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Toyota Prius+ (2012)

Fahrbericht Toyota Prius+ (2012) vom 23. Juni 2012

29.900 Euro kostet er in der Grundausstattung, der Toyota Prius+. Der Vollhybrid leistet 136 System-PS und ist maximal 165 km/h schnell. Bereits die Grundausstattung bietet ein Multifunktions-Lederlenkrad, Klimaautomatik, sieben Airbags, wobei die seitlichen Kopf-Airbags bis zur dritten Sitzreihe reichen, und sieben Sitze. Der Prius+ kann seit 16. Juni 2012 bestellt werden.

Den Hybrid Sommer läutet der Toyota-Konzern hierzulande mit verschiedenen neuen Modellen ein. Neben dem Volumenmodell Yaris, der seit dem 16. Juni auch mit dem Vollhybridantrieb zu bestellen ist, und dem neuen Lexus GS 450h, bereichert der Prius+ zunächst die Autohäuser und später auch unsere Straßen. Der Prius+ ist ein 7-sitziger Van und konkurriert mit dem VW Touran oder dem Opel Zafira. In meinem Fahrbericht offenbarten sich mir viele Stärken, aber auch einige Schwächen des neuen Modells.

Der Plus basiert auf dem aktuellen Prius 3, wuchs allerdings in der Länge auf 4.615 mm (das sind 135 mm mehr), in der Höhe auf 1.575 mm und in der Breite auf 1.775 mm. Dabei muss man in Baustellen mit dieser Gesamtbreite aber noch keine Angst haben. Dazu trägt auch das sehr sichere Fahrverhalten bei, wie ich bei dem sehr bescheidenen Wetter während meiner Probefahrten am eigenen Leib herausfinden konnte. Dauerregen wechselte sich mit Sturmböen, Nieselregen und wenigen trockenen Phasen ab. Doch selbst bei starkem Wind und peitschendem Regen bleibt der Plus ruhig und lässt sich ohne ständige Richtungskorrekturen fahren. Wenn das Wetter es zulässt, sind auch höhere Geschwindigkeiten drin – der Plus läuft bis 165 km/h, bevor er elektronisch abgeregelt wird. Bei Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn vernimmt man dann nur Windgeräusche, der Antrieb des Plus selbst ist kaum wahrnehmbar. Und auch das in der Presse oft bemängelte Aufheulen des Hybrid Synergy Drive kann ich hier nun gar nicht mehr nachvollziehen. Sicher, man hört den Benziner, wenn man beschleunigt und das Gaspedal ordentlich Richtung Bodenblech durch drückt, aber die neuen Dämmmaterialien, die Toyota für den Plus entwickelte und auch im Innenraum einbaut, machen ihren Job so gut, dass die Geräuschkulisse des Motors bei höheren Drehzahlen niemals störend wirkt. Der Plus ist das bisher ruhigste und entspannendste Hybridfahrzeug, das ich bisher erleben durfte. Dazu trägt sicherlich auch die Tatsache bei, dass der Antrieb im Plus, wenn er denn überhaupt zu hören ist, satter und tiefer klingt und nicht etwa angestrengt oder jaulend.

Fährt man den Prius-Van etwas sportlicher, spürt man natürlich das Mehr an Raum und Masse, das man bewegt. Obwohl nur 50 kg schwerer als die Prius-Limousine (laut Pressemappe, erscheint aber eigentlich etwas wenig), schiebt der Prius in zu schnell angegangenen Kurven gerne über die Vorderräder. Also lässt man es wie ich bei einem Versuch und passt sich dann dem Fahrzeugformat wieder an. Und als komfortabler Reisewagen mit Platz für die gesamte Familie überzeugt der Plus dann auch. Das Fahrwerk schluckt Kanaldeckel und Bodenunebenheiten klaglos. Bei sehr langsamer Fahrt spürt man solche Dinge natürlich, aber wenig aufdringlich. Dies liegt meiner Ansicht nach an der Geräuschkulisse, die dabei entsteht. Diese lässt das Fahrzeug subjektiv schwerer wirken, als es eigentlich ist. Natürlich bietet das Fahrwerk keinen Sänftencharakter, aber es wirkt auch nicht holpernd oder zu hart. Speziell bei Unebenheiten quer zur Fahrtrichtung macht sich die neue Regelung der Ein- und Ausfederung bemerkbar, die spürbar Nickbewegungen und ein Aufschaukeln der Karosserie zu verhindern versucht. Hier ist aber noch Raum nach oben, denn es ginge noch eine Spur besser. Auf meinem Testwagen waren 16 Zoll-Leichtmetallfelgen mit Aerodynamikabdeckungen montiert, die mir nicht wirklich gefielen, aber wohl einen guten Kompromiss zwischen ausreichendem Federungskomfort und nicht zu kleinem Rad im Radkasten darstellen. Den Gedanken, wie der hoch bauende Plus mit 15 Zöllern ausschauen würde… den verwerfe ich lieber ganz schnell wieder.

