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Thema: Tesla im Krisenmodus? (32372-mal gelesen)
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Antw.: Tesla im Krisenmodus?

Antwort Nr. 60
Apple und Autos? Zu erst einmal die Aktie: Diese hatte in den zurück liegenden Monaten eine leichte Seitwärtsbewegung gemacht, was gleich bedeutet ist mit "Verlust" unter den Anal-Lysten  ;D   Nun die Idee - mehr ist es noch nicht  - mit dem iCar und die Aktie geht wieder nach oben - Wer hätte das gedacht!?

Wie denkt (vermutlich) die breite Schicht der Autofahrer: Batterieauto ist toll, jedoch möchte ich auch an einem Stück von Hamburg nach München fahren, ohne dabei mehr als 10 Minuten für das Tanken zu "verschenken" (das ist auch meine Meinung!). Ergo, dass Batterieauto muss ein kombiniertes Konzept sein: Fremd-Transport (z.B. Zug) über längere Strecken (CtC = City to City) mit gleichzeitigen Laden der Antriebsbatterie des Autos. Das alles darf nicht wesentlich teurer werden, sonst ist das Konzept schon im Ansatz gescheitert.

Das Batterieauto selbst, muss ein Kompromiss zwischen Gewicht, Sicherheit, Komfort und Reichweite werden. Aussehen wird es wie ein Prius (der gefällt mir von der Form auch nicht so sehr), wird kleiner und etwas enger. Fährt voraussichtlich nicht schneller als 100km/h ...

Was kauft der gewöhnliche Deutsche? "Super Unnötige Vehikel" = SUV mit fetten Dieselmotoren  :applaus:

Zwei Dinge stimmen am Batterieauto nicht: 1) Die Einstellung der meisten Autokäufer, 2) Die lieblosen Konzepte der Politik und Wirtschaft.

Tesla wird nur eine Randnotiz in der Geschichte des Automobilbaus werden. Im wesentlichen verdienen die das Geld mit den Verkauf von Umweltzertifikaten und nicht mit Batterieautos. Das ist kein Konzept, sondern "Murks".

Und Apple? Oh je, wenn die einen BMW i3 bauen, dann kostet der nicht 40T€ sondern 80T€ und wird voraussichtlich viel besser zum Kommunizieren, als zum Fahren geeignet sein. Auf die Farben und die Formgebung darf man dennoch sehr gespannt sein. Drücken wir die Daumen, dass Apple Ernst macht mit dem iCar - dann kommt bestimmt auch irgendwann ein iFly und ein iSpaceship.

Grüße, Sven

Antw.: Tesla im Krisenmodus?

Antwort Nr. 61
Tesla ist nicht pofitabel, weil sie eine Mamutaufgabe angehen, die ihresgleichen sucht. Nach der Entwicklung des erfolgreichen Model S, sind sie nun an der Entwicklung zwei weiterer Modelle. Sie bauen ein weltweites Vertriebs- und Servicenetz auf und ein Betankungsnetz noch dazu.  Es gibt anscheinend nicht nur noch Investoren und Manager, die auf Quartalsergebnisse schauen, sondern auch langfristige Projekt angehen und unterstützen. "Die Märkte", wie das immer so schön in der Tagesschau vermittelt wird, werden mir jedenfalls zu sehr als heilige Kuh hingestellt.

Die Zertifikate helfen natürlich, das alles zu stemmen. Aber ist es aus deiner Sicht nicht für einen guten Zweck?

Selbst fett gefressene etablierte Autohersteller rufen nach Subventionen, wenn sie eine Wasserstofftankstellen-Infrastrukur wollen,
auch für Elektroautos betteln sie beim Steuerzahler, egal Autofahrer oder Fußgänger: "Hilfe. Wir wollen kein volles Investitionsrisiko tragen!" Sind Subventionen besser als Zertifikate? Jedenfalls treffen Kosten für Zertifikate die Richtigen.

Dort sitzen Manager, die nur ihren eigenen begrenzten Horizont (Verbrennerhersteller) und wahrscheinlich auch auf Zeit ihres Vertrages verantworten wollen. Menschen wie Elon Musk sind völlig anders gestrickt. Ob Tesla nun scheitert oder nicht. Den Versuch ist es wert. Denn dieser Mann hat wirklich Ziele und hechelt nicht den Wünschen derer her, die nur im Hier und Jetzt denken und handeln wollen. Ich bin mir sicher, dass viele der Aktionäre nicht mal auf Profit aus sind, sondern diese Kultur explizit mit tragen wollen.

