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Fahrzeuge nach Hersteller => Weitere => Thema gestartet von: Jorin am 28. April 2019, 08:25

Titel: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: Jorin am 28. April 2019, 08:25
Und das meine ich nicht negativ! Der hier vorgestellte Nio ES8 macht deutlich, dass die Chinesen auf Anhieb mit guten Autos auf den Markt drängen werden, sobald sie wollen.

https://youtu.be/CuVGbwTMcE4
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: KSR1 am 28. April 2019, 08:53
Wenn man mich fragen würde. ;D Die Chinesen sind längst da.
BYD E6, von denen es womöglich mehr Taxis in D gibt, als von Lexus.
Kleine Transporter für die Stadt, Marke vergessen, in Österreich bereits erhältlich, also offenbar mit EU-Zulassung.
Zitat
Die Fabrik des chinesischen Startups Byton in Nanjing ist fast fertig. Im Sommer soll die Vorserienproduktion starten.
Byton liegt bei Fabrikbau im Plan - automotiveIT (https://www.automotiveit.eu/byton-liebt-bei-fabrikbau-im-plan/news/id-0065983)

Elektroauto-Startup Byton: Produktion startet Ende 2019 - ecomento.de (https://ecomento.de/2019/01/08/byton-die-serienproduktion-startet-ende-2019/)

Geely und CATL sind weit verbreitet. Daher stimme ich dem Fazit zu:
Zitat
...auf den Markt drängen werden, sobald sie wollen.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: Jorin am 28. April 2019, 09:10
Naja, Lexus ist aber echt ungünstig gewählt als Vergleich. Obwohl, für deine Aussage günstig, verfälscht aber deutlich. Seit wann hat Lexus denn eine nennenswert große Anzahl an Taxis an den Mann gebracht?
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: happyyaris am 28. April 2019, 10:18
Sehe ich auch nicht negativ.

Ich fahre mittlerweile ein japanisches Auto, obwohl ich mir das als Kind nie vorstellen konnte. Ich könnte mir vorstellen jederzeit ein koreanisches Auto (Kia oder Hyundai) zu kaufen. Die haben sich in den  letzten 10 Jahren im Bakanntenkreis als zuverlässig und gut erwiesen.

Wenn ich mir meinen Haushalt ansehe, sind dort mehr und mehr Geräte, die in China produziert und entwickelt worden. Als Handy habe ich aktuell auch ein chinesisches Smartphone, auch wenn Nokia drauf steht. Mittlerweile entwickeln die Chinesen Mähroboter und Staubsaugerroboter, die mindestens genauso gut wie die Geräte der Konkurrenten aus Europa oder Amerika sind. siehe Worx und Xiaomi. Die haben dann sogar technische Lösungen, die man bei Konkurrenzprodukten vergeblich sucht und auch gegen Aufpreis nicht bekommt (Worx: Rasenroboter mit Ultrashall-Sensor, Xiaomi: Staubsaugerroboter mit Lidar Sensor). Gute E-Scooter kommen auch aus China, auch wenn man das Segway-Logo drauf packt. Chinesen sind geschickt darin etablierten Markennamen aufzukaufen. Bin gespannt, ob das auch im Automobilsektor so erfolgt.

Wie das Beispiel Tesla zeigt, muss man als Newcomer bei BEVs keine jahrzentelange Erfahrung mit Autos haben muss. Die aufwändige und teure Entwicklung eines Verbrennungsmotors müssen diese nicht mitmachen. Und können auch Service- und Vertriebkonzepte nutzen, die die etablierten Hersteller nicht nutzen können, weil dies Arbeitsplätze kosten würde. Und sie haben eine Akkuproduktion und Akku-Entwicklung im eigenen Land, was selbst Tesla nicht bieten kann (da ist das Knowhow in Japan beim Partner Panasonic).

Insofern glaube ich, dass die Chinesen in der Lage sind gute und zuverlässige BEVs anzubieten.

Also her mit den chinesischen BEVs!
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: Niederrheiner2 am 28. April 2019, 11:14
Und zu der Zuverlässigkeit kommen noch Garantiezeiten, von denen man, selbst bei Japanern, nur träumen kann!!!
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: KSR1 am 29. April 2019, 10:07
Naja, Lexus ist aber echt ungünstig gewählt als Vergleich. Obwohl, für deine Aussage günstig, verfälscht aber deutlich. Seit wann hat Lexus denn eine nennenswert große Anzahl an Taxis an den Mann gebracht?
Ich verstehe die Kritik nicht. "Die Chinesen kommen" ist die Überschrift und ich habe ein Beispiel eines japanischen Herstellers genommen, der schon viele Jahre etabliert ist, um zu zeigen, das sie schon da sind, die Chinesen. Unter'm Strich habe ich Deinem Fazit zugestimmt. Aber ich frage mich, wem in diesem Land klar ist, wie ernst die Lage ist.

Mir macht sowas große Sorgen. Bei kleinen Elektronikartikeln ist es blöd genug. Elektro-Weisgeräte-Marken wie Bauknecht, AEG usw.. Aber bei Autos ist das eine der letzten Bastionen.
Vielleicht liegt es daran, daß ich selbst Techniker bin, aus Solidarität 20 Jahre deutsche Autos gefahren bin, bis ich die Nase voll hatte und aktuell seit 8 Jahren bei Japanern hänge. Mir geht es um Wertschöpfung und Arbeitsplätze, nicht um Bedenken bezüglich Qualität. In meiner Branche ist z.B. Huawei inzwischen ähnlich wichtig, wie Cisco, Alcatel-Lucent oder AVM. Wo ist Nordmende? Wer hätte vor 25 Jahren gedacht, das ich mal einen digitalen Fotoapparat von Panasonic haben werde? Auf meinen Bildschirmen steht LG und Samsung statt Philips und Grundig.

