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Thema: Drei Jahre Kurzstrecke, ein Fazit (2102-mal gelesen)
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Drei Jahre Kurzstrecke, ein Fazit

"Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät." Dieses schöne Lied aus meiner Kindheit spielte heute mein innerer DJ Ohrwurm ab, als ich meinen schnuckeligen, kleinen marlin-grauen Yaris Hybrid VFL auf den Hof meines überaus freundlichen Toyota-Händlers rollte. Noch ein schneller Blick auf den Kilometerzähler und ich war erstaunt, dass die der Versicherung avisierte Jahresfahrleistung von 12.000 km immerhin dieses Jahr erreicht wurde. 12368 km hat mein treuer Mobilitätshelfer mich schon begleitet.

Dank Pünktlichkeit und Termin ging es sodann zum Werkstattmeister. Dieses Jahr wieder das ältere Modell. Auf meine Bemerkung, dass ich 0W-20 wünsche, meinte dieser nun auch, dass das selbstverständlich standardmäßig verwendet wird. Sehr fein.

Ob mir was aufgefallen sei, wollte er nun wissen. Ja, der Rost an der Heckklappe bei der Kabeldurchführung, der von mir bereits behandelt wurde. Als wir uns das anschauten, war zu sehen, dass wieder etwas Rostbildung da war und wurde aufgeklärt, dass die Lackgarantie 3 Jahre wärt und exakt am 3. Februar 2017 abgelaufen sei. Da würde Toyota auch nicht mit sich verhandeln lassen, dass es gerade mal 10 Tage her ist.

Aber, nicht verzagen, immerhin bin ich beim freundlichen Toyota-Werkstattmeister und wir finden eine Lösung, die mich, bis auf einen kleinen Lackstift (7,80 Euro netto) an Material nichts weiter kostet. Und vom Lackstift braucht man eh kaum was, dann ist noch genug über, wenn meine Lebensgefahr mal einen Kratzer ins Auto zaubert. Woher kennt der nur meine gefährlichere Hälfte? Auf jeden Fall liegt der Lackstift jetzt im Handschuhfach für alle Fälle.

Bei der restlichen Sichtprüfung attestierte man dem Auto einen erstklassigen Zustand und auch die Prüfprotokolle sowie der erstmalig erfolgte TÜV konnten sich dem nur anschließen. Inkl. TÜV-Gebühren wurde meine EC-Karte um 331,62 Euro erleichtert.

Im vergangenen Jahr hat mein treues Gefährt 8.314 km mehr auf die Uhr gespielt, während ich dabei das Lenkrad fest in der Hand hielt. Kurz nach dem letztjährigen Fazit, Zwei Jahre Kurzstrecke, ein Fazit, musste ich leider den ersten Negativrekord berichten: Neuer Verbrauchsrekord

Doch zum Ausgleich konnte ich dafür während meines 4,5-wöchigen Urlaubs - ihr dürft gerne an dieser Stelle vor Neid erblassen - auf dem Hinweg in meine zukünftige Heimat nach Lübeck auch den allerersten Tankverbrauchsrekord mit einer 4 vorm Komma erfahren: Neuer Verbrauchsrekord bei fast ausschließlich Autobahn
Auf dem Rückweg und bei der direkt anschließenden Tour in die alte Heimat Saarland und zurück, war dann aber wieder die 5,2 Liter auf 100 km angesagt, die ich so gewohnt bin.

In der Summe bin ich mit dem Yaris bis auf seine kleinen, bekannten Schwächen - das grauenhafte Licht und das nicht-so-tolle Mediasystem - hochgradig zufrieden.

Dennoch stellt sich die Frage, ob der Yaris auch ein 4-Jahres-Fazit erfahren wird. Und hier lautet die Antwort mit allergrößter Wahrscheinlichkeit "Nein". Nicht, weil er auf einmal ein schlechtes Auto wäre, aber ursprünglich hatte ich den kleinen Stadtflitzer für eben genau das angeschafft: In der Stadt meine Lebensmittelschwangerschaft aka Feinkostgewölbe aka Bierreserve bequem von Zuhause zur Arbeit und zurück zu bringen und meine imposanten 2,50-Meter, wenn ich auf meinem Feinkostgewölbe stehen würde, auch gelegentlich über die Autobahn quer durch die Republik zu tragen. Nun will es aber mein neuer Arbeitgeber, ein Unternehmen mit Sitz im Silicon Valley, dass ich als sein verlängerter Arm hier in Deutschland ein privates Auto unterhalte und dieses - selbstverständlich gegen großzügige Entschädigung - für dienstliche Zwecke einsetze. Car Allowance wird das Prinzip genannt. Und das bedeutet, dass ich trotz Flughafen vor der Haustür und ziemlich guter Bahnanbindung öfters Mal auf der Autobahn unterwegs sein muss, so dass auf Dauer der Yaris Hybrid für einen Außendienstler, der ordentlich Kilometer schrubbt, nicht mehr das Mittel der Wahl ist. Da muss dann das rollende Wohnzimmer, das sich unter der schnöden Bezeichnung Lexus IS 300h tarnt, her. Wieder in Marlin-grau-metallic.

