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Thema: Plug-ins sind günstiger als Elektroautos! (1165-mal gelesen)
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Plug-ins sind günstiger als Elektroautos!

Elektroautos sind immer noch zu teuer, aber Plug-in-Hybride können beim Thema Autokosten überzeugen: Ein aktueller ADAC-Vergleich zeigt, bei welchen Fahrzeugtypen ein Wechsel vom Verbrennungsmotor sinnvoll ist.

Das Ergebnis spricht vor allem für Plug-in-Hybride: Die Autokosten von 13 solcher Fahrzeuge liegen bei den 26 Vergleichen unter denen der Diesel- und Benziner-Modelle. Den Vergleich zwischen herkömmlichem Antrieb und Plug-in-Hybrid kann zum Beispiel der VW Golf GTE DSG mit 48,9 Cent pro Kilometer für sich entscheiden.

Und dann schauen wir mal, wie der ADAC die Unterhaltskosten berechnet:

Zitat
Grundlage des ADAC-Autokostenvergleichs, der nahezu alle auf dem deutschen Markt erhältlichen Elektroautos und Plug-in-Hybride enthält, sind Anschaffungspreis, Wertverlust, Kraftstoff- bzw. Stromkosten, Werkstatt- und Reifenkosten sowie Steuern und Versicherung - bei einer Haltedauer von fünf Jahren und einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern.

Und genauer:

Zitat
...wurden für den Kostenvergleich NEFZ-Angaben (Neuer Europäischer Fahrzyklus) der Hersteller herangezogen.

Danach lenkt der Verein ein wenig ein:

Zitat
Gerade auch bei Elektroautos und Plug-in Hybriden können die Kosten je nach Fahrprofil verhältnismäßig höher gegenüber konventionellen Antrieben ausfallen.

Das bedeutet, der ADAC zieht für seine Kostenberechnung die NEFZ-Angaben der Hersteller heran! Das bedeutet unter anderem, dass stets von einer vollen Batterie ausgegangen wird, welche bestimmt (ich weiß aber nicht, wie genau der NEFZ bei einem Plug-in arbeitet) auch zu 100% nutzbar ist, sodass ein Plug-in auf 100 km eben dann nur einen Verbrauch von einem bis zwei Liter Benzin aufweist. Dass das in der Realität ganz anders ausschaut, wissen wir jedoch alle! Ich erinnere z.B. an meine Erfahrungen mit dem VW Golf GTE:

Mehr als 38 km elektrische Reichweite sind voll geladen einfach nicht drin, wenn man den GTE mit dem Ladekabel auflädt. Wobei man gerne nochmal 5 km abziehen darf, die kurz nach Fahrtbeginn scheinbar im elektrischen Nirwana verschwinden.

VW gibt 50 km an.

Aus theoretischen (und vom ADAC zur Berechnung herangezogenen) 50 km elektrischer Reichweite bleiben im Alltag 33 km übrig!

Und danach:

Im normalen Fahrmodus bei 130 km/h genehmigt sich der GTE etwa 6 bis 9 Liter auf 100 km.

Sparsam im Unterhalt ist auf Grund solcher Verbräuche ganz sicher anders!  :besserwisser:  Wenn ich meine Tankbelege umrechne, liege ich bei einem Durchschnittsverbrauch von etwa 6,5 Litern Benzin auf 100 km - zuzüglich Strom, der da noch nicht berücksichtigt wurde!

Der ADAC stellt solche Plug-in-Fahrzeuge im Unterhalt jedoch sogar günstiger dar als reine Elektrofahrzeuge:

Das Ergebnis: Batterieelektrische Fahrzeuge sind je Kilometer bei acht der zehn Vergleichspaare/-trios teurer - zum Teil erheblich. Einzig bei Kia und Daimler haben die E-Varianten des Soul bzw. der B-Klasse knapp die Nase beim Kilometerpreis vorn, bei der Anschaffung sind die Stromer aber deutlich teurer - um 4.000 bis 9.000 Euro bei Kia und 3.000 bis 5.000 Euro bei Mercedes-Benz. Das Fazit hier: immer noch zu teuer.

Ein ganz anderes Bild ergibt sich bei den Hybriden mit Steckdosen-Anschluss. Hier liegen die Modelle mit Elektro-Unterstützung beim Preis je Kilometer in fünf von acht Vergleichen vorn, so bei Audi A3, BMW 3er, Mercedes C-Klasse, Porsche Panamera und VW Golf. Bei BMW ist das Hybridmodell beim Kaufpreis günstiger als der Diesel, bei Porsche sogar günstiger als Diesel und Benziner.

Es fällt auf, dass bei Elektrofahrzeugen die Preisdifferenz beim Kaufpreis als großer Negativpunkt aufgezeigt wird, bei Plug-ins wird dieser Aufpreis allerdings verschwiegen und die viel besseren Kilometerkosten werden hervorgehoben. Beispiele? Golf GTI ab 29.975 Euro, Golf GTE ab 36.900 Euro. Mercedes C-Klasse C250 ab 41.174 Euro, C350e ab 51.051 Euro (annähernd gleiche Leistungsstufe).

Das soll jetzt kein Angriff gegen Fahrer von Plug-in-Fahrzeugen sein. Ich möchte lediglich zeigen, wie der ADAC manipuliert, wie er die Plug-ins ins rechte Licht rückt - vielleicht, weil es an wirklich wettbewerbsfähigen Elektrofahrzeugen der deutschen Hersteller mangelt?

Ein Plug-in kann Sinn machen, durchaus. Er kann lokal völlig emissionsfrei bewegt werden und bietet auf Langstrecke den gewohnten Tank-Komfort (haha), also Reichweite, die innerhalb Sekunden wieder zur Verfügung steht. Er hat aber auch Nachteile: die kompliziertere Technik, den meist sehr schlechten realen Wirkungsgrad, den hohen Kaufpreis.