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Thema: Automatisierte Kupplung ermöglicht Verbrauchsoptimierung durch „Segeln“ (1971-mal gelesen)
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Automatisierte Kupplung ermöglicht Verbrauchsoptimierung durch „Segeln“

Zitat
Schaeffler automatisiert die bislang rein mechanisch oder hydraulisch betätigte Kupplung auf intelligente Weise. Je nach Ausbaustufe übernimmt das in der Fachwelt als E-Clutch bezeichnete System das Kuppeln nur in bestimmten Fahrsituationen oder führt alle Kupplungsvorgänge vollautomatisiert aus. Damit können kraftstoffsenkende Fahrstrategien – vom „Segeln“ bis hin zum elektrisch unterstützten Fahren – auch bei Fahrzeugen mit manuellem Schaltgetriebe eingesetzt werden. „Die E-Clutch von Schaeffler ebnet dem Handschaltgetriebe den Weg in die Hybridisierung und damit in neue Märkte und Segmente“, sagt Uwe Wagner, Leiter Forschung und Entwicklung Automotive bei Schaeffler.

Bislang ist dies nur in Verbindung mit Automatikgetrieben möglich. Dieser Schritt ist entscheidend: in vielen Wachstumsländern, aber auch bis zu den mittleren Segmenten der europäischen Märkte ist dieser Getriebetyp mit Abstand am weitesten verbreitet. Heute wird noch etwa jedes zweite im Pkw verbaute Getriebe manuell geschaltet, bei global nach wie vor steigenden Produktionszahlen.

Eine Idee, drei Konzepte

Für die Handschaltgetriebe hat Schaeffler deshalb drei nach dem Grad der Automatisierung abgestufte Konzepte einer E-Clutch entwickelt. In der Variante MTplus wird das Grundprinzip der hydraulischen Kraftübertragung beibehalten, aber ein zusätzlicher Aktuator direkt in die Druckleitung eingebaut. Der Vorteil: bei dieser Anordnung sind die Anforderungen an die Betätigungszeit und -anzahl geringer, sodass dessen Leistung geringer ausfallen kann. „Auf diese Weise ist es Schaeffler gelungen, die Mehrkosten von MTplus gegenüber einer klassischen Kupplungsbetätigung in engen Grenzen zu halten“, erläutert Markus Kneißler, Leiter der Systementwicklung E-Clutch bei der Schaeffler-Marke LuK.

Schon die Teilautomatisierung genügt, um mit der Funktion „Segeln“ eine wirkungsvolle Maßnahme zur Verbrauchsreduzierung zu implementieren: bei konstanter Fahrt wird der Motor vom Getriebe getrennt und entweder ganz abgeschaltet oder im Leerlauf weiterbetrieben. Das Auskuppeln übernimmt dabei MTplus. Das Signal dazu gibt der Fahrer indirekt, indem er vom Gas geht. Im künftigen Verbrauchsmesszyklus nach WLTP und in realitätsnahen Kundenzyklen lässt sich so der Kraftstoffverbrauch um zwei (Motor geht in den Leerlauf) bis sechs Prozent (Motor schaltet ab) senken. Anhand eines Demonstratorfahrzeugs mit 1,2-Liter-Ottomotor konnte Schaeffler zeigen, dass die Einsparung im realen Stadtverkehr sogar bis zu acht Prozent betragen kann. Die Funktion „Segeln“ hilft nicht nur in dem künftigen Verbrauchszyklus, sondern kann auch heute schon als „Ökoinnovation“ zu einer Anerkennung von CO2-Emissionsreduktionen beantragt werden.

