Zum Hauptinhalt springen
Thema: Markenfrustration und Doppelmoral (898-mal gelesen) - Abgeleitet von Antw.: VW sagt Tesla ...
0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Markenfrustration und Doppelmoral

@e-motion  Das Verhalten seitens VW in der Dieselaffäre kritisiere ich ja selbst, da muss ich gar nichts aushalten. Was ich aber nicht akzeptiere ist, wenn alles von VW von vornherein schlecht ist bzw. geredet wird (bezieht sich jetzt nicht auf dich), weil das halt meinen Erfahrungen der letzten 15 Jahre widerspricht.
Komische PR-Einfälle hat wohl jede Firma mal. Aber vielleicht sollte Tesla das eher als Kompliment auffassen, wenn der große Moloch VW sich genötigt fühlt, das kleine Startup Tesla "anzugreifen". Dann muss ja Tesla einiges richtig gemacht haben ;)

Naja, viele von uns können sich nicht mit dem Image der Marke arrangieren, aber ich stimme dir zu, dass es eine Menge Doppelmoral hier gibt.
Zumindest hat mich das hier während der Ladezeiten zum Nachdenken und Schreiben angeregt.
--------
VW ist für mich persönlich (das ist mein Bild, welches ich von VW gewonnen habe und ich bin auch mal Golf gefahren) das gleiche wie Seat, Skoda, die meisten Audi: Aufgeschönte Frontkratzer mit einer Menge gesellschaftlicher Anerkennung. Die frontgetriebenen Sportmaschinen sind aufgeblasene Massenware als Plattformvarianten und die umweltfreundlicheren Vertreter zu oft Blender, wie die Skandale zeigen, während deren Besitzer sich oft mächtig was drauf einbilden, wie ich jeden Tag im Verkehr zu spüren bekomme.
Warum wurde der Jetta Hybrid nicht gefördert und/oder auf einen Golf/Passat adaptiert bzw. weiterentwickelt?
Ford zeigt, dass man eine relativ saubere Limousine ohne Stecker bauen kann, wenn man will.
Jeder Benziner muss sich mit dem saubersten Benziner messen, wenn es sich um alternative Antriebe handelt. Und das sind entweder Plug-ins wo der Verbrenner kaum läuft oder eben die kleineren HSD-Systeme, die nicht auf Leistung, sondern Verbrauch/Sauberkeit ausgelegt sind.

Aber ich kritisiere ebenso Hyundai/Kia, die zwar ohne Frage mit ihren Hybridkonzepten wenig verbrauchen, aber im Vergleich auch nicht wirklich sauber sind. Das geht auch vielen Japanern so. Mazda ist da gerade noch an was dran, Nissan hat den Leaf? Daihatsu? Suzuki nen kaum sinnvollen Mildhybrid im Programm und Honda ist da noch ein bisschen unterwegs ohne wirklich zu brillieren.

Mercedes hangelt sich auch nur von einer Richtlinie zur nächsten, haben immerhin das Thema Elektromobilität und Wasserstoff angekratzt. BMW ist mit seiner i-Division zumindest für mich noch ein Lichtblick, wenn leider nicht für jeden erschwinglich. Dafür bieten die Sportwagen wenigstens das, was sie ausmachen sollen: Klassische Fahreigenschaften.

Toyota baut auch nicht nur tolle Sachen. Der GT86 war klasse ausbalanciert, hatte aber einige Qualitätsmängel und hat gerußt wie sonstwas, wie ich später an den Pötten erkennen konnte. Damals war mir das zuerst noch egal, da ich in einer Welt lebte, wo eh jeder schauen muss, wo er bleibt und alle keine Engel sind.
Mein Avensis hatte sich gerne mal 9 Liter genehmigt. Das war BJ 2003. Der neue Avensis, den ich letztens mal als Leihwagen hatte, tat das gleiche, 14 Jahre später. Gibts den als Hybrid? Nein. Gibts hier den Camry als Hybrid? Nein.

Ich denke, man aus meinem Beitrag rauslesen, dass ich generell extrem frustriert bin, was die Automobilindustrie angeht. Ist mein Glas jetzt einfach nur halb leer statt halb voll, reagiere ich zu überempfindlich? Wer weiß. Ich erwarte nach all den Jahren jedenfalls mehr als nur ein paar modische Spielereien. Haptik konnte man auch schon im vorletzten Jahrhundert.
Wir werden als Kunden an einem Nasenring durch die Manege gezogen und einige Artgenossen (nicht zwingend hier) nehmen das auch noch in Schutz oder verstecken sich hinter "Leider geil"

Ich bin den letzten Monaten viel hin und her geeiert. Ich war an dem Punkt, wo ich auf den ganzen Kram über den Haufen werfen wollte, das Kapitel Alternative Antriebe und ökologischer Anspruch abschließen, da mich der Prius mit seinen Schwächen anfing zu nerven und ich mit meinen Überlegungen keinen Schritt weiter kam. Nach vielem Hin und Her bin ich dann doch beim Prius geblieben, alles andere fühlte sich irgendwie doch falsch an und ich hatte auch keine Lust mehr auf die ganzen Altlasten, die ein anderes, oft älteres Auto so mit sich bringt. Bremsen ohne Energie davon zu nutzen, aufwendige Wartung usw.

Nun versuche ich einen Schritt weiter zu gehen um mich von den lokalen Abgasen und damit vom Verbrenner weitestgehend zu verabschieden, was leider auch nicht einfach/günstig ist und deshalb gut durchdacht sein will.

Ganz wichtig:
Der Text soll niemanden missionieren, höchstens zum Nachdenken anregen. Jeder muss selbst wissen, was er für richtig hält, für welche Werte er sich entscheidet.
Ich persönlich interpretiere "Alternative Antriebe" als ein Thema, das sowohl Performance als auch ökologischen Anspruch umfassen kann. Wenn ein Auto beides nicht bietet, ist es vielleicht alternativ, aber keine Alternative in meinen Augen.  ;)