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Thema: 200.000 Straßenlaternen sollen Ladestationen für Elektroautos werden (3170-mal gelesen)
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200.000 Straßenlaternen sollen Ladestationen für Elektroautos werden

Zitat
Vodafone will zusammen mit Ubitricity diese Idee weiter in Deutschland voranbringen und  2 Prozent der 10 Millionen deutschen Straßenlaternen zu Stromtankstellen umrüsten.
Um ein Elektroauto an einer dafür umgerüsteten Laterne aufladen zu können benötigt man einen mobilen Zähler, dieses Gerät meldet die Menge des verbrauchten Stroms an eine zentrale Stelle.

Die Stromkosten werden dann über Ubitricity an den Kunden weitergeleitet, Vodafone hat sich bereit erklärt, die Datenübertragung zu übernehmen.
Thomas Georg Höpken (Pressesprecher von Vodafone) sagte:
“Kosten und Aufwand sind so gering, dass es vom reinen Goodwill der Städte abhängt, wann der Markt betreten werden kann.”
Darüber ob die Straßenlaternen in einer Stadt teilweise umgerüstet werden, haben die Kommunen das letzte Wort. Aber es bleibt zu hoffe, dass es ein solches System in möglichst viele Städte schafft.
Denn dank so einer Lademöglichkeit können auch Menschen, welche in einer Mietwohnung wohnen ihr E-Auto aufladen.


http://www.mein-elektroauto.com/2014/11/200-000-strassenlaternen-sollen-ladestationen-fuer-elektroautos-werden/15965/#comments

Das klingt doch richtig gut :) Kenne auch so einige Zentrale Parkplätze die viele Laternen haben und Stadtzentrum nah sind.

Re: 200.000 Straßenlaternen sollen Ladestationen für Elektroautos werden

Antwort Nr. 1
hmm... ob die Städte beim Bau der Straßenbeleuchtung damals wohl gleich 16 oder 25mm² Drehstromleitungen verlegt haben um die benötigte Leistung für 3-4 Ladedosen pro Lampenstrang über 100 und mehr Meter zu transportieren? ;-)

Re: 200.000 Straßenlaternen sollen Ladestationen für Elektroautos werden

Antwort Nr. 2
Zitat
hmm... ob die Städte beim Bau der Straßenbeleuchtung damals wohl gleich 16 oder 25mm² Drehstromleitungen verlegt haben um die benötigte Leistung für 3-4 Ladedosen pro Lampenstrang über 100 und mehr Meter zu transportieren?


5x16mm² wird in der Regel für Beleuchtungskabel verwendet, bin mir aber nicht sicher ob das irgendwo vorgeschrieben ist...

Re: 200.000 Straßenlaternen sollen Ladestationen für Elektroautos werden

Antwort Nr. 3
Das lässt sich relativ einfach grob überschlagen.
Angenommen, die Laternen wurden Anfang der '80er Jahre installiert, dann dürfte jede einzelne, nach der damaligen Lampentechnik, etwa auf einen Anschlusswert von ~200W ausgelegt sein (knapper Schätzwert). Bei nur 15 Laternen sind das gesamt 3kW und bei einem mittleren Lampenabstand von 50m ist das eine maximale Kabellänge von 750m. Da die Belastung bei zunehmender Entfernung abnimmt, kann man die Kabellänge gut auf 300m halbieren.
Wenn man jetzt den erforderlichen Kabelquerschnitt berechnet, kommt man schon bei dieser groben Berechnung bereits auf 16mm² und mehr. Wo da jetzt noch die Leistung für nur 3 Ladedosen(von denen jede einzelne die Leistung des gesamten Lampenstranges benötigt) auf 750m Strecke verteilt herkommen soll, ist mir ein Rätsel.

Re: 200.000 Straßenlaternen sollen Ladestationen für Elektroautos werden

Antwort Nr. 4
Das System müsste ja Belastungsabhängig mit der zur Verfügung stehenden Leistung gesteuert werden, das wird sicher nicht so einfach sein.
In der Schweiz wurde in einem Kurort so ein System installiert welches mit der zur Verfügung stehenden Leistung die Abgabe regelt, damit können aber manchmal nicht alle den Akku gleichzeitig laden.
Habe leider den Link nicht mehr gefunden.

Re: 200.000 Straßenlaternen sollen Ladestationen für Elektroautos werden

Antwort Nr. 5
Das heutige Stromnetz wird wie Wassernetz oder Datennetz ständig gewartet, Repariert, erweitert oder verkleinert.

Habt ihr euch mal gefragt wo der Strom herkommt wenn Markttag ist=? Weihnachtsmarkt? Stadtfest ect.? Auch bei Baustellen? Ich bin ja seit ein halben Jahr auf Montagsdemo/Mahnwacht unterwegs und bei einer die Dienstag in Görlitz ist (eine Stadt an der Polnischen Grenze). da bekommen wir den Strom auch aus einer Laternenanlage (wo dann 3 Schukodosen und zwei Kraftstrom Stecker sind). Wurde auch nachgerüstet.

