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Thema: VW: „Der Handel von heute hat keine Zukunft“ (690-mal gelesen)
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VW: „Der Handel von heute hat keine Zukunft“

Es kommt nicht allzu häufig vor, dass Volkwagen die Fachpresse kurzfristig in den 13. Stock des VW-Hochhauses nach Wolfsburg einlädt. Hoch oben über dem riesigen Werksgelände arbeiten Vorstand und Gefolge an der künftigen Produkt-, Dienstleistungs- und Vertriebsstrategie der Marke Volkswagen. Welche Auswirkungen all die Überlegungen und Entwicklungen in den kommenden Jahren auf das Handelsnetz in der Welt und damit auch in Deutschland haben wird, skizzierte Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann am Besprechungstisch seines Büros.

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...Thomas Zahn verwies in diesem Zusammenhang auf die Händlertagung in Bonn Anfang des Jahres und wiederholte seine dort getätigte Aussage: „Der Onlinevertrieb wird kommen. Das Geschäftsmodell von heute hat dauerhaft keine Zukunft mehr. Aber wir stehen auch im digitalen Zeitalter uneingeschränkt zum Vertragshandel.“ Jedoch hätten die VW-Händler in diesem Zeitalter eben nur dann eine Zukunft, wenn sie digital agierten.

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Im weiteren Gesprächsverlauf sprach Vertriebsvorstand Stackmann über das Unternehmertum im Handel: „Für mich persönlich, für Thomas Zahn, aber auch für unser Unternehmen ist es extrem wichtig, die unternehmerische Kraft der Händler noch stärker zu nutzen, als wir das in der Vergangenheit getan haben.“

Damit das passieren könne, wolle Volkswagen dem Handel die Möglichkeit geben, „sich im jeweiligen Gebiet besser zu entwickeln“. Stackmann erwähnt neue Formate für Vertrieb und Service. Diese „flexibleren und günstigeren, Formate“ sollen den Partnern ermöglichen, das „jeweilige Marktgebiet unter Berücksichtigung des Return-on-Invest-Gedanken professioneller zu erschließen“. Konkret gehe es um neue Formate für Sales, Service und Karosserie und Lack. Bei allem sei die zentrale Aufgabe, die Flächenkosten für alle Partner (Händler und Retail) zu reduzieren und Teilbereiche stärker zu zentralisieren. Stackmann nennt drei Beispiele:

• In größeren Ballungsräumen könnten Service-Factories sehr effizient arbeiten.
• Kleinere reine Sales-Outlets benötigen weniger Fläche. Sie sollen Autos vor allem digital präsentieren.
• Da das Karosserie- und Lackgeschäft in den nächsten Jahren noch mehr industrialisiert wird, könnte es weniger aber dafür deutlich größere Betriebe geben.

Der VW-Vertriebsvorstand fügte an: „Ob auf dem Land oder in der Stadt – wir haben heute überall sehr starke und sehr profitable Partner. Aber die Konzentration geht überall weiter.“ Letzteres sei kein aktueller Trend, sondern seit vielen Jahren Realität. Mit den künftigen Maßnahmen wolle Volkswagen den Partnern eine bessere Ausgangsposition verschaffen, damit diese „sich ohne riesige Investitionen intelligent in die Zukunft bewegen“ könnten. Zudem gehe es darum, die starken Partner noch stärker zu machen.

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Ziel aller Veränderungen sei es, das Händlernetz profitabler zu machen. Das neue Geschäftsmodell solle am Ende „bessere Zahlen auswerfen als das, was wir heute haben“. Beide Herren verleugneten nicht, dass es am Ende auch weniger Partner geben wird. Die Konsolidierung werde ganz sicher weitergehen. Auf die Frage, wie viele Händler wir in Deutschland künftig haben, sagte Thomas Zahn: „Ich habe Ihnen niemals eine Zahl gesagt, das werde ich auch heute und in vier Wochen nicht tun.“ Volkswagen wolle mit allen Partnern reden. Was für Europa gelte, gelte auch für Deutschland.

Aktuell gebe es aber noch keine detaillierten Vertragsgespräche mit dem Händlerverband. Derzeit rede man über Profitabilität, Kosten und Komplexität des Systems. Laut Zahn sei die Diskussion mit dem Verband und verschiedenen Händlern zwar gut vorangeschritten aber noch lange nicht am Ziel. „Wir sehen uns in einer großen Verantwortung für unsere Partner. Stillstand wird uns aber nicht voranbringen“, so Zahn. Jürgen Stackmann ergänzte: „Ich kann mich nur wiederholen. Es geht nicht originär um Verträge. Es geht darum, wie wir einen Gestaltungsrahmen hinbekommen, der nachhaltig für alle Partner die Richtung vorgibt.“

Für Stackmann gehe es dabei nicht um eine Umverteilung. Hersteller und Handel müssten vor allem effizienter arbeiten. „Wir müssen unsere gemeinsamen Kosten nicht nur in den Griff bekommen, wir müssen sie auch reduzieren.“ Zudem müssten beide Seiten in „größeren Perspektiven denken“. Dazu gehöre es eben auch, dass sich der Handel verändern müsse. Abschließend sagte Stackmann: „Der Dialog mit den Händlern ist das Wertvollste was wir haben. Diesen Dialog führen wir mit offenem Visier. Wir freuen uns darauf, die Zukunft gemeinsam mit dem Handel zu gestalten.“

Achtung, dreiseitiger Artikel!

