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Thema: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei (67219-mal gelesen)
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Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 151
Hallöchen,

ich habe diese Diskussion bisher nicht sehr nahe gefolgt, dafür aber die Original-Berichte der beiden Unfälle und die US-Forumsbeiträge dazu gründlich gelesen.

Zum Model S-Unfall in Florida: Der Fahrer hat sich grob fahrlässig benommen (Autopilot bei eine Strecke, wo kreuzender Verkehr möglich ist, überhöhter Geschwindigkeit, beim "Mitfahren" ein Video geguckt), und ist dabei in eine Situation geraten, wo er auch ohne all das sehr leicht ein schwerer Unfall hätte haben können. Oder es ist ein gut getarnter Suizid.

Zum Model X-Unfall in Montana: Im "gelben" Forum habe ich folgendes geschrieben:

Zitat
Hallöchen,

hier kann man ja kaum wegschauen, und schon sind seitenweise Beiträge da   ;D  .

Ich bin jetzt auch durch die 15 (!) Seiten im US-Tesla-Forum durch - inklusive Verlinkungen zu Google Maps usw   :-/  .

Dabei wundert mich nicht nur der Unfall, aber vielmehr wie es überhaupt dazu kommen kann:

Da haben wir einen im Bundesstaat Washington ansässigen Chinesen, der kein Englisch kann, aber Kohle genug hat um sich ein weit über 100.000 USD kostender Tesla Model X zu kaufen..... - naja, OK, kann wohl vorkommen.

Dann begibt sich der Chinese (namens Pang) auf ein Urlaubsfahrt von Seattle nach den Yellowstone National Park, obwohl er kein Englisch kann, und deshalb so verloren wie fast jeder von uns in China wäre, unterwegs ist. Aber OK, die Interstate 90 zu folgen kann man wohl auch ohne die lokale Sprache zu kennen.

Kleines Problem(chen): Er ist, samt Beifahrer, nachts unterwegs, und kurz nach Mitternacht verließt er die I-90 und begibt sich auf eine absolut gottverlassene "rural highway", das durch die Berge führt. Auf GoogleMaps sieht der Anfang der Strecke so aus. Tolle Strecke, aber tagsüber, nicht nach Mitternacht.

Aber unser braver Herr Pang stört das nicht: Sein Model X zeigt ihn, daß der Limit 55 MPH ist, und er setzt dann den Autopilot auf 60 MPH (das geht, weil da eine gewisse Toleranz erlaubt ist), und setzt seine nächtliche Reise fort. Kann ja sein, daß er diese Strecke kennt, aber es scheint nicht sehr wahrscheinlich zu sein.

Nach ein kleines Weilchen kommt das Fahrzeug, von der treuen AP mit immerhin fast 100 km/h gefahren, auf diese Linkskurve zu, und kommt entweder selbständig oder durch ein auf der Fahrbahn liegender Gegenstand rechtsseitig von der Fahrbahn ab, wodurch die Beifahrerseite von die im Bild zu sehenden Holzpfosten erheblich beschädigt wird.

Sorry, Leute, aber wie DOOF darf man sein??

Laut Zeitungsberichten ist Herr Pang aber bereit, wieder einen Tesla anzuschaffen....... - ich finde, man sollte diesen netten Herr stattdessen ein nettes, sicheres, ausgereiftes Produkt aus sein Heimatland anbieten. Am besten eines, wo im Innenraum alles schön in  seine Muttersprache geschrieben ist   :besserwisser:  .

Man sollte beachten, das es sich um ein Fahrassistenz-System handelt - aber "Autopilot" klingt sexier.

Ich hoffe nur sehr, daß durch all dieses mehr oder weniger lächerliche Theater der aktuelle AP-Funktion nicht "kastriert" wird, denn das ist nun wirklich einer der richtig bedeutenden Features in mein neuer S60.

