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Thema: Kia-Umweltstrategie bis 2020 (457-mal gelesen)
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Kia-Umweltstrategie bis 2020

Zitat
- Hersteller plant, 2020 weltweit elf emissionsarme Modelle anzubieten
- Erstes Brennstoffzellenfahrzeug von Kia soll in fünf Jahren starten
- Ziel für 2020: Modellpalette mit 25 Prozent höherer Kraftstoffeffizienz
- Konzept zur Emissions-Reduzierung reicht von sauberer Verbrennung über Hybridantriebe bis zu Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeugen
- 70 Prozent der aktuellen Motoren werden durch effizientere ersetzt


Kia Motors will sein Angebot an emissionsarmen Fahrzeugen in den kommenden fünf Jahren deutlich erweitern und hat jetzt konkrete Ziele und Details dieser Strategie vorgestellt. Mit dieser „Green Car Roadmap“ unterstreicht der Hersteller seine Ambitionen, sich bis 2020 weltweit als ein führender Anbieter von umweltfreundlichen Fahrzeugen zu positionieren. Kia rechnet damit, dass im Zuge dieses Fünfjahresplans die Investitionen in Forschung und Entwicklung von kraftstoffsparenden Technologien und neuen Produkten weiter steigen werden – mit dem Ziel, eine Reihe von neuen Modellen und modernen Antriebskonzepten für die internationalen Märkte zu entwickeln.

Insgesamt plant die Hyundai Motor Group, der Mutterkonzern von Kia Motors, bis 2020 Investitionen von umgerechnet 10,2 Milliarden US-Dollar (11,3 Billionen Won) für die Entwicklung neuer umweltfreundlicher Modelle und die Errichtung der neuen Anlagen, die dafür erforderlich sind.

„Der für die Zukunft prognostizierte Ölpreis-Anstieg wird weltweit die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen steigern, daher wird der Markt für Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge in den kommenden Jahren stark wachsen. Die jetzt bekannt gegebenen Pläne werden Kia ermöglichen, diese wachsende Nachfrage mit einer Reihe von zukunftsweisenden Produkten und Technologien zu bedienen“, sagt Ki-Sang Lee, Senior Vice President des Eco Friendly Vehicle R&D Center der Kia Motors Corporation. „Wir glauben nicht, dass es in der Automobilindustrie eine Patentlösung für emissionsarme Fahrzeuge geben wird. Wir gehen vielmehr davon aus, dass über einen längeren Zeitraum unterschiedliche umweltfreundliche Antriebskonzepte im Wettbewerb stehen werden. Die Pläne, die wir jetzt bekanntgegeben haben, unterstreichen die Entschlossenheit von Kia, ein weltweit führender Anbieter im Bereich dieser zukunftsweisenden Antriebstechnologien zu werden.“

Plug-in-Hybrid-Limousine und Hybrid-Kompakt-SUV machen den Auftakt

Kia plant, sein weltweites Angebot an umweltfreundlichen Fahrzeugen von heute vier Modellen bis zum Jahr 2020 auf elf Modelle auszubauen. Diese erweiterte Produktpalette wird ein breites Spektrum emissionsarmer Antriebskonzepte umfassen – von Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen über batteriebetriebene Elektroautos bis zu Brennstoffzellen-Fahrzeugen.

Die ersten neuen Kia-Modelle, die in diese Kategorie besonders umweltschonender Fahrzeuge fallen, werden die Plug-in-Hybrid-Version der Limousine Kia Optima und der neue Hybrid-Kompakt-SUV Kia Niro sein. Zum Antriebsstrang des Kia Optima PHEV gehören neben dem Verbrennungsmotor ein Elektromotor, eine Lithium-Polymer-Batterie mit hoher Kapazität und ein Sechsstufen-Automatikgetriebe. Beim Kia Niro, den der Hersteller als Hybrid Utility Vehicle (HUV) bezeichnet, ist das Entwicklungsziel eine kombinierte CO2-Emission von unter 90 Gramm pro Kilometer (nach Neuem Europäischen Fahrzyklus, NEFZ). Der Kia Optima PHEV wird in der zweiten Jahreshälfte 2016 international eingeführt, der Produktionsstart des Kia Niro ist für Mitte 2016 geplant.

