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Thema: Motoren freifahren, Kleinwagen nicht für Reisen? (5699-mal gelesen)
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Re: Motoren freifahren, Kleinwagen nicht für Reisen?

Antwort Nr. 30
Ich habe auch mit höheren Winterverbräuchen begonnen, ein HSD reagiert recht schnell auf die Umgebungstemperatur. Da ich ihn jetzt ein Jahr habe stellt der zu sehende Durchschnittsverbrauch den ersten Jahresschnitt dar. Und dafür das er fast nur im Stadtverkehr bewegt wird ist der Verbrauch recht anständig wenn ich mit anderen Fahrzeugen und ähnlichem Nutzerprofil vergleiche. Dabei fahre ich nicht betont sparsam, es wäre also noch etwas Luft nach unten. Hier im Forum wurden ja auch schon diverse Fahrtipps gegeben, man kann sparsam unterwegs sein und dennoch Spaß haben.

Re: Motoren freifahren, Kleinwagen nicht für Reisen?

Antwort Nr. 31

Welche Teile sind das denn, die bei normaler bis schonender Fahrweise vergammeln und kaputt geschont werden? Außer unseren Bremsscheiben?


Nun, ich werde da sicher nicht mit gefährlichem Randwissen probieren etwas zusammenzufabulieren, aber ich werde bei Gelegenheit meinen Bekannten, Betreiber einer freien Werkstatt, u. dessen Kfz-Meister mal fragen. Du sollst schließlich eine fachmännisch fundierte Antwort bekommen, von einem der sich damit auskennt. Ich bitte aber um etwas Geduld, denn ich werde deswegen sicher nicht heute dort hin rennen sondern es bei Gelegenheit angehen. 

Gruß Joe

Re: Motoren freifahren, Kleinwagen nicht für Reisen?

Antwort Nr. 32
Klasse! So hat das Hand und Fuß!

Re: Motoren freifahren, Kleinwagen nicht für Reisen?

Antwort Nr. 33
Bei dem 16 Jahre alten Nissan meiner Frau konnte ich deutlich den Effekt des "Freifahrens" erleben.

Der Wagen wird seit rund 4 Jahren nur im Stadtverkehr auf Kurzstrecken bis maximal 10 km bewegt. Als ich in den Wagen stieg rasselte der Motor stark metallisch, auch bei warmem Motor wurde das Geräusch leiser, verschwand aber nicht. Schnell war die Ursache ausgemacht, es handelte sich um ordinäres Ventilklappern. Leistung brachte der Wagen nicht viel, oberhalb von rund 4.000 Touren zeigte sich der Motor unwillig.
Rund 200 km fuhr ich den Motor behutsam frei, steigerte also die Drehzahlen immer weiter. Nach dieser Strecke war der Motor wie verändert. Sehr viel williger drehte er bis zum Begrenzer, die Beschleunigung verbesserte sich und das Motorgeräusch war ein angenehmes Brummen, das Rasseln war verschwunden.

Dies hat aus meiner Sicht zwei Gründe zur Ursache:

1. Der Ölverdünnung wird durch die Langstrecke entgegengewirkt, "dickeres" Öl wirkt sich auch auf die Geräuschkulisse aus.
2. Die Ventile werden bei hohen Drehzahlen deutlich mehr in ihre Sitze "gehämmert". Undichtigkeiten an den Ventilen werden veringert, Ablagerungen gelöst und das Ventilspiel passt sich auch an (geringeres Spiel). Daraus resultiert ggf. natürlich mehr Leistung.

Auch an meinem Hybriden merke ich den Unterschied einer langen Autobahnfahrt. Denn mehr als 3.000 U/min sieht der Motor fast nie. Nach hohen Drehzahlen über einen längeren Zeitraum läuft der Motor noch vibrationsfreier und klingt satter. NAtürlich mag dies subjektiv jeder anders empfinden.

Re: Motoren freifahren, Kleinwagen nicht für Reisen?