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 152
Zum Model S-Unfall in Florida: Der Fahrer hat sich grob fahrlässig benommen (Autopilot bei eine Strecke, wo kreuzender Verkehr möglich ist, überhöhter Geschwindigkeit, beim "Mitfahren" ein Video geguckt), und ist dabei in eine Situation geraten, wo er auch ohne all das sehr leicht ein schwerer Unfall hätte haben können. Oder es ist ein gut getarnter Suizid.
Natürlich sind die Fahrer selbst und auch dieser Fahrer fahrlässig. Die Frage ist aber: warum Tesla ein nicht sicheres System autonom fahren lässt. Alle anderen Hersteller verlangen die Hände am Lenkrad. Auch  der "Autopilot" könnte sich ausschalten, wenn man die Hände nicht am Lenkrad hat, was er aber nicht tut. Andere Assistenzsysteme, die sich auch richtigerweise so nennen, tun es. Und verhindern solche Unfälle.

Tragisch ist, dass der Fahrer dieses Tesla ein echter Fan war. Er vertraute dem Produkt und dem Autopilot. Das nun gerade er durch das Vertrauen in die Kompetenz der Entwickler sterben musste, ist sehr tragisch. Und die Reaktion von Tesla ist ignorant. Denn wenn nun noch mehr Fans von Tesla den Autopilot autonom pilotieren lassen, ist der nächste tragische Unfall nicht weit.

Zu vermuten, das jemand einen gut getarnten Suizid machen möchte, dazu den Autopilot benutzt und auf eine weissen, querenden Trailer wartet und weiss, dass dieser nicht erkannt wird, ist schon eine sehr hanebüchene Theorie.

Aber ich gehe mal davon aus, dass Du in deinem S60 den Autopilot verantwortlich einsetzt und die Hände immer am Steuer lässt.

Wünscht sich

Wanderdüne





Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 153
Hallo lieber Wanderdüne,

du hast völlig Recht: Mein Suizid-Verdacht ist nicht direkt nachvollziehbar.

Aber die Umständen um diesen Unfall in Florida sind nun wirklich SEHR merkwürdig.

Der Typ kennt seinen Tesla, und vertraut ihn - blind. In meine Augen ZU blind, denn auf eine Strecke dieser Typ ein Video anzusehen ist nun wirklich "asking for it".

In seinen Videos sieht man, das er den AP zwar fahren läßt, ihn aber schärfstens überwacht. An diesem Tag nicht - aber GAR nicht. Und sein Dashcam lief auch nicht mit - das stört mich.

Auch "störend", wenn man von ein Suizid ausgeht, das er gerade sein Lieblingsauto dazu benutzt, mit die Folgen für die Marke, die bekannt sind. Der Aktienkurs von einer der zahlreichen Schießwaffenproduzenten hatte sich nicht bewegt. Aber Suizidenten denken selten über die Folgen nach.

Lassen wir's sein - der Mann ist tot, und das ist keine schöne Sache.

Vor gut 30 Jahren bin ich wie ein Wunder aus eine ähnliche Situation heil ausgekommen: Ich fuhr an einen schmuddeligen Wintertag in Dänemark auf die leere Autobahn, im üblichen Halbdunkel. Auf die Standspur ein LKW, nicht beleuchtet, keine Warnblinker oder -Dreieck, nichts. Ich bin vom Gas gegangen und vorsichtshalber auf die Überholspur gezogen, als der Typ - immer ohne jegliche Signalisierung - forsch loslegt, um auf der Autobahn zu wenden  :icon_irre4: ! (Im Winter waren - zumindest damals - jede X Kilometer eine (nicht-signalisierte) Öffnung in die Mittelleitplanke für die Schneeräumung). Ich weiß bis heute nicht wie es mir damals gelungen ist in mein Uralt-Renault 20TS (natürlich ohne ESP) auf die Standspur zu wechseln und auf die zu Beginn viel zu kleine Lücke zwischen dem Heck der Auflieger und die Leitplanke zu zielen - und ohne Kontakt durchzukommen.