Brennstoffzellen-Fahrzeug mit über 800 Kilometer Reichweite

Für 2020 ist in dem Fünfjahresplan von Kia die Einführung eines Brennstoffzellenfahrzeugs (FCEV) vorgesehen, das in größeren Stückzahlen gefertigt wird und die Brennstoffzellen-Technologie der nächsten Generation an Bord haben wird. Bei der Entwicklung dieser Technologie für die internationalen Märkte arbeitet Kia mit rund 300 Partnerunternehmen zusammen. Zur Einführung des FCEV-Modells rechnet Kia mit einer Jahreskapazität von rund 1.000 Einheiten und geht davon aus, dass diese Zahl mit wachsender Nachfrage nach Brennstoffzellenfahrzeugen steigen wird.

Die Brennstoffzellen-Einheit, der so genannte Stack (engl. für „Stapel“) soll bei dem geplanten Modell laut Kia-Entwicklungsteam nur etwa die Größe eines 2-Liter-Verbrennungsmotors haben, über eine hohe Leistungsdichte verfügen und sich durch eine lange Lebensdauer auszeichnen. Im Vergleich zu aktuellen Stacks werden sich bei dieser Brennstoffzellen-Einheit der nächsten Generation das Volumen und das Gewicht um jeweils etwa 15 Prozent reduzieren, zugleich erhöhen sich Effizienz (plus 5 Prozent) und Leistung (plus 10 Prozent). Kia rechnet damit, dass das geplante FCEV-Modell mit einer Tankfüllung über 800 Kilometer weit fahren kann und dass es eine Höchstgeschwindigkeit von rund 170 Kilometer pro Stunde erreicht.

Die Strapazierfähigkeit und Lebensdauer des Brennstoffzellen-Stacks und des Elektromotors werden in ausführlichen Tests untersucht. Dabei kann sich der Hersteller auf die umfangreichen Erfahrungen innerhalb der Hyundai Motor Group stützen, deren bisherige Brennstoffzellensysteme auf mehr als 200.000 Kilometern im Straßeneinsatz getestet wurden. Um das hohe Qualitätsniveau zu gewährleisten, für das die Marke mit der 7-Jahre-Kia-Herstellergarantie bekannt ist, werden bei dem künftigen Kia-FCEV zudem innovative Produktionsmethoden, Systemkomponenten und Elektroniksteuerungen zum Einsatz kommen.

Kia Motors startete die Forschung und Entwicklung im Bereich der Brennstoffzellentechnologie bereits 1998. Das Ergebnis war seinerzeit die Kleinserienproduktion des SUVs Kia Mohave FCEV, der mit einer Tankfüllung bereits bis zu 690 Kilometer zurücklegen konnte.

Ziel für 2020: 25 Prozent Effizienzsteigerung, 7.300 neue Arbeitsplätze

Neben der Entwicklung neuer Antriebstechnologien wird Kia auch die bestehende Motorenpalette weiter optimieren. Der Hersteller plant, bis 2020 sieben der zehn aktuellen Motor-Baureihen durch Benzin- und Dieseltriebwerke der nächsten Generation zu ersetzen und die Zahl der turboaufgeladenen Motoren weiter zu erhöhen. Dabei sollen auch effizientere Getriebe mit höherer Anzahl von Gängen zum Einsatz kommen. Zudem soll durch die verstärkte Verwendung von ultrahochfestem Stahl das Karosseriegewicht von neu entwickelten Modellen um durchschnittlich fünf Prozent reduziert werden. Insgesamt rechnet Kia damit, durch die jetzt bekannt gegebenen Maßnahmen die Kraftstoffeffizienz seiner Modellpalette bis 2020 um durchschnittlich 25 Prozent steigern zu können (im Vergleich zu 2014).

Die Hyundai Motor Group erwartet, dass in den kommenden vier Jahren durch die Investitionen in die Entwicklung neuer emissionsarmer Antriebskonzepte mehr als 7.300 neue Arbeitsplätze entstehen werden, vor allem im Bereich Forschung und Entwicklung. Zudem werden die laufenden Investitionen in die Entwicklungszentren und Produktionsanlagen des Konzerns – einschließlich neuer Kia-Werke außerhalb Koreas – direkt und indirekt zur Entstehung weiterer neuer Arbeitsplätze führen.

Quelle: Kia-Pressemitteilung vom 18.11.2015