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Thema: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei (67171-mal gelesen)
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Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 30
Aussagen kann man erst machen, wenn Autos mit Assistenzsystemen anteilige mehr Unfälle verursachen als Autos ohne. Leider geht es nicht anders, seriös zu urteilen.
Das finde ich nicht. So lange darf man nicht warten, bis sich relevante Mengen und beweisbare Fälle ergeben haben.

Es stellen sich doch 2 Fragen:

1. Warum lässt Tesla dieses gefährliche Fahren zu?

2. Warum ist keine Sensorik im Lenkrad verbaut, um die Hände am Lenkrad zu detektieren? Die Technologie dazu ist Stand der Technik, verschiedene Systeme sind verbreitet und ggü. einem Radar oder einer Kamera recht günstig. Vor allem wenn alle anderen Anbieter dies so oder ähnlich absichern.

Zu 1. Ich glaube Tesla hatte 2013 (und hat?) vor, das autonome Fahren (und nicht nur Assistenz) wirklich durch spätere Software updates umzusetzen, musste aber nach nun doch schon ewig langer Ankündigung mit einer ersten Version kommen, die nicht perfekt ist und die Hände am Lenkrad verlangt. Da hat Musk sich einfach Zuviel zugetraut.

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/us-elektroautobauer-tesla-plant-selbstfahrendes-auto-in-drei-jahren/8808314.html

2013 sprach E. Musk noch von 90% Autonomie und eigener Technologie - nun ist es doch weitgehend Standard Hardware und sicher nicht 90% autonom (von welchen 100% auch immer).

Zu 2. das würde auch erklären, warum keine Sensorik verbaut ist, da ja 90% autonom das Ziel war und nicht nur "Assistenz". Und die Einführung musste jetzt kommen, da die ersten Käufer des "Autopiloten" Hardware Kits nun schon nervös wurden.


Möglicherweise wird hier einfach nur das falsche Wort benutzt. Es soll (noch) kein autonomes Fahren sein. Es ist eigentlich nur ein weiterer Assistent. Dessen Sinn erschließt sich mir jedoch nicht. Warum lenkt ein Auto von alleine wenn ich dann doch die Hände am Steuer haben muss.  :-/

Für autonomes Fahren wird wesentlich mehr benötigt. Es hat schon einen Grund das andere Hersteller das autonome Fahren wesentlich behutsamer und vorsichtiger einführen, mit wesentlich mehr Sensorik.

Das mit dem falschen Begriff ist einfach richtig. Bei Daimler heißt das umfangreichere Paket "Fahrerassistenz".

Ich fahre ja nun das Paket seit 70.000 km und finde die Funktion "aktives Spurhalten/Lenken" mit Händen am Lenkrad einfach Klasse. Es ist auch im besten Sinne eine Assistenz, die einem viele kleine Lenkbewegungen in der Spur abnimmt. Würde sagen, dass ich über 80% mit Einsatz der Assistenten fahre. Über die Systeme habe ich hier im Forum ja ausführlich berichtet.

Gruß

Wanderdüne

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 31
Hallo,

alle vorgebrachten Bedenken kann ich voll verstehen, insbesondere, da ich bekannter Weise ebenfalls alles Andere als ein Freund der inzwischen überbordenden "Assistenz" und Bevormundung bin.

Allerdings versuche ich auch, möglichst nahe an den Fakten zu bleiben.

Was genau zeigt uns nun das Video?

Ich sehe da auf dem linken Vordersitz einen ...Menschen..., dem ich persönlich nicht einmal die Verantwortung für die 26 Pferde eines Trabis anvertrauen würde. Warum?
Ein Hersteller, in diesem Falle Tesla, bringt ein komplexes, technisches Produkt in Umlauf. Er weiß, dass ein Nichtfachmann nicht in der Lage sein wird, aus eigener Erfahrung und eigenem Nachdenken heraus dieses Produkt sicher zu bedienen.
Genau aus diesem Grund legt JEDER Hersteller einem Auto eine mehr oder weniger dicke Bedienungsanleitung bei.

