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Thema: Auto Test Innovationssieger: Schaeffler E-Wheel-Drive (1254-mal gelesen)
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Auto Test Innovationssieger: Schaeffler E-Wheel-Drive

Zitat
„Auto Test“ Innovationssieger: Das Schaeffler E-Wheel-Drive - Schaeffler Radnabenantrieb überzeugt die Jury durch seine Zukunftsfähigkeit

Großer Erfolg für das Schaeffler E-Wheel-Drive: Das Automobil-Fachmagazin „Auto Test“, der monatlich erscheinende Kaufberater der „Auto Bild“, zeichnete Schaeffler im Rahmen der „J.D.Power-Preisverleihung“ für den elektrischen Radnabenantrieb mit dem Award „Innovation des Jahres“ aus. Den Preis nahm Prof. Peter Gutzmer, Schaeffler Vorstand für Forschung und Entwicklung, in Leipzig entgegen. „Diese bedeutende Auszeichnung ehrt uns sehr. Sie zeigt, welchen Stellenwert die Entwicklungskompetenz von Zulieferern wie Schaeffler für die Automobilentwicklung hat“, sagt Gutzmer. „Der elektrische Radnabenantrieb ist ein weiterer Beweis für die Innovationskraft von Schaeffler und einer der Bausteine unserer Strategie „Mobilität für morgen“.“

Bei dem Schaeffler E-Wheel-Drive handelt es sich um einen hochintegrierten elektrischen Radnabenantrieb, der sich ideal als Antriebslösung für kompakte elektrisch betriebe Stadtfahrzeuge eignet. Der Radnabenantrieb ist ein Forschungsprojekt. Dennoch hat er mittlerweile eine bemerkenswerte Reife erlangt. Schaeffler hat bereits verschiedene fahrfähige Prototypen mit diesem innovativen Antrieb versehen, die sich mittlerweile erfolgreich im Testbetrieb befinden.

Der Radnabenantrieb besteht aus fünf Hauptkomponenten. Sämtliche für Antrieb, Verzögerung und Fahrsicherheit notwendigen Bauelemente – wie Elektromotor, Leistungselektronik und Controller, Bremse sowie Kühlung – finden Platz innerhalb der Felge. Jüngster Erprobungsträger ist ein in Kooperation mit Ford realisiertes Entwicklungsfahrzeug auf Basis eines Ford Fiesta.

Dort werden aktuell mit dieser Technik bis zu 40 kW pro Antrieb, beziehungsweise eine Dauerleistung von zweimal 33 kW realisiert. Dies entspricht in traditioneller Lesart bis zu 110 PS, beziehungsweise 90 Pferdestärken. Mit insgesamt 53 Kilogramm beträgt das Mehrgewicht des Radnabenantriebs gegenüber einem herkömmlichen Rad mit Radlager und Bremse 45 Kilogramm.

Hochintegrierte Radnabenantriebe bieten neben einer perfekten Raumnutzung auch deutliche Vorteile in punkto Manövrierbarkeit, Fahrdynamik sowie aktiver Sicherheit. „Dies kann zukünftig insbesondere in Kombination mit Autonomem Fahren eine bedeutende Rolle spielen“, erklärt Prof. Peter Gutzmer. „Damit könnte der elektrische Radnabenantrieb zu einem Antrieb von übermorgen und einer wertvollen Ergänzung des Antriebsfächers werden, der global gesehen weiterhin von dem zunehmend elektrifizierten verbrennungsmotorischen Antriebsstrang bestimmt werden wird.“

Quelle: Schaeffer-Pressemitteilung vom 04.06.2014

Re: Auto Test Innovationssieger: Schaeffler E-Wheel-Drive

Antwort Nr. 1
Klingt ja echt interessant. Je geringer die Konstruktionsgröße desto wenige Fehlertoleranzen darf es beim Bau geben, was den Schritt von Einzelstücken zur Massenproduktion erheblich erschweren dürfte.