Antw.: VW: „Der Handel von heute hat keine Zukunft“

Antwort Nr. 1
ja, so wird es wohl (leider) kommen.
Wieso leider? Für mich ist ein Auto wie ein paar Schuhe. Ich muss einsteigen und dann darf es nicht drücken und ich muss mich wohlfühlen.
Einen hochpreisigen Artikel den ich im Schnitt 10 Jahre täglich benutze bestelle ich ohne Anprobe nicht so gerne online.

Antw.: VW: „Der Handel von heute hat keine Zukunft“

Antwort Nr. 2
Ich hoffe mein Prius war das letzte Auto, dass ich mir kaufen musste und hoffentlich kommen die selbstfahrenden Autos bald.
 
Dann ist es mir nämlich egal welches Auto mich zu meinen Erledigungen fährt, hauptsache ich komme heile an.
Ungefähr so wie der Bus heute, da ist es mir ja auch egal wer den Bus hergestellt hat.

Antw.: VW: „Der Handel von heute hat keine Zukunft“

Antwort Nr. 3
"Egal" hat die Menscheit immer weiter gebracht  ;)

Aber ich verstehe, worauf du hinaus möchtest.

Antw.: VW: „Der Handel von heute hat keine Zukunft“

Antwort Nr. 4
Auf dem Weg vom umworbenen Kunden zur bloßen Vorgangsnummer  :icon_no_sad: .

Wenn jeder nur auf seine persönlichen Vorteil erpicht ist, bleiben halt die kleinen und mittleren Händler auf der Strecke.
Premiumserviceanspruch  und Knauser (sorry ;) ) Mentalität bei den Preisen passen halt nicht zusammen.

Ich bin halt noch altmodisch und kaufe so teure Gebrauchsgüter nur, wenn ich mich gut aufgehoben fühle, auch die Werkstatt verkauft das Auto und erst bei Problemen wird deren Wert erkannt.

Motto : Leben und leben lassen.
(Computer kaufen keine Waren.)
Wie dem auch sei, kein Wunder, dass sich die "Jugend", zumindest in den Ballungszentren, mehr und mehr vom persönlichen Autobesitz verabschiedet und mehr für Unterhaltungselektronik ausgibt. :icon_wp-exclaim:

Antw.: VW: „Der Handel von heute hat keine Zukunft“

Antwort Nr. 5
Diese Art "Handel" hat aber ganz gewiss keine Zukunft:

Frankreich: VW-Tochter manipulierte Verkaufszahlen

Zitat
Interne Kontrolleure des VW-Konzerns sind einer systematischen Fälschung bei der französischen Tochterfirma auf die Spur gekommen: Nach SPIEGEL-Informationen sind fast 800.000 Autos falsch verbucht worden.

Antw.: VW: „Der Handel von heute hat keine Zukunft“

Antwort Nr. 6
Und was bedeutet das nun in Hinblick darauf, dass der Volkswagenkonzern im vergangenen Jahr stolz die Ablösung von Toyota auf der Position als weltgrößter Autoproduzent verkündete - mit gerade einmal ca. 100.000 Autos Vorsprung (10,3 Millionen Volkswagen  vs. 10.2 Millionen Toyoten)? Wie glaubwürdig sind die Zuwächse trotz Dieselskandals?

Antw.: VW: „Der Handel von heute hat keine Zukunft“

Antwort Nr. 7
Bin wirklich gespannt wie sich der Skandal und die Handhabung dessen langfristig auf VW auswirkt. Zumindest im 2er Motortalk kommen immer mehr User hinzu, die früher einen VW Touran hatten und jetzt zum BMW 2er GT (Gran Tourer) gewechselt haben. Als Wechselgrund wird genannt, dass man nicht damit zufrieden ist wie VW mit den eigenen Kunden beim Skandal umgeht.
Ob diese Wechsler aber wirklich eine kritische Masse darstellt, wird sich zeigen. Man wechselt ein Auto ja nicht alle paar Jahre. Insbesondere jetzt, wenn man einen schwer verkäuflichen Diesel hat.

Es ist wirklich Schade, dass Toyota den Prius+ nicht weiterentwickelt. Die letzten Jahre hat sich daran fast nichts weiterenwickelt. So wie er jetzt verkauft wird, war er leider für mich nicht attraktiv. Scheint hauptsächlich als Taxi eingesetzt zu werden.

Antw.: VW: „Der Handel von heute hat keine Zukunft“

Antwort Nr. 8
Finde ich gut. Sollen sie mal machen.

Man sollte das Premium dann eben bezahlen.
Wollte ich - Wurde abgelehnt!

Ich könnte mir vorstellen, in Zukunft für eine Probefahrt oder Probesitzen oder Beratung zu bezahlen. Das ist dann Service.

Das was ich hier und heute erlebt habe ist ein Witz!
Hallo Autohandel - Willkommen im HEUTE.

Knauser, der 24h/365d im Service arbeitet.
Meine Kollegen vom Außendienst bieten Service vor Ort.

Ansonsten muss ich sagen, diesen riesigen Glaspalast.
Wer braucht den? Ich nicht. Aber, ich bin auch der (noch) junge, informierte, Käufer. Wenn ich in einen Laden gehe weiß ich was ich möchte. Das einzige was ich nicht online kaufe ist Baumaterial (viele große Sachen aus dem Baumarkt), Essen, Benzin. Aber alles was ich online bekomme, kaufe ich auch online.

Warum denn nicht?
Was spricht dagegen?

Meine Frau ist Verkäuferin. Sie verdient vor Ort auch nicht mehr und die Kunden stöhnen über Preise (die sie nicht macht).

Warum also nicht beim Auto?
Weil, dass alles "schon immer so war" ich könnte jetzt fortsetzen mit dem Betrag der alle 3 Monate von meinem Konto abgebucht wird. Diese TV-Steuer. Wo ich schon längst alles online mache. Aber lassen wir das.