Der Nutzer eines Autos ist i.d.R. verpflichtet, zunächst Fahrschule und -prüfung zu durchlaufen, wo er nachweisen soll, dass er im Allgemeinen in der Lage ist, ein Auto zu pilotieren. Nun gibt es leider nicht wenige Menschen, die meinen, dass das ja wohl ausreicht, um ein beliebiges Auto in beliebiger Ausstattung sicher zu beherrschen.
Genau diese Selbstüberschätzung wird zum Problem, je komplexer und autonomer Autos werden. Schließlich können immer mehr Fahrzeuge selbst eine Notbremsung auslösen, siehe Werbung für den neuen Auris. Sie erkennen Verkehrszeichen, können ihren Tempomat an den Verkehr anpassen.

Je mehr das Auto kann, desto schneller erlangt man den falschen Glauben, dass ja eh nichts mehr passieren kann. In diesem Zusammenhang denke ich an eine ehemalige Schülerin von mir, als ich sie auf ihren Fahrstil ansprach weil ich mich sehr unsicher fühlte in dem Auto: "Ich hab doch ABS und Vollkasko!"

Jeder neue Assistent, jede neue Funktionalität fordert von uns als Fahrer mehr Selbstdisziplin, nicht weniger, zusätzliche Aufmerksamkeit (ich muss nicht nur die Situation an sich beobachten, sondern auch noch den Assi überwachen).

Einer hat hier schon Flugzeuge angesprochen, so langsam wird klar, warum die Flugzeuge zwar inzwischen eigentlich selbst fliegen könnten, aber trotzdem ein Pilot da ist, und dass dessen Steuerbefehle die vom Computer übersteuern.

Dem Helden des Videos möchte ich am liebsten mitgeben, er solle sich einen Zettel innen an die Haustür tackern: "Hirn vom Nachtschrank holen, einsetzen, einschalten, und Funktionstest durchführen, dann erst Türe öffnen!"

Wir sind umgeben von Unmengen Technik, die wir eigentlich nicht mehr beherrschen können, und immer, wenn wir uns nicht an die Hinweise der Bedienungsanleitungen halten, könnten wir ein Video drehen, und behaupten, die böse Technik trachte uns nach dem Leben.

In sofern denke ich, die neuen Funktionen im Tesla werden bestimmt so funktionieren, wie es die Bedienungsanleitung beschreibt.
Sicher ist damit neues Potential für Gefahren gesetzt, aber genau darum gibt es den Fahrer. Sollten die Unfallzahlen ansteigen, dann ist das für mich eher der Beweis, dass es zu viele Idioten auf den Straßen gibt, die leider nicht immer rechtzeitig kassiert werden können, aber selbst, wenn man alle neuen Techniken verböte, die Bekloppten finden auch dann einen Weg, ihre Hirnlosigkeit zu Lasten anderer auszuleben.

Gruß Christian

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 32
Ob das Video des Beinahe-Crashs echt ist oder nicht ist nebensächlich. Es geht um die Funktion selbst und die Tatsache, dass Tesla diese freischaltet ohne mittels technischer Maßnahmen zu überprüfen, dass sich der Fahrer die Vorgaben hält.

Die übrigen Videos beweisen leider selbst nach dieser kurzen Zeit, dass es genügend Idioten mit Teslas gibt, die diese Funktion nutzen ohne die Hand am Steuer zu haben. Einer ist bereits zu viel. Leider fällt mir kein anderes Wort für die Typen ein, die diese Funktion nutzen, ohne die Hände am Steuer zu haben.

Ich bin der Meinung, dass man in DE Teslas mit dieser Software die Strassenzulassung entziehen sollte.

Da wird mir Angst und Bange, zumal es auch Teslas in meiner Region gibt. Nach dieser Diskussion sehe ich leider Teslas mit einem anderen Blickwinkel. Ich weiss ja nicht, welche Software diese gerade installiert haben.

Musk tu etwas!

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 33
Jeder neue Assistent, jede neue Funktionalität fordert von uns als Fahrer mehr Selbstdisziplin, nicht weniger, zusätzliche Aufmerksamkeit (ich muss nicht nur die Situation an sich beobachten, sondern auch noch den Assi überwachen).

Das stimmt nicht, wenn man die Assistenten fährt:

ACC/Distronic/Abstandsradar: hält den Sicherheitsabstand automatisch, keine Überwachung notwendig, keine Anzeige notwendig, ist wie Tempomat einschalten.

Totwinkelassistent: rotes Dreieck im Außenspiegel, blinkend, piepen bei Gefahr, keine Überwachung notwendig, meldet sich erst bei Ausfall mit gelbem Dreieck im Spiegel.

