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Thema: Mercedes EQA-Fahrerfarungen (800-mal gelesen)
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Mercedes EQA-Fahrerfarungen

Hallöchen,

anderswo habe ich geschrieben, das unser BMW X2-Ersatzfahrzeug letzten Donnerstag durch ein Mercedes EQA ersetzt wurde.

Dieses Fahrzeug hatten wir ganz und gar nicht auf den Bildschirm, weil wir generell kein allzu gutes Verhältnis zu Mercedes haben und wir auch davon ausgegangen sind, das so ein Ding unverhältnismäßig teuer wäre.

Als ich Donnerstag vor die Rückgabe den BMW volltanken wollte habe ich glücklicherweise den Aufkleber im Tankdeckel gesehen - es war tatsächlich KEIN Diesel !

"Unser" EQA 250 ist, so weit ich herausfinden könnte, eine "Business Line".

Nach den Wechsel haben wir nur ganz wenig damit gefahren, aber der Ersteindruck ist sehr positiv. Die Sitze sind, obwohl mechanisch, vielseitig einstellbar und für uns beide komfortabel - Lordosenstütze (elektrisch) ist auf beide Seiten vorhanden, und nicht wie bei Lexus (und Tesla) nur für den Fahrer.

Das Fahrzeug ist mit Continental-GJR ausgerüstet, dessen Geschwindigkeitsindex (V) hoffentlich auch "gut genug" für Italien sein wird.

Bevor wir Samstag auf die große Fahrt loslegen fahren wir eine Runde nach Trier um ein Paar Sachen, die man hier nur schwer findet, zu kaufen - dann haben wir auch einen Eindruck davon, welche Reichweite wir einplanen können.

Ich muss noch in die Fahrzeugpapiere nachschauen, was dort vorgeschrieben ist. "V" = 240 km/h ist ganz korrekt mehr als genug für die max 160 km/h, die der EQA "rennt" - aber wenn die Daimler-Deppen (wie so viele andere) im Schein "Y" angegeben haben, dann können wir Probleme kriegen.

Den Ausflug nach Deutschlands älteste Stadt ist gut verlaufen, mit ein Verbrauch von weniger als 20 kWh/100 km, und wir haben auf die AB durchaus Richtgeschwindigkeit gefahren.

Das Fahrzeug ist jetzt auf 100% SOC geladen, und meint damit 367 km weit zu kommen. Theoretisch also bis zum SuC Pratteln hinter Basel - aber wir werden sicherheitshalber eher den SuC Houssen nördlich von Colmar anpeilen, da es ab Colmar bis Basel zwar flach, aber auch mit 130 km/h vorwärts geht.

Samstag 17 Uhr: dieses Fahrzeug ist angenehm sparsam - ohne übertrieben zu schleichen sind wir mit 5%/22 km rest-SOC in Pratteln nach 363 km angekommen (17,2 kWh/100 km).

Der Supercharger ist ziemlich gut ausgelastet und es gibt deshalb nur 69 kW Leistung, aber auf der Terrasse vom Marriott lässt es sich angenehm warten.

Wir sind Samstag Abend um 21 Uhr (wegen zeitweilige Schließung vom Gotthard-Tunnel und kleine Pinkelpause an der Raststätte Bellinzona-Nord) sehr entspannt an unser Zweitwohnsitz an der Lago Maggiore angekommen.

Ich wollte den EQA an unsere fest installierte Tesla Mobile Charger in der Garage laden, aber die EQA-seitige Ladebegrenzung (6A oder 8A) "greift" leider nicht, und ich sah auf dem Display im Fahrzeug die Leistung auf über 3 kW hochgehen   :icon_2f4u: , also schnell abgebrochen bevor die Hauptsicherung der Garagenanlage auslösen würde.

Im Fahrzeug lag glücklicherweise den Original-Ladeziegel (von Delphi hergestellt), und damit gab's keine Probleme - also nuckelt das Fahrzeug jetzt seit ± 18 Stunden an die Schuko-Dose. Mangels App sehe ich nicht wie viel geladen worden ist, aber wenn man so ein Fahrzeug besitzt hat man natürlich Zugang dazu, auch aus der Ferne.

In der Tesla-App ist die Rechnung (auch als PDF) für den Ladevorgang am SuC Pratteln auch aufgetaucht: gut 40 CHF für 70 kWh - das kann man mittels 13 EUR pro Monat-Abo auch billiger kriegen, aber für einen Wochenendausflug lohnt sich die Abo wohl nicht. Bevor wir den Lexus RZ vorige Woche Probe gefahren sind hätte ich daran denken sollen.....  .

Für das (eventuelle!) Laden hier ist es praktisch, daß ich Anfang des Jahres auch den 130 EUR-Ladeziegel von Lidl mitgenommen habe - der kann nämlich auch direkt auf eine begrenzte Leistungsabgabe eingestellt werden, und hat zusätzlich einen "Zähler" eingebaut.

