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Thema: Ich fahre fremd... (25985-mal gelesen)
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Ich fahre fremd...

Warum sollte ich in einem Hybridforum über ein Nichthybrid-Fahrzeug berichten?

Nun ja, weil ich den Blick über Tellerränder mag und es durchaus auch Alternativen zum Hybrid gibt.

Und um so eine Alternative geht es hier, nämlich den Peugeot 107 (Citroen C1, Toyota Aygo), den wir kürzlich für meine Frau erstanden haben.

Bereits seit 2005 ist dieses Modell am Markt, welches in seiner Effizienz noch immer mit modernen Fahrzeugen mithalten kann. So liegt der angegebene Durchschnittsverbrauch bei 4,6 Litern auf 100 km. Und das ist kein Phantasiewert, das klappt wirklich. In der Praxis ist man zumindest immer gut mit fünf Litern unterwegs.
Dabei muss man auf Komfort und Sicherheit nicht verzichten. Klima, Servo, eFh, ZV, ABS, ESP, bis zu 6 Airbags, das alles gibt es für vergleichsweise wenig Geld. Ein handlicher kleiner Luxuszwerg, der bei den Kosten jedem Hybrid davon fährt.
Sogar eine Automatik, wenn auch nur als automatisiertes Schaltgetriebe, ist erhältlich.

Ein bißchen Verzicht gibt es aber doch. Nur vier Personen dürfen mitfahren, die hinteren sollten nicht zu groß sein. Vorne gibt es viel Platz, auch die Innenbreite ist großzügig. Man fühlt sich nicht wie in einem Kleinstwagen. Die Sitze sind auch recht bequem, da habe ich schon deutlich Schlimmeres erlebt.
Der Kofferraum ist sehr klein, immerhin ist die Rückbank (geteilt) klappbar. So ist der Wagen für zwei Personen recht allroundfähig, zu dritt aber nicht mehr, schon gar nicht für den Urlaub.

Zu den Fahreigenschaften:
Der Wagen ist flott, deutlich flotter als sich vermuten lässt. Das liegt am verbauten Motor und Getriebe. Zum Einsatz kommt ein von Daihatsu entwickelter Dreizylinder mit variabler Ventilsteuerung und 68 PS, sowie ein Fünfganggetriebe mit langer Übersetzung.
Der kleine Einliter hat nicht sonderlich viel Drehmoment, die 93 Nm liegen aber immerhin schon bei 3.600 Touren an. Der Motor legt aber auch bei niedrigen Drehzahlen schon munter los und jubelt auch hemmungslos über 6.000 Touren. Richtig schwächlich wirkt der Motor nie, was auch am niedrigen Gewicht des Fahrzeugs von rund 900 kg liegt.
Interessant ist das Getriebe übersetzt. 1. Gang bis 50 km/h, 2. bis 100 km/h, dritter bis 140 km/h, 4. bis 170 km/h und 5. bis 230 km/h. Mit 157 km/h Höchstgeschwindigkeit ist er eingetragen, glaubt man den Besitzern sind mit Anlauf aber auch 170 km/h keine Ausnahme. Das habe ich aber noch nicht selbst ausprobiert.
So kann man speziell in den ersten beiden Gängen vielen besser motorisierten Fahrzeugen erstaunlich oft den Hintern zeigen, der dritte Gang ist das Allroundgenie auf Landstrassen und Autobahnen. Im fünften Gang lässt es sich auch bei Richttempo gut aushalten, der Wagen ist dabei gar nicht mal so laut, immer noch recht sparsam und rollt wie auf Schienen. Auch mit 150 km/h fühle ich mich im Wagen nicht wirklich unwohl. Nur bei schlechter Fahrbahn hört der Spaß auf. Dank sehr kurzem Radstand und sportlicher Dämpfung wird es dann doch ungemütlich.
Der Motor nervt kaum mit Vibrationen und Dröhnen, nur im Leerlauf schüttelt er merklich, beim Beschleunigen klingt er sehr sportlich, um dann beim Rollen unauffällig im Hintergrund zu verschwinden. Insgesamt liegen dem Motor eher die tiefen statt die hohen Frequenzen, was ich fast verwunderlich finde. Kein Vergleich mit sonstigen Japan-Nähmaschinen. Liegt sicher auch an der Auspuffanlage, es gibt nur einen Schalldämpfer.
Und was die Abgase angeht: Deutlich sauberer als viele Neuzulassungen. Kein Turbo, kein Direkteinspritzer, die Abgaswerte des Wagens sind vorbildlich.
Der mit Steuerkette versehene Motor (Bezeichnung 1KR-FE) war übrigens mehrere Jahre hintereinander „Engine of he Year“ und wurde in verschiedensten Fahrzeugen verbaut. Toyota, Peugeot, Citroen, Daihatsu und Subaru sind hier zu nennen.

