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Thema: Warum Toyota auf Wasserstoff umschwenkt (14759-mal gelesen)
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Warum Toyota auf Wasserstoff umschwenkt

Honda, Hyundai und Mercedes - auch andere Hersteller produzieren H2-Autos in Kleinserie oder bringen bald Modelle auf den Markt. Aber keine andere Marke setzt so große Stücke auf die Technologie wie Toyota. Dem Riesenkonzern geht es dabei längst nicht nur um Pkw: "Wir glauben fest an eine Wasserstoff-Gesellschaft", sagt Toyota-Chef Akio Toyoda.

Wie die Gewinnung des Energieträgers funktionieren könnte, zeigt Toyota mit der in diesem Sommer eingeweihten Pilotanlage Hama Wings im Hafen von Yokohama. Ein Windrad erzeugt hier den Strom. Mit ihm wird Wasserstoff hergestellt, ein Gas, das elektrische Gabelstabler antreibt, in denen wiederum Brennstoffzellen stecken, wie sie auch der Mirai nutzt. Ein CO2-neutraler Prozess, getrübt lediglich durch den Spritverbrauch der beiden Hybrid-Tankwagen, die den Wasserstoff zu den insgesamt 40 Gabelstablern im nahen Umfeld bringen. Toyota hat deren Emissionen aber ehrlicherweise mit einberechnet.

Dem Akku-Elektroauto schwört Toyota nicht grundsätzlich ab: In Kleinwagen soll sie zum Einsatz kommen. Aber vor allem größere Pkw, Busse, Laster und Industriefahrzeuge sollen zukünftig mit Wasserstoff angetrieben werden. Der Clou an der Wasserstoff-Gewinnung durch Windkraft wie bei dem Projekt wie Hama Wings ist die hervorragende Klimabilanz: Gegenüber einem batterieelektrischen Stapler - dessen Strom aus dem öffentlichen Netz kommt und nur einen regenerativen Anteil von zwölf Prozent hat - soll die Brennstoffzellen-Variante 86 Prozent an CO2-Emissionen einsparen. Im Vergleich zu einem benzinbetriebenen Stapler sogar 94 Prozent.

Antw.: Warum Toyota auf Wasserstoff umschwenkt

Antwort Nr. 1
Könnte mir vorstellen, dass die Ölmultis bald Wasserstofflieferanten werden.

Das Tankstellennetz ist vorhanden. Dass es keine Pipelines zu diesen gibt, stört auch niemanden, der Benzin tankt.


Antw.: Warum Toyota auf Wasserstoff umschwenkt

Antwort Nr. 3
Das Tankstellennetz ist vorhanden. Dass es keine Pipelines zu diesen gibt, stört auch niemanden, der Benzin tankt.
Benzin kann man nur leicht in großen Mengen transportieren. Mit Wasserstoff sieht das anders aus. Auf einen Sattelzug passen aktuell 1100kg Wasserstoff (Laut Linde), was für bspw. 220 Mirai-Füllungen reicht oder 121000 Prüfstandskilometer. Vor Ort muss der Wasserstoff aber noch von 500 auf 700bar verdichtet werden.
In einen Tanklastzug für Benzin passen bis zu 30.000l Benzin, was für etwa 500 Volltankungen großer Autos (60l Tankvolumen) oder 348.432km Durchschnittskilometer bei 8,61l/100km (Durchschnittsverbrauch aller Benziner bei Spritmonitor) brauche. Wenn sich an den Fahrleistungen nichts ändert muss ich also 3 mal so häufig wie bisher und mit größeren LKWs die Tankstellen befahren, die aufgrund geringerer Reichweiten auch noch häufiger genutzt werden müssten.

Antw.: Warum Toyota auf Wasserstoff umschwenkt

Antwort Nr. 4
Cillian, ich staune immer wieder, wie schnell du solche Daten herzaubern kannst, ehrlich. Aber mal von der höheren Frequenz der Belieferung und des Tankens abgesehen, es macht doch immer noch einen Unterschied, ob die Autos mit Benzin oder mit H2 fahren, besonders für die Menschen in der Stadt.

vernünftig und ökologisch ist das aber natürlich nur, wenn der Wasserstoff durch regenerativen Strom erzeugt wird.
btw: hat mal irgendjemand ausgerechnet, wieviel Energie verbraucht wird, bis ein Windkraftwerk in Betrieb geht? also inklusive Transport, Aufstellen etc. pp. ??

Antw.: Warum Toyota auf Wasserstoff umschwenkt

Antwort Nr. 5
Cillian, ich staune immer wieder, wie schnell du solche Daten herzaubern kannst, ehrlich. Aber mal von der höheren Frequenz der Belieferung und des Tankens abgesehen, es macht doch immer noch einen Unterschied, ob die Autos mit Benzin oder mit H2 fahren, besonders für die Menschen in der Stadt.
Die Werte bekommt man durch gezieltes Googlen und logisches Kombinieren.
Das war auch keine Argumentationskette für den Benziner, sondern gegen Wasserstoff. Für mich spricht zu viel gegen Wasserstoff, vor allem aber die notwendige Energie und die Kosten für Treibstoff und Antrieb. Trotzdem wird er mEn in der Zukunft für einige Nieschen eine Rolle spielen, wie im Außendiensteinsatz (typische Diesel-Vertreterkombi-Ablösung) und im innerstädtischen Betrieb für einige großen Städte für Servicefahrzeuge (Müllabfuhr, Bus, Servicefahrzeuge etc.) wo lange Standzeiten einen erhöhten Fahrzeugbedarf bedeuten.

btw: hat mal irgendjemand ausgerechnet, wieviel Energie verbraucht wird, bis ein Windkraftwerk in Betrieb geht? also inklusive Transport, Aufstellen etc. pp. ??
Studie zu Energiekosten - Das Märchen vom teuren Ökostrom - Geld - Süddeutsch...
Das sind Gesamtökonomische Werte, von Aufstellung über Abriss über sonstige Kosten.

