Zum Hauptinhalt springen
Thema: Peugeot 3008 Hybrid4 (42434-mal gelesen)
0 Benutzer und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Re: Peugeot 3008 Hybrid4

Antwort Nr. 30
@Dieter40:

du bloß, aber so ist es in der Tat. Besonders in Frankreich ist es unglaublich wie viele Verkehrsteilnehmer glauben, das die unbedingt mit Tacho-Sollgeschwindigkeit - 10 an so ein Dings vorbeifahren zu müssen, nur um unmittelbar danach wieder auf +15/20 oder mehr beschleunigen zu müssen.

Es gibt aber auch Fälle von Nicht-Ortskundigen, die per Lichthupe, Blinker und A*schdichtes Auffahren gerade darum betteln, das man kurz vor das Gerät ihnen höflichst die Bahn freimachen, um ein schönes Foto machen zu lassen  :icon_mttao_platz1: .

Re: Peugeot 3008 Hybrid4

Antwort Nr. 31
Hey krouebi,
nee, ich habe darüber gelacht, wie du die Notwendigkeit von Blitzer-Pois begründet hast. Ich mach da kein Hehl draus und sag's im Klartext. Ich habe keine Lust, der Obrigkeit das Geldsäckel zu füllen, damit sie ihre ständig steigenden, mit Streikdrohungen untermauerten, Gehaltswünsche finanziert bekommt. Um nicht falsch verstanden zu werden. Ich meine nicht die, die den Kopf für den gemeinen Bürger hinhalten wie z. B. Feuerwehr und Polizei oder auch Müllentsorgung oder ähnliches. Nee, ich meine die in den Sesselfurzerburgen der Ämter, Rathäuser. Pochen auf Verbesserung der Tarifverträge, von denen mancher Arbeitnehmer nur träumen kann. Und die wollen finanziert sein.
Naja und da ich mich in der Regel an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halte, aber doch hin und wieder mal darüber hinaus geraten kann :-X, lasse ich mir die gefährlichen Stellen gern ansagen.

Re: Peugeot 3008 Hybrid4

Antwort Nr. 32
Hallöchen,

Gestern wurde ich auf eine Probe gestellt: Wir waren Mitte April über eine Woche ins Piemont gefahren - mit dem PIII. Nach diese Woche fuhr ich eine Woche hier um zu arbeiten und den 3008 HYbrid4 abzuholen. Diese beiden Fahrten waren durchaus nicht leer, aber eben nicht mit sämtliche Koffer, Taschen usw., die wir normalerweise mit uns herumkarren.

Die mit den PII in 2007 entwickelte Packmethode könnte ich 2009 fast 1:1 auf den PIII überführen - aber der 3008 HYbrid4 ist nun eben mehr als en Bißchen anders. Unser Kram paßte am Ende alles rein, aber der 3008 HYbrid4 ist hier und dort einige Zentimeter kleiner. Naja, wir müssen dann eben unsere Wein- und Wassereinkäufe ein Bißchen öfter machen - oder notfalls einen Hänger dranmachen  :-/ .

Die Rückfahrt war auch nicht ganz ohne - ein ziemliches Sauwetter. Die gegenläufigen Wischer der 3008 HYbrid4 sind Klasse  ;D . Auf Steigungen ist es weiterhin sehr angenehm, daß das "AUTO"-Programm den Verbrenner eher auf Drehmoment als auf Drehzahl hält - den südlichen Anfahrt zum Gotthardtunnel hat einige recht krasse Steigungen, die auf 100 km/h begrenzt sind. Dort dreht der 3008-Verbrenner am Anfang wie am Ende 1.957 UpM, wo der Prius-Verbrenner 2 bis 2½ Mal schneller drehte. Auch pro Tempomat gemachten Tempoänderungen - etwa von 110 auf 130 km/h - werden zügig und ohne Zurückschalten gemacht.

Als wir dann kurz nach 1 Uhr nachts vor der Haustür aufrollten gab's eine unangenehme Überraschung: Der etwas batterieschwache PII war vorsorglich an ein Lade/Entladegerät angeschlossen worden, und ging sofort auf "READY". Der viel neuere PIII, der nur ganz am Anfang seiner Dienst Probleme gemacht hat, war dagegen steintot, und stand zudem im Verhältnis zu den Steckdosen richtig ungünstig.

