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Thema: Mein Auto - kein Auto? (1741-mal gelesen)
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Mein Auto - kein Auto?

Autofrei leben - geht das :icon_wp-question:  Den Karren hinstellen, den Schlüssel abgeben und fortan die Vorteile eines autofreien Lebens in der Stadt genießen:

30 Dinge, die passiert sind, seit ich vor sechs Monaten mein Auto verkauft hab

Und wenn man doch mal ein Auto braucht stehen CarToGo und DriveNow innerstädtisch parat. Für längere individual geplante Strecken dann die üblichen Vermieter oder haltet Euch fest: die Bahn.  ;)

Warum nicht auch mal die Vorteile die das städtische Leben bietet auch nutzen? Wenn ich mir das richtig überlege spare ich schon mal fix pro Monat 300 EURO Wertverlust für das jetzige und 300 EURO Investinionsrücklage für ein neues Auto, dann noch die üblichen fixen und variablen Kosten - da kommt einiges Zusammen.
Warum also sollte "mein Auto" nicht "kein Auto" sein? Oder sind wir alle nur zu bequem?

Gruß

Entdecker

Antw.: Mein Auto - kein Auto?

Antwort Nr. 1
Spricht doch nix gegen. Mein Bruder wohnt seit Jahren in München und hat kein Auto mehr. Es fehlt ihm wohl auch nicht.

Antw.: Mein Auto - kein Auto?

Antwort Nr. 2
Ich habe 3 Jahre in Rostock gelebt und vermisste bis auf die Gelegenheit, mal etwas schweres zu transportieren nichts. Die Öffis sind dort mit Bus, Straßenbahn, S-Bahn Spitze.

Hier in meiner aktuellen Stadt, sieht es so aus, dass man auch überall mit dem Bus hin kommt. Ich habe das Fahrrad vorgezogen. Trotzdem bin ich bis ich den Yaris Hybrid kaufte von 2011 bis 2016 ohne Auto ausgekommen, dass hatte nämlich meine baldige Frau. Und sie wohnt noch auf dem Land und da ist man ohne Auto der letzte Arsch im Glied.

Wer das Land liebt, kommt nicht davon los. Zumindest nicht mit dem Bus. :icon_no_sad:

Ohne Auto leben? Ja, würde ich wieder machen. :wldn:
Aber, nur in der Stadt  :besserwisser:

Antw.: Mein Auto - kein Auto?

Antwort Nr. 3
Ich kenne da so ein paar Spezialisten.
Das endet meist darin, dass die dann immer einen Deppen haben, der für die fährt, wenn sie dann mal doch eins brauchen könnten.

"Ach, Auto brauchen wir nicht. Ist Quatsch, braucht niemand."
"Und was ist das da auf der Einfahrt?"
"Firmenwagen meiner Frau."
"Aha, und den lasst ihr stehen und tragt die Kästen Wasser von Supermarkt mit dem Fahrrad oder zu Fuß?"
"..."
"Braucht niemand, ne?"

Da fallen mir ein Dutzend Beispiele ein.
Ein Kumpel von mir ist Mitte 20 und hat keinen Führerschein. "Ich brauch kein Auto."
Klar, wenn irgendwas transportiert werden muss, fahren die Eltern oder ich fahr mit ihm irgendwo hin.

Wenn die Leute das anders darstellen würden... aber oft sind die ja stolz auf ihre Einstellung ohne konsequent zu sein.

Antw.: Mein Auto - kein Auto?

Antwort Nr. 4
@Knauser

dem schließe ich mich an: nur in der Stadt. Auf dem Land, z.B. dort wo meine Eltern leben ist man ohne Auto völlig aufgeschmissen. Ich wohne ein ganzes Stück außerhalb und gebe offen zu: für die Entfernung jeden Tag mindestens 1 Stunde Lebenszeit für "waitin' for the bus all day" wegzuschmeißen, dazu bin ich nicht bereit. Da nehm ich wenn die Temperaturen stimmen lieber das Rad, dann ist auch gleich trainiert.

@MGLX

Auch so ein Aspekt, den man durchaus berücksichtigen kann.

Grüße Joe


Antw.: Mein Auto - kein Auto?

