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Thema: Elektro - schon 2020 auch eine Alternative für den Geldbeutel? (5315-mal gelesen)
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Elektro - schon 2020 auch eine Alternative für den Geldbeutel?

Servus,
ich darf ab Ende nächsten Jahres über 3 Jahre im Zuge einer Fortbildungsmaßnahme jeden Montag 250 km nach Leipzig fahren und dann wieder 250km zurück. ÖPNV ist leider keine Möglichkeit, ich müsste am Abend vorher hin fahren und käme erst am nächsten Tag zurück - da habe ich aber jeweils zu arbeiten.
Jedenfalls sind das rund 75000km über 3 Jahre, die ich zuverlässig und möglichst günstig zurücklegen möchte Da gehört dazu, dass ich sicher auch in die Stadt reinfahren kann, also Euro 6 Minimum. Auf der Suche nach einem Auto bzw. einer Idee, in welcher Richtung es gehen kann habe ich mal spaßenshalber über Elektromobilität nachgedacht. Sicher, mit einem Tesla ist so eine Strecke kein Problem, ich werde aber keine 50.000€ plus ausgeben. Aaaaber, Peugeot und Opel haben relativ frisch Autos vorgestellt, die mit über 300km WLTP Reichweite angegeben sind und dabei unter 30.000€ neu kosten sollen (e208 und Corsa-e)

Nun ist da die Überlegung, gebe ich 12-15.000€ für einen Verbrenner/Hybrid aus, oder das doppelte für einen Elektrowagen. Ich kann hier daheim kostenlos laden (Fußläufig ist ein Großparkplatz mit Gratis Ladesäule) - ich kann am Ziel kostenlos laden (und gleichzeitig kostenlos parken). Wenn die 3 Jahre Fortbildung rum sind, kann ich hoffentlich mit eigener Solaranlage am eigenen Haus laden.
Mal einfach gerechnet, durch die 25.000km im Jahr senkt sich mein steuerpflichtiges Brutto dank Kilometerpauschale um 7500€ sodass ich pro Jahr über 2000€ Steuern spare.
Ein 30.000€ Fahrzeug kostet finanziert über 4 Jahre mit 25.000km, 2000€ Anzahlung (staatliche Elektroprämie) im Jahr etwa 4700€. Steuern sind 0€. Verschleiß und Wartungskosten setze ich mal gleich zum nachfolgenden Verbrenner an.
Ein sparsamer Benziner/Hybrid kostet rund 15.000€, über 4 Jahre mit 25000km, 0€ Anzahlung etwa 2760€ Finanzierung im Jahr. Steuern sind minimal, ich bin auch gerade zu faul zu suchen was aktuell so ein Yaris Hybrid an Steuern kostet (WLTP). Dazu kommen bei 5l Verbrauch (viel weniger brauche ich nicht, ich hatte schon 3 Jahre einen) und 1,50€/l Benzinkosten von fast 1900€, also in etwa den Wert, den ich steuerlich gutgeschrieben bekomme. Theoretisch müsste ich auch den Parkplatz in Leipzig mit rechnen, den ich rein elektrisch nicht zahlen bräuchte.

Irgendwie klingt das für mich zu schön um wahr zu sein, kann ein Elektroauto tatsächlich in diesem Fall auch finanziell absolut sinnvoll sein? Habe ich, abseits der Versicherung, etwas vergessen? Ich habe keinen Schmerz, mich unterwegs eine halbe Stunde zum Laden hinzustellen im Notfall, Ladestationen gibt es auf der Strecke zur Genüge. Freilich müsste man das Kostentechnisch einkalkulieren, da fehlen mir aber noch Erfahrungswerte.

Warum ich die Steuerentlastung mit aufgerechnet habe: Ich denke mir, ich bekomme vom Staat Unterstützung in Form der Kilometerpauschale, dass ich diese Fortbildung machen kann. Diese kann ich entweder an der Zapfsäule verbrennen, das löst das Geld in Luft auf. Oder ich kann es zur Abbezahlung eines Fahrzeugs mit nutzen. Das Auto ist zwar durch die Kilometer weniger Wert, aber ja immernoch mehr als das verbrannte Benzin. Und nach den 3 Jahren ist der Elektrowagen ja trotzdem deutlich mehr wert, als der Hybrid. Dass ich dabei in irgendeiner Form noch etwas für die Umwelt tue (bzw. sie nicht ganz so doll schädige) wäre dann auch noch ein Punkt...

Lange Rede kurzer Sinn: Erleben wir dank PSA ein Elektroboom für Einsteiger, weil die Autos zu dem Preis echt eine Option sein können oder rechne ich mir da etwas schön?