Intelligentes Kupplungspedal

In der Ausbaustufe Clutch-by-wire wird die mechanische oder hydraulische Anbindung des Pedals an das Ausrücksystem vollständig ersetzt. Die jetzt fehlende Gegenkraft des Ausrücksystems auf das Pedal wird über einen von Schaeffler neu entwickelten Pedalkraftsteller erzeugt. Dieser enthält zudem einen Sensor, der die Pedalstellung an den Kupplungsaktuator meldet. Dadurch nimmt der Fahrer nicht unmittelbar wahr, dass die Kupplungsbetätigung automatisiert ist, sondern fährt weiterhin, wie er es vom Handschalter gewohnt ist. Das eigentliche Öffnen und Schließen der Kupplung übernimmt in allen Fahrsituationen ein neu entwickelter, intelligenter Aktuator. Er besteht aus einem Grundaktuator, der die gesamte Elektronik, den E-Motor und einen Spindeltrieb beinhaltet. Die anwendungsspezifische Anbindung an die Kupplungsbetätigung übernimmt ein mechanisches oder hydraulisches Modul. Der modulare Aufbau macht ihn universell einsetzbar und reduziert sowohl die Entwicklungs- als auch di e Systemkosten. Dies ist wichtig, um den Kostenvorteil der Schaltgetriebe gegenüber den Automatikgetrieben zu erhalten.

Clutch-by-wire ist noch leistungsfähiger als MTplus: Dieses Ausrücksystem ist auch Situationen gewachsen, die einen hoch dynamischen Eingriff erfordern – zum Beispiel schnelle Schaltungen und schlagartige Bremsungen. Besonders angenehm wird die Möglichkeit empfunden, die Umsetzung von Pedalweg in Kupplungsweg elektrisch zu tunen. Das ermöglicht eine gangabhängige Adaption oder die Wahl eines Sportmodus, was bisher Automatikgetrieben vorbehalten war.

Die Leistungsfähigkeit dieser Technologie wird eindrucksvoll in dem von Schaeffler in Zusammenarbeit mit Ford und Continental realisierten Konzeptfahrzeug „Gasoline Technology Car“ (GTC) demonstriert. Hier leistet die automatisierte Kupplung einen wesentlichen Beitrag zur erzielten Verbrauchs- und CO2-Emissionssenkung von insgesamt 17 Prozent.

Ganz ohne Pedal

Technisch auf der gleichen Basis steht das Elektronische Kupplungsmanagement EKM, verzichtet jedoch auf das Kupplungspedal. Das Signal zum Auskuppeln liefert ein Sensor in dem Moment, in dem der Fahrer zum Schalten ansetzt. Ebenso erfolgt das Einkuppeln automatisch, wenn der Gang eingelegt ist. Der noch höhere Automatisierungsgrad von EKM bietet gute Voraussetzungen, um einen Elektromotor in den Antriebsstrang zu integrieren. Bei entsprechend dimensionierter Batterie in einem 48-V-Bordnetz übernimmt dieser den Vortrieb in allen Fällen, in denen der Verbrennungsmotor unwirtschaftlich arbeitet – zum Beispiel beim Einparken, im Stop-and-Go-Verkehr oder im Stadtbetrieb bei geringer Geschwindigkeit. „EKM ermöglicht einen technisch eleganten und wirtschaftlichen Einstieg in die milde Hybridisierung, wie er so mit einem Automatikgetriebe nicht darstellbar wäre“, erläutert Kneißler.

Die E-Clutch von Schaeffler eröffnet also nicht nur neue Perspektiven für das Handschaltgetriebe, sondern kann in dieser Konfiguration den hybridisierten Antrieben den Weg in neue Märkte und Segmente bereiten.

Quelle: Pressemitteilung der Schaffler-Gruppe vom 29.09.2015

Antw.: Automatisierte Kupplung ermöglicht Verbrauchsoptimierung durch „Segeln“

Antwort Nr. 1
Igitt... wer will in seinem Hybrid ein zusätzliches, fehleranfälliges Verschleißteil wie eine Kupplung, die nur wieder Extragewicht und Kosten bringt... und sogar noch Energie kostet?

Manuela

Antw.: Automatisierte Kupplung ermöglicht Verbrauchsoptimierung durch „Segeln“

Antwort Nr. 2
Die E-Clutch von Schaeffler ebnet dem Handschaltgetriebe den Weg in die Hybridisierung und damit in neue Märkte und Segmente", sagt Uwe Wagner, Leiter Forschung und Entwicklung Automotive bei Schaeffler.

