim Hybriden sicherlich weniger beansprucht, zumindest bei mir, da ich im Flachland wohne und der Motor kaum Drehzahl macht.

Aber durch die längeren Warmlaufphasen und die geringe Drehzahl kommt halt etwas mehr Benzin ins Öl, welches schlecht wieder ausdampfen kann. Denn dafür braucht es einfach Temperatur, also letztlich Drehzahl.

Sei froh, dass Du ein festes Intervall hast. Laut meinem Händler schaffen auch die absoluten Langstreckenfahrzeuge zumindest bei Honda maximal die 20.000 km bis zum Ölwechsel.

Und wenn man mal bei VW mit Ihrem "Longlife" schaut. Was sind die da am Motzen, weil die trotzdem ständig zum Service müssen.

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 124

...
Aber durch die längeren Warmlaufphasen und die geringe Drehzahl kommt halt etwas mehr Benzin ins Öl, welches schlecht wieder ausdampfen kann. Denn dafür braucht es einfach Temperatur, also letztlich Drehzahl.
...

Du hast Schaltpaddel. Ich pers. würde mal eine oder zwei längere Strecken bewußt im höheren Drehzahlbereich fahren. Ich halte es für wahrscheinlich, daß das Deine Symptome bessert.

LG
Klaus

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 125
Hallo Klaus,

ja, hab ich seit gestern auch mal versucht. Bin in Stellung "S" gefahren, da dreht der Motor immer rund 1.000 Touren höher, also so wie ein normaler Schalter bei den entsprechenden Geschwindigkeiten. Tatsächlich hat es sich positiv ausgewirkt, kurzzeitig wurden mir 50 km zugerechnet (heute früh aber schon wieder abgezogen).

Aber natürlich spare ich dann nicht mehr so viel Sprit, der Verbrauch steigt gleich um einen halben Liter.

Mir wurde auch Grillblocking empfohlen. Das hatte ich hierzu geschrieben (hab ja wieder in verschiedenen Foren gestreut):

Habe bisher vom Grillblocking abgesehen, da dies eigentlich nur bei nicht Thermostatgesteuerten Motoren Sinn machen sollte.
Früher hat man sowas ja oft gesehen.

Von unten kommt auch nichts an den Motor, der ist komplett verkleidet.

Es gibt sogar Stimmen, die das für schädlich halten.

Aber ich denke ich werde das mal testen, kann ja durch mein Scangauge die Wassertemperatur gradgenau überwachen.

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 126

Hallo Klaus,

ja, hab ich seit gestern auch mal versucht. Bin in Stellung "S" gefahren, da dreht der Motor immer rund 1.000 Touren höher, also so wie ein normaler Schalter bei den entsprechenden Geschwindigkeiten. Tatsächlich hat es sich positiv ausgewirkt, kurzzeitig wurden mir 50 km zugerechnet (heute früh aber schon wieder abgezogen).

Fein.

Zitat
Aber natürlich spare ich dann nicht mehr so viel Sprit, der Verbrauch steigt gleich um einen halben Liter.


Na und?
Das ist halt mein Rat als Sofortmaßnahme. Künftig reicht es dann vielleicht, es bei jeder 5. Fahrt so zu machen - also 0,5/5 = 0,1l Mehrverbrauch. Oder eben ..

Zitat
Mir wurde auch Grillblocking empfohlen.

Das mal ins Auge fassen.

Zitat
Habe bisher vom Grillblocking abgesehen, da dies eigentlich nur bei nicht Thermostatgesteuerten Motoren Sinn machen sollte.


Ich bin sicher, mein PII hat Thermostate und ich bin sicher, die funktionieren. Trotzdem bringt bei mir Grillblocking was. Trotz ca. 2/3 Blocking fällt im Taunus die Temperatur bei manchen gefällen schonmal von 83° auf 50°C ab. Allerdings ist beim PII das
Zitat
Von unten kommt auch nichts an den Motor, der ist komplett verkleidet.

nicht gegeben.

Da Du ein SG hast würde ich pers. ausprobieren und beobachten. Denn klar kann es schädlich sein!