Antwort Nr. 5
Bei kinderlosen Individuen mag das vielleicht funktionieren. (bei anderen muss es leider (ländliche Mieten zu hoch etc.) funktionieren)  Zudem ist es bisweilen auch recht gefährlich geworden, den övpn zu benutzen, ganz abgesehen von optischer, akkustischer, verbaler und nicht selten physischer Belästigung. Vollgestopfte Züge wie Busse - mit Grausen denke ich an die Benutzung des övpn zurück. Und preiswert war das auch nicht wirklich.

My car is my castle :-)


Antw.: Mein Auto - kein Auto?

Antwort Nr. 6
Ich/wir fahren auch mit dem Auto innerhalb der Stadt. Ein Fahrschein für die Straßenbahn kostet bei uns 2€ macht hin und zurück mit 2 erw. und 1 Kind Mal eben 11€. Dagegen kostet bei uns parken 1€ die Stunde.
Bei den Preisen denke dann auch nicht an die Umwelt.
Ist zwar traurig aber von unserer Stadt anscheinend so gewollt.

Antw.: Mein Auto - kein Auto?

Antwort Nr. 7
@bakerman23 Schwerin Einzelfahrschein 1,80€ verstehe dich 100%.
Die Preise sind für die Öffis nur für Monatskartenbesitzer günstig. Dann aber viel günstiger als das Auto. Muss man so wie ich pendeln kostet das Auto wiederum nicht sooo viel mehr. Und man kann überall hin.

Antw.: Mein Auto - kein Auto?

Antwort Nr. 8
Das kommt auch immer ein bisschen drauf an wo man wohnt. In Essen kommt man beispielsweise mit der U-Bahn sehr gut voran. Alle 10min fährt eine, man kommt direkt zum Limbecker Platz und anderen Orten.

Ich wohne am Standrand und hier kann ich nicht mal zu Fuß Brötchen kaufen.

Antw.: Mein Auto - kein Auto?

Antwort Nr. 9
Ohne Auto ist für mich nicht darstellbar. ÖPNV ist bei uns eine Zumutung. Ich habe erst mit 28 den Führerschein gemacht und war von den öffis und mobilen Kollegen abhängig. Wieviel Zeit ich in meinem leben an warten auf den Bus und die hilfsbereiten Freunde  (nicht sarkastisch gemeint, ich bin jedem dankbar, der mir geholfen hat) verschwendet habe....das Modell ohne Auto funktioniert nur bei einem funktionierenden öffentlichen nahverkehrsnetz. Und das gibt es leider nicht überall. Und es ist ein großes Stück Freiheit das man aufgibt.

Gruß
RST

Antw.: Mein Auto - kein Auto?

Antwort Nr. 10
@bakerman23 Schwerin Einzelfahrschein 1,80€ verstehe dich 100%.
Die Preise sind für die Öffis nur für Monatskartenbesitzer günstig. Dann aber viel günstiger als das Auto.
Fairerweise muss der Kostenvergleich auf Basis Monats- oder Jahresticket gemacht werden. Einzelfahrscheine sind eher mit Mietwagenkosten zu vergleichen - und da kostet eine Einkaufsfahrt in die Stadt dann leicht 80.-€. Wenn es ins Leben hineingeht, ist ÖPNV in jedem Fall günstiger und ein Taxi ist auch öfters drin.

Interessant finde ich an dem verlinkten Fallbeispiel, dass es ein Mann mit Familie aus dem ländlichen Raum ist, der dort postet. Der allerdings Profi im Geschäft mit dem Minimalismus ist und sein Leben teilen zum Beruf gemacht hat - also auch nicht bei Wind und Wetter um 8:00 Uhr irgendwo auf der Matte stehen muss. Das macht alles rund ums Fahren einfacher.

Zum ÖPNV habe ich 7km - außer der Schulbuss, der kommt morgens wegen den Kindern noch und würde mich mitnehmen. Von da komme ich dann allerdings auch nicht weiter. So müsste ich also per Rad die 7 km (15 min) und dann mit Bus und 2 mal Bahn (2:02 h) und dann nochmals 2 km laufen (20 min). Das ganze würde ideal also um 3 h dauern. Ich bräuchte 3 Jahreskarten (Bus, 2 Bahnunternehmen). Mit dem Auto sind es 40-45 min.