Mir geht es nicht um Taxis, sondern es war ein offenbar doofes Beispiel für das globale Ganze. Schaut Euch z.B. mal chinesische Anteile an Daimler an, wem Saab gehört usw....
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: MGLX am 30. April 2019, 15:05
Als wir vor ein paar Jahren noch mit Outsourcing zu tun hatten, war ein großes Problem, dass die Chinesen sich eingearbeitet haben, gelernt haben und danach gingen sie mit dem Wissen woanders hausieren.
Wer auf den chinesischen Markt will, muss einen Teil der Wertschöpfungskette auch dort vorweisen können.
Die Chinesen kaufen wie blöd deutsche Firmen auf und sei es nur für den Namen.

Dumm sind sie jedenfalls nicht.

Sobald die Chinesen anfangen ihren Produkten ein eigenes Gesicht zu geben, ähnlich wie Kia als koreanische Marke vor ein paar Jahren, werden sie zweifelsohne auch hier Erfolg haben. Huawei beispielsweise hat sich ziemlich gemausert. Wo sie vor ein paar Jahren eher noch Geheimtipps waren, sind sie heute markenpräsent wie Apple und Samsung.

Was Chinesen von Japanern unterscheidet ist in meinen Augen ganz klar die Produkt-Philosophie. Die Japaner machen immer einen Hype um Symbolkraft und Philosophie. Die Chinesen sind hingegen wesentlich praxisorientierter. Beides hat seine Vor- und Nachteile.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: infty am 25. August 2022, 21:07
Björn Nyland hat ein paar Videos zum Nio ES8 veröffentlicht, u.a. die 1000km Challenge: https://www.youtube.com/watch?v=8ResuBGtVjg
Dort zeigt er auch den Batterietausch. Interessant fand ich dabei ganz spontan zwei Aspekte: Zum einen wird - zumindest aktuell anscheinend - noch ein Angestellter benötigt, der den Tauschvorgang an der Station startet. Was kostet das, dort 24*7 ne Nase vorzuhalten, die max. alle sechs Minuten eine Taste drückt?! Zum anderen gibt es auch dort - wenn man Pech hat - noch Computerprobleme. So wurde der gebuchte Tausch einmal nicht gestartet, obwohl er mit dem Auto vor der Station stand. Wenn es funktioniert, dauert der Tausch mindestens 6 Minuten - in denen man das Auto aber nicht verlassen kann/darf. Dh., Pinkel- und Essenspause kommen auf diese Zeit ggf. noch drauf.
Weiters finde ich den Resourcenbedarf exorbitant. Wenn man sich alleine den Platzbedarf anschaut, den eine Station für ein Auto braucht, könnte man auf derselben Fläche vermutlich 6 Ladesäulenplätze unterbringen. Bei 6 Minuten/Tausch kann die Station im Optimalfall also 10 Autos/h versorgen. Nimmt man aktuelle BEVs mit 800V-Ladetechnik können 6 HPCs 18 Autos/h von 10 auf 80% laden (z.B. Kia EV6 in 18 Minuten). Das ist bei gleichem Platzbedarf (versiegelte Fläche) fast das Doppelte. Vom Materialbedarf für den Bau der Station ganz zu schweigen. Dazu kommt der Bedarf an zusätzlichen Akkus, die vorgehalten werden müssen. Dann funktioniert das Ganze auch noch mechanisch, ist also störungsanfällig und vermutlich wartungsintensiv. Von fehlender herstellerübergreifender Standardisierung der Akkus und Wechseltechnik haben wir dann noch nicht mal gesprochen. Ferner die Abdeckung mit solchen Stationen: In Norwegen gibt es aktuell anscheinend 2 Stationen. Wenn die 300km auseinanderliegen, dürfte das hinhauen. Wohnt man aber nicht genau 300km von der ersten Wechselstation entfernt oder das Ziel liegt mehr als 150km von der Station entfernt, muss man entweder zu früh wechseln, wenn der Akku eigentlich noch nicht leer ist, oder man erreicht die Station nicht. Außerdem muss das Auto so oder so noch Ladetechnik eingebaut haben - mindestens, bis es in jedem größeren Ort Wechselstationen gibt.
Kurz: Ich sehe kaum einen Vorteil in diesem System. Die Entwicklung der Akkus wird - gerade auch von den Chinesen - mit Riesenschritten voran getrieben. Die Ladeleistungen und Kapazitäten werden in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Schon jetzt sind 20 Minuten Pause alle 2,5 bis 3 Stunden m.E. kein echter Hinderungsgrund mehr - vorausgesetzt, man kann sich darauf verlassen, dass die Säulen funktionieren. Wenn so eine Tauschstation ausfällt, hat man aber auch verloren. Und dort, wo heute Ladesäulen-Diaspora ist, wird morgen definitiv nicht Akku-Wechselstation-Paradies sein.

Hab mir nun auch sein zweites Video zum Batterietausch angeschaut: https://www.youtube.com/watch?v=VmWL1hZQmD0
Meine Zweifel wachsen:
Bei 4:52 ist zu erkennen, dass die Räder des Autos in „Quer-Rinnen“ stehen. Sieht für mich nicht so aus, als ließen sich diese Rinnen in Längsrichtung verschieben - dh. es können nur Fahrzeuge mit dem exakt gleichen Radstand versorgt werden.
Es braucht offenbar QR-Codes und LIDAR in der Station, um das Auto korrekt einparken zu lassen. Wenn irgendein Vandale Graffiti auf den Code sprüht, wars das also mit Tauschen.
Der Fußboden bewegt sich und das Auto wird während des Vorgangs angehoben. So ein Auto ist ja durchaus mal schmutzig. Die Mechanik muss also mit Wasser, Sand und Dreck klarkommen. Ist vor allem im Winter lustig. Gerade in Norwegen liegt ja gerne mal Schnee auf den Straßen, der dann auch verschmutzt am Auto klebt. Muss ich den Wagen vorher komplett vom Schneematsch befreien, damit er überhaupt korrekt angehoben werden kann? Ein Test unter solchen Bedingungen wäre mal interessant.
Der Vergleich mit dem Betanken von Verbrennern ist für Umsteiger natürlich relevant. Für mich als BEV-Fahrer zählt aber nur der Vergleich zum Laden an der Ladesäule. Der Zeitvorteil beläuft sich auf 10-15 Minuten - sofern niemand vor mir dran ist und ich nicht eh ne Pinkelpause machen möchte. Sobald da nur zwei Leute vor mir sind, warte ich länger. Ein Ladepark mit 6 HPCs muss erstmal mit 6 Fahrzeugen belegt sein, bevor ich überhaupt warte.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: Tapio am 26. August 2022, 10:04
Danke für das Video!