Die 136 System-Pferdestärken des aus dem Auris HSD, Prius 3 und Lexus CT 200h übernommenen Antriebs, diesmal jedoch mit einer modernen Lithium-Ionen-Hybridbatterie gekoppelt, die ihre Langzeitqualitäten wohl erst noch beweisen muss, reichen dem Van aus, um locker und flott im Verkehr mitzuhalten. Selbst der im CT 200h von mir noch als Qual empfundene Eco-Fahrmodus fühlt sich hier nicht ganz so gequält an. Ob Toyota hier an der einen oder anderen Software-Schraube gedreht hat, um dem in manchen Hinterköpfen noch fest verwurzelten Gedanken an eine lahme Öko-Kiste entgegen zu wirken? Vom Wechselspiel zwischen elektrischem und benzingetriebenem Antrieb spürt man nichts, keinerlei Aufbäumen oder Zucken geht durch das Fahrzeug. Einzig beim Bremsen, dem lautlosen Gleiten mit niedrigen Geschwindigkeiten und im Stand merkt man, dass man nicht in einem konventionell angetriebenen Fahrzeug sitzt: im ersten Fall kann man die Rückgewinnung der Bremsenergie durch ein straßenbahnähnliches Surren direkt hören, im zweiten und dritten Fall herrscht einfach totale Stille im Plus. Ich habe für mich festgestellt, dass der Eco-Modus (eines der drei Fahrprogramme) sparsam, aber nicht zu langsam ist. Mein Verbrauch sank direkt um einige Zehntel Liter, als ich vom normalen in den Eco-Modus wechselte, und auch die Klimaregelung schaltete direkt auf Umluft, um Leistung zu sparen und die bereits gekühlte Luft zu verwenden, statt neue Außenluft erst wieder herunter kühlen zu müssen.

Wo wir gerade beim Thema Klimaregelung sind: Hier hat sich Toyota etwas neues einfallen lassen. Das Display bietet nun weiße, große Ziffern und Symbole auf einem schwarzen Hintergrund und hat sich damit den aktuellen Lexus-Modellen angepasst. Das ist ein Fortschritt und wirkt zusammen mit dem neuen Armaturenbrett, welches graue, genarbte (und im oberen Bereich geschäumte) Kunststoffe mit hochglänzenden schwarzen und silbernen Applikationen kombiniert, gleichzeitig elegant und schlicht. Dazu gibt es einen Dreh-Drück-Regler, mit dem man Modus, Temperatur und Lüfterdrehzahl der Klimaanlage steuern kann. Das gelingt total easy und flott, aber leider nicht blind.

Ebenfalls neu ist das nunmehr bunte Display in der Mitte der Armaturenkonsole. Da hier ebenfalls weiße Ziffern und Symbole verwendet werden, passt es endlich alles zusammen, anders als noch im Prius 3. Das breite, flache Display bietet links einen (wahlweise ausblendbaren) hoch stehenden Hybridindikator. Daneben folgen die aktuelle Geschwindigkeit, die eingelegte Fahrstufe, Tankinhalt, Ladezustand der Hybridbatterie, sowie die Angaben des Bordcomputers und eine digitale Uhr, die wieder einmal nicht das 24 Stunden-Format beherrscht. Warum es Toyota nicht schafft, diesen kleinen Schritt zu vollziehen, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben. Das Display ist trotz der kleinen Kritik an der Uhr jedenfalls ein echter Hingucker. Die Farben sind zurückhaltend und sinnvoll eingesetzt, alles ist prima ablesbar. Es dimmt zusammen mit dem großen Navi-Bildschirm auch automatisch ab, sobald es durch Tunnel oder eben nachts dunkel wird.