Antw.: Elektro - schon 2020 auch eine Alternative für den Geldbeutel?

Antwort Nr. 1
Die Kilometer pauschale hast du bei beiden wagen. Rechnen tut sich das allein dadurch das du kostenlos laden kannst. Frage ist, bleibt das die 3 Jahre so und rechnet sich das gegen die Mehrkosten eines bev?
Zudem rechnest du immer mit Neuwagen. Hybride bekommt man auch gut gebraucht. Dadurch steigt der Preisvorteil des hybriden um einiges.

Antw.: Elektro - schon 2020 auch eine Alternative für den Geldbeutel?

Antwort Nr. 2
Ich wusste dass das Gebrauchtargument kommt :-D Ich bin kein Gebrauchtwagenkäufer. Außerdem, sortiere mal bei den üblichen Gebrauchtwagenportalen nach Toyota Hybriden mit Euro 6c oder besser. Ja ich weiß, dass auch die älteren Hybride 6C erfüllen würden. Tun sie aber nicht, weil sie am Tag der Homologation nicht mit Euro 6C eingetragen wurden. Toyota Hybrid mit 6C oder besser geht bei rund 15.000€ los, die habe ich auch angenommen in der Rechnung. Ich muss in die Innenstadt einer großen Stadt über mehrere Jahre hinweg. Die paar tausend Euronen sind jetzt nicht wirklich das Problem für mich, dafür habe ich meine Ruhe und muss mich nicht vor irgendwelchen Fahrverboten fürchten.
Dazu kommt noch, dass ich hier im Umkreis von 50km keinen guten, nichtmal einen "gerade so akzeptablen" Toyota Händler habe und zu jeder Durchsicht eine ganze Ecke fahren müsste - auch das habe ich nicht einbepreist.

Zum anderen Punkt: Auf dem Großparkplatz werde ich noch eine ganze Weile kostenlos laden kann, weil das ist mein Arbeitgeber ;-)
Vor Ort in Leipzig müsste man das wirklich überlegen, im schlimmsten Fall kostet wohl eine Akkuladung für die einfache Fahrt rund 15€ bei abstrus hoch angenommenen 20kWh/100km. Wenn ich vor Ort mit 11kW nur lade - was zeitlich reicht - dürften es noch ein paar Euro weniger werden. Mit den 15€ macht das insgesamt nochmal 750€ im Jahr zusätzlich.

Antw.: Elektro - schon 2020 auch eine Alternative für den Geldbeutel?

Antwort Nr. 3
250 km mit einem 300 WLTP-E-Auto könnte auch mal knapp werden. Zwischenladung solltest Du einplanen. Ich würde daher eines mit schneller DC-Ladung einplanen.

Deine Rechnung hat einige Unsicherheitsfaktoren. Bist Du Dir wirklich sicher, dass die Ladesäulen frei sind, wenn Du diese brauchst? Werden diese die 3 Jahre dauerhaft kostenfrei sein? Je nach Gegebenheit kann der Unsicherheitsfaktor anders ausfallen. Wenn Du am Montag hin und zurückfahren willst, wäre es übel, wenn die Ladesäule am Zielort nicht frei wäre. Bleibst Du dort einige Tage, kannst Du es häufiger probieren.
Bei uns in der Gegend gibt es außer beim Aldi keine kostenfreien Säulen mehr. Anfangs haben Betreiber die Säulen im Testbetrieb gehabt, um Erfahrungen zu sammeln. Jetzt kosten diese und zwar mehr als der normale Haushaltsstrom.

Bei einem E-Auto würde ich nie rechnen, dass der Strom kostenfrei ist und das Ladesäulen immer frei sind. Mit meinem 225xe habe ich die Erfahrung gemacht, dass viel passieren kann:
- Ladesäulen werden von Verbrennerfahrzeugen zugeparkt
- Elektroautos parken tagelang und blockieren die Säule
- Ladesäulen sind defekt.

Insofern würde ich immer nach alternativen Ladesäulen Auschau halten. Auch wenn es Dein Arbeitgeber ist, kann es passieren, dass auf die gleiche Idee mit dem BEV andere kommen und keine Ladesäule mehr frei ist. Oder sichert Dir der Arbeitgeber eine freie Säule zu?

Antw.: Elektro - schon 2020 auch eine Alternative für den Geldbeutel?

