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Thema: Toyota macht den Benziner zum Diesel (1861-mal gelesen)
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Toyota macht den Benziner zum Diesel

Zitat
Toyota macht den Benziner zum Diesel - Verbesserter Wirkungsgrad senkt Kraftstoffverbrauch

- Fahrzeuge in der Spitze um bis zu 30 Prozent sparsamer
- Hohe Verdichtung und gekühlte Abgasrückführung
- 14 neue Motorvarianten kommen bis 2015 auf den Markt

Die Toyota Motor Corporation (TMC) hat eine neue Generation höchsteffizienter Verbrennungsmotoren entwickelt. Dabei wurden die effizienzsteigernden Maßnahmen, der bislang nur in den Hybridfahrzeugen verwendeten Verbrennungsmotoren, so weiterentwickelt, dass sie nun auch den klassischen Benzinmotoren einen außergewöhnlich hohen thermischen Wirkungsgrad von bis zu 38 Prozent beschert– ein Bestwert unter den in Großserie gefertigten Motoren. Zum Vergleich: ein moderner Turbodieselmotor hat einen Wirkungsgrad von 40 Prozent. Der Kraftstoffverbrauch sinkt dadurch um zehn, in der Spitze sogar um 30 Prozent, gegenüber aktuellen Fahrzeugen gemäß dem japanischen Testzyklus.

Aus jedem Tropfen Kraftstoff die maximal mögliche Fortbewegung zu generieren, das war die Überschrift für das Lastenheft der Ingenieure. Erreicht wurde dies durch ein umfangreiches Maßnahmenpaket. Ein Baustein, um die so genannten Pumpverluste zu verringern, ist der Atkinson Zyklus. Der Motor hat dabei ein hohes mechanisches Verdichtungsverhältnis von 13,5. Durch die variable Einlassventilregelung wird das tatsächliche genutzte Verdichtungsverhältnis durch verlängerte Öffnungszeiten verändert. Das reduziert den Kraftaufwand beim Verdichten des Gemisches, erlaubt aber die Kraft der Verbrennung sehr lange auf den Kolben wirken zu lassen. So wird mehr Wärme in Bewegung umgewandelt. Ergänzt um eine wassergekühlte und sorgfältig geregelte Abgasrückführung kann der Motor mit einer weiter geöffneten Drosselklappe betrieben werden. So arbeitet der Motor häufiger im Bereich des besten thermischen Wirkungsgrades.

Die neue Form des Einlasskanals erzeugt eine beschleunigte nach unten fallende Strömung im Zylinder, wodurch das Kraftstoff-Luft-Gemisch, nun vertikal statt horizontal, mit höherer Geschwindigkeit in den Zylinder strömt. Die bessere Durchmischung sorgt für eine schnellere Flammgeschwindigkeit bei der Verbrennung. Gepaart mit verbesserter Kühlwasserführung für Zylinder und Brennraum kann die Klopfneigung, trotz des hohen Verdichtungsverhältnisses, verringert werden. Auslasskanäle und der Abgaskrümmer wurden ebenfalls für verbesserten Gasdurchsatz entsprechend angepasst. Abgerundet wird das Paket mit Reduzierung der inneren Reibung. Dabei reicht das Spektrum von speziellen Beschichtungen für die Kolben, Kolbenringe und Gleitlager, über eine verringerte Ölpumpenfördermenge bis zu einem leichter laufenden Keilrippenriemen für den Antrieb der Nebenaggregate.

Die neuen Motoren kommen sukzessive in verschiedenen Modellen zum Einsatz, bis 2015 werden weltweit insgesamt 14 neue Triebwerksvarianten eingeführt.

Quelle: Toyota-Pressemitteilung vom 11.04.2014

Re: Toyota macht den Benziner zum Diesel

Antwort Nr. 1
Hmmm, kingt ein wenig nach Skyactive von Mazda.

Obwohl, habe gerade mal nachgelesen, die Lösungsansätze sind doch recht unterschiedlich.

Re: Toyota macht den Benziner zum Diesel

Antwort Nr. 2
Beiden Ansätzen gemein ist immerhin die hohe Verdichtung.

Bisher galten die Atkinson-Motoren ja als unfahrbar im unteren Drehzahlbereich (bei Hybriden fällt das durch die Hilfe des E-Motors nicht auf). Mal sehen wie spritzig diese neuen Motoren sind.

Re: Toyota macht den Benziner zum Diesel

Antwort Nr. 3
Gut zu sehen dass Toyota auch mal etwas an den Verbrennern weiterentwickelt. Das gezeigte VVT-iE System scheint das betagte Dual VVT-i in Zukunft zu ersetzen, offenbar hat sich Valvematic bei den Toyota Verantwortlichen nicht durchgesetzt.

http://en.wikipedia.org/wiki/VVT-iE

Meine Vermutung bezüglich des Atkinson-Zyklus und der Thematik unterer Drehzahlbereich ist, dass der Atkinson-Zyklus durch den elektrischen Aktuator ein oder ausgeschaltet werden kann - im Gegensatz zum Prius HSD System, wo ein Dual VVT-i Motor fest als Atkinson Motor gebaut wird. Zumindest scheint H diesen Atkinson-Zyklus auf Wunsch Steuerung in ihren neuen Motoren zu verbauen.