Toll und gar nicht selbstverständlich in Fahrzeugen dieser Preisklasse ist auch das serienmäßige Head-up-Display (HUD) im Prius+. Es lässt sich in der Höhe und Helligkeit (in drei Stufen) einstellen und spiegelt wichtige Informationen für den Fahrer in die Frontscheibe. Gespiegelt haben sich aber auch zwei Befestigungen des HUD in der Scheibe, sobald die Sonne gegen Mittag direkt über dem Fahrzeug stand. Das sah etwas unschön aus. Während der Fahrt lernt man das HUD richtig schätzen. Durch ausreichend große Ziffern nimmt man die Anzeige im Augenwinkel wahr und kann das Kombiinstrument in der Mitte des Armaturenbretts – wenn man möchte – völlig ignorieren. Eine echte Erleichterung, welche lange Etappen weniger anstrengend gestaltet. Leider wurde beim HUD nicht konsequent zu Ende gedacht: neben der aktuellen Geschwindigkeit werden Temperaturänderungen wie auch der bereits aus dem Prius 3 bekannte Touch-Tracer, welcher dort aber noch nicht im HUD, sondern in dessen Kombiinstrument dargestellt wurde, eingeblendet. Der Touch-Tracer zeigt dem Fahrer an, welche der Lenkradtasten er gerade betätigt. Das ständige Schauen aufs Lenkrad, solange man die Lage der dort untergebrachten Tasten für Klimasteuerung und Multimedia noch nicht verinnerlicht und diese noch nicht blind bedienen kann, entfällt. Das war es aber auch schon, was das HUD an Informationen darstellen kann. Schmerzlich vermisst habe ich den Hybridindikator im HUD, denn diese Anzeige ist gerade für Fahrer, die besonders spritsparend unterwegs sein möchten, unverzichtbar. Dass der Hybridindikator im Kombiinstrument zwar ganz links, aber durch seine Formgebung wenig prominent und schlicht zu klein ist, stösst umso mehr übel auf. Und wenn schon Temperaturänderungen dargestellt werden, wieso dann nicht auch eine Änderung der Audioquelle oder der Lautstärke? Navigationspfeile werden im HUD übrigens ab Toyota Touch Pro eingeblendet.

Das Radio mit Navigation, im Testwagen Toyota Touch & Go, tut seinen Dienst. Klangeinstellungen für Höhen, Mitten, Tiefen, Balance und Fader sowie für die Anpassung der Lautstärke an die Geschwindigkeit des Fahrzeuges sorgen für angenehmen, aber nicht perfekten Klang. Es gelang mir direkt, mein Sony Xperia P Smartphone mit Android 2.3.7 mit dem Toyota zu paaren und ich konnte so mittels Bluetooth Musik vom Smartphone zum Plus streamen, wenn auch erst nach kurzer Hilfestellung durch mein Autohaus. Hier sei gesagt, dass in diesem Falle das Problem eindeutig hinter dem Lenkrad saß. Das Navigationssystem bedient sich des Internetzugangs des Smartphones, um Adressen zu suchen, Google-Dienste zu nutzen und Toyota-Apps zu laden. Das konnte ich jedoch nicht ausprobieren, da ich auf die Schnelle den Internetzugang nicht konfigurieren konnte.

Anweisungen gibt Touch & Go nunmehr mit einer männlichen Stimme. Die hat es sich endlich abgewöhnt, Städtenamen deutlich leiser auszusprechen als Fahrtanweisungen, und sie klingt weniger genervt, dafür verschluckt sie die eine oder andere Silbe. Was nun schlimmer ist? Ich weiß es wirklich nicht, denn mir kommen die Fahrtanweisungen auch deutlich öfter vor als im alten Toyota-Navigationssystem. Ja, teilweise war ich richtig genervt, wenn mir der Herr im Navi zum fünften mal auf 1.000 Metern sagte, dass ich gleich rechts abbiegen muss. Die Darstellung wurde aufgehübscht und ist insgesamt sehr farbenfroh. Fahrspurassistent, Geschwindigkeitsschilder, Points of Interest… Das bohrt das Kartenbild zwar auf, ist aber manchem vielleicht etwas zu viel. Es lässt sich aber nahezu alles optional aktivieren bzw. deaktivieren, sodass man sich sein ganz persönliches Navigationssystem kreieren kann. Fehlen nur noch neue Stimmen. Ich wünsche mir einen hessischen Dialekt.