Grüße
Holger

Antw.: Tesla im Krisenmodus?

Antwort Nr. 62
Ich bin mir sicher, dass viele der Aktionäre nicht mal auf Profit aus sind, sondern diese Kultur explizit mit tragen wollen.
Och, ich glaub schon: http://www.onvista.de/news/der-aktionaer-tesla-muss-gehoerig-gas-geben-2069443 Die wollen irgendwann einfach Rendite sehen. Und in der Tat sind auf diesem Markt, mit neuer Technik, enorme Umsätze abzuholen: http://www.teleboerse.de/empfehlungen/Hat-Tesla-alle-Zweifel-ausgeraeumt-article12321541.html "Nur scheint angesichts der jüngsten Kursrallye bereits sehr viel von diesen Wachstumsaussichten in den Notierungen eingepreist zu sein" http://www.onvista.de/news/tesla-50-prozent-p-a-+-sicherheitspuffer-2077543 "lässt sich eine Bonus-Rendite von 17 Prozent bzw. von 50 Prozent p.a. erzielen". Nach dem Motto spekulativer Anleger, no risk, no fun.

Antw.: Tesla im Krisenmodus?

Antwort Nr. 63
Menschen wie Elon Musk sind völlig anders gestrickt. Ob Tesla nun scheitert oder nicht. Den Versuch ist es wert. Denn dieser Mann hat wirklich Ziele und hechelt nicht den Wünschen derer her, die nur im Hier und Jetzt denken und handeln wollen.

Es wäre tröstlich, wenn Du Recht hättest, e-motion. Allein, mir fehlt der Glaube an das Gute in E. Musk.

Man kann die ganze TESLA Geschichte auch als zielgerichtete Börseninszenierung verstehen. Und das würde auch zur Geschichte von E. Musk passen: X.com, PayPal, SpaceX, Tesla (zumeist hat er nicht gegründet, sondern investiert)

Was jetzt folgt ist reine Spekulation, genauso wie es Spekulation ist, daß E. Musk und die Tesla-Aktionäre etwas anderes antreibt als Gier.

- es geht gar nicht darum, profitabel ein E-Automobil herzustellen. Um profitabel zu sein, müssten die Kosten pro Model S um ca. 30%-40% sinken, da heute operativ ca. 10% Verlust pro Model S entstehen. Das halte ich in der aktuellen Fahrzeuggeneration für nicht realistisch. Somit wäre aber auch das auf dem S aufbauende Model X unprofitabel. Wenn aber in der Luxusklasse nichts verdient wird, wie soll dann im Mittelklassesegment mit dem Modell 3 Geld verdient werden?

- es werden nur unregelmäßig Verkaufszahlen veröffentlicht, nur wenn es halt passt.

- der Markt wird knapp gehalten, lieber Produktionsprobleme und ähnliches - das hält die Nachfrage hoch.

- die Gigafactory wurde über eine Wandelanleihe finanziert http://de.m.wikipedia.org/wiki/Wandelanleihe. Damit muss TESLA den Aktienkurs hochhalten, um die Märkte zu bedienen und die Wandelanleihe erfolgreich im Moment der Fälligkeit wandeln zu können.

- Modelle wie das Modell X und 3 werden früh angekündigt und dann mehrfach verschoben, um die Börsenphantasie hochzuhalten. Hier wird eine Hollywood reife Story für die Investoren gestrickt. Neuer Liefertermin für das Modell X ist jetzt 2016 (schön ausgedrückt "delivery estimate for new reservations").

- Spektakulär vor sinnvoll - oder wie soll ein Modell X mit den Hebetüren in einem Parkhaus oder einer Garage funktionieren?

- die Munkelei über Apple und TESLA kann auch dem Börsenkurs geschuldet sein, wenn nicht gar das ganze Projekt bei Apple der Börse geschuldet ist. Oder es ist eine Ablenkung und ein ganz anderes Produkt kommt.

Entschuldigt bitte, aber ich kann bei einem Unternehmen, dass sich so über die Börse finanziert und von aberwitzigen Wachstumsplänen mit 500.000 Fahrzeugen im Jahr 2020 erzählt, aber die angekündigten 35.000 im Jahr 2014 nicht erreicht und in 2015 einmal 25.000 Tesla pro Quartal verkaufen wollte, nicht wirklich vertrauensvoll auf Kultur oder moralisch bessere Ziele bauen.