Gruß

Wanderdüne



Antw.: Mein Auto - kein Auto?

Antwort Nr. 11
Ich wohne auch auf dem Land, wo 2x früh und 1 oder 2x nachmittags der Schulbus fährt. Die 5km zum Büro kann ich auch ab und an mit dem Rad fahren (wenn ich nicht die Kinder mitnehmen müsste), aber dem Auto tut es nicht gut, wenn es zu lange rumsteht - da rosten nur die Bremsen ein. Vor Jahren, als meine Frau wegen der kleinen Kinder noch zu Hause war, hat uns auch 1 Auto gereicht - jetzt müssen es 2 sein.

Ich kann mich noch gut an die Zeit, vor allem das Studium, in einer Großstadt erinnern. Ging alles wunderbar. Wir hatten allerdings in Dresden den Bonus, dass man als Student das Semesterticket gleich zwangsläufig mit dabei hatte. Gerade auch die Heimfahrten im Zug sind mir sehr positiv in Erinnerung geblieben als die Zeit wo man noch Zeit hatte.

Antw.: Mein Auto - kein Auto?

Antwort Nr. 12
Bin jahrelang ebenfalls ÖPNV Nutzer gewesen, aber irgendwann als der Preis der Monatskarte auf etwa 50€ gestiegen war (nur für innerhalb der Stadt) und man immer öfter wegen Überfüllung gar nicht mehr in den Bus rein kam oder eine Fuhre wieder mal ersatzlos gestrichen wurde, hab ich dann meine Karte gekündigt und bereue es nicht einen Tag. Laufe jetzt die 5km zur Arbeit (2x 2,5km, also hin und zurück 5km gesamt), tue etwas für meine Fitness damit und spare auch noch Geld  ;D

Wenn jetzt jemand sagt, aber dafür musst du das Auto zahlen, dann stimmt das in meinem Fall nicht, denn das hab ich vorher auch schon bezahlt und Frau nutzen lassen.  :-D

Sie nutzt es im Übrigen noch immer hauptsächlich (fahre selbst meist nur 1x pro Woche beim gemeinsamen Einkauf) und ohne Auto käme sie morgens vor der Arbeit nicht ins Fitness Studio, abends nicht zum Sport und zu anderen Veranstaltungen und müsste sich deutlich einschränken in ihrer Freizeit.

Zwar gibt es Carsharing hier auch und meine Arbeitskollegin und gleichzeitig auch Nachbarin nutzt es seit ein paar Jahren, aber es ist auch nur für Leute wie mich und sie (läuft ebenfalls zu unserer Arbeitsstelle) eine Alternative, da es zwar deutlich billiger ist als das eigene Gefährt, aber auch mit Stress und Zeitaufwand verbunden ist. Auto muss vorher reserviert werden, wenn bei Spontanfahrten dann von den 4 Autos in der Nähe alle belegt sind, muss man schon mehr als nen Kilometer hin laufen zum nächsten Auto (gibt nämlich extrem wenige hier, glaub so 10 bis max. 15 Autos in der ganzen Stadt bei uns und nur 1 Anbieter) und dann muss man auch immer lang genug buchen, sonst gibt es gleich Ärger mit dem nächsten Nutzer, der das natürlich (typisch deutsch eben) auch gleich weiter gibt zum Anbieter des CarSharings, der einen dann entsprechend freundlich drauf hin weist, man solle doch besser länger buchen und rechtzeitig das Auto zurück an die Station bringen. Auch wenn ich selbst keine Erfahrung mit CarSharing habe vertrau ich da seid ihre Erfahrung, denn Sie hat da definitiv genug Erfahrung und empfiehlt es hier bei uns nur den Gelegenheitsnutzern...

Antw.: Mein Auto - kein Auto?

Antwort Nr. 13
Bin mein halbes Leben mit den Öffentlichen gefahren, war ja in Berlin auch immer sehr attraktiv, man ist überall recht flott und bequem hingekommen.