Re: Toyota macht den Benziner zum Diesel

Antwort Nr. 4
Die neue Motorentechnologie wird bei Toyota z.B. im neuen Ractis (bei uns Verso-S) eingesetzt, das neue Maschinchen ist ein 1,33L Motor und hört auf den Namen "1.3L 1NR-FKE VVT-iE"

Link zur Ractis Motorenwebseite

Re: Toyota macht den Benziner zum Diesel

Antwort Nr. 5
Meiner Ansicht nach ist das Potential an innovativen Entwicklungen bei Benzinmotoren noch riesig. Die Hauptprobleme sind hierbei in den Fertigungsverfahren, Materialpaarungen sowie in der Standfestigkeit zu suchen.

Hier mal ein Einblick in die Zukunft der Ventilsteuerung http://www.youtube.com/watch?v=hZoV7dADKwA

Eine Kombination aus Valvematic (Ventilhub) [1] und Dual VVT-i (Winkel) [2] wäre das Optimum, aber eine extreme konstruktive Herausforderung.

Alle anderen Hersteller haben ähnliche oder sogar gleiche Systeme. Die Ventilsteuerung, so wie hier beschrieben, ist keine "Toyotische" Einzigartigkeit und ist mehr als allgemeiner Stand der Technik an zu sehen.

Grüße, Sven

[1] http://www.youtube.com/watch?v=RHNXbGGvOdc & http://www.youtube.com/watch?v=HOqGWg1YJh4
[2] http://www.youtube.com/watch?v=6AXh8O7hWU4

 

Re: Toyota macht den Benziner zum Diesel

Antwort Nr. 6
Die Weiterentwicklung von Benzinmotoren dürfte dabei hauptsächlich aus Japan und Nordamerika kommen, da man in Deutschland damit beschäftigt ist kleinste Minimotörchen mit Turboladern auszustatten und diese Asthmamutanten als große Spritsparwunder anzupreisen. Probleme sehe ich dabei weniger, denn z.B. die Motoren von Toyota, Honda und Mazda beweisen seit Jahren höchste Standfestigkeit.

Eine Ventilsteuerung ähnlich wie der im Video, gibts unter anderem bereits bei Honda mit dem VCM im Accord. Soweit mir das bekannt ist, ist Valvematic eine Weiterentwicklung des Dual VVT-i um mit DOHC i-VTEC gleich ziehen zu können.

Was ich noch anmerken wollte, auch im neuen Vitz/Yaris kommt der 1.33L VVT-iE zum Einsatz
http://toyota.jp/vitz/003_p_010/dynamism/engine/

http://www.lexus.com.kw/ls_460/more/vvt_ie.asp

Re: Toyota macht den Benziner zum Diesel

Antwort Nr. 7
Wenn ich das Video http://www.youtube.com/watch?v=hZoV7dADKwA richtig verstehe, dann ist die Ventilsteuerung über Öl-Pneumatik die eigentliche Neuerung. Die Zylinderabschaltung, so wie beim Honda VCM http://www.youtube.com/watch?v=u1LYwtxa9gU, ist dann eigentlich nur eine willkommene Nebensache.

Bei der elektromechanischen Variante http://www.youtube.com/watch?v=ZYEjAv0hFug erscheint mir die Haltbarkeit, sowie das thermische Verhalten von Magneten/Spulen als extrem Problematisch.

Egal welches Verfahren einmal in Großserie zum Einsatz kommt, alle diese neuen Systeme werden für hoch drehende Motoren nicht geeignet sein. Irgendwo hatte ich gelesen, dass Toyota (und nicht nur diese Japaner) einen effizienten Motor entwickeln wollen, welcher ein Bohrungs- zu Hubverhältnis von 1.5 haben soll. Aufgrund der Kolbengeschwindigkeit, werden hier wohl keine Drehzahlen über 5000 min-1 zu erwarten sein: „Aktinson“-Extrem. Dann könnte es auch sein, dass die Nockenwellen entfallen ...

Grüße, Sven

Re: Toyota macht den Benziner zum Diesel

Antwort Nr. 8

Die Weiterentwicklung von Benzinmotoren dürfte dabei hauptsächlich aus Japan und Nordamerika kommen, da man in Deutschland damit beschäftigt ist kleinste Minimotörchen mit Turboladern auszustatten und diese Asthmamutanten als große Spritsparwunder anzupreisen. Probleme sehe ich dabei weniger, denn z.B. die Motoren von Toyota, Honda und Mazda beweisen seit Jahren höchste Standfestigkeit.


Beim "Engine of the year Award" sieht das für die deutschen Hersteller (BMW, VW) gar nicht so schlecht aus in den letzten Jahren. Und Toyota sowie Honda sind auch gut dabei. Besonders bei den Minimotörchen unter 1,0l.

https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Motor_des_Jahres

Re: Toyota macht den Benziner zum Diesel

Antwort Nr. 9

Die Auszeichnungen haben aber wenig mit innovativen Weiterentwicklungen der Motoren zu tun, sondern bewerten eher Spritzigkeit, Fahrbarkeit etc.
(nicht dass ich das jetzt schlecht finde, hat aber halt nicht viel mit der wirklichen Entwicklungsarbeit zu tun)


Re: Toyota macht den Benziner zum Diesel

Antwort Nr. 11
(...)"to reduce all types of emissions, including particulate matter and NOx."

Was hat der Mazda Diesel sowie die Turbo Direkteinspritzer dann dort verloren? Die Motoren lassen sich ganz wunderbar fahren sicherlich, deshalb die hohe Punktzahl.

Re: Toyota macht den Benziner zum Diesel

Antwort Nr. 12
Weiss ich auch nicht, die haben mich immer noch nicht in die Jury berufen. :mst:

Vielleicht weil die Motoren "relativ" viel sauberer sind? Wäre eine typische Argumentation.

Hast Du Dir mal die Jury angeschaut? Sieht ganz international aus. Etwas US/Canada lastig, aber durchaus gut gemischt.