Re: Auto Test Innovationssieger: Schaeffler E-Wheel-Drive

Antwort Nr. 2
Das mit dem Einparken gefällt mir, haben die bei "Dudu" abgekupfert.   ;D

Re: Auto Test Innovationssieger: Schaeffler E-Wheel-Drive

Antwort Nr. 3
Der Radnabenmotor ist zwar nichts Neues, aber trotz der steigenden ungefederten Masse halte ich ihn für die beste E-Motorlösung da jede Menge Teile eingespart werden wie z.B. Antriebswellen. Auch wird an allen Rädern rekuperiert (und wenn schon nur an einer Achse, dann wenigstens an den Vorderrädern) und das ABS & ESP kann optimal regeln.

Aber es gibt auch Nachteile des Systems:
Die Statorwicklungen sind da wo die Felge aufhört bzw. wo der Reifen beginnt. Eine größere Pfütze und man hat einen Kurzschluß. Nicht mit lächerlichen 230 V, nein, das sind ein paar mehr :-(. Mit Flachreifen wird das nichts werden. Klar wird eine Sicherheitsschaltung bei Wassereinbruch die Stromversorgung unterbrechen, aber wie kommt man aus der Pfütze wieder heraus und wie lange muss man warten, einen Tag, eine Woche?

Ein Problem sehe ich auch durch die mechanische Belastung der E-Motoren weil sie ungefedert montiert sind, klar sind ja Radnabenmotoren.

Bin mal gespannt wann das System kommt und wie zuverlässig es sein wird.

Gruß alupo

Re: Auto Test Innovationssieger: Schaeffler E-Wheel-Drive

Antwort Nr. 4

Die Statorwicklungen sind da wo die Felge aufhört bzw. wo der Reifen beginnt. Eine größere Pfütze und man hat einen Kurzschluß. Nicht mit lächerlichen 230 V, nein, das sind ein paar mehr :-(. Mit Flachreifen wird das nichts werden. Klar wird eine Sicherheitsschaltung bei Wassereinbruch die Stromversorgung unterbrechen, aber wie kommt man aus der Pfütze wieder heraus und wie lange muss man warten, einen Tag, eine Woche?


Glaubst du echt, die entwickeln Monate oder Jahre an so einer Technik und vergessen, damit mal im Regen zu fahren? Das werden die Ingenieure und Techniker sicher bedacht haben.

Re: Auto Test Innovationssieger: Schaeffler E-Wheel-Drive

Antwort Nr. 5

Die Statorwicklungen sind da wo die Felge aufhört bzw. wo der Reifen beginnt. Eine größere Pfütze und man hat einen Kurzschluß.

Die müssen einfach wasserdicht gekapselt sein, anders gehts nicht.


Ein Problem sehe ich auch durch die mechanische Belastung der E-Motoren weil sie ungefedert montiert sind, klar sind ja Radnabenmotoren.

Um diese Probleme zu lösen, musste Sie ja auch erstmal entwickeln. Klappt vermutlich trotzdem, wie bei Elektrofahrrädern auch. Der Reifen ist die Federung und der Antrieb nur für Stadtfahrzeuge vorgesehen, die meist nicht soo schnell fahren.

Re: Auto Test Innovationssieger: Schaeffler E-Wheel-Drive

Antwort Nr. 6
Ich denke auch, dass die Technik entsprechend gekapselt ist. Ansonsten würde diese bei Hochvolt auch kaum eine entsprechende Zulassung bekommen.

Sonst ist die Gefahr zu groß, dass der Hund beim Pinkeln gegrillt wird. Ich sehe schon die Schlagzeile in der Bild: "Waldi von Schaeffler gegrillt"!

Es wird auch genügend Spezialisten geben, die so ein Auto mit einem Dampfstrahler reinigen werden. Dann ist die Schlagzeile in der Bild noch besser.

Ich halte allerdings ohne weitere Tests und Infos die Technik für zu komplex auf sehr engem Raum. Auf so engem Raum könnte die Hitzeabfuhr ein Problem werden, was dann die Lebenszeit reduzieren könnte. Bei einem Defekt eines Teils, wird man vermutlich den kompletten Radnabenantrieb wechseln müssen. Das wird dann wirklich teuer.