Ich finde die Idee das Akkuwechselns eigentlich total super. Wenn man den Akku als Eigentum der Tankstelle ansieht und nur noch "Energie" kauft, ist es auch egal, wie alt der Akku ist, solange die Tankstelle diese hin und wieder erneuert und z.B nicht unter 85% der Ausgangsleistung fallen lässt. Der Akkupreis würde aus dem Fahrzeugpreis verschwinden.
Aber so wie diese "Akkuwechselstelle" darf das nicht aussehen. Ich dachte eher an flache "Einschubakkus", die seitlich in den Unterboden geschoben werden und genormt sind, damit alle Hersteller dieselben E-Tanken nutzen können.

Wenn die Akkus ein gewisses Gewicht haben, ist vielleicht mit einer Art "Sackkarre" zu nutzen und vielleicht Servicepersonal, die das beladen bedient. (bis man eine mechanisch günstige Roboterlösung) fand. Es muss ja nicht so rustikal aussehen wie das Beladen eines historischen Uboots mit Torpedos (Röhre reinschieben, zudrehen). Aber es sollte ähnlich einfach sein.

Das könnte man auch gut mit Ladeparks/Wall Boxen kombinieren.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: infty am 26. August 2022, 10:26
Aber welches Hauptproblem soll denn mit der Wechseltechnologie attackiert werden? Alterung des Akkus? Dann gäbe ich dir Recht - sofern der Akku wirklich nicht Teil des Fahrzeugs beim Kauf ist. Der Akku meines Niro steht laut OBD-Schnittstelle nach gut 21.000km und 1,5 Jahren noch bei SoH 100%. Den möchte ich nicht wegtauschen; kann nur schlechter werden. Ist das nicht „mein“ Akku, weil der erst nach dem Kauf reingetauscht wurde, ist mir das egal, ja. Aber ich vermute, man kauft auch bei Nio den Akku mit, oder?
Geht es dagegen um die im Vergleich zum Verbrenner längere Zeit fürs „Energie auffüllen“, ist es einfach so, dass die Ladeleistung doch immer weiter zunimmt. Sofern man nicht den Anspruch hat, 1000km am Stück ohne jede Pause runterzureißen, ist das heute schon völlig irrelevant. Sobald man das Auto verlässt, um das WC zu besuchen, und dabei nicht sprintet, sondern normal geht, weil man ja irgendwie nicht auf der Flucht ist, kommt man in die Größenordnung von 10-15 Minuten. Zieht man sich noch nen Kaffee oder nen Snack, ist das Auto eher voll, als man zurück ist. Batterietausch ist für mich an der Stelle ein Riesenaufwand, um ein minimales und immer kleiner werdendes Problem zu lösen.
Das weitere Problem, dass man dann anhalten muss, wenn das Auto geladen werden will, löst man mit dem Batterietausch auch nicht. Und wie schon gesagt, die Tauschstationen werden m.E. nicht häufiger anzutreffen sein, als Ladesäulen/Parks.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: Tapio am 26. August 2022, 10:50
Ja, gute Frage. In meiner Vorstellung braucht das "Laden" eines Fahrzeuges immernoch etwa 60 min (Honda-e) oder noch länger (11kw Ladesäule der Straßenlaterne). Da gefiele mir die Vorstellung irgendwo einen "torpedo" akku für unter 5min in den Unterboden geschoben zu bekommen.

Natürlich braucht man das nicht, wenn wir wirklich unter 30Minuten  Ladezeit kommen. Der Verschleiß ist beim puren Ladesäuleladen natürlich extra niedrig. Es sind nur die Sorgen eines Fahrers, der das schnelle Auftanken gewöhnt, aber an E-Autos interessiert ist :P