Für mich gilt hier auch weiterhin ein alter Grundsatz: an der Börse gibt es nur zwei Dinge: Angst und Gier. Von Moral ist da keine Rede.

Bleibt skeptisch und hätte liebend gerne Unrecht

Wanderdüne





 

Antw.: Tesla im Krisenmodus?

Antwort Nr. 64
Ich gebe euch beiden ja recht, dass Tesla natürlich vor allem Investoren hat, die irgendwann mal einen Profit sehen wollen,
Aber "viele", die an den vergleichweise altruistischen Motiven des Unternehmens teilhaben wollen, stellen damit ja nicht unbedingt eine große Fraktion dar. Übrigens ist es nicht nur Musk. Auch die anderen Gründer und Mitglieder des Vorstands sind so drauf.

Dass an der Börse von Moral keine Rede sein kann, würde ich auch nicht in eine Singularkausalität verbannen.
Es gibt ja durchaus unterschiedliche Produkte, die Rendite bringen, aber für unterschiedliche Moral stehen. Investiere ich in Exxon oder Solar. Altrustisch veranlagte Geschäftsmodelle müssen ja nicht aufgrund ihres positiven Beigeschmacks defizitär sein.
Ich denke, dass es auch das Gegenteil sein kann.

Nicht nur deshalb frage ich mich, warum die Aktie nicht längst ins Bodenlose gestürzt war, nachdem die teilweise durchaus zutreffend beschriebenen Verkündungsmethoden und teilweisen Verspätungen nun schon jahrelang durch alle Medien gekaut worden waren. Nachdem Daimler und Toyota ihre Anteile mit prächtigem Gewinn an den Markt zurückgegeben hatten.

Das Argument, das Model S sei defizitär, ist vor dem Hintergrund der von mir genannten Investitionen in das Gesamtsystem vielleicht doch etwas singulär betrachtet.

Eine ganze Fabrik wurde mit Personal und Maschinerie ausgerüstet, diese schon zweimal nachgerüstet, perspektivisch und nicht nur für das Model S. Den Einnahmen für die Fahrzeuge stehen weiterhin Ausgaben für das weltweit angelegte Vertriebs- und Servicenetz gegenüber. Alleine schon für das Superchargernetzwerk. Es würde sich nicht lohnen, das für nur ein einziges Modell aufzubauen, Das wäre tatsächlich eine Anleitung zum Verlustmachen. Es geht doch um den Ausbau einer Strategie, die sich auf zukünftige Modelle und Stückzahlen richtet. Würde Tesla das nicht tun, würde auch keiner an Tesla glauben und nicht in eine solche Zukunftstrategie und ihren durchaus möglichen Erfolg investieren.

Nicht zu unterschätzen: Das Model S als Produkt unterstützt diesen Glauben an ein Gelingenkönnen ungemein. Wer das Auto gefahren ist, versteht warum. Vereinfach nennt man das in der Szene das Tesla-Grinsen. Und dieses Grinsen spricht sich sogar bei denen rum, die das Auto nur vom Hörensagen kennen. Ich meine damit nicht die bloße Beschleunigung a la Warp-Antrieb. Tesla hat da wider Erwarten insgesamt ein tolles Auto auf die Beine gestellt. Nach einem Jahr mit dem Model S ziehe ich immer noch meinen Hut. Nicht nur ich, sondern auch Branchenkenner. Ich hätte das so nicht erwartet. Und ihr beiden im Jahre 2009, als das Model S angekündigt wurde, wohl auch nicht. :-)

Grüße
Holger


Antw.: Tesla im Krisenmodus?

Antwort Nr. 65
Den Einnahmen für die Fahrzeuge stehen weiterhin Ausgaben für das weltweit angelegte Vertriebs- und Servicenetz gegenüber.

Weltweit? Kommt da noch was?  :-/  Ernst gemeinte Frage, ohne Tesla schlecht machen zu wollen.

