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Thema: Model S Probefahrt (16303-mal gelesen)
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Model S Probefahrt

Gestern konnte ich das Model S von Tesla ein paar Kilometer probefahren. Die Eindrücke möchte ich hier natürlich mit euch teilen. Es handelte sich nicht um die Performance-Variante, sondern das "normale" Modell, aber das reicht dicke. Wir fuhren zu dritt (Sly, ein Tesla-Mitarbeiter und ich) durch Frankfurt, auf die Autobahn, und wieder im großen Bogen zurück, insgesamt etwa eine Stunde mit Fahrerwechsel zwischendrin.

Das Einsteigen ist vorne nicht ganz leicht, da die Einstiegsöffnung doch recht eng ist, und hinten nochmal erheblich schwieriger. Die zugegeben sehr schöne fließende und sportliche Form des Model S ermöglicht leider keine praktischen, großen Türöffnungen. Man muss sich also richtig ins Fahrzeug reindrehen. Ist man dann in die dünn aussehenden, wenig gepolsterten und mit nicht verstellbaren Kopfstützen versehenen Sitze gefallen, ist aber auch wieder alles gut. Zumindest in der kurzen Zeit von etwa einer halben Stunde drückt dann doch nichts und tut nichts weh - aber das müsste man natürlich mal länger testen. Schalter gibts keine, fast alles außer dem Blinker und der Fahrstufe wird über Lenkradtasten oder das riesige Display gesteuert. Und das macht irre viel Spaß. Zudem kann man sich nahezu alle Anzeigen individualisieren, sogar die beiden Bereiche des Screens rechts und links neben der Tachoanzeige hinter dem Lenkrad. Ich empfehle euch einfach mal diese Videos, die alle Möglichkeiten offenbaren.

Das Fahren selbst: Der Antritt ist eine Wucht. Da presst es einen in den Sitz, zugleich kann man aber auch ganz normal im Verkehr mitschwimmen. Ungewöhnlich ist das starke Rekuperieren und Verzögern des Model S, wenn man vom Gas geht - dies ist in zwei Stufen einstellbar, für eine stärkere Verzögerung (und damit mehr Energierückgewinnung) oder eine schwächere. Das Fahrwerk wäre mir etwas zu polternd, aber klar: 21-Zöller verlangen einfach auch ihren Tribut. Aufgefallen war mir eine recht starke Windempfindlichkeit auf der Autobahn und dass das Fahrwerk doch Mühe mit der Leistung des Antriebs hat. Ich habe es zwar weniger ausgereizt als Sly, der Raser  ;D , aber auch mir fiel auf, dass er hintenrum dann etwas nervös wird, wenn man mal Leistung fordert. Technische Schmankerl gibt es jede Menge: Drei unterschiedliche Einstellungen für die Lenkrad-Rückstellkräfte, ein sich automatisch ab 100 km/h absenkendes Fahrwerk für bessere Aerodynamik, deaktivierbares LED-Tagfahrlicht, etc etc etc.

An Kleinigkeiten mangelt es. Der Wagen dürfte ruhig noch etwas komfortabler sein, so alleine im Innenraum. Mehr Holz, mehr Sorgfalt bei der Verarbeitung, einfach mehr offensichtlichen Luxus, wie z.B. auch hinten beheizbare Sitze oder schlichte Sonnenschutzrollos. Ungewohnt ist die doch etwas kauernde Sitzhaltung aufgrund des hohen Unterbodens wegen der Batterien. Man sitzt also mit recht angewinkelten Beinen, vorne wie hinten. Ablage zwischen den Vordersitzen gibt es eine, recht flache direkt auf dem Boden. Dort kann man noch einzelne Unterteilungen dazu ordern. Außer zwei Cupholdern bietet der Turm zwischen den Sitzen nur Elektronik und keinerlei Stauraum. Dafür ist der Kofferraum vorne wie hinten mehr als ausreichend.

Ach, könnte man sowas doch mal ne Woche oder zwei testen...  :icon_daumendreh2:


Re: Model S Probefahrt

Antwort Nr. 2
Ist die Anzeige mit 3G von einem Mobiltelefon eines Insassen oder ist eine SIM verbaut?
Das Armaturenbrett ist mit Leder bespannt?
Ganz interessant.