Ich sehe nur in die Zukunft, wo alle Berliner mit ihren Elektroautos an die Ostsee fahren und alle auf halber Strecke einmal laden müssen. Da kann schnell Überlastung entstehen. Mit einem Hybrid Kleinwagen kann ich recht problemlos quer durch Deutschland in andere Länder fahren. Mit einem Honda-e oder anderes E-Auto geringer Reichweite könnte das ein V-Blog würdiges Abenteuer werden.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: infty am 26. August 2022, 11:32
Okay, das Problem „Laden für Laternenparker“ könnte dadurch adressiert werden. Setzt voraus, dass es in jedem (größeren) Ort ne Wechselstation gibt, so wie es heute Tankstellen gibt. Ich vermute aber, dass es diese Stationen in Zukunft nicht so häufig geben wird, da ein gewisser Anteil an Autos zuhause geladen wird. Der Ausbau von AC-Säulen in Wohngebieten erscheint sinnvoller.
Ein gewisses Umdenken ist halt vonnöten. Laden nicht unbedingt erst dann, wenn der Akku leer ist, sondern dann, wenn eine Lademöglichkeit gegeben ist. So lade ich beispielsweise mittlerweile eher tagsüber als nachts, um ein paar Wh vom Balkonkraftwerk zu nutzen.
Die Überlastung zu Stoßzeiten bekommst du mit dem Wechseln aber auch nicht in den Griff. Siehe meine Wartezeitberechnung weiter oben. Und auch heute sind die Tankstellen an den Raststätten schon teilweise überfordert. Oder diejenigen in den Städten, wenn der Sprit gerade 10Cent günstiger ist... Wie oft hast du schon an der Tanke auf ne freie Säule warten müssen? Hatte ich hier regelmäßig und bei den LPG-Autos auch, da es nur wenige LPG-Säulen gab.
BTW: Von Berlin nach Rügen über die A11 laut Google knapp 300km. Da muss ich - im Sommer - eher nicht zwischenladen...
Die - noch - schlecht ausgebaute Infrastruktur (auch außerhalb DE) wird durch die Akku-Tauschtechnik aber auch nicht besser. Im Gegenteil, es muss eine komplett inkompatible Technologie in ähnlicher Abdeckung zusätzlich aufgebaut werden. Würde Nio das Geld in HPC-Ladeparks investieren, so wie es Tesla gemacht hat, wäre der e-Mobilität viel mehr geholfen. Aber dann würden sie halt kein Alleinstellungsmerkmal haben.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: bgl-tom am 26. August 2022, 18:47
Wenn man den Akku als Eigentum der Tankstelle ansieht und nur noch "Energie" kauft, ist es auch egal, wie alt der Akku ist, solange die Tankstelle diese hin und wieder erneuert und z.B nicht unter 85% der Ausgangsleistung fallen lässt.
Ich sehe eher das Problem, dass die Firma pleite gehen könnte und du dann dein Auto verschrotten kannst - so ganz ohne Akku, der einem gehört.

Zitat
Der Akkupreis würde aus dem Fahrzeugpreis verschwinden.
Auffallend günstig sind die Wechselakkuautos aber nicht. Warum auch, wenn die Ladepunkte eine hinreichend große Menge an Ersatzakkus vorhalten muss? Für jeden tauschfreudigen Nutzer 2 Akkus, einer im Auto, einer an der richtigen Wechselstation. Ehrlich, da zahle ich lieber den einen Akku im Auto, als mehr als einen. Ist ja eh klar, dass im Schnitt die Mehrakkus und Wechselstationen von den Kunden bezahlt werden müssen (vom wem auch sonst).
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: infty am 26. August 2022, 18:54
Ok, das Problem, falls Nio Pleite gehen sollte, sehe ich nicht. Der Akku im Auto ist ja erstmal drin. Da die Autos ja auch traditionell geladen werden können, mutieren sie dann halt zu „normalen“ BEV. Gibt dann halt nur keine Akkutauschmöglichkeit mehr.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: MGLX am 26. August 2022, 21:04
Denke, da wird eine Technologie wieder so aufgezogen, damit Menschen ihre bestehenden Verhaltensmuster nicht ändern müssen.

Wie soll denn auch die Logistik funktionieren? Werden dann ständig Akkus zwischen den Stationen hin und her transportiert, wenn ein Ungleichgewicht zwischen den Stationen herrscht?
Was wenn mehrere Hersteller sowas machen und dann gibts plötzlich diverse Lager mit verschiedenen Akkus?

Ganz ehrlich, da kann man ja gleich auf H2 gehen, wenn Ladevorgang das einzige Argument dafür ist.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: infty am 26. August 2022, 21:09
Wie soll ein Ungleichgewicht entstehen? :icon_nixweiss: Fährt doch kein Auto ohne Akku wieder weg... ;-) Dass da im Zweifel auch mal viel Akkukapazität ungenutzt rumliegt, tja, das ist wohl so.
Ansonsten stimme ich dir zu.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: bgl-tom am 27. August 2022, 13:53
Angenommen, so eine Ladestation hat 10 Akkus und 10 Autos waren in der letzten Stunde schon dort zum Tausch. Ich nehme an, dass leere Akkus sofort begonnen werden aufzuladen. Dann könnte der erste also wieder voll sein, wenn ich als 11. Kunde vorgefahren komme. Was aber, wenn die nächsten 2 Tage niemand kommt? Stehen dann die Akkus vollgeladen rum und dienen als Netzpuffer? Irgendwie steht und fällt das ganze Geschäftsmodell von der zuverlässigen Vorhersage, wann wer zum Tausch kommt. Grundsätzlich kein Problem, dass bei der Reiseplanung rechtzeitig vorher mitzuteilen, damit entsprechende Akkus schon geladen vorgehalten sind.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: infty am 27. August 2022, 15:04
Wie schnell die dort die Akkus laden, weiß man nicht. Aber es werden sich immer 10 Akkus dort befinden, egal, wieviele Autos zum Laden vorbei kommen. Kann natürlich sein, dass man ggf. von schwach ausgelasteten Stationen mal Akkus abzieht und z.B. nur noch fünf vorhält.
Und wer kann denn so auf die Minute planen, wann er zum Tausch kommt? Gerade auf der Langstrecke mit Stau, Baustellen, Notfall-Pinkelpausen für den Nachwuchs... Der Verbrennerfahrer plant garnix. Und so muss auch jede Lösung fürs e-Auto funktionieren. Laden bzw. Tauschen dann, wenn erforderlich, und dort, wo erforderlich (natürlich in gewissem Rahmen; gibt ja auch nicht alle 100m ne Tanke).
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: krouebi am 28. August 2022, 12:25
Hallöchen,

zum Thema Akkutausch ist das ja schon vor einigen Jahren mit dem damaligen Renault Fluence  :icon_eazy_kotz_graete: in mein Herkunftland kläglich gescheitert:

https://youtu.be/fnAibyy-QF8?t=89

So weit ich weiß gibt's keine von diesen Stationen mehr.