LG
Klaus

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 127
So, gestern noch mal getestet und eine lange Strecke mit mittleren Drehzahlen gefahren (3 - 5.000 Touren).

Gebracht hat es leider nichts. Im Schnitt zieht mir der BC für jede gefahrene Strecke ungefähr die dreifache zur Zeit ab.

Grillblocking gestaltet sich schwierig, dafür müsste ich schon einiges ab- und ausbauen. Und von außen einfach was vorkleben ist mir zu hässlich.

Ich denke ich werde die Tipps aus England beherzigen und den Händler einfach um Abschaltung des variablen Inspektionstermins ersuchen.

Und das 0W-20 fliegt raus und wird gegen ein 5W-40 ersetzt. Ich habe der dünnen Plörre von Anfang an nicht getraut.

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 128
So, hier nun die versprochene Antwort von Honda zum Thema Wartungsintervallanzeige, vorab meine Anfrage:

Sehr geehrte Damen und Herren,

meinen Händler habe ich zur Fragestellung bereits kontaktiert, leider konnte mir dort keine Auskunft gegeben werden, da die von mir gewünschten Informationen dort auch nicht vorliegen.

Seit dem 17.08.2012 fahre ich o.g. Fahrzeug. Anfangs zählte die Wartungsintervallanzeige normal herunter, so dass ich bei einer Inspektion nach einem Jahr oder rund 20.000 km gelandet wäre.

Seit kurzem aber zählt die Anzeige ungewohnt schnell herunter, teilweise fahre ich nur 50 km, die mich aber 300 km "kosten".

Wie ich anhand meiner Bordcomputerdaten belegen kann, wird der Wagen nicht im Kurzstreckenverkehr bewegt, trotz des Winters habe ich die letzten 4.000 km mit einem Schnitt von 4,9 Litern auf 100 km zurückgelegt (Lob an die tolle Hybridtechnik).

Schätzungsweise werde ich nach nur ca. 12 - 14.000 km die nächste Werkstatt anlaufen müssen. Warum das so ist, dafür fehlen mir die plausiblen Gründe.

Auch habe ich das in über 20 Jahren bisher bei keinem Fahrzeug so erlebt. Zumindest konnte mir mein Händler bestätigen, dass kein Fehler an meinem Fahrzeug vorliegt und die Bordrechner die Fahrzeuge gern frühzeitig "heimholen". (Meine Formulierung, SO hat es die Werkstatt natürlich nicht ausgedrückt.)

Könnten Sie mir bitte die Parameter nennen, nach denen das Wartungsintervall vom Bordrechner bestimmt wird? Kann auch ruhig etwas technischer sein, ich bin nicht unbeleckt auf dem Gebiet der Elektronik, MSR- und KFZ-Technik.

Vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen




Sehr geehrter Herr ********,

Wir danken Ihnen für Ihre e-mail.

Wir möchten Ihnen gerne einige weiterführende Informationen zu der elektronischen Wartungsanzeige
geben.

Die Berechnung  der Serviceintervalle richtet sich nach dem bekannten Wartungsplan, die Serviceintervalle
bleiben somit  gleich.
Sowohl Strecke (km) als auch die Zeit (Tage) werden dabei berücksichtigt. Der kalkulierte
Ölverschleiß geht in die
Wartungsberechnung ein und kann damit als einziger Wartungspunkt variieren. Hierbei wird der Einfluss der
Fahrbedingungen und der
Motorbelastung auf den Ölverschleiß berücksichtigt. So verstärken z.B. Kurzstrecken-,
?Stop & Go?-, Volllastfahrten, häufig hohe
Motorlast oder Ähnliches den Motorölverschleiß und verkürzen damit das Wechselintervall.

Wird ein Wartungsintervall angezeigt, kann Ihr Honda-Vertragshändler anhand eines Messgerätes die in
Kürze anstehenden
Wartungspunkte feststellen und diese dann gleichzeitig mit durchführen. Somit sind mehrmalige
Werkstattbesuche nicht nötig. Bitte
sprechen Sie den Werkstattmeister beim nächsten Inspektionstermin darauf an, er wird Ihnen gerne alle
Details ausführlich erläutern.