Auch die Laternen für die Ladeinfastruktur der Elektroautos kann man so nachrüsten ;) Es wurde alles schon x mal nachgerüstet was vor 100 Jahren oder vor 30 Jahren gebaut worden ist;)

Re: 200.000 Straßenlaternen sollen Ladestationen für Elektroautos werden

Antwort Nr. 6

Das lässt sich relativ einfach grob überschlagen.
Angenommen, die Laternen wurden Anfang der '80er Jahre installiert, dann dürfte jede einzelne, nach der damaligen Lampentechnik, etwa auf einen Anschlusswert von ~200W ausgelegt sein (knapper Schätzwert). Bei nur 15 Laternen sind das gesamt 3kW und bei einem mittleren Lampenabstand von 50m ist das eine maximale Kabellänge von 750m. Da die Belastung bei zunehmender Entfernung abnimmt, kann man die Kabellänge gut auf 300m halbieren.
Wenn man jetzt den erforderlichen Kabelquerschnitt berechnet, kommt man schon bei dieser groben Berechnung bereits auf 16mm² und mehr. Wo da jetzt noch die Leistung für nur 3 Ladedosen(von denen jede einzelne die Leistung des gesamten Lampenstranges benötigt) auf 750m Strecke verteilt herkommen soll, ist mir ein Rätsel.


Naja einfache Lösung: Ladestation nur an den ersten Lampen  im Strang installieren, dort werden wie schon gesagt in der Regel auch die üblichen Kirmes Verteiler etc. installiert, die teilweise auch mehrere hundert kW abrufen, denn am Schaltkasten sind dann die richtigen Kabel ;)

Und wenn man die üblichen Straßen abgeht steht dort  eh alle 50-60m ein Kasten...

Re: 200.000 Straßenlaternen sollen Ladestationen für Elektroautos werden

Antwort Nr. 7
Stehen die Laternen am Straßenrand? Ich denke nicht.
Die stehen an den Grundstücksgrenzen.
Muss lustig aussehen, wenn dann von Straße her die ganzen Kabel zu den Laternen rüberhängen ;-)
Auch die Kästen stehen nicht am Straßenrand.
Parken dann Straßenlaternenanzapfer auf dem Fußweg?
Ich kann mir das alles nicht vorstellen.

Gruß
Helmut

Re: 200.000 Straßenlaternen sollen Ladestationen für Elektroautos werden

Antwort Nr. 8

Stehen die Laternen am Straßenrand? Ich denke nicht.
Die stehen an den Grundstücksgrenzen.
Muss lustig aussehen, wenn dann von Straße her die ganzen Kabel zu den Laternen rüberhängen ;-)
Auch die Kästen stehen nicht am Straßenrand.
Parken dann Straßenlaternenanzapfer auf dem Fußweg?
Ich kann mir das alles nicht vorstellen.

Guter Punkt!

In der Tat stehen bei uns in der Strasse die Laternen zwischen Gehweg und Grundstücksgrenze (also nicht zwischen Gehweg und Strasse). Wenn da also ein Auto parkt, müsste das Ladekabel als Stolperfalle für die Schulkinder (bei uns gehen die Schulkinder morgens zur Grundschule vorbei) über den Gehweg gelegt werden. Wäre gespannt wie sich die Schulkinder da verhalten. Da gibt es dann einen Wettbewerb der Kids, die dann absichtlich über die Kabel stolpern und daran ziehen. Macht denen bestimmt viel Spass ;-)

Das ist auch in anderen Strassen unserer Stadt der Fall.

Sind die Strassenlaternen in Berlin anders platziert worden?

Re: 200.000 Straßenlaternen sollen Ladestationen für Elektroautos werden

Antwort Nr. 9
Dank meiner Tätigkeit im nicht-ortsgebundenen, stromhungrigen Veranstaltungsgewerbe habe ich recht oft mit Laternen und deren Stromanschlüssmöglichkeiten zu tun.
Dabei kam mir noch nie eine Laterne unter, die mehr als einen CEE16 (11kW) beherbergt hat. Die Außenbeleuchtung der Veste Coburg ist z.B. mit einem Drehstromring mit 2 Einspeisepunkten (sodass immer mindestens die Hälfte der Lampen gehen wenn ein Bagger mal eine Zuleitung zerhackt) in 63A gesamt. Wer die Veste kennt, weiß wie weit sie sichtbar ist.
Das übliche Nebenstraßen-Straßenlampennetz wird mit 1x16A oder 3x16A pro Straßenzug abgesichert. Ist eine Steckdose in der Lampe installiert, kann ich diese mit Nennleistung der Sicherung minus Nennleistung der Lampen belasten. Also nichts, womit man ein E-Fahrzeug sinnvoll aufladen könnte.
Für ernsthaft Stromhungrige temporäre Einrichtungen (Bühnen, Beleuchtungseinrichtungen, der Dorfrummel) gibt es dann alle paar hundert Meter in der Nähe von Wohngebieten Netzanschlusspunkte. Auf jenen hängen die Haushalte und Straßenlampen. Zusätzlich bietet jeder dieser Punkte reserven für temporäre Elektroinstallationen. Erfahrungsgemäß ist hier bei 22kW zusätzlicher Leistung Schluss, sodass bei mehr Strombedarf lange Leitungen von den Hauptstromverteilpunkten gezogen werden. Hier war das Größte das mir für eine temporäre Elektroinstallation gelegt werden konnte ein 120kW, also genug um einen Tesla Model S60 in einer halben Stunde theoretisch vollzuladen.
Braucht man mehr Leistung, müssen die Energieversorger die Netze um"routen" oder die Gleichzeitigkeitsfaktoren für diesen speziellen Tag überdenken. So habe ich schon mit Stadtwerken den Strombedarf einer Schule abzwacken können, weil die in den Sommerferien kaum Leistung benötigen.
Was ich damit sagen will, für einen speziellen kurzzeitigen Lastfall ist es schon schwierig, einen Konsens zwischen Netzstabilität und Anschlussleistung zu finden. Eine flächendeckende Elektromobilität stellt die Energieversorger vor ganz neue Probleme