Endlich wird auch wieder, im Prius 3 wurde sie leider von dort verbannt, die Energieflussanzeige auf dem großen 6,1 Zoll-Farbbildschirm dargestellt. Auch diese Anzeige ist moderner geworden, und die Anzeige der Fahrtinformationen zeigt mit Minutenbalken den Verbrauch der letzten 15 Minuten, die Fahrtdauer und die durchschnittliche Geschwindigkeit der aktuellen Fahrt sowie die Restreichweite an. Einen durch Tasten neben dem Bildschirm anwählbaren eigenen Bereich gibt es jeweils für Multimedia (Radio, CD, per Kabel angeschlossene oder per Bluetooth verbundene MP3-Player), die Navigation, das Fahrzeug (hier werden dann die Energieflussanzeige und die Fahrtinformationen aufgerufen), das Setup und die Freisprecheinrichtung, die gewohnt problemlos funktioniert und eine klare Verständigung ermöglichte. Ich habs ausprobiert.

Im Innenraum Ablagen satt: da gibt es Cup Holder (oder sagen wir besser Becherhalter?) selbst in der dritten Reihe, Ablagefächer hier, Ablagefächer dort, und zwei große Handschuhfächer vor dem Beifahrer. Dass die Lithium-Ionen-Hybridbatterie mit ihren 56 Zellen in der Mittelkonsole untergebracht ist, merkt man am flachen, aber für das eigene Smartphone ausreichend dimensionierten Fach zwischen den Vordersitzen. Es ist rechts angeschlagen und öffnet sich zum Fahrer hin, was ungewöhnlich und für den Beifahrer, der dort etwas hinein oder heraus nehmen möchte, sicher nicht angenehm ist. Angenehm ist dagegen die Anmutung des Innenraumes. Die im oberen Bereich geschäumten und schön weichen Kunststoffe wirken weniger kratzempfindlich als in den vorherigen Modellen der Prius-Familie. Erste sichtbare Spuren der Nutzung ließen sich von mir mit einem trockenen Tuch einfach wieder entfernen. Ich hoffe nur, dass der dünn wirkende schwarze Stoff auf der Mittelarmlehne zwischen den Vordersitzen ausreichend Abriebtests über sich ergehen lassen musste, er wirkt nicht nur fehl am Platze, weil ein solcher Stoff sonst nirgendwo im Innern vor kommt, sondern auch wenig strapazierfähig. Das große, zweigeteilte Panoramadach aus Kunststoff, dessen Rollo sich elektrisch öffnen lässt (leider nur von vorne, und nicht von den Passagieren in Reihe zwei oder gar drei) lässt viel Licht in den Innenraum, das hellte meine Stimmung während der verregneten zwei Testtage deutlich auf. Zu schade nur, dass nicht wenigstens der vordere Teil aufzustellen oder ganz zu öffnen ist oder ein Belüftungssystem wie in der Prius-Limousine mittels Solarpanel angeboten wird.

Last, but not least: das Wichtigste bei einem Van ist der Platz. Und den hat der Plus. Natürlich muss man hier Grenzen setzen, auch wenn der Plus hierzulande mit sieben Sitzen ausgeliefert wird (in den Staaten nur mit fünf). Dennoch bin ich der Meinung, dass eine Familie mit zwei Kindern mit dem Plus durchaus glücklich werden kann. Der Kofferraum bietet bei umgelegter dritter Sitzreihe, die man nicht so ohne Weiteres ausbauen kann, mit 784 Litern etwas mehr Platz als z.B. der so gern gekaufte und gelobte VW Touran, der als Fünfsitzer nur 695 bzw. 592 Liter (in der TSI ECOFuel-Variante) bietet. im Prius+ befindet sich unter dem Zwischenboden, dessen Handhabung die reinste Quälerei darstellt, ein 60 Liter fassendes verstecktes Loch, in welches man durchaus zwei Reisetaschen oder einen mittelgroßen Koffer fallen lassen kann. Hat man es dann geschafft, den Zwischenboden wieder einzulegen, – in der Galerie findet sich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, denn nur in dieser Reihenfolge funktioniert es! – bleibt im Kofferraum mit serienmäßigen Verzurrösen noch genug Platz fürs Gepäck. Der Prius+ bietet um die 600 kg Zuladung je nach Ausstattung, tut beim Beladen aber unter Umständen weh. Ich stieß mit meinen 1 Meter 86 doch glatt mit dem Kopf an die geöffnete Heckklappe.