Das Fahrwerk selbst ist perfekt für Landstrassen. Relativ straff mit einer präzisen elektrischen Servolenkung wuselt man mit dem Zwerg über die Dörfer. Besser geht es kaum.
In der Stadt mit unter 10m Wendekreis ist man gut aufgehoben, bei der Parkplatzsuche mir weniger als 3,5 m Länge erst recht.

Besonders erwähnen will ich die Heizung und die Klimaanlage. Beide arbeiten deutlich besser als in all meinen Vergleichsfahrzeugen.
Schon nach kurzem Warmfahren kommt warme Luft aus der Lüftung, die schnell zu warm wird. Man bekommt den Innenraum schnell auf tropische Temperaturen. Nicht minder gut arbeitet die Klimaanlage, die mich schnell zum frösteln bringt. Hier ist der kleine Innenraum des Wagens plötzlich ein großer Vorteil.

Wie gesagt, auch die Kostenseite spricht für den Wagen. In der Anschaffung günstig, hybridmäßige Verbräuche, auch die Versicherer sind bei dem Wagen sehr gnädig (im Vergleich: ein Mitsubishi SpaceStar macht einen hier fast arm).
Zudem ist der Wagen sehr haltbar, Schwachstellen gibt es kaum. Nur die Kupplungen und Wasserpumpen der ersten Serie machen schnell schlapp, Bremsen sind, wie bei den meisten Kleinstwagen, schnell mal runter.
Dagegen stehen gute Rostresistenz, stabile und haltbare Fahrwerke, Motor und Getriebe, die auch nach 200.000 km noch Freude machen.

Ersatzteile gibt es zuhauf und auch als Nachbau, denn der Wagen hat sich massig am Markt etabliert.

Einer langen und erfolgreichen Beziehung sollte nicht viel im Weg stehen. Wie habe ich neulich mal irgendwo gelesen: Man nennt solche Fahrzeuge auch „Statussymbol der Intelligenz“.

Wenn unser Kind später mal flügge ist und wir nur noch zu zweit durch die Gegend tingeln wäre dieses Fahrzeug eine Option für mich, vielleicht der Nachfolger, den es seit 2014 gibt.

So wurde das hier beschriebene Modell rund 9 Jahre lang gebaut. Übrigens technisch die ganze Zeit fast unverändert, was für die von Anfang an gute Substanz spricht. Auch der Nachfolger bedient sich immer noch der „alten“ Technik.

Habe den kleinen gelben Flitzer meiner Frau schon sehr ins Herz geschlossen. Meinen Hybrid gebe ich natürlich trotzdem nicht her. :)

Antw.: Ich fahre fremd...

Antwort Nr. 1
Ich hatte den Aygo bei meiner letzten Inspektion als Leihwagen und war sehr überrascht über das großzüge Platzangebot in dem kleinen Auto. Nach meinen Erfahrungen mit Panda und KA rechnete ich schon fest damit, nicht in den Aygo zu passen. Dementsprechend hatte ich die Mitarbeiterin gebeten, zu warten, bis ich im Auto Platz genommen habe - umso größer war das Erstaunen meinerseits.

Der Kleine hatte durch ein Ausstattungspaket alles praktische an Bord (Klimaanlage, Tempomat, Rückfahrkamera, BT-Audio).

Grüße

Fabian

Antw.: Ich fahre fremd...

Antwort Nr. 2
Ich denke auch so bis 1,90-1,95 kann es in dem Wagen noch gehen, der Sitz fährt recht weit zurück. Aber das Dach kommt dann auch deutlich näher.

Antw.: Ich fahre fremd...