Antwort Nr. 34
zu Fahrverhalten bei mehr als Richtgeschwindigkeit:
Ich kann mich noch gut an mein erstes Jahr mit dem P2 erinnern, genau gesagt an die Fahrt zum für mich ersten Stammtisch (Viehweide 2011). Die Fahrt über die A3 mit Tacho ca. 140-145km/h hat mir Angst gemacht! So schnell wollte ich eigentlich fahren, weil ich dachte ich sei spät dran. Ich habe mich so unsicher gefühlt, daß ich lieber 120km/h gefahren bin. Da war der Vorwagen, ein eindeutig kleinerer Opel Astra wesentlich besser. Ich schätze mal bis 160km/h hätte ich den Seitenwind nicht mal bemerkt, der mir mit dem P2 zu schaffen machte. Und hätte mich bei 180km/h ähnlich sicher gefühlt, wie mit dem P2 bei 130. Aber so schlecht ist der P2 auch nicht, da gibt es noch viel schlimmeres. Somit

zum Thema schnell fahren:

Ich bin von 1998 bis 2001 arbeits-täglich die A45 von Herborn bis Hanau gefahren. Damals mit dem Vectra und es war dort zu meinen Fahrtzeiten so wenig Verkehr, daß ich oft 10km am Stück über 200km/h fahren konnte. Wollte mein Beifahrer schlafen, habe ich bei 180 den Tempomat aktiviert und gut. Er hat friedlich geschlummert und wir kamen "halbwegs zügig" voran. Bei Astra und Vectra war es sinnvoll, bei 160 zum Beschleunigen einen Gang zurückzuschalten bzw. die Automatik ging automatisch ;) in die 3. Stufe. Damals konnte man noch oft schnell fahren. So bin ich z.B. mal von nahe Frankental (Raum Ludwigshafen, ist vermutl. Bekannter) bis Hanau in 47Minuten mit dem Vectra gefahren. Der Routenplaner veranschlagte 1h12Min. Ich bin gefahren ohne je jemanden zu bedrängen oder plötzlich scharf bremsen zu müssen.
Inzwischen macht es einfach keinen Sinn mehr. Der Verkehr ist zu oft zu dicht. Das mag nach wie vor nicht auf allen Strecken in D so sein. Aber mir hat es den Kauf des Prius unheimlich erleichtert, daß ich ohnehin nur noch rund einmal im Monat über 200 fahren konnte. Die Zwischenzeit hat gezeigt, daß bei o.g. Seitenwind-Erfahrung auch die Reifen nicht unbeteiligt waren. Trotzdem sind die Hybriden bis zum Prius nicht wirklich zum schnell fahren gemacht und es gibt bessere Fahrwerke.

zum "Freifahren":
Ich halte es für falsch, ein Auto zum Freifahren mit Gaspedal auf dem Bodenblech zu bewegen! Ich habe allerdings bereits zweifelsfrei Autos "freigefahren". Indem ich längere Strecken mit mittleren Drehzahlen gefahren bin und Vollgas vermieden habe! Beim Punto war es eindeutig: nachdem ich den Wagen übernommen hatte, hatte ich auf einem bestimmten Abschnitt Autobahn 155km/h drauf und es kam nix mehr. Ich bin dann ca. 3*100km gefahren und habe den Motor möglichst um 3.000U/Min gehalten. Beim nächsten Test auf o.g. Strecke kam der Punto auf die Endgeschwindigkeit von 165km/h.
Meine Theorie ist, daß Wagen mit viel Kurzstrecke mit der Zeit überall Ablagerungen bekommen, weil die Kiste nie durchgehend warm wird. Wenn man nun längere Zeit um 2/3 Leistung fordert, verbrennen Rußablagerungen, Wasser in Ölen verdunstet usw.
Wofür ich keine Erklärung habe ist, daß es beim Ascona damals auch funktioniert hat. Der hatte allerdings viel Langstrecke und sehr oft Gaspedal am Bodenblech verkraften müssen.  Jedenfalls find ich ihn spritziger, nachdem ich mal eine Weile gemäßigter gefahren war, s.o.

LG
Klaus

Re: Motoren freifahren, Kleinwagen nicht für Reisen?

Antwort Nr. 35

Auch an meinem Hybriden merke ich den Unterschied einer langen Autobahnfahrt. Denn mehr als 3.000 U/min sieht der Motor fast nie.

Ui. Entweder der Jazz ist echt komplett anders ausgelegt als mein P2 oder Du fährst hauptsächlich im flachen Land.  :-) A61 Koblenz-Dreick Nahetal sehe ich bei Tempomat 130 (OBD) oft deutlich mehr als 3.000, teilweise sogar über 4.000U/Min.

LG
Klaus

Re: Motoren freifahren, Kleinwagen nicht für Reisen?