Heutzutage sind die Öffis für mich aber keine Alternative mehr. Gerade wenn man auf die (von der Deutschen Bahn geführten) S-Bahn angewiesen ist, hat man verloren. Es ist täglich ein Glücksspiel ob man pünktlich irgendwo ankommen wird oder nicht. Und das geht nun schon bald 20 Jahre so und wird nicht wirklich besser. U-Bahn bleibt mein Lieblingstransportmittel, das läuft ganz gut. Bus und Tram geht soweit auch.
Aber dann geht es ja noch weiter. War es damals noch ab und an, gibt es heute keine Fahrt mehr ohne Bettelei in den Zügen. Ständig klampft Dich einer mit der Gitarre voll oder will einfach nur so Geld. In den Bahnhöfen sitzen die Flüchtlinge auf dem Boden und halten ihre Becher hin.
Dann noch die Leute, die von Körperpflege noch nie etwas gehört haben und wirklich erbärmlich stinken. Da ist auch gern mal der Schritt der Hose seltsam dunkel verfärbt. Man sollte ernsthaft immer mal die Sitzfläche überprüfen auf der man gleich Platz nehmen will.
Die zunehmende Gewalt hat es nach Jahren auch mal in die Presse geschafft.
Keine seltenen Ausnahmen, ich kenne es gar nicht mehr anders.

Nee, Öffis nicht mehr mit mir. Wir haben unsere Kraftfahrzeuge, Fahrräder und auch Füße die uns kilometerweit tragen. Alles ist besser als Bus und Bahn.

Antw.: Mein Auto - kein Auto?

Antwort Nr. 14
Als wir noch in der (kleinen) Großstadt gewohnt haben, hatten wir auch kein Auto. nach dem Umzug stand es 3 Monate unbenutzt in der Garage und als man es mal nutzen wollte, war die Batterie leer... Daraufhin wurde es verkauft.
In der Zeit danach hat der ÖPV (Tram, Bus, Bahn) dann jährlich ca. 3.000€ an uns verdient und ca. 300-500€ kamen für Mietwagen dazu.
Jetzt auf dem Land ginge es nur noch sehr mühsam ohne Auto.

Antw.: Mein Auto - kein Auto?

Antwort Nr. 15
Auf dem "Land" ist man ohne Individualverkehr aufgeschmissen. Meine Frau möchte zur h&h nach Köln. Bis zum nächsten Bahnhof 1 Stunden mit dem Bus. Von Meschede (Sauerland) bis Köln mit umsteigen ca. 4 Stunden (etwas über 100km). Sie käme dann gegen 12 Uhr auf dem Hauptbahnhof an und müßte noch (wie) aufs Messegelände kommen. Um bei Messeeröffnung in etwa da zu sein, müßte sie schon am Tag zuvor abends losfahren und irgendwo übernachten. Ist jetzt wirklich nicht  übertrieben. Wenn man das ganze mit der Sauerlandcard macht, sind dafür 30€ zu berappen. Dann muß das ganze aber an einem Tag (also mit Minimumaufenthalt in Köln) abgespult werden. Fahre ich mit, kostet die Karte 44€. Fahr ich mit dem Auto, bin ich etwas über eine Stunde unterwegs und das bei ca. 15€ Spritkosten (hin und zurück). Umweltbewusstsein hin oder her, aber das geht mir dann doch über die Hutschnur. Ich bin zwar Rentner (die ja bekanntlich niemals Zeit haben), aber die mir verbleibenden Lebensjahre  ;D damit zu veplämpern, sehe ich auch nicht unbedingt ein.
PS. Und was ich in diesem Zusammenhang nicht verstehe - die Bahn brüstet sich mit 80% Pünktlichkeit und das bei all diesem technischen Fortschritt mit WLAN an Bord und allen möglichen Getöns, aber wenn früher in der maroden DDR (sie Ruhe in Frieden) ein Zug um xx:yy Uhr abfahren sollte, konnte man die Uhr danach stellen. Und wenn an einem Bahnübergang die Lok pfiff, war das am nächsten Tag der gleiche Zug und nicht der vorhergehende oder Nachfolger des Nachfolgers.