Aber nachher habe ich zuerst gezittert, und dann die höhere Mächte Dankeschön gesagt - und ich glaube, einer solchen Situation wäre auch eine schwere Herausforderung für die heutigen AP's.

Und keine Angst - in mein neuer S 60D wird der AP sehr oft eingesetzt werden - aber NUR unter Aufsicht.



Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 156
Oweia, das hier Beschriebene wird unsere Wanderdüne sicher nicht akzeptieren :)

The War For Autonomous Driving: 2017 Mercedes-Benz E-Class VS. 2017 Tesla Model S


Aber Mercedes lehnt sich mit seiner Werbung für ihren "self-driving car" halt auch viel weiter aus dem Fenster als Tesla mit seinem "Autopilot". Die Enttäuschung ist daher vorprogrammiert. Aber nicht nur wegen der Irreführung, sondern vor allem wegen der schlechten Funktion.

The War For Autonomous Driving: 2017 Mercedes-Benz E-Class VS. 2017 Tesla...


Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 158
Die Enttäuschung ist daher vorprogrammiert.
Sehe ich auch so. Deshalb sollte Mercedes und auch Tesla klar machen, was die Systeme können und was risikolos einsetzbar ist.

Sonst kommt es dazu, dass Tesla-Fahrer verstehen, dass Level 4
siehe The War For Autonomous Driving: 2017 Mercedes-Benz E-Class VS. 2017 Tesla...
Zitat
Level 4 - Car can drive all of the time. Passengers can nap.
schon erreicht ist.

https://www.youtube.com/watch?v=sXls4cdEv7c

Solchen Leuten sollte man SOFORT den Führerschein entziehen! Ich würde vorschlagen, dass Tesla mal ein paar Auswertungen der vorliegenden Daten zum Autopiloten vornimmt und diese Fahrer direkt an die Behörden meldet. Damit kann dann Tesla Leben retten!

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 159
Mobileye - lieber mit BMW als mit Tesla

Der bisherige Sensorpartner verlässt Tesla. Das passt zu den Reaktionen auf den tödlichen Unfall, bei denen Mobileye gegenüber Tesla die Position eingenommen hatte, dass Tesla zu früh die komplette Auto-Fahrfunktion aktiviert hat und die Sensoren noch nicht auf Querverkehr vorbereitet sind.

Oweia, das hier Beschriebene wird unsere Wanderdüne sicher nicht akzeptieren :)

Doch, warum nicht? Der Mercedes ist kein Autopilot und die Hand gehört ans Steuer. Die US-Werbung ist halt doof, darauf beruht dann die ganze Argumentation. Schon im Text unter der Überschrift der Anzeige stehen die üblichen "Assistenzfunktionen" und nicht mehr.

Hier mal der Text von Mercedes zum Drive Pilot als unterstützendes System:
" Ob im Stadtverkehr, auf Landstraßen oder Autobahnen, der DRIVE PILOT regelt Abstand und Geschwindigkeit und unterstützt beim Lenken. Damit kann er den Fahrer spürbar entlasten, besonders bei langen Fahrten sowie im Kolonnen- und Stauverkehr.
Der DRIVE PILOT kann automatisch den korrekten Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen halten und ihnen im Geschwindigkeitsbereich bis 210 km/h folgen. Der Fahrer wird beim Beschleunigen, Bremsen und Lenken entlastet – sogar in Kurven. Dafür nutzt der DRIVE PILOT ein ganzes Innovationspaket, bestehend aus Lenk-Pilot, Abstands-Pilot und Geschwindigkeitslimit-Pilot.