Die Tesla-Karte zeigt in Deutschland neun Service-Center, davon drei stück im Ruhrpott. Der Osten Deutschlands ist nicht versorgt, dort kommt man derzeit mit der Reichweite des Model S noch nicht mal zu nem Service-Center hin. Ansonsten konzentriert sich Tesla auf den amerikanischen Raum (auch hier gibt es noch sehr große Lücken, der nordwestliche Teil ist nicht abgedeckt) und Nordeuropa. Oh, und es gibt noch Rund ein Dutzend Service Center in Asien. Weltweit ist für mich anders.

Wie macht Tesla da weiter? Sind weitere Center geplant bzw. angekündigt?

Interessant wäre auch, wie hoch diese Ausgaben im Vergleich mit konventionellen Herstellern sind. Ein Tesla-Store, zumindest der in Frankfurt, ist super übersichtlich und hat Platz für ein (!) Fahrzeug. Kann so teuer ja eigentlich nicht sein, im Vergleich... Obwohl, viele Showrooms anderer Hersteller werden ja vom Eigentümer der Werkstatt bezahlt, nicht vom Hersteller selbst, übertrieben vereinfacht. Wie ist das bei Tesla?

Ich glaube, das kann man so nicht direkt vergleichen. Tesla macht vieles ganz anders, als wir es gewohnt sind. Die Frage dieses Threads ist nur: Geht die Rechnung auf oder manövriert Musk das Unternehmen an die Wand? Und da können wir alle nur abwarten...

Antw.: Tesla im Krisenmodus?

Antwort Nr. 66
Wenn ich geschrieben hätte, "Tesla hat bereits ein weltweites Vertriebs- und Service-Netz ausgebaut", dann wäre deine ernüchternd scheinende Bilanz nachvollziehbar.

Wir stehen vor einer unvergleichlichen Situation. Hat Mercedes sein Vertriebsnetz innert 2 Jahren weltweit aufgebaut? Ich bin erstaunt, welch hohe Maßstäbe an einen Newcomer angelegt werden und wie wenig Zeit man bereit ist, einzurechnen.

Wenn ich mir die Entwicklung des Superchargernetzwerkes anschaue, bin ich nach wie vor überrascht, wie schnell Tesla das bisweit umsetzen konnte. Ich hätte mit viel größeren Schwierigkeiten gerechnet. Besonders hier in Deutschland. In einem anderen Forum berichtet ein Kenner, dass Tesla in Österreich auf große Hürden stößt. Wohl auch weil der Säulenbetreiber Smatrics über gute Verbindungen verfügt und der österreichische Amtsschimmel dicker ist als anderswo. Das ist nicht meine Analyse, sondern die eines Österreichers wohlgemerkt. :-)

Auch in UK gab es Probleme mit den Betreibern von Ladesäulen an den Autobahnen, die Tesla dort keine Standortrechte zugestehen wollten.

Zu deiner konketen Frage. Tesla plant für den Osten eine Service-Station in Leipzig. Noch in diesem Jahr, wenn alles klappt, aber definitiv für 2016. Das weiß ich, weil ich gerade einen Unternehmer aus Leipzig habe probefahren lassen, der danach möglichst sofort seinen Benz loswerden wollte und noch am Folgetag per email bei Tesla vorstellig wurde.

Jetzt muss ich doch quoten :)
Zitat
Interessant wäre auch, wie hoch diese Ausgaben im Vergleich mit konventionellen Herstellern sind. Ein Tesla-Store, zumindest der in Frankfurt, ist super übersichtlich und hat Platz für ein (!) Fahrzeug. Kann so teuer ja eigentlich nicht sein, im Vergleich... Obwohl, viele Showrooms anderer Hersteller werden ja vom Eigentümer der Werkstatt bezahlt, nicht vom Hersteller selbst, übertrieben vereinfacht. Wie ist das bei Tesla?

Viel preiswerter, denke ich. Wobei das Vertriebskonzept es vereinfacht, das Auto in zentraler Lage zu präsentieren, was wiederum höhere Mietkosten bei kleinerer Fläche verusachen könnte. Die Service-Center widerum liegen eher außerhalb. In Frankfurt auf der Hanauer Landstraße, wo auch die Stationen der etablierten Hersteller angesiedelt sind.

Teslas Vertriebsmodell basiert auf dem Internetverkauf. Selbst im Shop. Als ich dort nach der Probefahrt (Autos standen in der Tiefgarage) mein Model S bestellte, ging ich mit dem Verkäufer an einen riesiegen Touchscreen an der Wand die Menüpunkte durch. Dann den Button "Reservieren" gedrückt und der Rest ging per Email und über Log-in im persönlichen Acount bei Tesla. Das Vertriebsmodell ist mit dem anderer Hersteller nicht vergleichbar. Es zeichnet sich aber bereits ab, dass sie dieses Vertriebsmodell nachempfinden werden. BMW ist da schon auf dem Weg.