Antwort Nr. 4
Der Peugeot hat 340km WLTP Reichweite, der Opel 330km. Ich brauche also nur rund 75% der Gesamtreichweite.
Die Lademöglichkeit bei mir auf Arbeit ist garantiert frei und bleibt kostenlos - das ist kein Problem.
Am Ziel habe ich in Laufreichweite 5 Ladestellen mit mehreren Ladesäulen, davon sind 2 kostenlos mit kostenlosem Parken. Der Bildungsträger plant aktuell angeblich den Bau eigener Säulen direkt am Schulungsgebäude (Zugang nur mittels Parkkarte vom Bildungsträger) - die Vorbedingungen sind mir also sicher genug.
Meine Frau kam gestern sogar auf die Idee, dass ich mit 5m Kabel sogar direkt vor unserer aktuellen Mietswohnung laden könnte (klar, mit nur 2kW, aber da das Auto 5-6 Tage in der Woche steht sollte das kein Problem sein)

Antw.: Elektro - schon 2020 auch eine Alternative für den Geldbeutel?

Antwort Nr. 5
Das hört sich gut an, nur würde ich auch nicht damit rechnen, dass der Strom regelmäßig kostenlos zu haben ist.
Spätestens wenn es mehr E-Autos gibt - und davon ist ab nächstem Jahr auszugehen - sind die kostenlosen Säulen belegt oder es gibt sowieso keine mehr. Schon jetzt kostet Strom an neuralgischen Punkten bis an die 0,90€/kWh.
Wenn du aber zu Hause mit Haushaltsstrom laden kannst, empfinde ich das Risiko überschaubar, würde sicherheitshalber allerdings mit diesen Kosten rechnen.

Antw.: Elektro - schon 2020 auch eine Alternative für den Geldbeutel?

Antwort Nr. 6
Die Entscheidung scheint für dich schon klar zu sein. Verstehe dann die Diskussion darum nicht.
Zudem baut nicht nur Toyota Hybride. Manchmal wird das scheinbar vergessen.

Antw.: Elektro - schon 2020 auch eine Alternative für den Geldbeutel?

Antwort Nr. 7
Ne, aktuell finde ich die Idee zu schön, um wahr zu sein - aber der Gedanke hat es mir angetan. Bis nächstes Jahr ist ja noch etwas Zeit, die Idee zu überdenken.
Was für Hybride gibt es denn noch, um die 15.000€ neu, die wirklich um die 5l/100km real verbrauchen, ohne zu schleichen?

Antw.: Elektro - schon 2020 auch eine Alternative für den Geldbeutel?

Antwort Nr. 8
Die Lademöglichkeit bei mir auf Arbeit ist garantiert frei und bleibt kostenlos - das ist kein Problem.
Wenn Dir Dein Arbeitgeber schriftlich garantiert, dass Du kostenfrei laden kannst und Du die Garantie hast eine freie Säule zu bekommen, würde ich mir an Deiner Stelle auch sofort ein E-Auto kaufen. Dann würde ich hier gar nicht mehr diskutieren und uns einfach Dein gekauften E-Auto als Foto vorstellen. Freue mich darauf.

Warum solltest Du das denn ein Jahr lang überdenken? In einem Jahr könnte es sein, dass Du die Zusage des Arbeitgebers nicht mehr hast, weil sich 10 weitere Kollegen ein BEV gekauft haben. Oder wird dann der Arbeitgeber 10 weitere Ladeplätze bauen?

Wenn Du das nicht schriftlich bekommst, wäre ich persönlich skeptisch. Andere kommen auch auf die Idee ein BEV zu kaufen, wenn das Laden kostenfrei ist. Die machen dann die gleiche Rechnung wie Du auf und dann stehst Du ohne Ladesäule da.

Meine persönlichen Erfahrungen mit Ladestationen waren in den letzten zwei Jahren nicht gut. Als wir unseren 225xe gekauft haben, war die Ladesituation beim Arbeitgeber meiner Frau super. Das hat sich allerdings nach ein paar Monaten geändert. Mittlerweile gibt es eine Menge von E-Autos, man bekommt kaum noch einen freien Ladeplatz und kostenlos ist es auch nicht mehr. Trotzdem ist der 225xe toll. Den laden wir zu Hause und er fährt toll.

Antw.: Elektro - schon 2020 auch eine Alternative für den Geldbeutel?

Antwort Nr. 9
Ein BEV ist 5 Jahre lang von der Steuer befreit. Wenn Du noch etwas Zeit hast könntest Du dir auch für 25 500€ einen Sion kaufen oder einen Kia eNiero. Skoda will den eCITY Go mit 37Kw rausbringen.

Gerd

Antw.: Elektro - schon 2020 auch eine Alternative für den Geldbeutel?

Antwort Nr. 10
37kWh Akkukapazität sind halt zu wenig, um zuverlässig 250km zu schaffen, also fällt der eCity Go raus. Auch der Sion schafft die Reichweite nicht. Der eNiro ist mir zu groß und dann zu teuer.
Die Ladesituation auf Arbeit ist fix für mich, da brauche ich keine Zusage, das brauche ich auch nicht näher erklären. Wir haben mehr Parkflächen als Mitarbeiter und an jeder Parkfläche die Möglichkeit, mit Schuko, 2x CEE 16A, 2x CEE32A und 2x CEE63 gleichzeitig zu laden.