Zum Thema Fahrzeuge aus China: Wir haben ja zwei davon, und bis auf die etwas bescheidene Ersatzteilversorgung und Kundendienst von unser MG5 Alpha können wir nicht meckern. Der MG ist ein Ausstattungswunder, und der Geely Emgrand fast ebenso - dafür innen und außen spürbar moderner. Es ist bei Geely in Göteborg (also ex-Volvo) entwickelt worden, und das spürt man. Wir haben hier (bei 12 % MwSt) umgerechnet etwa 16.000 EUR für jedes Fahrzeug bezahlt - und wären diese Fahrzeuge zu einen entsprechenden Preis (also um die 17.000 EUR) erhältlich würden wir ohne wenn und aber auch dort einer anschaffen.

Aber auch ohne diese Sonderangebote könnte der Nachfolger vom Blauwal sehr wohl aus China kommen: Entweder ein MG4 oder das neue "Basismodell" von Tesla M≡ - die beide von dort kommen.

Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: infty am 07. September 2022, 08:26
Eine Luxusmarke aus China, von der ich - glaube ich zumindest - zum ersten Mal höre: Hongqi https://www.youtube.com/watch?v=BGOjQGlPd8M
So einen Trümmer werd ich in meinem Leben nicht mehr brauchen. Das Design der Frontpartie erinnert mich irgendwie leicht an Rolls-Royce. :-/ Die Lichtanimationen beweisen, dass man auch abseits vom Furzen Humor beweisen kann - ob man das eine wie das andere nun braucht oder gar kaufentscheidend findet - nun ja. ;D 
Aber was ich wirklich beeindruckend fand: elektrisch einstellbare Rücksitze und elektrisch umklappbare Sitze in der zweiten Reihe. Ich hab mich nie mit Autos im Hochpreissegment befasst und weiß daher nicht, ob andere Hersteller, die sich in diesem Segment tummeln, sowas anbieten. Und ich hatte auch noch nie den Wunsch, die hinteren Sitze elektrisch verstellen und/oder umklappen zu können - aber ich bin sicher, dass es Kunden gibt, denen so etwas wichtig ist. Vor allem, wenn es in die gehobene Preisklasse geht. Die Chinesen machen das einfach. Bei Mercedes und BMW würde sowas vermutlich wieder weggespart, um auch noch den letzten Cent aus der Gewinnmarge rauszuquetschen. Man fährt ja so ein Auto der Marke wegen, nicht wegen der Funktionen. :icon_doh:
Wie gesagt, ich weiß nicht, ob die Welt Autos wie dieses wirklich braucht. Aber die Chinesen zeigen den etablierten Herstellern gerade ganz deutlich auch mit solchen Details, wo der Hase mittlerweile lang läuft, denn nicht jeder wird so denken, wie ich. Und ehrlich: Wäre ich Teil der Zielgruppe, würde ich beim nächsten Besuch im Autohaus nach elektrisch umklappbaren Sitzen in der dritten Reihe fragen. Und dann womöglich dort kaufen, wo es das gibt.
Und ich wage die Prognose, dass sich mittelfristig auch ein Mittelklassehersteller in China finden wird, der dieses Detail übernimmt - weil es für den Anwendungsfall einfach super praktisch ist. (Hab da vor Wochen mal ein Carmaniac-Video gesehen, wo er in nem Mercedes-Van unterwegs war und mit dem Aus-/Einbau der Sitze gekämpft hat. Das ist Realität bei deutschen Premiummarken... Gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=3GzuIh8yTHw Direkt im Vorspann und detailliert ab 16:15) Ob VW/Opel/Renault et. al. da nachzögen? Mit nem elektrischen 6-7-Sitzer und elektrischen Rücksitzen? Ich habe meine Zweifel... Aber es liegt natürlich nur an der erzwungenen Umstellung auf BEV, dass diese Hersteller Probleme bekommen. :icon_no_sad:
Um das Wortspiel aus dem Video aufzugreifen: Ich habe den Eindruck, die Chinesen bauen gerade mit Volldampf eine neue Mauer auf, an der sich so mancher alteingesessener Hersteller mehr als nur ne blutige Nase holen wird. (Wie lange werkelt VW jetzt schon an der ID.x-Software rum?) Die haben es verstanden, einfach die Chancen der neuen Antriebsart zu nutzen, anstatt zu versuchen, bei alter Technologie nachzuziehen, und verbinden das mit innovativen Details zu - vermutlich - konkurrenzlos günstigem Preis.
BTW: Gibt’s mittlerweile V2L bei den ID.x und Derivaten? Bin da nicht auf dem Laufenden.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: Jorin am 07. September 2022, 08:43
Nein, gibt es nicht. Das ist momentan noch den Asiaten vorbehalten, neben Kia/Hyundai habe ich letztens ein Video von BYD gesehen, ich glaube, der Atto 3 kann das auch.

Ich bin auch freudig erstaunt, mit welchen Details die Chinesen da auftrumpfen. Aufs Angucken reagierende Mini-Glupschaugen-Assistenten auf dem Armaturenbrett, verschiebbare Mittelkonsolen und Rückbänke, Sitzheizung hinten ist fast schon normal, dazu eine Leichtigkeit und Verspieltheit, die echt sympathisch wirkt. Gefällt mir, was sich da ankündigt.

Was Oberklasse angeht, trumpft aber auch DS gerade auf. Der neue DS9 bietet z.B. belederte Haltegriffe auch auf der Rückbank.  :-D
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: infty am 07. September 2022, 08:54
Ich finde es irgendwie echt erschreckend, dass die Chinesen mittlerweile vom reinen Nachbauen/Kopieren ins innovative Weiterentwickeln übergegangen sind, während das den etablierten Herstellern gefühlt völlig abzugehen scheint. Da wird höchstens das, was man schon hat, ein paar Nummern größer eingebaut (mehr Leistung, mehr Bildschirmdiagonale, mehr Farben für die Ambientebeleuchtung) und als „innovativ“ gepriesen. Die Chinesen machen das eh und setzen noch tatsächliche Innovation drauf.
Stattdessen wird an irgendwelchen Studien/Konzepten gebastelt, die so doch nie kommen (und wenn, dann erst in x Jahren): https://www.youtube.com/watch?v=gWg08caCoVY
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: hungryeinstein am 07. September 2022, 11:46
Die Koreaner haben ähnlich angefangen und bauen nun mit die besten Autos, welche auch noch bezahlbar bleiben.