Antwort Nr. 3
Ich hatte auch mal im neuen Toyota Aygo zur Probe Platz genommen, und fühlte mich - im Gegensatz zum RAV4 und Auris II - nicht eingeengt. Die Fahrzeuge sind für Stadtfahrten absolut in Ordnung, aber ein automatisiertes Schaltgetriebe wie ich es in meinem Auris I habe, möchte ich in Zukunft nichtmehr.

Hier gibts Bildmaterial zum Wagen (Ich denke ihr habt das Facelift Modell?)

Antw.: Ich fahre fremd...

Antwort Nr. 4
Wir haben noch die erste Serie von 2006, aber zu den Bildern von Dir hat sich fast nichts geändert.

Antw.: Ich fahre fremd...

Antwort Nr. 5
Wir haben noch die erste Serie von 2006, aber zu den Bildern von Dir hat sich fast nichts geändert.

Dann haben wir, als wir noch einen Zweitwagen brauchten, ihn wohl auch in 2010 - als Aygo - probegefahren.
Ehrlich gesagt, fanden wir ihn doch recht ernüchternd, gerade auch, was den Dreizylinder angeht - und haben schlußendlich dem damals laufenden FIAT Panda (mit Vierzylinder) den Vorzug gegeben, mit dem meine Frau vornehmlich sehr zufrieden war! Erinnerte sie an den R 4 unserer Studentenjahre ... :-)
Inzwischen brauchen wir ihn nicht mehr und haben ihn vor 2 1/2 Jahren wieder abgegeben.

Gruß!
JoAHa

Antw.: Ich fahre fremd...

Antwort Nr. 6
Dreizylinder muss man mögen. Ich bin schon seit ewiger Zeit ein kleiner Daihatsu-Fan und schon mit den Motoren der ersten Generation aufgewachsen. Schon immer Dauerläufer, auch die alten Vergasermaschinen aus den 80igern.
Ich konnte mich halt an der einfachen und zuverlässigen Technik begeistern, meine Frau an der Farbe und dem knuffigen Design. Letztlich waren wir uns einig. :D

Fiat Panda werden auch günstig gehandelt, aber der fiel bei meiner Frau optisch durch. Ich finde den ja auch ganz putzig.

Antw.: Ich fahre fremd...

Antwort Nr. 7
Nun ist die erste Tankfüllung durch. 200 km waren Autobahn mit 130 km/h, ein wenig Landstrasse und viel Stadtverkehr mit Kurzstrecken bis 5 km.
Außerdem immer wieder gern der Hinweis an meine Frau, dass sie in der Stadt auch über den dritten Gang hinaus schalten kann.

Ergebnis trotzdem: 4,9 Liter auf 100 km.

Ich bin begeistert. Der Wagen benötigt zum Sparen wirklich gar keine weitere Aufmerksamkeit.

Antw.: Ich fahre fremd...

Antwort Nr. 8
Ich hatte so eine Büchse mal 2 Tage als Ersatzwagen bei einer Rückriufaktion meines P3.

Im Vergleich zum P3 ist das wirklich eine Kleinwagenbüchse. Absolut nicht vergleichbar., laut, lahm und verbraucht dann auch noch 2 Liter mehr als der Prius. Das ist wirklich Auto-minimal - besser als kein Auto, aber mehr auch nicht.

(und insgesamt trotz halbem Spritverbrauch zu unserem 17 Jahre alten Firmen-Oldie Vectra-B deutlich teurer, lahmer, unkomfortabler, kleiner....... Fazit: will irch wirklich billig autofahren, dann eher sowas!)

Antw.: Ich fahre fremd...

Antwort Nr. 9
Bezüglich des Motors kann ich das Geschriebene gut nachvollziehen. Ich hatte ihn mal in einem Yaris Werkstatt-Ersatzwagen. Das Auto erklomm munter die Berge auf der Landstraße im Taunus, vergleichbar mit meinem damaligen Priu2. Verbrauch lag auch unter 5l/100km. Komfort war wegen fehlender Automatik mäßig und auf Grund der Geräuschkulisse dachte ich zunächst, einen Diesel zu fahren.
Den Aygo hatte ich mal als Auto für meine Freundin auf dem Schirm, vor der Überarbeitung mit dem x-Grill. Nach einem Blick in den Innenraum, besonders Mittelkonsole, habe ich mich mit Grauen abgewendet und beschlossen, das ich einen Prius 1 vorziehen würde.