Währen ich den 3008 HYbrid4 von seiner Ladung befreite bekam der PIII dann provisorisch einen Batterielader angschlossen - und nach knapp 1 Stunde ging er dann auch ohne Probleme auf "READY", damit er wenigstens den steckdosengünstigeren Platz in der Garage für die Rest der Nacht einnehmen konnte. Was das Problem verursacht hat, weiß ich nicht - das Fahrzeug war abgeschlossen, und ich bin 100% sicher, das keine Innenlampen (die ja übrigens alle LED's sind) brannten. Der ScanGauge vielleicht?? Naja, heute Vormittag vor ich zur Arbeit fuhr habe ich dann den Lader entfernt, und nachher durch's geschlossene Fenster an der ScanGauge 12,7 V ablesen können, was wohl reichen sollte.

Beim Durchschauen der Post war auch die Jahressteuerforderung für den 3008 HYbrid4 mit dabei. Da er wie der PII ein CO2-Wert von 104 Gramm hat, dachte ich, daß ich wir für den PII 43 EUR/Jahr zahlen müßte. Weit verfehlt - wie die es genau ausrechnen, muß ich noch ein wenig studieren - aber jedenfalls sind für den 3008 HYbrid4 pro Jahr ganze 15 EUR fällig  :-D .

Re: Peugeot 3008 Hybrid4

Antwort Nr. 33
Guten Abend,

So - jetzt weiß ich warum die Steuer für ein 104 Gramm-Benzinhybrider 43 EUR beträgt, weil ein 104-Gramm-Dieselhybrider mit 15 EUR auskommt:

Basis ist der offizielle CO2Ausstoß von jeweils 104 Gramm CO2Ausstoß pro km.

Das wird für Diesel mit 0,9 multipliziert, und für Nicht-Diesel mit 0,6.

Dann gibt's einen Faktor von 0,5 für Fahrzeuge unter 90 g CO2Ausstoß pro km, das pro angefangenen 10 g  CO2Ausstoß mit 0,10 zunimmt.

Für PII und 3008 HYbrid4 also gleich 0,7.

Das ergeben dann die 43 EUR für den PII, aber für den 3008 HYbrid4 wird noch 50 EUR/Jahr abgezogen, weil die Partikelemissionen unter 10 mg/km liegen (2 sind's in der Realität).

Das erklärt auch warum Fahrzeuge wie der Polo BlueMotion keinen Steuer zahlen.

Re: Peugeot 3008 Hybrid4

Antwort Nr. 34
Ich habe von Donnerstagabend bis Freitagabend einen PUG 3008 Hybrid4 zum testen.
Werde versuchen, die Daten mit REV2.0 aufzuzeichnen und die Ergebnisse der Auswertung hier kundtun.

Es bestehen keinerlei Kaufabsichten, da PSA immer noch keinen Stickoxidkat verbaut.
Es geht also nur um meine eigene Erfahrung, wie effzient der Hybrid4 auf meiner Teststrecke sein wird.

Grüße
Holger

Re: Peugeot 3008 Hybrid4

Antwort Nr. 35
@E-motion,

Das wird interessant sein.

Das falsch kodierte TFL wurde heute von der Werkstatt in Ordnung gebracht  ;D .

Nicht Audi- oder Citroën DS3-grell, aber deutlich sichtbar.

Sonntag Nachmittag/Abend bekam das Fahrzeug auch ein Rückfahrkamera verpaßt. Die Piepser (mit akustischer und optischer Anzeige) sind nicht schlecht, aber wenn man 5 Jahre lang ein Kamera hatte vermißt man's halt.

Es ist ein Gerät, das ich ursprünglich als Vorfahrkamera für den Lexus RX400h für nicht sehr großes Geld bei Real kaufte:



Der Einbau ging nach einige Fluchworte ohne Bohren - das Kamera sitzt unterhalb das Nummernschild, und ich werde mal sehen, ob ich mich ästetisch damit abfinden kann. Beim ersten Anschlußversuch hatte ich vergessen äußer der Kamerafunktion auch die restlichen Funktionen der stromspendenden rechte Heckleuchte zu checken, und heute Morgen hatte ich dann natürlich kein Blinker und auch die Hälfte des Schlußlichts ging nicht   :icon_doh: . Naja, so wird man geübter in der Demontage/Montage von Peugeot-Rücklichter  :-D .

Der (kleine) Monitor sitzt zwischen HUD- und Navi-Bildschirm - ich hätte eigentlich vor, das Ding oberhalb des Rückspiegels zu montieren, aber obwohl klein, ist er eben einige mm zu groß dafür.

