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Thema: Ethanol im Sprit - eine Umweltdiskussion (4280-mal gelesen)
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Ethanol im Sprit - eine Umweltdiskussion

Ich habe den Eindruck hier gibt es Diskussionsbedarf!

Daher fange ich gleich an:
  • Ich fahre E85 sobald der Ursprung des Bioetanols umweltverträglich sichergetellt ist! 
    Dafür würde ich auf jeden Preisvorteil gegenüber E5 verzichten!
  • Kein Baum sollte fallen, nur um fossile Ressourcen zu schonen!
  • Solange fahre ich E5!
Bei uns besitzt die Evangelische Kirche große landwirtschaftliche Flächen und hat vor einiger Zeit bekannt geben keine Pachtverträge abzuschließen oder zu erneuern, wenn, solange es Hungersnöte gibt, kein Brotgetreide angebaut wird.
Ein mutiger Schritt in die richtige Richtung!

Antw.: Ethanol im Sprit - eine Umweltdiskussion

Antwort Nr. 1
moin,

ich habe zuerst überlegt, ob ich auf dein Thema antworten soll, denn diese Diskussionen habe ich schon vor 10 Jahren geführt.
Ich sehe den Diskussionsbedarf zwar nicht so, denn das ist nicht zielführend und fängt nicht an der Ursache an, aber trotzdem:

deine Sichtweise ist einseitig, denn du betrachtest nur eine der möglichen Quellen zur Herstellung von Bioethanol. Es gibt verschiedene Methoden in der EU Bioethanol – Wikipedia und hier Produktionsverfahren > Bioethanol > CropEnergies AG
1. aus Getreide wie Mais oder Weizen (kein essbarer Weizen!)
2. aus Zuckerrüben
3. aus Pflanzenresten über die Spaltung von Zellulose

in anderen Ländern wie Brasilien zB wird Zuckerrohr dafür genommen.

Desweiteren betrachtest du nicht, wie und wo Öl gewonnen und verarbeitet wird. Da passieren wesentlich schlimmere Umweltschäden als durch jede Produktion von Bioethanol. Diese Betrachtung jedoch will niemand wirklich machen, da man sonst nicht über das "böse" Bioethanol schimpfen kann.

und eigentlich hatte ich anfänglich meines Themas dazu schon einiges geschrieben....
Ethanol im Sprit....(keine Umweltdiskussion)
Ethanol im Sprit....(keine Umweltdiskussion) Quellen von E85

Antw.: Ethanol im Sprit - eine Umweltdiskussion

Antwort Nr. 2
Ich habe meinen Standpunkt dazu etwas geändert.

Monokulturen und Brandrodung für Ethanol sind im Grunde sehr schlecht, aber realistisch betrachtet wären äquivalent dazu frei zu werdende Flächen für Solarpanels, einhergehend mit der Fertigung, Ressourcenverbrauch und Entsorgung nach ein bis zwei Jahrzehnten meiner Ansicht nach nicht besser. Von dem Effekt für die Tierwelt mal abgesehen.

Würden wir den Fleischkonsum einschränken, würden viele Flächen für Ethanol frei werden, die vorher für die Futterproduktion genutzt wurden, denn das ist nach wie vor ein Großteil. Ich habe mal was von einem Verhältnis gelesen, welches sich auf 2/3 der weltweiten Agrarfläche, oder sogar 4/5 beziffert. Ist aber auch nicht so leicht dazu verlässliche Angaben zu finden, deshalb hier an der Stelle ein bisschen Halbwissen, aber selbst wenn es die Hälfte oder sogar nur 1/3 ist, sollte man da drüber nachdenken.

Analog dazu den Verbrauch sämtlicher Fahrzeuge massiv senken, kleiner denken und wir hätten einen brauchbaren Lösungsansatz, der zusammen mit anderen Antriebsformen ein Individualmobilitätskonzeptpaket der Zukunft sein könnte.