Der Lenk-Pilot nutzt sowohl Fahrbahnmarkierungen als auch vorausfahrende Fahrzeuge und kann diesen im fließenden Verkehr auch auf mehrspurigen Straßen und bei nicht deutlich sichtbaren Fahrbahnmarkierungen folgen. Zu seinen Funktionen gehört auch der Aktive Spurwechsel-Assistent. Sobald der Fahrer den Fahrspurwechsel initiiert, kann dieser den Fahrer beim Fahrspurwechsel durch Lenkmomente unterstützen. Der Aktive Nothalt-Assistent bremst das Fahrzeug in der Fahrspur bis zum Stillstand ab, wenn der Fahrer mehrmaligen Aufforderungen der intelligenten Hands-off-Warnung nicht nachkommt, die Hände ans Lenkrad zu legen.

Der Abstands-Pilot DISTRONIC regelt den Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen bis zu einer Geschwindigkeit von 210 km/h. Die Wunschgeschwindigkeit ist zwischen 20 km/h und 210 km/h einstellbar. Wird das Fahrzeug am Ende eines Staus durch den Abstands-Piloten DISTRONIC vollständig abgebremst, kann es innerhalb 30 Sekunden später automatisch wieder anfahren, ohne dass der Fahrer eingreifen muss (nur in Verbindung mit dem optionalen Park-Piloten).

Dank Geschwindigkeitslimit-Pilot (nur in Verbindung mit dem optionalen Multimedia-System COMAND Online) werden erkannte Tempolimits automatisch vom Abstands-Piloten DISTRONIC übernommen und die Fahrgeschwindigkeit wird vor Ortseinfahrten automatisch angepasst.

DRIVE PILOT ist Bestandteil des Fahrassistenz-Pakets und des Fahrassistenz-Pakets Plus."


Autonomes Fahren: Diese Fahrhilfe will nicht beeindrucken | ZEIT ONLINE

Dort mal ein etwas weniger aggressiver und reißerischer Vergleich. Klarer Focus liegt bei Mercedes auf Sicherheit, Tesla geht Risiko (Anmerkung: das Risiko trägt der Kunde, im Grunde riskiert Tesla hier Leib und Leben der Teslafahrer).

Auszug zu meiner Kritik am Tesla Autopilot und wie man es besser macht.

"So zwingt der Drive Pilot den Fahrer dazu, mindestens eine Hand am Lenkrad zu lassen. Das Ziel der Hands-off-Detection: "Wir verhindern damit einen vorhersehbaren Fehlgebrauch und machen dem Fahrer immer wieder seine Verantwortung deutlich", sagt Christoph von Hugo. "

Diesen Ansatz von Daimler finde ich richtig und gut! Und für TESLA ist das "vorhersehbar" wichtig, denn das beinhaltet, dass die Gefährdung durch den Autopilot "vorhersehbar" war und ist.

Die Kritik am gefährlichen Vorgehen von TESLA bleibt und der Sprung von Mobileye zu BMW zeigt, dass es Insider auch so sehen.

Und ja, ich würde den Drive Pilot bestellen, wenn ich in die Situation komme ... mir ist es total egal, wer länger ohne eine Hand am Steuer fährt, da ich die Grenzen der rechtlichen Situation und die Grenzen der Sensoren kenne und meine Hände am Steuer bleiben.

Hände ans Steuer und Hände weg vom Autopilot!

Gruss

Wanderdüne





 

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 160
Zuwiederhandlungen (hier starb ein Mensch) kann man genauso wenig verhindern wie mit 100 durch eine Ortschaft zu rasen.
Wie lange soll denn die Hand am Lenkrad bleiben und das Auto im Assistenmodus nicht gut funktionieren? Bis 2050? 2100? Dann macht es schwupps und die Autos fahren autonom? Mercedes würde doch Level 2&3 am liebsten überspringen. Geht aber auch nicht.

Ich möchte mal wissen, wie viele tödliche Unfälle es trotz aktivem ACC plus Notbremsassistent gab. Ich sehe, dass ACC+Notassistent potenziell eher Leben rettet. Ah, kein Tesla. Also schreibt die Lobby erst gar nicht über solche Unfälle.
Oder glaubt hier ernsthaft jemand es gab keinen?

Google Suche: "tödlicher unfall mit abstandtempomat"

Tesla, Tesla, Tesla ...