Wie damals im RX400h gibt's wohl einige Strahlungen, die das Bild gelegentlich stören - aber "geschenktes Gaul"......  ::) . Amüsanter ist es, wenn man so durch die Straßen fährt, festzustellen wie viele Leute einen Drahtlos-Link zwischen AV-Geräte haben, die auf den selben Frequenz arbeitet - und dessen Bildinhalt nicht immer ganz jugendfrei ist  :-[ . Auf den Weg zur Arbeit kann ich auch das eigene Fahrzeug beim Vorbeifahren bewundern, denn jemand hat auch ein Webcam, der auf diesen Frequenz sendet  :icon_daumendreh2: .

Re: Peugeot 3008 Hybrid4

Antwort Nr. 36
Moins da,

in 5 Jahren entwickelt sich die Technik sogar im Bereich "Rückfahrkameras aus Real oder Baumarkt"  :-P anscheinend.

Das oben erwähnte Rückfahrkamera wurde gestern durch ein ganz ähnlich aussehendes Modell



ersetzt, da man im Dunkeln einfach zu wenig sah.

Der Monitor scheint, abgesehen von der jetzt anthrazitgrauen Farbe, gleich zu sein, hat aber ein viel detailreicheres Paneel drin - und das "Nachtsichtkamera" fungiert absolut perfekt.

Die gelegentlichen Bildstörungen (ich gehe davon aus, das der "blaue Schirm", der ab und zu vorkommt, von eine nicht-Video-Quelle auf 2,4 GHz stammen).

 

Re: Peugeot 3008 Hybrid4

Antwort Nr. 37
Seid ihr bereit für viele meiner Worte zum PUG 3008? ;)

Der läuft bei mir gerade im Test - bitte berücksichtigt, dass er ursprünglich für meine Citroënfreunde geschrieben wurde.
Es ist eh ziemlich aufwändig, daher verzeiht mir, dass ich ihn nicht speziell für die HSD-Gemeinde anpasse.

Los geht's:

    Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, nur zum Hybridantrieb zu schreiben. Aber wenn einem beim Kontakt mit den Peugeots
    nun mal auch konventionelle Sachen positiv auffallen oder missfallen, dann kann ich dies nicht hier auslassen.

Ihr Hybridpiloten habt ja kein Problem damit, dass ich als langjähriger Priusfahrer den "ersten Diesel-Full-Hybrid-der-Welt" sehr oft dem Prius
    gegenüberstellen werde. Wie's nun aussieht, auch in den konventionellen Disziplinen.

    Zunächst mal zum Autohaus.
    Der Service und Kundenumgang war ohne jeden Tadel - sehr nett, kein Warten, guter Umgang, gute Kenntnisse vom Hybridantrieb –
    für mich kein Unterschied zu Toyota.

    Ich war etwas zu früh und schlenderte durch die Ausstellungshalle. Hm, das ist also der neue 208? Einer von vielen. Ob Yaris oder 208,
    wo ist da der Unterschied? Herausragen kann ein Citroën besser! Überhaupt erinnerte der Anblick der Flotte mehr an die Langweile
    bei Toyota als an die Schwester Citroën. Dort lacht mich ein Picasso an, vielleicht steht da sogar ein C6 und die DS-Dinger sind ja
    nun wirklich nicht langweilig.

    Dort stand – fast unsichtbar in Schwarz - auch der 508 H4. Ach, den gibt’s schon? Hab ich etwas das falsche Auto zur Probefahrt ausgesucht?
    So ein Kombi ist doch viel harmonischer als ein SUV-mit großem Brüllmaul. Also reingesetzt. Aber: Au!
    Die Sitzflächen waren dermaßen eng, dass meine Hüfte eigentlich nicht dazwischen passte. Ich passte schon, aber es drückte unangenehmst.
    Die Rückenlehnen hingegen gaben keinen - Null Komma Null Seitenhalt. Wäre das umgekehrt nicht besser?
    „Nun, es sind die Sportsitze“, sagte der Verkäufer. Trotzdem blieb für mein rechtes Bein kein Platz, weil die Mittelkonsole zu breit ist.
    Der Fußraum wirkt nicht wie ein Raum, sondern wie eine Fußhöhle.



    Mann, so ein Riesenauto und dermaßen eng innen! Den Rat, den Sitz weiter zurückzustellen kam für mich nicht infrage,
    da die Sitzposition so ja OK war. Ich weiß, viele Fahren mit gestreckten Armen. Ich nicht. Außerdem dürfte dann niemand
    mehr hinten sitzen. Also zum Kofferraum.

    Ehrlich gesagt, ich war sogar überrascht. Ich habe in Lifestyle-Zeiten nichts großes erwartet, aber so schlimm hätte ich mir
    das nicht vorgestellt. Bin nicht sicher, ob das Foto es hergibt:



    Noch mal: eine Riesenkarre, dann solch ein flacher Ladeschacht.
    Also auf der Hacke rum und aus dem Sinn. Dieses Auto ist völlig uninteressant.