Wir freuen uns, wenn wir Ihnen mit diesen Informationen einen kleinen Einblick in die Zusammenhänge geben
konnten und wünschen Ihnen
mit Ihrem Honda Jazz Hybrid allzeit gute Fahrt.


Mit freundlichen Grüßen

Silvia Becker

Honda Deutschland
Niederlassung der Honda Motor Europe Ltd.
Kundenbetreuung

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 129

...
Schätzungsweise werde ich nach nur ca. 12 - 14.000 km die nächste Werkstatt anlaufen müssen. Warum das so ist, dafür fehlen mir die plausiblen Gründe.


Zitat
... Der kalkulierte Ölverschleiß geht in die Wartungsberechnung ein und kann damit als einziger Wartungspunkt variieren. Hierbei wird der Einfluss der Fahrbedingungen und der Motorbelastung auf den Ölverschleiß berücksichtigt. So verstärken z.B. Kurzstrecken-, "Stop & Go"-, Volllastfahrten, häufig hohe Motorlast oder Ähnliches den Motorölverschleiß und verkürzen damit das Wechselintervall.

...


Da jammer nochmal jemand über die fixen 12Monate/15.000km des Prius.  ;)

Bin ich froh, zumindest manchmal, keine Garantie mehr zu haben. Das macht die Servicekosten variabler. :) ;)

Wie auch immer, nicht den Kopf hängen lassen! Feines Auto und da würde für mich auch ein Ölwechsel-Intervall keinen Unterschied machen!
So ist das mit Öko und sparsam. Wie sind die Intervalle beim Smart? Wie sähe es z.B. bei einem Peugeot 1007 HDI aus?

Hast Du Dir das Öl nach den "hochtourigen Fahrten" mal angesehen? Immer noch so siffig?

LG
Klaus

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 130
Das Öl selbst sieht super aus, nur im Deckel war ein ganz wenig Schleim.

Öl ist noch sehr hellbraun, riecht auch nicht nach Benzinverdünnung.

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 131
Nun habe ich gestern die 10.000 km überschritten und es wird mal wieder Zeit für einen kleinen Rückblick auf das Erlebte während dieser Zeit.
Generell ist mein Durchschnittsverbrauch wegen des Winters angestiegen. Aktuell liege ich hier bei 5,2 Litern pro 100 km.

Wobei der Winter nur die halbe Wahrheit ist, ich fahre mittlerweile auch etwas flotter, da es mir weiterhin Spaß macht die Kraft beider Motoren zu nutzen.
Ausfälle am Fahrzeug gab es fast keine, nur gestern überraschte mich die Elektronik kurz mit einer Meldung, dazu gleich mehr.

Alles am Wagen funktioniert weiterhin auffällig unauffällig, bei mir stellt sich das Gefühl ein, dass ich dem Fahrzeug und der Technik vertrauen kann (dieses Gefühl fehlte bei meinem Civic vorher).

Eines möchte ich noch zum Thema Heizung nachschieben.
Natürlich will ich die Wassertemperatur immer schnell nach oben klettern sehen und habe deswegen oft nach dem Start die Temperatur auf 16 Grad und die Lüftung auf eine niedrige Stufe gestellt.
Stelle ich, soweit möglich, die Temperatur stattdessen auf „Lo“ wird der Motor deutlich schneller warm, die Heizung funktioniert dann im Anschluss auch besser.
Ich hätte nicht unbedingt gedacht, dass der Unterschied hier so stark ausfällt.

Gestern war ich dann mit dem Fahrzeug beim Perfektionstraining des ADAC. Dieses ist ein weiterführendes Training, bei welchem auf ein vorher absolviertes Intensivtraining aufgebaut wird.
So durfte der Jazz seine Fähigkeiten bei Rundkursen auf verschiedenen Belägen, Slalomfahrten,  Brems- und Ausweichübungen aus Geschwindigkeiten bis maximal 80 km/h (mehr war aufgrund der gestrigen Witterung auch nicht möglich), einer kleinen Rennstrecke mit vielen Kurven, Steigungen und Gefällen und natürlich auf der beliebten Schleuderplatte beweisen. Auch Beschleunigungsrennen mit zwei Fahrzeugen mit anschließender spontaner Notbremsung zur Überprüfung der Reaktionszeiten wurden durchgeführt.