Da hängt sich die Welt nun an einem (!) extrem fahrlässigen Opfer auf ohne den Sicherheitsgewinn gegenüberzustellen.
In den Meldungen ist "das Auto zu schnell gefahren", nicht der Fahrer. Die Technik funktioniert wie sie designt war.

Und Mobileye kannst gerne weiter glauben. Die liefern die selbe Kamera/Chip-Technik (kein Erkennen vom Querverkehr) an andere Hersteller. Ob nun Nachlässigkeit das Fahrers innert 60 Sekunden (Mercedes) oder deutlich länger wie bei Tesla. Schon eine Sekunde Ablenkung kann zu groß sein. Für einen Piloten, der die Anweisungen missachtet, haftet der Pilot.

Die Assistenten abzustellen, weil sie wie bei Mercedes nicht überzeugend funktionieren, kostet jedenfalls Sicherheit. Dann bleibt ja nur noch der Fahrer. Also besser Fahrer und Assistent. Was nicht heißt, dass eine Hand am Lenkrad sein muss.
Der Assistent muss aber deutlicher warnen als in den gesehenen Beispielen.

Schon ein ACC einzusetzen bedarf einigen Vertrauens - aber auch der Kontrolle. Natürlich verleitet es viele, auch mal aufs Handy zu schauen ... Gab's wirklich noch keine tödlichen Unfälle durch ACC?


Ich finde die Diskussion wichtig. Heißt, ich bin durchaus skeptisch. Ich gehe sogar so weit, dass man eigentlich schon für den ACC, ja den Tempomat einen Führerschein braucht. :)
Um den Lenkassistent erweitert heißt das dann große Nachschulung. :) :)

Nicht wirklich!
Wenn man gut eingewiesen wird, kann man auch verantwortlich mit der Technik umgehen.
Ich hatte mich nach der Einweisung entschieden, eine Hand ganz leicht am Lenkrad zu lassen.
Erstens bin ich sensibel wegen der ACC Erfahrung und zweitens sowieso verantwortlich.
Aber WIE Teslas "Autopilot" derartig überwacht arbeitet, ist einfach nur faszinierend!
(Darum ging's ja in den Tests)

Lasst uns sehen, wie mündig und verantwortlich die NHTSA uns Piloten bewertet.

Ich erinnere: Tempomat und ACC haben mehr Leben gerettet, sofern sie aktiviert waren. Auch der Lenkassistent oder Teslas Autopilot wird diesen Effekt haben.

Hybis hat's doch ganz gut erklärt. Dem Fahrer muss vermittelt werden, was die fahrzeugeigenen Assistenzsysteme können und wie immer bei dem Thema: Der Fahrer hat die Verantwortung.



Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 161
Wie lange soll denn die Hand am Lenkrad bleiben und das Auto im Assistenmodus nicht gut funktionieren? Bis 2050? 2100? Dann macht es schwupps und die Autos fahren autonom?
Solange bis es sicher ist.

Viele, die heute daran arbeiten, behaupten, dass dazu der Datenaustausch mit anderen Fahrzeugen, Ampeln und Verkehrsschildern - kurz Infrastruktur gehört. Und weitere Sensoren wie Lidar. Und eine Fahrerüberwachung. Hier ein Jahr nennen zu wollen, passt zu Tesla, die auch ankündigen und dann nicht, "Beta" oder später liefern.

Ich möchte mal wissen, wie viele tödliche Unfälle es trotz aktivem ACC plus Notbremsassistent gab. Ich sehe, dass ACC+Notassistent potenziell eher Leben rettet. Ah, kein Tesla. Also schreibt die Lobby erst gar nicht über solche Unfälle.
Oder glaubt hier ernsthaft jemand es gab keinen?

Google Suche: "tödlicher unfall mit abstandtempomat"

Tesla, Tesla, Tesla ...
Die Suche nehme ich Dir nicht ab, die Suche nach einem vergleichbaren ACC+Notassistent Unfall.