    Dann bekam ich den Peugeot 3008 HY4. Mit einer – möchte ich hier betonen - sehr kompetenten Einweisung.
    Die mich aber doch etwas langweilte, da ich erstens Hybrideigenheiten kenne und zweitens die Bedienanleitung innehatte.
    Ich wollte ihn ja nicht nur unterbrechen.

    Platzverhältnisse:
    Dann kam die Aktion des Umladens vom Prius in den 3008. Es ging um zwei große Einkaufstaschen mit meinen Fahrrad-
    und Moped-Klamotten, die im Prius ständig hinter den Vordersitzen deponiert sind. Und natürlich um die Hundebox,
    wegen welcher die Taschen ja immer im Fahrgastraum unterkommen müssen.

    Denkste. Die Hundebox aus dem Prius passte nicht in den Kofferraum dieses SUV-Van oder wie man das Konzept nennen soll.
    Von der Breite gerade so, von der Höhe OK, aber nicht von der Länge! Nix zu machen, sagte der Verkäufer mit betröppelter Miene.
    Ich zeigte ihm, was ich im Prius noch in den Höhlen den Seiten unterbringen kann, beim PUG war an den Seiten kein Platz frei.
    Hammer! Der Peugeot misst 1837mm in der Breite, der Prius 1745 mm.

    OK, blieb die Box halt im Prius, nun aber die Taschen hinter die Sitze. Nix da. Auch das wollte nicht passen. Also den Beifahrersitz
    für eine Tasche nach vorne, die andere Tasche halt lose auf den Rücksitz.



    Ich könnte nun vorne auf dem Beifahrersitz nicht mehr gut sitzen, aber der freie Beinraum hinten ist u.a. zwingend,
    weil ich auch mit Kindersitz fahre. Mein Kind braucht diesen Beinraum.

    Das Auto ist also jetzt schon keine Option. Auch nicht, wenn es nur 2 Liter Benzin mit einem vergleichsweise sauberen
    Benzinerhybrid brauchen würde. Warum werden die Autos außen immer größer und innen immer kleiner?

    Fahrerplatz:
    Jetzt wird’s besser. Zwar stört auch hier die breite Mittelkonsole. Aber nicht so unangenehm wie im PUG 508.
    Wäre nicht ausgerechnet da eine Kunststoffkante, wo das Bein anliegt, würde ich gar nicht meckern.
    So viel zum Thema Anmutungsqualität. Da wo man’s nicht sieht, wird auch nicht weiter angemutet.
    Aber auf der kurzen Fahrt in die Firma war das bisher nicht sonderlich störend.

    Aber der Fahrerplatz ist toll! Ich bin begeistert von der Sicht durch die große Scheibe, der relativ guten Sicht zu den Seiten!
    Das Headup-Display ist superscharf, mich stört die Ausführung als Plastikscheibe überhaupt nicht. Und der Innenraum
    wahrlich lichtdurchflutet durch dieses große Panoramadach. Ein sehr schönes Ambiente.

    Das Panoramadach ist nämlich kein Blender wie in vielen Autos, z.B. auch in meinen Avantime, wo von außen ein
    durchgehendes Glasdach angemutet wird, aber innen nur noch zwei, oder wie im DS5 drei viel kleinere Ausgucke
    als erwartet übrig bleiben. Die vorderen Passagiere haben davon aber nur dieses Ambiente, da das Dach zu weit
    nach hinten verlegt ist. Für den schönen Ausblick muss man schon hinten sitzen. (Aber da ist’s ja für die Beine eng, grrr.)

    Zum konventionellen Teils des Fahrens nur ein paar Worte.

    Federung ähnlich zum Prius. Kurze Stöße kommen hart durch, sonst recht angenehm.

    Die Lenkung ist völlig gefühllos. Da das Lenkrad, hier das Auto. Irgendwie besteht keine
    rechte Verbindung zwischen den beiden. Besonders der Übergang von der Mittellage zum Einlenken ist undefiniert.

    Die Bremsen sind wirklich zu giftig und zu gefühlos. Daran kann man sich aber gewöhnen. Der CX lässt grüßen.
    Wobei der gefühlvoller wirkt!


Re: Peugeot 3008 Hybrid4

Antwort Nr. 38
Zum Hybridantrieb:

Die Start-Stopp-Funktion ist sehr überzeugend. Da muss sich der Hybrid4 nicht vor dem Prius verstecken.
Vibrationen und knurrige Geräusche sind nur dem konventionellen Teil anzurechnen, der Starter-Generator
erledigt das Anlassen schnell und supersoft. Erstes Bravo.