Re: Auto Test Innovationssieger: Schaeffler E-Wheel-Drive

Antwort Nr. 7

Ich halte allerdings ohne weitere Tests und Infos die Technik für zu komplex auf sehr engem Raum. Auf so engem Raum könnte die Hitzeabfuhr ein Problem werden, was dann die Lebenszeit reduzieren könnte.

Eher nicht: 4* schön große Scheiben, die die Wärme direkt abstrahlen können und sich zusätzlich schnell drehen. Zudem ist der Wirkungsgrad von E-Motoren erheblich besser. Also bei gleicher Leistung viel weniger Wärme, die überhaupt abzuführen ist.

Re: Auto Test Innovationssieger: Schaeffler E-Wheel-Drive

Antwort Nr. 8
Ich will ja nicht unken, aber ich hoffe mal der E-Wheel-Drive funktioniert dann besser als die Schaeffler Doppelkupplung im Honda Hybrid (3 Rückrüfe in 6 Monaten).  ::)

Re: Auto Test Innovationssieger: Schaeffler E-Wheel-Drive

Antwort Nr. 9

Eher nicht: 4* schön große Scheiben, die die Wärme direkt abstrahlen können und sich zusätzlich schnell drehen. Zudem ist der Wirkungsgrad von E-Motoren erheblich besser. Also bei gleicher Leistung viel weniger Wärme, die überhaupt abzuführen ist.


Zusätzlich zur geringeren Antriebswärme kommt hier noch die Bremsenergie und die Walkarbeit der Reifen hinzu. Alles auf engem, schmalen Platz zusammen, ohne große, dämpfende Masse, da ja auch gewichtsoptimiert wurde. Allein die Abwärme der Bremsen (Notbremsung, Passfahrt, Anhängerbetrieb), reicht heute schon an die Materialgrenzen heran und die Bremsen liegen heute komplett offen.

Würde hier schon höhere Temperaturen erwarten, die nur schwer abzuführen sind. Manchmal ist es besser mit einzelnen, beherrschbaren Systemen zu arbeiten und den Integrationsgrad nicht zu weit zu treiben.

Re: Auto Test Innovationssieger: Schaeffler E-Wheel-Drive

Antwort Nr. 10
Bei der Packungsdichte innerhalb der Felge möchte ich mir gar nicht vorstellen was evtl. Reparaturen an der "Komponente Rad" kosten würden bzw. was der Austausch dieser kosten würde (im besten Fall ein generalüberholtes Austauschteil).
Generell hat das System aber was für sich und könnte auch z.B. die Lenkung übernehmen über unterschiedliches ansteuern der Motoren (als angenommenes  technisches Szenario). Ein separate Servolenkung wäre dann nicht mehr notwendig. Damit würde eine Komponente entfallen. Eine Lenksäule muß dennoch vorhanden sein, ich glaube aus Zulassungsgründen.
Interessante Entwicklung. :la:

 

Re: Auto Test Innovationssieger: Schaeffler E-Wheel-Drive

Antwort Nr. 11

Zusätzlich zur geringeren Antriebswärme kommt hier noch die Bremsenergie und die Walkarbeit der Reifen hinzu. Alles auf engem, schmalen Platz zusammen, ohne große, dämpfende Masse, da ja auch gewichtsoptimiert wurde. Allein die Abwärme der Bremsen (Notbremsung, Passfahrt, Anhängerbetrieb), reicht heute schon an die Materialgrenzen heran und die Bremsen liegen heute komplett offen.

Würde hier schon höhere Temperaturen erwarten, die nur schwer abzuführen sind. Manchmal ist es besser mit einzelnen, beherrschbaren Systemen zu arbeiten und den Integrationsgrad nicht zu weit zu treiben.

Sehe ich nicht ganz so kritisch. Die Bremsenergie dürfte im Normalbetrieb überwiegend elektrisch in den Akku oder auf externe Bremswiederstände abgeleitet werden. Und eine gewisse Wärmeaufnahmefähigkeit hat das System im Notfall sicher auch.