Preismäßig ist so ein Fahrzeug natürlich recht viel teurer als z.B. einen Tesla Model Y LR AWD (mit vergleichbarer Reichweite): 69 K EUR für den EQA gegen 59 K für den Tesla - wobei die 69 K EUR bei Mercedes eher "VHB" sind und bei Tesla Festpreise gelten.

Bei Tesla schrecken uns mittlerweile den Kundenservice, aber vor allem die fehlende Parkassistenz von einer Neuanschaffung ab. Eine Alternative wäre weiterhin auch den Enyaq von Škoda, der aber mit heftigen 72.500 EUR  sogar teurer als ein EQA "mit alles und scharf" ist - was uns ziemlich überrascht.

Am Montag werden wir wahrscheinlich beim Cora-Hypermarkt nördlich von Colmar laden, das nur 352 km von hier entfernt ist - und von dort sind nur 278 km nach Luxemburg zu bewältigen.

Und dann wird es hoffentlich ab Dienstag/Mittwoch wieder kostenlos werden auf die Reise zu gehen ! Ich weiß, ± 80 EUR für 1.400 km sind Peanuts, aber das kostenlose SuC-Laden bleibt für mich ein Pluspunkt beim "Blauwal".

Auf den Hinfahrt haben wir eigentlich geplant beim SuC Colmar zu laden, und sind dann doch bis zum SuC Pratteln (363 km) gefahren, wo wir mit 5% Rest-SOC (20 km) angekommen sind.

Von Unsere Wohnung in Italien bis zum SuC Colmar sind es 11 km weniger, also sollte es durchaus bis dahin klappen. Und falls wir südlich von Basel sehen dass es zu knapp wird, dann machen wir eben eine zusätzliche Ladepause.

Für eine effiziente Reise sollten Lade- und andere Pausen am besten gleichzeitig und von ± der selben Dauer sein - das haben wir auf den Hinweg nicht geschafft, da irgendwo hinter Nancy Hunger aufkam, und wir danach an Bellinzona Nord eine Pinkelpause eingelegt werden müßte.

Im Vergleich zu unser Pfingsten-Trip mit dem MX, wo wir 2 ellenlange Ladepausen von insgesamt gut 3 Stunden einlegen müßten, sind die 75 Minuten, die wir gestern im Marriott Pratteln verbracht haben ja ein reines Vergnügen. Das wir dazu noch von eine Landsfrau von Frau @krouebi bedient wurden und eine von zwei Ice Tea nicht berechnet wurde ein weiteres Pluspunkt .

WLTP-Reichweite für eine EQA 250 Business Line ist 491 km, "unser" EQA hat Samstag nach Vollladung in Pratteln 399 km Reichweite angezeigt - also sollten 352 km doch relativ locker machbar sein. In CH ist Vmax 120 km/h, und ob ich nun die 55 km Autobahn zwischen Basel und Colmar in 25 Minuten 23 Sekunden oder 30 Minuten zurücklege ist für mich nicht sehr entscheidend, zudem ich diese 110 km/h durchgehend fahren kann.

Das 8A-Schnarchladen ergab Sonntag vor wir zum Konzert gefahren sind leider nur 75% SOC, und nach der Fahrt nach Arona waren es nur noch 65%.

Das es am Parkplatz am Bahnhof zwei 22 kW-Lader von ENEL-X gab haben wir leider erst festgestellt als wir per Touristenzug oben am Berg waren, also nach dem Konzert ein nahe gelegener HPC-Lader von Be Charge angesteuert.

Sehr erstaunlich, dass mit 65% SOC und kalten Akku die Ladung mit satten 92 kW anfängt, die nur unwesentlich fallen. Ich wollte eigentlich bis 100% SOC laden, habe aber versehentlich bei 92% SOC die Ladung abgebrochen (aus Sicherheitsgründen haben wir das Fahrzeug zugesperrt, und das Öffnen vom Tür beendet die Ladung).

65% SOC > 92% SOC (20,68 kWh) in 17:41 Minuten finde ich gut - die Kosten von 18,61 EUR etwas weniger.

Nach einer nächtlichen Bummelfahrt den See entlang (das Fahrlicht ist besser als beim Blauwal) haben wir dann wieder den 8A-Schnarchlader angeschlossen um mit 100% SOC losfahren zu können.

Montag war wie erwartet den Akku rappelvoll geladen.

Etwas unerwartet die angegebene Reichweite von 456 km!

Das Mercedes-Navi ist sehr gut, bevorzugt jedoch Ladepunkte wo man mit ein MercedesMe-Konto günstiger laden kann.

Das Navi wollte den Stau vor dem Südportal vom Gotthard-Tunnel umfahren, ich Deppe habe es ignoriert, weil in solchen Fällen der Einfahrt gleich vor dem Tunnel gesperrt ist und wir gestern nicht so viel Bock auf Paßfahrt hatten. Das Navi hatte Recht, die Einfahrt war tatsächlich offen  :icon_doh:  .

Bei Wassen empfahl das Navi die AB zu verlassen, und diesmal haben wir den Vorschlag gefolgt. Wunderbare, einsame Fahrt auf der alten Nationalstrasse, mit gelegentlichen Aussicht auf die, die im Stau steckten.