Grüße
Holger


Antw.: Tesla im Krisenmodus?

Antwort Nr. 67
Wenn ich geschrieben hätte, "Tesla hat bereits ein weltweites Vertriebs- und Service-Netz ausgebaut", dann wäre deine ernühternd scheinende Bilanz nachvollziehbar.

Teslas Move ist bisher beispiellos. Wir stehen vor einer unvergleichlichen Situation. Hat Mercedes sein Vertriebsnetz innert 2 Jahren weltweit aufgebaut? Ich bin erstaunt, welch hohe Maßstäbe an einen Newcomer angelegt werden.

Hab ich nur gemacht, weil es für mich nicht so ausschaut, als würde Tesla Abermilliarden investieren, um schnellstmöglich ein weltweites, dichtes Netz best-ausgestatteter Werkstätten und Showrooms aus dem Boden zu stampfen. Da gibt es riesige Flecken auf der Landkarte ohne Möglichkeit, einen Tesla warten zu lassen. Woran liegts? Daran, dass in einigen US-Bundesstaaten kein Tesla-Store eröffnen durfte? Oder daran, dass der Markt in diesen Gegenden, die bisher nicht "versorgt" sind, zu unbedeutend ist? Es liegt aber wohl kaum daran, dass diese Stores und Service Center so dermaßen teuer sind, dass kein Geld da wäre, sie zu eröffnen, oder?

Das ist ein bißchen das Henne-Ei-Problem. Ich kaufe keinen Tesla, wenn ich ihn nicht warten lassen kann. Und es wird kein Service Point eröffnet, wo sich kein Markt findet. Denke ich. Weiß ich aber nicht wirklich. Alles Theorie.  ;)

Antw.: Tesla im Krisenmodus?

Antwort Nr. 68
Noch einen hinterher: Ich finde den Gedanken ja auch super, Musk macht das alles, damit wir schnellstmöglich rein elektrisch Fahren können.  ;)

Ich fürchte aber, das Supercharger-Netzwerk wächst hauptsächlich deswegen so schnell, weil sonst kaum jemand ein E-Fahrzeug für diesen Preis und mit den Nachteilen einer fehlenden Schnelllade-Infrastruktur (die ich bei diesen dicken Batteriepaketen als immens wichtig erachte) kaufen würde. Und das wäre das Aus für Tesla!

So hat man doch Vorteile: Keine zig Abrechnungssysteme, immer nur ein Kabel/Stecker dabei (nehme ich an), und ein bißchen was vom elitären Club hat das Ganze auch noch. ;)

Antw.: Tesla im Krisenmodus?

Antwort Nr. 69
Hab ich nur gemacht, weil es für mich nicht so ausschaut, als würde Tesla Abermilliarden investieren, um schnellstmöglich ein weltweites, dichtes Netz best-ausgestatteter Werkstätten und Showrooms aus dem Boden zu stampfen.

Naja, Abermilliarden kommt aber jetzt von dir. :-)
Zudem habe ich mit einer Gleichzeitigkeit von Vorhaben argumentiert, die beispiellos ist.
Ich habe übrigens auch meine Skepsis. Wenn ich höre Tesla ginge in den indischen Markt oder nach Indonesien.
Die werden schon wissen warum. Ich könnte mir vorstellen, dass in den dortigen Metropolen Reichtum vorhanden und konzentriert ist.

Zitat
Da gibt es riesige Flecken auf der Landkarte ohne Möglichkeit, einen Tesla warten zu lassen. Woran liegts? Daran, dass in einigen US-Bundesstaaten kein Tesla-Store eröffnen durfte? Oder daran, dass der Markt in diesen Gegenden, die bisher nicht "versorgt" sind, zu unbedeutend ist?

In den USA war das nur in einer Handvoll von Staaten so. Aber natürlich verkauft man ein Auto für >70k€ besser, wenn man es dort anbietet und mit Service-Centern versorgt, wo die zahlungskräftigerer Kundschaft häufiger vertreten ist.