 

Antw.: Ich fahre fremd...

Antwort Nr. 10
Hmmm, also die Aussagen über die Lautstärke kann ich gar nicht nachvollziehen. Tatsächlich bin ich nach wie vor erstaunt wie leise der Wagen ist. Das Fahrwerk überträgt kaum Geräusche, der Motor ist nur beim Beschleunigen laut (kräftiges Dreizylinderknurren) und verhält sich beim Halten der Geschwindigkeit unauffällig.
So fand ich den Kleinen bis 130 km/h sehr angenehm.

Der Vergleich mit dem Prius mag der auschlaggebene Punkt sein. Dieser ist ja selbst der Mittelklasse fast entwachsen und somit schlecht vergleichbar.

Im Kontrast zum Honda Jazz und Toyota Yaris sieht das anders auch. Mit dieser Wagenklasse habe ich auch verglichen.

Ich bin nach wie vor absolut begeistert von dem Cityfloh. Wer in Berlin Autofahren darf wird mich verstehen. Kaum langsamer als mein Jazz, genauso genügsam, alle wichtigen Komfortextras an Bord. Nur die Automatik fehlt.

Antw.: Ich fahre fremd...

Antwort Nr. 11
...
Der Vergleich mit dem Prius mag der auschlaggebene Punkt sein. Dieser ist ja selbst der Mittelklasse fast entwachsen und somit schlecht vergleichbar.
...

Mag ja alles stimmen, lieber hungryeinstein, aber das sicher nicht: Ein Prius ist vielleicht der Kompaktklasse nahezu entwachsen (wobei die immer näher an ihn "heranwächst" :-(  ). Aber der "Mittelklasse" ist er sicherlich nicht entwachsen. Oder?! Er "kratzt" mal so eben am Übergang zu ihr.

Gruß!
JoAHa

Antw.: Ich fahre fremd...

Antwort Nr. 12
Bezüglich des Motors kann ich das Geschriebene gut nachvollziehen.
Ich garnicht, meine Mutter hatte 3 Jahre im IQ den Motor, das war die lahmste Krücke, die ich je erlebt habe...

Antw.: Ich fahre fremd...

Antwort Nr. 13
@ JoAHa

Du hast Recht. Ich meinte natürlich die Kompaktklasse..

@ Cillian

Kommt immer darauf an was man schon so an Wagen besessen hat, Mein Jazz ist das bisher leistungsstärkste Fahrzeug, welches ich mein eigen nennen durfte.

Und da sind 69 PS bei 850 kg Leergewicht fast ähnlich flott zu bewegen. Der IQ wog in der Basis rund 100 kg mehr, das macht sich durchaus bemerkbar.

Antw.: Ich fahre fremd...

Antwort Nr. 14
Der IQ wog in der Basis rund 100 kg mehr, das macht sich durchaus bemerkbar.
KSR1 hat ja vom Yaris geschrieben, der ist nochmal schwerer.
Mein erstes Auto war ein Yaris 1.0 von 1999, der hatte aber noch den guten 4-Zylinder Motor. Der ging echt super zu fahren.
In den darauffolgenden Jahren nach Abwrackung des 1.0ers bin ich noch hin und wieder als Werkstattersatzwagen den Aygo gefahren. Das Ding hat mich immer so genervt, dass ich, um einen besseren Werkstattersatzwagen zu bekommen, die Werkstatt gewechselt habe (was zwar nicht der einzige Grund war, aber auch ein wichtiger). Ich konnte dieses Auto einfach nicht leiden... Und auch der Motor ist mir nicht in positiver Erinnerung geblieben. Dann hat sich meine Mutter 2012 einen IQ geholt. Den bin ich regelmäßig zur Inspektion gefahren und hin und wieder mal so privat. Meine Eltern wohnen im Thüringer Wald, dort gibt es durchaus Berge. Mit dem IQ war jeder Berg ein Graus... So einen Blutleeren, Durchzugsschwachen Motor habe ich noch nie erlebt. Dabei bin ich hin und wieder auch schon Corsas mit 50PS gefahren, oder 3,5-Tonner mit 100PS voll beladen :-P