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Thema: 1 Mio. E-Autos bis 2020 werden wohl nicht zu halten sein... (1850-mal gelesen)
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1 Mio. E-Autos bis 2020 werden wohl nicht zu halten sein...

 ...weswegen die Regierung heute wieder einen "Gipfel" einberuft - denn die große Revolution stockt.

Die deutsche Autoindustrie und die Bundesregierung gehen von 600.000 aus und fahren ihre Bemühungen diesbezüglich auch zurück - Kaufanreize werden weiter abgelehnt.

Zu diesem Thema gab es heute im ZDF Morgenmagazin ein Interview mit Dieter Zetsche, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender von Daimler.

Darin bewarb er Daimler, als ersten deutschen Hersteller mit einem Serien-E-Auto - dem Smart, welcher in seinen Augen mit einem Netto-Kaufpreis von 15000 € ein attraktives Angebot ist - schade, dass er die monatliche Batteriemiete von 80-130 € verschwiegen hat.

Auf den Seitenhieb der Moderatorin, dass der Mitbewerber Toyota schon lange auf Hybrid setzt und die Frage ob denn die deutsche Autoindustrie moderne Antriebe verschlafen hätte bzw. auf die falsche Technik gesetzt haben, holte er zum abstrakten Gegenschlag aus:

Er sieht Daimler als einen der ersten Anbieter von Hybrid-Fahrzeugen, welcher eine ganze Palette anbietet und mit der E-Klasse "den mit Abstand verbrauchsgünstigsten" Hybrid, nämlich Diesel-Hybrid, auf dem Markt hat.

Da frage ich mich nach Zetsche's Realitätssinn: Ich muss nicht erwähnen, welche Fahrzeuge die sparsamsten und saubersten sind, aber wer die E-Klasse als Auto für die Masse anpreist, hat wohl irgendwo etwas Boden unter den Füßen verloren.

Naja, hier das ganze Interview

Re: 1 Mio. E-Autos bis 2020 werden wohl nicht zu halten sein...

Antwort Nr. 1
Definieren wir einfach "E-Autos" in "E-Fahrzeuge" um und schon könnte es mit der Million locker klappen. Dann könnte man evtl. auch die E-Fahrräder (Pedelecs) reinrechnen und E-Roller, E-Motorräder etc.  ;).
Wobei die Pedelecs ja eigentlich Hybrid-Fahrzeuge sind da ja zwei unterschiedliche Antriebe vorhanden sind und der e-Motor unterstützend wirkt...

Re: 1 Mio. E-Autos bis 2020 werden wohl nicht zu halten sein...

Antwort Nr. 2

Definieren wir einfach "E-Autos" in "E-Fahrzeuge" um und schon könnte es mit der Million locker klappen. Dann könnte man evtl. auch die E-Fahrräder (Pedelecs) reinrechnen und E-Roller, E-Motorräder etc.  ;).


... und Straßenbahnen, E-Loks... das schaffen wir doch locker.
Nee, mal im Ernst. Ich gehörte zu denjenigen, die von Anfang an gesagt haben, dass das alles nicht so einfach funktioniert. Natürlich bin ich von den Euphorikern abgewatscht worden, was ich lächelnd weggesteckt habe. Ich ahnte, was kommt. Und nun hängt bei vielen die Kinnlade. Diese E-Autos lösen in der gegenwärtigen Form das Problem nicht. Es ist ja nicht mal der exorbitante Preis oder die fehlende Reichweite, die ja für die Stadt noch ausreichend wäre. Denkt mal an die Infrastruktur. Wo sollen die vielen Steckdosen hin, die Ladekabel liegen quer über den Fußwegen, jeder stolpert drüber und dann kommen auch noch die bösen Buben, die diese durchschneiden. Wenn's soweit ist ist, eröffne ich einen Laden für Ladekabel. :icon_daumendreh2: Klingt sicher etwas sarkastisch, aber es soll zum Nachdenken (Weiterdenken) anregen. Sorry.
Der Kreis, für den diese Technik interessant ist, wird sehr klein sein. Über Millionen zu reden, halte ich für vermessen.

Re: 1 Mio. E-Autos bis 2020 werden wohl nicht zu halten sein...

Antwort Nr. 3

Da frage ich mich nach Zetsche's Realitätssinn:


Es ist nicht Aufgabe von Managern und Politikern Realitätssinn zu zeigen, sondern vielmehr besteht deren Kernkompetenz darin, mit allen möglichen verquasten Formulierungen  sich und die eigenen Tätigkeiten immer in ein positives Licht zu rücken... und das ganz unabhängig von jeder erlebbaren Realität. Ist aber eigentlich nichts Neues und somit braucht man sich nicht drüber zu wundern :-)

1 Mio. E-Autos bis 2020 werden wohl nicht zu halten sein...

Antwort Nr. 4
Da der Gesamtverband der Versicherer ja stets darauf pocht, wie gefährlich doch e-Bikes sind und wahrscheinlich nur ein einziges Ziel damit verfolgt, kann man die Pedelecs und E-Bikes dank Versicherungspflicht (so deren Wunsch, da winken Millonen Euro!) in die Zulassungszahlen einrechnen.


Der Elektrosmart war beim SWR (Startklar) erst Thema. 19000€ plus Batteriemiete oder 24000 inklusive. Bis 6 Jahre kommt man mit der Miete hin, behält man das Auto darüber hinaus, sollte man sie wohl besser gleich mit kaufen, wenn man zumindest die Ausgaben für die Miete zum Kauf addiert und vergleicht, was das Auto kostet, wenn man es gleich mit Batterie kauft.

24000€ für einen Smart sind halt ein Haufen Geld und für den Urlaub braucht man doch wieder einen Mietwagen.
Herr Zetsche muss doch einen Grund finden, warum er sich und dem Konzern mal kräftig auf die Schulter klopfen kann. Da helfen im Zweifel die Absurdesten Argumente. Man muss nur jemanden finden, der einem diesen Mist abnimmt.

Re: 1 Mio. E-Autos bis 2020 werden wohl nicht zu halten sein...

Antwort Nr. 5
Wenn Toyota mit der Modellpolitik so weiter macht (bis Ende 2015 21 neue Hybridmodelle im Programm), brauchen wir uns um die deutsche Autoindustrie nicht weiter sorgen machen. Diese werden wir dann in 10 Jahren bei Wiki unter dem Schlagwort "historische Autobauer Deutschland" finden, die nicht mehr existieren.

Die Geschichte mit den (zerschnittenen bzw. geklauten) Ladekabeln ist aber heute schon Realität. Bei einem Ladestrom von bis zu 70A (z.B. Tesla) knallt es gewaltig beim Zerschneiden, wenn die Kurzschlussstromerkennung der Ladesäule (und des Autos!) nicht mit einer Schnellabschaltung arbeiten. Das sind die Probleme von heute und morgen. Ich denke der Weg führt trotz der Übertragungsverluste irgendwann zum kontaktlosen, induktiven Laden.