Warum schließt Lexus und nun sogar Toyota in Ludwigshafen?
Zitat
Es liegt aber wohl kaum daran, dass diese Stores und Service Center so dermaßen teuer sind, dass kein Geld da wäre, sie zu eröffnen, oder?
Nein, das glaube ich nicht. Es ist eine Frage verschiedener Ressourcen. Auch eine das geeigneten Personal zu rekrutieren.

Zitat
Das ist ein bißchen das Henne-Ei-Problem. Ich kaufe keinen Tesla, wenn ich ihn nicht warten lassen kann. Und es wird kein Service Point eröffnet, wo sich kein Markt findet. Denke ich. Weiß ich aber nicht wirklich. Alles Theorie.  ;)
Die Ich-Form hast du jetzt aber nicht nachhaltig gewählt? :-)

Ich mach das jetzt aber. Als ich im Citroën-Forum aufgefordert wurde, angesichts meiner Begeiserung des Konzepts doch mal nach München zu pilgern, um eine Probefahrt zu machen, lehnte ich das für mich ab. Aber kaum war das Service-Center für Frankfurt eine feste Ansage, saß ich im Auto. und fuhr probe. Was dann sofort in eine Bestellung mündete...


Antw.: Tesla im Krisenmodus?

Antwort Nr. 70
Noch einen hinterher: Ich finde den Gedanken ja auch super, Musk macht das alles, damit wir schnellstmöglich rein elektrisch Fahren können.  ;)

Ich fürchte aber, das Supercharger-Netzwerk wächst hauptsächlich deswegen so schnell, weil sonst kaum jemand ein E-Fahrzeug für diesen Preis und mit den Nachteilen einer fehlenden Schnelllade-Infrastruktur (die ich bei diesen dicken Batteriepaketen als immens wichtig erachte) kaufen würde. Und das wäre das Aus für Tesla!

So hat man doch Vorteile: Keine zig Abrechnungssysteme, immer nur ein Kabel/Stecker dabei (nehme ich an), und ein bißchen was vom elitären Club hat das Ganze auch noch. ;)

Das ist doch nicht zu befürchten, sondern besonders ein zu begrüßender Teil einer ganzheitlichen Strategie.
Genau das macht BMW doch falsch. Stellt den Kunden ein Auto hin, das vom Ladekonzept nicht wirklich durchdacht funktioniert und schon mal gar nicht auf dem Stand der Technik ist. Wobei ich vermute, dass dies sogar absichtlich gemacht wurde, um die Kanibalisierungseffekte möglichst klein zu halten und sich nicht mit den Mitstreitern im S-LAM Projekt anzulegen. Auch der Range-Extender ist ein Hinweis, dass es mehr darum geht zu zeigen, dass Elektroautos bestenfalls als Stadtautos taugen können. Vermeintlich.

Den elitären Aspekt ordne ich aber einer Neidreflexion zu.  Nimm's nicht wörtlich, denn du differenzierst ja weiter unten. Aber irgendwo kommt Wörtlein jetzt ja wohl her.
Die Supercharger sind essentiell wichtig. Nicht nur wegen der flächendeckenden Versorgung auf Fernstrecken, sondern auch wegen deren Ladeleistung, die es erst möglich macht, ein Auto mit langstreckentauglicher Batteriekapazität zügig aufzuladen. Ich sehe das viel nüchterner. Eben als Teil eines funktionalen Konzepts. 

Gegen Vorwurf des Elitären spricht auch, dass Tesla seine Ladetechnik, nein auch die gesamte Antriebstechnik den Herstellern anderer Elektroautos anbot. Das einzig elitäre bei Tesla ist für mich der Gedanke, das derzeit beste Auto der Welt zu fahren. Ja so sehe ich das, und das muss natürlich keiner genauso sehen. Aber mir geht's sau gut dabei. :-)




Antw.: Tesla im Krisenmodus?

Antwort Nr. 71
Warum der Toyota-Konzern die Lexus-Zentren in Deutschland schließt, liegt vermutlich daran, weil sich Lexus hier nicht verkaufen lässt und der Markt zu unbedeutend ist. Warum Tesla in manchen Gegenden erst gar nicht in Erscheinung tritt, könnte die gleichen Gründe haben.

Ich werde mir keinen Tesla kaufen, weil ich ihn mir finanziell schlicht nicht leisten kann. Wäre er eine echte finanzielle Alternative, würde ich drüber nachdenken. Aber das würde ich auch nur, weil ich noch einen Verbrenner als Ersatz greifbar habe, für Notfälle. Das ist aber jetzt hier wieder nicht das Thema...