Der Starter funktioniert somit auch sehr gut während der Fahrt. Das An- und Ausschalten während verläuft
auch hier sehr sanft. Sehr überzeugend. Erweitertes Bravo.

Motor:
Der Dieselantrieb ist sicher einer von der leisesten Sorte. Allerdings waren bisherige Testfahrer vielleicht zu sehr
an diese Antriebsgeräusche gewöhnt, um das, was da zu hören ist als leise zu bezeichnen. Erst auf der Autobahn
ab Tempo 140 ist der Diesel leiser als der Prius. Wobei ich mir nicht mal da sicher bin. Egal, die Rollgeräusche sind
dann ohne hin hoch - und der Außenspiegel des PUG macht dann richtig Wind.
Jedenfalls kamen auch im Stadtverkehr öfters mal lautere und tiefere Vibrationen in den Innenraum, die ein Priusfahrer nicht kennt.
Man merkt halt doch, dass ein vom Hybridprinzip prinzipiell entkoppelter Normalo-Diesel vorne werkelt.
Da frage ich mich, was besser sein soll. Gelegentliches Aufheulen unter Last oder diese Dauergeräusche. Ich weiß nicht.
Laut ist es ja nicht, aber irgendwie wirkt das so altmodisch. Zu selten ist dann das leise Gleiten da, wo man sich als Priusfahrer fragt,
ob der Motor nun läuft oder nicht, und nur die optische Balkenanzeige, verrät, dass er läuft.
Für dieses Feeling muss der Hybrid4 schon den Motor abschalten.

Nicht als Kritik sehen! Ich möchte PSA trotzdem ein Kompliment machen. Das ist schon sehr soft und harmonisch abgestimmt.
Immerhin haben sie viel Gewicht investiert, um das zu erreichen. Moment mal. Finde ich das jetzt gut? Ich weiß nicht.
Das Jaulen und die aus Gewichtsgründen fast völlig fehlende Dämmung des Prius ist auch so eine Nummer,
wo ich nicht weiß, ob das richtig ist.

Rekuperation:
Dass dieses Auto eine Bremse im Gaspedal hat, muss man noch lernen. Sobald man Gas wegnimmt, wird der Anker geworfen.
Ob mir das gefällt? Definitiv nicht. Ich möchte erstens selber entscheiden, ob die Karre bremst und gleichzeitig wird kinetische
Energie verschenkt.
Das ist nix. Wie einer mit schlechtem Fahrstil, Gasgeben, Bremsen, Gasgeben, Bremsen...
Oder wie Zurückschalten in den falschen Gang.

Zudem habe ich den Eindruck, dass der Hybrid4 trotzdem schlechter rekuperiert, also die Batterie nicht so schnell voll wird wie im Prius.
Eben weil man zu oft auf dem Gas hängt und entweder wieder Strom verbraucht oder der Verbrenner läuft, um die Geschwindigkeit zu halten.
Der Verbrenner lädt dann aber nicht, es sei denn man geht in den 4x4 Modus.


Elektrisches Fahren:
Der Hybrid4 versucht mit allen Mitteln elektrisch zu fahren. Er schaltet also sehr oft in den elektrischen Modus, hat allerdings dann
nicht so viel Kraft wie der Prius. Schaltet man in den EV Modus, kommt schon deutlich mehr, fast schon so viel wie beim Prius im EV-Modus.
Das ist sehr gut. Aber rein mit dem Gaspedal ist er nicht ganz so gut zu halten wie im Prius. Aber immer noch gut. Mir gefällt’s.

Aber ab Tacho 60 ist beim Hybrid4 Ende mit rein elektrisch. Wo der Prius dann zumindest theoretisch bis zum Topspeed elektrisch fahren kann,
macht das Hybrid-System schon früh Schluss und der Diesel läuft dann permanent. Das wird auf der Landstraße mit häufiger auftretenden
leichten Gefällen ein Thema sein und wo der Hybrid4 dem HSD voraussichtlich unterlegen sein dürfte. Das teste ich morgen auf der Abfahrt aus dem Taunus.

Getriebe:
Ihr wisst vielleicht, wie kritisch ich das automatisierte Getriebe nach einer Fahrt im C4 Pic gesehen habe. „Vorsintflutlich“ hab ich es getauft.
Asche auf mein Haupt. Das funktioniert im Hybrid4 ganz prima. Ich nehme alles zurück. Klasse, wie die das abgestimmt haben.
Natürlich nicht so spontan und weich wie ein stufenloses Getriebe oder ein guter Wandler, aber wenn man sich das Prinzip anschaut,
haben sie das beste daraus hingekriegt. Würde mich so nicht stören.