Die Deutschen wurden längst überholt, die Japaner so gut wie.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: krouebi am 08. September 2022, 03:13
Hallo @infty,

wer mit ein Hongqi liebäugelt muss etwas exhibitionistisch sein, das ist klar.

Trotzdem verkauft sich das Fahrzeug in das eher biedere Norwegen ziemlich gut, und es ist ein Ausstattungswunder zum Preis von einem Tesla Model Y.

Wer gerne Lichtanimation mag braucht übrigens gar nicht so viel Geld ausgeben: auch unser Geely Emgrand macht beim Auf- und Zusperren sowohl vorne als hinten eine ganz hübsche Show - und auch der neue smart #1 (kein Wunder, da er in Kooperation mit Geely geplant worden ist und auch von Geely gebaut wird).
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: container am 08. September 2022, 11:14
Die Koreaner haben ähnlich angefangen und bauen nun mit die besten Autos, welche auch noch bezahlbar bleiben.

Die Deutschen wurden längst überholt, die Japaner so gut wie.

Deshalb gibt es bei uns auch einen Koreaner, nur die Lieferzeit ist noch nicht bekannt

Wenn die deutschen PlugIns nicht gefördert würden, hätte diese doch auch kaum jemand gekauft.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: infty am 22. September 2022, 08:26
Das nächste Lademonster aus China mit 800V-Technik: Elektroauto aus China Xpeng G9 verspricht höchste Ladegeschwindigkeit |... (https://www.heise.de/news/Elektroauto-aus-China-Xpeng-G9-verspricht-hoechste-Ladegeschwindigkeit-7271943.html) Leider konnte ich nix zur Akkugröße im Artikel finden (ist für ein BEV aber auch nicht interessant... ;D :icon_doh:), aber 200km in 5 Minuten bzw. von 10 auf 80 in 15 Minuten sind ne Ansage.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: Tapio am 22. September 2022, 10:12
Mit einer solchen Ladegeschwindigkeit kann man auch den letzten Verbrennerfahrer überzeugen. Wenn das "Stromtanken" dann noch easy wird (Ladesäulen, die funktionieren etc. als eine Art Tankstelle) sehe ich da echt Möglichkeiten.

Jetzt muss man es noch schaffen  E-Autos im normalen Preissegment (Ich meine Preise von 20-30k €) so schnellladefähig zu machen. Aber "Ladung" ist Zellmengengrößen abhängig, oder? Die wenigen Zellen im Honda E, oder anderen Kleinwagen (Mini Cooper S) werden immer länger brauchen, als die viiiielen Zellen der großen Fahrzeuge, die alle gleichzeitig geladen werden?
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: infty am 22. September 2022, 10:20
Ja, je mehr Zellen, desto größer die Ladeleistung. Kurzfristig wird sich da m.E. im Kleinwagenbereich wohl nicht viel tun. Aber so in 5-6 Jahren könnte ich mir schon vorstellen, dass die Akkupacks aufgrund besserer Zellchemie kleiner werden und somit auch mehr Kapazität und damit Ladeleistung in dieses Segment Einzug hält.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: bakerman23 am 23. September 2022, 03:02
Solche Ladeleistung gibt es nur, wenn der Strom an der Ladesäule gepuffert wird. Das ist eigentlich nur bei größeren ladeparks der Fall. Funktioniert zu stroßzeiten dann auch nicht.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: infty am 23. September 2022, 07:12
Klar, man braucht die dafür nötige Infrastruktur, die Xpeng aber auch zu liefern scheint:
Zitat
Auf dem Heimatmarkt China baut Xpeng das eigene Ladenetz nach Tesla-Vorbild weiter aus. Im August stellte das Unternehmen den 1000sten Standort und seine neue S4-Ladetechnologie vor und plant, bis zum Jahre 2023 landesweit mehr als 500 S4-Ladestationen in Großstädten zu errichten. 2025 sollen es 2000 Ladestationen in ganz China sein.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: KSR1 am 23. September 2022, 16:34
Tja, dagegen in Deutschland:
Alle so: "wie soll das geh'n, wenn in den Ferien dutzende Autos an der Autobahn gleichzeitig laden wollen? Da wartest Du ja schon mit dem Verbrenner!"
Und Tesla so: https://uploads.tff-forum.de/original/3X/4/a/4a9212a0eb7270ce721113e8b3bd8eaa8c974b54.jpeg

Das es nun die Chinesen auch so machen, ist eigentlich lange klar. Spätestens, seit dort Tesla gebaut werden, die zudem besser verarbeitet sind, als welche aus den USA. Noch hat es nicht gekracht, aber "die Chinesen kommen".
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: stefan72 am 25. September 2022, 17:10
Die Chinesen sind im EV-Bereich bereits marktführend. Es ist m.E. nur eine Frage der Zeit bis die Marktanteile chinesischer Fahrzeuge stark zunehmen wird. Vor allem auch im Bereich der L7e, Kleinst- und Kleinwagen ergäbe es für chinesische Fahrzeuge interessante Möglichkeiten in Europa. Der Aufbau von Vertriebs- und Wartungsbetreiben braucht allerdings Zeit. Und nicht alle sehen dem Markteintritt chinesischer Fahrzeuge mit Freude entgegen.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: krouebi am 26. September 2022, 13:43
Kleines Beispiel:

27.190 EUR in absoluter Vollausstattung:

Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: Tapio am 26. September 2022, 14:20
Hmm ... 27k für einen großen 1.5l , 145 PS Benziner, der 10l auf 100 km verbraucht, bei unbekannter Qualität, ist nur bedingt ein Schnäppchen.
Wenn man wirklich einen Siebensitzer braucht und auf Assitenzssysteme verzichten kann, - kann so ein Fahrzeug kaufen, aber da macht es eventuell auch ein gebrauchter Toyota Previa ;)

Müssen es nicht 7ben Sitze sein, ist man schnell auch in der Honda HRV oder CRV klasse, die eine ganz andere Qualität, Austattung und einen deutlich geringeren Verbrauch haben.
Oder ein schöner Subaru Impreza mit 4 zylinder boxermotor für unter 25k , falls es kein alternativer Antrieb sein soll ;)

Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: Herne am 26. September 2022, 15:00
Ich würde kein Fahrzeug von einem Hersteller kaufen, der in Europa erstmalig sein Glück versucht. Wer weiß, wie lange das Gastspiel hier geht. Ich denke an Proton, Landwind, Brilliance.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: infty am 29. September 2022, 13:35
So, die erste Akku-Tauschstation steht: Elektroauto: Nio nimmt erste deutsche Batterietausch-Station in Betrieb |... (https://www.heise.de/news/Elektroauto-Nio-nimmt-erste-deutsche-Batterietausch-Station-in-Betrieb-7279243.html) Habe jetzt noch nicht geschaut, ob man da jetzt zwingend anhalten muss, wenn man von München nach Stuttgart will (wie weit ist das; kenne mich im süddeutschen Raum nicht so aus), oder ob die Strecke nicht auch mit einer Akkuladung geht.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: Francek am 29. September 2022, 13:46
München-Stuttgart sind etwa 220 km - dafür muss man wohl kaumen zwingend swappen. Aber sowohl jenseits von München als auch jenseits von Stuttgart geht das Straßennetz ja weiter, so dass durchaus auf der Durchreise Bedarf bestehen könnte. Die bescheiden scheinenende Tauschkapazität von 100 Akkus pro Tag könnte immerhin eine Handvoll Schnelllader ersetzen.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: infty am 29. September 2022, 20:38
Naja, ich frag mich halt, ob das so eine typische Urlaubsstrecke ist, wo man an der Stelle die Swappause macht, wenn man auf den Weg in den Norden oder Süden der Republik ist. Irgendwie wäre mir da ein zentralerer Standort eher in den Sinn gekommen. Und 100 Tauschvorgänge lasten das Ding dann für etwa 8 Stunden aus. Was aber trotzdem nicht bedeutet, dass es nicht zu Wartezeiten kommt, die das Konzept dann wieder da absurdum führen.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: Jorin am 29. September 2022, 20:51
Und 100 Tauschvorgänge lasten das Ding dann für etwa 8 Stunden aus. Was aber trotzdem nicht bedeutet, dass es nicht zu Wartezeiten kommt, die das Konzept dann wieder da absurdum führen.

Wie hoch ist wohl momentan die Wahrscheinlichkeit, dass innerhalb 8 Stunden genau dieses Fahrzeug auf genau dieser Strecke unterwegs ist, und alle diese müssen genau an dieser Stelle genau dann ihren leeren Akku tauschen?

Ich glaube, bis das zum Problem wird, stehen sich die Tesla-Fahrer an überfüllten Superchargern noch lange die Füße platt.  ;)
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: infty am 29. September 2022, 21:11
Naja, es gibt ja noch nichtmal 100 Autos, die das Ding überhaupt nutzen könnten. Dh. bis die Station überhaupt nennenswert Arbeit kriegt, dauert es noch ne ganze Weile. Aber sobald sich da nur zwei, drei, Fahrzeuge zur gleichen Zeit nähern, ist der ach-so-wichtige Zeitvorteil schon dahin. Ich bin überhaupt nicht bewandert in Wahrscheinlichkeitsrechnung, aber ich könnte mir vorstellen, dass es gar nicht sooo viele Kandidaten-Fahrzeuge braucht, um zu Stoßzeiten dort drei gleichzeitig ankommen zu lassen. Und bis dahin ist das Ding vermutlich auch nicht rentabel... Hätte ich Interesse an einem Fahrzeug mit dieser Technologie, hilft mir diese Station schlichtweg garnix. Zu weit weg für die erste Etappe Richtung Süden, und für alle anderen Richtungen auch ungeeignet. Da müssten die Stationen schon ähnlich dicht gesät sein, wie heute Schnelllader. Was ein immenser Aufwand an Resourcen!
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: Jorin am 29. September 2022, 21:15
Ich denke auch, einfache Ladesäulen sind die bessere Wahl. Als wir mit dem Tesla leihweise unterwegs waren, hielten wir auf zwei Autobahn-Rasthöfen, sogar größeren. Da standen dann jeweils zwei (!) Ladesäulen, natürlich alle belegt. Da gibt es noch viel Aufrüstbedarf. Wenn das aber mal ausgebaut ist, sodass sich immer ein freier Platz findet, brauche ich auch keinen Batteryswap mehr, um Zeit zu sparen.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: Francek am 30. September 2022, 09:20
Aber sobald sich da nur zwei, drei, Fahrzeuge zur gleichen Zeit nähern, ist der ach-so-wichtige Zeitvorteil schon dahin.
Nicht wirklich. Bei 2-3 absolut gleichzeitig eintreffenden Autos ensteht für den letzten eine Gesamtdauer von 10 bzw. 15 Minuten. In dieser Zeit haben noch nicht einmal Autos mit 800-V-Technik einigermaßen vollgeladen. Der Ioniq 5 benötigt für 70 % Ladung, und auch nur dann wenn man denn das Glück hat, mit ziemlich genau 10 % Restladung  anzukommen, 18 Minuten. Alle anderen länger. Erst bei vier absolut gleichzeitig eintreffenden Wechselakku-Nios geriete das System also zeitmäßig in Konkurrenz zu Schnellladern, wobei der Wechselakku dann immer noch 100 % statt 70 % (10 % auf 80 %) Ladeleistung in 20 Minuten böte.
An der Wirtschaftlichkeit habe ich dennoch meine Zweifel. Aber ein technologisches Alleinstellungsmerkmal mag in einer Mischkalkulation ja durchaus wirtschaftlich selbst dann attraktiv sein, wenn es dies individuell nicht ist.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: infty am 30. September 2022, 14:28
Naja, 2-3 normal ladende BEVs könnten aber parallel mit dem Laden beginnen und deren Besatzung die Ladezeit anderweitig nutzen (gibt ja normalerweise mehr als einen Ladepunkt), während zumindest die Fahrer der Nios im/beim Auto bleiben müssen, da sie ja alle 5 Minuten eins vor rutschen müssen, wenn sie nicht übersprungen werden wollen. Und wenn mir die Schnelligkeit beim Laden so extrem wichtig ist, dass ich mir ein Auto mit Wechselakku zulege, dürften mich 100-200% längere Tausch- bzw. Wartezeiten, die ich nicht mal sinnvoll (Toilettengang, Kaffee ziehen, whatever) nutzen kann, doch extrem abfu... ähm, annerven. M.W. sind die Wechselakkus auch nur zu 90% gefüllt. Und bei kaum einem wird es klappen, dass er mit 0% ankommt - vor allem, wenn die letzte Wechselstation auf seiner Strecke deutlich innerhalb der Reichweite, die nächste aber von der letzten aus gesehen außerhalb liegt, er also hier tauschen muss. Der Standard-BEV-Fahrer lädt in so einem Fall nur das nach, was er bis zur nächsten Säule braucht. Bekommt man den noch im Akku enthaltenen Strom beim Tausch vergütet?
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: tom1963 am 30. September 2022, 15:15
https://www.youtube.com/watch?v=zCLfETCMGkY