Antwort Nr. 36

Ui. Entweder der Jazz ist echt komplett anders ausgelegt als mein P2 oder Du fährst hauptsächlich im flachen Land.  :-) A61 Koblenz-Dreick Nahetal sehe ich bei Tempomat 130 (OBD) oft deutlich mehr als 3.000, teilweise sogar über 4.000U/Min.

LG
Klaus


Hallo Klaus,

ja, ich wohne im Flachland, Berlin und Umgebung. 3.000 Umdrehungen nutze ich nur, wenn ich zügig auf der Avus einfahren will, kurz vor Berlin gilt da 120 km/h. Auf der Stadtautobahn sind nur 80 km/h erlaubt, da reichen 2.000 - 2.500 U/min, um sich einzufädeln und niemanden zu behindern. In der Stadt beschleunige ich bei 1.500-2.000 Touren und bin Dank des dicken Drehmoments an der Ampel meist sogar vorn. Deswegen bummelt mein Motor fast auschließlich bei 2.000 Touren und darunter vor sich hin.

Freifahren heißt tatsächlich nicht Bodenblech, da gebe ich Dir Recht. In der Regel reicht es völlig aus, wenn man gleichbleibend oberhalb von 4.000 U/min verbleibt (beim Benziner), so jedenfalls meine Erfahrung. Ständig 6.000 Touren und darüber sind nicht nötig, da steigt dann wohl eher zusätzlich der Verschleiß.
Trotzdem drehe ich den Motor wenn er warm ist und soweit frei gefahren gern mal in den Begrenzer. Auch wenn das mein ganz eigener Eindruck ist, so eine Maschine ist auch in Grenzen "lernfähig" und braucht das ab und an mal.

Und zum schnellen Fahren...ich habe es genau ein einziges Mal geschafft meinen Civic auf der Autobahn auszufahren, innerhalb von drei Jahren. Der brauchte immer ein bißchen Anlauf, deswegen reichten sehr kurze Strecken da nicht. Und ich wurde wirklich JEDES Mal wieder eingebremst. Nur einmal halt, da standen 205 km/h auf dem Digitaltacho und ich war stolz wie Bolle.
Einmal in drei Jahren, brauche ich dafür ein schnelles Auto? Meine 180 km/h jetzt reichen mir völlig. Die habe ich in 1,5 Jahren immerhin schon zweimal geschafft. Der Jazz braucht aber auch weniger Anlauf. ;)

Gruß Jörg

Re: Motoren freifahren, Kleinwagen nicht für Reisen?

Antwort Nr. 37

Hallo Klaus,

ja, ich wohne im Flachland, Berlin und Umgebung. 3.000 Umdrehungen nutze ich nur, wenn ich zügig auf der Avus einfahren will, kurz vor Berlin gilt da 120 km/h. Auf der Stadtautobahn sind nur 80 km/h erlaubt, da reichen 2.000 - 2.500 U/min, um sich einzufädeln und niemanden zu behindern. In der Stadt beschleunige ich bei 1.500-2.000 Touren und bin Dank des dicken Drehmoments an der Ampel meist sogar vorn. Deswegen bummelt mein Motor fast auschließlich bei 2.000 Touren und darunter vor sich hin.


Das sind ja traumhafte Bedingungen. :-) Ich reise gerne mit echten 80-90km/h. Ich finde es angenehm und der P2 dankt es mit unter 5l bzw. auf längeren Strecken mit rund 4,5l/100km - jetzt aktuell bei meist 0-10° im mittleren Westen, so rund um den Mittelrhein.


Zitat
Freifahren heißt tatsächlich nicht Bodenblech, da gebe ich Dir Recht. In der Regel reicht es völlig aus, wenn man gleichbleibend oberhalb von 4.000 U/min verbleibt (beim Benziner), so jedenfalls meine Erfahrung. Ständig 6.000 Touren und darüber sind nicht nötig, da steigt dann wohl eher zusätzlich der Verschleiß.


Nach meinem Gefühl sind 2/3 der Drehzahl sinnvoll, bei der das Leistungsmaximum erzielt wird. Also für den P2 und vorher den Punto um 3.300U/Min, die Vierventiler Opel eher 4.000. Bei Bodenblech hätte ich Bedenken, daß sich dickere Ablagerungen einer lahm gefahrenen Kiste schlagartig lösen, statt sanft zu verbrennen/verdunsten.

Zitat
Trotzdem drehe ich den Motor wenn er warm ist und soweit frei gefahren gern mal in den Begrenzer. Auch wenn das mein ganz eigener Eindruck ist, so eine Maschine ist auch in Grenzen "lernfähig" und braucht das ab und an mal.