Gleiches Szenario bei Basel, wo wir vielleicht doch ein Bißchen weiter den Rhein entlang durch die Industrieviertel hätten fahren sollen.

Und den Tesla-Supercharger nördlich von Colmar wurde auch erreicht, wenn auch mit bescheidenen 26 km/7% Restreichweite/SOC. Durchschnittsverbrauch 17,0 kWh/100 km.

Das angrenzende Einkaufszentrum macht leider ziemlich früh zu, so das die Restaurants schon am schließen waren - aber OK, dann wurde es eben ein Picknick im Kofferraum des EQA sitzend.

Nach einer Stunde war 67 kWh zu je 0,48 EUR geladen, und der EQA meinte damit 425 km weit kommen zu können, also durchaus genug um nach Luxemburg zu fahren - trotzdem möchte das Navi gerne, das wir irgendwo eine Zwischenladung machen sollten.

Um 23 Uhr 30 sind wir dann mit 79 km/22% Rest-SOC hier angekommen, nach insgesamt 1.374 km seit Samstag, und ein Durchschnittsverbrauch von 17,3 kWh/100 km. Und trotz (in "unserem" EQA) fehlende Lenkassistenz recht viel entspannter als wir es in den letzten Zeiten mit unser Walfisch gewohnt sind.

Die Ladekurve vom EQA ist zwar nicht so spektakulär hoch als bei z.B. die neuen Tesla, dafür aber angenehm flach. Das Fahrzeug soll mit maximal 100 kW laden können - und wir hatten über lange Zeit ± 112 kW.

Die vielen individuellen Anpassungsmöglichkeiten sowohl vor und nach der Anschaffung hat uns sehr gefallen. Selbst die Standard-Sitze sind (für unseren Rücken) sehr gut, und mit einer elektrischen Sitzverstellung muß man sich nicht zig mal verrenken um die ideale Sitzposition zu finden.

Das MBUX-Infotainmentsystem hat sehr, sehr viele Möglichkeiten zur Individualisierung - da liegt Mercedes weit vor viele andere Hersteller.

Es ist ironisch dass wir vom Tesla-Bodyshop ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt bekommen haben, dass überraschend vielleicht der Ablöser für unser Walfisch werden könnte.

Als der Walfisch in September 2022 einige Tage zur Reparatur bei Tesla war haben wir auf eine noch längere Distanz (nach Dänemark und zurück) einen Model 3 fahren können, was zwar gar nicht unangenehm war (so ein Ding ist ja unanständig schnell), aber uns eben nicht den Gedanken gegeben hat den Walfisch durch ein solches Fahrzeug zu ersetzen - und ein Tesla Model Y ist ja im Grunde genommen eine höher gelegte Version mit Heckklappe von das Model 3.

Anfang Juli (wenn der Bodyshop uns am Donnerstag nach 17 (!) Tagen den Walfisch nach der Schönheitskur zurückgegeben hat) habe ich bei Tesla einen Termin gemacht für die "üblichen" Sachen wie Antriebswellen, Knarzen, Streaming-Probleme usw. gemacht, und ich hoffe diesmal so viele Sachen zusammen gebracht zu haben, dass wir Anspruch auf ein Ersatzfahrzeug haben - hoffentlich ein Model Y.

Antw.: Mercedes EQA-Fahrerfarungen

Antwort Nr. 1
Danke für deine Eindrücke zum EQA, zu dem Wagen liest man bisher recht wenig.

das kann man mittels 13 EUR pro Monat-Abo auch billiger kriegen, aber für einen Wochenendausflug lohnt sich die Abo wohl nicht.

Die Mitgliedschaft für einen Monat lohnt sich bei Tesla recht schnell, da reicht schon euer Wochenendausflug. Für die 12,99 EUR Gebühr hättet ihr 18,76 EUR an Ladekosten sparen können.

Pratteln: 70kWh zu 0,43 CHF statt 0,58 CHF = 10,50 CHF gespart
Colmar: 67kWh zu 0,36 EUR statt 0,48 EUR = 8,04 EUR gespart

Die Mitgliedschaft gilt immer für 30 Tage und kann bis vor einen Tag vorher noch gekündigt werden.

Antw.: Mercedes EQA-Fahrerfarungen

Antwort Nr. 2
Lieber @hybrid,

Danke für diese Info - wenn wir dann auch die Ladevorgänge mit dem Lexus RZ dazurechnen bin ich wirklich blöd  :icon_doh: gewesen den Abo nicht zu nehmen.

Naja, aus Schade wird man klug - und es ist ja toll dass man das Abo wenn kein Bedarf besteht, einfach abbestellen kann.

Auf die Schnelle konnte ich vor 2 Wochen, als wir den Lexus RZ hatten, nicht den Preisvorteil finden - und deshalb habe ich es sein gelassen.

Antw.: Mercedes EQA-Fahrerfarungen

Antwort Nr. 3
Vielen Dank für den tollen Bericht und herzlichen Glückwunsch zu dem neuen Elektroauto @Krouebi!