Allerdings behauptet Daimler auch nur "die Schwere" des Unfalls mindern zu können - insofern ist auch ein schwerer Unfall mit ACC+Notassistent nicht ausgeschlossen. Und - ein Daimler Fahrer hat die Hände am Lenkrad!

Und Mobileye kannst gerne weiter glauben. Die liefern die selbe Kamera/Chip-Technik (kein Erkennen vom Querverkehr) an andere Hersteller.
Da weisst Du mehr als ich. An wen geht denn die gleiche Kamera noch? Und lässt der Hersteller mit der Kamera auch autonom fahren? Ich kenne keinen.

Es gibt auf dem Markt noch andere, die das auch machen: Bosch, Denso, Conti, TRW/ZF, .... Fakt ist jedenfalls das meine E-Klasse keinen Kreuzungsassistenten hat und die aktuelle E-Klasse schon. Da sind dann auf jeden Fall andere Sensoren verbaut.

Das mit Mobileye sollte man nicht unterschätzen. Es kann durchaus sein, dass Tesla hier Funktionen oder Absicherungen forderte, die Mobileye nicht bereit war zu geben oder nicht geben konnte. Weiterhin würde ich annehmen, dass die exorbitante Haftung im Schadensfall hier mit eingeht, da im Falle der Schuldfeststellung Tesla und Mobileye haftbar sein könnten. Da wollte sich Mobileye wohl lieber mit einem seriösen, sicherheitsbewussten Hersteller verbinden. Gut so.

Lasst uns sehen, wie mündig und verantwortlich die NHTSA uns Piloten bewertet.
Ich bilde mir meine eigene Meinung und mache die Beurteilung eines einzelnen Unfalls durch die NHTSA nicht zum Massstab.

Die technischen Fakten der Systeme sind klar, das tödliche Risiko sieht auch Tesla, argumentiert mit Wahrscheinlichkeiten, erfindet eine Ausrede für "Beta" und verliert jetzt seinen Entwicklungspartner. Das sollte eigentlich zu denken geben, wenn man noch in der Lage ist, kritisch auf den Hersteller Tesla zu schauen.

Aber WIE Teslas "Autopilot" derartig überwacht arbeitet, ist einfach nur faszinierend!
(Darum ging's ja in den Tests)

Ich halte die von Dir vorher verlinkten Tests in den USA und Norwegen für hochgradig gefährlich.

Und das hier zu posten ohne kommentarischen Hinweis auf die Gefährlichkeit und Idiotie der Tester zeigt, dass genau die gefährliche Mischung aus technischem Stolz "weil man es ja kann" und Leichtsinn wohl auch bei Dir latent vorhanden ist. Die Tester, die Du dort anführst, haben genau so unverantwortlich gehandelt, wie Du hier immer schreibst, wie man den Autopilot gerade nicht verwenden soll. Nun machst Du genau daraus aber mit Stolz eine Story hier daraus und siehst darin einen Vorteil für Tesla. Im Grunde provozierst Du weiteres Fahren ohne Hände am Steuer. Sicher nicht gewollt, kann aber Folge sein.

Wenn es dabei nur um die Tesla Fahrer geht, wäre es schon doof genug. Das sich aber nun tonnenschwere Fahrzeuge teilautonom auf den gleichen Strassen bewegen, auf denen wir auch alle fahren, so geht es jetzt auch um alle anderen Verkehrsteilnehmer, die dadurch gefährdet werden. Diesmal war es ein weisser LKW-Auflieger, der den Tesla Fahrer tötete und niemand anders in Mitleidenschaft zog. Was, wenn es das nächste mal ein weisser Bus ist? Oder im Unfallbereich eine Tankstelle steht? 1,5 Tonnen mit 100 km/h ohne Aufsicht und jederzeitige Eingriffsbereitschaft durch unsere übervolle Welt fahren zu lassen, ist hochgradig fahrlässig und unverantwortlich.