Die Passagiere genießen rundum jede Menge Beinfreiheit. Vorne, keine Frage, sitzt man sehr kommod und bequem in nicht zu weichen Sitzen mit einer tollen Kopfstütze, die sich weich an den Hinterkopf schmiegt. Die zweite Reihe profitiert von den Verstellmöglichkeiten der drei Einzelsitze. Diese lassen sich verschieben, die Lehne lässt sich neigen, sie lassen sich einzeln umklappen und können dann als Armauflage oder Tisch genutzt werden. Ich wünschte mir nur, das alles ginge etwas leichtgängiger. Hinten gibt es im getesteten Prius+ Life getönte Scheiben und Sonnenschutzrollos an den Seitenscheiben. Sind die Sitze in Reihe zwei ganz nach hinten geschoben, wird es mit dem Fußraum in der dritten Reihe allerdings arg eng. Dann finden dort höchstens Kleinkinder im Kindersitz Platz. Wenn man allerdings, in der ersten Reihe angefangen, etwas zusammenrückt, bleibt auch in der dritten Reihe ein für diese Fahrzeuggröße respektabler Fußraum übrig. Die Variabilität stimmt also, das Platzangebot auch. Dass die hinteren Sitze ansteigen und man etwas höher sitzt als Fahrer und Beifahrer, sorgte bei mir im ersten Moment für Staunen, führt aber erstaunlicherweise nicht dazu, dass man mit dem Kopf den Dachhimmel berührt.

Moment mal, fehlt da nicht etwas? Nein, keine Bange, ich habe natürlich nicht vor, den von mir erzielten Verbrauch zu verheimlichen. Ich muss allerdings vorab nochmal erwähnen, dass die Wettersituation recht anspruchsvoll war. Ständig nasse Fahrbahn, mal mit Nieselregen, mal mit richtigen Regenschauern, dazu ständige Windböen, das alles sorgt nicht unbedingt für Rekordverbräuche. Umso beachtlicher, dass trotz normaler, nicht zu defensiver Fahrweise und einem Autobahnanteil von etwa 60% mit Geschwindigkeiten von 120 bis 160 km/h am Ende der etwa 170 gefahrenen Testkilometer der Bordcomputer einen Durchschnittverbrauch von glatten 5,0 Litern anzeigte, inklusive ständig laufender Klimaautomatik und einem Eco-Modus-Anteil von unter 20 Kilometern.

Das Fazit
Familien, die Umwelt und Geldbeutel schonen möchten, dürfen zum Prius+ greifen. Der Plus ist ein gut gemachter, mittelgroßer Van mit einem ausreichenden Platzangebot und überzeugt durch moderne Antriebstechnik, geringen Verbrauch und niedrigen CO2-Ausstoss. Die Life-Ausstattung ist umfangreich und vermittelt einen tollen Fahrkomfort. Den Einstiegspreis empfinde ich persönlich als fair.

Gut ist...
Head-up-Display, Panoramadach, elektrisch angetriebenes Fahren, Tempomat, verstellbare Einzelsitze im Fond: Die Ausstattung des Life-Modells ist umfangreich und bietet viel Komfort. Dazu ist der Plus der bisher ruhigste von mir gefahrene Vollhybrid von Toyota. Ein tolles Langstreckenfahrzeug für die Familie, was sich aber auch im Stadtverkehr nicht wie ein übergroßer Bus anfühlt. Der Plus macht vieles richtig.

Weniger gut ist...
Der fehlende Hybridindikator im Head-up-Display ist schon ein starkes Stück. Die für großgewachsene Europäer nicht weit genug öffnende Heckklappe ebenso. Und das Puzzle mit dem Zwischenboden im Gepäckraum… Naja, da kann man nur hoffen, dass man nicht zu häufig die Gepäckraumabdeckung dort unterbringen muss.

Zur Diskussion...

Die Danksagung
Das schlechte Wetter mit ständigem Regen und Sturm konnte Jörg nicht davon abhalten, den Toyota Prius+ in der Life-Ausstattung zu testen. Zwei Tage fuhr er den Van mit Vollhybridantrieb und schildert in diesem Fahrbericht seine subjektive Meinung zum Fahrzeug. Der Toyota Prius+ wurde uns freundlicherweise vom Autohaus NIX in Offenbach zur Verfügung gestellt.