Hallo Chinesen und MG Importeur...

da mein Yaris Hybrid nächstes Jahr die 10 Jahre erreicht schaut man sich ja mal so um.
Ich bin nicht mehr gewillt 30k € (Panodach...Style Edition) für ein Fahrzeug dieser Größe zu zahlen
um damit täglich im Berliner Verkehrsgewühl zu fahren.
Bitte MG Importeur holt den MG 3 auch als Automatik um die 15k € nach Deutschland/Europa.....

Thorsten

Für die Region: Schimmel-Automobile und Wegener-Automobile jetzt MG Händler
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: bgl-tom am 30. September 2022, 19:31
IMHO machen Wechselakkus nur dann Sinn, wenn sie wie Verbrenner genutzt werden. Voll übernehmen und leer wieder austauschen. Letzteres dürfte dadurch erschwert werden, weil es nicht so viele Wechselstationen wie Tankstellen gibt und vermutlich auch nicht geben wird. Für Metropolregionen kann das vielleicht funktionieren, wenn viele potentielle Kunden im Einzugskreis sind. Für das in Deutschland zerstückelte Land habe ich wenig Fantasie, wie das funktionieren kann. Da sehe ich es realistischer, dass Ladeinfrastruktur flächendeckend entsteht.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: krouebi am 30. September 2022, 20:20
Hallo @tom1963,

das:
Bitte MG Importeur holt den MG 3 auch als Automatik um die 15k € nach Deutschland/Europa.....
ist ja leider nicht sehr wahrscheinlich, aber für ab knapp 24.000 EUR wird MG Deutschland dir einen MG ZS 1.0T-GDI - 6-Gang Automatik verkaufen.

Festland-Europa verlangt anscheinend (noch) nicht nach solche kleinere Fahrzeuge.

Unser Geely Emgrand:
(https://imagizer.imageshack.com/v2/1280x1024q90/923/SfNwFr.jpg)
hat umgerechnet ± 16.200 EUR gekostet, auf deutschen MwSt umgerechnet also ungefähr 17.500 EUR.

Für diesen Preis kriegt man in Europa auch Fahrzeuge, aber eben nicht eins mit den Ausmaßen 463 x 182 x 146 cm UND voller "Normal"-Sicherheitsausstattung.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: KSR1 am 01. Oktober 2022, 11:36
Ich denke auch, einfache Ladesäulen sind die bessere Wahl. Als wir mit dem Tesla leihweise unterwegs waren, hielten wir auf zwei Autobahn-Rasthöfen, sogar größeren. Da standen dann jeweils zwei (!) Ladesäulen, natürlich alle belegt. Da gibt es noch viel Aufrüstbedarf.
Ja, es ist noch sehr viel zu tun. Aber wenn ich bei goingelectric sehe, hat sich in den letzten 1-2 Jahren doch schon einiges getan. Mal Beispiele in Bereichen die ich regelmäßig befahre:
Rasthof Medenbach A3, Betreiber e.ON: Ursprünglicher Lader mit 50kW wurde ergänzt mit 4*175kW.
Limburg nahe der A: Fastned hat inzwischen 8 * 300kW, vorher glaube 4 * 175kW. Tesla hat dort einen neuen Supercharger gebaut und die ursprünglich 10 * 250kW schon auf 20 erweitert.
In Montabaur und Koblenz gibt es immerhin je eine Aral-Tankstelle mit 4 * 300kW.
Akkutausch wird vermutlich ein Nischenmarkt, ähnlich wie es im Individualverkehr hoffentlich Wasserstoff wird.
Titel: Antw.: Die Chinesen kommen!
Beitrag von: Pluto am 01. Oktober 2022, 12:28
Für den Akku tausch bräuchte es Stantardakkus. Das wird in den nächsten 100 Jahren nicht passieren. Renault hatte das mit dem Fluence auch schon einmal  versucht.

https://youtu.be/r1RJOWv0Fwg