Lenkassistent: nur bei ACC aktiv, nur bis 40 km/h ohne, bis 200 km/h mit Händen als Unterstützung. Keine Überwachung, geht oder halt nicht, man merkt es im Lenkrad, meldet sich ab über spezielle Grafik im Display oder dann piepen bei Missachtung, wenn ohne Hände am Lenkrad.

Spurverlassenswarner: immer aktiv, greift beim rechten Fahrbahnrand mit Bremseingriff ein, der wieder in Bahn zieht, und bei der Mittellinie über Klopfen im Lenkrad. Keine Überwachung, keine Anzeige (möglich in speziellem Menue).

Insgesamt ist bei Daimler prinzipiell jeder Assistent immer aktiv (außer ACC) und so abgestimmt, dass er nicht nervt oder Überwachung verlangt, sondern möglichst unauffällig seinen Dienst tut.

Gruß

Wanderdüne

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 34
Ich bin der Meinung, dass man in DE Teslas mit dieser Software die Strassenzulassung entziehen sollte.

Ich bin der Meinung, dass man allen Autos, die erlauben Geschwindigkeitslimits zu überschreiten die Zulassung entziehen sollte!!!
Und überhaupt, dass auf Autobahnen maximal 100 und auf Landstraßen 70 und in Ortschaften nur noch 30 zugelassen wird. Wir müssen uns vor den gefährlichen Fahrern schützen.

Sorry, das musste mal raus. Wer nur auf doofe Videos guckt und sonst keine wirkliche Erfahrung hat, sollte nicht solchen Unsinn raus posaunen.

Tatsache, das Ding funktioniert absolut super. Es prüft auch, ob die Hände am Lenkrad sind, warnt aber nur, wenn die Erfassung der Fahrbahn und der Umgebung schwächer wird.
Ich fahre jetzt seit Samstag fast 1500 Km mit dem Lenkassistent. Auf Autobahn ohne jedes Problem. Er prüft vor dem Spurwechsel auch, ob frei ist und verhindert diesen ansonsten. Wenn auf der linken Spur einer von rechts rüber zieht, weicht er bis an die Mittellinie aus und gibt laut und deutlich Warnsignal. Auf Landstraßen ohne enge Kurven (gibt es im Odenwald ja jede Menge) ohne Probleme. Natürlich kann man nicht Zeitung lesen oder ein Nickerchen machen. Aber das ist genau so wie mit dem Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung oder 70 in 30-er Zonen. Es gibt immer Idioten die das tun und kein Auto verhindert es.

Es ist und bleibt die Entscheidung des Fahrers was er nutzt und ob er fahrlässig oder gar grob fahrlässig handelt. In Deutschland gilt ja immer noch "freie Fahrt für freie Bürger" (wobei ich nicht unbedingt dafür bin!!). Also bitte lasst jeden selbst entscheiden. Ich denke die Fahrer sind nicht so unvernünftig wie hier postuliert wird. Und die die es sind, die hält auch eine Hand am Lenker nicht auf!

Ich finde den Lenkassi absolut Spitze und möchte ihn nicht mehr missen. M.E. bringt er ein plus an Sicherheit, denn wer stellt nicht während der Fahrt mal am Radio oder Navi was ein. Da ist man schnell mal einige Sekunden "offline" -  und das verhindert auch keiner.

Wer in der Nähe wohnt und Lust hat kann ja mal mitfahren. Aber Vorsicht, ansteckend ;D

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 35
Wenn wir wüssten, wo du wohnst, wüssten wir auch, ob wir in der Nähe wohnen.  ;)

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 36
@k11: Ich verstehe deine Begeisterung, habe aber eine Frage zu deiner Aussage, der Tesla prüfe beim Spurwechsel ob der Verkehrsraum frei sei. Mit welchen Mitteln prüft er dies? Die im Tesla verbaute Sensorik nach hinten dürfte das mangels Reichweite kaum hergeben: Die Mehrzahl menschlicher Fahrer zieht bei Vorliegen selbst kleiner Differenzgeschwindigkeiten im Bereich von gut 10km/h erst bei Lücken größer 60m hinüber; das überschreitet die Reichweite der verbauten Ultraschallsensorik um fast eine dezimale Größenordnung. Ich gehe also davon aus, dass die Rückraumüberwachung allein dem Fahrer obliegt und sich deine Aussage nur auf die unmittelbare seitliche Nachbarschaft bezieht, richtig?