Begrenzer schadet zumindest nicht. Also bei ordentlichen Motoren. Die Motoren vom Ascona und Vectra waren beim Verkauf noch "wie neu" bei 285 bzw. 215tkm.

Zitat
Und zum schnellen Fahren...ich habe es genau ein einziges Mal geschafft meinen Civic auf der Autobahn auszufahren, innerhalb von drei Jahren. Der brauchte immer ein bißchen Anlauf, deswegen reichten sehr kurze Strecken da nicht. Und ich wurde wirklich JEDES Mal wieder eingebremst. Nur einmal halt, da standen 205 km/h auf dem Digitaltacho und ich war stolz wie Bolle.


Das kommt scheinbar echt auf die Strecken an. Ich bin im letzten Jahr mal geschäftlich nach Gera gefahren. Die A4 war teilweise gähnend leer.
Den P2 hatte ich schon ein paar mal am Begrenzer (170 bzw. 180km/h OBD/Tacho). Den Vorwagen habe ich hingegen nie ausgefahren. 225km/h hatte ich lt. Tacho mal drauf, da wurde mir aber mulmig. Vielleicht bin ich schon zu alt für den Scheiß. ;D Nee, eher zu vernünftig. Ich habe es einmal erlebt, daß bei >200 das ESP das Kommando übernommen hat. Das braucht kein Mensch.  :icon_papiertuete-kopf:
Aber schnell ist immer relativ. Mir ist einmal auf der Landstraße in einer Kurve bei 110-120 lt. Tacho plötzlich der Luftdruck eines hinteren Reifens verloren gegangen. Gott sei dank kam niemand entgegen und ich habe es geschafft, die Kiste abzufangen.

Zitat
Einmal in drei Jahren, brauche ich dafür ein schnelles Auto? Meine 180 km/h jetzt reichen mir völlig. Die habe ich in 1,5 Jahren immerhin schon zweimal geschafft. Der Jazz braucht aber auch weniger Anlauf. ;)


Das ist einfach alles Irrsinn! Ich bin heilfroh, daß es bei mir vor 2 Jahren klick gemacht hat. Seitdem fahre ich entspannt und winke denjenigen, die mich 10km zuvor überholt haben, wenn sie die paar Sekunden Vorsprung wieder verlieren, wenn sie z.B. als Linksabbieger den Gegenverkehr passieren lassen müssen. Oder Hupe, wenn sie auf der Straße in der Schlange zur Zapfsäule stehen, weil sie an dieser Tankstelle gerade einen Cent/Liter sparen können. :icon_doh: :besserwisser:

Puh, emotionales Thema
LG
Klaus

Re: Motoren freifahren, Kleinwagen nicht für Reisen?

Antwort Nr. 38
Is ja schön, daß hier ein 16 jahre altes Auto als Beispiel zum freifahren genutzt wird. Das läst sich natürlich 1:1 auf unseren Yaris übertragen. Genauso wie der Vergleich zum menschlichen Körper. Werde mal beim Fth ein Muskel ähh Motoraufbautraining beantragen.
Der Mythos kommt wohl eher von den ungeregelten Kats, wo die Ablagerungen verbrannt werden mussten. Aber die gibts jetzt schon 15 Jahre nicht mehr.

Re: Motoren freifahren, Kleinwagen nicht für Reisen?

Antwort Nr. 39

Is ja schön, daß hier ein 16 jahre altes Auto als Beispiel zum freifahren genutzt wird. Das läst sich natürlich 1:1 auf unseren Yaris übertragen. Genauso wie der Vergleich zum menschlichen Körper. Werde mal beim Fth ein Muskel ähh Motoraufbautraining beantragen.
Der Mythos kommt wohl eher von den ungeregelten Kats, wo die Ablagerungen verbrannt werden mussten. Aber die gibts jetzt schon 15 Jahre nicht mehr.

Du hast offenbar noch nicht mitbekommen, daß sich der TE nicht mehr meldet und der Thread inzwischen in eine etwas andere Richtung läuft? Hast auch nicht rechnen können, daß der Punto auch heute noch keine 15Jahre alt wäre. Wie Du darauf kommst, daß bis vor 16Jahren ungeregelte Kats verbaut worden sind, erschließt sich mir nicht. Aber mir erschließt sich auch nicht wirklich, warum ich überhaupt auf Deine netten Kommentare eingehe.