Also: meine Kritik geht nicht gegen den Autopilot als Funktion -  nur gegen die fahrlässige Auslegung ohne "Hand-am-Lenkrad" Absicherung, die Stand der Technik ist.

Und gegen die Leute, die das auch noch innovativ und technisch überlegen finden.

Und: - ein Daimler fährt auch mit dem Drive-Pilot keine schärfere Kurve allein. Er wird immer ein zusätzliches Moment durch eine Hand am Lenkrad benötigen, dass grob die Richtung mitgeht. Das sichert die Aufmerksamkeit des Fahrers ab und entlastet doch von der genauen Spurführung. Ein einfacher Assistent halt.

Gruss

Wanderdüne

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 162
kurz zum beitrag von  Wanderdüne Antwort #159 – Heute um 12:05,
und hier speziell die zitate von Daimler: es ist immer nur die rede von: das system "kann" erkennen, "kann" bremsen, "kann" unterstützen und und und. aber nur "kann"! steckt da absicht dahinter, sprich, juristisch sicher gedeckelt wenn was passiert, wo das "kann" halt nicht eingetreten ist ??
diese formulierungen machen mich stutzig.

grüße
ms

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 163
Ich erinnere: Tempomat und ACC haben mehr Leben gerettet, sofern sie aktiviert waren. Auch der Lenkassistent oder Teslas Autopilot wird diesen Effekt haben.
Da haben doch eher Notbremsassistenten Leben gerettet. Und ich wüsste nicht, dass man diese aktivieren muss. Das sind sie standardmäßig, wenn eingebaut.

Ich kann immer noch nicht nachvollziehen, warum der Tesla Autopilot mehr Leben gerettet haben soll als die Notbremsassistenten, die mittlerweile fast jeder Autohersteller bei fast jedem Modell anbietet. Diese sind nichts besonderes mehr.

Musk erweckt aber den Eindruck als ob der Autopilot viele Leben rettet und das nicht mehr funktionieren würde, wenn man den Fahrer besser überwachen würde. Eigentlich ist es aber der Notbremsassistent, der Teil des AP ist und der ein Sicherheitsfeature ist. Tesla hat hier kein Alleinstellungsmerkmal. So kann man die Öffentlichkeit an der Nase herumführen.

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 164
@mstouring : ja, ich denke das bezieht sich auf die zugesicherte Funktion, die später auch von kniefieseligen Kunden eingeklagt wird. Ob das auch gegen Klagen im Falle eines Unfalls hilft, hängt sicher vom Einzelfall ab. Und die ganzen System funktionieren eh bei Starkregen oder Schneefall nicht. Auch Einfrieren der Sensoren gefällt denen gar nicht. Insgesamt drückt das "kann" die Sichtweise als Assistenzsystem aus, mehr ist es nicht. Zum Glück (s.o.).

Einen wichtigen Unterschied haben wir noch nicht betrachtet: während man den Autopilot wohl ein oder ausschalten kann, sind die Hauptbestandteile vom ACC, Kamera und das Daimler Doppel-Radar immer aktiv. Wenn ich zu nah auffahre und meine Distronic ausgeschaltet bekomme ich trotzdem a) eine optische Warnung oder b) einen Piepser. Dazu gehört natürlich eine wesentlich höhere Abstimmungsleistung, als ein System nur bei "an" zu betreiben.

Offizielle Sicherheitsbewertung Tesla Model S 2014
(Kein Notbremsassistent innerorts und ausserorts 2014, im Model X 2016 vorhanden, im Modell S 2016 heisst es anders - Front- und Seitenaufprallvermeidung)

Dies kommt aber wiederum aus der Historie:

Daimler hat die Systeme zur Erhöhung der aktiven Sicherheit entwickelt und das autonome Fahren entwickelt sich daraus.

Für Tesla ist das autonome Fahren Geschäftsmodell und Sicherheit offensichtlich zweitrangig.

Gruss

Wanderdüne