Antw.: Warum Toyota auf Wasserstoff umschwenkt

Antwort Nr. 6
Zitat
Der Clou an der Wasserstoff-Gewinnung durch Windkraft wie bei dem Projekt wie Hama Wings ist die hervorragende Klimabilanz: Gegenüber einem batterieelektrischen Stapler - dessen Strom aus dem öffentlichen Netz kommt und nur einen regenerativen Anteil von zwölf Prozent hat - soll die Brennstoffzellen-Variante 86 Prozent an CO2-Emissionen einsparen. Im Vergleich zu einem benzinbetriebenen Stapler sogar 94 Prozent.

Für die Wasserstoff-Gewinnung nehmen wir Windstrom. Zum Vergleich nehmen wir den E-Stapler mit EU-Strommix. Und dann noch den Benzin-Stapler.
Man könnte natürlich auch den Wasserstoff und den Strom für den Elektro-Stapler mit einem benzingetriebenen Strom-Aggregat herstellen. Dann kommt raus, dass der Benzin-Stapler (in diesem Vergleich) am umweltfreundlichsten ist. :icon_doh:

Antw.: Warum Toyota auf Wasserstoff umschwenkt

Antwort Nr. 7
Ich halte auch Brennstoffzellen für die bessere Lösung!
Die Frage ist aber wirklich: wo kommt der Wasserstoff her? Sieht man sich die Tankstellen-Landschaft an, ist sie zurzeit aufgeteilt zwischen Mineralölkonzernen und Luftverflüssigern - beide stehen nicht gerade für emissionsarme Produktionsmethoden!

Und dann ist da noch mein persönliches Problem - so ein kleiner, schnuckeliger 3l-Wasserstofftank enthält 2,1 Nm3 Wasserstoff!
Aber vielleicht bin ich ja an dieser Stelle ein Spinner: Spektakulärer Test zeigt: Wasserstoff im Auto muss nicht gefährlicher sein...

RUMMS... :-/

Antw.: Warum Toyota auf Wasserstoff umschwenkt

Antwort Nr. 8
Ich kann mir auch ein Brennstoffzelle als Range-Extender vorstellen. Grundsätzlich mit Wasserstoff zu fahren wäre mir zu energieintensiv. Mit dem selben Einsatz von Primärenergie kann man mit dem BEV rund 4 mal so weit fahren.

Antw.: Warum Toyota auf Wasserstoff umschwenkt

Antwort Nr. 9
Interessante Idee!  :-) 

Antw.: Warum Toyota auf Wasserstoff umschwenkt

Antwort Nr. 10
An Wasserstoff stört mich vor allem die Abhängigkeit von Wasserstoffanbietern. Ich kann mir aktuell noch nicht so recht vorstellen, dass Wasserstofftankstellen mal so günstig werden könnten, dass sie sich jeder mit PV-Anlage in die Garage stellen könnte.

Vor kurzem hab ich gelesen, dass Brennstoffzellen nicht ewig halten, sie benötigen Wartung, sie benötigen Platin in nicht zu vernachlässigender Menge. Vielleicht sind die verfügbaren Modelle aktuell noch deshalb so teuer.

Antw.: Warum Toyota auf Wasserstoff umschwenkt

Antwort Nr. 11
Also ich halte von der Wasserstofftechnik für PKW nicht sehr viel, die Technik hingegen ist sehr interessant.
Im Prinzip ist ein Wasserstoffauto ein Elektroauto mit Brennstoffzellen und Wasserstoff Hochdrucktanks was den PKW schon mal um einiges teurer macht als ein reines Elektroauto. Herstellung, Lagerung und Transport von Wasserstoff ist ebenfalls um einiges Aufwendiger als für Strom, Benzin oder Diesel. Es gibt auch keine Infrastruktur für Wasserstoff, die von Benzin und Diesel ist nicht für Wasserstoff geeignet, was wiederum den Wasserstoff teuer macht!
Für spezielle Sachen mag die Wasserstofftechnik durchaus sinn machen, aber bei PKWs sehe ich da keine Chance!
Ich sehe auch keinen Sinn darin aus Windkraftanlagen Wasserstoff zu erzeugen um den Wasserstoff wieder in Strom zu verwandeln, da könnte man ja den Strom gleich für Elektroautos nehmen, da hat man dann um einiges weniger Verluste!

Antw.: Warum Toyota auf Wasserstoff umschwenkt

Antwort Nr. 12
 @bgl-tom   Du möchtest dir eine Wasserstoffproduktion in die Garage bauen? In Deutschland wohl never ever.

Antw.: Warum Toyota auf Wasserstoff umschwenkt

Antwort Nr. 13
Eben. Da lieber ein normales Kabel mit Lader.

Antw.: Warum Toyota auf Wasserstoff umschwenkt

Antwort Nr. 14
Noch eine Ergänzung zu meiner Meinung über Wasserstofftechnik:

Ich finde es trotzdem gut das Toyota soviel in die Entwicklung und Forschung von Wasserstofftechnik steckt, denn es gibt sicherlich Bereiche wo diese Technik sinnvoll eingesetzt werden kann!