Wer Süffisanz findet, darf sie behalten.

Re: Motoren freifahren, Kleinwagen nicht für Reisen?

Antwort Nr. 40

Is ja schön, daß hier ein 16 jahre altes Auto als Beispiel zum freifahren genutzt wird. Das läst sich natürlich 1:1 auf unseren Yaris übertragen. Genauso wie der Vergleich zum menschlichen Körper. Werde mal beim Fth ein Muskel ähh Motoraufbautraining beantragen.
Der Mythos kommt wohl eher von den ungeregelten Kats, wo die Ablagerungen verbrannt werden mussten. Aber die gibts jetzt schon 15 Jahre nicht mehr.


Na warte es mal ab, vielleicht wird Dein Yaris auch einmal so alt. ;)

War auch nur ein Beispiel, auch ein junger Motor kann betroffen sein. Und zum Thema Mythos...auch moderne Motoren mit Katalysator produzieren Ablagerungen. Teilweise sogar so heftig, dass die Motoren arg ruckeln und nur in der Werkstatt gereinigt werden können, weil sie zerlegt werden müssen. Ein typischer Vertreter war der 1.4 Liter mit 90 PS in Corsa und Tigra. Natürlich mit Kat und Einspritzung. Wer den länger in der Stadt bewegte bekam Probleme.

Ich helfe ab und an in einer Werkstatt aus, wo wir regelmäßig Motoren zerlegen, Du wärst erstaunt was da an Ablagerungen und Verkokungen an Ventilen, Kolben und im Ansaug- und Abgastrakt entstehen. Dafür müssen die Autos nicht alt sein, auch falsches oder altes Öl sind dann nicht die Ursache.

Klar, das Problem ist seltener als früher, aber aus der Welt ist es nicht.

Dahingehend war mein 85-er Escort mit Vergaser und Choke auch nach 100.000 km ablagerungsfrei unterwegs. Alles eine Sache der Einstellung und Fahrweise.

@ Klaus

Nicht aufregen, manches muss man erlebt und gesehen haben, um es zu begreifen. Geht mir auch nicht anders.

Re: Motoren freifahren, Kleinwagen nicht für Reisen?

Antwort Nr. 41
Die Kraft der zwei Herzen!  ;D Danke Dir!

LG
Klaus

Re: Motoren freifahren, Kleinwagen nicht für Reisen?

Antwort Nr. 42

Klasse! So hat das Hand und Fuß!


Da sich heute eine Gelegenheit ergab bin ich kurz in der Werkstatt vorbei und hab mal gefragt.

Es verhält sich wohl so wie bereits teilweise vermutet wurde: Wenn ein Fahrzeug "geschlichen" statt gefahren wird und entsprechend lange Standzeiten ebenfalls dazugehören, dann wird der Motor nie wirklich warm und warm meint hier richtig warm. Das wiederum sorgt dafür, dass Ablagerungen, die sich dort bilden nicht, oder nicht mehr vollständig, gelöst werden und damit im Motor an den beweglichen Teilen bleiben. Die Ventile wurden hier bereits als Beispiel genannt und das ist korrekt. Ein Wort zu den Additven: Das sind Zusatzstoffe, die das Fließverhalten, in dem Falle von Motoröl, verbessern. Sie wirken zwar der Ablagerung desselben entgegen, aber gänzlich verhindert wird es eben nicht. Wie viele bewegte Teile in einem Motor mit Öl in Verbindung kommen und sich folgerichtig durch ihre Bewegung im Fahrbetrieb erwärmen, dürfte klar sein. Praktisch alle. An praktisch allen kann dementsprechend eine Ablagerung entstehen. Das Resultat ist wie hier ebenfalls schon beschrieben wurde Leistungsverlust weil der Motor nicht frei läuft. 

Aber zurück zum Thema. Ein Motor reinigt sich praktisch dadurch selber, dass er all diese Ablagerungen u. Rückstände aus Verbrennungsvorgängen über Hitze löst, verbrennt und nach hinten über den Auspuff entsorgt. Wenn die erforderliche Hitze nicht erreicht wird (über längere Zeit), dann dürfte ebenfalls klar sein, dass die Ablagerungen immer "dicker" werden. Aber jetzt kommt's! Das an sich macht dem Motor normalerweise noch nicht mal was aus. Also deswegen kann er nicht kaputt gehen, so wie ich das angenommen hatte. Aber wenn er eine Leistung erbringen muss, die er sprichwörtlich nicht gewöhnt ist (und genau dieser Punkt ist eben unkalkulierbar), dann kann er kaputt gehen, weil eben diese Ablagerungen da sind und dafür sorgen, dass er schwerer läuft.