Antw.: Elektro - schon 2020 auch eine Alternative für den Geldbeutel?

Antwort Nr. 11
Dann solltest Du dir schnell ein BEV kaufen. So eine Ausgangssituation hat sonst kaum jemand.

Antw.: Elektro - schon 2020 auch eine Alternative für den Geldbeutel?

Antwort Nr. 12

Was für Hybride gibt es denn noch, um die 15.000€ neu, die wirklich um die 5l/100km real verbrauchen, ohne zu schleichen?

Hat Toyota auch nicht.

Antw.: Elektro - schon 2020 auch eine Alternative für den Geldbeutel?

Antwort Nr. 13
https://apl.de/neuwagen/toyota/yaris_5-tuerer2/preisliste.php?i=878

Ah doch, um die 15.000 schon. Vor 5 Jahren, als ich meinen damaligen gekauft habe, gab es regelmäßig Neuwagen für 15.000€ glatt vom Händler. Ist eigentlich beim 2. Facelift das Abblendlicht immernoch so grausig in der Seitenausleuchtung - nur mal nebenbei gefragt? (nach zweimaligem Lesen ist mir aufgefallen, dass man das provokativ auffassen kann, ist aber nicht so gemeint)

Dann solltest Du dir schnell ein BEV kaufen.
Ich brauch erst nächstes Jahr das Auto. Stand heute gibt es auch kein Elektrofahrzeug, was meine Anforderung für nächstes Jahr in Sachen Reichweite und Preis erfüllt. Das macht also wenig Sinn.
Wenn die Meisterschule nicht wäre, bräuchte ich gar kein weiteres Auto, weil ich auf Arbeit laufe.

Antw.: Elektro - schon 2020 auch eine Alternative für den Geldbeutel?

Antwort Nr. 14
Bin Kilometerfresser mit so einem 15.000€ Auto 14.859€  ;D aber für den Preis gibt es den nicht mehr.
Lasse die Versicherung weg, nimm 1 Liter mehr auf 100 km und du weißt mit was du rechnen musst.

Das neueste Facelift ist fast 1:1 das gleiche Auto. :-X
Echt, ich kann da nur Kleinigkeiten erkennen.
Unter der Motorhaube habe ich keine Unterschiede festgestellt.

Unterstütze dich, Neuwagen, dann aber der kleine  ;)


Ich drehe den Pfennig 2x um.
Und behaupte, du wirst selbst mit kostenlosem Strom nicht an die Preise des Yaris Hybrid heran kommen.
Willst das mal ausrechnen?

Nimm einfach einen Prius 4, rechne ebenfalls 1 Liter mehr als ich jetzt habe an Benzinkosten.
Rechne das auf die Kilometer hoch. Ich habe das mal gemacht, kam zu dem Ergebnis, dass ich mit einem kleinen Nicht Hybrid sogar günstiger, gleich teuer auf Langstrecken sein könnte.

Warum nun das Beispiel Prius 4 = der Anschaffungspreis

Ich treibe es mal hoch mit der Übertreibung
Mitsubishi SpaceStar kostet die Hälfte vom Yaris Hybrid
Yaris Hybrid kostet 10.000€ weniger als ein Prius
Yaris Hybrid kostet 50% eines elektrischen Opel Corsa UVP das ist ein Preis für den du Dir 2 Yaris Hybrid kaufen kannst. Also fährst einen zu Schrott und kaufst dir den neu bei APL noch mal und hast das gleiche ausgegeben.

Mein Gedanke dabei: rechne immer negativ, dann bist vor Überraschungen sicher.
Hätte nicht gedacht, dass beim Yaris Hybrid so wenig kaputt geht, steht ALLES bei Spritmonitor.

Rechne alles hoch.
Und prüfe ganz genau, rechnen sich 50% mehr Kaufpreis durch die gesparten Energiekosten.
Und vor allem rechne immer damit, was ist wenn du den Strom nicht mehr kostenlos bekommen kannst?

Ich habe das auch durch gerechnet, kam zu dem Punkt, es rechnet sich für mich nicht.
Wie gesagt, könnte sogar ein Mitsubishi SpaceStar für mich günstiger sein.
Will ich aber nicht, also Yaris Hybrid  :icon_herzen02:

P.S. Alles nur mit Bleistift gerechnet. Bauchgefühl sagt Elektroauto. Verstand sagt „rechne das nach“.