Insgesamt sehe ich den derzeitigen Stand der Diskussion folgendermaßen:

1. Im Bereich der automatischen Spurführung hat Tesla bei der Funktion lediglich der Konkurrenz nachgezogen, wobei man allerdings auf die bislang übliche stringente Hände-am-Lenkrad-Überwachung verzichtet. Dieser Verzicht ist wohl in erster Linie ein Marketingsinstrument, da der Hersteller weiterhin vorschreibt, die Hände stets am Lenkrad zu belassen. Die weitaus laxere Prüfung dieser Einsatzbedingung (welche der Tesla durchaus beherrscht, aber nur situativ einsetzt) soll wohl einen höheren Automatisierungsgrad als bei der Konkurrenz suggerieren, welcher aber augenscheinlich nicht tatsächlich vorliegt.

2. Der "automatische" Spurwechsel ist in der derzeit vorliegenden Form eine technisch recht einfach zu realisierende Variation der automatischen Spurführung, die sich so aber noch kein Konkurrent anzubieten getraut hat. Funktional besteht sie wohl aus einem einfachen gesteuerten Spurverlassensmanöver und der darauf folgenden Einregelung der Spurführung auf die Nebenspur. Ihre sicherheitstechnische Absicherung scheint in Anbetracht der schwachen Rückraumsensorik rudimentär, so dass es sich um eine Assistenzfunktion am unteren Ende der etablierten taxonomischen Hierarchie automatisierter Fahrfunktionen handelt.

Fazit: Nichts wirklich Spektakuläres, weder in Fragen der Funktionalität noch in Fragen der inhärenten Sicherheitsrisiken. Es handelt sich um angenehme und vllt. sogar nützliche Assistenz, nicht mehr und nicht weniger. Risiken entstehen erst, wenn der Nutzer diese Assistenz als teilautonome Fahrfunktion missversteht, wozu Teslas agressive Vermarktung ("like an autopilot") und Funktionsgestaltung (keine aktive Prüfung der Hände-am-Lenkrad-Bedingung im Normalbetrieb) allerdings beiträgt.

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 37
K11, ich glaube wir werden hier nicht verstanden werden.

Man vertraut dem Abstandtempomat, der ja auch eigenständig handelt und erklärt uns beiden, dass er ja ein Warnsignal abgibt, bei Fehlfunktion oder Abschaltung. Beim Lenkassistententen ist man auf diesem selben Ohr taub.

Das Video auf seine Ursache zu untersuchen halte ich für äußerst relevant!
Ich will selber wissen, ob das System Fehler macht oder nicht, wenn ich mir eine Meinung bilden soll.
Es sei denn, ich habe schon eine, für die kein Wissen notwendig ist.

Grüße
Holger



Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 38
Man vertraut dem Abstandtempomat, der ja auch eigenständig handelt und erklärt uns beiden, dass er ja ein Warnsignal abgibt, bei Fehlfunktion oder Abschaltung. Beim Lenkassistententen ist man auf diesem selben Ohr taub.

Der Abstandstempomat benötigt genauso die Aufmerksamkeit des Fahrers wie dieser Autopilot, meiner Meinung nach. Ich kann mich gut an Horrormeldungen aus den USA erinnern, wo Leute im Graben landeten, weil der Abstandstempomat an der Autobahnausfahrt in der Kurve das vorausfahrende, langsame Fahrzeug nicht mehr erkannte und dann beschleunigte. Mit Karacho geradeaus in den Graben, auch nicht toll.

Für mich ist das alles solange nur Assistenz, bis das Auto halbwegs intelligent von A nach B fährt, unter Berücksichtigung aller Sicherheitsaspekte. Und Assistenten unterstützen mich als Fahrer, ersetzen mich aber nicht.

Worauf ich hinaus möchte: Ich verstehe euch schon, ich finde das auch spannend. Aber der Begriff Autopilot suggeriert eben wohl etwas, was dieses System im Tesla nicht kann. Und vielleicht auch gar nicht soll.