Handschaltgetriebe und Hybrid sind jetzt plötzlich was ganz was Neues? ;)

Antw.: Automatisierte Kupplung ermöglicht Verbrauchsoptimierung durch „Segeln“

Antwort Nr. 3
Von wem haben Schaeffler und andere deutsche OEMs sich da wohl inspirieren lassen?  :-/

https://youtu.be/NYH__xndBP4

https://youtu.be/5MkdFaSTvnU


Da muss man schon mal 16 Jahre vergehen lassen, damit sich nicht so viele Leute mehr erinnern können "Da war doch schonmal was"  :-D

Antw.: Automatisierte Kupplung ermöglicht Verbrauchsoptimierung durch „Segeln“

Antwort Nr. 4
Ihr findet aber auch alles Mist ...
weil es halt von Schaeffler ist.
Seht nicht mal die Neuerung
in der Kupplungssteuerung.
Na, am Ende passt's in den Kram
kommt doch Gutes nur aus Japan.

Es verneigt sich auf der Forums-Bühne
grinsend Eure Wanderdüne


Antw.: Automatisierte Kupplung ermöglicht Verbrauchsoptimierung durch „Segeln“

Antwort Nr. 5
Ganz unrecht hat die Wanderdüne da wohl nicht. Mir fällt auch verstärkt auf, dass einige unserer Teilnehmer diese Einstellung zu haben scheinen.  :-X

Antw.: Automatisierte Kupplung ermöglicht Verbrauchsoptimierung durch „Segeln“

Antwort Nr. 6
Hast ja Recht, es sind Neuerungen dabei, die sind mir auch nicht entgangen. Trotz allem ist Hybrid und Schaltgetriebe ein alter Hut, auch wenn vollmundig etwas anderes versprochen wird..

Antw.: Automatisierte Kupplung ermöglicht Verbrauchsoptimierung durch „Segeln“

Antwort Nr. 7
Ich gebe zu, dass mich solche Neuerungen nicht wirklich vom Hocker reißen. Seit ich für mich erkannt habe wie genial das HSD-Konzept und die technische Umsetzung dahinter ist, fällt es mir schwer mich für andere Systeme zu begeistern.

Dennoch gebe ich Wanderdüne recht, dass man es nicht gleich alles als alten Hut abtun sollte, denn vielleicht entwickelt sich daraus ja noch etwas wo man hinterher sagt "Wow, hätte ja nicht gedacht wie genial die Idee ist".

Antw.: Automatisierte Kupplung ermöglicht Verbrauchsoptimierung durch „Segeln“

Antwort Nr. 8
Ihr findet aber auch alles Mist ...
weil es halt von Schaeffler ist.
Seht nicht mal die Neuerung
in der Kupplungssteuerung.
Na, am Ende passt's in den Kram
kommt doch Gutes nur aus Japan.

Es verneigt sich auf der Forums-Bühne
grinsend Eure Wanderdüne
Hallo Wanderdüne, bitte bleibe uns erhalten - Deine Beiträge werden nicht nur von mir gerne gelesen!

Antw.: Automatisierte Kupplung ermöglicht Verbrauchsoptimierung durch „Segeln“

Antwort Nr. 9

Dennoch gebe ich Wanderdüne recht, dass man es nicht gleich alles als alten Hut abtun sollte, denn vielleicht entwickelt sich daraus ja noch etwas wo man hinterher sagt "Wow, hätte ja nicht gedacht wie genial die Idee ist".

Ich denke hier wurde nicht verstanden was ich eigentlich aussagen wollte. Zur Erinnerung:

Die E-Clutch von Schaeffler ebnet dem Handschaltgetriebe den Weg in die Hybridisierung (Quelle Schaeffler)

Bei allen Neuerungen und Vorteilen und denen verschließe ich mich sicher nicht, ist der zitierte Teil schlichtweg falsch. Und nur das wurde von mir aufgegriffen.
Sei es der erste Insight oder aber der geniale CR-Z von Honda. Wer diesen Hybrid mit 6-Gang-Handschaltung jemals fahren durfte weiß bereits wie hervorragend Hybrid und Handschaltung zusammen passen.