Re: Model S Probefahrt

Antwort Nr. 3
Im (noch US- und Vorserien-) Fahrzeug war eine SIM-Karte von Tesla installiert. Das Navi (Google Maps) war noch nicht final und fand keine Route (aber wenigstens die aktuelle Position). Das ist also alles noch recht unklar und war der Begleitperson auch nicht bekannt, auf welche Art die Online-Dienste funktionieren sollen - ob mit eigener SIM von Tesla oder durch Kopplung ans Handy des Fahrers.

Leder auf dem Armaturenbrett und den Sitzen, ja. Dachhimmel- und Säulenverkleidung ist Alcantara.

Re: Model S Probefahrt

Antwort Nr. 4
Colles Autochen. Danke fürs Testen. Das kann ich mir vorstellen, dass sowas der Touch-und-App-Generation gefällt.  ;)

Fahren die Türgriffe außen etwa bei Annäherung ans Auto aus? (Beim Roten ist nix zu sehen, beim Weißen stehen sie raus)  Das sieht ja spacig aus.

Re: Model S Probefahrt

Antwort Nr. 5
Jep. Nähert man sich dem Auto mit Schlüssel, fahren sie automatisch aus und sind dann auch beleuchtet. Macht man dann ne Weile nichts, so 30 Sekunden oder so, fahren sie wieder rein. Braucht man sie dann doch, reicht es, sie einfach kurz zu berühren, und sie fahren wieder raus. Setzt man sich rein und schließt die Tür, fahren sie natürlich auch wieder rein.

Das Model S hat eigentlich recht viele pfiffige Ideen. Selbst mit unterschiedlichen Funktionen belegbare Lenkradtasten zum Beispiel. Linux machts möglich. Anzeigen im Fahrzeugsetup passen immer zum Fahrzeug. Ist es rot, ist auch das Fahrzeug auf dem Screen rot. Ist das Abblendlicht an, wird das auch auf dem Screen so angezeigt. Der Ladeanschluss ist in einer Rückleuchte versteckt und so völlig unsichtbar. Die Seitenfenster sind übrigens rahmenlos. Zum Starten reicht es, mit Schlüssel im Fahrzeug einfach das Bremspedal zu betätigen. Die Parkbremse ist frei konfigurierbar und kann z.B. für Waschanlagen mit Schleppvorrichtung auch deaktiviert werden. Der Bildschirm in der Mittelkonsole kann auch Pinch & Zoom und erkennt mehrere Fingerpositionen gleichzeitig. Es gibt verschiedene Fahrerprofile, die alle möglichen Parameter berücksichtigen. Einfach mal die Videos anschauen, das lohnt sich.

Re: Model S Probefahrt

Antwort Nr. 6
Danke für die Teilung deiner Eindrücke :)

Einiges von Dir sind ja Subjektive Eindrücke, wie das mit den Wind. Ich hatte am Anfang mit den Prius 2 auch so meine Probleme, aber jetzt will ich den nicht mehr so schnell hergeben ^^

Bin mal von den eindrücken von Sly gespannt noch :)

Ich würde den Tesla auch gerne mal fahren wollen, einfach nur geil was so ein Hersteller mit gerade mal 10 Jahren schon bieten kann. Wir haben ja zum Teil auch Tesla Technik bei uns in Hybridsystem von Toyota/Lexus drin. Die tauschen sich ja Informationen aus die beiden Hersteller.

Re: Model S Probefahrt

Antwort Nr. 7
Mir gefällt vorallem, der Touchscreen in der Mitte, auch haben will  ;D


Re: Model S Probefahrt

Antwort Nr. 9
Ja, so 80.000 bis 90.000 Euro muss man erstmal über haben.

Re: Model S Probefahrt

Antwort Nr. 10
Och mehr nicht?
Pappenstiel  :-P
Würde mit dem Geld allerdings was besseres anfangen, wenn ich soviel hätte bzw. übrig hätte!


Re: Model S Probefahrt

Antwort Nr. 12
Wir werden unsere Eindrücke übrigens noch etwas ausführlicher in einem Fahrbericht für das Blog der ELEKTRO-Piloten zusammenfassen. Link folgt dann auch hier in diesem Thread.

Re: Model S Probefahrt

Antwort Nr. 13
Sehr anschaulicher Bericht. Da bekommt man gleich Lust auf eine Probefahrt. Dagegen spricht leider, dass man sich in das Auto reinschrauben muss. Also nix für Behinderte, denen die Flexibilität im Rücken fehlt. Und anhand des Preises auch kein junge Leute Auto (es sei den Papa zahlt). Neugierig bin ich trotzdem geworden...

Re: Model S Probefahrt

Antwort Nr. 14
Freu mich auf den großen Artikel schon :)