Das Video könnte auch ein Fake sein, richtig. Wir müssen wohl weitere Schlagzeilen abwarten. Oder eure Erfahrungsberichte nach mehreren Hundert Kilometern mit diesem Assistenten. ;)

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 39
@k11: Ich verstehe deine Begeisterung, habe aber eine Frage zu deiner Aussage, der Tesla prüfe beim Spurwechsel ob der Verkehrsraum frei sei. Mit welchen Mitteln prüft er dies? Die im Tesla verbaute Sensorik nach hinten dürfte das mangels Reichweite kaum hergeben: Die Mehrzahl menschlicher Fahrer zieht bei Vorliegen selbst kleiner Differenzgeschwindigkeiten im Bereich von gut 10km/h erst bei Lücken größer 60m hinüber; das überschreitet die Reichweite der verbauten Ultraschallsensorik um fast eine dezimale Größenordnung. Ich gehe also davon aus, dass die Rückraumüberwachung allein dem Fahrer obliegt und sich deine Aussage nur auf die unmittelbare seitliche Nachbarschaft bezieht, richtig?

Selbstfrage- und Selbstantwort auf eine Aussage, die nicht stattgefunden hat.
Lies noch mal K11.


Zitat
Insgesamt sehe ich den derzeitigen Stand der Diskussion folgendermaßen:
1. Im Bereich der automatischen Spurführung hat Tesla bei der Funktion lediglich der Konkurrenz nachgezogen, wobei man allerdings auf die bislang übliche stringente Hände-am-Lenkrad-Überwachung verzichtet.

Sind 10 Sekunden "Hände-Blindflug" stringent?
Zitat
Dieser Verzicht ist wohl in erster Linie ein Marketingsinstrument, da der Hersteller weiterhin vorschreibt, die Hände stets am Lenkrad zu belassen. Die weitaus laxere Prüfung dieser Einsatzbedingung (welche der Tesla durchaus beherrscht, aber nur situativ einsetzt) soll wohl einen höheren Automatisierungsgrad als bei der Konkurrenz suggerieren, welcher aber augenscheinlich nicht tatsächlich vorliegt.

Eher das unglückliche Wort Autopilot. Die Funktionen sind beschrieben, die Bedienung erläutert, deine Interprätationen sind aber nicht von Tesla.
Zitat
2. Der "automatische" Spurwechsel ist in der derzeit vorliegenden Form eine technisch recht einfach zu realisierende Variation der automatischen Spurführung, die sich so aber noch kein Konkurrent anzubieten getraut hat. Funktional besteht sie wohl aus einem einfachen gesteuerten Spurverlassensmanöver und der darauf folgenden Einregelung der Spurführung auf die Nebenspur. Ihre sicherheitstechnische Absicherung scheint in Anbetracht der schwachen Rückraumsensorik rudimentär, so dass es sich um eine Assistenzfunktion am unteren Ende der etablierten taxonomischen Hierarchie automatisierter Fahrfunktionen handelt.

Der Spurwechselassistent. Erst in den Spiegel schauen (Führerschein), dann denn Bllinker setzen, dann das Lenkrad anfassen und den Impuls geben. Eine nicht kontrollierte, zwei kontrollierte Maßnahmen des Fahrers sind nötig, bevor der Assisten die Spur wechselt..

Zitat
Fazit: Nichts wirklich Spektakuläres, weder in Fragen der Funktionalität noch in Fragen der inhärenten Sicherheitsrisiken. Es handelt sich um angenehme und vllt. sogar nützliche Assistenz, nicht mehr und nicht weniger. Risiken entstehen erst, wenn der Nutzer diese Assistenz als teilautonome Fahrfunktion missversteht, wozu Teslas agressive Vermarktung ("like an autopilot") und Funktionsgestaltung (keine aktive Prüfung der Hände-am-Lenkrad-Bedingung im Normalbetrieb) allerdings beiträgt.

So ist es. Wobei Autopilot gerne falsch verstanden wird. Der Pilot im Flugzeug, daher kennen wir diesen Begriff, hat die Hände nämlich nicht am Stick. Diese Bezeichnung zu wählen, ist ein Eigentor des Herrn Musk. Denn die Kritiker freuen sich, argumentativ die Augen zuzumachen und den Lenkassistenten als Autopilot zu beurteilen während der Abstandtempomat ihres eigenen Autos weiter ihr  Vertrauen genießt. :-)

Grüße
Holger

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 40
Ach, noch ein kleiner Nachtrag aus meiner eigenen Perspektive. Mit Abstandtempomat fuhr ich aufmerksamer als ohne. Ganz einfach weil ich der Technik nicht 100 Prozent vertrauen konnte oder wollte. In einigen Videos zum Lenkassistenten hörte ich ähnliche Kommentare. Ich war bei aktiviertem ACC aufmerksamer als zuvor in meinen Autos ohne Assistent. Ich hatte den Fuß immer in der Nähe der Bremse um den Assistent abzuschalten. Der Fuß war nie wirklich entspannt. Kopf-Fuß-Sache.
Nun sind wohl die Hände und die Füße bei Assistenz nie wirklich entspannt. Ich werde das System demnächst probefahren.