In einem anderen Bericht zum gleichen Thema habe ich auch schon einmal geschrieben, dass mich besonders die Segelfunktion interessieren würde, die meinem Hybrid leider fehlt. Denn Schaeffler wirbt ja nun schon seit Jahren mit tollen Konzepten zur einfachen Hybridisierung. Vielleicht ja auch irgendwann mal zu kaufen?

Antw.: Automatisierte Kupplung ermöglicht Verbrauchsoptimierung durch „Segeln“

Antwort Nr. 10
Sei es der erste Insight oder aber der geniale CR-Z von Honda. Wer diesen Hybrid mit 6-Gang-Handschaltung jemals fahren durfte weiß bereits wie hervorragend Hybrid und Handschaltung zusammen passen.

Zumindest beim CR-Z passen sie nur zusammen, wenn es um aktiven Fahrspaß geht. In Sachen Effizienz ist das aber schwierig, denn der CR-Z weiß beim Ausrollen (z.B. auf eine rote Ampel zu) nicht, ob er lieber auskuppeln und den Motor abschalten oder eingekuppelt bleiben und die Ausroll-Energie rekuperieren soll. Diese Entscheidung überlässt er dem Fahrer, und es gibt nur entweder oder.

Besser wäre, er würde beides kombinieren. Also den Motor abschalten (= kein Benzinverbrauch) und die Ausroll-Energie zurückgewinnen. Das kann aber zumindest der CR-Z nicht.

Antw.: Automatisierte Kupplung ermöglicht Verbrauchsoptimierung durch „Segeln“

Antwort Nr. 11
Ich bin nur gespannt wie sich der Fahrer diesem System anpassen kann um das Optimum rauszuholen. Wir wissen im Gegensatz zum Auto oftmals über den weiteren Streckenverlauf bescheid. Manchmal möchte man auskuppeln können um den Schwung zu nutzen und manchmal möchten wir rekuperieren, je nachdem, wie es danach weitergeht (aktuell ein Thema in einem anderen Strang - wie kuppelt man bei leicht abschüssiger Strecke aus aus um mit nahezu unverminderter Geschwindigkeit weiter zu rollen).

Antw.: Automatisierte Kupplung ermöglicht Verbrauchsoptimierung durch „Segeln“

Antwort Nr. 12
Stimmt, fährt sich eben wie ein normaler Schaltwagen. Da wäre sicher noch Potential gewesen. Aber sparsam war der für 125 PS (später 136 PS) schon, glatte fünf Liter Verbrauch gut machbar, viel Spaß gab es schon bei 6 Litern.

Kein Benzinverbrauch und Rekuperation gab es aber auch beim CR-Z, einfach mit Gang rollen lassen, bzw. leicht bremsen. Dann wurde Energie zurückgeführt und die Spritabschaltung war auch aktiv.

Wenn man aber ausgekuppelt rollte gab es tatsächlich weder Spritabschaltung noch Rekuperation.

Antw.: Automatisierte Kupplung ermöglicht Verbrauchsoptimierung durch „Segeln“

Antwort Nr. 13
Kein Benzinverbrauch und Rekuperation gab es aber auch beim CR-Z, einfach mit Gang rollen lassen, bzw. leicht bremsen. Dann wurde Energie zurückgeführt und die Spritabschaltung war auch aktiv.

Wozu dann aber das Start-Stopp-System, welches nur ausgekuppelt aktiv wurde und somit dann die Rekuperation verhinderte? Irgendwie ist das doch alles nicht zu Ende gedacht...

Antw.: Automatisierte Kupplung ermöglicht Verbrauchsoptimierung durch „Segeln“

Antwort Nr. 14
Start-Stop wird ja nur beim Stehen aktiv, aus Sicherheitsgründen natürlich nur ausgekuppelt. Macht mein CVT nicht anders, das kuppelt auch aus.
Auskuppeln sollte man natürlich nur kurz vor dem Anhalten (ohne den Motor abzuwürgen) dann wird auch die Rekuperation nicht verhindert.

Also ich fand das System sehr überzeugend. Sehr simpel aufgebaut und dafür recht effektiv. Dagegen ist der Jazz Hybrid fast schon High-Tech. ;)