Eher schon diese Parkbremse, die ruckartig losslässt oder zubeißt. Was ist denn das?

Eins überraschte mich dann auf der Autobahn. Wo bitte sind die 200PS? Es drückt einen zwar ordentlich in die Sitze,
denn beim Drauftreten merkt man schon die Schubspitzen. Aber auf dem Tacho passiert so viel nicht.
Ich habe bis 170 beschleunigt. Sicher einen Tick schneller als der Prius. Aber nicht der Rede wert, da bin ich sicher.
Das enttäuscht doch ziemlich und zeigt wieder wie doof schwere, breite, hohe Autos ohne den Gegenwert des Platzangebots sind.

Überhaupt war er bei 160 fast genauso zäh wie der Prius. Die Strecke war zu bekannt und kurz, um auf mehr zu warten.
Übrigens zeigte der BC nach der Mischung aus Stadt und AB 7,3 Liter. Das wäre schon ordentlich mehr als der Prius,
der nach dieser von mir oft gefahrenen Etappe bei diesem Fahrstil eine garantierte 6 vor dem Komma gezeigt hätte.
Aber das wird ja noch genauer geprüft. Wer weiß wie genau der BC arbeitet. Der des Prius weicht um knapp 7 Prozent ab.

Ende erster Teil. Ich muss die Karre jetzt volltanken, um die Verbrauchsmessung zu gewährleisten.

Re: Peugeot 3008 Hybrid4

Antwort Nr. 39
Teil 2:
Volltanken und Auffahrt in den Taunus.

Tja, es ist nicht so einfach wie man es plant. An der Tanke stelle ich fest, dass man dieses kleine Loch mit Klappe
(das man nur mit dem Schlüssel erreicht) nicht bis zum Rand befüllen kann. Diesel halt. Damit nicht einer falsch tankt?
Deswegen musste ich mich für die Methode erster Klick, selbe Zapfe, selbe Fahrzeugposition entscheiden.
Nachdem die Pistole schon nach 28 Litern abschaltete, schmolz meine Hoffnung auf eine realistische Messung.
Die Tankuhr zeigte vorher unter halb voll.
Egal. Morgen versuche ich dasselbe noch mal und hoffe, dass die Pistole wieder dasselbe macht.
Die Tankuhr zeigte nach dem Tankvorgang zwar voll an. Aber schon nach 10km bewegte sich die Nadel.
Vielleicht ist das ja so bei PUG.

Übrigens bin ich mehrere Tage meine Pendelstrecke mit dem Prius in einen festgelegten Stil mit definierten
Geschwindigkeiten gefahren, die ich nun mit dem Hybrid4 abspule. Immer 10 km über den Limits.
Leider hatte ich ausgerechnet heute, trotz spät abends, zwei notorische Schleicher vor mir, die offensichtlich
von Peugeot voraus geschickt wurden. Also Tacho 70 statt Tacho 90 (da ist ein Tempo 80 Limit)

Zwischenstand per Bordcomputer:



Uups. Der BC des Prius zeigte da in den letzten Tagen 5,6. Bergauf. Mit Kaltstart, den der PUG nicht hatte.
Ich verrate jetzt schon, dass morgen nach der Abfahrt beim PUG eine 4,4 im BC stehen muss, um den Prius
um ein Zehntel geschlagen zu haben. Wobei dann noch zu klären wäre, ob der BC des Peugeots weniger,
gleichermaßen oder gar noch mehr lügt als der des Prius3. Ich zweifle.

Ich kam sowieso ziemlich enttäuscht zu Hause an.
Glaubt mir, es würde mich wirklich freuen, wenn es anders gewesen wäre. Denn ich hoffe auf einen Benziner-Hybrid4,
der auch Spaß macht. Außerdem wollte ich es sein, wenn einer den Verbrauch des Benzinerpendants unterbietet.

Aber die Heimstrecke ist ein untrügerischer Test, ich habe schon viele verschiedene Autos dort gefahren.

Der konventionelle Teil der Enttäuschung ist dann doch das automatisierte Getriebe. Was im Stadtverkehr dank
E-Motor-Ausgleich gut funktionierte, und auf der Autobahn bei starkem Gasgeben und Beschleunigungstritt akzeptabel war,
aber auf der flüssig gefahrenen Landstraße mit Steigungen war das doch sehr komisch.