Antw.: Ethanol im Sprit - eine Umweltdiskussion

Antwort Nr. 3
so ist es, Monokulturen sind immer negativ, egal für welchen Zweck.
wenn man sieht, das in Südamerika riesige Flächen für die Rindviecher verwendet werden, sowohl was Haltung und grad auch Futterproduktion betrifft, kann man nur über einen absoluten Irrweg sprechen.
Ich las mal, das man für die "Produktion" eines kg Rindfleisches ca. 8 kg hochwertiges Eiweißfutter braucht. Dieses ist ja meist in Form von Mais oder Soja angebaut. Beide Pflanzen brauchen viel Ressourcen wie Wasser etc.

und nicht nur kleiner denken und werden, auch eine Abkehr vom Indiviualverkehr muss man ins Auge fassen. Die mobilen Massen, die heutzutage unterwegs sind, können nicht dauerhaft in eigenen Fahrzeugen fahren, geschweige denn, das deren Zahl noch zunehmen kann oder sollte. Ist doch jetzt schon der Kollaps in den Städten. Da spielt die Antriebsart nur eine untergeordnete Rolle, denn auch Erdgas oder Wasserstoff oder andere Energieträger ändern dann nix an der Verkehrssituation.

und nein, E-Autos sind kein Heilmittel, das hat wohl anscheinend eine neue Studie erneut bestätigt:
Ex-ifo Chef Sinn: Das Märchen vom E-Auto | MMnews
E-Autos schlimmer als Diesel - das behaupten Hans-Werner Sinn und Physiker -...
Ifo-Studie: Elektroautos klimaschädlicher als Dieselautos | nrz.de | Wirtschaft

Antw.: Ethanol im Sprit - eine Umweltdiskussion

Antwort Nr. 4
ich habe zuerst überlegt, ob ich auf dein Thema antworten soll, denn diese Diskussionen habe ich schon vor 10 Jahren geführt.
 

Schweigen war nie ein Weg ein Problem zu lösen und wir sind ja auch gar nicht so weit auseinander!
Es geht doch nicht darum Bioethanol zu verteufeln, sondern durch bewussten Kauf für eine verantwortungsvolle Produktionen zu sorgen.
Ich kaufe nur Freilandeier und Milch aus der Weidehaltung, bei der Deklaration von Fleisch gibt es Ansätze in dieselbe Richtung. Aber etwas ähnliches ist beim Bioethanol nicht zu sehen, es sei denn, ich habe einen mittelständischen Produzenten in vertretbarer Nähe!
Und vertretbar ist doch genau das Problem - wir betreiben alle Umweltschutz, oder reden zumindest über ihn, in unserer Komfortzone, in der dann bestimmte Dinge nicht mehr diskutabel sind.

Die Fleischfans wollen nicht zurückstecken - gerade ist Angrillen angesagt!
Die Dieselfahrer wollen ihre Dreckschleudern nicht tauschen!
Braunkohlearbeiter wollen sich keinen neuen Job suchen!
Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.....

Was ich aber hasse, und da könnte ich wirklich radikal werden, sind Typen die an der Angst vor dem Klimawandel Geld verdienen oder gar den Klimawandel leugnen.
Dazu gehören Regierungen, wie in Brasilien, denn nicht nur der Regenwald bietet Flächen für den Zuckerrohranbau, und neuzeitliche "Trumpeltiere" mit ihren Claqueuren.

Aber wir brauchen gar nicht so weit zu schweifen - die einzige Antwort deutscher Administrationen auf die Freitagsdemos der Schüler sind Strafmaßnahmen.

Antw.: Ethanol im Sprit - eine Umweltdiskussion

Antwort Nr. 5
Es gibt ja viel für und gegen Ethanol (Bioethanol, E85) bei einer Umweltdiskusion! Das einfache tanken z.B. von E85 ist bei uns garnicht möglich, deswegen ist der Umweltaspekt, für mich auch zu vernachlässigen, werde wenn möglich nur einige Tests durchführen, oder auch mal E85 im Elsass tanken, wenn ich dorthin komme.
Auch der Unterschied von E10 und E5 ist wirklich nicht sicher, habe mal einen Testbericht gesehen, bei E10 könnte es sich in Wirklichkeit z.B. um E8 handeln,   E10 bedeutet max. 10 %  Ethanol Anteil.
Werde meiner Einstellung weiter folgen und weiter E10 tanken.
Viel besser ist's, so offt wie möglich das Auto stehen zu lassen, Bus und Bahn benutzen, oder auch zu Fuß kurze Wege gehen, ist auch gut für die Gesundheit!
Ansonsten denke ich hier im Forum haben alle eine Umweltbewusste Einstellung, natürlich in unterschiedlicher Form!

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Antw.: Ethanol im Sprit - eine Umweltdiskussion

Antwort Nr. 6
Da heutzutage alles irgendwie in einander greift und miteinander verwoben ist, werden die Lösungen auch viel komplexer.

Mit anderen Randbedingungen ist Ethanol vielleicht wieder einen gute Lösung, nur eben nicht, wenn wir es einfach als Ersatzstoff betrachten, ohne die Mentalität und die Fahrzeuge anzupassen, bzw. verantwortungsvoll mit der Agrarwirtschaft umzugehen.