Und wie mir der freundliche Toyota-Verkäufer, der ebenfalls den Kundenfahrdienst übernimmt, versichert hat, ist es gar kein Problem einen neuen Lexus bei ihnen zu bestellen, auch wenn sie kein offizieller Lexus-Händler sind. Aber gebraucht wäre ebenfalls kein Thema, nur etwas schwieriger, wenn ich gewisse Wünsche hätte. Mit anderen Worten: Wir tun doch gerne das, wofür wir von ihnen bezahlt werden. Daher möchte ich hier mal ausdrücklich das Autohaus Ikemeyer in Paderborn loben. Hier habe ich immer den Eindruck gehabt, dass die Leute selbstverständlich von ihrer Arbeit leben wollen, aber dafür den Kunden nicht über den Tisch ziehen müssen, sondern diesen eben durch gute und ehrliche Arbeit überzeugen.

Bleibt jetzt nur die spannende Frage, da der Yaris die nächsten Monate mehr gefordert wird, ob ich es schaffe, den Gesamtschnitt von 5,4l/100km über die letzten drei Jahre auf die von mir ursprünglich avisierten 5l/100km zu drücken, wenn jetzt die täglichen Kurzstrecken entfallen. Ich werde berichten, spätestens wenn der Yaris zum letzten Mal in die Waschstraße fährt und hinten als IS 300h heraus kommt.

Antw.: Drei Jahre Kurzstrecke, ein Fazit

Antwort Nr. 1
Danke, auch für die amüsanten Leseminuten im extrem launig formulierten Bericht.

Gruß

Wanderdüne

Antw.: Drei Jahre Kurzstrecke, ein Fazit

Antwort Nr. 2
 :applaus:  Schön geschrieben :-)

OT: Kannst Du mir sagen, wo sich diese ominöse Waschstraße befindet? Ich muss da unbedingt mal hin  :-D

Antw.: Drei Jahre Kurzstrecke, ein Fazit

Antwort Nr. 3
Die Waschstraße befindet sich beim Autohaus Ikemeyer in Paderborn. Sie erfordert aber dennoch dein Einwurf kleiner bis größerer Münzen, je nach gewünschten Eingangs-Ausgangs-Verhältnis.

Antw.: Drei Jahre Kurzstrecke, ein Fazit

Antwort Nr. 4
Dein Tankrekord bei nur Kurzstrecke und mal eben warm laufen lassen wundert mich auch nicht :-)

So ein Lexus würde mir schon auch gefallen. Wir nutzen den Yaris übrigens ähnlich wie Du bzgl. Kurzstrecke.
Allerdings machen wir fast jeden Woche Ausflüge und drehen ne Runde so dass wir auf ca. 25.000 km / Jahr kommen bei gerade Mal 1,5km Arbeitsweg.
Würde ich nur fahren was ich wirklich MUSS, dann wäre ich wohl weit über 6 Liter im Schnitt gesamt.

Antw.: Drei Jahre Kurzstrecke, ein Fazit

Antwort Nr. 5
@swiesma

Bei 1,5km Fahrweg ist doch selbst im Sommer der Verbrenner so gut wie permanent an. Da würdest du die 6l sicher locker knacken.

Antw.: Drei Jahre Kurzstrecke, ein Fazit

Antwort Nr. 6
@Mad55 Im Sommer ist schon an der ersten Ampel, nach gut 300 Metern der Verbrenner aus. Das geht recht schnell. Sogar im Winter, wenn ich Heizung aus mache, geht an der 2. Ampel der Motor aus bei um die 0 Grad (nach ca. 1 km).

Wenn Heizung an läuft der Motor dauernd.

Antw.: Drei Jahre Kurzstrecke, ein Fazit

Antwort Nr. 7
Und wenn Heizung auf Max, geht der Motor gar nicht aus ;D

 

Antw.: Drei Jahre Kurzstrecke, ein Fazit

Antwort Nr. 8
Irgendwo muss die Wärme ja her kommen :-)
Trotz der vielen Kurzstrecke bin ich trotzdem begeistert vom Verbrauch. Freu mich schon auf den Sommer wnen wieder viel mehr elektrisch gefahren wird.