Ich fand es unangenehm. Bei der Bergauffahrt hat man das Gefühl, das Fahrzeug bremst plötzlich statt zu beschleunigen
oder irgendwas wäre mit dem Antrieb nicht in Ordnung. Und zwar ein ganz komisches Gefühl in der Magengegend.
Bis ich auf die ID kam, dass das Fahrzeug womöglich zurückgeschaltet hatte. Hätte ich nicht Musik laufen gehabt,
wäre das vielleicht mit dem Motorgeräusch synchronisierbar und besser zu verarbeiten gewesen, aber so war es fremd.

Außerdem war am Anfang auch viel positive Überraschung dabei, weil vorher ich so negativ eingestellt war. Es ist nicht so schlimm,
aber auch nicht wirklich gut. Vielleicht mag man sich daran gewöhnen, wenn man sein Auto liebt. Aber ein Luxusbomber á la
DS5 mit so einem Getriebe? Nö. Find ich nicht gut. So viel Protz und Gloria muss ein rundes Paket bieten. Also ein DSG oder
einen schlauen Wandlerautomaten. Ist aber eigentlich egal, weil das ja konventioneller Übersetzungskram ist,
der irgendwann sowieso nix mehr in Autos zu suchen hat.

Was mich aber als Hybridfan ärgert, ist die Verschwendung von Energie. Um nach Bad Schwalbach zu kommen,
fährt man erst hoch (400hm), dann aber auch wieder 200hm hinunter. Da bremst die Karre ungefragt vor sich hin.
Das muss man sich mal geben. Da komm ich einen Berg hoch und anstatt runterzurollen und leicht zu rekuperieren,
muss ich bergab Gas geben. Und über 60km/h (dort fährt man 110) mit dem Verbrenner. Bergaaahab! Geht's noch?
Der Prius rollt ohne Verbrauch da runter und rekuperiert ohne zu bremsen. Und bei beiden ist die Batterie unten voll.

Selbst bei 12% Gefälle in die Stadt, wo 40km/h Limit gelten plus Blitzer, bremste die Karre auf 30 km/h und weniger runter,
würde ich nicht - unfassbar - aufs Gas gehen.

Da muss die Gesamtbilanz aber stimmen, wenn sich die PSA Technikgilde sowas ausdenkt.
Nun. Ich sehe bisher keinen Hinweis, bleibe aber offen.

Die Bremserei (andere nannten das Rekuperieren) machte auch schon auf der Autobahn Arger, wo es doch etwas schwerer fiel,
das angestrebte Tempo zu erreichen und exakt zu halten. Einmal zu viel Gas weggenommen, kam der Anker. Ein Gefühl,
als hätte man einen Hänger hinten dran.

Klar. Ich wollte genau 110 fahren, aber erst mit dem Einsatz des Tempomaten war das von mir weg.

Morgen geht's 400hm runter. Das wird ja was werden. Niemand, der den Wambacher Stich oder bei Schlangenbad dort runterfährt,
steht auf dem Gaspedal. Der Hybrid-4 Pilot wohl aber schon, da bin ich jetzt sicher. Unglaublich. Dann kommt die lange Passage mit
gaaanz leichtem Gefälle, wo der Prius rein elektrisch fährt. Dort wird logischerweise der Diesel laufen, weil man da halt schneller als
60km/h fährt (zwischen 70 und 90 und 110). Wie soll das effizient sein? Der Prius fuhr heute morgen diese 13km runter, ohne das
einmal ein Tropfen Sprit verbraucht wurde.

Im Moment sehe ich nur folgende Vorteile ggü. dem HDi 165, wenn der Motor unter 60km/h wirklich aus ist, also im Stadt- und Kriechverkehr,
und beim sog. Boosten. Was ein Diesel im Alltagsverkehr ja eigentlich gar nicht nötig hätte. Der Nachteil ist das Mehrgewicht.
Es wird zwar eine spürbare bzw. messbare Wirkung geben, aber wie viel wirklich?

Tja, ich weiß nicht, ich weiß nicht...

Morgen ist ein neuer Tag!

Grüße
Holger


PS: Das Bergabthema hatte so viel Raum, dass ich fast vergessen hatte zu erwähnen, dass der Hybrid4 in manchen Situationen
deutlich williger rein elektrisch fuhr als der Prius. Man muss dann nicht so vorsichtig mit dem Gaspedal umgehen, wie mit dem
Prius. Grundsätzlich hat der E-Antrieb des Prius mehr Kraft, aber Toyotas Hybrid-Management ist teilweise unnachvollziebar
rigoros. Da gibt's verschiedene "Stages", die den E-Fahrspaß erlauben oder auch verderben und Priusfahrer zur Weißglut bringen können.
Der Hybrid4 ist da viel unkomplizierter. Entweder es geht oder nicht. Simple as it is.

hs

Re: Peugeot 3008 Hybrid4

Antwort Nr. 40
Holger,

Danke für diesen sehr auführlichen Bericht.