Ich bin gespannt, wo Tesla in 5 oder 10 Jahren steht. Natürlich wünsche ich dem Unternehmen und den jetzigen Tesla-Besitzern, dass es mit der Marke bergauf geht und sie uns erhalten bleibt. Aber wirklich sicher bin ich mir da eben auch nicht.

Antw.: Tesla im Krisenmodus?

Antwort Nr. 72
Ich bin mir da auch nicht sicher. Aber vor ein paar Jahren, war ich da noch viel weniger sicher.
Ich verfolge das Model S und Tesla seit 2009.

Antw.: Tesla im Krisenmodus?

Antwort Nr. 73
Da gibt es riesige Flecken auf der Landkarte ohne Möglichkeit, einen Tesla warten zu lassen. Woran liegts? Daran, dass in einigen US-Bundesstaaten kein Tesla-Store eröffnen durfte? Oder daran, dass der Markt in diesen Gegenden, die bisher nicht "versorgt" sind, zu unbedeutend ist? Es liegt aber wohl kaum daran, dass diese Stores und Service Center so dermaßen teuer sind, dass kein Geld da wäre, sie zu eröffnen, oder?

Das ist ein bißchen das Henne-Ei-Problem. Ich kaufe keinen Tesla, wenn ich ihn nicht warten lassen kann. Und es wird kein Service Point eröffnet, wo sich kein Markt findet. Denke ich. Weiß ich aber nicht wirklich. Alles Theorie.  ;)
In Deutschland gibt es momentan nur 1000 Teslas. Dafür dürften die aktuell 7 Werkstätten mehr als ausreichen, eine für 143 Fahrzeuge. Zu Warten ist an dem Auto nicht viel oder garnichts, die Garantie läuft auch ohne Wartung weiter. Sie wird nur jährlich oder alle 20.000 km zum Pauschalpreis von 600 Euro empfohlen.

Einen Ölwechsel braucht man ja nicht, Klimaanlage und Bremsen sollten alternativ auch freie Werkstätten warten können. Siehe dazu http://tesladrivers.blogspot.de/2013/11/der-serviceplan-fur-das-model-s-im.html und http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/batteriefabrik-reparatur-und-wartung-von-teslas-wird-zum-problem/10278940-2.html und http://www.goingelectric.de/2013/04/30/news/tesla-model-s-service-garantie/ Unfallschäden dürften dagegen problematisch sein, dann muss vermutlich über eine deutlich längere Strecke abgeschleppt werden.

Und natürlich verkauft man ein Fahrzeug bevorzugt dort, wo Händer und Werkstatt dafür in der Nähe sind. Das sind in Deutschland momentan nur die Großstädte, München, Stuttgart, Frankfurt, Düsseldorf, Berlin, Hamburg. Wer davon weit ab wohnt, muss sich etwas genauer überlegen, ob er einen Tesla kauft, das ist nunmal so.

Das Porsche-Werkstättennetz ist übrigens auch nicht so dicht wie das von Alltags-Marken. An meinem Wohnort ist da nix, obwohl sonst fast alles bekannte präsent: Mercedes, BMW, Opel, Audi, Ford, Volkswagen, Peugeot, Citrön, Toyota, Mitusbishi, Nissan, Mazda, Kia, Daihatsu. Und wenn ein Porsche-Fahrer in die Werkstatt muss, dann fährt der nur einige tausend Euro leichter wieder heraus. Die müssen dort beispielsweise, um die Zündkerzen zu erneuern, den Motor ausbauen, weil sie in dem verbauten Motorraum anders nicht rankommen.

Antw.: Tesla im Krisenmodus?

Antwort Nr. 74
Zitat
Ich werde mir keinen Tesla kaufen, ... Aber das würde ich auch nur, weil ich noch einen Verbrenner als Ersatz greifbar habe, für Notfälle.

Hallo Jorin,

ich habe jetzt 9500 Km mit dem Tesla gefahren. Bisher hatte ich immer noch den Prius PlugIn für den Notfall. Ich verkaufe ihn jetzt, ist ein tolles Auto, aber den möglichen Notfall sehe ich nicht mehr. Schade, keiner in der Familie will in haben  :icon_no_sad:  :-(  :'(

Gruß
Klaus