Interessante Fahrzeuge hatten auch die anderen Teilnehmer. Drei Fahrzeuge mit Allrad, zwei davon auch mit Automatik, einen Golf R32 und einen schönen Audi A8 mit V8, der Rest eher Standardfahrzeuge.

Der Jazz ist hierbei ein extrem gutmütiges Fahrzeug, welches fast nicht aus der Ruhe zu bringen ist, sei es mit VSA oder auch ohne (wobei es sich bei Honda wohl nicht komplett abschalten lässt).

Zum Slalom:
Hier fährt der Wagen sich angenehmer mit abgeschaltetem VSA. Der Wagen schiebt gleichmäßiger und sehr berechenbar weich über die Vorderräder, wenn man zu schnell wird. Mit VSA „hackt“ einem die Elektronik deutlich rein und bringt den Wagen ruckartig auf Kurs. Das macht die Elektronik einwandfrei, ist für mich aber zumindest gewöhnungsbedürftig.
Ähnlich verhält es sich bei Kurvenfahrten, wenn die Räder die Haftung verlieren. Ohne VSA weich und herrlich berechenbar, mit VSA etwas ruckartig und ungewohnt, aber auf jeden Fall (gerade für Fahranfänger oder Ungeübte) sehr sicher.

Beschleunigungsrennen:
Hier fuhr jeweils ein Fahrzeug recht und ein links von einer Pylonenreihe. Erst fuhren wir in definiertem Abstand, der Vordere bremste dann unvermittelt, der Hintere musste reagieren, um dem Vordermann nicht „aufzufahren“.
Später durften wie dann mit Vollgas beschleunigen, derjenige der sich nach vorne absetzen konnte bestimmte dann die Notbremsung.
Ich hatte einen recht ungleichen Gegner, einen BMW 120i mit 150 PS und Schaltgetriebe.
Allerdings stellte sich heraus, dass wir bis zu dem gefahrenen Tempo von rund 70 km/h sehr wohl ebenbürtig waren. Was mich und auch den BMW-Fahrer deutlich erstaunte. Auch der Trainer bemerkte, dass wir ein sehr ausgewogenes Team sind.
In diesem Vergleich stellte sich auch heraus, dass der Jazz den besseren Bremsweg hatte. Dies kann jedoch ganz sicher mit den gefahrenen Reifen zusammenhängen.

Rennstrecke Rundkurs:
Einmal kleiner Nürburgring bitte. 
Hier gab es reichlich Kurven, wir übten das Fahren auf Ideallinie. Dazu noch heftige Steigungen und auch Gefälle.
Wir fuhren wieder zu Zweit und lieferten uns kleine Rennen. Mein erster Gegner war der Golf R32. Um es kurz zu machen: Wir tauschten dann, ich bekam wieder den BMW 120i an die Seite gestellt. Der hier aber besser dastand als ich, er holte gegen Ende doch deutlich auf.
Letztlich hat mich aber auch hier der Jazz überrascht. Gefahren bin ich auf Stufe „S“, so konnte ich gut und fix aus Kehren herausbeschleunigen und auch die Steigungen „erklimmen“. Klar, der Motor brüllte gern und häufig bei über 5.000 Touren, aber ich kam gut voran. Eingebremst wurde ich hauptsächlich durch die schmalen Reifen in den Kurven, denn selbst das Fahrwerk machte seine Sache erstaunlich gut und fast schon sportlich.
Übrigens: Gerade die Wagen mit Schaltung brüllten nicht weniger. Die meisten Fahrer verzichteten auf das Schalten und fuhren den Rundkurs ausschließlich im Zweiten. Damit hatten die dann das gleiche Drehzahlniveau wie ich.