Warte mal ab - mir hat's auch über eine Woche gedauert, bis ich mich an die Besonderheiten der HY4-Antrieb angewohnt hatte.

Nach 5 Jahren HSD ist das nicht einfach - für den "Otto Normalverbraucher" (an den die HY4's gerichtet sind) sicher eher.

Re: Peugeot 3008 Hybrid4

Antwort Nr. 41
Hallo Holger,

so würde ich mir immer Autotests forstellen! Ich finde es meisterhaft gemacht. Kommt noch mehr?

PSA darf m.A. gelobt werden, weil es den Ingenieure gelungen ist ein neuartiges Hybridkonzept zu entwickeln. Ich hoffe nur dass es auch in "normalen" Fahrzeugmodellen einsatzbar sein wird, wie Toyota, und bald auch Ford, es geschaft haben.

Es ist gut dass in der Stadt, der Diesel oft ausgeschaltet wird, und dass man bei Überlandfahrten, die Vorteile dieses Antriebs ausnützen kann. In Europa könnte das zum Verkaufserfolg führen. Woanders scheint es fragwürdig. Und eigentlich braucht die europäische Autoindustrie Exportchancen...

Ach ja, wie Krouebi es schreibt, auch ich habe mich an die Besonderheiten des HSD Systems anpassen müssen und bin immer noch dabei es zu tun...

Danke und SG

Jan


Re: Peugeot 3008 Hybrid4

Antwort Nr. 42
Astrein, Holger!  :rspct:

Re: Peugeot 3008 Hybrid4

Antwort Nr. 43
Schön, dass es euch gefällt! ;)

Weiter geht's:

Ich habe mich wirklich gewundert. Dabei hatte der Peugeot noch günstigere Bedingungen als der Prius am Vortag.
Die 130km/h-Etappe der Pendelstrecke wurde nur zu einem Drittel mit 130 gefahren, sonst zwischen 98 und 115.
Man kann sich den Verkehr nicht aussuchen. Aber um so mehr enttäuschte mich das Ergebnis.
Als ich in Hochheim einlief, zeigte der BC enttäuschende 5,9. Der rein elektrische Teil durch Hochheim rette noch ein Zehntel.
Ich bin enttäuscht im Vergleich zum Benzinerhybriden. Da hätte ich von dem Dieselhybrid mehr erwartet. Dabei fährt der
wirklich viel elektrisch. Aber eben nur bis zur Schwelle Tacho 63. Diese Geschwindigkeit kommt auf der 36 km Pendelstrecke nur in
vier Ortsdurchfahren vor. Ich lasse erst mal die Bilder sprechen. enttäuschend ist also der Verbrenner. Sobald der läuft, klettert
der Verbrauch rapide. Er ist einfach zu groß und zu stark für ein Auto, das im urbanen Umfeld (dazu gehören auch Landstraßen
und Stadtautobahnen) seine Stärken ausspielen soll.





Ich habe übrigens 5,54 Liter bis zum ersten Klick nachgetankt.
Wie bereits besprochen, ist das nur schwer zu beurteilen.
Vielleicht zeigt der BC mehr an als real.
Solche Gut-BC-Einzelkämpfer soll's ja geben. ;)

Re: Peugeot 3008 Hybrid4

Antwort Nr. 44
Das konnte so nicht angehen. Ich nahm mir den warm gefahrenen Hybrid4
gleich von der Tanke weg noch mal vor und fuhr eine bewährte Sparrunde,
mehrfach von mir gefahren, auf der ich auf dem Prius BC sicher eine 3
vor dem Komma sehe. Im Sommer sogar mal 3,0 oder 3,1.
Die Strecke führt flüssig durch viele Ortschaften um Flörsheim herum, nach Eddersheim
hat kaum Steigungen und Gefälle, man kann sehr viel elektrisch gleiten.
Höchstes Tempo Tacho 80, meist aber zwischen 50 und 60. wo es ging,
habe ich Verkehrshindernis gespielt und bin bei 80 Limit nur 70 gefahren.
Sorry, du Audi hinter mir. Von nix kommt nix. ;)
Aber, hmm. :







Der Tacho des PUG lügt übrigens 1 km/h mehr als der des Prius.
Überprüft an den Speedschildern in Wicker und Hochheim.