In einem Post wurde etwas von rasselnden Ventilen geschrieben. Das o.g. dürfte die Erklärung sein. Der entsprechende hat sich in der Folge aber total richtig verhalten, er hat den Motor behutsam immer wieder warm gefahren und ihm damit Gelegenheit gegeben das Zeug loszuwerden, das in ihm hing. Und das ist im Prinzip die Methode die Sache anzugehen. Schön warm fahren über eine längere Strecke, so dass der Wagen auf Temperatur kommt, danach gib ihm. Ebenfalls über eine längere Strecke, dass die Rückstände der gelösten Ablagerungen verbrennen und hinten rausfliegen. Das ist also das Freifahren und es existiert wirklich. Der Witz dabei ist einfach den Wagen über einen längeren Zeitraum warm zu kriegen, dass er sich selber ausputzen kann. Das ist alles.

Übrigens es ist egal um was für einen Motor es sich handelt, das oben beschriebene gilt für Benziner u. Diesel gleichermaßen und genausowenig interessiert in dem Zusammenhang ob es ein moderner oder ein alter Motor ist. Denn z.B. Öl oder Verbrennungsrückstände interessieren sich nicht dafür worin sie sich befinden. 

Ich hoffe das hilft.

Gruß Joe

Re: Motoren freifahren, Kleinwagen nicht für Reisen?

Antwort Nr. 43

...
Ich helfe ab und an in einer Werkstatt aus, wo wir regelmäßig Motoren zerlegen, Du wärst erstaunt was da an Ablagerungen und Verkokungen an Ventilen, Kolben und im Ansaug- und Abgastrakt entstehen. Dafür müssen die Autos nicht alt sein, auch falsches oder altes Öl sind dann nicht die Ursache.

Danke.

Zitat
Dahingehend war mein 85-er Escort mit Vergaser und Choke auch nach 100.000 km ablagerungsfrei unterwegs. Alles eine Sache der Einstellung und Fahrweise.


Opel Ascona C. Mit ca. 45.000km übernommen, mit ca. 285.000km verkauft. Ich glaube es war um 160.000km das die Zylinderkompression geprüft wurde. Der Meister war erstaunt weil "das hat ja mancher Motor neu nicht".

Übrigens hatte ich bei um die 120 oder 140tkm einen U-Kat nachgerüstet, auf 50% Eigenkosten. Idealist halt schon vor 20 Jahren. Trotz Vergaser und U-Kat keine Ablagerungen nach weiteren >100tkm. Also im Motor. Auspuff/Kat weiß ich nicht.

Zitat
@ Klaus
Nicht aufregen, manches muss man erlebt und gesehen haben, um es zu begreifen. Geht mir auch nicht anders.


Ich möchte mich hier bei allen entschuldigen, wenn ich mich aufgeregt habe. Also, ich hoffe ich habe Euch net aufgeregt. ;)

LG
Klaus

Re: Motoren freifahren, Kleinwagen nicht für Reisen?

Antwort Nr. 44

Ich hoffe das hilft.

Gruß Joe


Tut es. Danke für Deine Mühe und die Infos!
Aber ich denke das ein Diesel für solche Ablagerungen etwas empfänglicher ist als ein Benziner wenn er hauptsächlich im Stadtverkehr tuckert da der Dieseltreibstoff selbst Öl ist, Dieselverbrennung ist Ölverbrennung und verursacht naturgemäß mehr Ruß und weitere Verbrennungsrückstände welche sich bei entsprechenden Betriebsbedingungen ablagern können.
Das ist beim Benziner vielleicht nicht so ausgeprägt da hier kein Öl sondern "Lösungsmittel" (ein anderer Vergleich fällt mir auf die schnelle nicht ein..) verbrannt wird, die meisten Ablagerungen können hier vom  eher "passiven" Motoröl herrühren.
Ich hatte gedacht dass das Thema "Ablagerungen" bei heutigen Verbrennern eher eine untergeordnete Rolle spielt da sich auch die Schmieröle weiterentwickelt haben bzw. sich weiter entwickeln mussten, schliesslich haben sie in heutigen hochgezüchteten (überzüchteten?) Motoren mehr zu leisten als damals.