Antw.: Ethanol im Sprit - eine Umweltdiskussion

Antwort Nr. 7


Aber wir brauchen gar nicht so weit zu schweifen - die einzige Antwort deutscher Administrationen auf die Freitagsdemos der Schüler sind Strafmaßnahmen.

Wenn die Schüler es wirklich so ernst meinen und der Administration den Wind aus den Segel nehmen wöllten, warum demonstrieren sie dann nicht am Nachmittag, wenn keine Schule ist. Dann gäbe es auch sicher keine Strafmaßnahmen. Wie schädlich ist der ganze "Handyquark" für die Umwelt, alleine die tausende Server rund um den Globus, die bei dem Twittergesülze angeschmissen werden. Sag mal der Masse der Jugend: Heh, Leute, schränkt das mal ein - 2-3 Nachrichten und dann ist Sense. Da haben sie gleich einen Grund für die nächste Demo.

Antw.: Ethanol im Sprit - eine Umweltdiskussion

Antwort Nr. 8
Wenn die Schüler es wirklich so ernst meinen und der Administration den Wind aus den Segel nehmen wöllten, warum demonstrieren sie dann nicht am Nachmittag, wenn keine Schule ist.
Offensichtlich hast Du noch nie gestreikt! Streiken Lokführer wenn alle Loks im Depot stehen?

Antw.: Ethanol im Sprit - eine Umweltdiskussion

Antwort Nr. 9
Entschuldige mal, das ist ja ein d... Vergleich. Demonstrieren die gegen die Schule? Ich zerschmeiße in deiner Küche auch kein Geschirr, nur weil ich mich zuhause mit meiner Frau gestritten habe. Was würde Dein Arbeitgeber sagen, wenn Du den ganzen Vormittag fehlst, weil Du gegen Mietpreise streikst und nicht gegen seine Lohnpolitik?

Antw.: Ethanol im Sprit - eine Umweltdiskussion

Antwort Nr. 10
So erregt das mehr Aufsehen.

Saturday für Future klingt auch irgendwie blöd. ;D

So muss sich zumindest mal jemand dazu äußern.


Antw.: Ethanol im Sprit - eine Umweltdiskussion

Antwort Nr. 12
Sehr interessant. So waren auch meine Erfahrungen damals mit dem Volvo. CO war nicht mehr messbar, Verbrauch mit ca. plus 25-30%, deutlich mehr Power und Drehmoment und besonders gut war es, das man quasi ohne Klopfen extrem schaltfaul fahren konnte. 5. Gang ab 50 km/h ruckfrei beschleunigen war kein Problem.

Der Saab war da noch besser, den der hatte die originale Software von Saab-Opel für Flexfuel.

Leider lässt sich der Artikel nicht weiter aus über die Erfahrungen mit den genannten Komponenten, die mit E85 in Kontakt kommen.

Antw.: Ethanol im Sprit - eine Umweltdiskussion

Antwort Nr. 13
Guten Morgen, ich habe nochmal gesucht und gefunden...
Le bioéthanol, un carburant d'origine végétale pour rouler plus vert et...
Die Gesamtfläche der frz. Agrarfläche für den Anbau von entsprechendem Getreide oder Zuckerrüben beträgt nicht mal 1%.
Es werden täglich Tonnen von Lebensmitteln weg geworfen, nur weil sie ein bisschen weniger den Schönheitsidealen entsprechen.
Und so lange es in D so ist, das Menschen für das "Retten" von Lebensmitteln aus den Containern von Supermärkten bestraft werden, ist eine Diskussion über "Teller statt Tank" sinnlos. In F hingegen ist es inzwischen so, das die Supermärkte das spenden müssen!!

Antw.: Ethanol im Sprit - eine Umweltdiskussion

Antwort Nr. 14
Da im anderen Thread gerade die technische und praktische Seite beleuchtet wird, möchte ich hier einen Punkt widerspiegeln.
Zitat "Ich traue mich nicht, E85 pur zu fahren, wegen der Fehlerleuchte" möchte ich als Einstieg nehmen. Denn das ist auch ökologisch betrachtet eine gute Idee!
Fehlerleuchte = P0171 = Gemisch zu Mager.
Die Folge von zu magerem Gemisch kennen wir seit Dieselgate: NOx. Zu wenig Sprit im Gemisch bedeutet sehr viel Sauerstoff O im Verhältnis zu den zu verbrennenden C = Kohlestoffatomen. Der reagiert dann unter Temperatur und Druck mit dem Stickstoff N der Luft .