Schleuderplatte:
Die einzige Situation, in der ich das VSA schätzen gelernt habe. Anscheinend war meine eigene Reaktion bei diesem Fahrzeug ohne VSA nicht ausreichend, um das wegfliegende Heck wieder einzufangen, mit VSA konnte ich den Wagen wieder gut in die Spur bringen.
Wie gesagt, mit VSA gut machbar. Ohne, zumindest bei mir, Abflug. Wobei man wirklich sagen muss, der Jazz ist echt gutmütig, aber wenn das Heck doch mal kommen sollte, dann aber teilweise heftig. Dabei ist es dann auch wieder völlig egal, ob VSA an oder aus ist.
Hier kam es dann nach einem heftigen Dreher, wo ABS und VSA reichlich zu tun hatten dann zu einem Schreckmoment.
Es machte „BING“ und es erschien die Meldung „ABS System prüfen“. ABS, VSA, ASR, alles außer Betrieb. Mehrere Neustarts änderten daran nichts.
Ich war echt bedient und wähnte mich schon in der Werkstatt. Als wir jedoch zur Pause fuhren hat sich das System wohl neu initialisiert, die Meldung verschwand und kam bisher nicht wieder. Alles funktioniert wieder.
Laut Trainer kommt dies ab und an mal vor, den Golf erwischte es übrigens gleich danach mit identischer Meldung, auch hier erledigte sich das Problem auf gleiche Weise von selbst.

Erst am Ende gab ich übrigens bekannt, dass es sich bei meinem Jazz um ein Hybridfahrzeug handelt. Daraufhin bekam ich ein durchaus positives Feedback, da sich der Wagen ja auch leistungsmäßig sehr ordentlich in Szene setzen konnte. Nur ein Teilnehmer hatte den Wagen schon vorher als Hybrid identifiziert, allerdings eher aufgrund eines kleinen Aufklebers, der Zapfhahn nebst Akku darstellt. Ihr kennt den ja alle. ;)

Soweit erst mal der Exkurs zum Thema Fahrsicherheitstraining. Der Jazz schlug sich außerordentlich gut und fiel gegenüber anderen Fahrzeugen nicht negativ ab.

Weiterhin beschäftigt mich das Thema mit dem Öl. Die Inspektion rückt immer näher, da der Ölgütesensor dem Öl schlechte Qualität bescheinigt. Mehr als 12.000 km sind tatsächlich nicht mehr zu schaffen.
Ich habe mich entschieden als nächstes ein 5W-30 Öl zu testen und dort mal den Verlauf abzuwarten.


Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 133
Interessanter Bericht, wie nikolausi schon sagte.
Zitat
  Weiterhin beschäftigt mich das Thema mit dem Öl. Die Inspektion rückt immer näher, da der Ölgütesensor dem Öl schlechte Qualität bescheinigt. Mehr als 12.000 km sind tatsächlich nicht mehr zu schaffen.
Ich habe mich entschieden als nächstes ein 5W-30 Öl zu testen und dort mal den Verlauf abzuwarten.

Welche Ölsorte ist denn jetzt drin, kein Longlife (5W30)?

Der Ölgütesnsor checkt ja auch nur die Trübung des Schmierstofffs. 12.000 Km sind da nicht viel, für einen Benzinmotor.
Bei einem Diesel OK , Rußpartikel eben...

Re: Honda Jazz Hybrid

Antwort Nr. 134

Interessanter Bericht, wie nikolausi schon sagte.Welche Ölsorte ist denn jetzt drin, kein Longlife (5W30)?

Der Ölgütesnsor checkt ja auch nur die Trübung des Schmierstofffs. 12.000 Km sind da nicht viel, für einen Benzinmotor.
Bei einem Diesel OK , Rußpartikel eben...


Es ist ein OW-20 eingefüllt. Trübung hieße für mich ja Abrieb. Habe nämlich Sorge, dass die dünne Plörre nicht richtig schmiert. Wobei das Öl am Messstab noch eine recht helle Farbe hat. Ein nicht besonders dunkles braun.