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 41
Lieber e-motion, ich bin inhaltlich ja ganz nah bei dir. Aber:
Selbstfrage- und Selbstantwort auf eine Aussage, die nicht stattgefunden hat.
Lies noch mal K11.
Habe ich. Und da steht wörtlich "Er prüft vor dem Spurwechsel auch, ob frei ist und verhindert diesen ansonsten." Mir scheint, ich habe K11s Text in dieser Hinsicht aufmerksamer gelesen als du.
Denn die Kritiker freuen sich, argumentativ die Augen zuzumachen und den Lenkassistenten als Autopilot zu beurteilen während der Abstandtempomat ihres eigenen Autos weiter ihr  Vertrauen genießt. :-)
Bei dieser Analogie muss ich als Branchenkenner dann doch entschieden widersprechen: Aus gutem Grund unterscheiden wir zwischen niedrigautomatisierte Fahrfunktionen, bei denen entweder die Longitudinal- oder die Transversalführung technisch gesteuert wird, und höherautomatisierten Funktionen, die beides dürfen. Erstere -zu denen das ACC gehört- gelten als weitaus ungefährlicher, weil die dem Menschen verbleibende Führungsaufgabe nicht geleistet werden kann, ohne die jeweils andere zu überwachen: Weder kann ich die Spur führen, ohne diese anzusehen und dabei gelichzeitig auch das vor mir fahrende Fahrzeug und seinen Abstand zu erkennen, noch kann ich Abstand und Geschwindigkeit halten, ohne die vor mir liegende Fahrspur anzuschauen. Ein ACC allein wird also notwendigerweise immer aktiv vom Fahrer überwacht, da die Überwachung ein Nebeneffekt der Wahrnehmung der verbliebenen Transversalführungsaufgabe ist. Die Kombination von Spurführungsassistent und ACC hingegen wird nicht mehr notwendig überwacht, weshalb es bislang gute Praxis war, die Wahrnehmung der Überwachungsaufgabe durch -wenn auch schwache- Fahrerzustandserkennung sicherzustellen.

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 42
Hast recht:

Er prüft vor dem Spurwechsel auch, ob frei ist und verhindert diesen ansonsten. Wenn auf der linken Spur einer von rechts rüber zieht, weicht er bis an die Mittellinie aus und gibt laut und deutlich Warnsignal.

Ich habe zu grün gelesen. :-)
K11, du solltest vorsichtiger sein mit deinen Formulierungen. :)
Natürlich prüft er, aber er kann nur zur Seite schauen, der Assistent. Und nur ganz wenig nach hinten. Also ist dem Spurwechselassist nur eine Toter Winkel Überwachung vorgeschaltet.

Um nicht mehr in den Spiegel schauen zu müssen, bräuchte es nach hinten ein Radar, wie es nach vorne verbaut ist.


Daher soll

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 43
Zitat
Wenn wir wüssten, wo du wohnst,

Steht doch im Profil!!

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 44
Es prüft auch, ob die Hände am Lenkrad sind, warnt aber nur, wenn die Erfassung der Fahrbahn und der Umgebung schwächer wird.

Wenn das stimmt, würde ich meine Meinung über die Möglichkeit des Tesla Frei-Hand-Fahrens von "unverantwortlich" auf "fahrlässige Gefährdung" ändern.

Was soll das denn für eine Einstellung zu Fahrern und anderen Verkehrsteilnehmern sein? Erst in die Bedienungsanleitung hineinschreiben - weil es ja gefährlich ist - die Hände nicht vom Lenkrad zu nehmen und dann den vorhandenen Sensor zur Prüfung ignorieren? Das ist wie den Gurtpiepser nicht auf "an" zu stellen. :icon_doh:

Ist bekannt um was für ein Detektionssystem es sich handeln soll? Momentensensor? Berührungssensor? Signalschleife über Haut? Anderes?

Die vorhandene Warnung könnte auch nur durch die Umgebungsdaten ausgelöst sein, wie beim Daimler, der z.B. bei schwachen Seitenstreifen oder Starkregen abschaltet.

Glaube noch nicht wirklich, dass eine Präsenzprüfung am Lenkrad vorhanden ist.

Gruß

Wanderdüne